Nichts soll dich ängstigen,
nichts dich erschrecken,
alles vergeht,
Gott bleibt derselbe.
Geduld erlangt alles;
wer Gott hat,
dem fehlt nichts.
Gott nur genügt.
(Teresa von Avila)
Zum Lied:
Nichts soll dich ängstigen,
nichts dich erschrecken,
alles vergeht,
Gott bleibt derselbe.
Geduld erlangt alles;
wer Gott hat,
dem fehlt nichts.
Gott nur genügt.
(Teresa von Avila)
Zum Lied:
Aus niederem Adel derer von Hackeborn stammend, kam Mechthild im Alter von sieben Jahren zur Erziehung ins Kloster Rodersdorf und 1258 zu ihrer Schwester Gertrud von Hackeborn (Gedenktag 15.11.) ins Zisterzienserinnenkloster Helfta, wo diese Äbtissin war. Mechthild erhielt eine gute Ausbildung, besonders ihre liturgischen und biblischen Kenntnisse waren hervorragend. Sie wurde Kantorin und Leiterin der Klosterschule.
Ihre mystischen Erfahrungen hielt Mechthild bis zu ihrem 50. Lebensjahr geheim, ab 1292 teilte sie diese mündlich mit. Nun wurden ihre Offenbarungen von zwei Mitschwestern – eine davon war wohl Gertrud von Helfta – und zunächst ohne ihr Wissen aufgeschrieben. Das „Liber gratiae specialis“, Buch der besonderen Gnade enthält ihre Visionen von Brautmystik der Vermählung mit Christus.
Damit mein Herz sich weiten kann…
Heute feiern wir das Fest der Heiligen Scholastika und dieses Fest erzählt von der Liebe. Über die Liebe, die uns ein weites Herz schenkt. Denn nur die Liebe lässt uns aufrichtig Leben.
Nun über die Kindheit der Zwillinge Scholastika und Benedikt erfahren wir in den Aufzeichnungen Gregor des Großen nichts. Sie wurden um das 480 in Nursia in Italien geboren. Benedikt ging zunächst nach Rom zum Studium, zog sich aber bald in die Einsamkeit zurück. Später gründete er auf den Monte Cassino sein Kloster und verfasst seine Mönchsregel, die im Zeichen der Herzens.Weite geschrieben von geschrieben wurde.
Seine Schwester Scholastika führte auch ein gottgeweihtes Leben. Sie lebte in einem Kloster in der Nähe des Monte Cassino.
Einmal im Jahr trafen sich die beiden Geschwister, um einen Tag mit einander zu verbringen. Eine Auszeit. Einen Wüstentag. Unter Geschwistern in Liebe und Achtsamkeit. Dieser Tag war ganz erfüllt von Gesprächen über Gott und dem klösterlichen Lebensweg. Bei Einbruch der Dunkelheit hielten sie miteinander Mahl. Nachts musste Benedikt wieder in seinem Kloster zurück sein. So verlangt es die Regel, die er selbst für die Mönche aufgestellt hat.
Nun geschah aber bei einem Treffen etwas Außergewöhnliches! Scholastika bat ihrem Bruder aus geschwisterlicher Liebe bei ihr zu bleiben: „Ich bitte dich, lass mich diese Nacht nicht allein, damit wir noch bis zum Morgen von den Freuden des himmlischen Lebens sprechen können.“
Benedikt konnte und wollte dieser Bitte nicht nachkommen, denn sie würde die Regel in Frage stellen und brechen. Scholastika war über das Verhalten ihren Bruder traurig. Er setzte seine Regel über die Liebe! Die Legende erzählt uns, dass Scholastika nun unter Tränen zu Gott betete, damit Benedikt doch bleiben könne. Die Liebe der Scholastika zu ihrem Bruder Benedikt bewegt Gott dazu etwas Außergewöhnliches zu tun: Er schickt ein Gewitter mit Sturm und Regen. Scholastika sprach zu Benedikt: So geh doch hinaus mein Bruder, geh fort, wenn du kannst. Und lass mich zurück und geh nach Hause in dein Kloster.“
Benedikt war sauer auf Scholastika, aber er musste einsehen, dass er bei diesem Wetter keine Möglichkeit hatte ins Kloster zu gelangen. Er musste seine Regel brechen! Er blieb! Vielleicht wider Willen? Die Geschwister durchwachten die ganze Nacht und tauschten sich in Gesprächen über den Glauben aus. Am nächsten Tag gingen die beiden auseinander, Scholastika kehrte in ihre Zelle zurück und Benedikt in sein Kloster.
Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Drei Tage nach dem Treffen stand Benedikt in seiner Zelle und schaute aus dem Fenster. Er erhob die Augen zum Himmel. Da sah er die Seele seiner Schwester in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen. Scholastika war gestorben. Es war also das letzte Treffen der Geschwister gewesen. In ihrem Herzen hatte Scholastika das gespürt und bewegte die Kraft der Liebe im Gebet. Das will uns zeigen: Die Liebe soll unser Motor beim Gebet sein. Denn die Liebe besteht aus reinem und starken Kraft.Stoff!
Der Heilige Papst Gregor schreibt im seinem zweiten Buch der Dialoge, der Lebensgeschichte des Heiligen Benedikt folgendes über die heilige Scholastika: „Es ist nicht zu verwundern, dass die Frau, die ihren Bruder länger zusehen wünschte, in diesem Augenblick mehr vermochte als jener. Nach einem Wort des Johannes ist Gott die Liebe (vgl. 1Joh 4,8.16); So ist es ganz richtig: jene vermochte mehr, weil sie mehr liebte.“
Scholastika handelt aus Liebe, denn nur die Liebe kann der Rahmen sein in dem sich Regeln bewegen dürfen. Ohne Leibe werden Regeln zum sturem Korsett eines blinden Gehorsams. Scholastika lebte das, was Benedikt in seiner Regel schreibt: „Die Enge meines Herzens mach weit!“
Gebet der Scholastika – Besuch des Bruders bei der Schwester
Bleibe bei mir
Heute Nacht
Mein Bruder
Lass uns gemeinsam den Höchsten
Loben
Preisen
Ehren
Bleibe bei mir
Heute Nacht
Mein Bruder
Halte ein letztes Mal Nachtwache mit mir
Du
Ich
Wir
Bleibe bei mir
Heute nacht
Mein Bruder
Sei mir Licht im Dunklen meiner Nächte
Hell
Warm
Strahlend
Bleibe bei mir
Heute nacht
Mein Bruder
Lass mich jetzt nicht allein in dieser Nacht
Ich
Werde
Gehen
Bliebe bei mir
Heute Nacht
Mein Bruder
Es wird das letzte Mal sein, dein letzter Besuch
Ich
Bin
Bereit
Bleibe bei mir
Heute Nacht
Mein Bruder
So wie ER bei mir und bei dir und bei uns ist
Jesus
Christus
Erlöser
© Br. Benedikt Müller OSB
In Erinnerung an das Fest der hl .Scholastika am 10.2.2009 und den Besuch in der Abtei Varensell
Die heilige Hildegard von Bingen setzt den Körper des Menschen immer wieder in Bezug zu den Monaten. Standen im Juni die menschlichen Schultern im Zentrum, so legt die Meisterin vom Rupertsberg nun die Aufmerksamkeit auf die Kraft der Gelenke der Arme und Hände, die von den Schultern gehalten werden. Hildegard bemerkt, dass der Mensch alles Notwendige zusammen liest… Es bedeutet der Mensch sammelt uind erntet mit den Armen und Händen. Das in diesem Kontext ehr ungebräuchliche Worte Wort „liest“ finden wir aber noch im Begriff „Weinlese“ wieder. Die reifen Trauben werden im Weinberg bei der Weinlese geerntet. Im Juli geht es bei Hildegard um die Beschaffung der lebensnotwendigen Dinge, insbesondere der Nahrung. Die große Mystikerin vom Rhein sieht, dass der Menschen aus Gesit und Materie komponiert ist und von Gott auf diese Erde gesetzt wurden, um das Gute zu wirken. Für das gute Wirken braucht der Mensch seine Hände, die Hildegard als „fabrica die“ als Fabrik Gottes beschreibt. In Gottes Fabrik ist jeder Mensch an den für ihn passenden Ort gestellt. Jeder wurde an seine eigene Werkbank gestellt und jeder hat für dies Werkbank die notwendigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente von Gott zu gedacht bekommen. An diesem Bild erkenn wir deutlich, dass die heilige Hildegard von Bingen als Benediktiner-Nonne ganz gar und durch und durch eine Tochter des heiligen Benedikt von Nursia war. Hildegards Bild der „fabrica die“ lässt sich mit Benedikts Bild des Klosters als Werkstatt vergleichen. In 4. Kapitel seiner Mönchsregel schenkt der heilige Benedikt seinen Nonnen und Mönchen die Werkzeuge der geistlichen Kunst. Die Werkstatt zur Anwendung dieser Werkzeuge ist aber das Kloster.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen
„Der Juli ist ausdörrend durch Stürme der Trockenheit, die mit Regen wechseln. Genauso sind die Beugen der Arme starkdurch die Schulterblätter und durch die Hände, mit denen der Mensch alles Notwendige zusammenliest.“
„Es hilft dem Menschen, die gesundheitsfördernden Kräfte aufzubauen, nachdem die schädlichen Säfte aus seinem Organismus herausgefilterte und ausgetrocknet wurden. Mit maßvoller Unterscheidungsgabe ordnet er dies so kraftvoll an, wie die Gelenke der Arme durch sie Schulterblätter und die Hände stark sind.“
Wenn ihr die Legenden der Heiligen betrachtet, dann ist es, als würden wir durch ein Fenster der Jahrhunderte zurückschauen. So ist es auch mit der Heiligen Odilia, die von 650 bis 720 n. Chr. lebte. Die Legende erzählt, dass ihr Vater der Herzog von Adalrich von Elsass sie nach ihrer Geburt töten lassen wollte, weil sie ein Mädchen und dazu noch blind war. Ihre Mutter Bereswinde aus dem Geschlecht der Merowinger gab sie einer Hebamme, die sie in dem Kloster Balma unterbrachte. Mit 12 Jahren wurde das Mädchen vom Regensburger Bischof getauft. Als sie die mit Öl getränkte Augenbinde abnahm, war sie sehend. Sie bekam den Namen Odilia, d.h. Tochter des Lichtes! Fortan lebte sie als Nonne (Äbtissin) nach der Regel des hl. Benedikt im Kloster Hohenberg auf dem Odilienberg. Ihr Festtag, der 13. Dezember, zugleich der Tag der hl. Lichtträgerin Lucia, war nach dem gregorianischen Kalender die Wintersonnenwende. Odilia steht in der Tradition des alteuropäischen, keltischen Heil-Wissens. Sie ist die Wegweiserin, die die Menschen aus der Dunkelheit ins Licht führt. So kann sie auch uns die Augen und alle Sinne öffnen, damit wir in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft die großen Gefühle eines sinnorientierten Lebens erleben und Kreativität, Lebenslust und Liebe freisetzen können. Ein Zeichen Gottes – er führt uns aus der Finsternis ins Licht. Odilia ist die Schutzheilige der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, zu der auch die Abtei Königsmünster Meschede gehört.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Ein sanfter Schnee auf ersten Knospen
Blätter
Zweige
Knospen
Windstürme – Herbstzeitlose
Ein schrumpeliger Apfel mit Frostkristallen
Bei dir ist die Quelle des Lebens
Ich schwimme in Gott
Wie ein Fisch im Wasser
Du tränkst mich mit deiner Wonne
Herbst – Zeit – Wege
Es knospt still unter den Blättern
Es könnt ein Anfang am Ende sein
Schenke meiner Seele Licht in der Dunkelheit
Entfache mein Herz mit dem Feuer der Liebe
Lass mich schauen dein Licht vom Licht
Das Morgenrot durchwebt sanft den Nebel
Der Sonne erstes Licht vom Licht umfängt mich
Bei dir ist die Quelle des Lebens
Ich schwimme in Gott
Wie ein Fisch im Wasser
Du tränkst mich mit deiner Wonne
Mit ängstlichen Herz doch voller Hoffnung
In der Dunkelheit in die Sterne schauen
Hinaufsehen im Funkeltanz der Sterne
Umarmt von züngelnden Lichtsein
Der warmroten Feuergluten im Kamin
Lacht und tanzt meine Seele ihm entgegen
Mechthild – Tochter – Braut
Mechthild – Schwester – Heilige
Hl. Mechthild von Hackeborn – bitte für uns
© Br. Benedikt Müller OSB, 4.11.2021
Die Sprecherin Sophia Ersel auf dem Disibodenberg:
Rose vom Disibodenberg
In unheilvollen Zeiten durchtränkt vom kalten Rauch
Die Nebel
Die Stufen
Die Mauer
Die Kirche – Steinbrockenzerfall
Wie weiße Tücher schwimmt der Nebel um die Klostermauern
Aus einem Fenster leuchtet ein gelber Fetzen Licht
Und durch die Nacht fällt sanft eine Feder
Weine nicht!
Denn siehe:
Gesiegt hat der Löwe von Juda
Christus, der HERR!
Klostermauer – Rose – Altweibersommergruß
Die Schatten werden länger im Sonnenumlauf
Ein Kommen und Gehen
Schritt für Schritt im Rhythmus der Zeiten
Wie eine Dohle in der Wüste, eine Eule in Ruinen
Doch sorglos lässt du mich wohnen
Regenperlen, die ans Fenster fallen
Sind wie der Tau der niederrint vom Hermon
Weine nicht!
Denn siehe:
Gesiegt hat der Löwe von Juda
Christus, der HERR!
In Ketten gelegt die Mondbahnen
im Spiegelglanz des Nordlichtes
Kein Stern am Firmament
Nebelwolken umhüllen diese kalte Nacht
Im Garten an der Mauer blüht eine Rose
Herbstlaub fällt von den Bäumen
Still fliegen dahin Sommernachtsräume
Im Zeichen der Rose: Hoffnungsträgerin
Hildegard – Nonne – Äbtissin
Hildegard – Prophetin – Kirchenlehrern
Hl. Hildegard – bitte für uns
17.09.2019 Festtag der Hl. Hildegard von Bingen
840 Todestag der hl. Hildegard
© Br. Benedikt Müller OSB
Die heilige Hildegard von Bingen ist eine der populärsten deutschen Frauen des Mittelalters. Sie war Äbtissin, Dichterin, Komponistin und Gründerin von zwei Klöstern. Zudem ist sie als bedeutende Universalgelehrte bekannt. Ihre Werke über Religion, Medizin, Ethik und Kosmologie haben kaum an Relevanz und Aktualität eingebüßt. In diesem Forum, einem Tag nach ihrem Todestag, wollen wir ihr Leben, ihre Werke und ihr Vermächtnis, das uns bis heute viel lehren kann, konkret betrachten. In der OASE verehren wir diese wunderbare Heilige des Benediktinerordens sehr, denn sie ist ein großes Vorbild für unsere Bildungsarbeit in der Akademie.
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