Schlagwortarchiv für: Adventsimpuls

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O Immanuel, unser König und Lehrer,
du Hoffnung und Heiland aller Völker:
o komm, eile und schaffe uns Hilfe,
du unser Herr und unser Gott!
(O Antiphon des heutigen Tages)

 

Die letzte O-Antiphon betont den kommenden Immanuel: Den Retter und Heiland. Mit
welchem Symbol lässt sich dies wohl am Schönsten ausdrücken? Nun: Ich finde mit dem Herz.
Das Herz, es schlägt mein Leben lang. Höre auf dein Herz, damit du eine Entscheidung richtig
treffen kannst. Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden. Die Enge meines Herzens
mache weit – damit mein Herz sich weiten kann. Lass die Sonne in dein Herz. Auf, auf, mein
Herz mit Freuden. In den Herzen wird’s warm. Fröhlich soll mein Herze springen. Das Herz
ganz hell kann es sein, wenn es voller Freude ist. Es kann aber auch dunkel sein, wenn es
traurig bin. Ein Herz kann ganz groß sein und viele Menschen einen Platz haben. Der Platz in
meinem Herzen. Herzensschön eben. Ein Herz kann bluten, wenn es krank oder verletzt ist.
Ein Herz kann eng sein, wenn es enttäuscht wurde. Herzensangelegenheiten. Wie auch immer.
Eines ist wie es ist: Gott hat aus Liebe für uns Menschen sein Herzliebstes, seinen Sohn,
gegeben. Und wir? ER klopft an unsere Herzen an. Öffnen wir unsere Herzenstüren und die
Pforten unserer Seele für die Geburt des Heilandes. Er will unser Herzensschöner sein. Möge
das Kind in der Krippe unsere Herzen mit seiner Liebe verzaubern und erleuchten. Oder drücken
wir es mit Worten der hl. Mystikerin Gertrud von Helfta aus: „Da fühlte mein Herz, dass du
angekommen und in mir gegenwärtig warst.“ Oder wie es Antoine de Saint-Exupéry kleiner
Prinz ausdrückt. Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen
unsichtbar.“

(Br. Benedikt Müller OSB)

HOSIANNA!

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O König der Völker,
Ziel ihrer Sehnsucht
und Schlussstein, der die beiden Teile eint:
Komm und heile den Menschen, den du aus Lehm geformt hast!
(O Antiphon des heutigen Tages)

Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei
Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine
Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und
wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald
zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden
ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf
einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten,
wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider
auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus,
andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die
vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei
er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, erbebte
die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus
von Nazaret in Galiläa.
(Matthäus 21,1-11)

Der Herr segne uns im Advent;
er schenke uns Ruhe in unseren Seelen,
um sich auf ihn auszurichten.

Er lasse den Tau des Himmels auf uns herabkommen,
damit sich unsere müden Glieder erfrischen können.

Er schenke uns die Geduld für sein Kommen,
auf dass wir ihn sehen, wer er ist:
Immanuel – Gott mit uns.

So segne und behüte und der dreieinige Gott
Vater, Sohn und Heiliger Geist Amen.

Mein Adventslied meiner Kindheit

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Klang der Orgel – ein Stückchen auf der Orgel – der gute, alte Choral…„Tauet, Himmel den Gerechte“ in der Version des Kirchenliederdichters Johann Crüger (1598-1662) war eines meiner Lieblingslieder auf meiner liebsten und schönsten Adventsschallplatte, die rauf und runter gehört habe. Eine vertraute protestantische Melodie, mit der ich in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck aufgewachsen bin. Gerade die evangelischen Adventschoräle haben mich in meinen Glauben begleitet. Mit ihnen bin ich aufgewachsenen in Familie und Gemeinde. Sie tragen mich durchs Leben. Sie berühren meine Seele und schenken mir Felsen.Stark Glaubens.Bilder.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Maria Heimsuchung (nach Lukas 1, 39 – 56)

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39 In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. 40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. 41 Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt 42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. 43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. 45 Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. 46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / 47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. 49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. 50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. 51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; 52 er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. 53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. 54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, 55 das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. 56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

RORATE CAELI

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Im Advent sollen wir uns auf Weihnachten vorbereiten. Eigentlich. Denn heute bedeutet das
meistens: Wir bereiten Weihnachten vor. Wir dekorieren unsere Wohnung. Wir backen
Plätzchen und Stollen. Wir erledigen die Weihnachtspost. Wir überlegen, was es am Heiligen
Abend zu essen geben soll – und was am ersten Feiertag. Wir klären, wer wen besucht – und
wann und für wie lange. Wir besorgen einen Weihnachtsbaum und kaufen Geschenke – für
alle, die wir beschenken wollen oder beschenken müssen. Und nebenbei singen wir vielleicht
auch die schönen alten Adventslieder. Die schönen alten Adventslieder zeigen jedoch eine
andere Art, die Ankunft Jesu Christi zu erwarten. Es ist ein Warten voller Sehnsucht. Nicht nur
Weihnachten soll kommen, sondern Jesus Christus soll kommen. Er soll wiederkommen. Er soll
neu in die Welt, er soll neu in das Leben der Menschen eintreten. Eines dieser schönen alten
Adventslieder ist das Lied „O Heiland, reiß die Himmel auf“. Dieses Lied geht weit – weit über
den ersten Advent, die erste Ankunft Jesu im Stall von Bethlehem hinaus. Es richtet den Blick
auf den zweiten Advent, auf die zweite Ankunft des HERRN in dieser Welt, auf seine
Wiederkunft am Ende der Zeiten. Ich muss gestehen: Mir geht das zu weit. Ich spüre: Ich
befinde mich – innerlich und äußerlich – noch nicht soweit. Ich gestehe, ich wünsche mir
noch ein wenig Zeit bis zur Wiederkunft des HERRN am Ende der Zeiten, am Ende der Welt –
Zeit für mich selbst in dieser Welt und Zeit für diese Welt überhaupt. Was ich aber erhoffe, ist
jedoch der adventliche Wunsch, dass Jesus Christus in die Herzen der Menschen kommen
möge. Dass er ankommen möge. Neu ankommen – bei mir und in dieser Welt. Und wenn er
nun doch wirklich kommen würde – dann sollte ich bereit sein, aber: Wie soll ich dich
empfangen? (Gedanken nach Tina Ohem)

Licht in die Welt 

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Je dunkler und ungemütlicher es draußen ist, umso mehr sehnen wir uns nach Licht, Wärme
und Geborgenheit. Die trüben Tage wirken manchmal bedrückend und schwer, so wie die
innere Dunkelheit von Trauer und Angst, von Leere und Hilflosigkeit. Doch wir können der
Dunkelheit des Lebens nicht ausweichen, genau so wenig wie den trüben Tagen. Sie gehören
zum Leben dazu. Wir können nur aushalten und versuchen, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Von dieser Hoffnung spricht der Prophet Jesaja: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein
helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jes. 9,1)
Eine alte Verheißung geht in Erfüllung. Mit Jesus kommt Licht in unsere Welt. Es ist nicht
irgendein Licht unter vielen Lichtern. Er ist das Licht. Im Vertrauen auf Jesus erfahren
Menschen Kraft und Trost in ihren Lebenskrisen und finden Frieden und Vergebung, sodass sie
selbst für Frieden und Gerechtigkeit eintreten können. Jesus Christus hat uns Menschen nicht
das Ende aller Dunkelheit versprochen, aber er hat uns zugesagt, Licht für uns zu sein, damit
wir nicht im Dunkeln stehen.
(nach Petra Stadtfeld)

Menschen, die uns lieben, werden für uns zu einem Licht. Licht bedeutet Leben, Heil, Glück,
Hoffnung, strahlender Schönheit. Es vertreibt Finsternis, die Angst machen kann, und ordnet
das Chaos, das wir mit dem Dunkel verbinden.
(Anselm Grün)

Komm Gott,

O Weisheit,
die du aus dem Mund des Höchsten hervorgegangen bist,
reichend von einem Ende zum andern,
in Kraft und Liebreiz alles ordnend:
Komm, uns den Weg der Klugheit zu lehren!
(O Antiphon des heutigen Tages)

Porta patet cor magis!

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Porta patet cor magis – so lautet der Leitspruch der Zisterzienser-Mönche. Das bedeutet: die
Tür steht offen, noch mehr das Herz! Man kann aber auch sagen: weit offen die Tür, noch
weiter das Herz. Ein anrührender Satz, weil er einlädt und Menschen willkommen heißt.
Macht hoch die Tür; die Tor macht weit. Wo finden wir denn heute offene Türen und noch
weiter gedacht geöffnete Herzen? Viel zu viele Türen sind fest geschlossen, geradezu
verriegelt.

Eine offene Tür – ein offenes Herz, ist eine schöne Übung der Barmherzigkeit für den
Advent. Öffnen wir unsere Herzenstüren, das heißt sich anrühren lassen von anderen.
Zuhören. Zeit und Liebe schenken. Wie offen bin ich? Wie offen ist mein Herz? Machen wir
unsere Herzenstüren weit und die Tore unserer Seele hoch. Denn tief in unserem Herzen sind
wir voller Erwartung, dass etwas Überraschendes, Wundervolles auf uns zukommt. Sind wir
bereit die Türen zu öffnen, damit das Licht der Liebe bei uns einzieht?
(frei nach Margot Käßmann von Br. Benedikt Müller OSB)

Wissen sagt A wie Allgemeinwissen: Heute wissenswertes zum Brauch der
„Herbergssuche“ – Denn sie hatten keinen Platz in der Herberge

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Das Herbergsuchen und Frautragen gehört zu den Bräuchen der Ankündigung des
Weihnachtsfestes. Das Motiv der Herbergsuche – Josef mit der schwangeren Maria vor dem
abweisenden Wirt – ist seit dem Spätmittelalter Bestandteil der kirchlichen Weihnachtsspiele.
Ab 1450 findet sich das Motiv in den Weihnachtsspielen der Hessisch-Sterzinger Gruppe. In
der Bibel wird es nur kurz als Herbergsuche in Bethlehem im Lukasevangelium (NT, Lk 2,7)
erwähnt: „Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“. Aus den Apokryphen war im
13. und 14. Jahrhundert eine Szene aus der Flucht nach Ägypten, die den Räuberwirt Titus
und das Badewunder zeigte, sehr beliebt. Zur Zeit der Gegenreformation wurden Spiele zur
Vermittlung religiöser Inhalte zunehmend volkstümlicher, und Elemente, die den katholischen
Glauben betonten, ebenso wie die volkstümliche Dramatik wurden verstärkt (etwa die
Marienverehrung). Im Lied dokumentiert sich das in „Wer klopfet an“, in dem Hans Joachim
Moser eine Mischung aus Jesuitenbarock und Empfindsamkeit des 18. Jahrhunderts feststellte.
Im österreichischen Volksliederbuch von Georg Kotek und Raimund Zoder ist ein Beispiel aus
Oberösterreich verzeichnet, August Hartmann fand es um 1870 in Bayern, Tirol und im
Salzburger Ort Thalgau.

(frei nach Ulrike Kammerhofer-Aggermann)

Der Advent meiner Kindheit – Teil II

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Lichte Adventserinnerung aus unseren Kindertagen tragen wir alle im Herzen. Diese Erinnerungen sind
es, die unser Herz erwärmen und stärken. Ich erinnere mich gerne an den Advent meiner Kindheit
zurück. Besonders das Gedicht „Markt und Straßen stehen verlassen“ von Joseph von Eichendorff
spiegelt mein adventliches Vorweihnachtsgefühl in meiner lieben Heimatstadt Mengeringhausen auf
schönste Art und Weise wider. Höre oder lese ich dieses Gedicht in den heutigen Erwachsenentagen,
dann habe ich Bilder meiner Heimat im Herzen. Ein Sprung zurück in den Advent meiner Kindheit: Ein
besonderer Tag war immer der Nikolaustag. Ich konnte gar nicht abwarten bis es gegen 17 Uhr dunkel
wurde, denn dann verkleideten wir Kinder uns als Klowes (Kleine Nikoläuse). Wir zogen singend durch
die Nachbarschaft von Haus zu Haus. Als Dank bekamen wir einen Apfel, eine Mandarine, ein paar
Plätzchen oder eine andere Süßigkeit geschenkt. Noch heute erinnere ich mich an zwei alte Damen in
unserer Nachbarschaft, die nie ihre Türe uns Kindern öffneten. Und Mutter backte und backte Mengen
von Plätzchen. Meine Lieblingsplätzchen war das Spritzgebäck mit Zuckerguss und bunten Streuseln.
Der Geruch dieser Köstlichkeiten steckt mir noch heute in der Nase. Im Kinderchor sangen wir viele
wunderschöne Adventslieder und übten für die zahlreichen Auftritte in der Kirche oder beim
Seniorennachmittag. Die Zeit wurde nie langweilig, sondern kre-aktiv kurzweilig. Voller Erlebnisse!
Ebenso erging es mir in der Flötengruppe. Ich war richtig stolz, dass ich die schönen Lieder alle auf
meiner Blockflöte gut spielen konnte. Und Mutter backte noch immer Plätzchen. Mit Vater und den
Geschwistern ging es an Samstag vor dem 4. Advent immer in den Mengeringhäuser Wald, um den
Weihnachtsbaum zu schlagen. Meine Groß- und Patentante Grete war im Wald zur Stelle und schenkte
ihrem Patenjungen immer einen kleinen Tannenbaum. Tante Grete war Waldarbeiterin und eine tolle
Frau. Vielleicht meine persönliche Krösa-Maja. Auch mein Onkel aus Fuldabrück bei Kassel kam und
holte den Christbaum aus dem Mengeringhäuser Wald. Fortsetzung folgt.

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heiliges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnee´s Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

(Joseph von Eichendorff)

Empfangsbereit oder temporaryly not available?

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Ein Handy zu benutzen ist sehr praktisch. Mit einem Handy kann ich von fast überall aus
telefonieren und bin auch fast überall erreichbar. Innerhalb weniger Jahre ist das Handy zu
einem Alltagsgegenstand geworden. Wie wäre es eigentlich, wenn ich damit nicht nur andere
Menschen in aller Welt erreichen könnte? Ich stelle mir vor, Gott könnte mich auf meinem
Handy erreichen. Und weiter, er würde mir etwas sagen wollen. Das Display des Handys zeigt:
Anruf: GOTT! Würde ich den Anruf überhaupt entgegennehmen? Oder würde ich ihm erstmal
lieber auf meine Mailbox sprechen lassen? Was würde er mir denn überhaupt sagen wollen?
„Oh Gott“, wäre vielleicht meine erste Reaktion. Und wenn es öfters klingelt, würde ich
vielleicht sagen: „Oh Gott, der Gott schon wieder“, weil ich mir vermutlich schon gut
vorstellen könnte, was er mir zu sagen hätte?! Vielleicht würde ich irgendwann das tun, was
viele Menschen machen: das Handy einfach ausschalten. Nicht mehr empfangsbereit,
„temporaryly not available“, oder ich würde mich schon darauf freuen, weil es vielleicht die
Sorte von Anrufen ist, die man sehr gerne entgegennimmt. Was würde mir Gott sagen wollen?
Ich würde durch diesen Anruf genau erfahren, wie lieb Gott mich hat. Aber dazu muss ich
auch empfangsbereit sein und mir die Zeit nehmen, auf diesen Anruf zu hören. Nur wenn ich
bereit bin, still zu sein, kann Gottes Stimme in mir zum Klingen gebracht werden. Gott liebt
uns Menschen so sehr, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist.
(frei nach Hans & Marina Seidl von Br. Benedikt)