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Aus niederem Adel derer von Hackeborn stammend, kam Mechthild im Alter von sieben Jahren zur Erziehung ins Kloster Rodersdorf und 1258 zu ihrer Schwester Gertrud von Hackeborn (Gedenktag 15.11.) ins Zisterzienserinnenkloster Helfta, wo diese Äbtissin war. Mechthild erhielt eine gute Ausbildung, besonders ihre liturgischen und biblischen Kenntnisse waren hervorragend. Sie wurde Kantorin und Leiterin der Klosterschule.

Ihre mystischen Erfahrungen hielt Mechthild bis zu ihrem 50. Lebensjahr geheim, ab 1292 teilte sie diese mündlich mit. Nun wurden ihre Offenbarungen von zwei Mitschwestern – eine davon war wohl Gertrud von Helfta – und zunächst ohne ihr Wissen aufgeschrieben. Das „Liber gratiae specialis“, Buch der besonderen Gnade enthält ihre Visionen von Brautmystik der Vermählung mit Christus.

In weißen Kleidern im strahlenden Licht stehen sie

Kinder

Frauen

Männer – Menschenkinder

Du zeigst mir, o Herr, den Weg zum Leben

Vor deinem Angesicht ist Freude in Fülle

Wonne zu deiner Rechten auf ewig

Die Heiligen jauchzen über ihre Herrlichkeit

 

Jenseits des Todes wartet das Leben

das für uns alle Christus erwirkt hat

Ihm sei die Ehre der uns berufen

ewig im Lichte vor ihm zu stehen

 

Heilige Maria Mutter Gottes – bitte für uns

Heiliger Andreas – bitte für uns

Heiliger Benedikt – bitte für uns

Heilige Hildegard – bitte für uns

Heiliger Nikolaus – bitte für uns

Heiliger Martin – bitte für uns

Heilige Elisabeth – bitte für uns

 

Jenseits des Todes wartet das Leben

das für uns alle Christus erwirkt hat

Ihm sei die Ehre der uns berufen

ewig im Lichte vor ihm zu stehen

 

Heilige Frauen von Helfta – bittet für uns

Heilige Scholastika – bitte für uns

Heiliger Georg – bitte für uns

Heilige Barbara – bitte für uns

Heilige Walburga – bitte für uns

Heiliger Bonifatius – bitte für uns

Heilige Odilia – bitte für uns

All Ihr Heiligen Gottes – bittet für uns

 

© Br. Benedikt Müller OSB, Allerheiligen – 1.11.2023

Die heilige Hildegard von Bingen setzt den Körper des Menschen immer wieder in Bezug zu den Monaten. Standen im Juni die menschlichen Schultern im Zentrum, so legt die Meisterin vom Rupertsberg nun die Aufmerksamkeit auf die Kraft der Gelenke der Arme und Hände, die von den Schultern gehalten werden. Hildegard bemerkt, dass der Mensch alles Notwendige zusammen liest… Es bedeutet der Mensch sammelt uind erntet mit den Armen und Händen. Das in diesem Kontext ehr ungebräuchliche Worte Wort „liest“ finden wir aber noch im Begriff „Weinlese“ wieder. Die reifen Trauben werden im Weinberg bei der Weinlese geerntet. Im Juli geht es bei Hildegard um die Beschaffung der lebensnotwendigen Dinge, insbesondere der Nahrung. Die große Mystikerin vom Rhein sieht, dass der Menschen aus Gesit und Materie komponiert ist und von Gott auf diese Erde gesetzt wurden, um das Gute zu wirken. Für das gute Wirken braucht der Mensch seine Hände, die Hildegard als „fabrica die“ als Fabrik Gottes beschreibt. In Gottes Fabrik ist jeder Mensch an den für ihn passenden Ort gestellt. Jeder wurde an seine eigene Werkbank gestellt und jeder hat für dies Werkbank die notwendigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente von Gott zu gedacht bekommen. An diesem Bild erkenn wir deutlich, dass die heilige Hildegard von Bingen als Benediktiner-Nonne ganz gar und durch und durch eine Tochter des heiligen Benedikt von Nursia war. Hildegards Bild der „fabrica die“ lässt sich mit Benedikts Bild des Klosters als Werkstatt vergleichen. In 4. Kapitel seiner Mönchsregel schenkt der heilige Benedikt seinen Nonnen und Mönchen die Werkzeuge der geistlichen Kunst. Die Werkstatt zur Anwendung dieser Werkzeuge ist aber das Kloster.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen

„Der Juli ist ausdörrend durch Stürme der Trockenheit, die mit Regen wechseln. Genauso sind die Beugen der Arme starkdurch die Schulterblätter und durch die Hände, mit denen der Mensch alles Notwendige zusammenliest.“

„Es hilft dem Menschen, die gesundheitsfördernden Kräfte aufzubauen, nachdem die schädlichen Säfte aus seinem Organismus herausgefilterte und ausgetrocknet wurden. Mit maßvoller Unterscheidungsgabe ordnet er dies so kraftvoll an, wie die Gelenke der Arme durch sie Schulterblätter und die Hände stark sind.“

19. März Festtag des Hl. Josef

Vor vielen Jahren besuchte ich mit einem lieben Freund die ehemalige Zisterzienserabtei Ebrach östlich von Würzburg. Besonders erinnere ich dieses Bild der Hl. Familie auf der Flucht nach Ägypten (Ausschnitt). Die großen Hände des Mannes, die Werkzeuge zu führen wissen, um Holz zu gestalten, halten den wenige Tage alten Jesus zärtlich fest. Diese Darstellung ist m.W. nicht so häufig.

Josef ist nicht der leibliche Vater dieses Kindes. Josef ist ein Pflegevater – so wie ich. Er hat sich auf ein Abenteuer eingelassen, eine Aufgabe übernommen, deren Anforderungen und dessen Verlauf er nicht vorhersehen konnte – besonders bei diesem Kind nicht (Mt 1,18 ff.). Ich bin sicher, dass auch er sich manchmal gefragt hat, worauf er sich da eingelassen hat. Josef ist für mich der Patron der Pflegeväter; zusätzlich zu seinen anderen Partronaten u.a. der Tischler und Zimmerleute, der Arbeiter, Familien, Kinder, Jugendlichen, Erziehenden und der Sterbenden; seit 1870 auch der ganzen Kirche.

Im neuen Testament wird er von zwei Evangelisten insgesamt fünfzehnmal erwähnt. Von ihm selbst überliefert die heilige Schrift kein einziges Wort. Josef redet nicht, er handelt. Und das alles auf einen Traum hin, in dem ihm gesagt wird: „Du sollst seinen Namen Jesus rufen, das heißt: Gott rettet“ (Mt 1, 20). Das ist Gottvertrauen.

Der Blick des Kindes ist klar und fixiert, es berührt den Kopf des Josef. Aber nicht wie zufällig: Mach Dich frei aus der Enge deiner verletzten Eitelkeit und Angst. Vertraue auf mein Wort, der Du von meinen Taten gehört hast und meine Gebote beachtest. Wage den Schritt vom Gebot zum Glauben! Josef handelt.

Gott vertrauen – nicht immer einfach, besonders in den gegenwärtigen Zeiten. Vielleicht ist gerade diese Fastenzeit ein Anlass, sich darin zu üben: Schweigen, hören, vertrauen, handeln.

Josef vertraut. Zusammen mit Maria lässt er sich auf die Zusage ein: Gott rettet – Jesus, der am Kreuz die tiefste der menschlichen Einsamkeiten durchleben wird – den Tod. Dann ist es wieder Nacht – doch sie ist hell wie der Tag, hell vom Licht des Lebens, das aus seinem Ur-Grund und aus seiner Liebe neu geboren ist.

 

Olaf Litwiakow

 

Bild: „Ruhe auf der Flucht“ von J.J. Schuebel d.J.; Ausschnitt aus der Postkarte.

Wenn ihr die Legenden der Heiligen betrachtet, dann ist es, als würden wir durch ein Fenster der Jahrhunderte zurückschauen. So ist es auch mit der Heiligen Odilia, die von 650 bis 720 n. Chr. lebte. Die Legende erzählt, dass ihr Vater der Herzog von Adalrich von Elsass sie nach ihrer Geburt töten lassen wollte, weil sie ein Mädchen und dazu noch blind war. Ihre Mutter Bereswinde aus dem Geschlecht der Merowinger gab sie einer Hebamme, die sie in dem Kloster Balma unterbrachte. Mit 12 Jahren wurde das Mädchen vom Regensburger Bischof getauft. Als sie die mit Öl getränkte Augenbinde abnahm, war sie sehend. Sie bekam den Namen Odilia, d.h. Tochter des Lichtes! Fortan lebte sie als Nonne (Äbtissin) nach der Regel des hl. Benedikt im Kloster Hohenberg auf dem Odilienberg. Ihr Festtag, der 13. Dezember, zugleich der Tag der hl. Lichtträgerin Lucia, war nach dem gregorianischen Kalender die Wintersonnenwende. Odilia steht in der Tradition des alteuropäischen, keltischen Heil-Wissens. Sie ist die Wegweiserin, die die Menschen aus der Dunkelheit ins Licht führt. So kann sie auch uns die Augen und alle Sinne öffnen, damit wir in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft die großen Gefühle eines sinnorientierten Lebens erleben und Kreativität, Lebenslust und Liebe freisetzen können. Ein Zeichen Gottes – er führt uns aus der Finsternis ins Licht. Odilia ist die Schutzheilige der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, zu der auch die Abtei Königsmünster Meschede gehört.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Himmelstrahlen lassen deine Augen alle Farben sehen

Das Licht

Die Farben

Die Augen

Augenblicke – Hoffungslicht

Einen Freudengesang anstimmen über das wundersame Geheimnis

Das Licht in dir durchstrahlt all deine Ängste und Dunkelheiten

 

Ein Funke, aus Stein geschlagen

wird Feuer in kalter Nacht

Ein Stern, vom Himmel gefallen

wird Licht in deinem Herzen

 

Mauer – Burg – Zimmer

Eines Tages wird der Himmel hell

Zweige trieben Knopsen hervor

Eines Tages wird die Liebe die Herzen ergreifen

Und dem Frieden ein Loblied anstimmen

Selig wer glaubt, der wird empfangen

Lahme gehen – Blinde sehen

 

Ein Funke, aus Stein geschlagen

wird Feuer in kalter Nacht

Ein Stern, vom Himmel gefallen

wird Licht in deinem Herzen

 

Das Burgfenster steht weit offen

Der Klang der Glocke durchbricht die Stille

Kerzenstrahlen funkelnd in den Augen wider

Keine Augenbinde verhüllt mehr das Morgenrot

Das Wasser des Lebens öffnet die Augen

Odilia – Blinde – Tapfere

Odilia – Strahlende – Heilige

 

Hl. Odilia – bitte für uns

(Br. Benedikt Müller OSB, 29.11.2021)

Halte Wacht an meiner Tür, bis ich wieder öffnen kann

Die Tür

Der Riegel

Der Schlüssel

Türschloss – Verriegelt

Ich bin erwacht in einem Turm, einsam aber nicht allein

Geduldig sein mit mir selbst, um Neues wachsen zu lassen

 

Es knospt an den Zweigen

Mitten im Winter blüht es auf

Winter-Wunder-Zeichen

wie eine Licht im Dunklen

 

Mauer – Turm – Verlies

Leise tanzt noch einmal die Hoffnung im Winterwind

Windhauch, Windhauch alles nur Windhauch

Sehnsuchtsvoll noch einen Hauch liebe erhaschen

Bevor er Winter jeden Hoffnungsschimmer erfriert.

Ein Blütenzweig erfüllt dein Herz mit Hoffnung

Ein Blütenzweig stärkt dein Herz mit Glauben

Ein Blütenzweig verzaubert dein Herz mit Liebe

 

Es knospt an den Zweigen

Mitten im Winter blüht es auf

Winter-Wunder-Zeichen

wie eine Licht im Dunklen

 

Ohne dich verliert sich meine Sehnsucht im Wind

Mein Lebensmut ist blass und meine Klage leise

Tränenschwere dunkle Schatten in langen Winternächten

Meine Tränen bringen Knospen zum Blühen

Das Licht einen neuen morgens

Nimm mich auf, o Herr, und lass mich leben

Barbara – Suchende – Betende

Barbara – Treue – Mutige

 

Hl. Barbara von Nikomedia – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller OSB, 26.11.2021

 

Ein sanfter Schnee auf ersten Knospen

Blätter

Zweige

Knospen

Windstürme – Herbstzeitlose

Ein schrumpeliger Apfel mit Frostkristallen

 

Bei dir ist die Quelle des Lebens

Ich schwimme in Gott

Wie ein Fisch im Wasser

Du tränkst mich mit deiner Wonne

 

Herbst – Zeit – Wege

Es knospt still unter den Blättern

Es könnt ein Anfang am Ende sein

Schenke meiner Seele Licht in der Dunkelheit

Entfache mein Herz mit dem Feuer der Liebe

Lass mich schauen dein Licht vom Licht

Das Morgenrot durchwebt sanft den Nebel

Der Sonne erstes Licht vom Licht umfängt mich

 

Bei dir ist die Quelle des Lebens

Ich schwimme in Gott

Wie ein Fisch im Wasser

Du tränkst mich mit deiner Wonne

 

Mit ängstlichen Herz doch voller Hoffnung

In der Dunkelheit in die Sterne schauen

Hinaufsehen im Funkeltanz der Sterne

Umarmt von züngelnden Lichtsein

Der warmroten Feuergluten im Kamin

Lacht und tanzt meine Seele ihm entgegen

Mechthild – Tochter – Braut

Mechthild – Schwester – Heilige

 

Hl. Mechthild von Hackeborn – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller OSB, 4.11.2021

 

 

Es klopft an meiner Herzenstür an

Der Berg

Die Burg

Das Tor

Burgtor – Wachturm

Sei wachsam rüste die Lampe der Liebe

Öffne die Türen und mache die Tore weit

 

Im Hoffnungszeichen der Rose

Öffne meine Sinne und mein Herzen

Lass mich alles in Liebe tun

Mutig und stark

 

Brot – Krone – Rose

Deine Spur in meinem Herzen

Ein Dank für deine stumme Geste

Hände, die Brot schenken

Hände, die Wunden pflegen

Hände, die Tränen trocknen

Hände, die Hände halten

Hände, die Liebe schenken

 

Im Hoffnungszeichen der Rose

Öffne meine Sinne und mein Herzen

Lass mich alles in Liebe tun

Mutig und stark

 

Tief im Winter koste ich den Anblick der Rose

Die Einsamkeit der Rose lässt mich hoffe

Im Angesicht der Hoffnung glaubend liebend

Der Duft der Rose verzaubert meine Seele

Tief im Winter wird die Hoffnung in mir grün

Wenn das Brot zur Rose wird blüht Liebe

Elisabeth – Prinzessin – Fürstin

Elisabeth – Magd – Heilige

Hl. Elisabeth – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller, 4.11.2021

Allerheiligen (lateinisch Festum Omnium Sanctorum) ist ein christliches Fest, an dem aller Heiligen gedacht wird, der „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“, der bekannten wie der unbekannten. Das Fest wird in der Westkirche am 1. November begangen, in den orthodoxen Kirchen am ersten Sonntag nach Pfingsten.

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Als Heiliger wird ein Mensch bezeichnet, der als einer Gottheit besonders nahestehend beziehungsweise als in religiöser und ethischer Hinsicht vorbildlich angesehen wird. Die Anerkennung von Heiligen kann religiösen oder politischen Autoritäten vorbehalten sein oder sich in der Akklamation und Verehrung durch das gläubige Volk vollziehen; eine wichtige Rolle kann dabei das Auftreten von übernatürlichen Phänomenen (Wunder) im Zusammenhang mit den Heiligen spielen. Die darauf folgende – zumeist posthume – kultische Verehrung von Heiligen bezeichnet man als Heiligenverehrung. Im allgemeinen Sprachgebrauch verweisen die Begriffe der Heiligen und der Heiligenverehrung gemeinhin auf die entsprechenden christlichen Vorstellungen. Die Begriffe werden mit der Volksfrömmigkeit assoziiert, sind jedoch beide in anderen Weltreligionen ebenso zu finden. (Quelle: Wikipedia)

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