Schlagwortarchiv für: Glaube

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Wir feiern Pfingsten. Ende der Osterzeit. Die Jünger bekommen den Heiligen Geist. Anhauch Gottes. Die Zeugen der Auferstehung werden künden gehen und den Menschen von Jesu und seiner Botschaft der Liebe zu erzählen. Feuer und Flamme sein, das ist Pfingsten. Und noch einmal Ostern erleben. Die letzten 50 Tage Revue passieren lassen. Vielleicht gelingt dies gut mit einem ESC-Siegerlied, dass einen sehr spirituellen Text hat „Rise like a Phoenix“ von Conchita Wurst / Österreich 2014.

50 Tage Ostern feiern! Doch wie waren diese letzten 50 Tage? War das Leben la dolce vita süß? Krieg und Alltag – kein Friedensfest. Ist unser Alltag nicht so wie Conchita singt: „Wir erwachen im Schutt. Wir gehen über zerbrochenes Glas. Die Nachbarn sagen, wir machen Ärger…?“ Der Schutt der Kriege. Die Klimakatastrophe – unsere Erde wie ein zerbrechliches Glas. Und die Menschen untereinander oft hart.herzig. Dabei will Ostern uns etwas anders sagen: Diese Zeiten sind eigentlich vorbei. Denn aus der Zeit.Fenster der Welt schaut Dich jemand an: Der da aus dem Spiegel späht. Du selbst! Nein. Ich will nicht so ein Mensch sein, wie so viele Menschen. Ich will anders sein. Ich will leben und lieben. Und: Nein, das bin nicht ich. Aber schaffe ich das allein, mich zu verwandeln, damit ich in der Liebe wandeln kann. Innerlich in meinem Herzen sehe ich Ein Fremder kommt näher. Wer kann der Mensch sein? Kenne ich ihn? Ich höre in meinem Herzend en Fremden sagen: Du würdest mich heute gar nicht erkennen. Aus dem schwindenden Licht fliege ich. Und steige auf, wie ein Phönix. Aus der Asche. Suche weniger Rache, als Vergeltung. Es gibt Tage im Leben, da spüre ich diese innere Stimme in mir. Mein Herzensbild zeigt mir dann Jesus vor dem inneren Auge. Jesus, der an Ostern auferstanden ist. Jesu lebt. Sein Leben zeigt mir den Weg zum Leben. Und mir wird klar: Du warst gewarnt! Ja, ich bin gewarnt. Gewarnt im Sinne von wahrnehmend Wachsein für die Botschaft von Jesus. Es ist die brennende Liebe, um es geht. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!  Mit Jesu an meiner Seite kann ich hoffen und vielleicht auch erspüren, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Denn die Liebe und das Leben sind stärker. An Pfingsten strahlt dies Licht des Feuers auf. Das Herz brennt vor Sehnsucht und wandelt sich in der Weite der Liebe. Meinen Lebensweg gehen mit Gott. Mit Christus im Herzen unterwegs sein. Er ist meine Flamme. Meine große Liebesflamme zum Leben. Oder wie es im Lied heißt: „Erst einmal verwandelt. Erst einmal wiedergeboren. Werde ich aufsteigen wie ein Phönix. Aber du bist meine Flamme… Aus dem schwindenden Licht fliege ich. Und steige auf, wie ein Phönix. Aus der Asche…“

Hintergrund: „Der Phoenix ist auch in der christlichen Symbolik präsent, wo er als Symbol für Auferstehung und ewiges Leben angesehen wird. Die Legende besagt, dass der Phoenix am Ostersonntag aufersteht, um die Auferstehung Jesu Christi zu feiern und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod zu symbolisieren. In der Popkultur hat der Phoenix ebenfalls einen festen Platz gefunden. Von Filmen über Bücher bis hin zu Videospielen taucht der Phoenix immer wieder auf und fasziniert die Menschen mit seiner mystischen Aura und seiner symbolischen Bedeutung. Insgesamt ist der Phoenix ein faszinierendes Tier, das für Auferstehung, Wiedergeburt und Hoffnung steht. Seine Präsenz in verschiedenen Kulturen und Mythologien zeigt, wie tief verwurzelt sein Symbolismus in der menschlichen Psyche ist und wie sehr er uns inspiriert, an die Kraft der Veränderung und des Neuanfangs zu glauben. Egal in welcher Form er erscheint, der Phoenix wird immer ein Symbol für die unendliche Möglichkeit der Transformation und des Wachstums sein.“ (Quelle: Jesus-Info.de)

(Br. Benedikt Müller)

59. ESC 2014 Österreich

Rise like a Phoenix – Conchita Wurst

Text und Musik: Ali Zuckowski, Charlie Mason, Joey Patulka, Julian Maas

Platz 1 von 26

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Osterzeit ist auch Hasenzeit. Nun Jesus ist kein Osterhase, aber ich bin froh, dass ER zu den Angsthasen kommt, zu den Jüngern, die in ihrem verschlossenen Bau zusammenhocken und zittern.

Angst. Ein vielleicht derzeit sehr aktuelles Gefühl. Angsthaben. Angsthasen. Wir machen uns heutzutage um viele Dinge in unserem Leben und über die Gleichnisse in der Welt Angst. Aber: Angst ist kein schöner Begleiter! Manchmal wünschte ich mir, wenn ich sorgenvoll Angst habe, dass mich jemand an die Hand nimmt und mich auf dem Weg durch mein Leben begleitet. Ein Held, der für mich kämpft. Jemand der stark ist.

„Weine nicht! Siehe, gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids.“ Diesen Vers aus der Offenbarung singen wir Mönch in der Vesper der Osterzeit oft als Antiphone (Kehrvers). Bedingt durch diese Bibelstelle sahen und sehen die Christen im Löwen ein Symbol für den auferstandenen Christus, der über den Tod, wie ein Löwe über seine Beute, gesiegt hat. Ein starkes Hoffnungsbild gegen die Angst. Da gibt es einen Löwen für uns – Jesus – der für uns kämpft, damit wir leben. Wow, stärker geht es nicht. Mit Jesus Christus haben wir haben einen kraftvollen Löwen an unserer Seite, mit dem wir durchs Leben gehen können! Diese Botschaft greift auch unser heutiges ESC Lied aus dem Jahr 2019 auf: RUN WITH THE LIONS

Unsere Zeit ist von Individualismus geprägt, jeder macht seinen Kram alleine, und dieser Zeitgeist hat auch unser Christsein geprägt mehr als uns bewusst ist: Ich bin für mich selber Christ und habe meinen Glauben und wenn wir danach ist, gehe ich mal zur Kirche, besuche eine Gemeindeveranstaltung. In der Heiligen Schrift lernen wir: Christsein wird im Wesentlichen in der Gemeinde gelebt und eingeübt, dort wird empfangen und weitergegeben, dort ist Jesus gegenwärtig, dort ist der Leib Christi. Deswegen war wohl das Christentum in der ersten Generation so kraftvoll, deswegen konnten aus Angsthasen mutige Löwen werden, deren Stimme das ganze Römische Reich mit der Gewissheit „Weine nicht, denn siehe, gesiegt hat der Löwe von Juda!“ erschütterte. Jesus kommt zu denen, die ängstlich zusammengekommen sind, sie hatten versagt und waren verzagt, kein Licht im Herzen, keine geöffnete Tür, keine Sicht für die Zukunft. Sie waren an einem Punkt, wo sie mit sich selbst nicht viel anfangen konnten, aber Christus kann und will mit ihnen neu anfangen! Und der Heilige Geist wird sie beleben. Wiederbeleben.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

64. ESC 2019 Tel Aviv / Israel

Rin with the lions  – Jurij Veklenko

Text und Musik: Ashley Hicklin, Eric Lumiere, Pele Loriano

Nicht für das Final qualifiziert

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Zunächst: Okay, man kann ESC-Lieder mögen oder nicht – besonders wenn sie auf flämisch sind… Belgischer Schlager, mal was anderes, aber die Botschaft des Liedes passt irgendwie im Irgendwo… Wir Menschen verstehen die Welt manchmal besser durch Symbole. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die Religionen der Welt ihren Kerngedanken in Symbolen aus. Die Auferstehung Jesu war und ist für die Christen oftmals schwer zu verstehen und da können Auferstehungssymbole mit ihrer bildhaften Sprache schon sehr hilfreich sein. Zum Beispiel finden wir in der Tierwelt bestimmte Tiere, die in einen Zusammenhang mit der Auferstehung von Jesu stehen bzw. den auferstandenen Christus symbolisieren. Ein Klassiker: Raupe und Schmetterling!

Das Leben als Raupe scheint sehr eintönig und langweilig zu sein. Fressen und kriechen und kriechen und fressen. Der Alltag einer Raupe ist ganz schön grau-monoton. Ein monotones Leben – was will man erwarten. Grau der Alltag ohne Licht und etwas verloren am Rumkriechen – manchmal kann das Leben einer Raupe, sondern alltäglichen Alltag gleichen. Davon singt auch die belgische Sängerin Lisa del Bo in ihrem Lied „Vlinder – Schmetterling“ zur belgischen Vorendscheidung des ESC 1993:

Kein Sonnenschein mehr in meinem Leben. Ich war verloren in der Stadt- Ich wollte meine Liebe so gerne geben. Ich hatte nie einen Nutzen davon.

Alltäglicher Alltag bleibt aber nicht immer alltäglich Grau. Das monotone Leben der Raupe ändert sich. Sie legt eine Pause ein. Zwar nicht eine Pause für immer, aber die Pause der Verwandlung. Es geschieht etwas Magisches: Die Raupe bildet einen Kokon um sich herum und verwandelt sich in eine Puppe. In dieser Puppe geschieht eine erstaunliche Metamorphose, und schließlich schlüpft ein wunderschöner Schmetterling aus dem Kokon. Lisa del Bo singt:

So wird aus der Raupe ein Schmetterling. Obwohl sie einst ein Kokon war. Und so flattert ihr Herz von hier nach dort. Und wärmt sich an der Sonne.

Das Wärmen in der Sonne – ein österliche Bild für das Leben. Blicken wir auf die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling: Diese Verwandlung wird oft als Symbol für Auferstehung und Wiedergeburt gesehen. Es ist der Prozess einer Transformation, die der Schmetterling durchläuft. Sein altes Leben lässt er hinter sich und geht über in eine neue Existenz: „Siehe ich mache alles neu“ (off. 21,5) Ähnlich wie der Schmetterling nach seiner Zeit im Kokon in ein neues Leben fliegt, so wird auch die Auferstehung als Übergang von einem Leben zum nächsten betrachtet.

Jesu ist von den Toten auferstanden. Er hat den Tod besiegt. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Seine Auferstehung ist Hoffnung für mein Leben. Das Leben ist manchmal grauer Alltag und es erscheint wir ein Dauerlauf durch die Finsternis und das ist kein Licht zu sehen. Oder wie Lisa del Bo singt:

Der Mond war halbwegs weg. Ich sah keinen Prinzen und ich sah keinen Mann. Doch plötzlich hieltst du mich auf. Damit ich zu Atem kommen konnte.

Es wird nicht Finsternis für uns bleiben. Ostern schenkt uns eine Glaubenshoffnung, dass eines Tages ein großes Licht auf uns wartet. Unsere Hoffnung: Wenn wir uns einst wie die Raube in unserer Todesstunde wandeln, dann kommt Christus auf uns und nimmt uns an seine Hand. Gott kommt auf uns zu und durch ihn könne wir bei ihm ewiges Leben atmen. Nicht umsonst schreibt der Apostel Paulus „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Kor 3,16). Aus dem Raupen-Leib wird ein Schmetterlings-Leib. Ich bin zwar immer noch ich, aber verwandelt. Wie Gold glänzt mein neues Leben im Licht Gottes. Oder wie es Lisa del Bo in ihrem Lied vom Schmetterling singt:

Und so flattert ihr Herz von hier nach dort. Und wärmt sich an der Sonne. Dort flirtet es mit den Rosen. So süß wie es begann. Und wenn der Duft der Liebe es zu betäuben droht. Dann paart es sich in der Sonne.

(Br. Benedikt Müller OSB)

38. ESC 1993 – Vorentscheidung Belgien

Vlinder – Lisa del Bo

Text und Musik: Emile Elsen, Marius Degeest

Platz 3 von 12

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Gestern fand in Basel der 69. Eurovision Song Contest statt und der Jury-Favorit Österreich gewann – Glückwunsch. Favoritin der Zuschauer in Europa und dem Rest der Welt war eindeutig Israels Sängerin Yuval Raphael mit ihrem hymnischen Lied „New Day Will Rise“. Verdient. Selbstverständlich erinnert der Song auf den ersten Blick an den Terroranschlag durch die Hamas am 7.10.2023 auf Israel und auf dem zweiten Blick sowieso, denn die Sängerin ist eine Überlebende des Terrorangriffs. Wer jetzt denkt, dass ich mit diesem Lied, die derzeitige politische Situation im Nahen Osten rechtfertigen möchte, dem möchte ich sagen: Dem ist nicht so. Uns Benediktinermönchen ist ein Wort wichtig: PAX – Friede. Mir geht es um die biblische Textzeile in diesem Lied und die lässt sich wunderbar mit dem heutigen Evangelium des 5. Ostersonntags 2025 in Zusammenhang bringen. Im Evangelium haben wir heute gehört: „ Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ (Johannes 13, 34-36) Diese Stelle ist eingebettet in die Geschehnisse des Gründonnerstages und Jesus spricht diese Worte, als der Verräter Judas, den Abendmahlsaal verlassen hat. Ein Freund verrät den Freund. Keine Liebestat. Menschen töten Menschen schon keine Liebestat. Menschen verachten eine Sängerin, nur weil sie aus einem bestimmten Land kommt, auch kein Liebesruhm!

Yuval Raphael singt in ihrem Lied eine Stelle aus dem Alten Testament – der jüdischen Torah – eine Textzeile aus dem Hohelied Salomos: „Mayim rabim Lo yekhabu Et ha’ahava UNeharot lo yishtefuha – Viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen. Noch die Ströme sie ertränken.“ (Hohelied 8,7).

Die Atmosphäre des Liedes ist österlich ermutigend, sie lädt die Zuhörer ein, das Licht zu umarmen und optimistisch in die Zukunft zu blicken. Die Zukunft auf die Liebe aufzubauen.  Nur die Liebe wie ein Weg, der uns Menschen verbindet. In der Liebe können wir das Licht eines Neues Tages aufgehen sehen. Das Licht des Lebens. Die Liebe ist es, die die Dunkelheit und Finsternis durchbricht. Selbst wenn der Hass die Liebe mit strömendes Waser auslöschen will, werden die Ströme sie nicht ertränken. Die Liebe ist stark! An Ostern besiegt das Leben den Tod, letztlich ein Happy End und doch ist das Ende noch offen, denn was morgen an einem Tag kommt, liegt an uns. Gehen wir doch den Weg der Liebe und tragen wir in unserem Herzen das österliche Licht, dann können wir strahlend das Licht der Liebe uns gegenseitig schenken und ein neuer Tag wird im Licht des Friedens und der Hoffnung aufgehen. Yuval Raphael nimmt diesen Faden in ihrem Lied auf. In einer Zeit, in der viele Menschen nach Hoffnung und Ermutigung suchen, bietet ihr Lied eine kraftvolle Botschaft der Resilienz und des Glaubens an eine bessere Zukunft im Licht der Liebe, die flutende Wasser und reißende Ströme niemals ertränken können. Halleluja – Ostern ist liebende Hoffnung, dass immer ein neuer Tag aufgehen wird. Der Text des Liedes ist so kraftvoll – wer weiß vielleicht ja Maria Magdalena als sie am Ostermorgen zum Grab ging solche Gedanken, die im Text beschreiben werden. Amen. Liebt einander. Halleluja.

(Br. Benedikt Müller OSB)

ESC 2025 Basel / Schweiz

Israel

„New Day Will Rise““ – Yuval Raphael

Musik & Text: Keren Peles

Platz: 2 von 26

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In der Frühlings- und Sommerzeit ist es ein besonders Erlebnis, wenn die Morgensonne mit ihrem warm gelben Licht vom Osten in die Abteikriche scheint. Wunderschön. In meinem Leben konnte immer und immer wieder wunderschöne Sonnenaufgänge beobachten. In Mengeringhausen, wenn das Morgenlicht den Garten meiner Kindheit verzauberte. In Südtirol, wenn die Morgensonne den Bergen einen goldigen Anhauch schenkt. Oder in den Weinbergen in Eibingen, wenn das Morgenlicht auf dem Rhein spiegelt. Am Froschteich im Kloster Helfta, wenn das junge Licht auf dem Wasser glitzert und der Waldkauz ruft.  Es ist schon faszinierend: Die Sonne nimmt ihren Lauf, ganz egal wie es momentan auf der Welt zugeht. Die Sonne geht auf und sie geht auch jeden Abend wieder unter.  Wir können gewiss sein, dass der Sonnenaufgang nicht allzu lange auf sich warten lässt, auch wenn wir manchmal wegen grauer Wolken oder Nebel am Morgenhimmel nicht gleich erkennen. Sonne am Morgen. Hell und schön. Was für ein hoffnungsvoller Anblick gerade in diesen „schwierigen“ Zeiten. In der Osterzeit feiern wir eines besonders: Jesus, dass Licht der Welt, das die Dunkelheit durchbricht. Wir müssen uns nicht fürchten. Die Angst, die gerade in diesen Tagen aufkommt, kann vielleicht ab und an in den Hintergrund rücken. Wir dürfen sein Licht in unser Herz scheinen lassen. Das Licht der Sonne des Lebens, der Liebe, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Seine lichtvolle Zusage „Fürchtet euch nicht!“, ist so gegenwärtig wie das Licht der Sonne. Denn wir wurden erlöst – davon zeugt die Morgensonne des Ostertages. Wir sind geliebte Töchter und Söhne. Wir dürfen das Leben feiern. So stärke uns Gottes Segen und er lasse uns die Worte „Fürchte dich nicht!“ wie einen Sonnenstrahl in unsere Herzen fallen. Feiern wir das Leben!

Das Licht der Sonnen durchbricht die Finsternis, davon erzählt auch ein ESC-Lied: Der isländische Beitrag 2022 „Með hækkandi sól – Mit der aufgehenden Sonne“ gesungen von Systur (das sind die drei Schwestern: Elín, Elísabet und Sigríður Eyþórsdóttir).  Der Winter und die Nacht stehen für die Dunkelheiten und das Licht für das Leben. Sicher wird das gerade in Island in der Natur anschaulich sehr deutlich. Ihr Lied ist ein wahrlicher Osterhymnus, den ich hier gar nicht näher interpretieren muss, sondern der spirituelle Text spricht für sich selbst:

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Mit der aufgehenden Sonne

Eine Welle in einer stillen Seele

Das Puzzle schwer in Trauer verpackt

Verlangen, das anzieht, brennt wie ein Lagerfeuer

Im Verborgenen liegend – geheim – du du du

 

Im Licht kann Veränderung sehen

Schönheit in der Freiheit, die näher rückt

Auch wenn die Nacht kommt

Und unausgesprochene Worte, der Verstand leidet – du du

 

Im dunklen Winter – geht die Sonne auf

Schmelzt das Eis des Herzens – so warm

Im dunklen Winter – ist der Frühling willkommen

Wärmt deine Flügel wieder

 

Die Schatten des frühen Morgens nähern sich

Bewegen sich leicht mit jedem Atemzug

Singt ein kleines Lied in seiner Brust

Breitet sich aus und seufzt – thei thei

 

Im dunklen Winter – geht die Sonne auf

Schmilzt das Eis des Herzens – so warm

Im dunklen Winter – ist der Frühling willkommen

Wärmt deine Flügel wieder

 

Und sie schafft es zu fliegen

Erhebt sich in die höchsten Höhen

Und kommt ihr näher

Findet inneren Frieden

 

Im dunklen Winter – geht die Sonne auf

Schmelzt das Eis des Herzens – so warm

In einem dunklen Winter – ist der Frühling willkommen

Wärmt deine Flügel wieder

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

 

66. ESC 2022 Turin / Italien

Island

„Með hækkandi sól“ – Systur

Musik & Text: Lovísa Elísabet Sigrúnardóttir

Platz: 23 von 25

 

Hintergrund zu dieser Impuls-Reihe:

ESC-Songs und der liebe Gott… geht das? Warum nicht? Viele Lieder des EUROVISION SONG CONTEST greifen spirituelle Themen auf. Aus der Religionspädagogik wissen wir: Popmusik bietet und ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu existenziellen Fragen  – zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens. Als Bildungsreferent habe ich in vielen Seminare mit Jugendlichen und Erwachsenen immer wieder Lieder des ESC im Gebet eingesetzt. Die Lieder transportieren auf eigene Art und Weise innerhalb von drei Minuten große Emotionen. Ist auch logisch, denn für den alljährlich stattfinden europäischen Musikwettbewerb ist dies von grundlegender Bedeutung: In nur drei Minuten muss ein Lied und sein Künstler es schaffen im Gedächtnis von Millionen europäischer TV-Zuschauer zu bleiben, um so möglichst viele Punkte zu sammeln. ESC-Songs drücken also Gefühl. Sie rufen Gefühlsstimmung hervor und können eine Brücke des Verstehens eines biblischen Text werden.

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Zum menschlichen Leben gehört immer wieder die Erfahrung von Licht und Dunkelheit. Lciht und Dunkelheit gleich Höhen und Tiefen des Lebens. Auch die Feste und Festkreise in der jüdisch-christlichen Tradition sind geprägt von der Licht- und Dunkelheitserfahrung. Und schon in der Schöpfungsgeschichte strahlen Licht und Dunkelheit auf. Beides gehört zu den Höhen und Tiefen menschlichen Lebens. Aber auch die christlichen Feiertage vom Advent bis Weihnachten und rund um Karfreitag und Ostern sind von Dunkelheit und Licht geprägt. Die Dunkelheit ist verknüpft mit Karfreitag, dem Todestag von Jesus. Das Licht und die Helligkeit sind mit Ostern verbunden, dem Tag der Auferstehung Jesu. Licht und Dunkelheit – Tag und Nacht – Kommen und Gehen… die menschliche Seele beschäftigt sich schon seit der Urzeit mit diesen gegensätzlichen Bildern. Wir wissen es gibt Momente des Lichts, aber auch die Momente der Dunkelheit. Ostern steht im Zeichen des Lichtes als Symbol des Sieges des Lebens über den Tod. Durch Jesu Tod und Auferstehung sind wir erlöst. Unser Leben hat eine Zukunft über den Tod hinaus. Oftmals greifen ESC-Lieder diesem Urwunsch des Menschen nach ewigen Leben auf und werden zu „Hymen des Ewigen-Lebens“. Denn:

Das Motiv der Sehnsucht nach (Ewigen) Licht ist ein uraltes Motiv der Menschheit. Ohne Licht können wir Menschen nicht leben. Es zieht uns ins Licht. Gottes Liebe ist lichtvoll. Wo Gottes Liebe scheint, dort wird die Dunkelheit vertrieben und die Finsternis erhellt. Diese Zusage will uns deutlich machen, dass es sich selbst in den dunkelsten Stunden des Lebens  lohnt  nach dem Licht Ausschau zu halten bzw. auf das Licht zu hoffen. Gott selbst kommt, er wird in Christus Menschen, um uns Menschen aus der Finsternis zu befreien. Gott will uns ins Licht führen. Das ist Hoffnung, österliche Hoffnung, die sich dann vollendet, wenn Gott uns selbst und die Schöpfung zum Ziel eingeführt. Die Sehnsucht ewigen Lebens – die Hoffnung der Auferstehung – der Wunsch, dass einst unsere Seele zu Gott ins Licht geht…

Von dieser österlichen Erfahrung singen auch die dänischen Sängerinnen Julie & Nina in ihrem Lied „League of Light“, mit dem sie bei der dänischen Vorentscheidung zum ESC 2019 den 2. Platz belgten: „Jeder Lichtstrahl hat eine dunkle Seite. Es gibt einen Schatten auf meiner anderen Seite. Es ist ein Gleichgewicht, nichts Falsches, nichts Richtiges Leben heißt lieben lernen. Wir sind mehr als ein Echo der Vergangenheit. Wir sind ein Gefühl, das Andauern wird. Brennend in der Liga (im Raum) des Lichts. Fliegend weg von dunklen Seiten. Über Berge, über das Eis. Durch das Feuer, um sich zu vereinen. In der Liga (Raum) des Lichts…“  Eine wunderschöne Hymne des Ewigen Lebens der österlichen Auferstehung.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Dansk Melodi Grand Prix 2018

League of Light – Julie & Nina

Musik: + Text:

Joachim Ersgaard, Julie Berthelsen, Marcus Winther-John, Nina Kreutzmann Jørgensen

Platz: 2 in der VE

Hintergrund zu dieser Impuls-Reihe:

ESC-Songs und der liebe Gott… geht das? Warum nicht? Viele Lieder des EUROVISION SONG CONTEST greifen spirituelle Themen auf. Aus der Religionspädagogik wissen wir: Popmusik bietet und ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu existenziellen Fragen  – zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens. Als Bildungsreferent habe ich in vielen Seminare mit Jugendlichen und Erwachsenen immer wieder Lieder des ESC im Gebet eingesetzt. Die Lieder transportieren auf eigene Art und Weise innerhalb von drei Minuten große Emotionen. Ist auch logisch, denn für den alljährlich stattfinden europäischen Musikwettbewerb ist dies von grundlegender Bedeutung: In nur drei Minuten muss ein Lied und sein Künstler es schaffen im Gedächtnis von Millionen europäischer TV-Zuschauer zu bleiben, um so möglichst viele Punkte zu sammeln. ESC-Songs drücken also Gefühl. Sie rufen Gefühlsstimmung hervor und können eine Brücke des Verstehens eines biblischen Textes werden.

 

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Bevor ich ins Kloster ging, war ich evangelisch. In meiner evangelischen Glaubensbiographie ist mir eines von großer Bedeutung: Die wunderbare Kirchenmusik. Musik spielt eine bedeutende Rolle nicht nur in unserem alltäglichen Leben, sondern auch in religiösen Feier.Momenten kann sie tiefe emotionale und spirituelle Erfahrungen vermitteln: Ob bei der Taufe, der Hochzeit, der Beerdigung oder an Ostern, Weihnachten bis hin zum „normalen“ Sonntagsgottesdienst.  In Kirchenliedern begegnet uns ein aus unserem Alltag bekanntes Wort oft wieder: Halleluja!

Es ist Osterzeit und das typische Osterlied in diesen Tagen ist das Halleluja. Halleluja ist wie Amen ein hebräisches Wort. Und ohne großes Übersetzungsgetöse wurden beide in die christliche Liturgie übernommen. Übersetzt heißt Halleluja ganz einfach: Lobe den HERRN! In vielen Psalmen finden wir am Anfang oder am Ende oder im Verlauf des Psalms das Wort: Halleluja! Es sagt uns, dass wir Gott loben dürfen für all das wunderbarer, dass er uns geschenkt hat. Es ist ein Freudenruf der Dankbarkeit für das Leben. Den Gott hat uns in die Freiheit des Lebens gerufen. Ein wunderbares Geschenk seiner großen Menschenliebe. Wir dürfen Gott lobe, weil wir durch den gekreuzigten und auferstanden Jesus erlöst wurden. Das Leben feiern! Das wird auch gerade in der jetzt aufblühenden Natur deutlich. Überall sprießt ein frisches, lebendiges Grün hervor – die Welt wird wieder bunt – bunt, wie das Leben, dass Gott uns geschenkt hat. Halleluja!

1979 fand der ESC erstmalig in Israel in Jerusalem statt. Und die israelischen Gastgeber gewannen gleich das zweite Mal hintereinander den Wettbewerb. Der Titel des Gewinnerliedes „Halleluja“ ist eine wunderschöne sprachliche Brücke zwischen Judentum und Christentum, die uns gemeinsam verbindet. Gesungen wurde „Halleluja“ von Gali Atari und die Gruppe Milk & Honey.  In diesem ESC-Lied zeigt sich die Verbindung zwischen Musik und Spiritualität auf beeindruckende Weise. Die typisch hymnische Melodie gelich eines Kirchenliedes und der berührenden Text dieses Liedes haben zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt berührt. Bis heute eine der großen ESC-Perlen. Das Lied erzählt davon die einfachen Freuden des Lebens und die Kraft der Liebe feiert. Die wiederholte Verwendung des Wortes „Halleluja“ während des gesamten Liedes unterstreicht ein Gefühl des Lobes und der Dankbarkeit und schafft eine erhebende und spirituelle Atmosphäre. Die Anfangszeilen „Hallelujah, sing a Song“ lädt uns dazu ein selbst mitzufeiern und dabei unsere eigene Stimme im Tanz des Lebens zu finden. Das Singen eines Liedes ist eine Form des fröhlichen Ausdrucks. Singen ermöglicht uns, sich mit unserem inneren Selbst zu verbinden und Freude an der Schöpfung Gottes zu finden. Der Himmel, der Baum und der Vogel symbolisieren die Wunder der Natur und immer wieder will uns das Wort „Halleluja“ auffordern, die Schönheit der Erde zu würdigen und dafür zu danken. Das Lied will uns auffordern, dass wir unsere Herzen mit Freude füllen. Wir wollen Achtsamsein in jedem Augenblick, um so das Glück auch in den kleinen Dingen zu finden, die uns umgeben.

(Br. Benedikt Müller OSB)

39. ESC 1979 Jerusalem / Israel

Israel

Hallelujah – Gali Atari und Milk & Honey

Musik: Kobi Oshrat

Text: Shimrit Orr

Platz: 1 von 19

Hintergrund zu dieser Impuls-Reihe:

ESC-Songs und der liebe Gott… geht das? Warum nicht? Viele Lieder des EUROVISION SONG CONTEST greifen spirituelle Themen auf. Aus der Religionspädagogik wissen wir: Popmusik bietet und ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu existenziellen Fragen  – zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens. Als Bildungsreferent habe ich in vielen Seminare mit Jugendlichen und Erwachsenen immer wieder Lieder des ESC im Gebet eingesetzt. Die Lieder transportieren auf eigene Art und Weise innerhalb von drei Minuten große Emotionen. Ist auch logisch, denn für den alljährlich stattfinden europäischen Musikwettbewerb ist dies von grundlegender Bedeutung: In nur drei Minuten muss ein Lied und sein Künstler es schaffen im Gedächtnis von Millionen europäischer TV-Zuschauer zu bleiben, um so möglichst viele Punkte zu sammeln. ESC-Songs drücken also Gefühl. Sie rufen Gefühlsstimmung hervor und können eine Brücke des Verstehens eines biblischen Textes werden.

 

Kommt noch etwas nach dem Tod oder ist der Tod das Ende?

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch der Mutter.

„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.

„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden groß und stark für das was draußen an der frischen Luft kommen wird.“ antwortet der andere Zwilling.

„Ich glaube, das hast du eben erfunden!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – und wie soll den ‚frische Luft‘ bitte schön aussehen?“

„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir mit den Beinen herumlaufen können und mit dem Mund tolle Sachen essen?“

„So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns nährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist doch die Nabelschnur viel zu kurz.“

„Doch, das geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders sein.“

„Du träumst wohl! Es ist doch noch nie einer zurückgekommen von ’nach der Geburt‘. Mit der Geburt ist das Leben einfach zu Ende! Punktum!“

„Ich gebe ja zu, dass keiner genau weiß, wie das Leben ’nach der Geburt‘ aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird sicher für uns sorgen.“

„Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo soll denn die nun sein, bitteschön?“

„Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“

„So ein Blödsinn! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht! Schluss damit! Wir haben sie uns erdacht, weil wir uns dadurch unser Leben besser erklären können“

Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sich ihre Augen. Sie schrien. Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume

Frei nach Henry Nouwen

Heute ist Karfreitag. Ein stiller Feiertag. Ein wichtiger Feiertag. Christen erinnern sich heute an die Kreuzigung von Jesus. Jesus wurde auf Golgatha, d.h. Schädelstätte, einen Berg in Jerusalem ans Kreuz geschlagen. Aber warum wurde er ans Kreuz geschlagen? Vor 2000 Jahren erzählte Jesus den Menschen immer wieder von Gott. Vor allem von Gottes wunderbarer Liebe zu uns Menschen. Jesus rief die Menschen dazu auf, an Gottes Liebe zu glauben, friedlich miteinander zu leben und das eigene Verhalten und das der Gesellschaft immer wieder zu überprüfen. Er war so ganz anders. Viele sahen damals ihn ihm den Messias, anderen einen Hochstapler. Darum war er den Mächtigen im Land ein „Dorn im Auge“! Und dieser „Dorn“ musste beseitigt werden. Ein Freund Jesus, der Jünger Judas, verriet ihn bei den Mächtigen und führte die Soldaten zu Jesus. So kam es zur Gefangennahmen, Verurteilung und dann zur Hinrichtung. Die Kreuzigung war eine der grausamsten Hinrichtungsmethoden der Römer. Die Gekreuzigten starben einen qualvollen Tod. Neben aller Trauer stimmt der Karfreitag aber auch hoffnungsvoll, weil wir Chrsiten glauben, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Das macht Mut und Hoffnung, denn die Liebe ist stärker als der Tod. Das Ereignis der Kerzuguingung zeigt den Christen, dass Jesus einen Weg für Menschen zu Gott bereitet hat. An Weihnachten hat uns das „Christkind“ (also Jesus) Erlösung geschenkt. Am heutigen Karfreitag ist diese Erlösung am Kreuz eingelöst wurden.

(Br. Benedikt Müller OSB)