Einer der Gründe, warum mein Ordensname Balthasar ist, liegt daran, dass ich als Kind ein begeisterter Sternengucker war. Ein ganz bisschen so wie die drei Weisen aus dem Morgenland.
Ich hatte damals sogar lange auf ein kleines Fernrohr gespart, mit dem ich dann den Sternenhimmel erkundete, und mich manchmal fast die ganze Nacht im Himmel verlor. Eines meiner Lieblingssternzeichen ist bis heute das Winterzeichen Orion.
Wenn es Herbst wird, taucht das Sternzeichen langsam am Horizont auf, ist dann in den Winternächten immer markanter am Himmel zu sehen.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie das erste Mal durch mein Fernrohr, in einer klirrend kalten Winternacht, dick eingepackt, und mit einer Thermoskanne heißen Tee ausgerüstet. das Sternzeichen betrachtete, und wie aufgeregt ich war, als ich zum ersten Mal den Orionnebel, einen wunderschönen zarten Gasnebel, dort live sehen konnte.
Man findet den Nebel unterhalb der drei Sterne, die ein bisschen an einen Gürtel der Himmelsfigur erinnert.
Viele Jahre später in meine Anfangszeit im Kloster, es war kurz nach Weihnachten, würde ich sehr krank, und musste sogar für eine Weile ins Krankhaus. Er war wohl sehr ernst, und die Ärzte kamen jeden Tag mit besorgten Gesichtern zur Visite, und verordneten mir eine Untersuchung nach der anderen, um auf die Spur zu kommen was mit mir los ist. Das machte mir wiederum Angst, und oft konnte ich nachts nicht schlafen, hörte meine Zimmernachbarn friedlich Schnarchen, während ich mich
grübelnd, und sorgenvoll, von einer Seite auf die andere wälzte, und die Nacht nicht enden wollte.
Eines nachts sah ich dabei aus dem Fenster, es hatte lange zuvor geschneit, und alles war still und in eine Weise decke gehüllt. Auf einmal klarte der Himmel, auf, und es blitzen am Himmel unendlich viele Sterne auf. Man konnte das lange Band der Milchstraße sehen, dass sich wie ein Fluss über den Himmel zog. Und dann sah ich mein vertrautes Sternzeichen, den Orion, ein alter Bekannter. Gewaltig, ewig, wanderte er über den Nachthimmel.
In diesem Moment spürte ich mich tief geborgen. Es war auf einmal fast richtig gemütlich in dem unbequemen Krankenbett, und meine Angst war kurz einmal ganz weit weg.
Ich denke mir heute manchmal, dass die heiligen drei Könige, vielleicht etwas ähnliches gespürt haben, als sie sich auf den Weg gemacht haben, und dem Stern zu folgen der sie dann nach Betlehem führte.
Wenn wir in dem Himmel blicken, dann ist die Ewigkeit sichtbar, und sie ist nicht dunkel oder etwas, was uns ängstigen sollte, sondern sie ist wie ein Meer in den Milliarden von Lichtern tanzen, und uns dabei eine alt vertraute Geschichte erzählen.
Br. Balthasar Hartmann OSB – Pförtner
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2025/01/Sterne.jpg403605Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2025-01-06 09:53:452025-01-06 09:53:45Oase.Weihnachten 6.1.: Heilig Drei König
Die Waisen folgten dem Stern und sie fanden, wonach sie so sehnsüchtig suchten: Das Kind. Der Stern ist dabei weit mehr als ein bloßer Himmelskörper, mehr als eine Wegmarke. Der Stern ist Ausdruck all dessen, wonach ich mich im tiefsten Innern sehne. Der Stern ist Ausdruck für das, was mich trägt, mir Kraft gibt, mich durchhalten und vorankommen lässt. Der Stern steht für die Liebe, die mich im Innersten ergriffen hat. Der Stern steht für meinen Ursprung in GOTT. Schauen wir also auf den Stern, der über der Krippe steht. Schauen wir auf den Stern und bleiben wir in seinem Glanz unserer Sehnsucht auf der Spur.
P. Julian Schaumlöffel OSB – Cellerar; Lehrer & Vertreter der Klosterleitung an unserem Gymnasium
Was bedeutet Weihnachten eigentlich? Plätzchenduft, Kerzenschein, Musik und
Adventssonntage in der Kirche… Jeder und jede wird dazu sein ganz eigenes Bild im Kopf haben.
Für mich ist Weihnachten vor allem eine Zeit der Besinnung und Nächstenliebe. In der Bibel ist
Weihnachten das auch. Aber vor allem auch eine Zeit des Wartens auf den Erlöser. Es gibt vieles,
ob christlicher Brauch oder nicht, was uns als Christinnen und Christen durch diese Zeit helfen
soll. Da wären zum Beispiel der Adventskranz oder unterschiedlichste Adventskalender.
So manch einer entdeckt in der Advents- und Weihnachtszeit auch neue Traditionen, abseits dem
klassischen, für sich. Vielleicht rückt ihr in eurem Bekanntenkreis näher zusammen, vielleicht
geht ihr mehr in die Kirche als sonst. Oder es ist eine persönliche Tradition, wie bestimmte
Plätzchen an einem ganz bestimmten Tag im Jahr zu backen.
Und mit den Traditionen kommt er irgendwann, der Heilige Abend, die Geburt Christi. Das lang
ersehnte Fest. Doch wohin nun mit der erlangten Besinnlichkeit? Das neue Jahr kommt, die
Weihnachtszeit neigt sich dem Ende zu, der alltägliche Trubel geht wieder los. Ist jetzt wieder
weniger Platz für unser Christen-Dasein? Falls ihr euch dabei erwischt, diese Frage mit ja zu
beantworten, fragt euch kurz nochmal, was Weihnachten ist. Und zwar dieses Mal nicht als
Mensch, der an Plätzchenduft und so weiter denkt. Sondern als Christin und Christ. Das kann
auch getan werden, falls die persönliche Antwort nein lautete.
Irgendwas findet sich immer, was auf Weihnachten und der Geburt Jesu basiert, aber nicht nur
auf Weihnachten bezogen werden muss. Wie schon die Hirten & Könige erkannten, war es nicht
mit einem Besuch des Stalles getan. Sie zogen los und verkündeten, was ihnen verkündet worden
war, was sie gesehen hatten.
Einen weihnachtlichen Gedanken in unseren Alltag zu integrieren, kann uns im Glauben stärken.
Besonders dann, wenn gerade kein christliches Fest und Gedanken daran anstehen. Auf diese
Weise wird vielleicht auch umgekehrt wiederentdeckt, wie viel Weihnachten eigentlich im Sinne
des Glaubens ausmacht. Weihnachten ist der Anfang. Probiert doch mal aus, diesen Anfang in
euren Alltag und Glauben ein bisschen mehr zu integrieren und schaut, was passiert.
(Hannah Vogd – als Schülerin zu Besinnungstagen in der OASE)
Wenn man mich fragt, was Weihnachten für mich ist? Nun: Weihnachten ist für mich meine Oma, bei der ich groß geworden bin. Meine Großmutter hat für mich alles getan hat und mir sehr viel fürs Leben mitgegeben hat. Es gibt Menschen, die zu Weihnachten besonders in unserer Erinnerung sind und Oma ist meine Weihnachtserinnerung, jedes Jahr.
Dirk Poenicke – ehemaliger Praktikant jetzt ehrenamtlicher Referent in der OASE
Heute erzählt uns Sr. Maria-Regina OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen, was ihren schönsten Weihnachtsmoment in den Kloster.Welten:
„Weihnachten ist für mich, wenn wir im Chor bei der ersten Vesper von Weihnachten den Hymnus „Christe, Redemptor omnium… Christus, Erlöser aller Welt“ anstimmen. Da geht mein Herz auf. Ich liebe die Weihnachtszeit. Und da ich aus Dresden gebürtig bin, höre ich auch gerne die Weihnachtslieder aus dem Erzgebirge, die wir zu Hause früher immer gehört haben.“
Sr. Maria-Regina Jaster OSB – Abtei St. Hildegard Eibungen
Heute feiern wir die HEILGE FAMILIE – Jesus, Maria und Joseph Jesu und Maria sind der Weihnachtsgeschichte, den Krippenspielen, der Weihnachtsliedern, en Weihnachtslieder usw. allgegenwärtig – ehr im Hintergrund steht der heilige Joseph. Das Fest der Heiligen Familie ist ein schöner Anlass, um den Blick einmal auf Joseph zu werfen:
Kein Akademiker, ehr durchtrainiert. Kein sanfter Typ, ehr ein Muskelmann. Kein Wissenschaftler, ehr kre-aktiver Gestalter. Kein Superstar auf der Weltbühne, ehr stiller Beobachter im Hintergrund. Keine Wortgewichtiger Mann, sondern ein zugreifender Anpacker. Kein Abenteurer, ehr einer der bisher unspektakulär durchs Leben kam – bis ja, bis seine Verlobte schwanger war und auch noch ein Engel ihm Traum begegnete. Josef, ein Handwerker aus Nazareth mit dem Herzen am rechten Fleck: Genau: Der Joseph aus der Weihnachtsgeschichte.
In seinem Leben hat er bestimmt viele Baupläne gezeichnet und entwickelt, aber er hatte bestimmt nicht den Plan, ein berühmter Mensch oder gar Heiliger zu werden. Joseph, der Handwerker, seine aufrichtige Herzens.Haltung lässt zur Identitätsfigur für Menschen werden.
Dabei ist der Moment als Maria die Schwangerschaft offenbart alles andere als ein Heiliger-Moment in der Beziehung der beiden Verlobten. Sein Lebens- und Glaubensweg sucht nun der Zweifel heim. Josef überlegt, als er von der Schwangerschaft seiner Verlobten erfährt, diese zu verlassen. Er ringt mit sich, er zweifelt und hadert. Er weiß nicht, was er von den Träumen, von den Engeln und dem Wirken des Heiligen Geistes halten soll. Als Handwerker sucht, sucht nach Lösungen und braucht einen Plan.
Geht es uns nicht oft genauso, wie Joseph? Bei schwierigen Entscheidungen drehen und wenden wir uns. Bei anstehenden Aufgaben spielen wir auf Zeit. Wichtiges verdrängen wir und hoffen, dass es sich selbst löst. Dann legen wir uns Strategien fest, damit wir möglichst schmerzfrei mit schweren Situationen umgehen können und unverletzt aus diesen herauskommen.
Joseph macht das nicht. Er schmiedet keinen Plan aus eisernen Ketten, sondern packt an. Er hört. Er überlegt. Er packt an. ER übernimmt Verantwortung. Für Maria und iht ungeborenes Kind. Verantwortung aus Liebe.
Sei wie Joseph – übernimmt Verantwortung.
Br. Benedikt Müller OSB – Bildungsreferent JUNGE AKADEMIE
Weihnachten ist auch immer wieder Thema in Büchern und Theaterstücken – heute ein Impuls wo eines der bekanntesten Weihnachtsmärchen der Theaterwelten im Mittelpunkt steht:
Was bedeutet eigentlich Weihnachten für Ebernizer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte nach Dickens?
Vom 01. Dezember bis zum 06. Dezember 2024 durfte ich in 10 Theateraufführungen die Rolle des Ebernizer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte nach Dickens spielen. Diese Geschichte und auch die Hauptfigur Ebernizer Scrooge ist den meisten nicht unbekannt. Ein alter, zerknirschter Geizhals, den man schon fast auch als böse bezeichnen kann. Unzufrieden mit sich selbst und der Welt. Alles worum sich sein Leben dreht, ist Geld, Geld und nochmals Geld und dabei sind ihm die Menschen in seinem Umfeld völlig egal.
Weihnachten ist für Scrooge das absolute Grauen. Glückliche Menschen, strahlende Lichter, Geschenke für die Lieben sind für ihn der Inbegriff der Verschwendung und ein völliger Irrsinn.
„Weihnachten, das Fest der Idioten“, so bezeichnet Scrooge das Fest, auf das sich doch alle Menschen so sehr freuen.
Da muss sein verstorbener Geschäftspartner eingreifen und versuchen, das Seelenheil dieses Griesgrams irgendwie zu retten, denn Marley hat es selber erlebt, wie es ist, ein böser Mensch zu sein. Er muss im Jenseits eine meterlange, dicke und schwere Kette tragen. Jedes Glied dieser Kette steht für eine Verfehlung in Marlys Leben. Er sendet Scrooge drei Geister in sein Leben. Den der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht. Diese Geister halten Ebernizer Scrooge den Spiegel vor und schaffen es ihn an sein gewissen zu packen. Nach und nach lernt Scrooge, worauf es wirklich im Leben ankommt, was wirklich wichtig im Leben ist, nämlich
Liebe zu sich selbst und zu anderen Menschen!
Die drei Geister bringen ihn soweit, dass er sie verzweifelt um Hilfe bittet und versteht, was er in seinem bisherigen Leben falsch gemacht hat. Ebernizer Scrooge ändert sich und sein Leben. Er feiert mit seinem Neffen Fred Weihnachten, spendet Geld für Menschen, die in Not geraten sind, erhöht das Gehalt seines Angestellten Cratchit und bezahlt sämtliche Behandlungen, für den an Krebs erkrankten Sohn Tim, seines Angestellten. Ein schöner Satz von Scrooge zum Ende der Geschichte lautet: „Es gibt genug Menschen, die es nötiger haben als ich!“
Ein Satz, der sich mir sehr eingeprägt hat. Uns geht es gut. Wir haben alle ein Dach über den Kopf, genug zu essen, Wärme, Liebe und Frieden. Lasst uns alle immer daran denken und das es Menschen auf der Welt gibt, die dieses nicht haben. Auch wenn es uns mal nicht so gut geht, schaut in euch rein und hört auf euer Inneres. Vielleicht sitzen dort auch drei Geister, die vielleicht auch als Engel bezeichnet werden können.
Den Heiligen Abend des letzten Jahres habe ich mit guten Freundinnen und Freunden auf La Palma verbracht. In einem Augenblick voller Wunder erschien dieser besondere Weihnachtsstern am Horizont. Ich war gerade voller Wehmut…
Es war das erste Weihnachten ohne meinen Mann Johannes, der im Frühling hier auf La Palma seine Lebensreise beendet hatte. Und dieser Sternengruß der untergehenden Sonne war für mich wie ein Zeichen von ihm.
Unwillkürlich zauberte er mir ein Lächeln ins Gesicht.
Die Sonne zeigt sich als Weihnachtsstern…
da wo sich Himmel und Meer begegnen,
da wo die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen,
da wo die Wellen des Meeres…wie Lebenswellen
im ewigen Wechsel zwischen Höhen und Tiefen daran erinnern:
Alles ist immer im Wandel.
Im Wandel liegt die Kraft, die uns hilft, Schweres zu meistern.
Die Kraft, die aus der Verbindung zur Quelle allen Seins kommt.
Dort, wo die bedingungslose Liebe ihren Ursprung hat.
Die Liebe ist Gott. Und Gott ist die Liebe…ist unerschöpfliche Energie.
Das größte Geschenk an uns vom Schöpfer aller Dinge.
Ein Geschenk, wie das Licht, das Frieden bringt, Freude und Zuversicht.
Ein Geschenk, das eint und Hoffnung stärkt.
Liebe ist wie das Licht.
Liebe bleibt, auch wenn es um uns herum dunkel wird.
Liebe leuchtet…
Wie ein Stern in dunkler Nacht.
Auch als ein Zeichen, dass all die, die nicht mehr unter uns sein können,
das in den Nöten und Schrecken des 30-jährigen Krieges entstandene Adventslied „Macht
hoch die Tür, die Tor macht weit“ ist bis heute vielen Menschen vertraut. In seinem Text
klingt schon das Geheimnis des Weihnachtsfestes an: Gottes Sohn ist Mensch geworden,
einer von uns. Dabei will er uns nicht nur Gegenüber und Begleiter sein, sondern sogar in
unseren Herzen gegenwärtig werden. Auf diese Sehnsucht Gottes nach uns antwortet der
Liedvers: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist“.
Eine ganz besondere Tür wurde in der Christnacht dieses Jahres geöffnet: Die Heilige Pforte
des Petersdoms. Damit eröffnete Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025, das unter dem
Motto „Pilger der Hoffnung“ steht. Eine konkrete Hoffnung verheißen in der Heiligen Nacht
die Engel auf Betlehems Feldern: „Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“
Ihnen und Ihren Angehörigen und Freunden wünschen wir ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest. Möge die Hoffnung auf Frieden uns ermutigen, einander die Türen unserer
Herzen zu öffnen und gemeinsam Wege zu einem friedvollen Miteinander vor Ort und in
der Welt zu finden.
Abt Cosmas Hoffmann OSB
und die Mönche der Abtei Königsmünster
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Eu‘r Herz zum Tempel zubereit‘. Die Zweiglein der Gottseligkeit Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud; So kommt der König auch zu euch, Ja, Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, Voll Rat, voll Tat, voll Gnad.
Komm, o mein Heiland Jesu Christ, Meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; Dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit Den Weg zur ewgen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, Sei ewig Preis und Ehr.
Ein besonderer Moment an der Schwelle zwischen Advent und Weihnachten ist für mich das Aufbauen unserer Krippe. Viele Einzelteile sind aus dem Keller zu holen und in die Kirche zu tragen: Hölzer, Steine, Verlängerungskabel, Zweige, Tücher, Figuren. Nach und nach entsteht eine lebendige Landschaft. Es dauert, bis alles fertig ist und jede Figur ihren Platz gefunden hat. Ich mache alles mit Ruhe, denn mit uns ist es doch genau so: Auch wir brauchen Zeit, um uns dem Geheimnis der Geburt Jesu zu nähern. Manchmal müssen wir weite Wege zurücklegen, um (wieder) bei IHM anzukommen, um unseren Platz in dem Geschehen der Weihnacht zu finden – alle Jahre wieder, alle Jahre neu. Das Aufbauen der Krippe bringt mich jedes Jahr in Bewegung. Die Menschwerdung Gottes bewegt mich jeden Tag.
Sr. Raphaela Brüggenthies OSB – Abtei St. Hildegard Eibingen
Anschlag in Magdeburg. Krieg in der Ukraine. Insolvenzwelle und Jobabbau. Krieg in Nahost. Vergewaltigungsprozess in Frankreich. Klimawandel. Regimewechsel in Syrien. Regierungskrisen in Frankreich und Deutschland. Hochwasser in Zentral-Afrika. Anschlag in Burkina Faso. Zyklon im indischen Ozean. Anschlag in Solingen. Flutkatastrophe in Spanien.
Beim Blick in die Nachrichten der letzten Tage, Wochen und Monate muss man schon sehr resilient sein, um nicht zu verzweifeln.
Auch in der Klosterverwaltung ist das Jahresende alles andere als friedlich. Was muss vor dem Jahreswechsel noch geschehen? Was kann und muss noch gestaltet werden? Was muss noch in die Post, damit es noch einen Empfänger erreicht und nicht über Silvester in einem Briefkasten schlummert. Mitarbeiter benötigen noch dieses oder jenes, der Steuerberater möchte noch einen Termin und wen muss ich im Generalvikariat noch erreichen?
Und doch sollen wir uns ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr wünschen und daran glauben?
Man darf die Augen nicht verschließen vor den Problemen der Welt und den Herausforderungen, die sich jedem von uns stellen, aber man kann seinen Umgang damit verändern.
Muss ich alles Geschehen dieser Welt im Live-Ticker und auf sozialen Medien in Echtzeit verfolgen? Reicht meine persönliche Bandbreite dafür aus oder sollte ich mich besser auf die beeinflussbaren Teile meines Lebens konzentrieren? Falle ich auf die Tricks rein, die für mehr Klicks, häufigere Views und kontroverse Online-Diskussionen sorgen? Für mich reicht manchmal auch die Zusammenfassung am Abend und wenn mich etwas interessiert, steige ich tief und ohne Alarmismus in ein Thema ein. Es gibt viele gute Podcasts und Bücher auf diesem Planeten.
Und wir sind zum Glück recht schlecht in der Ableitung der Zukunft aus der Gegenwart. Man kann sich vergegenwärtigen wie viele Katastrophen und Kriege wir als Menschheit schon überstanden haben. Ein „früher war alles besser“ gilt nur solange bis man in die Geschichtsbücher schaut. Es braucht keine gute Gegenwart um eine gute Zukunft zu schaffen. Es braucht nur die Vision, den Willen und die Hoffnung.
Ich versuche das Gute bewusster wahrzunehmen. Millionen Menschen in Brasilien sind nicht mehr von Armut betroffen. 230 neue Tier- und Pflanzenarten in der Mekong-Region entdeckt. Menschen engagieren sich im Ehrenamt und in demokratischen Parteien. Der Zubau der Solarenergie geht voran. Ein erfolgreicher Adventsmarkt mit einer guten Stimmung. Der kleine Umtrunk mit den Mitarbeitenden, die sich für die Abtei einsetzen. Die unerwartete Weihnachtskarte. Den Tannenbaum mit den Kindern schmücken. Die Hochzeit im Freundeskreis und die Geburt eines Kindes.
Über die Visionen müssen wir streiten. Die Ziele müssen wir uns setzen und tatkräftig angehen. Die Hoffnungszeichen werden uns gegeben. Wir müssen sie nur sehen und annehmen.
Auch unsere Teamerin Sophie hat sich Gedanken rund um den Advent und Weihnachten und dem festlichen Essen gemacht und Gedanken rund um die Achtsamkeit und Dankbarkeit – was war und was wohl kommen wird… Adventliche Reflektion im Warten auf das Kommende.
Advents- und Weihnachtszeit. Ein Duft liegt in der Luft. Die Plätzchen sind im Ofen, draußen bedeckt der weiße Schnee die dunkle Landschaft. Drinnen ist es warm und gemütlich. Wir machen die Lichterketten an und starten einen Weihnachtsfilm.
Solch eine Wunschvorstellung haben wohl viele, wenn man „besinnliche Weihnachtszeit“ hört. Leider sieht die Realität häufig sehr anders aus. In der Schule und im Studium heißt es Lernen, Lernen, Lernen. Hier noch ein Test, dort ein Referat und kurz vor Weihnachten stehen die Klausuren an, die unbedingt noch geschrieben werden müssen. Im Berufsleben? Hinarbeiten auf den lang ersehnten Urlaub, der hoffentlich bald kommt. Davor aber noch Überstunden. Und wann soll ich eigentlich Geschenke kaufen? Vor der Arbeit ist es dunkel, nach der Arbeit ist es dunkel. Tagsüber wird es auch nicht wirklich hell. War nicht gerade noch Sommer mit EM in Deutschland, langen Grill-Abenden und Schützenfesten? Wo ist die Zeit schon wieder hin? Das Jahr ist schon wieder fast vorbei. Was machen eigentlich die Neujahrsvorsätze für 2024? Habe ich angefangen an ihnen zu arbeiten, oder sind sie im Alltagsstress untergegangen? Was ist mit den neuen Hobbys, die ich anfangen wollte? Sich öfter mal Zeit für mich nehmen? Egal. Nächstes Jahr.
Aber wer garantiert eigentlich, dass es nächstes Jahr noch so ist? Wer garantiert mir, dass ich nächstes Jahr noch gesund bin. Wer garantiert mir, dass meine lieben Mitmenschen und ich nächstes Jahr noch in derselben Situation sind wie dieses Jahr?
Wir leben in einer schnelllebigen Gesellschaft und niemand kann voraussehen, wie sich politische, gesellschaftliche und persönliche Themen entwickeln werden. Wir vergessen im Alltag sehr oft, worum es eigentlich geht. Es geht an Weihnachten nicht darum, dass alles perfekt sein muss. Es geht nicht darum, dass man völlig abgehetzt von einer Verpflichtung zur anderen rennt. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Gott ist durch Jesus auf die Erde gekommen und ist Mensch geworden. Weihnachten heißt bewusst innehalten. Das Bewusstsein von allen Ablenkungen wieder auf sich zu richten und Zeit mit den Menschen zu verbringen, die uns wirklich am Herzen liegen. Keine Verpflichtungen, sondern bei sich sein. Mensch sein. Bei Gott sein. Neuanfang.
Nicht mehr lange bis zum Weihnachtsfest und die letzten Tage sollte man sich schon mal Gedanken um das Weihnachtsmenü machen. Jeder hat da so seine Vorlieben. Unser Koch Lukas, in der Klosterküche, auch – vielleicht ja ein Tipp für Euch:
„Weihnachten, das Fest der Ruhe, Besinnlichkeit und Einkehr oder auch des Stresses und des vielen Essens?
Eines meiner Lieblingsgerichte an den Weihnachtstagen ist das französische Gericht „Raclette“.
Nicht nur weil man dieses Gericht vielseitig gestalten kann, sondern auch weil man während dieser
Zeit mit seiner Familie oder den Gästen ganz unter sich ist und das ausgiebige mit guten Gesprächen verbinden kann.
Dieses kommt nämlich in dem vorweihnachtlichen Trubel oft zu kurz.
Ich wünsche allen bereits jetzt schon einmal frohe Weihnachten und eine hoffentlich ruhige Zeit bei gutem Essen.
(Lukas Oppmann – Koch in der Klosterküche)
Nach.Gefragt – bei Wikipedia:
Das oder die Raclette (walliserdeutsch ds (sächlich) Ragglett ,[1]französisch la (weiblich) raclette) ist sowohl der Name eines beliebten Kuhmilchkäses als auch der Name eines bekannten warmen Gerichts. Dieses entsteht wie das Käsefondue durch das langsame Schmelzen von Käse.
Der Name «Raclette» stammt vom französischen Walliserdialektwort (Patois) racler, das schaben heisst, da die an der Feuerglut gegrillte und geräucherte obere Schicht des halben Käselaibs mit einem Messer auf einen Teller oder ein Stück Brot abgeschabt wurde. Mit ihm wurde ab 1874 im Schweizer Kanton Wallis offiziell der entsprechende Käse benannt. Im Jahr 1909 wurde Raclette anlässlich der kantonalen Gewerbe-Ausstellung (Exposition cantonale industrielle) der Walliser Kantonshauptstadt Sitten als «nationales Walliser Gericht» einer grösseren Öffentlichkeit bekannt.[2][3]
Es stand immer heilig Abend unter dem Weihnachtsbaum. Mit leuchtenden Fenstern und Außenanlagen. Der Schlot war wichtig, nicht nur weil sich dadurch die Fläche für Naschereien erheblich vergrößerte.
Genau darunter war das Teelicht platziert, dessen Licht die Fenster aus Transparent leuchten lässt. Hexe, Katze, Hänsel und Gretel standen am Haus und auf dem Teich aus einem Taschenspiegel schwamm eine kleine Ente. Diese faszinierte mich immer am meisten. Gerade im Kindergartenalter habe ich meine Mama gefragt: „Was macht denn die Ente am Hexenhaus?“ „Aber die gehört doch am Ende auch dazu….“ Schaut doch mal selbst und lest das Märchen von „Hänsel und Gretel“
In diesen Tagen der Dunkelheit fehlt mir das Licht. Alles um mich herum erscheint Dunkel und unerklärlich. Was gibt mir Trost? Was gibt mir Licht in mein Leben? In den Tagen des Adventes zünden wir wöchentlich eine Kerze mehr an. Eine Gegenbewegung zur Dunkelheit der Welt. Das göttliche Kind kommt. Es wird mit seiner grenzenlosen Liebe diese Welt hell machen. Es wird mir aufzeigen, dass selbst der Tod und das Leid nicht das letzte Wort haben.
(Br. Benjamin Altemeier OSB – Leiter des Gastbereiches)
Leuchtende Kinderaugen spiegeln sich im Kerzenschein, wenn sie sehnsuchtsvoll den Weihnachtsabend mit seinen Überraschungen erwarten. Eine geheimnisvolle Sehnsucht liegt über dieser Zeit, und das macht den Advent bis zum Neujahr auch zur Märchenzeit.
Frau Holle? Ja, das ist doch die, wenn bei der die Betten ausgeschüttelt werden, schneit es auf der Erde. Richtig. Vor allem aber geht es in „Frau Holle“ um die Goldmarie und ein bisschen auch um die Pechmarie. Beide sind ein „märchenhaftes“ Beispiel dafür, wie man sein Glück machen oder sein Leben verfehlen kann. Ein armes Mädchen muss da einen Schaden, den sie angerichtet hat, wiedergutmachen. Und obwohl sie selbst verzweifelt ist, hat sie anscheinend Augen und Ohren offen für alles, was nach Hilfe schreit: Da schreit das Brot im Backofen „Zieh mich raus, zieh mich raus! Sonst verbrenne ich“ und sie zieht erst einmal die Brote aus dem Backofen. Da schreit ein Baum: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.« Und sie schüttelt erst einmal den Baum.
Ein anderes Mädchen, seine Stiefschwester, ist zielbewusst und glaubt zu wissen, wo sie ihr Glück machen kann. Sie lässt sich nicht irritieren von den dummen Broten und den blöden Äpfeln und geht „ihren Weg“. Aber am Ende steht sie da als Pechmarie.Zu sein wie Goldmarie ist sowas wie ein Lebensmotto. Einfach hören und sehen nach dem, was auf dem Weg liegt und schreit. Oder wie es im 1. Buch Samuel heißt: „Tu, was dir vor die Hände kommt, denn Gott ist mit dir.“ (1. Samuel 10,7)
(Br. Benedikt Müller OSB – Bildungsreferent)
Frau Holle
Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu, daß die Spule einmal ganz blutig war, da bückte es sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen; sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war so unbarmherzig, daß sie sprach: „Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf.“ Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wußte nicht, was es anfangen sollte; und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Spule zu holen. Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und vieltausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst ausgebacken.“ Da trat es herzu und holte mit dem Brotschieber alles nacheinander heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel, und rief ihm zu: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.“ Da schüttelte es den Baum, daß die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war; und als es alle in einen Haufen zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter. Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne hatte, ward ihm angst, und es wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihm nach: „Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Hause ordentlich tun willst, so soll dir’s gut gehn. Du mußt nur achtgeben, daß du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, daß die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle.“ Weil die Alte ihm so gut zusprach, so faßte sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltig, auf daß die Federn wie Schneeflocken umherflogen; dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da ward es traurig und wußte anfangs selbst nicht, was ihm fehlte, endlich merkte es, daß es Heimweh war; ob es ihm hier gleich vieltausendmal besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen dahin. Endlich sagte es zu ihr: „Ich habe den Jammer nach Haus gekriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muß wieder hinauf zu den Meinigen.“ Die Frau Holle sagte: „Es gefällt mir, daß du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.“ Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so daß es über und über davon bedeckt war. „Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist,“ sprach die Frau Holle und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus; und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:
„Kikeriki, Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.“
Da ging es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen.
Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der andern, häßlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie mußte sich an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die Finger und stieß sich die Hand in die Dornhecke. Dann warf sie die Spule in den Brunnen und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese und ging auf demselben Pfade weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich, ich bin schon längst ausgebacken.“ Die Faule aber antwortete: „Da hätt ich Lust, mich schmutzig zu machen,“ und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.“ Sie antwortete aber: „Du kommst mir recht, es könnte mir einer auf den Kopf fallen,“ und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte, und verdingte sich gleich zu ihr. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an, war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken würde; am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen. Sie machte auch der Frau Holle das Bett nicht, wie sich’s gebührte, und schüttelte es nicht, daß die Federn aufflogen. Das ward die Frau Holle bald müde und sagte ihr den Dienst auf. Die Faule war das wohl zufrieden und meinte, nun würde der Goldregen kommen; die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunterstand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. „Das ist zur Belohnung deiner Dienste,“ sagte die Frau Holle und schloß das Tor zu. Da kam die Faule heim, aber sie war ganz mit Pech bedeckt, und der Hahn auf dem Brunnen, als er sie sah, rief:
„Kikeriki, Unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie.“
Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie lebte, nicht abgehen.
Quelle: grimmstories – Jakob und Wilhelm Grimm „Frau Holle“
Adventszeit ist Spielezeit. Nicht, dass wir nicht auch sonst übers Jahr abends zusammenkommen, um bei einer Runde Catan die Krise zu kriegen, aber in der Weihnachtszeit hat das Ganze ein ganz besonderes Feeling. Wenn es draußen kalt ist und man trotzdem in T-shirt und kurzer Hose in der Wärme des Holzofens zusammensitzt und zu den obligatorischen Chips Plätzchen und Lebkuchen schnabuliert, wird der Wahnsinn gleich viel romantischer.
(Familie Weißenborn – Familie der Familienwochen 2016-2021)
Odilia
blind geboren
empfängt bei ihrer Taufe
das Augenlicht
Licht für die Blinden
Hoffnungslicht
denen, die in Finsternis geboren sind
und im Schatten des Todes
Licht für die Blinden
so lautet das Motto der Missionsbenediktiner
die heilige Odilia ist ihre Schutzpatronin
Licht für die Blinden
Ein Licht um die blinden Flecken zu heilen
Ein Licht um die Schönheit des Anderen wahrzunehmen
Ein Licht um das Gute zu sehen
Ein Licht das Hoffnung bringt
Ein Hoffnungslicht
Heilige Odilia
Licht der Hoffnung
bitte für uns und unsere Welt
die so oft gefangen ist im Dunkel
Nun ist sie also wieder da, die für viele schönste Zeit im Jahr. Viele schöne Erinnerungen vor allem aus Kindertagen verbinde ich mit der Adventszeit: das Schlendern über den Weihnachtsmarkt, die stimmungsvollen Rorate-Gottesdienste am frühen Morgen, das Öffnen der neuen Tür am Adventskalender jeden Tag auf Weihnachten hin.
Was für mich in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, sind die liturgischen Texte der Adventszeit: die Gebete der Messe, die Lesungen vor allem aus den Propheten. Sie sprechen von einer Hoffnung auf Licht in der Dunkelheit. Sie sprechen von einer Sehnsucht nach MEHR als das, was unmittelbar vor Augen liegt. Sie sprechen aber auch von einer Dringlichkeit, die mich manches Mal erschreckt. Von Aufmerksamkeit und Wachsamkeit für die kleinen Dinge, die ich im Getriebe des Alltags, vor allem im vorweihnachtlichen Stress oft zu übersehen drohe.
In Tagesgebet der Messe am Donnerstag der 2. Adventswoche heißt es: „Rüttle unsere Herzen auf, damit wir deinem Sohn den Weg bereiten.“ Darum geht es in der Adventszeit: mich vorzubereiten auf die Ankunft Gottes. Er will bei mir ankommen. Und dafür muss manchmal mein so unruhiges Herz, das sich so oft von so vielen Nebensächlichkeiten ablenken lässt, durchgerüttelt, aufgerüttelt werden. Um neu empfänglich zu werden für das, was sich mir zeigen will. Damit ich den nicht übersehe, der vor meiner Tür steht. Der bei mir ankommen will.
Er begleitet uns über die gesamte Adventszeit. Er erinnert uns, was diese Zeit bedeutet und warum
sie so wichtig für uns Christinnen und Christen ist. Von wem die Rede ist? Vielleicht haben es
einige von Ihnen und euch schon erahnt: Es ist der Adventskranz.
Und auch wenn der Adventskranz seinen Ursprung im Rauhe-Haus in Hamburg und damit nicht
direkt in einem Gotteshaus hat, so ist er doch heute für uns Christinnen und Christen weit mehr
als ein Hinweis, wie viel Zeit uns noch bis zur Geburt Jesu bleibt.
Im Adventskranz steckt eine ganze Menge christliche Symbolik. Von seinem Leuchten über das
Grün der Tannen bis hin zu den Farben der Kerzen. Lasst uns einmal gemeinsam genauer
hinschauen und so unserem Herrn noch ein wenig näher sein.
Der Adventskranz ist rund. Ein Kreis ohne Anfang und Ende. Ein Symbol für die Unendlichkeit. Und
damit auch für die unendliche und ewige Liebe Gottes. Und für die Ewigkeit, die der Herr uns
schenken wird. Er ist außerdem ein Zeichen für besondere Ehre und Auszeichnung – ein Zeichen
für einen König und Sieger wie Jesus Christus.
Seine grünen Zweige stehen mit ihrer Farbe für Leben und Hoffnung. Eine Tanne grünt schließlich
auch im Winter.
Am bedeutendsten am Adventskranz sind seine Kerzen. Die tragen gleich mehrere Bedeutungen
in sich. Die Kerzen stehen für die vier Adventssonntage. Für Frieden. Für Glauben. Für Liebe. Für
Hoffnung. Rote Kerzen sind ein Zeichen für die Liebe Gottes. Manchmal heißt es auch, sie
verweisen auf das Blut Jesu, das er für unsere Rettung vergießen wird.
Die Kerzen stehen für Jesus Christus, das Licht der Welt. Sie leuchten uns im Dunklen und in jeden
Menschen hinein.
Manchmal sind die Kerzen nicht rot, sondern es stehen drei violette und eine rosa Kerze auf dem
Kranz. Violett steht für Besinnung und Buße. Besinnung und Buße, die wir am ersten, zweiten
vierten Adventssonntag tun sollen. Die rosa Kerze wird am dritten Advent entzündet – als
Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Als Zeichen, dass das Warten auf den Erlöser die Hälfte
erreicht hat.
Lasst uns an diese Symbolik denken, wenn wir in dieser Adventszeit den Adventskranz betrachten.
Er steht für das Warten auf unseren Erlöser. Aber auch für so viel mehr. Das sollten wir nicht
vergessen.
Hannah Vogd – als Schülerin zu Gast in Besinnungstagen in der OASE
Als Angestellter und Mitarbeiter unserer Schmiede der Abtei ist der Advent manchmal eine trubelige Zeit, oft eine Zeit vor großen Montagen da die ein oder andere Einweihung oder Wiedereröffnung einer renovierten Kirche in der Weihnachtszeit liegt. Der Adventsmarkt unserer Abtei ist für mich immer der Beginn der Adventszeit.
Als Familienvater, Naturliebhaber und Jäger hat der Advent für mich eine besondere Bedeutung. Es ist eine Zeit der Stille und des Innehaltens, die sowohl in der Natur als auch in der Familie ihren besonderen Ausdruck findet. Draußen im Wald zeigt sich der Advent in der Ruhe, die über allem liegt. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor, und das Leben zieht sich zurück, um Kraft für den kommenden Frühling zu sammeln. Als Jäger erlebe ich diese Zeit als Mahnung und Inspiration: Der Wald lehrt uns Geduld, Respekt und das Verstehen der natürlichen Kreisläufe. Es ist eine Gelegenheit, nicht nur die Natur, sondern auch
das eigene Leben in den Blick zu nehmen – was war, was ist, und was kommen mag.
Gleichzeitig ist der Advent für mich als Familienvater unseres Sohnes eine Zeit, die von Wärme und Zusammenhalt geprägt ist. Während die Dunkelheit draußen zunimmt, schenken wir uns als Familie Licht, die Kerze gehörte als festes Ritual auf den Esstisch. Es ist meine Aufgabe, vorzuleben, dass der Advent nicht nur von Geschenken handelt, sondern auch von Dankbarkeit, Hoffnung und dem Wunsch, füreinander da zu sein.
In der Verbindung von Jagd und Familie sehe ich eine große Parallele: Beides fordert Verantwortung, Respekt und die Bereitschaft, das Wohl anderer über das eigene zu stellen. Der Advent erinnert mich daran, wie wichtig es ist, diesen Werten treu zu bleiben – in der Natur, gegenüber den Tieren, und vor allem in der Familie. Die Momente, in denen wir gemeinsam Zeit verbringen, einander zuhören und einfach beisammen sind, sind für mich das Kostbarste in dieser Zeit. Der Advent bedeutet für mich also nicht nur Vorbereitung auf Weihnachten, sondern auch eine Rückbesinnung auf das Wesentliche: die Stille der Natur, die Liebe der Familie und die Hoffnung auf Frieden in dieser Welt.
Christoph Falke – Schmied – Kunstschmiede Abtei Königsmünster
Der kleine Mönch und der Nikolausbesuch bei den Waldtieren
Es dunkeln früh die Tage schon, der Dezember zieht ins Land. Es ist dunkeln und nass und grau. Grau, grau, grau im ganzen Sauerland. Wie schön, dass nun die Adventszeit beginnt und Lichter al das graue Dunkel erhellen. Der kleine Mönch mag die Adventszeit besonders gern. Überall reicht es so wunderbar nach Pfefferkuchen und Plätzchen. Der Duft von Tannen und Orangen und Zimt liegt in der Luft. Besonders gern mag der kleine Mönch den Nikolaustag. Der heilige Bischof Nikolaus von Myra ist für den kleinen Mönch ein großes Vorbild für die christliche Nächstenliebe. Da im Sauerland die Bäume im Wald alle braun werden und hinwelken hat sich der kleine Mönch in diesem Jahr zum Nikolausfest etwas besonders ausgedacht. Er hat sich als Nikolaus verkleidet und will die lieben Waldtiere besuchen, um Ihnen ein paar Gaben zum Fressen zu bringen.
Im Sauerland hat es heute geschneit. Auch im Wald. Der Schnee dämpft alle Geräusche und es ist ganz leise im Wald. Nur hin und wieder raschelt ein Tier im Unterholz. Über dem Wald glänzen die Sterne am Himmel. Immer mehr Sterne gehen auf und beginnen dann ihren Glanz zu verteilen. Unten auf dem Waldboden hockt der Hase und guckt hoch in den Himmel. „Ist das schön!“, flüstert der Hase. „Heute ist auch eine ganz besondere Nacht“, erklärt die Eule, die gerade erst aufgewacht ist. „Heute kommt zu den Kindern nämlich der Nikolaus.“ „Der Nikolaus?“, wundert sich der Hase. „Wer ist denn das?“ Die Eule, die schon alt und sehr klug ist, räuspert sich: „Also, der Nikolaus ist ein besonders netter Mann. Ein Heiliger. Einst war er Bischof von Myra und hat den armen Menschen, vor allem den Kindern, in der Not geholfen. Er hat in einer Hungersnot dafür gesorgt, dass alle Menschen in Mayra Korn zum Brot backen bekommen. Den Seeleuten hat er in einem Sturm geholfen und sie gerettet. Ja, er hatte ein großes Herz für die Menschen in Not. Darum nennen die Menschen ihn auch einen Nothelfer. Darum fährt er noch heute in einem Schlitten am 6. Dezember durch die Städte und Dörfer und hat jede Menge Geschenke dabei. Die bringt er dann den Kindern.“ Der Hase ist beeindruckt. „Kommt der heilige Nikolaus denn auch zufällig mal bei uns im Wald vorbei?“ Das Gespräch von der Eule und dem Hasen haben zwei kleine Waldmäuse belauscht. Sie gucken vorsichtig aus ihrem Loch, denn vor der Eule haben sie ein bisschen Angst. Ganz leise schleichen sie dazu. „Ja, kommt der Nikolaus auch zu uns?“ „Der Nikolaus?“, fragt ein Hirsch ganz in der Nähe. „Den kenne ich, der bringt ganz großartige Geschenke.“
Große Aufregung beginnt die Stille im Winterwald zu vertreiben. Die Tiere sind ganz außer sich. Der Hirsch scharrt mit den Hufen. Der Hase atmet schnell. Die Mäuse wispern aufgeregt. Nur die Eule bleibt ruhig hocken. „Ich glaube nicht, dass der Nikolaus zu uns in den Wald kommt“, sagt die Eule. „Ihr braucht euch gar nicht zu freuen.“ Die Tiere sind traurig. Der Hirsch lässt den Kopf hängen, sodass sein Geweih fast den Boden berührt. Der Hase atmet wieder langsamer. Die Mäuse sind still. Stille senkt sich wieder über den Wald. Da raschelt es im Gebüsch und heraus kommt… der Fuchs. „’N Abend, alle zusammen“, wünscht der Fuchs. „Jemand Lust auf eine Nikolausüberraschung?“ Eine Nikolausüberraschung? Die Tiere werden wieder ganz aufgeregt. Ist der Nikolaus doch da? Der Fuchs lacht. „Nein, nicht der Nikolaus. Aber der kleine Mönch aus dem Kloster habt uns Geschenke in den Wald gelegt. Es gibt Kastanien, Nüsse, Körner, Heu und für dich, Eule, und mich sind auch zwei Stückchen Wurst dabei.“ Das ist ja wirklich eine Überraschung. Der Fuchs führt die Tiere an seine Fundstelle und tatsächlich: Da liegen die tollsten Leckerbissen. Die Tiere freuen sich, alle reden durcheinander. Und dann lassen sich alle die Geschenke schmecken und sind sich einig: Das war eine tolle Überraschung.
Am Nikolausabend sitzt der kleine Mönch in seiner Zelle und schaut aus dem Fenster in Richtung Arnsberger Wald. Es scheint sanft und still vor sich hin. Die Sterne keuchten und in den Häusern um das Kloster herum sind hell erleuchtet. Ob es die Tiere im Wald seine Nikolausgaben wohl gefunden haben? Sicherlich! Der kleine Mönch ist glücklich und zufrieden.
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Bild: Silke Wleklik
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/12/deer-1971742_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-12-06 06:00:422024-12-04 07:54:54Oase.Advent 6.12.: Der kleine Mönch und der Nikolausbesuch bei den Waldtieren
Es war Anfang Dezember. Die Adventszeit hatte begonnen. Der Herbstwind hat alle Blätter von den Bäumen gefegt. Kahl ragten die Äste der alten Klosterkastanien in den grauen Himmel. Kalt war es geworden. Ein Rabe flog krächzend über die Türme der Klosterkirche. Frost und Nebel wechselten sich in den Tagen rund um den ersten Advent ab. Aber der Herbst wollte nicht gehen. Der Winter war noch fern. Obwohl es ziemlich kalt war, spielte Jeremias draußen im Garten hinter seinem Haus. Der Garten lag direkt an der Klosterhecke. Jeremias hüpfte vergnügt von einem Laubhaufen zum anderen. Ach, die Adventszeit war so schön. Am letzten Sonntag hatte Mama die erste Kerze am Adventskranz entzündet. Und heute hatte Jeremias schon das vierte Türchen am Adventskalender geöffnet. Nur der Schnee fehlte noch. Während Jeremias so hin und her hopste sang er: „Schneeflocken, Weißröckchen, wann kommst du geschneit“… Plötzlich wehte ein heftiger Windzug vom Kloster durch Jeremias Garten herüber und da der Wind alle Blätter weggeweht hatte, konnte Jeremias in den Klosterpark schauen. Da entdeckte er einen ihm sehr bekannten Nachbarn, den kleinen Mönch, auf der anderen Seite der Klosterhecke. Der kleine Mönch stand unter dem großen Kirschbaum und schaute sich die Äste an. „Hallo kleiner Mönch!“ rief Jeremias und winkte. „Was machst du denn da?“ wollte er neugierig wissen. „Hallo Jeremias! Ich suche nach einem schönen Barbarazweig. Weil doch heute der 4. Dezember ist.“ Antwortete der kleine Mönch. „Aber die Zweige haben doch gar keine Blätter mehr.“ stellte Jeremias fest. „Das stimmt. Aber ich nehme den Zweig mit ins Kloster und stelle ihn in einer Vase in die warme Klosterzelle.“ erklärte der kleine Mönch. „Dann wird er zu Weihnachten wunderschön blühen.“ Jeremias schaute etwas ungläubig. „Woher weißt du das denn, dass der Zweig blühen wird?“ wollte ser wissen. „Und warum nennst du den Zweig Barbarazweig?“ „Ach, das ist eine alte Legende.“ sagte der kleine Mönch, „Sie geht zurück auf die heilige Barbara. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte.“ „Kannst du mir die Geschichte von der heiligen Barbara erzählen? Bitte, bitte kleiner Mönch.“ Jeremias war neugierig geworden und wollte die Geschichte unbedingt hören.
Da kam der kleine Mönch näher an den Zaun und begann zu erzählen: „Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen namens Barbara. Sie lebte vor sehr langer Zeit in der Stadt Nikomedia und war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war sehr klug und außerdem war sie für ihre Schönheit bekannt. Sie hatte viele Verehrer, doch sie wies sie alle ab. Stattdessen beschäftigte sich die junge Barbara mit dem christlichen Glauben, mit Gott und mit Jesus, und begann zu beten. Das gefiel ihrem Vater gar nicht, denn der glaubte nicht an Gott und wollte auch nicht, dass seine Tochter das tat. Zur Strafe ließ er einen Turm bauen, um Barbara dort einzusperren. Auf dem Weg in ihr Gefängnis blieb ein kahler Zweig von einem Strauch in ihrem Kleid hängen. Barbara nahm den Zweig mit und stellte ihn ins Wasser. Der Vater erwartete, dass Barbara den Glauben an Gott aufgab. Als sie das nicht tat, beschloss er sie zu töten. Und so geschah es dann auch. Barbara musste sterben, weil sie ihren Glauben behalten wollte. Als sie tot war, fand man in ihrem Kerker den blühenden Zweig. Jedes Jahr am 4. Dezember ist der Namenstag der heiligen Barbara, der sogenannte Barbaratag. Dann erinnern wir uns an sie und schneiden einen Barbarazweig. Wenn der Zweig dann zu Weihnachten erblüht, soll das fürs nächste Jahr Glück und Segen bringen.“ „Das ist wirklich eine traurige Geschichte.“ Jeremias hatte gespannt zugehört. „Ist es eine wahre Geschichte?“ „Ob die Erzählung von der heiligen Barbara wirklich so geschehen ist, weiß ich nicht, aber ich glaube es. Aber ob die Zweige am Weihnachtsfest blühen, kannst du selbst ausprobieren“ sagte der kleine Mönch lächelnd und reichte Jeremias einen Zweig vom Kirschbaum über den Zaun. „Dankeschön!“ sagte Jeremias und nahm den Zweig. Er lief ins Haus und stellte ihn in eine Vase mit Wasser. Ob der Zweig wirklich zu Weihnachten geblüht hat? Probiert es doch einfach selbst aus!
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Bild: Silke Wleklik
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/12/cherry-blossom-5029425_640.jpg413640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-12-04 06:00:482024-12-04 07:54:19Oase.Advent 4.12.: Der kleine Mönch und der Barbarazweig
… Advent ist für mich, wenn ich den Geruch von selbst gebackenen Plätzchen in der Nase habe, wenn ich mich an einer Tasse Tee wärme, wenn die erste Schneeflocke auf meinem Gesicht landete, wenn ich Weihnachtskarten an meine Liebsten schreibe, wenn ich jeden Sonntag eine Kerze auf dem Adventskranz anzünde. Advent ist für mich wenn ich mein Herz für Gott öffne.
Es war einmal kurz vor dem Beginn der Adventszeit. Der kleine Mönch war im kleinen Gartenraum des Gartenhauses sehr beschäftigt. Das große Gartenhaus lag wunderschön im Klosterpark. Die Mönche des Klosters nutzten nur noch den kleinen Raum rechts unten als Gartenraum. Sonst war das Haus an eine Familie vermietet. Auf einen großen Tisch lagen viele Tannenzweige. Ebenso war da ein Strohkranz sowie drei violette Kerzen und eine rosa Kerze. In einem Korb lagen Tannenzapfen und Schleifenband. Und ein großes Buch lag auf den Tisch: Das Advents- und Weihnachtslexikon! Es duftet herrlich. Der Wasserkocher brodelte vergnüglich im Hintergrund. Der kleine Mönch wollte sich gerade einen Tee kochen, denn draußen und auch im Gartenhaus war es doch recht kalt. Oh, da fing es an zu schneien. Ganz langsam tanzten die Schneeflocken von Himmel herab und legten sich sanft über den Klosterpark. Wunderschön, die Adventszeit beginnt bald und der erste Schnee fällt. Der kleine Mönch goss vergnügt seinen Tee der Sorte „Apfel-Zimt-Winterzauber“ auf und sofort war der Raum gänzlich von einem adventlichen Duft erfüllt. Dann nahm er die Rosenschere zur Hand und schnitt wieder einige kleinen Zweige von dem Tannengrün ab und steckte diese an dem Kranz. Damit sie gut halten, hatte der kleine Mönch den Kranz zuvor mit Blumendraht in nicht zu engen und nicht zu weiten Abständen umwickelt. Sein Gesichtsausdruck war freudig. War auch kein Wunder, denn der kleine Mönch liebte seit seinen Kindertagen die Adventszeit mit all die schönen Bräuche und Festen. Er schaut aus dem Fenster. Ob es wohl dies Jahr mit einem Barbarazweig klappt. Und die Nikolaustüten für die Brüder müssen noch gepackt werden. einen kräftigen Schluck des guten Tees.
Plötzlich wurde mit einem Ruck die Tür des Gartenhauses geöffnet und Jeremias trat herein. Jeremias war der Nachbarjunge des Klosters. Er wohnte mit seinen Eltern und seinen Geschwistern in anderen Teil des Gartenhauses. Bevor er aber was sagte konnte, begrüßte ihn der kleine Mönch: „Grüß Gott, Jeremias!“ „Hallo, kleiner Mönch, auf dem Klosterplatz bauen Paul und Christoph alle Buden für den Adventsmarkt auf.“ „Ich weiß“, antwortete der kleine Mönch. „Sag mal, was machst du denn da“ „Ich gestalte den Adventskranz für das Kloster!“ Jeremias schaute genau zu, wie der kleine Mönch geduldig Tannenzweig um Tannenzweig an den Kranz steckte. „Toll, wie du das machst, kleiner Mönch“ lobte ihn Jeremias. „Danke für das Kompliment, lieber Jeremias“, bedankte sich höflich der kleine Mönch. „Wir haben auch schon einen Adventskranz“ sagte Jeremias. „So, so, nun wird auch Zeit, denn am Sonntag ist ja der erste Advent“, erwiderte der kleine Mönch. „Mama hat ihn beim HIT gekauft“, merkte Jeremias noch an. Der HIT war ein Supermarkt ganz in der Nähe des Klosters. Der kleine Mönch schmunzelte, denn auch er ging im Advent gerne in den HIT und kaufte Pfeffernüsse und Tee. Da fiel ihm ein: „Möchtest du auch eine Tasse Tee, Jeremias?“ „Oh ja, sehr gerne, draußen ist es kalt und es hat angefangen zu schneien“, antworte Jeremias. Der kleine Mönch gab dem Jungen eine Tasse Tee.
„Warum zünden wir eigentlich am Sonntag die erste Kerze am Adventskranz an?“ fragte Jeremias besinnlich. „Weil der erste Advent ist“, brummelt der kleine Mönch und steckte weitere Zweige an den Kranz. „Das weiß ich auch“, sagte Jeremias. „Aber wer hat denn den Adventskranz erfunden?“ „Das ist mal eine gute Frage!“ sagte der kleine Mönch legte die Tannenzweige zur Seite. „Schauen wir doch mal in meinem alten Advents- und Weihnachtslexikon, dass mir als ich ein Junge in deinem Alter war von meiner Großmutter geschenkt wurde, nach.“ Er nahm das Buch. Dann blätterte er darin herum und las. Schließlich klappte er das Buch zusammen und begann zu erzählen: „Das Ganze hat mit einem Johann Hinrich Wichern zu tun.“ „Noch nie von ihm gehört!“ sagte Jeremias. „Herr Wichern wurde Anfang 1808 in Hamburg geboren. Nach der Schule ist er Erzieher geworden und hatte auch Theologie studiert!“ „Dann war er ein Priester?“, wollte Jeremias wissen. „Nein, er war Lehrer an einer Hamburger Sonntagsschule. Früher mussten die Kinder in der Woche arbeiten um Geld zu verdienen und gingen am Sonntag in die Sonntagsschule.“, erklärte der kleine Mönch. Das fand Jeremias natürlich nicht so toll und wollte endlich wissen, was dieser Herr Wichern mit dem Adventskranz zu tun hat. Der kleine Mönch erzählte weiter: „Später hat er ein Haus für Waisenkinder eröffnet: Das Rauhe Haus. Hier konnten die Waisenkinder wie in einer Familie mit Erwachsenen, den Erziehern, leben. Auch für die Kinder dort war die Adventszeit eine besondere Zeit. Die Kinder fragten die Erzieher immer wieder, wie viele Tage es noch bis Weihnachten wären. Da kam Johann Wichern auf die Idee und machte einen großen Holzkranz mit 19 dünnen weißen Kerzen und vier dicken roten Kerzen. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet und an Sonntagen die dicken roten Kerzen. So konnten die Kinder sehen, wie viele Tage es noch bis Weihnachten waren.“ „Cool, der erste Adventskranz“ sagte Jeremies voller Freude, „dass muss ich sofort Mama erzählen. Bis neulich, kleiner Mönch!“ Jeremias nahm noch hastig einen großen Schluck Tee und poltere durch die Tür davon. Lächelnd blickte ihn der kleine Mönch nach: „Bis neulich; Jeremias!“
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Bild: Silke Wleklik
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/11/christmas-4674966_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-12-01 06:00:352024-12-03 20:10:08Oase.Advent 1.12.: Der kleine Mönch & der Adventskranz
In diesem Jahr bieten wir Euch wieder einen täglichen Impuls durch die Advents- und Weihnachtszeit an. Vom 1.12.2024 bis zum 6.1.2025 werden wir hier jeden Tag einen Gedanken oder eine Geschichte oder ein Erlebnis zur Advents- und Weihnachtszeit einstellen. Verschiedene Menschen – die mit der OASE verbunden sind – haben für Euch einen Beitrag für diesen Advents- &Weihnachtskalender gestaltet.
Wir wünschen Euch einen gesegneten Start in die Advenstzeit.
Da fühlte mein Herz, dass du angekommen und in mir gegenwärtig warst!
(Gertrud von Helfta)
Gertrud stammte aus Thüringen. Schon als fünf Jahre altes Mädchen war Gertrud – wohl als Waisenkind – ins Zisterzienserinnenkloster Helfta gekommen, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn erzogen wurde, einer durch feinsinnige Bildung ausgezeichneten Frau. So genoss Gertrud eine gediegene Ausbildung im religiösen und weltlichen Wissen ihrer Zeit und wurde selbst Nonne. Groß war Gertruds Liebe zu Jesus Christus und zu den Mitmenschen ihrer Umgebung. Stundenlang war sie diesen eine barmherzige Zuhörerin, Ratgeberin und Trösterin. Wie das Licht die Dunkelheit erhellt, entflammte Gertrud die Herzen ihrer Nächsten mit Liebe. Gleichzeitig war sie eine hoch gebildete und künstlerisch begabte Frau. Sie übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Ihre Christusvisionen begründeten ihren Ruf als größte deutsche Mystikerin und ihren Ehrennamen ‚die Große’. Gertrud betonte besonders die Bedeutung der heiligen Eucharistie (Abendmahl) und des heiligsten Herzens Jesu. Bei ihr finden sich die meisten Anrufungen der späteren Herz-Jesu-Litanei. Gertrud starb am 17. November 1302.
Alle sieben Jahre wird in meinen Heimatort Mengeringhausen das Freischießen der Schützengesellschaft St. Sebastiani gefeiert. Schon als kleiner Junge faszinierten mich die vielen Pferde im historischen Schützenumzug durch die Stadt. Später habe ich im bayrischen Fernsehprogramm die Tradition der Pferdeprozessionen, besonders den Leonhardi-Ritt, gesehen und mich sehr glaubensneugierigen Jungen haben diese Prozession hoch zu Ross besonders fasziniert.
Was hat nun der hl. Leonhard, dessen Gedenktag am 6. November war, mit den Pferden zu tun? Und wer war der heilige Leonhard eigentlich?
Die Legende erzählt uns: Der heilige Leonhard kam so um das Jahr 500 nach Christus kam zur Welt. Die erste Lebensbeschreibung von ihn stammt allerdings aus dem 11. Jahrhundert. Es gibt aber viele Legenden über Leonhard. Diese Legenden zeugen deshalb von seiner Bedeutung als Person und Persönlichkeit, weil sie seit dem 6 Jahrhundert von Generation zu Generation weitererzählt wurde und nicht verstummten. Getauft und erzogen wurde er von Bischof Remigius von Reims. ER muss eine auf die Menschen eine große Ausstrahlungskraft gehabt haben. Die Legende berichtet, als man ihn die Bischofswürde anbot Leonhard ablehnte und sich als Eremit in eine Klause zurückzog. Bald schlossen sich Menschen an, so dass er ein Kloster gründete, dessen Abt er war. In seinem Leben hat er sich besonders für Gefangene eingesetzte. ER hat sie beucht oder sich um deren Befreiung bemüht. Er lebte also konkret das Werk der Barmherzigkeit „Gefangene besuchen“. Hier wird er für uns heute auch zum Vorbild: Leonhard lente das, was Jesus tat. Er lebte die Werke der Barmherzigkeit Jesu in seinem Alltag. Das sollen wir in unserem Leben auch Schrott für Schritt tun: Liebe leben!
Das Bild von befreiten Ketten steht im Mittelpunkt bei Leonhard. Ein starkes Bild. Oft sind wir im Leben von Dingen im Alltag gefangen. Wir dürfen aber dadruf vertrauen, dass Gott uns nicht an Ketten legt, sondern in seiner Liebe uns Talente geschenkt hat, mit denen wir unsere Ketten lösen können. Gott stellt uns auch Menschen zur Seite, die uns helfen und uns von unseren Ketten befreien. Wir müssen nur den Schlüssel zum Kettenschloss in unserem Herzen suchen und wahrnehmen und finden und dann auch aufschließen wollen. Wir Menschen machen Fehler. Aus Fehlern dürfen wir lernen, Aber Fehler sollen nicht zu Ketten werden. In der Schule des Lebens dürfen wir uns von allen Ketten, die uns gefangen halten, befreien. Denn jeder Mensch hat immer eine zweite Chance verdient und muss nicht zeitlebens an inneren Ketten gehalten werden.
In der Kirchenkunst wird Leonhard deswegen mit den ketten des Kerkers – den Ketten der Gefangen dargestellt. Später wurden aus diesen Ketten mit den Viehketten in Verbindung gebracht. So kam es, dass der hl. Leonhard auch der Patron der Pferde, Rinder (Ochsen) und Bauern wurde.
Freunde mag ich. Freunde habe ich gern. Freunde sind mir wichtig. Mit Freuden fühle ich mich verbunden. Diese freundschaftliche Verbundenheit mit ihren Freunden, zeigen manche Menschen durch das Tragen eines Freundschaftsbandes. Meinen Freunden vertraue ich. Und so ist es mit den Heiligen auch, denn Heilige sind Freunde im Himmel. Vorgestern, am 1. November, haben wir das Fest Allerheiligen gefeiert. Heute möchte ich Euch meine persönliche Allerheiligen-Litanei vorstellen, also ein Gebet mit meinen besonderen heiligen Himmelsrunden – Heilige, die mir wichtig (es ist aber nur ein kleiner Teil) Liebe Grüße Euer Br. Benedikt
In weißen Kleidern im strahlenden Licht stehen sie
Kommt noch etwas nach dem Tod oder ist der Tod das Ende?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch der Mutter.
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.
„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden groß und stark für das was draußen an der frischen Luft kommen wird.“ antwortet der andere Zwilling.
„Ich glaube, das hast du eben erfunden!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – und wie soll den ‚frische Luft‘ bitte schön aussehen?“
„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir mit den Beinen herumlaufen können und mit dem Mund tolle Sachen essen?“
„So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns nährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist doch die Nabelschnur viel zu kurz.“
„Doch, das geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders sein.“
„Du träumst wohl! Es ist doch noch nie einer zurückgekommen von ’nach der Geburt‘. Mit der Geburt ist das Leben einfach zu Ende! Punktum!“
„Ich gebe ja zu, dass keiner genau weiß, wie das Leben ’nach der Geburt‘ aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird sicher für uns sorgen.“
„Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo soll denn die nun sein, bitteschön?“
„Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“
„So ein Blödsinn! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht! Schluss damit! Wir haben sie uns erdacht, weil wir uns dadurch unser Leben besser erklären können“
Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sich ihre Augen. Sie schrien. Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume
Gott hat uns Menschen nach seinem Abbild, als geliebte Töchter und Söhne, erschaffen. Wundersam gewirkt in den Tiefen der Erde und gewoben im Schoss unserer Mutter. Wir sind alle Kinder Gottes. Ein kostbares Stück des Himmels. Die Taufe besiegelt dies. Der heilige Apostel Paulus würde uns Christenmenschen mit den Worten: „Liebe Heilige Geschwister in Christus Jesus“ begrüßen. Heilige Geschwister cool! Oder doch nicht? Es gibt doch schon so viele Heilige.
Im Himmel muss ja ganz schön was los sein! Bei so vielen Heiligen – kein Wunder! Besonders, wenn man an alle Heiligen (also alle Menschen) denkt, die wir dann Allerheiligen nennen. Was für ein heiliges Chaos! Und mit Heilige bzw. Allerheiligen sind übrings nicht nur Menschen mit christlichen Glauben gemeint, sondern alle Menschen!
Haben wir überhaupt noch einen Überblick, wer schon alles offiziell „heilig“ ist? Sankt Martin – na klar – ohne Martin kein Laternenumzug! Der heilige Benedikt – selbstredend. Und der heilige Nikolaus – sowieso – er ist schließlich der berühmteste Christ! Volle 833 Jahren hat es gedauert bis Hildegard von Bingen offiziell HEILIG gesprochen wurde, obwohl sie es schon längst war – da gab es wohl mal wieder eine interamtliche Kommunikationsdisparität im Vatikan – grins. Aber wer ist Carlo Acutis, der 2020 seliggesprochen wurde? Oder die heilige Winifred aus Wales oder den heiligen Petrus von Arolsen? Diese Seligen oder Heiligen kennt noch kaum einer. Macht aber auch nichts. Wer soll schon über 35.000 Heilige und Selige, die zu den Ehren der Altäre erhoben wurden schon merken?
Und das heutige fest Allerheilige zeigt uns ganz klar und deutlich: Es geht auch gar nicht darum einen Überblick über so viele Heilige zu haben. Es geht um ihre Taten und ihr Wirken und ihre Barmherzigkeit. Viele dieser Heiligen haben sich für Frieden eingesetzt. Sie haben den Traum von Gerechtigkeit und einer Welt voller Liebe gelebt. Sie wurden verfolgt und ausgelacht, weil sie an Jesus glauben. Sie haben die Werke der Barmherzigkeit zu ihren Lebenswerten erkoren und in den Mittelpunkt ihres Handels gestellt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Darum sind sie ganz nah bei Gott.
Aller-Heilige: Das sind Menschen, die ihr Zeugnis über die Menschenfreundlichkeit Gottes in dieser Welt abgelegt haben. Und darum sind sie für uns: Ein Fenster zum Himmel! Und ein Grund zum Jubeln: GAUDEAMUS OMNES
Der heutige Heilige, den ich Euch vorstellen möchte, ist ein ehr unbekannter Heiliger, obwohl er einen bekannte Heiligennamen trägt. Am 25.10. war der Gedenktag des Heiligen Ludwig (Lutz) – vielleicht völlig unbekannt… Aber eine interessante Legende:
Unter der geplagten Bevölkerung verbreitete sein Name lange Furcht. Denn Ludwig III. von Harnstein (1109-1185) war ein Ritter, der unter der Bevölkerung seiner Zeit Angst und Schrecken verbreitet – ein Grobian. Seine Lebensgeschichte erzählt, dass er schon als Kind sienen Vater verloren hatte, Die Mutter zog sich daraufhin ins Damenstift zurück. Ludwig führt der Erzählung nach einem Leben außer Rand und Band und hatte keine guten Rufe: Er galt als unerzogen, ausschweifend und gewalttätig. Seine Burg wurde zum Ausgangspunkt gefürchteter Raubzüge! Und Raubritter waren für die Menschen der damaligen Zeit eine üble Plage. Um 1125 heiratete er die schöne Gräfin Guda von Bomeneburg. Leider bekam das Paar keine Kinder. Diese Tatsache ließ Ludwig Zweifel an seinem bisherigen Leben aufkommen, Diese Zweifel führten so weit, dass er sein Leben radikal neugestaltete. Nun, gegen den anfänglichen Widerstrand seiner Frau, wollte er ein geistliches Leben führen. Er richtete auf seiner Stammburg ein Kloster ein und trat und dem Prämonstratenserorden als Laienbruder bei. Mithilfe seines Erbes gründete Ludwig noch viele weitere Klöster. Der einst gefürchtete Räuber wurde nun bei Menschen für seine Nächstenliebe gerühmt. Selbst seine eigenen Kleider soll Ludwig an Bedürftige verschenkt haben. Nach seinem Tod am 28. Oktober 1185 wurde er von der Bevölkerung bitter beweint.
Ich mag solch mittelalterlichen Heiligenlegenden. Man könnte doch glatt über diesen Lutz einen historischen Roman oder ein Theaterstück schreiben. Aber was will uns heute diese Legende sagen?
Tja: es geht wohl um ehrliche Selbstreflektion. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es gut ist, immer wieder einen Blick auf sein Leben zu werfen und ggf. einen Richtungswechsel einzulegen.
Station halten. Sich weiterentwickeln. Sich verändern. Weitergehen.
Oft braucht es nicht den großen radikalen Richtungswechsel im Leben. Oft sind die ehrlichen kleinen Schritte von Zeit zu Zeit gut und tragfähig. Wenn ich eben aufrichtig und ehrlich mit mir selbst bin. Für mich als Christ sind dabei vier Buchstaben wichtig geworden: WWJD – sie stehen für: „Was würde Jesus tun – what would Jesus do?“ Es erinnert mich daran, sich diese Frage im Alltag immer wieder zu stellen bei den großen und kleinen Entscheidungen in meinem Leben. Was würde Jesus tun? Durch einen Zufall bin ich heuet über diesen Hl. Ludwig oder Lutz gestolpert und als ich seine Lebensgeschichte lass – da dachte: Genau, es ist nie zu spät und immer die richtige Zeit zu fragen: WWJD?
Ein Mann steht auf einem Hügel und sieht in den Sternenhimmel. Sternklare Nacht. Sein Blick ist in den Himmel gerichtet. Sein Blick geht ins Unendliche – ins Weite – in die Ferne. Was mag er wohl gerade gedenken. Hat er Sehnsucht? Sterne in der Nacht. Jeden Abend leuchten am Himmel viele tausend Sterne auf. Sie leuchten und verteilen ihre Strahlen. Sie sehen immer wieder anders aus. Schön sind sie. Sterne erhellen die Nacht. Der Blick in den Sternenhimmel. Der Sternenhimmel zeigt etwas von der Unendlichkeit Gottes, von seiner Größe, seiner Nähe und Allmacht. Sterne in der Nacht geben uns Sicherheit und zeigen etwas Verheißungsvolles auf. Gott ist da. Sucht der Mann Gott oder hört er Gott rufen? Wartet er? Träumt er von seiner Zukunft? Ist der Blick in den Sternenhimmel seine Wartezeit auf Zukunftsträume? Auf was wartet er? Wartet er auf eine Verheißung die seinen Traum erfüllen lässt? Wartet er auf Gott, der doch scheinbar so weit weg ist, wie die Sterne und doch so nah, wie ein Licht in der Dunkelheit. Ein Mann steht auf einem Hügel, sein Blick in den Sternhimmel gerichtet. Die Bibel (Altes Testament) erzählt uns von einem Mann, der seinen Blick gen Himmel in die Sterne richtete, als er auf die Verheißung Gottes wartete. Sein Name: Abraham!
Zum heutigen Erntedank-Sonntag bietet sich ein „Wochen-Heiliger“ für den Sonntags.Impuls besonders an: Franz von Assisi.
Sein Leben ist eine klare Antwort bezogen auf die Nachfolge von Jesus. Der reiche Kaufmannssohn gibt alles auf – radikal – um in Armut Jesus nachzufolgen. Franziskus ein Systemsprenger – ein Aussteiger… „Was für Jesus tun“ – das lebt Franziskus – konsequent. Franziskus segnet die Kinder, hilft den Schwachen und Kranken; er wird ihnen zum Bruder. Er hilft jedem Menschen, der Hilfe benötigt, egal, welcher Religion dieser Mensch angehört oder welchen Glauben er hat. Er hilft, teilt, ist für andere Menschen da – bedingungslos. Franziskus liebt die Erde, die Sonne, den Mond und die Sterne. Er liebt die Blumen und Tiere. Alles, was auf dieser Welt ist, weil es von Gott ins Sein gerufen wurde, von Gott gewollt ist. Allen Geschöpfen wird Franziskus zum Bruder. Sein Ziel ist es, mit allen Geschöpfen friedvoll umzugehen, weil alles aus Gottes Hand stammt und wir alle Geschöpfe Gottes sind. Eine besonders schöne Begebenheit ist seine Vogelpredigt.
Vogelpredigt des Hl. Franz
Franziskus wanderte eines Tages mit einigen seiner Brüder in der Umgebung von Assisi. Auf einem Baum, an dem sie vorbeikamen, entdeckten sie viele verschiedene Vögel. „Ich will ihnen eine Predigt halten“, sagte Franziskus. Die Brüder schauten einander verwundert an. Franziskus blieb unter dem Baum stehen. „Liebe Geschwister“, sagte er. „Friede!“ Da flatterten alle aufgeregt durch die Luft und ließen sich dann auf dem Boden vor Franziskus nieder. Ohne sich zu bewegen, ohne einen Laut von sich zu geben, schauten sie zu ihm auf und hörten ihm zu.
„Meine lieben kleinen Geschwister. Freut euch, denn Gott hat euch gerne. So wie ihr lebt, würde es mir auch gefallen. Ihr seid frei. Ihr könnt fliegen, wohin ihr wollt. Heute seid ihr hier, morgen seid ihr dort. Ihr habt kein festes Haus, in dem ihr wohnt. Ihr lebt in den Bergen, auf den Hügeln, in Felsen oder in den Städten und Dörfern. Ihr nistet für kurze Zeit in den Bäumen, aber dann seid ihr wieder unterwegs. Ihr trinkt aus den Bächen und den Quellen, die ihr findet. Obwohl ihr keine Felder bebaut, nicht sät und nicht erntet, braucht ihr euch um das tägliche Essen nicht zu sorgen. Gott sorgt dafür, dass ihr immer genügend zum Leben habt. Seid dankbar dafür und vergesst nicht Gott zu loben!“
Heute, am 29. September, ist Michaelistag. Im Mittelalter ein großer kirchlicher Feiertag. Die Kinder hatten schulfrei, die Leute strömten in die Kirchen. Am Ende des Sommers noch einmal so richtig Kraft tanken für die langen Wintertage. Und das mit Hilfe der Engel. Denn darum geht es am Michaelistag. Es geht um die Engel.
Zunächst einmal um einen bestimmten. Nämlich den Erzengel Michael. Im letzten Buch der Bibel führt er die Engel an im Kampf gegen den Satan und besiegt ihn. Deshalb gilt er als „Engelsfürst“, als Patron der Soldaten und Krieger, aber auch als himmlischer Arzt und Schutzheiliger der Kranken. Und in seinem Gefolge tummeln sich jede Menge Engel.
Engel sind in der Bibel Botschafter Gottes. Sie kündigen wichtige Dinge an wie die Geburt eines Kindes. Sie tauchen in Lebenskrisen auf und bringen Menschen wieder in die Spur. Sie haben meistens keine Flügel, keine weißen Kleider und keinen Heiligenschein. Und oft werden sie gar nicht auf Anhieb erkannt. Und dennoch sind sie da.
Sie sind auf ihre Art ein Wink des Himmels, eine Art Ausrufezeichen Gottes. Und wo sie auftauchen, verändern sich Perspektiven, verändert sich Leben, tanken Menschen Kraft. Gehen ihren Weg weiter. Anders. Gestärkt, ermutigt, getröstet.
Michael Der Name bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Diese Frage richtet sich gegen die bösen Kräfte in der Welt. Und die Antwort lautet: „Niemand ist wie Gott!“ –Auch die böseste Macht ist dem guten Gott unter– legen. Dies belegt eine Vision des heiligen Johannes im letzten Buch der Bibel (Offb 12,1–12): Am Ende der Welt wirdalles Böse durch das Gute besiegt. Dargestellt wird diese Tatsache als Kampf zwischen dem Engel Michael und einem Drachen. Michael richtet uns also folgende Botschaft von Gott aus: Der gute Gott ist mächtiger als alles Böse auf der Welt. Verzweifle dahernicht, wenn du die Zeitung aufschlägst oder die Nachrichten einschaltest und auch dieses Mal vorwiegend von Kriegen und Krisen, Katastrophen und Not erfährst. Vertrau dar– auf, dass das Gute in der Welt siegen wird, und setz dich mit deiner Kraft für dasGute und gegen das Böse ein. Sei dir dabei sicher: Keine deiner guten Taten ist umsonst. Denn Gott steht mit dir im Bund, segnet dich und sorgt dafür, dass deine gute Tat etwas bewirkt für eine bessere Welt. Gabriel Der Name bedeutet „Gott hat sich stark gezeigt“. Dies erfährt der alteTempelpriesterZacharias, dem der Engel Gabriel ausrichtet, dass seine ebenfalls alte FrauElisabeteinen Sohn bekommen wird – Johannes den Täufer –, und dies erfährt die junge Maria, die von Gabriel hört, dass sie ohne Mann schwanger werden und Jesus zur Welt bringen wird(Lk 1,5–38). Beide –Zacharias wie Maria –fragen den Gabriel spontan „Wie soll das geschehen?“, und beide erleben, dass der Name Gabriels auf Gott zutrifft: Gott hat sich stark gezeigt; Gott bringt auch Unmögliches zustande. Gabriel richtet uns folgende Botschaft von Gott aus: Für Gott ist nichts unmöglich. Hab deshalb keine Angst vor dem Leben. Auch wenn das Leben gerade nicht freundlich zu dir ist, halte an Gott fest! Er vollbringt scheinbar Unmögliches, er führt dich durch alle Schwierigkeiten hindurch, er lässt dich auch wieder sonnige Zeiten sehen. Vertrau also auf Gott –auch wenn alles dagegenspricht. Gott wird sich für dich stark zeigen. Rafael Der Name bedeutet „Gott hat geheilt“. Rafael ist der Begleiter des Tobias, einer der Hauptfiguren des alttestamentlichen Buches Tobit. Tobiashat eine weite und gefährliche Reise zu unternehmen, um für seinen blinden Vater Tobit Geld bei einem Verwandten zu holen. Rafael, der sich inkognito als Weg– Gefährte für Tobias anbietet, sorgt nicht nur dafür, dass Tobias heil zurückkommt, sondern findet für ihn auch noch eine Frau und heilt seinen Vater Tobit von der Blindheit. Vom„outing“ des Rafael, also seiner Selbstoffenbarung als Engel, erzählt Tob 12,1–22. Rafael richtet uns folgende Botschaft von Gott aus: Du bist nicht allein! Gott ist immer bei dir! Er will, dass du heil durchs Leben kommst, dass du Glück und Erfüllung findest, und dass du eines Tages dein Lebens–Ziel sicher erreichst.
Seit meinen Kindertagen mache ich immer wieder gerne in unbestimmten Abständen Urlaub in Südtirol – beim Familie Peskoller – in Ehrenburg – im Pustertal. Im Jahr 2015 habe ich eine kleine Wanderung auf dem Bittgang zur Ehrenburger Kornmutter gemacht. Vor dem Wald bin ich der heiligen Notburga begegnet – ihr Gedenktag ist der 13. September. Nein, die Heilige kam mir nicht auf den Weg entgegen, aber sie stand an der Seite des Weges in einem Heilgen-Stöckel. Daneben war eine Bank. Ich setzte mich einen Moment auf die Bank, sozusagen neben die Heilige und blickte auf das Dorf. Und wie es der der Himmel so wollte, kam mir ihre Legende wieder in den Sinn.
Notburga war eine einfache Tiroler Magd mit einen starken selbstbewusst sein. Vielleicht war es auch Mut. Eine mutige Magd mit dem Herz am rechten Fleck. Notburga hörte in ihr Herz und wusste was gut bzw. was recht und was unrecht. Was wichtig und unwichtig ist. Eine bodenständige-fromme Tirolerin. Die Legende erzählt, dass sie einmal, als sie länger Arbeiten sollte, gestreikt hat. Der Grund war nicht, weil sie keine Lust mehr hatte, sondern sie sollte während der Zeit des Gebets weiterarbeiten. Notburga wollte sich aber die Zeit für Gott nicht stehlen lassen. Denn alles hat seine Zeit zu seiner Zeit. Zeit der Arbeit. Zeit des Gebetes. Ora et labora.
Ihr NEIN fasziniert nicht. Ein NEIN das ein JA zu Gott ist!
Im Alltag fällt es oft schwer die Zeit für Gott zu finden. Im Kloster gibt der Rhythmus des Tages mir die Zeiten für Gott vor. Zeiten, die Beziehung zu Gott zu pflegen. Ich gestehe, oft streicht mir diese Zeit durch die Hände, so wie der Sand in der Sanduhr. Dann wird Notburga mir zur Helferin in meiner Zeit die Zeit für Gott als Geschenk wieder neu zu entdecken. Wichtig ist dann das dran bleiben…
In meinem Büro im Kloster steht eine Figur der heiligen Notburga, vom Herrgott-Schnitzer Klaus Kirchler aus St. Johann im Ahrntal, als Erinnerung für meine Zeit mit Gott.
Am 3. September haben wir das Fest des heiligen Papstes Gregor der Große gefiert. Für uns Benediktiner hat er eine besondere Bedeutung. ER ist nicht nur der „Erfinder“ der Gregorianik – des gregorianischen Chorals – so heißt die Form des Gesanges in der Liturgie von uns Mönch. Sondern er hat in seinem II. Buch der Dialoge auch die Lebensgeschichte unseres Ordensgründers und Mönchsvater dem hl. Benedikt von Nursia verfasst. In diesem Buch der Dialoge gibt es eine sehr interessante Legende, die mir gut gefällt:
Der Brand in der Küche Die Brüder beschlossen in Gegenwart des Mannes Gottes, an dieser Stelle die Erde aufzugraben. Als sie tiefer gruben, fanden sie dort ein bronzenes Götterbild. Sie brachten es zunächst einmal in die Küche. Da schien plötzlich Feuer auszubrechen, und in den Augen aller Mönche sah es so aus, als ob das ganze Küchengebäude in Flammen aufginge. Sie schütteten Wasser hin und machten dabei großen Lärm, weil sie meinten, ein Feuer löschen zu müssen. Von dem Tumult beunruhigt, kam der Mann Gottes herbei. Er erkannte, dass es das Feuer nur in den Augen der Brüder gab; denn er selbst sah es nicht. Da neigte er sofort sein Haupt zum Gebet und rief die Brüder, die er von einem vorgegaukelten Feuer betrogen fand, zu dem zurück, was wirklich zu sehen war. Sie erkannten, dass das Küchengebäude unbeschädigt dastand, und sahen die Flammen nicht mehr, die der Alte Feind vorgetäuscht hatte. (Gregor der Große, Zweites Buch der Dialoge, Kap. 10)
Unser Prior P. Klaus-Ludger schrieb in unserem GRUSS aus Königsmünster gute Gedanken zu dieser Geschichte:
“ ‚Nichts geht mehr.‘ – ‚Die Hütte brennt lichterloh.‘ Jede und jeder kennt aus dem persönlichen Lebensgefühl oder am Arbeitsplatz, in der Familie, im Freundeskreis, übrigens auch im Kloster Augenblicke, in denen solche Sätze sich unwiderstehlich aufdrängen. ‚Nichts geht mehr.‘ – ‚Die Hütte brennt lichterloh.‘ Genau das trifft hier zu. Nur: Das Problem ist anders, als es in den Augen der Brüder aussieht. Ihre
fatalen Fehleinschätzungen passieren, weil der ‚Alte Feind‘, der ‚Teufel‘ im Spiel ist, der „’Diabolos‘ (wörtlich: der, der durcheinanderwirft). Benedikt ist derjenige, der – mit Gebet und Segen – das richtige Bild wiederherstellt: Der Stein ist nur scheinbar ‚unbeweglich‘, sondern lässt sich ’schnell heben‘; das Feuer ‚gibt es nur in den Augen der Brüder.‘ Was ist hier auf diabolische Art durcheinandergeraten? Wie kamen die Dinge, besser die Menschen, wieder in Ordnung? – Benedikt ist kein Zauberer, der mit einer magischen Geste oder einem geheimnisvollen Spruch das Geschehen manipuliert. Seine entscheidende Qualität besteht vielmehr darin, dass er sieht, was tatsächlich los ist. So gelingt es ihm, seinen Brüdern die Augen für die Wirklichkeit zu öffnen: ‚… revocavit fratres ad oculos suos.‘ Wörtlich übersetzt: ‚Er rief die Brüder zu ihren eigenen Augen zurück.'“
(P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB „GRUSS aus Königsmünster“ 1/2012 – S. 16-17)
Vielleicht schauen wir demnächst in den Situationen, in denen es in unseren Leben alles brennt und scheinbar nichts mehr geht, mit unserem Inneren-Auge in unser Herzen und suchen die Ursache für den Brand, der uns den Lebensalltag einheizt. Manchmal können wir feststellen, dass das Feuer gar nicht so heiß ist und auch nicht wild um sich lodert. Hören wir und neigen unser Herzens Ohr und schauen mit den Inneren-Auge in unser Herz und löschen das Feuer, in dem wir den Frieden in uns suchen.
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/09/flame-1363095_1920.jpg10131920Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-09-08 20:26:032024-09-08 20:29:41Sonntags.Impuls: Hl. Gregor – September II
Am 28.08. haben wir den Gedenktag des Heiligen Augustinus gefeiert. Ein Satz des heiligen Augustinus berührt mich sehr: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“
Mein Herz. Es schlägt in mir. Ich neige meines Herzens Ohr und höre den Schlag der Herzens.Zeit. Mein Herz es schlägt. An manchen Tagen schlägt es ruhig. An anderen Tagen schlägt es schnell. Es schlägt Alarm. Irgendetwas regt mich auf. Irgendetwas bringt es in meinem Herzen zu klopfen. Schneller und immer schneller…. Weil ich mich über meinen Nächsten oder mich selbst geärgert habe? Weil ich wegen einer Aufgabe nervös bin? Vielleicht, und ich bin mir sicher, kennst Du ja auch solch Situationen aus Deinem Leben… Herz.Klopfen… Die Momente, wo wir einfach ein unruhiges Herz haben. Mir persönlich, hilft es dann oft in solch Situationen INNER-LICH zu werden. Ich nehme mir einen Moment des Rückzugs. In die Natur. In meine Klosterzelle. In die Abteikriche.
Ich werde innerlich, um still zu werden. In meiner „Kloster auf zeit“ vor dem Klostereintritt habe ich die Gebetsform des Herzensgebet kennen und schätzen gelernt. Seitdem trägt mich das Herzensgebet durch meine Herz.Sturmzeiten, also durch die Zeiten, wo mein Herz unruhig ist. Ich atme ein und spreche dabei innerlich, denn jeder Mensch hat die Gabe mit der innerlichen Stimme zu sprechen. Jesus – ich atme aus und spreche dabei innerlich: Christus! Jesus hat gesagt, dass er immer bei uns. Vielleicht kennst Du die Geschichte, in der Jesus den Sturm auf dem See zum Schweigen bringt. Der Wing legt sich – es wird ruhig und still. Und wie Jesus einst den Sturm auf dem See gestillt hat, so durfte ich in den wirklich schweren Zeiten meiner Herz.Stürme erleben, dass ER mein Herz stillt, wie einst den Sturm. Jesus wird zum Sturm.Anker, wenn ich dranbleibe, also bei Jesus bleibe oder anders ausgedrückt, wenn ich Jesus im Herzen trage. Dann kann mein unruhiges Herz, wie Augustinus sagt, in ihm ruhen. Der hl. Benedikt beschreibt dies im Prolog unserer Mönchsrege ähnlich: Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden. Mit Frieden ist Gott gemeint – PAX DOMINI. In der Herzens.Tiefe, da wohnt Gott und klopft mit Friedens.Liebe an. In der Herzens.Tiefe lässt Gott sieh finden, wenn wir innerlich werden.
Vielleicht probierst Du es mal selbst aus. Wenn Dein Herz mal wieder auf Sturm gestellt ist, dann suche dir einen ruhigen Platz, vielleicht in der Natur – schließe die Augen – und höre in die stille Natur und Dein Herzen. Mit jedem ruhigen Atemzug wir dein unruhiges Herz ruhiger, bis es ruht in Frieden und sanft schlägt.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Augustinus von Hippo, meist ohne Zusatz Augustinus oder Augustin, gelegentlich auch Augustinus von Thagaste oder (wohl nicht authentisch) Aurelius Augustinus (* 13. November 354 in Tagaste, heute Souk Ahras, Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius nahe dem heutigen Annaba, Algerien), war ein römischer Bischof und als Kirchenlehrer verehrt. Er gilt neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen als einer der vier lateinischen Kirchenväter des patristischen Zeitalters der Alten Kirche. Augustinus war zunächst Rhetor in Tagaste, Karthago, Rom und Mailand. Nachdem er jahrelang Manichäer gewesen war, ließ er sich unter dem Einfluss der Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand im Jahr 387 christlich taufen; von 395 bis zu seinem Tod 430 war er Bischof von Hippo Regius. Von Teilen der Kirche wird er als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche ist wie auch bei den evangelischen und anglikanischen Kirchen der 28. August.
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/09/candles-1645551_640.jpg417640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-09-01 20:15:172024-09-01 20:15:17Sonntags.Impuls: Heiliger Augustinus – September I
Am 20. August war der Gedenktag des hl. Bernhard. Der heilige Bernhard von Clairvaux (* um 1090 auf Burg Fontaine-lès-Dijon bei Dijon; † 20. August 1153 in Clairvaux bei Troyes), latinisiert Sanctus Bernardus, war ein mittelalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger, Kirchenlehrer und frühscholastischer Mystiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, für dessen Ausbreitung über ganz Europa er verantwortlich war.
Persönlich gefallen mir die Predigten des hl. Bernhards zum Hohelied aus dem Alten Testament.
Als Hoheslied (auch: Hohelied Salomos) bezeichnet man ein Buch des Alten Testaments Es handelt sich um eine Sammlung von zärtlichen, teilweise explizit erotischen Liebesliedern, in denen das Suchen und Finden, das Sehnen und gegenseitige Lobpreisen zweier Liebender geschildert wird. In der christlichen Mystik werde diese „Liebesgespräch“ oft auf die Liebe Gottes zur Seele des Menschen in Bezug gesetzt. Dieses wirklich sinnlich-poetische Buch der Bibel solltest du gelesen haben.
Der h. Bernhard war als Mönch von Gottes Liebe wunderbar erfüllt. Bernhard hatte Gott einfach lieb. Wir wissen selber, wie schön es ist, jemanden lieb zu haben: die Mutter, den Vater, die Kinder, die Freunde oder der Geliebte oder en Geliebten oder wie es für jeden selbst sich definiert. Und es ist schon lieb gehabt zu werden… Liebhaber des Lebens sein – Bernhard war ein Liebhaber Gottes, weil er das Leben das Gott ihn schenkt und Gott selbst mit treuem Herzen liebte.
Von daher passt zu diesem Impuls ein Text über die Liebe aus der Sammlung der alten „Licht & Klang Texte“ der OASE:
Herz – Liebe
Innehalten auf dem Lebensweg. In die Stille gehen. Auf sein Herz hören. Es schlägt. Schlägt es warm in dir oder schlägt es Alarm? Das Herz ist wie eine Tür. Nur wenn es geöffnet ist, kannst du weiter gehen. Mach hoch die Tor, die Tür macht weit. Manchmal ist es schwierig, offen zu sein, aufeinander zuzugehen. Da braucht es den Schlüssel der Liebe, um wieder zueinander zu kommen. Denn es gibt nichts Stärkeres; nichts, was mehr verbindet als die Liebe. Wenn wir unser Herz für die Liebe; mit der Liebe öffnen, sind wir alle miteinander verbunden. Wenn wir lieben, sind wir nicht allein. Und wir können gemeinsam aufstehen und weitergehen, umgeben von der unendlichen Liebe Gottes. Grande Amore – die große Liebe will unser Herz umfluten, wie das ganze Universum.
(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/08/IMG_20240723_160818.jpg351600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-08-25 20:46:462024-08-25 20:48:27Sonntags.Impuls: Hl. Bernhard von Clairvaux – August III
Von August 2024 bis August 2025 wollen wir Euch wieder Sonntags.Impulse schenken. Thema werden die HEILIGEN sein. Jede Woche stellen wir eine Heilige oder einen Heiligen aus der vorangegangen Woche vor. Heute die Hl. Edith Stein, deren Festtag wir am 9. August gefeiert haben.
Meinen Tag leg ich in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen,
Sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
Bin in Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen,
Deinen Händen bette ich mich ein.
(Edith Stein – Teresia Benedicta a Cruce)
Edith Stein wird am 12. Oktober 1891 in Breslau als Kind einer jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Sie ist die jüngste Tochter von Siegfried und Auguste Stein. Sie wächst Edith ab ihrem zweiten Lebensjahr ohne Vater auf. Bereits früh fällt Edith als überdurchschnittlich intelligent auf, so dass sie vorzeitig eingeschult wird. Auch in der Schule zeichnet sie sich durch besonders gute Leistungen aus. Als Jugendliche distanziert sie sich immer mehr vom Glauben an Gott: „Ich habe mir das Beten ganz bewusst und aus freien Entschlüssen abgewöhnt“, erzählt sie im Rückblick auf einen längeren Aufenthalt bei ihrer Schwester in Hamburg. Nach ihrem Abitur 1911 beginnt sie in Breslau Literatur, Geschichte und Psychologie zu studieren. Jedoch schon bald wendet sie sich ab von der Psychologie, um sich in das Studium der Philosophie zu vertiefen. Dabei fasziniert sie der Ansatz Edmund Husserls so sehr, dass sie den Studienort wechselt und nach Göttingen geht, um direkt bei Husserl zu studieren. Husserl wird zum prägenden philosophischen Lehrer für Edith Stein: Als ihr Doktorvater betreut er ihre Promotion, und sie begleitet ihn schließlich als Assistentin an die Universität von Freiburg. Jedoch bleibt ihr ein weiterer wissenschaftlicher Werdegang verwehrt: Trotz ausgezeichneter Doktorarbeit wird ihr als Frau eine Habilitation nicht gestattet. Als später Frauen dies ermöglicht wird, ist Edith Stein aus einem anderen Grund ausgeschlossen: Im antisemitischen Deutschland wird ihr als Jüdin diese Chance verweigert. 1918 gibt sie ihre Stelle bei Husserl auf. Bei Freunden stößt sie zufällig auf die Autobiographie von Theresa von Avila: „Ich begann zu lesen, war sofort gefangen und hörte nicht mehr auf bis zum Ende“. Diese Lektüre und verschiedene persönliche Begegnungen bewegten Edith Stein schließlich so, dass sie zum Katholizismus konvertiert. Am 1. Januar 1922 lässt sie sich taufen. Ihr religiöses Leben verbindet sie mit großem Engagement in der Welt: „Je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muss er auch in diesem Sinn ‚aus sich herausgehen’, d.h., in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen.“ Eine zeitlang arbeitet Edith Stein als Lehrerin in Speyer. Bereits seit ihrer Schulzeit ist sie engagiert für die Rechte von Frauen, in den zwanziger Jahren galt sie als gefragte Rednerin über Themen der Frauenfrage. Im Frühjahr 1932 erhält sie einen Ruf an das Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Sie zieht in das Collegium Marianum, wo viele junge Ordensfrauen wohnen. Als Dozentin lebt Edith Stein dort in einfachen Verhältnissen gemeinsam mit den Studierenden. Jedoch kann sie nur ein Jahr dort lehren: Unter dem Nationalsozialismus darf sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ihren Beruf nicht mehr ausüben. Edith Stein tritt nun in den Karmel Köln-Lindenthal ein und nimmt im Gedenken an Theresa von Avila den Ordensnamen „Teresia Benedicta a Cruce“ an. Im Kölner Karmel widmet sie sich wieder wissenschaftlichen Arbeiten. Bald schon muss sie jedoch Deutschland verlassen; sie emigriert gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa nach Echt in Holland. Am 2. August 1942 wird sie von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Edith Stein wird dort am 9. August 1942 in der Gaskammer ermordet. Ihre Selig- und Heiligsprechung wurde u.a. durch den Verein Katholischer Lehrerinnen vorangebracht. Katholischen Frauen im Beruf lag in besonderer Weise daran, dass eine wissenschaftlich gebildete und berufstätige Frau in den Heiligenkalender der katholischen Kirche aufgenommen wurde. Am 10. Mai 1987 wird Edith Stein selig gesprochen, die Heiligsprechung folgte am 9. Oktober 1998 in Rom.
Audio – Text: Br. Benedikt Müller OSB
Gesprochen von Jacqueline Wolf & Noah Dawedeit
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/08/Edith-Stein.jpg450600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-08-11 13:03:032024-08-11 13:07:46Sonntags.Impuls: Hl. Edith Stein – August I
O Welt, sieh hier dein Leben
am Stamm des Kreuzes schweben,
dein Heil sinkt in den Tod!
Der große Fürst der Ehren
lässt willig sich beschweren
mit Schlägen, Hohn und großem Spott.
Ein Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche Montag: Petrus
Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark
Der Mann
Der Fischer
Der Fels – Felsenstark
Der Hahn, des Tages Herold ruft,
der Wächter in der Finsternis
der Fels der Kirche, Petrus, weint.
Bereut die Schuld beim Hahnenschrei
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/02/DOMINO-Fastenbilder-Arche-Noah.jpg450600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-02-16 09:06:542024-02-16 09:06:54Freitag nach Aschermittwoch: Noah und die Arche
Ab dem Aschermittwoch (dann doch erst heute – auf Grund von Krankheit) starten unsere diesjährige Fastenaktion DOMINO zum Thema:
„Ein Plan voller Möglichkeiten – Menschen in der Bibel“
Wenn du das nächste Mal denkst, Gott könne dich nicht gebrauchen, weil du etwas anders als die Anderen bist, dann erinnere dich an folgende Personen aus der Bibel…
Adam und Eva hörten nicht
Kain war ein Mörder
Noah war ein Trinker
Abraham war zu alt
Sarah lachte Gott aus
Isaak war ein Tagträumer
Jakob war ein Lügner
Lea war hässlich
Joseph wurde misshandelt
Mose hatte vermutlich ein Sprachproblem
Gideon war ängstlich
Simson hatte lange Haare und war ein Frauenheld
Rahab war eine Prostituierte
Jeremia war zu jung
David hatte eine Affäre und war ein Mörder
Jona lief weg von Gott
Elija war selbstmordgefährdet
Noomi war eine Witwe
Rut war eine Ausländerin
Hiob ging pleite
Tobit erblindete
Maria wurde unverheiratet schwanger
Joseph wollte abhauen
Johannes der Täufer aß Heuschrecken
Petrus verleugnete den Herrn (3 Mal!)
Die Jünger schliefen beim Beten ein
Martha war besorgt um viele Dinge
Maria Magdalena war eine Hure und besessen
Die SAMARITISCHE FRAU war geschieden – mehr als einmal
Zachäus war zu klein und ein Betrüger
Timotheus hatte ein Magengeschwür
Paulus war zu religiös
Lazarus war tot!
Egal, womit du zu kämpfen hast und wie oft du in deinem Leben an Grenzen kommst: Gott liebt dich! Und er freut sich wenn du dich von IHM mit deinen Fähigkeiten und Begabungen gebrauchen lässt. Nun – ab jetzt: Keine weiteren Entschuldigungen! GOTT kann dich gebrauchen, weil er dich liebt! ER ist mit dir – die Menschen der Bibel wollen Dich allein den Deinen Weg mit Gott zu gehen, so wie sie es getan haben – lasse Dich in den nächsten Tagen inspirieren.
Ach bittrer Winter,
Wie bist du kalt!
Du hast entlaubet
Den grünen Wald.
Du hast verblühet
Die Blümlein auf der Heiden.
Mit Hildegard von Bingen ins NEUE JAHR und durch den Winter starten
Nein, von einer Winterdepression würde ich nicht gleich sprechen, aber egal, wen man fragt,
die meisten Menschen empfinden die ersten Monate des neuen Jahres eher als trist und grau.
Liegt es am Lichtmangel, am Wetter oder an der fehlenden Aussicht auf einen baldigen
Feiertag? Vielleicht haben wir auch noch an der Silvestersause zu knapsen. ☺ Spaß beiseite,
Januar ist der Monat des Neubeginns, also hole ich mir Rat bei Hildegard von Bingen, heilige
Äbtissin des 12. Jahrhunderts:
„Wie Gott die Natur im Menschen vorgebildet hat, so hat Er auch die Zeiten des Jahres in ihm durchgeordnet. Mit dem Sommer gab Er einen Hinweis auf den wachenden Menschen, mit dem Winter auf den Schlaf. Wie der Winter in seinem Schoße verbirgt, was dann der Sommer mit Freuden hervorbringt, so wird der schlafende Mensch im Schlummer gekräftigt, damit er bereit sein kann, mit wachen Kräften jedwedes Werk durchzuführen.“ Hildegard von Bingen, aus: „Welt und Mensch“, das Buch „De Operation dei“
Nach Hildegard von Bingen können wir die ersten Wochen des Januars also ruhig gelassen
angehen, um unsere Kräfte zu sammeln, schließlich ist noch Winter und diese Zeit nutzt auch
die Natur zur Regeneration. Schließlich ruhen die Tiere ja auch noch in ihrem wohlverdienten
Winterschlaf. Also raus mit dem Druck, den wir uns mal wieder selbst machen. Achtsam spüren
und annehmen – ohne Wertung, ohne Selbstbeurteilung!
Die bunten Blümlein
Sind worden fahl,
Entflogen ist uns
Frau Nachtigall!
Januar ist der Monat des symbolischen Neubeginns
„So wirkt die Seele voller Freude in der Kindheit des Menschen, jener Zeit, die noch keine Arglist kennt und die fleischliche Lust nicht spürt. Noch wird sie ja nicht genötigt, wider die eigene Natur zu handeln. In solcher Kinderzeit, deren Wunschleben so einfältig und unschuldig erscheint, zeigt sich die Seele in ihrer ganzen Kraft.“ Hildegard von Bingen, aus: „Welt und Mensch“, das Buch „De operatione dei“
Hildegard von Bingen vergleicht den Januar mit der Kindheit. Die Zeit in unserem Leben, in
der noch alles unbelastet und rein ist. Und entsprechend stark ist auch unsere Seele,
sozusagen unverfälscht. Ein Kind lässt seiner Seele Raum: Ist es traurig, weint es, ist es
wütend, brüllt es und versucht es, Missgeschicke zu verbergen, färbt seine Seele sofort die
Wangen rot. Ich mag Hildegard von Bingens Vergleich, denn für mich ist er eine Aufforderung,
dieses neue Jahr entsprechend „seelenfühlig“ anzugehen, meiner Seele mehr Stimme zu
gewähren.
Du hältst gefangen
Des Lichtes Schein
Und lässt die Tage
Uns dunkel sein.
O laß doch wieder
Die goldne Sonne leuchten!
Mit Philipp Nicolais „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ schließt sich fast der Kreis – das
zweite Lied aus Nicolais Feder in dieser Reihe. Für mich ein kostbares Kleinod. Nicolai und ich
haben etwas Gemeinsames: Heimatwurzeln – unserer Vaterstadt Mengeringhausen in Waldeck.
Am 5. Dezember habe ich ja schon davon geschrieben. Heute Morgen zum Einzug in die Laudes
hat unser P. Julian diesen Choral an der Orgel gespeilt. Heimatklänge. Ewige Klänge. Der
heutige abschließende Impuls unserer Reihe zu den „Advents- und Weihnachtsliedern“ wird
anders und länger – ich möchte eine Betrachtung des Lieds von Superintendent i.R. Rudolf
Rengstorf, Hildesheim, die ich im Internet gelesen habe, im Mittelpunkt stellen. Die „Königin
der Choräle“ wird dieses Lied oft genannt. Man braucht bloß das Schriftbild der zentrierten
Zeilen vor Augen zu haben, um zu erkennen, wie kunstvoll der Dichter Philipp Nicolai
vorgegangen ist. Mit den zwölfzeiligen Strophen stellt er uns jeweils einen Kelch vor Augen,
im Ganzen siebenmal. Schon daran wird deutlich: In diesem Lied geht es durchweg um
Hochheiliges, um die Vereinigung von Gott und Mensch, wie sie sinnenfällig im Abendmahl
erfahrbar wird. Und noch ein Geheimnis birgt dieses Lied meines Lebens: Philipp Nicolais „Wie
schön leuchtet der Morgenstern“ steht übrings in einer engen Verbindung zum ehemals
Grafen- jetzt Fürstenhaus WALDECK. Ab Oktober 1588 amtierte Nicolai als Hofprediger und als
Erzieher des Grafen Wilhelm Ernst von Waldeck in Alt-Wildungen. Der Graf verstarb sehr jung
mit 14 Jahren 1598 – da war Nicolai schon in Unna. In Gedenken widmete Nicolai das Lied
vom Morgenstern dem jungen Grafen und das erkennt man im Original-Text je am ersten
Buchstaben jeder Zeile. Denn die 7 Verse des Hymnus „Wie schön leuchtet der Morgenstern“
sind auf einem Akrostichon aufgebaut: Wilhelm Ernst Graf Und Herr Zu Waldeck, ehemaliger
Schüler Nicolais.
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/01/north-star-2869817_1280.jpg6471280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-01-06 14:43:572024-01-06 14:43:5706.01.: Wie schön leuchtet der Morgenstern
Diese Sternengeschichte, sie beginnt weit draußen, weit weg von Europa, auch weit weg von
Jerusalem, noch weiter im Osten, so etwa im heutigen Iran oder Irak. Und sie beginnt weit
weg von dieser Welt, von dieser Erdkugel, oben im Himmel. Dort erscheint ein Stern, ein
besonders heller Stern. Und den entdecken und beobachten die Weisen – gemeint sind nach
heutigem Verständnis Wissenschaftler. Sie beobachten die Konstellationen der Sterne am
Himmel, um zu verstehen, was auf der Erde vor sich geht. Sie tun damit das, was zum Beispiel
auch Seefahrer weit bis in die Neuzeit hineingetan haben: auch sie beobachten die Sterne,
um ihre Schiffsroute durch die weiten Meere zu finden. Die Konstellation der Sterne gibt
Orientierung im Dunkel und für die eigenen Wege. Den eigenen Weg finden – da genügt es
eben nicht, nur bis zu den eigenen Fußspitzen zu schauen, der Blick muss weitergehen. Er
muss in die Weite gehen, über den eigenen Tellerrand hinaus in die weite Welt, in die Weite
des Universums. Weitsicht kann man das nennen und die braucht man fürs eigene Leben. Die
weisen Männer in dieser Sternengeschichte, sie schreiben kein gelehrtes Buch über den
Aufgang des Sternes und den Untergang der Welt! Sie machen sich auf: Lasst uns dem Stern
folgen, um zu sehen, wohin er uns führt. Sie schauen über den Tellerrand ihres eigenen
Wissens hinaus ins Unerforschte und vielleicht sogar ins Unerforschliche. Und ich sehe
dahinter uns: Wir auf unserem Weg, ohne das Ziel zu kennen. Wir haben – manchmal gut
versteckt – Wunschsterne, die uns begleiten. Kennst Du eigentlich Deine eigenen
Wunschsterne, die kleinen und die großen? Falls nicht: Dann schau einmal in den Himmel und
lasse Deinen Gedanken freien Lauf und höre in Dich hinein. Achte auf Deine Wunschsterne,
die dann aufgehen. Dazu ermuntert schon der Schreiber des zweiten Petrusbriefes in Worten,
die selber glitzern wie Sterne am Himmel: „Achtet auf das Licht, das an einem dunklen Ort
leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“
(nach Hans Jürgen Luibl)
„Christus wehrt allem Leide“. Trotz aller einzelnen persönlichen Schicksalsschläge, die einen
Menschen treffen können, sind Bewahrung und Rettung durch Jesu Christus nicht aufgehoben.
Trotz aller Finsternis in der Welt, werden wir nimmer wieder neu darauf hingewiesen, dass wir
oft im Leben zwar oft im Finstern wandeln, aber dass uns ein großes Licht erschienen ist. Und
dies Licht ist Jesus Christus, die Gnadensonne. Welch wunderbare Freude. Wir alle sollen uns
freuen. Wer immer kann soll sich freuen. Und dabei soll es laut zugehen, mit großem Schalle!
Und warum? Es geht um das wunderbare Geschehen, dass Gott uns nicht klein macht, wie das
leider auch heute immer noch von manchen Menschen empfunden wird, sondern groß; weil er
sich klein gemacht hat. Wir müssen vor Gott nicht vor ihm im Staub liegen als der letzte
Dreck, den Gott dann irgendwann beiseite kehrt, wenn er mal Zeit hat. Wir dürfen uns
aufrichten. Denn er hat uns hochgeachtet, weil er sich selbst in die Tiefe gelegt hat. In die
Tiefe der Futterkrippe. Gottes Liebe hat Hochachtung vor uns. Er macht uns zu seinen
Freunden. Ist das noch alles zu fassen? Kann man all dies verstehen? Nein, eigentlich nicht.
Und eben deshalb muss die Freude so laut ausfallen – weil das gänzlich Unwahrscheinliche
geschieht: Dieser hohe und scheinbar so unnahbare Gott macht uns zu seinen Freunden. Und
er wird in Jesus Christus einer von uns. Welch eine Wertschätzung zeigt der Schöpfer aus Liebe
seinem Geschöpf. Der Apostel Paulus schreibt an die Epheser „So seid ihr nun nicht mehr
Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen; ja Gottes
Freunde – Wir alle zusammen, wir zusammen als Kirche! Sogar über alle Konfessionsgrenzen
hinweg: „Freuet euch, ihr Christen alle!“
Der Großvater ging nach Weihnachten mit seinem Enkel spazieren und fragte ganz neugierig: „Und?
Was hat dir das Christkind zu Weihnachten geschenkt?“ Mit einem freudigen-breiten Grinsen im Gesicht
antworte der Enkel: „Erlösung!“. Seit Weihnachten sind wir erlöst. Wir sind nicht mehr verloren! Das
Tor steht offen. Die Tür ist nicht ins Schloss gefallen! Sie steht weit auf! Weihnachten bedeutet: Der
Himmel ist offen. Wer sich das merkt, der braucht sich weiter nichts zu merken. Wer das begriffen hat,
der braucht nichts Anderes mehr: Der Himmel ist offen. Seit Weihnachten leben wir nun nicht mehr
Jenseits von Eden, sondern wieder unter einem geöffneten Himmel. Das ist Grund zu Freude und Lob.
Der offene Himmel ist aber nur das eine. Etwas Anderes kommt hinzu. Denn es reicht noch nicht, dass
der Himmel bloß offensteht. Gott kommt den Menschen auch noch entgegen. Gott schenkt uns seinen
Sohn. Weihnachten ist bekanntlich das Fest der Geschenke. Die großen und die kleinen Geschenke,
die wir uns gegenseitig machen. Das große Vorbild aber, das einzigartige Geschenk, woran wir Maß
nehmen können und was alle Geschenke weit übertrifft, das ist jenes Geschenk, das Gott uns macht.
Br. Benedikt Müller OSB
Es war einmal, so beginnen viele Märchen, aber so beginnt auch unsere Legende. Es war einmal ein
frommer Mönch mit den Namen Heinrich. Er entstammte der alten Thurgauer Ministerialenfamilie von
Berg, die in Konstanz zum Patriziat zählte. Im Alter von 13 Jahren trat er, wohl unter dem Einfluss
seiner tief religiösen Mutter, in den Orden der Dominikaner in Konstanz ein. Heinrich nannte sich
nicht mehr „von Berg“, sondern nach seiner Mutter, einer geborenen von Seusen aus Überlingen. Der
Name Seuse bedeutet womöglich „der Süße“, in der latinisierten Form „Suso“. Im Konstanzer
Dominikanerkloster machte Br. Heinrich die zu seiner Zeit übliche klösterliche Ausbildung durch und
war danach ein Jahr Novize, bis er seine Profess, sein Ordensgelübde, ablegte. Er war ein fleißiger und
eifriger Schüler. Er war sogar so begabt, dass er in das Hochheilige Köln am Rhein geschickt wurde.
Dort gehörte er zum engsten Schülerkreis Meister Eckharts.
Die Legende erzählt uns: Es war an einen Wintertag. Kalt war es. Die winterliche Kälte durchzog über
den Kreuzgang alle Räume des Klosters. Lichter flackerten in den feuchten Nischen. Kalten und feucht
waren die Zellen. Viele Mönche waren froh, wenn sie an diesen Tagen sich für einige Zeit immer wieder
an den Feuern und warmen Steinen der Wärmestube sich aufwärmen konnte. Br. Heinrich hielt nichts
davon. Wärmstube, so ein Blödsinn. Hatte das Jesuskind in seiner Krippe nicht auch frieren müssen?
Br. Heinrich nahm es mit seinem Glauben sehr ernst. Er fastete viel und fügte auch seinen Körper
allerlei Schmerzen, denn er wollte wie sein HERR Jesus leiden. In Winternächten lehnte er es ab, sich
mit einer Decke zuzudecken. Auf diese und viele andere Weisen quälte er sich, um nur ja jeder
irdischen Freude zu entsagen. Nun saß er da an einem Adventssonntagnachmittag allein in seiner Zelle
und schaute aus dem Fenster. Kalter Nebel begann vom Wald heraufzuziehen. Der Raureif hatte sich
auf die Baumkronen gelegt. Stille klang aus dem Wald herüber zum Kloster. Das fade Licht der Sonne
wurde an diesem Wintertag immer weniger. Was soll ich der Wärmestube und mich den Geschwätzt der
Brüder hingegeben? Nein, ich habe besseres zu tun. Er nahm seine Heilige Schrift und las „Das
Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Er sann über das Gleichnis nach. Er war
durchdrungen von dem Gedanken, dass man – wenn man Gott so recht nahe sein wollte –
größtmöglichen Abstand halten müsse zu aller Art irdischer Freude und Behaglichkeit. Darum: Mit
dem Bild der Hochzeit konnte Br. Heinrich nichts anfangen. Aber damit nicht genug. Nicht nur alle
Freude wollte er meiden, sondern sich sein weiteres Klosterleben ganz bewusst das Leben so
schwer wie möglich machen. Er schaute in das Licht der kleinen Kerze. Seine Augen wurden selber
lichter. Ein Nebel weiß-golden glänzend zog vor seinem Augen auf. Da kamen engelhafte Gestalten
vom Himmel zu ihm herabgestiegen. Sie sangen eine wunderbare Melodie und spielten dazu auf den
Zimbeln. Sie fassten ihn behutsam bei der Hand und begannen mit ihm zu tanzen: schwebend
leicht, nicht nach irdischer, sondern nach himmlischer Weise. Und die Musik zu diesem wundersamen,
heiligen Tanz, die war nichts anderes als: In dulci jubilo! Nach dieser nächtlichen Erscheinung war
der Mönch Heinrich geheilt von seinem finsteren-frommen Wahn, durch selbst zugefügtes Leiden
Gott irgendwie näher sein zu wollen. Denn er hatte erkannt, dass Gott ihm bereits längst ganz nahe
war: leicht und liebend, tanzend und freundlich, kindlich und unverdient. Weshalb er dann auch gar
nicht anders konnte, als das Lied, das er gehört hatte, aufzuschreiben und nach Kräften zu
verbreiten. (neu erzählt von Br. Benedikt Müller OSB)
Es ist eine Ursehnsucht im Menschen, sich einmal gemütlich niederzulassen und sich für immer
einzurichten, einmal geborgen und daheim zu sein. Wo es dem Menschen gefällt, dort möchte
er seine Zelte aufschlagen und immer dortbleiben. Aber zugleich weiß er auch, dass er sich
hier in dieser Welt nicht für immer einrichten kann. Er muss sich ständig von neuem auf den
Weg machen. Er muss immer wieder aufbrechen. Er muss die Lager, die er aufgebaut und in
denen er sich wohnlich eingerichtet hat, abbrechen, um auf seinem Weg weiterzukommen.
Aufbruch setzt einen Abbruch voraus. Altes muss abgebrochen werden. Es kann nicht immer
so weitergehen. Ich kann nicht immer dortbleiben, wo ich gerade bin. Solange wir auf dem
Weg sind, müssen wir immer wieder unsere Zelte abbrechen, um in neues Land aufzubrechen.
Jeder Aufbruch macht zuerst einmal Angst. Denn Altes, Vertrautes muss abgebrochen werden.
Und während ich abbreche, weiß ich noch nicht, was auf mich zukommt. Das Unbekannte
erzeugt in mir ein Gefühl von Angst. Zugleich steckt im Aufbruch eine Verheißung, die
Verheißung von etwas Neuem, nie Dagewesenem, nie Gesehenem. Wer nicht immer wieder
aufbricht, dessen Leben erstarrt. Was sich nicht wandelt, wird alt und stickig. Neue
Lebensmöglichkeiten wollen in uns aufbrechen. Sie können es aber nur, wenn alte Muster
abgebrochen werden. Heute haben wir den Engel des Aufbruchs nötig, der uns Hoffnung
schenkt für unsere Zeit und uns den Aufbruch wagen lässt. Oftmals wirst Du zögern, weil Du
nicht weißt, wohin der Weg führen wird. Dann mag wohl der Engel des Aufbruchs Dir zur Seite
stehen und Dir Mut für Deinen eigenen Weg zusprechen. „Denn Engel wohnen nebenan, wohin
wir immer ziehen!“ schrieb einmal die Dichterin Emily Dickinson. (P. Anselm Grün OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2024/01/virgin-2891805_1280.jpg8561280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2024-01-01 13:07:352024-01-01 13:07:3501.01.: Hört der Engel helle Lieder
Es war in der Zeit der Rauhnächte, zwischen den Jahren. Da sah eine Frau vor ihrem Haus drei
Licht.Gestalten stehen. Sie wirkten wie drei weise, alte Männer. Sie trugen lange weiße
Gewänder, die wie das Morgenlicht leuchteten. Es war bitterkalt. Obwohl die Frau, die Fremden
nicht kannte, folgte sie ihrem Impuls, sie zu fragen, ob sie vielleicht hungrig seien und mit
hineinkommen wollten, um sich aufzuwärmen. Da antwortete der eine von ihnen: „Sie sind
sehr freundlich, Madame, aber es kann nur einer von uns mit Ihnen gehen. Sein Name ist
Glück.” und er deutete dabei auf den, der rechts von ihm stand. Dann wies er auf den, der
links von ihm stand und sagte: „Sein Name ist Gerechtigkeit. Und mein Name ist Liebe. Ihr
müsst euch überlegen, Madame, wen von uns ihr ins Haus bitten wollt.” Die Frau ging ins
Haus zurück und erzählte ihrem Mann, was sie gerade draußen erlebt hatte. Ihr Mann war
hoch erfreut und sagte: „Toll, lass uns doch Glück einladen.” Seine Frau aber widersprach:
„Nein, ich denke wir sollten lieber Gerechtigkeit einladen.” Die Tochter aber sagte: „Wäre es
nicht schöner, wir würden Liebe einladen?” „Sie hat Recht!”, sagte der Mann. „Geh raus und
lade Liebe als unseren Gast ein.” Und auch die Frau nickte und ging zu den Männern. Draußen
sprach sie: „Wer von euch ist Liebe? Bitte kommen Sie rein und seien Sie unser Gast.“ Liebe
machte sich auf und ihm folgten die beiden anderen. Überrascht fragte die Frau Glück und
Gerechtigkeit: „Ich habe nur Liebe eingeladen. Warum wollt Ihr zwei nun auch mitkommen?”
Die alten Männer antworteten im Chor: „Madame, wenn Sie den Engel des Glücks oder den
Engel der Gerechtigkeit eingeladen hätten, wären die beiden anderen draußen geblieben. Da
Sie aber den Engel der Liebe eingeladen haben, gehen die anderen Engel dorthin, wohin der
Engel der Liebe geht. Denn die Liebe ist das Gefäß durch das Glück und Gerechtigkeit fließen.” (Verfasser unbekannt – neu erzählt von Br. Benedikt Müller OSB)
Und schon wieder geht langsam ein Jahr. Jahreswechsel. Die Zeit um Rückblick zu halten. Die Zeit um einen Ausblick zu wagen. In diesen Zeiten mit den vielleicht sehr persönlichen Schmerz-Momenten, die im vergangen Jahr waren. Ja, in dieser Zeit von Krieg, Terror, Klimawandel, Hochwasser usw. ist ein netter Rückblick nicht ganz so prickelnd. Lohnt sich überhaupt an Ende eines solchen Jahres den lieben Gott zu danken? Gibt es mitten in Kriegswirren und Katastrophen noch etwas zu besingen? Der Kirchenliederdichter Paul Gerhardts würde uns sein Lied „Nun lasst uns gehen und treten“ ans Herz empfehlen. Ich erinnere mich noch an meine Kinder- Und Jugendzeit, da wurde diese Lied im Alltjahresgottesdienst an Silvester gesungen. Neulich habe ich es durch zufallsbedingt wiederentdeckt und beim Hören, da flossen so einigen Tränen der Rührung und Erinnerung. Paul Gerhardt beeindruckt mich immer wieder. Dieser Kirchenmann des 17 Jahrhunderts der im großen Leid des 30jährigen Kriegs als Pfarrer wirkte, muss ein starker Glaubensmann gewesen sein. Seine Lieder zurechnend singen und klingen von dieser Stärke des Gottvertrauens. Sie sind Mut-Mach-Lieder für den eigenen Lebensweg. Klangschätze, die uns dazu aufmuntern wollen Gott zu vertrauen. In den guten Zeiten, aber auch vor allem in den schlechten Zeiten. Mit Gott: Ein Jahr nach dem anderen. Mit Gott: Schritt für Schritt zu einem neuen Leben. Und Paul Gerhardt blickt eben optimistisch ins neue Jahr. Er hofft und betet, das Leid hinter sich lassen zu können. Das hoffen wir auch. Paul Gerhardt erhoffte sich für das neue Jahr Sorgenfreiheit, Zuversicht, Freude und Geduld. Selbst nach den nicht immer einfachen paar letzten Jahren, sollten auch wir nun mit diesem Optimismus das alte Jahr hinter uns lassen und in voller Zuversicht und Freude geduldig ins neue Jahr treten. Das wünsche ich und allen. Guten Rutsch!
(Br. Benedikt Müller OSB)
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https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/airport-1822133_1280.jpg6851000Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-30 15:11:322023-12-30 15:11:3230.12.: Nun lasst uns gehen und treten
An Weihnachten betritt Gottes Held die Bühne! So drückt es der Kirchenliederdichter Paul
Gerhardt in seinem wunderschönen Weihnachtslied „Fröhlich soll mein Herze springen“ aus.
Das klingt sehr verheißungsvoll. „Heute geht aus seiner Kammer, Gottes Held, der die Welt
reißt aus allem Jammer“. Das klingt sehr erlösend und hoffnungsvoll.
Aber: Mit Helden ist das ja so eine Sache. Helden brauchen wir auf der einen Seite: Die
Krankenpflegende, Altenpflegende, Ärzte, Erzieher, LKW-Fahrer, Verkäufer, die „Im-Alltag-Helfer“ und ja natürliche viele mehr.
Manche von ihnen tun das sogar ehrenamtlich. Ich finde, sie alle verdienen unseren allergrößten Respekt!
Aber: Mit Helden ist das so eine Sache. Im Laufe der Geschichte sind immer wieder Menschen als
Helden gefeiert worden, die letztlich nichts weiter hinterlassen haben als Trümmer und Not.
Manche halten sich für wichtige Helden der Gesellschaft, weil sie jaulend auf die Straßen
gehen und dadurch noch mehr zerstören, statt zu retten oder sich gar mit wahren Held*innen
der Geschichte vergleichen und nicht merken, dass sie sich selbst zu Anti-Helden degradieren.
Den Menschen zu Paul Gerhards Zeiten – im dreißigjährigen Krieg – war das nur allzu bewusst.
Der Held Gottes von dem die Weihnachtsgeschichte erzählt, der kommt nun ganz anderes
daher als manche sogenannten Helden dieser Welt. Denn dieser Held ist ein kleines wehrloses
Kind. Geboren in einer kalten Nacht. In einer schäbigen Notunterkunft. Warum bezeichnet
Paul Gerhard das Kind in der Krippe als Helden? Gleich im nächsten Satz begründet er dies
ausdrucksstark: „Gott wird Mensch, dir Mensch zugute. Gottes Kind, das verbind´ sich mit
unserem Blute.“ In der Tat: Gott wird Mensch. Der allmächtige, ewige Gott, der Schöpfer des
Himmels und der Erde erscheint in Gestalt eines kleinen winzigen Babys. Genau das feiern wir
an Weihnachten: Wir feiern die Menschlichkeit Gottes. Und darum darf mein Herz vor Freude
springen, weil ich von diesem Gott durch Jesus Christus liebend erlöst wurde. Darum dichtet
Paul Gerhardt so ausdrucksvoll erlösend-verheißungsvoll in der 12. (letzten) Strophe: „Ich will
dich mit Fleiß bewahren, ich will dir, leben hier, dir will ich hinfahren, mit dir will ich endlich
schweben, volle Freud ohne Zeit dort im andern Leben.“
„Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die
uns der Herr kundgetan hat.“ So sprechen untereinander die Hirten, nach dem die Engel ihnen
die frohe Botschaft der Geburt Christ verkündet hatten. Die Hirten ermutigen sich gegenseitig
zum Aufbruch. Sicher sind sie ein wenig Sensationslustig! Nun ist es aber nicht die
Sensationslust, wie sie heute bei manchen Leuten zum Ausdruck kommt. Wenn diese hören,
dass irgendwo ein Unfall oder eine Katastrophe geschehen ist, dann setzen sie sich ins Auto,
um nur ja an vorderster Stelle dabei zu sein, sehr zum Ärger der Rettungskräfte. Die
Sensationslust der Hirten ist anderer Art! Die Hirten wissen sich gerufen. Der Engel hat ihnen
den Weg gewiesen: Nach Bethlehem! Hin zur Krippe! Hin zu dem Kind! Hin zum Heiland! Hin
zu Christus! Paul Gerhardts Weihnachtslied beginnt mit einem Weck- und Anruf: Kommt! Ein
Weck- und Anruf an jeden von uns persönlich! Wir werden mit diesem Lied aufgerufen und
aufgefordert zum Loben, zum Verehren, zum Singen. Die Hirten mussten erst einmal sehen,
was da in Bethlehem geschehen ist. Und sie wussten doch bereits, dass Gott selbst ihnen
diese Geschichte, dieses Geschehen offenbart hat. Wir kennen die Weihnachtsgeschichte, von
klein auf ist sie uns vertraut. Und wir kennen auch ihre Bedeutung.
Bei der Geburt des Jesus Kindes ging und geht es um unser Heil, um unsere Rettung. Deshalb werden wir immer wieder zur Krippe gerufen: Kommt doch und kehrt eure Herzen und eure Sinne dem Kind zu.
Paul Gerhardt hat in seinen Liedern immer wieder die biblischen Aussagen und ihre theologischen
Bekenntnisse verbunden mit der persönlichen Haltung des Einzelnen oder auch der gläubigen
Gemeinde. Darum auch sind seine Lieder so gefüllt und gleichzeitig so schlicht und ganz
persönlich.
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/candle-8442234_1280.jpg9601280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-28 19:25:182023-12-28 19:25:1828.12: Kommt und lasst uns Christum ehren
Und der Wind weht kalt um die Mauern des Klosters. Der Himmel ist verhangen, so dass sich das
Mondlicht nicht im Spiegelganz auf dem alten Klostersee widerspiegelt kann. Ist es Tag? Ist es Nacht?
Die Tage sind stetig kürzer geworden und oft es ist es grau – grau – grau… Sanft und leise, in aller
Stille, rieselt der Schnee. Wie ein weißes Tuch legt er sich über die Klosterwelten. Es ist im Advent
Anno Domini 1587. In der Karthause zu Trier sitzt Bruder Conrad am Fenster seiner Zelle. Endlich nach
Tagen der grauen Wolken und des Schneefalls scheint die Sonne. Bruder Conrad sitzt und schweigt.
Schwiegen heißt hören. Er hört innerlich in sein Herz. Still ist es. Und die Kristalle des Schnees glitzern
im Licht der Sonne wie kleine Edelstein. Bruder Conrad blickt durch das Fenstergitter seiner Zelle in
den Garten. Ja, dieser Sommer ist längst gestorben. Das letzte Grün, das manche Büsche noch getragen
hatten, ist eine Erinnerung an längst entschwundene Zeiten. Ach bittrer Winter, wie bist du kalt. Du
hast den Wald entlaubet. Entflogen ist uns Frau Nachtigall. Wann wird sie wieder singen? Und doch
im Zauberglanz des Schnees hat der winterliche Garten immer etwas Verwunschenes. Still im
Schneeglanz liegt er da oder Nebel durchziehen ihn oder Der Frost verzaubert ihn. Und es wirkt als ob
er träumt. Bruder Conrad tritt in seinen kleinen Kartäuser-Garten. Ein Rabe krächzt und fliegt über das
Kloster. Sonst tiefes Schweigen und Stille. Ach bittrer Winter, wie bist du kalt! Weißer Rauch steigt
aus den Schornsteinen der kleinen Zellenhäuschen der Karthause auf. Du hast verblühet die Blümlein
auf der Heiden. „Winter.Grau“! Die bunten Blümlein sind worden fahl. Bruder Conrads Blick wandert
auf das Rosenbeet. Im weißen Schnee leuchtet etwas Rotes heraus. Eine Rose im Schnee. Wie
wunderschön sie aussieht. Zauberleuchten im winterlichen Weiß! Die Einsamkeit der Rose im Schnee
schenkt Hoffnung. Ein Hoffnungslicht entzündete sich in diesem „Augen.Blick“ im Herz des Mönches.
Und leise beginnt es wieder sanft zu schneien, an diesem Tag im Advent Anno Domini 1587. Ach
bittrer Winter, wie bist du kalt. Bruder Conrad geht in seine Zelle zurück. Mit dem Bild der Rose im
Schnee im Herzen nimmt er die Heilige Schrift und liest beim Propheten Jesaja: „Doch aus dem
Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“. Es beginnt
zu dämmern. Bruder Conrad entzündet die Kerze an seinem Schreibpult und dichtet das Weihnachtslied
von der Rose. „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart. Wie uns die Alten sungen, von Jesse
kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.“ Mitten im
kalten Winter blüht ein wunderschönes Blümlein auf. Eine Rose wird uns geschenkt: Jesus Christus!
(Br. Benedikt Müller OSB)
Hintergrund zum Weihnachtslied „es ist ein Ros entsprungen“
Die Volksfrömmigkeit erzählt die Legende von einem Mönch, der zur Weihnachtszeit in seinem verschneiten
Klostergarten eine blühende Rose entdeckt und daraufhin dieses Lied gedichtet haben soll. Der Wahrheitskern
dieser Legende ist, dass die älteste überlieferte Handschrift unseres Liedtextes tatsächlich von einem Mönch
namens Conradus aus Trier stammt. In seinem Nachlass befand sich ein persönliches Notiz- und Andachtsbuch
mit Gebeten, geistlichen Gedanken und Texten. Darunter findet sich auch der Text der ersten beiden Strophen
unseres Liedes. Zu datieren ist der Eintrag etwa auf das Jahr 1587/88. Textwissenschaftler gehen jedoch davon
aus, dass der Kartäusermönch die Zeilen aus der Erinnerung heraus aufgeschrieben hat und dass sie ihm
möglicherweise von Kindesbeinen an vertraut waren. Gut möglich, dass es ursprünglich ein Kinderrätsel war, das
erst später zum Rätsellied wurde. Strophe eins formuliert das Rätsel. Sie fragt: „Wer ist diese Rose?“ Strophe
zwei gibt die Antwort. Die lautete ursprünglich noch so: „Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, ist
Marie die reine, die uns das Blümlein bracht.“ (Karin Lipps)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/rose-7636308_640.jpg426640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-27 08:01:552023-12-27 08:01:5527.12.: Es ist ein Ros entsprungen
Sterne erleuchten die Nacht. Sie zeigen einem Pilger den Weg im Dunkeln. Sie zeugen aber
auch von der Größe des Weltalls. Die Weite des Himmels, seine Ferne und doch auch Nähe
werden erfahrbar; und das Sehnen nach dem Unsichtbaren und Verborgenen wird wach. Die
Fragen „Was ist hinter den Sternen? Wo ist der Himmel? Wo ist Gott?“ sind intuitiv in uns,
auch wenn wir nicht darüber sprechen. Wer unter einem Sternenhimmel steht und ihn ansieht,
kann von einem tiefen inneren Frieden erfüllt werden. In unserem Leben wünschen wir uns in
vielen Momenten wirkliche Sternstunden, die ausdrücken, dass alles gut ist, gut sein soll und
wird. Es ist eine gute Tradition in der Advents- und Weihnachtszeit Sterne zu basteln oder
unsere Wohnungen mit Sternen zu schmücken. Sie sollen auf das Fest hinweisen, auf das Fest
des Lichtes, auf das Licht in der Finsternis, auf den wahren Morgenstern, auf Jesus, den
Heiland und Erlöser.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Und hier eine Instrumental-Version:
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Aus den Krippenszenen kennen wir das Bild, das uns die Weihnachtsgeschichte beschreibt:
Viele Menschen sammeln sich um die Krippe. Einträchtig stehen sie dort nebeneinander: Maria
und Josef, das einfache Handwerkerehepaar; die Hirten vom Feld und die weisen Männer aus
einem fernen Land. Auch wir dürfen heute mit Paul Gerhardt an die Krippe treten und staunen
über das, was an Weihnachten passiert ist. Als die Hirten und die Weisen zur Krippe kamen,
da knieten sie nieder und legten Geschenke ab. Sie spürten, dass es mit der Geburt dieses
Kindes etwas Besonderes auf sich hatte; dass ihnen in diesem Kind Gott selbst begegnete.
Auch ich darf an der Krippe ablegen – nun allerdings nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das
ist es nicht, was das Kind in der Krippe von mir haben will. Vielmehr darf ich mich selbst
ablegen mit allem, was mich ausmacht. Alles darf ich ablegen – Paul Gerhardt sagt: meinen
Geist und meinen Sinn, mein Herz, meine Seele und meinen Mut. Das entlastet – denn mit
alldem lege ich ja auch meine Sorgen, meine Ängste, meinen Kummer usw. ab. Und das wertet
auf – denn mit einem Mal entdecke ich: Ich bin geachtet. Alles, was ich habe und bin, kommt
nicht aus mir, sondern von Gott, der mich geschaffen und mir mein Leben geschenkt hat. „Ich
komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben“, hat Paul Gerhardt gedichtet.
(nach Gerhard Schäfer)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/greyson-joralemon-dDvR7eD6pf8-unsplash.jpg11242000Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-25 13:59:202023-12-25 13:59:2025.12.: Ich steh an deiner Krippe hier
Vom Himmel in die Welt
Die alten Weihnachtslieder erinnern mich aber immer wieder daran, dass Gottes Liebe nicht
selbstverständlich ist. Dass Gott, der auf Gerechtigkeit aus ist, seinen Sohn in diese
ungerechte Welt schickt, auch in mein ichbezogenes Leben, das ist eben alles andere als
selbstverständlich. Gott hat vorher auch schon andere Wege ausprobiert, um in der Welt für
Recht zu sorgen. Mit der Idee, als Mensch in diese Welt zu kommen, wagt er einen radikal
anderen Versuch, der alles andere als selbstverständlich ist. Dass Gott sich für mein
beschränktes und begrenztes Leben interessiert, das ist keine Selbstverständlichkeit. Das
rufen uns die alten Liedtexte und erst die biblischen Texte in Erinnerung, wenn wir sie hören
und lesen. (Verfasser N.N.)
Wissenswertes zu Luthers Weihnachtslied:
Kurz vor dem Weihnachtsfest des Jahres 1534 gab es im Hause Luther eine besondere Freude:
Das jüngste Kind Margarete wurde am 17. Dezember geboren. Außer dem Hausvater Martin
freuten sich seine Frau Katharina von Bora und die älteren Geschwister Hans, Magdalene und
Paul. Martin Luther selbst aber war so außer sich vor Freude, dass er wohl gerade in diesen
Tagen ein Weihnachtslied für seine Familie dichtete. Ein Weihnachtslied, dass man heute noch
singt und das weltweit zu den beliebtesten gehört: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“.
Ich kumm aus unsren Landen her und bring euch viel der neuen Mär. Der neuen Mär bing ich so viel, mehr dann ich euch hier sagenwill:
So kamen die Bänkelsänger im Mittelalter in die Dörfer und Städte und erzählten die
Neuigkeiten, die sie unterwegs aufgeschnappt hatten. Damit lockten sie die Leute aus den
Häusern. Denn neugierig waren die Menschlein schon immer. In Wittenberg in Thüringen hat
auch Martin Luther solche Bänkelsänger erlebt und gemerkt, dass die Leute einen Heidenspaß
daran hatten –und besser zuhörten als bei der Predigt in der Kirche. Und da hatte Luther, der
den Leuten immer aufs Maul schauen wollte, eine geniale Idee: Er schrieb ein Weihnachtslied,
das daherkommt wie ein Bänkelsängerlied. Genauso lässt er es beginnen: mit der
Bänkelsänger-Ansage-Strophe. Allerdings kommen seine Bänkelsänger vom Himmel. Es sind
Engel. (Quelle: Internet)
„Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet
den Hass wie das Licht die Finsternis.“ (Martin Luther King)
Lectio (Lesung): Lukas, 2, 1-20
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/anne-nygard-9cwkJ-ioHeA-unsplash.jpg6661000Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-24 12:08:562023-12-24 12:08:5624.12.: Vom Himmel hoch da komm ich her – Heiligabend – 4. Advent
O Immanuel, unser König und Lehrer,
du Hoffnung und Heiland aller Völker:
o komm, eile und schaffe uns Hilfe,
du unser Herr und unser Gott!
(O Antiphon des heutigen Tages)
Die letzte O-Antiphon betont den kommenden Immanuel: Den Retter und Heiland. Mit
welchem Symbol lässt sich dies wohl am Schönsten ausdrücken? Nun: Ich finde mit dem Herz.
Das Herz, es schlägt mein Leben lang. Höre auf dein Herz, damit du eine Entscheidung richtig
treffen kannst. Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden. Die Enge meines Herzens
mache weit – damit mein Herz sich weiten kann. Lass die Sonne in dein Herz. Auf, auf, mein
Herz mit Freuden. In den Herzen wird’s warm. Fröhlich soll mein Herze springen. Das Herz
ganz hell kann es sein, wenn es voller Freude ist. Es kann aber auch dunkel sein, wenn es
traurig bin. Ein Herz kann ganz groß sein und viele Menschen einen Platz haben. Der Platz in
meinem Herzen. Herzensschön eben. Ein Herz kann bluten, wenn es krank oder verletzt ist.
Ein Herz kann eng sein, wenn es enttäuscht wurde. Herzensangelegenheiten. Wie auch immer.
Eines ist wie es ist: Gott hat aus Liebe für uns Menschen sein Herzliebstes, seinen Sohn,
gegeben. Und wir? ER klopft an unsere Herzen an. Öffnen wir unsere Herzenstüren und die
Pforten unserer Seele für die Geburt des Heilandes. Er will unser Herzensschöner sein. Möge
das Kind in der Krippe unsere Herzen mit seiner Liebe verzaubern und erleuchten. Oder drücken
wir es mit Worten der hl. Mystikerin Gertrud von Helfta aus: „Da fühlte mein Herz, dass du
angekommen und in mir gegenwärtig warst.“ Oder wie es Antoine de Saint-Exupéry kleiner
Prinz ausdrückt. Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen
unsichtbar.“
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/bible-1806079_1280.jpg471750Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-23 18:12:462023-12-23 18:12:4623.12.: O come, o come, Emmanuel
O König der Völker,
Ziel ihrer Sehnsucht
und Schlussstein, der die beiden Teile eint:
Komm und heile den Menschen, den du aus Lehm geformt hast!
(O Antiphon des heutigen Tages)
Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei
Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine
Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und
wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald
zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden
ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf
einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten,
wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider
auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus,
andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die
vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei
er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, erbebte
die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus
von Nazaret in Galiläa. (Matthäus 21,1-11)
Der Herr segne uns im Advent;
er schenke uns Ruhe in unseren Seelen,
um sich auf ihn auszurichten.
Er lasse den Tau des Himmels auf uns herabkommen,
damit sich unsere müden Glieder erfrischen können.
Er schenke uns die Geduld für sein Kommen,
auf dass wir ihn sehen, wer er ist:
Immanuel – Gott mit uns.
So segne und behüte und der dreieinige Gott
Vater, Sohn und Heiliger Geist Amen.
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/passion-3807311_640.jpg482640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-22 19:32:542023-12-22 19:32:5422.12.: Tochter Zion
Klang der Orgel – ein Stückchen auf der Orgel – der gute, alte Choral…„Tauet, Himmel den Gerechte“ in der Version des Kirchenliederdichters Johann Crüger (1598-1662) war eines meiner Lieblingslieder auf meiner liebsten und schönsten Adventsschallplatte, die rauf und runter gehört habe. Eine vertraute protestantische Melodie, mit der ich in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck aufgewachsen bin. Gerade die evangelischen Adventschoräle haben mich in meinen Glauben begleitet. Mit ihnen bin ich aufgewachsenen in Familie und Gemeinde. Sie tragen mich durchs Leben. Sie berühren meine Seele und schenken mir Felsen.Stark Glaubens.Bilder.
39 In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. 40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. 41 Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt 42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. 43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. 45 Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. 46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / 47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. 49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. 50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. 51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; 52 er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. 53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. 54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, 55 das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. 56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/jordan-4158428_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-20 19:33:562023-12-20 19:33:5620.12.: Übers Gebirge Maria geht
Im Advent sollen wir uns auf Weihnachten vorbereiten. Eigentlich. Denn heute bedeutet das
meistens: Wir bereiten Weihnachten vor. Wir dekorieren unsere Wohnung. Wir backen
Plätzchen und Stollen. Wir erledigen die Weihnachtspost. Wir überlegen, was es am Heiligen
Abend zu essen geben soll – und was am ersten Feiertag. Wir klären, wer wen besucht – und
wann und für wie lange. Wir besorgen einen Weihnachtsbaum und kaufen Geschenke – für
alle, die wir beschenken wollen oder beschenken müssen. Und nebenbei singen wir vielleicht
auch die schönen alten Adventslieder. Die schönen alten Adventslieder zeigen jedoch eine
andere Art, die Ankunft Jesu Christi zu erwarten. Es ist ein Warten voller Sehnsucht. Nicht nur
Weihnachten soll kommen, sondern Jesus Christus soll kommen. Er soll wiederkommen. Er soll
neu in die Welt, er soll neu in das Leben der Menschen eintreten. Eines dieser schönen alten
Adventslieder ist das Lied „O Heiland, reiß die Himmel auf“. Dieses Lied geht weit – weit über
den ersten Advent, die erste Ankunft Jesu im Stall von Bethlehem hinaus. Es richtet den Blick
auf den zweiten Advent, auf die zweite Ankunft des HERRN in dieser Welt, auf seine
Wiederkunft am Ende der Zeiten. Ich muss gestehen: Mir geht das zu weit. Ich spüre: Ich
befinde mich – innerlich und äußerlich – noch nicht soweit. Ich gestehe, ich wünsche mir
noch ein wenig Zeit bis zur Wiederkunft des HERRN am Ende der Zeiten, am Ende der Welt –
Zeit für mich selbst in dieser Welt und Zeit für diese Welt überhaupt. Was ich aber erhoffe, ist
jedoch der adventliche Wunsch, dass Jesus Christus in die Herzen der Menschen kommen
möge. Dass er ankommen möge. Neu ankommen – bei mir und in dieser Welt. Und wenn er
nun doch wirklich kommen würde – dann sollte ich bereit sein, aber: Wie soll ich dich
empfangen? (Gedanken nach Tina Ohem)
Je dunkler und ungemütlicher es draußen ist, umso mehr sehnen wir uns nach Licht, Wärme
und Geborgenheit. Die trüben Tage wirken manchmal bedrückend und schwer, so wie die
innere Dunkelheit von Trauer und Angst, von Leere und Hilflosigkeit. Doch wir können der
Dunkelheit des Lebens nicht ausweichen, genau so wenig wie den trüben Tagen. Sie gehören
zum Leben dazu. Wir können nur aushalten und versuchen, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Von dieser Hoffnung spricht der Prophet Jesaja: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein
helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jes. 9,1)
Eine alte Verheißung geht in Erfüllung. Mit Jesus kommt Licht in unsere Welt. Es ist nicht
irgendein Licht unter vielen Lichtern. Er ist das Licht. Im Vertrauen auf Jesus erfahren
Menschen Kraft und Trost in ihren Lebenskrisen und finden Frieden und Vergebung, sodass sie
selbst für Frieden und Gerechtigkeit eintreten können. Jesus Christus hat uns Menschen nicht
das Ende aller Dunkelheit versprochen, aber er hat uns zugesagt, Licht für uns zu sein, damit
wir nicht im Dunkeln stehen.
(nach Petra Stadtfeld)
Menschen, die uns lieben, werden für uns zu einem Licht. Licht bedeutet Leben, Heil, Glück,
Hoffnung, strahlender Schönheit. Es vertreibt Finsternis, die Angst machen kann, und ordnet
das Chaos, das wir mit dem Dunkel verbinden.
(Anselm Grün)
Komm Gott,
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/candles-in-dark-1706056_1280.jpg8501280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-18 13:33:472023-12-18 13:33:4718.12.: Mache dich auf und werde licht
O Weisheit, die du aus dem Mund des Höchsten hervorgegangen bist, reichend von einem Ende zum andern, in Kraft und Liebreiz alles ordnend: Komm, uns den Weg der Klugheit zu lehren! (O Antiphon des heutigen Tages)
Porta patet cor magis!
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Porta patet cor magis – so lautet der Leitspruch der Zisterzienser-Mönche. Das bedeutet: die
Tür steht offen, noch mehr das Herz! Man kann aber auch sagen: weit offen die Tür, noch
weiter das Herz. Ein anrührender Satz, weil er einlädt und Menschen willkommen heißt.
Macht hoch die Tür; die Tor macht weit. Wo finden wir denn heute offene Türen und noch
weiter gedacht geöffnete Herzen? Viel zu viele Türen sind fest geschlossen, geradezu
verriegelt.
Eine offene Tür – ein offenes Herz, ist eine schöne Übung der Barmherzigkeit für den
Advent. Öffnen wir unsere Herzenstüren, das heißt sich anrühren lassen von anderen.
Zuhören. Zeit und Liebe schenken. Wie offen bin ich? Wie offen ist mein Herz? Machen wir
unsere Herzenstüren weit und die Tore unserer Seele hoch. Denn tief in unserem Herzen sind
wir voller Erwartung, dass etwas Überraschendes, Wundervolles auf uns zukommt. Sind wir
bereit die Türen zu öffnen, damit das Licht der Liebe bei uns einzieht? (frei nach Margot Käßmann von Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/viktor-forgacs-LNwIJHUtED4-unsplash.jpg370600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-17 11:13:202023-12-17 11:24:1117.12.: Machet die Tore weit – 3. Advent – Gaudete
Das Herbergsuchen und Frautragen gehört zu den Bräuchen der Ankündigung des
Weihnachtsfestes. Das Motiv der Herbergsuche – Josef mit der schwangeren Maria vor dem
abweisenden Wirt – ist seit dem Spätmittelalter Bestandteil der kirchlichen Weihnachtsspiele.
Ab 1450 findet sich das Motiv in den Weihnachtsspielen der Hessisch-Sterzinger Gruppe. In
der Bibel wird es nur kurz als Herbergsuche in Bethlehem im Lukasevangelium (NT, Lk 2,7)
erwähnt: „Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“. Aus den Apokryphen war im
13. und 14. Jahrhundert eine Szene aus der Flucht nach Ägypten, die den Räuberwirt Titus
und das Badewunder zeigte, sehr beliebt. Zur Zeit der Gegenreformation wurden Spiele zur
Vermittlung religiöser Inhalte zunehmend volkstümlicher, und Elemente, die den katholischen
Glauben betonten, ebenso wie die volkstümliche Dramatik wurden verstärkt (etwa die
Marienverehrung). Im Lied dokumentiert sich das in „Wer klopfet an“, in dem Hans Joachim
Moser eine Mischung aus Jesuitenbarock und Empfindsamkeit des 18. Jahrhunderts feststellte.
Im österreichischen Volksliederbuch von Georg Kotek und Raimund Zoder ist ein Beispiel aus
Oberösterreich verzeichnet, August Hartmann fand es um 1870 in Bayern, Tirol und im
Salzburger Ort Thalgau.
(frei nach Ulrike Kammerhofer-Aggermann)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/wood-3087944_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-16 07:00:532023-12-11 19:23:5016.12.: Wer klopfet an – Herbergssuche
Lichte Adventserinnerung aus unseren Kindertagen tragen wir alle im Herzen. Diese Erinnerungen sind
es, die unser Herz erwärmen und stärken. Ich erinnere mich gerne an den Advent meiner Kindheit
zurück. Besonders das Gedicht „Markt und Straßen stehen verlassen“ von Joseph von Eichendorff
spiegelt mein adventliches Vorweihnachtsgefühl in meiner lieben Heimatstadt Mengeringhausen auf
schönste Art und Weise wider. Höre oder lese ich dieses Gedicht in den heutigen Erwachsenentagen,
dann habe ich Bilder meiner Heimat im Herzen. Ein Sprung zurück in den Advent meiner Kindheit: Ein
besonderer Tag war immer der Nikolaustag. Ich konnte gar nicht abwarten bis es gegen 17 Uhr dunkel
wurde, denn dann verkleideten wir Kinder uns als Klowes (Kleine Nikoläuse). Wir zogen singend durch
die Nachbarschaft von Haus zu Haus. Als Dank bekamen wir einen Apfel, eine Mandarine, ein paar
Plätzchen oder eine andere Süßigkeit geschenkt. Noch heute erinnere ich mich an zwei alte Damen in
unserer Nachbarschaft, die nie ihre Türe uns Kindern öffneten. Und Mutter backte und backte Mengen
von Plätzchen. Meine Lieblingsplätzchen war das Spritzgebäck mit Zuckerguss und bunten Streuseln.
Der Geruch dieser Köstlichkeiten steckt mir noch heute in der Nase. Im Kinderchor sangen wir viele
wunderschöne Adventslieder und übten für die zahlreichen Auftritte in der Kirche oder beim
Seniorennachmittag. Die Zeit wurde nie langweilig, sondern kre-aktiv kurzweilig. Voller Erlebnisse!
Ebenso erging es mir in der Flötengruppe. Ich war richtig stolz, dass ich die schönen Lieder alle auf
meiner Blockflöte gut spielen konnte. Und Mutter backte noch immer Plätzchen. Mit Vater und den
Geschwistern ging es an Samstag vor dem 4. Advent immer in den Mengeringhäuser Wald, um den
Weihnachtsbaum zu schlagen. Meine Groß- und Patentante Grete war im Wald zur Stelle und schenkte
ihrem Patenjungen immer einen kleinen Tannenbaum. Tante Grete war Waldarbeiterin und eine tolle
Frau. Vielleicht meine persönliche Krösa-Maja. Auch mein Onkel aus Fuldabrück bei Kassel kam und
holte den Christbaum aus dem Mengeringhäuser Wald. Fortsetzung folgt.
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heiliges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnee´s Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
Ein Handy zu benutzen ist sehr praktisch. Mit einem Handy kann ich von fast überall aus
telefonieren und bin auch fast überall erreichbar. Innerhalb weniger Jahre ist das Handy zu
einem Alltagsgegenstand geworden. Wie wäre es eigentlich, wenn ich damit nicht nur andere
Menschen in aller Welt erreichen könnte? Ich stelle mir vor, Gott könnte mich auf meinem
Handy erreichen. Und weiter, er würde mir etwas sagen wollen. Das Display des Handys zeigt:
Anruf: GOTT! Würde ich den Anruf überhaupt entgegennehmen? Oder würde ich ihm erstmal
lieber auf meine Mailbox sprechen lassen? Was würde er mir denn überhaupt sagen wollen?
„Oh Gott“, wäre vielleicht meine erste Reaktion. Und wenn es öfters klingelt, würde ich
vielleicht sagen: „Oh Gott, der Gott schon wieder“, weil ich mir vermutlich schon gut
vorstellen könnte, was er mir zu sagen hätte?! Vielleicht würde ich irgendwann das tun, was
viele Menschen machen: das Handy einfach ausschalten. Nicht mehr empfangsbereit,
„temporaryly not available“, oder ich würde mich schon darauf freuen, weil es vielleicht die
Sorte von Anrufen ist, die man sehr gerne entgegennimmt. Was würde mir Gott sagen wollen?
Ich würde durch diesen Anruf genau erfahren, wie lieb Gott mich hat. Aber dazu muss ich
auch empfangsbereit sein und mir die Zeit nehmen, auf diesen Anruf zu hören. Nur wenn ich
bereit bin, still zu sein, kann Gottes Stimme in mir zum Klingen gebracht werden. Gott liebt
uns Menschen so sehr, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist.
(frei nach Hans & Marina Seidl von Br. Benedikt)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/thom-holmes-x1Knd2yopZI-unsplash.jpg399600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-14 07:00:462023-12-11 18:49:2914.12.: Wie soll ich dich empfangen
Die Stufen
Die Höhle – die Katakomben
Menschen in der Dunkelheit ihrer Armut
Fürchtet euch nicht, denn ich bringe Licht
Das Licht der Liebe – Lebenslicht der Hoffnung
Luzia – eine Frau mit Herz. Sie brachte Licht und Nahrung zu den Armen und Verfolgten. Sie
geht aus Nächstenliebe einen gefährlichen Weg in der Zeit der Christen Verfolgung. Sie ist für
die Nächsten da. Hilft den Schwächsten. Nimmt deshalb Gefahren auf sich. Somit wurde sie
eine Hoffnungsträgerin – Lichtträgerin. Im Dunkeln ist Gott nicht fern – sondern seine Liebe
ist wie ein Licht in der Finsternis.
Ich berge mich im Schatten Deiner Flügel
Der Wald
Der Berg
Die Höhle – Herberge
Die Dunkelheit umgibt mich wie die Nacht
Führe mich heraus aus der Finsternis
Du lässt meine Leuchte strahlen
Odilia – Tochter eines Herzogs. Blind geboren. Ihr Vater wollte sie deswegen töten. Sie
versteckt sich in einer Höhle. Ein Leben in Dunkelheit. Die Legende erzählt, dass Christus ihr
das Augen-Licht zurückgab. Er nahm ihr die Blindheit von den Augen hinweg, als ihr Glaube
ihn bei ihrer Taufe innerlich.erblickt! Odilia – ein Leben für Christus, als Nonne und Äbtissin,
nach der Regel des hl. Benedikts. Ein Zeichen Gottes: Er führt aus der Finsternis ins Licht.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Heute sogar ein kleiner Film-Tipp:
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https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/anne-nygard-0uRJY0sStM0-unsplash.jpg400600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-13 07:00:332023-12-11 18:36:2913.12.: Tragt in die Welt nun ein Licht – Hl. Luzia & Hl. Odilia
Die Adventszeit in meinen Kindertagen war immer etwas Besonderes. Ich erfreue mich noch
heute an den vielen wundervollen Erinnerungen. Überhaupt sind meine frühsten
Kindheitserinnerungen, die Adventserinnerungen. Nach dem Totensonntag wurde es langsam
adventlich. Die ersten Plätzchen wurden gebacken und etwas Schmuck aufgestellt. Die
Schaufenster der Geschäfte und Straßen in meiner Heimatstadt Mengeringhausen wurden mit
Lichterketten geschmückt und doch blieb es bis zum 1. Adventssonntag noch alles still und
dunkel. Mein Vater schmückte immer am Samstag vor dem 1. Advent unser Haus. Sterne
wurden aufgehangen. Der Adventskranz gesteckt. Fensterbilder in die Fenster gehangen.
Tannengrün aufgestellt. Ich faltete Goldpapierstern um Goldpapierstern. Meine Mutter begann
nun von Tag zu Tag immer mehr Plätzchen und Stollen zu backen. Oft war es schon frostig
kalt oder es hatte sogar geschneit. Mutter sagte dann immer: „Die Frau Holle schüttelt die
Betten.“* Ich sehe den schiefen Kirchturm von St. Georg in Mengeringhausen vor meinen
Inneren-Augen. Prächtig und majestätsich-stolz ragt er in die Höhe. Um ihn herum stehen
die alten Fachwerkhäuser, aus deren Schornsteinen es in den Winterhimmel raucht. Als
Grundschulbub ging ich am 1. Advent in den Hauptgottesdienst in der Ev. Kirchengemeinde
Mengeringhausen und sang voller Freude das alte Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor
macht weit!“ Ich erinnere mich an den Brauch, dass ich als Kind immer einen meiner Pantoffel
am Abend ins Fenster stellen durfte. Meine Mama sagte mir dann: „Vielleicht legt der Nikolaus
oder das Christkind heute Nacht etwas in deinen Schuh.“ Am nächsten Morgen – kaum wach
– lief ich zur Fensterbank. Und tatsächlich oft lag ein Plätzchen, ein Dominostein oder eine
Mandarine im Schuh. Wunderbare Welt. Ich hörte meine Lieblings-Advents-Schallplatten rauf
und runter und vor allem mein Lieblingslied „Leise rieselt der Schnee“. Glückseligmachende
Momente. – Teil II folgt ☺ (Br. Benedikt Müller OSB)
„Bereite dich Zion mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Liebsten, bald bei dir zu sehen“.
So klingt der Advent in Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. So klingt die Vorfreude
auf Weihnachten hin. Auf liebenden Besuch bereitet man sich gerne vor. Das Haus blank, die
Speisen erlesen. Das beste Kleid, die Haare besonders kunstvoll frisiert. Vorbereiten gibt
Sicherheit. Diese wunderschöne Alt-Arie, spiegelt eine liebende Sehnsucht wider und gibt
eine erste Ahnung von der Größe des Bevorstehenden. „Zion“ wird entsprechend
altchristlicher Tradition und der Brautmystik zu einem Bild für die christliche Gemeinde, die
als Braut auf ihren Bräutigam (= Christus) erwartet.
Meine geliebte Cousine Ina Neumann-Gottmann (+2007) sang diese Arie auf vielen Hochzeiten in unserer Familie. Bereite dich – breite dich vor…! Maria kann sich nicht vorbereiten. Es kommt ganz anders. Statt
Hochzeitsvorbereitungen muss sie bangen, ob ihr Verlobter Josef bei ihr bleibt. Statt
Geburtsvorbereitungen muss sie reisen, weil der Machthaber – der Kaiser – in Rom es befiehlt.
Vor allem: Der angekündigte König kommt ihr näher als gedacht. Als Kind in ihrem Leib. So
kommt er, unser Gerechter und Helfer, unser König, wie wir alle auf diese Welt. Bereiten wir
uns auf seine Nähe mit den zärtlichsten Trieben, die wir in unserem Herzen haben, vor!
Die Adventszeit ist für viele Menschen eine der wichtigsten Zeiträume im Jahr. Die Vorfreude
auf Weihnachten, Christkindelmärkte, Backen, Adventslieder, … Doch leider ist diese Zeit
geprägt von großem Trubel, Einkaufsstress, Feiern, und Terminen. Eigentlich soll diese Zeit ja
eine „Stille-Zeit“ sein, eine Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf Weihnachten. Im Laufe
der Zeit wandelte es sich ins genaue Gegenteil. Viele Menschen klagen über die hektische
Adventszeit. In diesem Jahr sollten wir die Pandemie als Chance erleben, endlich einen
STILLEN ADVENT zu „erLeben“. Ja, wir haben Grund genug, um Inne zu halten und den Lauf
des Alltags einen Gang runterzuschalten – um des Lebens Willen. Eine gute Methode dafür ist
der Adventskranz. Er begleitet uns von Sonntag zu Sonntag und führt uns in vier Schritten
auf das Wunder hin, das sich in der Weihnachtsnacht ereignet. Die Menschwerdung Gottes.
Gott will bei uns sein, uns begegnen und unser Leben teilen. Er will bei uns wohnen. Er kam
aber so ganz anders in der Stille der Nacht zu uns: Nicht als furchterregender Gott-Herrscher,
der mit seiner Kraft und Stärke die Menschen zu beeindrucken sucht. Nein: Er kommt als
Mensch zu uns und so wie jeder Mensch in diese Welt gekommen ist: Als kleines Baby. In dem
Gott in Jesus Mensch wird, wie wir auch, ist er uns ganz nahe.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/cookie-1786768_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-10 16:04:352023-12-10 16:04:3510.12: Wir sagen Euch an, den lieben Advent (2. Advent)
Advent ist die Zeit der Erwartung und des Wartens. Wir Christen warten auf die Geburt des
Kindes in der Krippe. Dieses Kind, von allen erwartet und von Gott gesandt, wird die Welt
verändern. Gott wird in diesem Kind die Welt verändern. Die Zeit des Wartens verändert die
Menschen. Wer wartet, ist aufmerksam. Wer aufmerksam geworden ist, hat seine eigene
Trägheit aufgegeben und hat sich aus der Gleichgültigkeit herausgewunden. Wer aufmerksam
geworden ist, erkennt: Ich kann mich nicht selbst erschaffen, ich kann nicht aus eigener Kraft
erreichen, was ich will. Wer aufmerksam geworden ist, ist ernst geworden. In der
aufmerksamen Stille erfahren wir: Ich kann selbst nichts tun, damit das geschieht, was ich
erwarte. Und ich muss nichts selbst tun, damit geschieht, was ich erwarte. Ich muss nicht
aktiv werden. Ich muss nicht handeln. Ich muss nicht an meiner eigenen Erfolgsleiter bauen.
Ich kann einfach nur aufmerksam warten. Wer alles selbst erreichen will, den nennt das
Adventslied „Mit Ernst, o Menschenkinder“ hochmütig. Wir sind nicht die Konstrukteure und
Erbauer, die Hauptpersonen unseres eigenen Lebens. Vieles, was geschieht, geschieht ohne
unser Zutun. Das einzusehen, dazu gehören Geduld, Erinnerung und vor allem
Lebenserfahrung. Dazu gehört die Aufmerksamkeit dafür, dass wir nicht die Architekten des
eigenen Lebens sind, sondern Beschenkte, Gesegnete. Ich vertraue darauf, dass Gott für mich
gnädig handelt. Ich muss nicht alles selbst zustande bringen. Ich kann es geschehen lassen,
dass Gott für mich handelt. Ich kann auf Gott vertrauen, der mein Leben in seinen Händen
hält. (Gedanken nach Wolfgang Vögele)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/people-4050698_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-09 09:44:582023-12-09 09:44:5809.12.: Mit Ernst o Menschenkinder
Kurz nach der Verkündigung geht Maria übers Gebirge zu ihrer Base Elisabeth. Ein altes
Adventslied aus dem Eichsfeld erzählt von diesem Weg der Maria. Schwanger geht sie durch
einen Dornenwald. Eine alte Marienlegende. Nehmen wir’s ruhig als Gleichnis. Die Welt: ein
Dornenwald. Keiner kommt ohne Kratzer und Schrammen durch. Wir stoßen uns an Gefühlen,
an Menschen, an dornigen Erfahrungen. Wir suchen einen anderen Weg und landen doch
wieder in einem Gestrüpp. Eine Rüstung müsste man anhaben. Oder eine Tarnkappe wäre gut.
Oder irgendetwas, um mal um sich zu schlagen. Wir sind unversehens in solch Situationen
hineingeraten. Etwas in einem sagt: Da musst du durch! Eine andere Stimme sagt: Versuche
umzukehren! Ich merke: Ich stecke fest. Eine Schwangere geht durch einen Dornenwald. Sie geht mit Gott schwanger. Und die Welt
treibt prächtig Blüten. Es duftet nicht mehr nach Blut, sondern nach Rosen. Man sieht nicht
mehr nur Wunden, sondern auch Wunder. In Weihnachten liegt eine alte Hoffnung. Die
Hoffnung auf wirklich rosigere Zeiten. Gott wird ausgetragen. Und die Welt wird erträglicher.
Fürchte Dich nicht, sondern jubele: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!
(zusammengestellt von Br. Benedikt)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/rose-3775354_1280.jpg362600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-08 07:00:512023-12-08 09:14:5108.12.: Maria durch ein Dornwald ging
Adventzeit ist Zeit des Wartens. Das Kirchenjahr scheint uns das jedenfalls regelrecht zu
„verordnen“: Weihnachten, das gibt es nicht ohne die vier Adventssonntage zuvor.
Adventszeit ist Zeit des Wartens. Mit jedem Adventslied erhält das Warten im Advent einen
Klang, eine Melodie. Mit ihrem vorsichtig abwartenden Anfang und Ende kommt die
Adventszeit vielleicht gerade denen unter uns entgegen, die in dieser Zeit ihres Wartens nur
zurückhaltend oder gar zaghaft Lieder anstimmen können. Das Besondere des Wartens im
Advent ist nämlich dies: Nicht auf uns oder andere Menschen richten wir unsere Erwartungen.
Wir richten sie einzig und allein auf Gott. Denn von ihm und nur von ihm können wir
Wartenden das Heil empfangen, nach dem wir uns sehnen. Diesem Gott gehen wir im Gebet,
mit der gesungenen Bitte eines Adventsliedes entgegen: „Nun komm, der Heiden Heiland, der
Jungfrauen Kind erkannt!“ Wir Menschenkinder sollen nicht mehr ängstlich und ohne
Hoffnung abwarten. Wir sollen vielmehr voller Hoffnung Gottes Kommen in unsere Welt, in ihr
Leben erwarten! Wir sollen staunen über das Geschenk, das Gott uns bereiten wird!
(zusammengestellt von Br. Benedikt)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/candle-15821_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-07 07:00:332023-12-01 16:48:5707.12.: Nun kommt der Heiden Heiland
Ist es nicht wunderbar-wundersam, dass das Fest des hl. Nikolaus ausgerechnet passend im
Advent gefeiert wird. Denn Nikolaus ist eine wahrhaft adventliche Gestalt. In dieser wahrhaft
adventlichen Gestalt wird etwas deutlich vom Advent Gottes, vom Weltadvent überhaupt. Die
vielen Nikolauslegenden zeigen zwei Züge dieses sympathischen Heiligen auf: Zum einen wird
von seiner Gebefreudigkeit berichtet, denen, die nichts hatten, denen das Schicksal
mitgespielt hatte, die – verschuldet oder unverschuldet – in Not geraten waren – ihnen gab
er, was sie brauchten. Nikolaus war ein „gottesfürchtiger“ Mann. Die Gottesfurcht, d.h. die
Liebe zu Gott, bestimmte sein Handeln. Da nimmt einer den Faden dieses Jesus wieder auf
und macht sich die Armen, die Ausgestoßenen, die Hungerenden zu seinem Herzensanliegen;
da macht einer deutlich, was es heißt: Dein Reich komme – ohne Rücksicht auf Amt und
Bischofswürde, aber mit Leidenschaft und Courage. Nikolaus ist gleichsam ein Vorbote des
Christkindes. An Weihnachten werden wir hören: „Erschienen ist die Güte und
Menschenfreundlichkeit Gottes“. Etwas davon hat der hl. Nikolaus gelebt und sichtbar
gemacht. Durch ihn haben die Menschen heilsam und segensreich die Güte und
Menschenfreundlichkeit Gottes erfahren.
(Inspiriert durch Gedanken von Sr. Diethild Wicker SSND sowie von P. Pius Kirchgessner, OFMCap)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/saint-nicholas-2958541.jpg345600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-06 07:00:142023-12-06 14:56:3006.12.: Lasst uns froh und munter sein – Hl. Nikolaus von Myra
Dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Philipp Nicolai liegt das „Gleichnis der zehn Jungfrauen“ aus dem Matthäus-Evangelium zu Grunde. Und das Evangelium gibt uns, gerade vor dem Hintergrund der „unbequemen Schluss“ zwei wichtige Impulse. Der Erste: Vertrau auf einen gütigen Gott, aber bleibe wach für seinen Anspruch! In diesem Evangelium begegnet uns ein Gott, der nicht nur der liebe und barmherzige, der verzeiht und ein Auge zudrückt ist, sondern immer auch der fordernde und aufrüttelnde Gott, der ernstgenommen und gehört werden will; der uns fragt, was wir aus unseren Möglichkeiten gemacht haben; der uns stört in unserer Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit.
Der zweite Impuls des Evangeliums: Teile, so viel du kannst, aber nicht die Verantwortung für dein Leben! Für deinen Ölvorrat – um im Bild zu bleiben – bist du ganz allein verantwortlich. Die Grundausrichtung deines Lebens, deinen persönlichen Lebensentwurf, deine Ziele, deine Werte kannst du nicht borgen und ausleihen. Verhindern, dass du die Ölkrise kriegst und dein geistliches Leben langsam ausbrennt, dass dein Christsein nur noch auf Sparflamme brennt – das kannst nur du allein. Zeigen, dass du Feuer gefangen hast und dich für die Sache Jesu begeisterst, dass das Licht deines Glaubens leuchtet – das kann dir niemand abnehmen. Ob du die Öl-Tankstellen Gottesdienst, Gebet oder gute Gespräche über Bibel und Glauben nützt, ob du deinen Ölstand regelmäßig prüfst und Reserven anlegst – das liegt allein an dir. Gott – der die Weisheit ist – lässt sich leicht finden. Such ihn und finde ihn und füll deinen Ölvorrat auf, damit er die Mitte deines Lebens ist und bleibt.
(Auszug aus einer Predigt von unserem Br. Justus Niehaus OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/12/sunset-4214812_1280.jpg7191280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-05 07:00:502023-12-01 16:50:2805.12.: Wachet auf, ruft uns die Stimme
(Ausführende: Kinderchor und Orffkreis der Mescheder Stiftsmusik, Leitung: Barbara Grundhoff „Knospen springen auf“, ein „Barbara-Lied“ von Detlef Jöcker – St. Walburga Kirche Meschede)
Die Legende erzählt: Es war einmal eine Jungfrau mit Namen Barbara. Ihr Vater war ein
angesehener und sehr reicher Kaufmann. Barbara wuchs gut behütet auf. Eben eine Tochter
aus reichem Haus. Eines Tages hörte sie von Jesus Christus und sie ließ sich sogar taufen.
Ihrem Vater gefiel das nicht und er sperrte sie in ein Verlies tief in einem Turm. Die Legende
erzählt uns weiter, dass auf dem Weg in den dunklen Keller ein Zweig sich in Barbaras Kleid
verfing. Sie stellte den Zweig in das Wasser ihrer Trinkschale. Da geschah ein Wunder: An
einem Wintermorgen sprossen helle Blüten am Zweige hervor. Ein Zeichen Gottes – er will im
Dunkeln trösten. Wie sich die Knospen an Barbaras kleinen Zweig mitten im Winter öffnen, so
soll der Mensch sein Herz dem kommenden Licht Gottes an Weihnachten weiten.
Verlies – Nacht – Kerker Er birgt mich unter seinem Dach am Tag des Unheils Blütenzauber in der Dunkelheit Glaube, Hoffnung und Liebe Er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes Er hebt mich empor auf den Felsen Mit meinem Gott überspringe ich Mauern In die Tiefe gehen und zu wachsen
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/11/cherry-blossoms-6196363_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-04 07:00:262023-11-30 21:14:1504.12.: Alle Knospen springen auf – Hl. Barbara
Mit dem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper verbinde ich tiefe
persönliche Erinnerungen an die 1990er Jahre. Eine Zeit in der ich in der Ev. Kirchengemeinde
Mengeringhausen sehr engagiert war. Mit dem Gesangbuch 1995 wurde das Lied regelmäßig
in der Gemeinde zum Advent gesungen. Es berührt zutiefst und spiegelt mein persönlich
spirituelles Empfinden als junger Mann wieder. Dieses Lied ist ein Spiegelbild im Seelenglanz
des adventlichen Sternenlichtes meiner damaligen mit Sehnsucht suchenden Seele. Dieses
Lied wurde für mich zum CREDO meiner spirituellen Lebensbiographie und das fühlt sich auch
heute noch wunderbar an. Ein paar Gedanken zu Jochen Kleppers Lied: An manchen
Dezembertagen scheint es, als würde die Sonne gar nicht aufgehen. Eine bleierne Dämmerung
liegt über der Stadt. Fahles Licht hüllt alles in ein trübes Grau. Dann sehne ich mich nach
einem kalten, klaren Wintertag mit wolkenlosem Himmel; mag die Sonne dann auch nur flach
über dem Horizont stehen, so kündet ihr Licht doch davon, dass die dunklen Tage vergehen. Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. Wenn ich nicht wüsste, dass die
Dunkelheit vergeht, mein Ausharren in diesen Tagen dauernder Dämmerung wäre sinnlos. Doch
die Erfahrung lehrt mich: die Dunkelheit wird nicht bleiben. Der Tag kommt und mit ihm das
Licht. Deshalb vermag die Hoffnung auf das Licht mich zu trösten und in Vorfreude zu
versetzen. So sei nun Lob gesungen, dem hellen Morgenstern. Auch wer zu Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Gott stellt mich
zerbrechlichen, zweifelnden und oft versagenden Menschen vor sein Angesicht, in das Licht
seiner Liebe. Die Dunkelheit vergeht. Sie ist nicht die letzte, alles bestimmende Wirklichkeit.
Gottes Licht erhellt unseren Weg. Sein Licht wird uns umgeben, wenn er uns am Ende zu sich
ruft. Alles Dunkel auf unserem Weg ist deshalb schwindendes Dunkel, vergehende Nacht, weil
Gottes Licht am Horizont des neuen Tages leuchtet. Noch manche Nacht wird fallen, auf Menschenleid und Menschenschuld. Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/11/park-2043439_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-03 07:00:262023-11-30 17:23:0003.12.: Die Nacht ist vorgedrungen – 1. Advent
Das Schiff ist ein altes Sinnbild für die Begegnung zweier Welten. Für die Begegnung von Meer
und Land, Wasser und Feste, von Himmel und Erde, von Gott und Mensch. Hast Du schon
einmal auf das Meer geschaut. Plötzlich aus unsichtbarer Ferne kommt ein Schiff. Es durchfährt
das Meer. Plötzlich taucht es am Horizont auf. Es nähert sich dem Hafen und hinterlässt doch
keine bleibende Spur. Im Hafen entlädt es seine kostbare Fracht. Diese Fracht kommt aus
einer Welt, die vom Hafen aus nicht mehr zu sehen ist. In der alten Kirche ist die
Schiffsmetapher bis ins Mittelalter hinein weit verbreitet und lebendig. In den Sprüchen
Salomos heißt es: „Eine starke Frau, wer wird sie finden? Sie übertrifft alle Perlen an Wert… Sie gleicht einem Schiff eines Kaufmanns, aus der Ferne holt sie ihre Nahrung“ (Spr. 31,10.14) In
den Schriften des Mystikers Johann Taler stellt die Seele den innersten Kraftpunkt des
Menschen dar. Die Seele, die sich zu Gott hinwendet. Deutet man das Lied in diesem Sinne,
dann singen die Strophen vom Weg, der Ankunft und dem „Ankern“ des Sohnes Gottes in der
Seele des Menschen. Unsere Seele ist der Ort, an dem sich die gegensätzlichen Welten
begegnen: Himmel und Erde, Gott und Mensch. Unsere Seele ist auf Reisen, auf Wanderschaft.
In Sehnsucht sucht sie den Ort, an dem sie zur Ruhe kommen kann. Unsere „Seelen.Sehnsucht“ sucht den Ort, an dem sie ihre Angst verliert, aufatmen und leben kann.
Bei diesem Lied fällt mir persönlich immer wieder die biblische Erzählung von der Stillung des
Sturmes ein. Oft gleicht meine Seele einem Boot, das mal ruhig über das Meer des Lebens
gleitet. Meine Seele gleicht aber auch einem Boot, das im Sturm des Lebens unterzugehen
droht. Weil die Winde des Alltags an mir zerren. Die Alltagswellen, die mein Boot zum Kentern
bringen können. „Wach auf, Jesus, rette uns, das Wasser steht uns bis zum Halse“, so rufen die
Jünger in dieser biblischen Erzählung. „Es kommt ein Schiff geladen, bis an den höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort“! Jesus kommt. Er ist da! Er „schläft und ist dennoch wachsam“ in unserem inneren Boot. Er ist in jedem von uns gegenwärtig und
bereits mit unserer Seele verbunden. Darum lasst ihm in uns „Herz.Weitem.Raum“ geben.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/11/schooner-487800_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-02 06:00:512023-11-30 17:24:5002.12.: Es kommt ein Schiff geladen
Die Türchen am Adventskalender zu öffnen, das macht uns Freude. Advent ist die Zeit des
Wartens. Eine Wartezeit. Jeder Tag ein Tag der Vorbereitung und des Wartens. Jeder Tag eine
Tür, die sich öffnet hin zum großen Fest der Geburt Jesu. Im Advent singen wir auch: Macht
hoch die Tür, die Tor macht weit. Ich erinnere mich, dass ich als „Grundschul“-Junge in der
Adventszeit immer am 1. Advent den Gottesdienst in der St. Georg Kirche in Mengeringhausen
besucht. Der Weg durch den kleinen Fachwerkort war wunderbar. Es war kalt. Manchmal lag
schon Schnee und die Schornsteine rauchten weißen Rauch in den Himmel. Winterzauber in
der Waldecker Heimat. Als ich die Kirche erreichte und vor dem großen Portal des
Turmeingangs stand, da öffnete ich mit großer Ehrfurcht vorsichtig die große Holztür. In mir
– in meinem Herzen – spürte ich: Ich öffne diese Türe und trete ein in ein Heiliges Haus. Ich
besuche Gott. Ich öffne die Tür zu Jesus Christus, dem König der Herrlichkeit, dem wir die
Toren und Türen öffnen sollen. Vor allem unser Herzenstür – denn dort soll er Einzug halten.
Im Gottesdienst wurde dann das Lied „Macht hoch die Tür“ gesungen. Ich war glückselig und
ich hatte Frieden im Herzen. Im 25. Psalm heißt es: „Die Enge meines Herzens mach weit!“
Weiten wir die Türen unseres Herzens und hören. „Neige Deines Herzens Ohr! Schweige und
höre!“ sagt der hl. Benedikt. Durch Deine offene Herzenstür wirst Du den „spürend kommend
er-horchen“, der von sich sagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er
selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Joh. 10.9)
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/11/light-174137_1280.jpg389600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-12-01 06:00:152023-11-30 17:09:3101.12.: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
Morgen startet auf oase.koenigsmuenster unser musikalischer Adventskalender. Jeden Tag – vom 1. Dezember bis zum Ende der Weihnachtszeit am 7.1. – öffnet sich hier auf unserem Jugendportal ein musikalisches Türchen für Euch.
Im Mittelpunkt stehen verschiedene Advents- und Weihnachtslieder. Wir wünschen Euch viel Freude.
Und heute schon einmal ein kleiner Vorgeschmack…
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Eine Melodie von Carl Orff aus seiner musikalischen Weihnachtsgeschichte: Die Einleitung. Für mich persönlich eine Adventsmelodie aus meinen Kindertagen. Meine Mutter war Mitglied im Flötenchor der Ev. Kirchengemeinde in meinen Heimatort Mengeringhausen. Am Heilig Abend wurde das Krippenspiel aufgeführt, untermalt von der Orff´schen Musik. Mutti übt immer fleißig am Esszimmertisch die Melodien und ich als in meinem schönen Weihnachtsbuch und hörte ihr aufmerksam zu. Mein Lieblingsstück was die „Einleitung“. Und dieses Musikstück war dann auch sicher der Grund warum ich selber Flöte spielen lernen wollte. Und Jahre später in einer Adventszeit war es soweit: Ich konnte diesen Orffsatz auch auf der Flöte spielen. Und Jahre später haben wir mit unserem Flötenchor diese Melodie zu den Krippenspielen in der St. Georg Kirche Mengeringhausen wieder zum Klingen gebracht. Adventszeit ist eine Zeit des Klangs und des Hörens. Neigen wir uns Ohr hin zu den Klängen der Stille mit den vielen Zwischentönen in dieser Zeit. Lauschen wird festlichen der Musik und lassen unsere Herzen erfreuen. Denn eine große Freude wird uns an Weihnachten geschenkt: Der Heiland. Machen wir uns auf einen musikalischen Weg und gehen froh der Ankunft des HERRN entgegen. Ich wünsche allen eine schön Adventszeit.
Die Legende erzählt, dass an einem kalten Wintertag die Landgräfin Elisabeth mit einem Korb voller Brot von der Wartburg hinab zu den Ärmsten nach Eisenach ging. Ihr Gemahl Landgraf Ludwig überraschte sie und verstellte ihr den Weg, denn er hatte ihr verboten, dem Volk Brot zu schenken. Er nahm der Landgräfin den Korb weg. Doch als Ludwig nun in den Korb schaute, fand er nicht wie erwartet Brot, sondern Rosen. Da verstand er: wie der Duft der Rosen mich im Winter erfreut, so erfreut Elisabeth mit dem Brot die armen Menschen. Sie bringt ein Licht ins Dunkel im Zeichen der Liebe. Eine Herzenstat. Später zieht Ludwig in den Krieg und stirbt. Elisabeth wird Witwe. Die Rose wird zum Zeichen der trauernden Liebe!
Rosen – Brot – Krone
Im Zeichen der Rosen
Schön ist es dem Herrn zu danken
Ich will jubeln über das Werk deiner Hände
Selig, die barmherzig sind
Sie werden Barmherzigkeit erlangen
Seht! Ich habe es euch doch gesagt
Wir sollen die Menschen froh machen!
Ungarns Stern an Thüringens Himmel!
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/11/rose-5985832_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-11-19 08:46:342023-11-20 12:23:02Zum Elisabethtag: Im Zeichen der Rose
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/11/Martinvon-Tours.jpg7491000Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-11-11 11:00:272023-11-11 11:14:1811.11.: Sankt Martin – Zu dunkler Stunde die Lampe anzünden
„Ein + verbindet“ – das Pluszeichen hat Symbolkraft. Das Plus steht für das Positive, für bejahen, verbinden, hinzufügen. Zwei aufeinander senkrecht stehende Linien verbinden die vier Himmelsrichtungen und machen ein rundum harmonisches Bild, das jeder gerne sieht und Gutes damit assoziiert: denn auch das Logo der Lebensretter vom Roten Kreuz oder die Nationalflagge der Schweiz weisen das „Plus“ auf.
Doch da gibt es noch ein anderes Zeichen, ganz ähnlich vom Aussehen. Nur kommt es nicht so harmonisch daher, ohne quadratischen Grundriss, denn eine Linie ist ein bisschen zu lang. Die Rede ist vom Kreuz der Kreuzigung. Wer käme auf die Idee, mit ihm ein „Ja“, eine Verbindung, ein Geschenk zu identifizieren? Sein Hintergrund ist so grausam, so blutig, so schmerzvoll, so unpassend für unser Empfinden. Im alten Rom wurden gemeine Verbrecher an Holzkreuze geschlagen, der Abschaum der Gesellschaft. Man durchbohrte diese Menschen mit Nägeln und ließ sie unter Spott und Hohn so lange dort hängen, bis sie elend verreckten.
Was ist daran positiv? Es kommt sogar noch ärger: An einem solchen Kreuz starb auch einer, der alles andere als Abschaum war. Er hatte kein Verbrechen begangen, niemandem etwas zuleide getan, ganz im Gegenteil: Er war wirklich gut, ja der Inbegriff des Guten. Er war die pure Liebe. Seine Worte waren Weisheit und Liebe statt Ignoranz und Hass. Seine Hände heilten statt zu zerstören; geschlagen schlug Er nicht zurück, beschimpft schimpfte Er nicht zurück. Ein perfekter Mensch, der Auserwählte Gottes, Messias, Bringer des Heils, rechtmäßiger König aller Schöpfung – der eingeborene Sohn Gottes. Was ist daran positiv, dass die Menschen Ihn kreuzigten?
Gottes Uhren laufen anders als unsere, und Seine Pläne haben die Perspektive der Ewigkeit. Was wie eine totale Niederlage aussieht, ist in Wahrheit ein Triumph kosmischen Ausmaßes der Liebe über den Hass, des Friedens über den Krieg, der Gnade über die Verdammnis. Am Kreuz versöhnte Jesus Christus die Menschen wieder mit Gott. Am Kreuz riss Er die Trennwand der Sünde nieder, die uns von unserem Schöpfer fernhält und uns von unseren Mitmenschen entfremdet. Am Kreuz hielt Gott Gericht über alle Mächte der Finsternis. Er schuf damit die Grundlage für eine neue Menschheit, in der alle gleichberechtigt sind, keine nationalen oder ethnischen Animositäten mehr herrschen! Ist das nicht der Traum, das große Utopia, gerade in diesen Tagen der Kriege und Klimakatastrophen? In Christus ist dieser Traum schon wahr geworden. Das Kreuz verbindet: der Weg des Lebens führte über den Tod. Das Kreuz ist das echte Plus, das „Ja“ Gottes zu uns Menschen, das kostbare Gnadengeschenk des ewigen Lebens, die Einladung an alle Menschen, das Wasser des Lebens umsonst zu nehmen. Das Kreuz ist ein Pluszeichen der Liebe Gottes. Gott liebt dich. Es liegt nun an Dir Gottes JA mit Deinem JA zu erwidern, so wie sich zwei Liebenden ihr JA zu sprechen. Gott plus Du gleich eine ewige Liebe, die Christus am Kreuz besiegelt hat, sowie ein Feuerliebeslicht, dass die Nacht erhellt.
Der Legende nach ist Maria von ihrem Sohn Jesus im Himmel aufgenommen worden. Die Freunde Jesu, die Apostel, wollten Maria am dritten Tag nach ihrem Begräbnis am Grab
besuchen. Sie fanden das Grab geöffnet vor. Maria lag nicht im Grab. Ihr Leichnam war weg. Im geöffneten Grab fanden sie Rosen und Lilien. Rings um das Grabenwaren Heilkräuter zu sehen.
Es ist ein alter und auch schöner Brauch, dass zum Fest Maria Himmelfahrt in vielen Regionen Kräutersträuße gebunden werden. Mit diesen Kräutersträußen soll die Achtung vor Gottes Schöpfung gezeigt werden. Die gesammelten Kräuter werden nach dem Festtag getrockneten und dann in der Wohnung aufgehangen. Gerade in der bald beginnenden dunklen Jahreszeit sollen die Kräuter, so sagt es der alte Brauch, Glück und Wohlergehen und Segen bringen.
Erstmal fand diese Tradition in der katholischen Kirche im 9. Jahrhundert Erwähnung. Besonders stark ist dieses Ritual bei der Landbevölkerung verwurzelt. Da Maria seit Anbeginn des Christentums als heiles und unbeflecktes Geschöpf verehrt wird, ist es auch nicht verwunderlich, dass das Brauchtum der Kräutersegnung gerade mit ihr in Verbindung gebracht wird. Maria ist quasi ein Symbol für die heilwirkende Kraft Gottes am Menschen.
Verkünde die Herrlichkeit Gottes unter allen Völkern
Rühme seinen Namen – verkünde sein Heil
Geh bis an das Ende der Welt
Heiliger Paulus
Bote du des neuen Heils
Künder des Wortes,
der die Völker Wahrheit lehrt
Vaya Con Dios – Geh mit Gott
Quo vadis Dominus- Wohn gehst du Herr
Wahrlich, ich sage dir: Wenn du alt geworden bist,
wird man dich gürten und führen, wohin du nicht willst.
Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.
Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.
Petrus – Fischer – Fels
Paulus – Bote – Kämpfer
Ihr Heiligen Apostelfürsten – bitte für uns
Geschrieben am Hochfest Peter & Paul, 29.06.2020
Text: Br. Benedikt Müller OSB
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/06/church-g085443157_1280.jpg336600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-06-29 10:44:362023-06-29 10:44:3629. Juni: Impuls zum Hochfest der Apostelfürsten Petrus & Paulus
In der letzten Maiwoche vor dem Pfingstfest konnte ich Exerzitientagen in der Abtei St. Hildegard in Eibingen verbringen. Es war wunderschön. Nicht nur weil ich Land der hl. Hildegard war und die Impulse durch die Magistra sehr gut waren, es kam noch ein INNERES Verstehen hinzu: Die Wonnesonne Mai sinnlich-innerlich zu erleben. Das Wetter war angenehm warm. Viel Sonnenschein. Die Weinberge dufteten. Überall zwischen den Weinstöcken wachsen Feldblumen. Bienen summten. Es blühte alles herrlich alles im Klostergarten der Nonnen. Die Luft war erfüllt vom Duft des frischen Grases. Die Vögle zwitscherten ohne Unterlass. Der Rhein floss smaragdgrün schimmernd leise dahin. Das Brot aus Dinkel frisch in der Klosterbäckerei gebacken schmeckt köstlich und tat meinem Magen wohl. Und meine Augen konnten sich nicht satt sehen.
„Die Augen sind die Fenster der Seele“, sagt die heilige Meisterin vom Rupertsberg – die heilige Hildegard. Das Sehen stellt sie ganz ins Zentrum des sinnlichen Monats Mai. Dieser fünfte Monat ist so reich an einer Farbenvielfalt, dass es eine Offenbarung für unsere Augen ist. Gottes Schöpfung zeigt sich von der schönsten Seite. Haben wir eigentlich einmal bedacht, welch Wunderwerk unsere Augen sind? Sie stehen nie Still! Unaufhörlich nehmen sie Farben und Formen war. Sie nehmen bewegend Bilder auf. Das Auge ist ein Wunderwerk, so wie die anderen Sinne auch. Wir sollten schauen lernen und es genießen. In ihren Visionen und Schriften schreibt Hildegard von Bingen über die Augen und das Sehen und setzt es in Bezug zur Seele des Menschen.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Macht der Seele kann man in den Augen des Menschen sehen, wenn seine Augen klar, hell und durchsichtig sind, weil die Seele mit Macht im Körper wohnt, um recht viele Werke in ihm zu vollbringen. Die Augen des Menschen sind nämlich die Fenster der Seele.“
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Liebe ist in allen Dingen gleichsam die Seele und das Auge. In dieser Liebe schließt sich der Lauf der Welt. Liebe ist die volle Wirklichkeit des Guten.“
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Seele durchdringt die Augen, sind diese doch die Fenster, durch welche sie die äußere Natur erkennt.“
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Das Firmament ist zu vergleichen mit dem Haupt des Menschen, die Sonne, der Mond und die Sterne mit den Augen, die Luft mit dem Gehörsinn, der Tau mit dem Geschmackssinn, die Seiten der Welt mit den Armen und dem Tastsinn.“
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/343392635_554383666646642_2345427061071855579_n.jpg337600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-29 21:01:552023-05-29 21:01:55Sonntags.Impuls an Pfingstmontag: Hildegard von Bingen – Mai IV
Die Taube ist uns allen als Symbol für Frieden bekannt. Aber wieso ist das so?
Die Taube als Friedenssymbol geht auf die Arche Noah zurück.
40 Tage lang hat es geregnet. Als diese 40 Tage vorbei waren und es aufhörte zu regnen, da ließ Noah drei Tauben fliegen. Eine Taube kehrte mit leerem Schnabel zurück, eine kam gar nicht zurück zur Arche. Die letzte Taube aber brachte Noah einen Ölzweig. Daher ist diese sozusagen die erste Friedenstaube. Der Ölzweig bedeutet, dass die Flut überstanden ist. Gottes Zorn war verschwunden. Er hatte also wieder Frieden mit den Menschen.
Eine Taube kann neben dem Symbol als Friedenstaube fliegen, wohin sie will. Sie fliegt von einem Ort zum nächsten und ist dabei frei. Die Freiheit, die die Taube hat, ist eines der wichtigsten Güter, die wir haben. Oft bemerken wir gar nicht, wie wichtig unsere Freiheit eigentlich ist, bis wir sie nicht mehr haben oder uns eingeschränkt fühlen.
Unsere eigene Freiheit kann uneingeschränkt sein, solange wir keine anderen Menschen in ihrer eigenen Freiheit einschränken. Wir haben das Glück, dass wir unsere eigene Meinung und Ansichten haben dürfen. Wenn diese Meinung aber die Freiheit von anderen einschränkt, ist das nicht gut.
Den Frieden, den wir erleben dürfen, kann uns keiner garantieren. Wir selbst müssen für unsere eigene Meinung einstehen, unsere Werte vertreten, und zwar jeden Tag. Wenn wir aufhören uns zu engagieren, anderen Menschen zu helfen und für uns und unsere Werte einzustehen, kann unsere Freiheit ganz schnell eingeschränkt werden. Jeder von uns sollte versuchen, sich jeden Tag ein bisschen zu verbessern. Vielleicht etwas Neues ausprobieren. Etwas dazulernen, mehr Hilfsbereitschaft zeigen etc.
Meistens sind es schon die kleinsten Dinge, die zu unserem eigenen Wohlbefinden beitragen, aber auch einen positiven Nebeneffekt haben: unsere eigene Freiheit und die der andere wird nicht beeinträchtigt, sondern gestärkt.
Es ist völlig normal, dass Menschen verschiedene Ansichten haben. Das ist auch gut, so lange jede*r respektiert wird. Schließlich ist die Würde des Menschen unantastbar. So steht es im Grundgesetz.
Wir sollten uns dies viel öfter vor Augen führen. Damit ist nämlich nicht nur gemeint, dass niemand die Würde eines anderen verletzen darf, wie beispielsweise andere Menschen schlagen, schubsen etc., sondern vor allem, dass jede*r das Recht auf Meinungsfreiheit und eine würdevolle Behandlung hat.
Wenn wir selbst von anderen gut behandelt werden möchten, dann sollten wir unsere Mitmenschen auch so behandeln. Egal welche Herkunft, welches Geschlecht, welche Religion oder welche Ansichten. Selbstverständlich müssen wir die verschiedenen Ansichten kritisch hinterfragen und uns unsere eigene Meinung bilden. Selbst, wenn wir nicht mit den anderen Ansichten übereinstimmen: Respekt ist das Gut, was uns unsere persönliche Freiheit und unsere Lebensweise überhaupt ermöglicht.
Auch nach der Osterzeit sollten wir versuchen, jeden Tag dankbar zu sein.
Dankbar für unsere Freiheit. Dankbar für unseren Frieden. Dankbar für die Dinge, die für uns vielleicht wie selbstverständlich wirken.
Menschen anderer Länder können die Dinge, die wir erfahren, nicht erleben. Sie müssen hungern und leben in Angst. Jeden einzelnen Tag.
Natürlich hat auch jeder von uns ein eigenes Päckchen zu tragen, welches für manche sehr belastend sein kann.
Aber vielleicht gibt es sogar in sehr schwierigen Zeiten Dinge, für die wir dankbar sein können. Unsere Familie, unseren Glauben zu Gott, der Frühling mit den ersten Sonnenstrahlen, gute Musik, Haustiere, … Die Menschen und Dinge, die uns wichtig sind, können uns helfen, unseren Frieden auch in schwierigen Zeiten zu behalten.
Zeiten, in denen wir uns aktuell befinden. Bereits seit über einem Jahr Krieg in der Ukraine, Corona, wodurch viele das Gefühl haben, dass zwei Jahre ihres Lebens „geklaut“ wurden, Inflation, Klimakrise. Dazu kommen noch unzählige hungernde Menschen und Konflikte, die in immer mehr Ländern eskalieren und zu Krieg führen.
Die Liste kann jeder für sich wahrscheinlich noch um viele Punkte erweitern.
Aber wenn man sich die Menschen, die einem wichtig sind, vor Augen führt und dankbar ist, dann kann man zumindest den kleinen Frieden spüren. Vielleicht schafft man es ja sogar in diesen schwierigen Zeiten eine Friedenstaube zu sein. Eine Friedenstaube, die die Hoffnung nicht aufgibt und den Mitmenschen zeigt, dass es viele Dinge gibt, über die man sich freuen kann und wofür man dankbar sein kann.
(Sophie Rüther)
Dies war unser letzter Impuls des Weges von Aschermittwoch zu Pfingsten 2023. Wir danken Euch für Euer Interesse an der Reihe. Wir danken aber auch allen Autor*innen. Die nächsten Impule gibt es dann vom 1. Advent 2023 bis Heilig Drei König (6.1.2024).
In einigen Kulturen wird das Feuer als Symbol der Schöpfung betrachtet, da es Leben spendet und Wärme gibt.
Ebenso wird im Neuen Testament das Bild des Feuers verwendet, um den Heiligen Geist darzustellen, wie man es am Pfingstereignis sieht, als Feuerzungen über den Köpfen der Apostel erschienen.
Pfingsten ist ein christlicher Feiertag, der den Empfang des Heiligen Geistes durch die Apostel feiert. Der Heilige Geist gilt als vereinender Geist im Glauben, der die Gläubigen ermutigt, Differenzen zu überwinden und als Gemeinschaft zusammenzukommen.
Das Fest wird oft mit Ritualen und Traditionen gefeiert, wie zum Beispiel dem Anzünden eines Feuers zu Pfingsten und dem Lesen der Bibelgeschichte über Pfingsten.
Ebenso bedeutet das immer näher kommende Pfingstfest auch, dass der Sommer bald beginnt und somit auch mehr Leben, Wärme und Kraft in allen Menschen spürbar großer wird.
(Jenni Auerswald)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/fire-ge39e7ad15_1280.jpg398600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-27 10:47:312023-05-27 10:51:27Impuls am Samstag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Feuer
In der Bibel in der Apostelgeschichte lesen wir, dass beim Pfingstereignis alle „vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“
Der Heilige Geist bewirkt Übereinkunft – trotz aller Verschiedenheit über alle Sprachgrenzen hinweg. Menschen mit verschiedenen Sprachen aus den verschiedenen Kulturen verstehen sich durch die Kraft der Liebe, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen wirkt. Die Liebe lässt unser Herz weit werden und wir erreichen uns die Hände. Der Geist Gottes kommt in Gestalt der verständlichen Sprache. So können wir Pfingsten ein Verständigungsfest nennen. Da wird uns Gottes Geist hörbar und erfahrbar – in allen Sprachen der Welt.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/language-g278b61a63_640.jpg480640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-26 06:00:482023-05-18 22:21:10Impuls am Freitag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Sprache
Wasser, für uns Menschen in Deutschland ein so alltäglicher Bestandteil des Lebens, dass wir oft vergessen, wie wenig selbstverständlich es tatsächlich ist. Das wiederum ist nicht verwunderlich. Wir nutzen Wasser zum Waschen, Putzen, Kochen und nicht zuletzt als Getränk und alles, was wir dafür tun müssen, ist den Wasserhahn aufdrehen.
Doch Wasser ist nicht nur Alltagsgegenstand. Speziell für uns Christen hat Wasser an vielen Stellen der Bibel eine große Bedeutung. Da wäre beispielsweise Mose, der mithilfe Gottes das Meer teilt und das Volk Israel auf diese Weise vor den Ägyptern rettet. Der Prophet Elija, welcher durch eine Mahlzeit aus Wasser und Brot mitten im Trockenen wieder Hoffnung schöpfte. Gott selbst, der aus Zorn auf Jona das Meer aufwühlt. Der unserer Erde nach der Sintflut einen Neuanfang schenkt.
Die wohl größte Bedeutung hat Wasser als Wasser des Lebens. Durch heiliges Wasser empfangen wir in der Taufe den heiligen Geist. Wir werden Christen. Wir werden Gemeinschaft. Auch nach der Taufe ist Wasser Symbol des Guten. Es segnet uns, reinigt uns, verbindet uns mit Gott. Und rettet uns. Denn in Gemeinschaft Gottes dürfen wir uns sicher fühlen. So sicher, wie wir nirgends sonst sind.
Fast immer dann, wenn wir mit Gott in Kontakt treten, bereitet uns heiliges Wasser auf diesen Kontakt vor. Dieser ständige Kontakt erhält neben der Praktizierung und wichtigen Elementen unseres Glaubens den heiligen Geist in uns. Ich selbst spüre das, wenn ich die Kirche betrete und mir ganz bewusst mit Wasser ein Kreuz auf meine Stirn zeichne. Es hat etwas von Kontaktaufnahme, von bereit sein für dieses Haus. Eine besondere Verbindung, zu der mir Wasser verhilft.
Am Kontakt zu Gott dürfen wir uns laben, wie wir es an Wasser tun. Ich wünsche mir, dass wir im Alltag DEN HERRN mehr als uns nährendes Wasser wahrnehmen können. Vielleicht ist uns der uns wie Wasser durchfließende heilige Geist dabei ein Anfang. Mehr auf Gottes Stimme in Alltag zu hören und so Stress zu entkommen. Mehr auf den Fluss des Wassers unseres Lebens zu vertrauen, den Gott für uns erwählte. Wasser selbst im alltäglichen sowie im heiligen Kontext bewusster wahrzunehmen. Vielleicht führt uns allein dieser Gedanke näher zu Gott und kann uns eine Rettung sein.
(Hannah Vogd)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/water-g8b181846a_640.jpg475640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-25 06:00:552023-05-18 22:15:40Impuls am Donnerstag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Wasser
„Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ So wird in der Pfingsterzählung in der Apostelgeschichte die Herabkunft des Heiligen Geistes beschrieben.
Maria und das Apostelinnen und Apostel spürten den heiligen Geist gleich einem Windhauch bzw. eines Windes. Wind setzt in Bewegung. Wo Wind ist, da ist immer etwas in Bewegung. Kein Stillstand. Das Symbol Wind ist ein starkes und ein zärtliches Symbol für den Heiligen Geist. Der Heilige Geist zeigt sich nicht nur in stürmischem Brausen, vielmehr offenbart sich die Stimme Gottes in verschiedenen Facetten. Der Prophet Elija erlebt, dass der Heilige Geist nicht im lauten Sturm daherkommt, sondern in leisem und sanftem Säuseln – fast schon überhörbar, trotzdem ist er da ganz zärtlich.
Jetzt im Frühsommer, wenn die Sonne wieder wärmer scheint, dann können wir den Wind, wenn er sanft weht, ganz zärtlich auf unserer Haut spüren. Der Sommerwind ist still und leise und sanft streift über unsere Haut. Das ist ein sehr angenehmes und wohliges Gefühl. Dieses Gefühl ist ein wunderbares Bild, um die liebende Kraft Gottes im Heiligen Geist zu verstehen
Wenn Du das nächste Mal einen sanften Sommerwind auf Deiner Haut spürst, vielleicht wenn Du Dich in einer Hängematte an einem schönen Strand dich entspannst, dann erinnere an dieses Bild. So wie der Sommerwind Dich zärtlich umschmeichelt und in Dir ein wohlige Gefühl auslöst, so sanftmütig ist Gottes ewige Liebe zu Dir, weil Du kostbar bist.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/palm-trees-g51955e7fc_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-24 06:00:322023-05-18 21:56:52Impuls am Mittwoch der 7. Osterwoche – Heiliger Geist – Wind
Symbole für den Heiligen Geist gibt es mehrere: Neben dem wohl auch ehr unbekannten Bild von Siegel, Anzahlung & Unterpfand zählen auch Öl und Salbung zu den Bildern für den Geist Gottes.
Einst wurden nur Könige, Priester und Propheten gesalbt. Als Kinder Gottes wird nun auch uns diese besondere Ehrung zuteil – uns, die wir zu Christus – dem „Gesalbten“ gehören“.
Könige und Königinnen tragen eine Krone. Die Königs-Krone sagt uns: Ich werde von einem König getragen. Wer mich trägt, der ist etwas Besonderes. Wer mich trägt, der steht im Mittelpunkt. Die Krone sagt: Wer mich trägt ist reich, klug und mächtig. Bei Gott ist jeder Mensch ein Königskind, denn er hat uns Menschen nach seinem Abbild geschaffen. Er hat dich bei deinem Namen gerufen, von allem Anfang an. Du bist sein geliebter Sohn, seine geliebte Tochter, an dir erfreut sich Gott immer. Er hat dich in den Tiefen der Erde geformt und dich im Schoß deiner Mutter gewoben. Du bist in seine Hand geschrieben und kannst nicht tiefer als in diese fallen. Du kannst dich im Schatten seiner Flügel bergen, denn Gott blickt auf dich mit einer unendlichen Zärtlichkeit. Er hat jedes Haar deines Hauptes gezählt und jeden deiner Schritte geleitet. Wo immer du hingehst, geht er mit dir, und wo immer du ruhst, wacht er über dich.
(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/baptism-g99c1920be_1280.jpg399600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-23 06:00:492023-05-18 21:49:29Impuls am Dienstag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Öl und Salbung
Wir gehen auf das Pfingstfest zu. Die Osterzeit ist nach 50 Tagen vollendet und der heilig Geist wird in die Herzen gesandt. Um den Heiligen Geist zu verstehen oder ihn sich vorstellen zu können gibt es verschiedenen Symbole für ihn. Die nächsten Impulse stehen im Zeichen der Symbole des Heiligen Geistes.
Siegel, Anzahlung & Unterpfand
Ähnlich wie bei einer Bestätigung einer Urkunde, ist es beim Heiligen Geist. Auch der Heilige Geist prägt und besiegelt: „In Christus habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt“, betont es der Apostel im der Epheserbrief. Beim Sakrament der Firmung, wo es heißt „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, wird bekräftigt, was in der Taufe zugesagt worden war – die Zusage, Gottes geliebtes Kind zu sein. Gottes Liebe zu uns und unser Ja zu Gott ist wie auf einer Urkunde für ewige Zeiten besiegelt durch den Heiligen Geistes durch und in der unendlichen Kraft der Liebe. Zugleich gilt der Heilige Geist als Zusicherung, also eine Anzahlung oder eine Unterpfand wie beim Sparbuch, für all das Kommende, was wir Menschen noch im Leben erwarten dürfen und müssen. Gottes Geist der Liebe ist immer bei uns. In den guten Zeiten, aber auch in den schweren Zeiten. Das ist einmal für allemal besiegelt wurde.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/seal-g1f0abb0bc_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-22 07:00:292023-05-18 21:46:43Impuls am Montag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Unterpfand
Eine herrliche Leichtigkeit zeigt uns der Monat Mai auf. Er wird auch der Wonnemonat genannt. Die hl. Hildegard von Bingen schreibt dem fünften Monat in überschwänglicher Weise gut Eigenschaften zu. Vor allem: Immer wieder Grünkraft. Die Kraft des Lebens. Der Mai ist ein erfreulicher Monat. Ja, vielleicht sogar der schönste Monat.
Wonnemonat Mai. Es duftet. Es grünt. Es blüht. Überall umgibt uns neues Leben. Vergnüglich und erquicklich. Alles neu macht der Mai. Der Mai erweckt Freude in uns. Endlich können wir wieder raus. Der Sommer steht vor der Tür und klopft voller Lebenslust an. Frühlingsgefühle im Spiegelgalnz der liebenden Seele. Unsere Sinne nehmen wahr. Wir riechen das frische Grün und den Duft der Blumen. Wir hören den Gesang der Vögel. Wir sehen das gelb der Rapsfelder. Wir schmecken den Rhabarber. Wir fühlen die warme der Sonne auf der Haut.
Unsere Sinne sind die Tore und die Fenster zur Welt. Unsere Sinne lassen das Leben in uns ein, wenn wir uns öffnen. Wie wir Türe oder Tore öffnen, können wir mit unseren Sinnen uns auch Gott öffnen.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Fruchtbarkeit dieses Monats ist aber mit dem Geschmack des Mundes zu vergleichen, wodurch der Mensch das erkennt, was zu seiner Erquickung nützlich ist.“
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/apple-blossoms-g61522d9a5_1280.jpg399600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-21 06:00:402023-05-17 19:33:38Sonntags.Impuls: Hildegard von Bingen – Mai III
In unserem Klosterpark gibt es an verschiedenen Stellen Gartenbänke. Besonders im Frühjahr und Sommer mag ich es ab und an mich auf eine der Bänke zu setzen und die Zeit zu genießen. Diese Bänke sind ein sehr guter Platz, um nach oben zu schauen und über den Himmel nachzudenken. Oft ist der tiefblaue Himmel über dem Klosterberg voll großer Wolken. Schöne weiße Wolken. Mich faszinieren diese großen Wolken seit Kindertagen. Schon damals im Garten meiner Kindheit musste ich beim Anblick solch großer, weißer Wolken an die Himmelfahrt Jesu denken.
Der Himmel über mich war für mich als Kind immer der Ort, wo der liebe Gott wohnt. Das haben auch viele Menschen – Generationen vor mir, vor uns, so geglaubt. Naja, aber seit einigen Jahren hat die technologisierte Menschheit diesen Himmel immer mehr erforscht. Seinen mystischen Zauber, mit Engeln auf den Wolken, hat er verloren.
Vielleicht musste ja auch der liebe Gott umziehen? Sicher ist er in den Himmel der Theologie gezogen. Da ist der Himmel nämlich ein Ort, der gar kein Ort ist. Der Himmel wird mehr als ein Zustand beschrieben. Dann heißt Himmel, so bei Gott zu sein, wie Christus bei uns war. Mit Christus war der Himmel schon einmal auf Erden. Mit der Taufe sind wir zu s geworden. Wir stehen schon mit einem Fuß im Himmel. Bei ihm: Christus.
Und doch sollen wir auf Erden vom Himmel zugegen. Wie? Nun: In dem wir seine Botschaft der Liebe in die Welt tragen. Dafür haben wir in der Taufe und in der Firmung oder Konfirmation einen Kraft geschenkt bekommen. Die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft brauchen wir um mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen im Chaos dieser Welt zu stehen, um somit Zeugen der Liebe Gottes zu sein und seine barmherzige Liebe zu verkünden. Wenn wir in Liebe für unsere Nächsten da sind, dann bereiten wir ein Stück Himmel auf Erden.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/sky-g37f66edac_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-18 06:00:462023-05-17 19:01:06Impuls am Donnerstag der 6. Osterwoche: Himmelfahrt – Wolken
Jeder Weg ist sehr unterschiedlich. Wie variabel Wege sein können, zeigt sich alltäglich. Meist ist es für jemanden persönlich dem Zufall überlassen, auf was für einer Art Weg er oder sie sich gerade befindet. Dabei gibt es selbstverständlich Wege, die komfortabel gestaltet sind, aber auch Wege, die Steine, Kurven und Schmutz mit sich bringen.
Der Umgang mit den weniger schönen Wegen des Lebens bleibt einem selbst überlassen, was oft gar nicht so einfach ist. Wo uns auf den schönen Wegen wichtige Menschen begleiten, fehlen diese Menschen auf den schweren Wegen manchmal. Oft wünschen wir uns dennoch, ganz gleich wie stark unser Leben von solchen Wegen durchzogen ist, eine Hand, die uns stützt oder führt, wenn wir uns dort befinden.
Diese Hand reicht uns Gott jederzeit, wenn wir sie brauchen, egal ob auf schönen oder schweren Wegen. Es liegt an uns, ob wir sie ergreifen und auf ihn vertrauen. Dass sie da ist, ist gewiss. Denn Gott sprach zu Mose: „Ich bin der Ich-bin-da.“ Ich finde, dieses Wissen hat etwas Beruhigendes. Auf schweren Wegen nicht alleine zu sein, gibt Sicherheit. Und sich auf schönen Wegen in Begleitung zu wissen, schenkt Freude.
Um uns dies in Erinnerung zu rufen, hilft nicht nur der brennende Dornbusch. Die fehlende zweite Spur im Sand und der Vorwurf, warum Gott in den schweren Zeiten nicht da war, obwohl er uns doch trägt, damit wir sicher sind und die schönen Momente Seite an Seite mit uns erlebt, zeigt ebenfalls, dass jeder Weg mit Gottes Hilfe gemeistert werden kann.
Die Begleitung Gottes findet sich in der heiligen Schrift verstärkt in den Psalmen wieder, wo Gott Engel als unsere Weggefährten erwählt und selbst Hirte für uns ist. Ungeachtet dem Umstand, welche Wege wir einschlagen, wir sollten uns bei jedem von ihnen im klaren sein, dass er von Gott gewollt ist, wie er ist. Ungeachtet, ob es ein Weg der Natur oder ein persönlicher, weiterer Lebensweg ist. Dabei spielt auch das Aussehen des Weges keine Rolle, ob krumm oder gradlinig.
Auf jedem Weg, den wir gehen, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns begleitet. Ich wünsche mir für uns alle, dass wir das besser im Blick behalten. Vielleicht werden auf diese Weise Wege, deren Verlauf uns nicht gefällt ein wenig einfacher und Wege, auf welchen wir glückliche Stunden verbringen dürfen, noch viel schöner.
(Hannah Vogd)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/path-g50f20926c_1280-neu.jpg415600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-17 06:00:362023-05-15 10:56:25Impuls am Mittwoch der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Weg
Der Rucksack hat eine symbolische Bedeutung für das Leben und den Glauben. In vielen christlichen Shops gibt es Taschen und Rucksäcke mit christlichen Motiven und Sprüchen, die die Bedeutung des Rucksacks im Glauben verdeutlichen.
Der Rucksack symbolisiert die Lasten, die das Leben mit sich bringt.
Diese Lasten können körperlicher, emotionaler oder spiritueller Natur sein. Der Rucksack erinnert uns daran, dass wir im Leben nicht allein sind und dass wir uns auf den Glauben stützen können, um unsere Lasten zu tragen.
Der Glaube an Jesus Christus und die Hoffnung auf das, was er für uns getan hat, gibt vielen Christen Kraft und Trost in schwierigen Situationen. Es geht darum, sich auf Gott zu verlassen und ihm zu vertrauen, dass er uns auf unserem Lebensweg führt und begleitet.
Jesus Christus trägt des Rucksacks des Lebens. Er hat uns gezeigt, wie man mit den Herausforderungen des Lebens umgeht und wie man anderen Menschen helfen kann. Sein Leben und seine Lehren sind ein Beispiel dafür, wie man im Glauben an Gott ein erfülltes und sinnvolles Leben führen kann.
(Jenni Auerswald)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/Rucksack_J.jpg8541280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-16 06:00:492023-05-15 10:49:31Impuls am Dienstag der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Rucksack
Manche Menschen machen gerne Urlaub am Strand oder in der Stadt. Andere machen Urlaub in den Bergen, um dort eventuell wandern zu gehen. Hoch oben auf einen Berg, um dort die Aussicht zu genießen. Die eigenen Grenzen überwinden und trotz massiver Anstrengung den Berg erklimmen.
Die bekanntesten Berge sind sicherlich die Zugspitze, Mount Everest, Matterhorn oder Mont Blanc.
Immer wieder erklimmen Bergsteiger diese hohen Berge. Häufig sogenannte Extrembergsteiger die zum Beispiel am 8848 Metern hohen Mount Everest (Quelle:planetoutdoor.de) Rekorde aufstellen.
Manche fühlen sich auf Bergen frei. Dort hoch oben, wenn alle Menschen. Häuser, Bäume, aber auch die Probleme total klein und unscheinbar wirken. Man kann den Blick durch die Ferne schweifen lassen und hat trotzdem festen Boden unter den Füßen.
Manche fühlen hoch oben auf einem Berg eine besondere Nähe zu Gott.
In der Bibel wird der Berg immer wieder als Ort beschrieben, in der Gott den Menschen ganz nah ist. Sie spielen eine sehr wichtige Rolle. Beispielsweise als Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte, bestieg er einen Berg, um mit Gott in Kontakt zu treten.
Und auch Mose war auf einem Berg, als er den brennenden Dornbusch sah.
Einer der wohl bekanntesten Berge der Bibel ist wahrscheinlich der Sinaiberg. Auf diesem Berg erhielt laut biblischer Überlieferung Mose die zehn Gebote.
Hoch oben auf einem Berg sind zudem auch keine Grenzen sichtbar. Wir unterscheiden nicht zwischen Menschen. Es ist egal, welche Hautfarbe, Religion oder welches Geschlecht jemand hat.
Die Welt sieht aus wie eine große Gemeinschaft. Die Unterschiede sind verschwunden und wir können nur erkennen, dass es Menschen sind.
Kinder Gottes.
(Sophie Rüther)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/mountains-190055_640.jpg427640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-15 10:21:402023-05-15 10:22:56Impuls am Montag der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Berg
Der Mai ist auch der Monat der Jungfrau und Gottes Mutter Maria. Ein Marienmonat. Die heilige Hildegard von Bingen war auch eine begnadete Musikerin und Komponistin. Und als Mystikerin taucht Hildegard tief in die unendlichen Dinge zwischen Himmel und Erde ein. Besonders immer und immer wieder im Blick auf die Grünkraft – viriditas – die grüne Lebenskraft. Sie erfährt diese Kraft nicht als reine Farbe. Sondern als ein Wesensmerkmal für das Leben überhaupt. Für die göttliche Schöpfung der Erde. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Grünkraft an sich auch in ihren komponierten Liedern einen Hör-Klang schafft. Ihr Loblied auf das Grün ist zugleich ein Hymnus auf Maria.
Maria ist der grünende Zweig, den der Prophet Jesaja beschreibt. Weil aus Maria das Leben selbst, Jesus, geboren wurde. Aus dem Zweig erblüht die schöne Blume. Es ist ein Ros entsprungen aus einem Zweig, aus einer Wurzel. Nicht nur an Weihnachten sollten wir das uns vor Augen halten, sondern gerade jetzt im Mai, wenn alles grünt und blüht. Die Natur in sich selbst, zeigt uns die gründe Kraft des Schöpfers als Gleichnis für das ewige Leben.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Liedern der hl. Hildegard von Bingen:
An Maria
Du in der Grünkraft stehender
Zweig, o sei gegrüßt!
Es kam die Zeit, dass du in deinen
Zweigen blühtest, gegrüßt, gegrüßt
Seist du, da der Sonne Glut aus dir
Den Gewürzen, die da dürre waren.
Da prangten sie alle in sattem Grün.
Der Himmel schenkten Tau dem
Gras. Die ganze Erde war erfreut.“
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/maria-gf1982ee79_1280.jpg8531280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-14 11:59:232023-05-15 12:07:40Sonntags.Impuls: Hildegard von Bingen Mai II
Den Wind in den Haaren Sand an den Füßen oder in den Schuhen. Muscheln in den Fingern. Das Rauschen der Wellen. Lichtspiel am Horizont. Fernweh im Herzen. Der Horizont flüstert. Schätze werden angespült. Das Meer erzählt von Sehnsucht und Weite.
I 104. Psalm wird Gott für das Meer gepriesen. Das große Meer – das weite Meer. Das Meer mit seinem Tiefen. Das Meer mit seinen Bewohnern – den kleinen und großen Tieren. Aber auch für die Schiffe, die dahinziehen über das Meer. Die Schiffe die dahinfahren und aufbrechen zu neuen Ufern. Das Meer ein Ort des Aufbruchs, so wie der Frühling…
Das Meer kann aber für uns in seiner scheinbaren Unendlichkeit auch ein Bild für Gott sein.
Mein Gott, wie bist du groß. Meine Seele, lobe den HERRN!
Aber auch die Berge sind ein Sinnbild für Gottes wunderbare Schöpfung und seine Größe. Gottes Schöpfung erklingt im 104. Psalm zum Leben. Der Steinbock und der Klippdachs. Die sprudelnden Quellen. Gottes Werke sind zahlreich. Gerade jetzt in der Osterzeit und vor allem im Mai wird dies in der Natur deutlich. Ich bin immer wieder faszinierte, viele Grüntöne es doch gibt. Nein, es ist kein Einerlei-Grün sondern ein Vielfältiges-Grün. Lebendig flechtend und froh machend.
Es reicht nach frischem Gras und bald wird es nach Heu duften. Die Vögel sind unterwegs. Sie singen und zwitschern. Früh am Morgen zur Morgenhore höre ich ihren Gesang aus den Hecken auf dem Klosterberg. Die Rehe haben ihre Kitze geboren und äsen auf der alten Kuhweide. Die Hasen hoppeln über die Wiesen des Klosterparks. Die Luft ist frisch und neu. Die Bienen fliegen. Die Bäume und die Blumen blühen. Die Sonne wärmt und der Regen tränkt die Mutter Erde in diesem Jahr segensreich. Nach all den dürren Jahr scheint es, als volle sich die Erde am Gut des Wasser berauschen. Gönnen wir der Erde das Wasser. Fern ist noch alle Sommerhitze. Hören wir das Rauschen der Bäche. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wald. Kühe und Pferde werden auf die Weiden gebracht. Die Schafe und Ziegen ziehen mit dem Schäfer durchs Land. Das Gras wächst empor und wiegt sich sanft. Die Sonne wärmt uns. Der Regen will erfrischen. Alles was ist lebt.
Die Osterzeit ist die große Lehrmeisterin des Lebens und sie lehrte es uns, wenn wir in die Natur schauen. Dort entdecken, erkennen und sehen wir die wunderbare große Liebe Gottes.
Vielleicht gönnen wir uns in diesen Frühlingstagen eine Zeit am Meer und blicken voll Sehnsucht in die Weite… dann erfahren wir wie weit und tief Gottes Herz ist. Ein Herz gefüllt mit dem Meer der Liebe.
(Br. Benedikt Müller OSB)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/young-woman-g290ee49f5_1280.jpg399600Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-13 19:07:142023-05-13 19:07:14Impuls am Samstag der 5. Osterwoche: Naturorte – Meer
Auch wenn die meisten wahrscheinlich noch nie in einer echten Wüste waren, hat jeder ein Bild davon vor Augen: heiß, kein Wasser und viel Sand.
Allgemein ist die Wüste eher als Ort der Einsamkeit und des Mangels bekannt. Vielleicht warten in der Wüste aber auch Schätze, die wir nur nach Überwindung entdecken können. Wenn wir eigentlich nicht mehr weiter können, aber noch weiter müssen.
Auch in unserem Leben haben wir häufig unsere eigenen Wüsten.
Dürrezeiten. Zeiten, in denen wir nicht weiter kommen und uns häufig unwohl fühlen.
Wir zweifeln, warum wir uns so fühlen.
Warum diese Situation so aussichtslos ist.
Wieso genau jetzt.
Aber genau wie in der Wüste gibt es auch bei uns im Leben manchmal Momente, an denen man die eigenen Schätze finden kann.
In der Wüste rettet einen die Oase vor dem Verdursten.
In unserem Leben sind es vielleicht Freunde, die uns retten. Die uns unterstützend zur Seite stehen. Mit denen man wieder einen Lichtblick erkennt.
Gott kann für uns auch eine Oase sein. Wir können bei ihm durch das Gebet und den Austausch wieder zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken. Er rettet uns sozusagen auch vor dem Verdursten.
Wir können in der Wüste allerdings auch manche Dinge zurücklassen.
Den Ballast des Alltags, stressige Zeiten oder persönliche Erlebnisse. Wir sind fähig, die Dinge hinter uns zu lassen. Es geht im Leben um viel mehr als nur von einem Termin zum anderen zu hetzen. Es geht darum einfach das Leben zu Leben. Jede Zeit zu genießen und die Dinge, die diese Zeit manchmal überschatten und die persönlichen Wüsten zu akzeptieren, aber es dann auch versuchen hinter sich zu lassen.
(Sophie Rüther)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/desert-279862_640.jpg436640Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-12 18:00:062023-05-12 18:00:06Impuls am Freitag der 5. Osterwoche: Naturorte Wüste
Fasten und Einsamkeit sind wichtige Praktiken im Christentum, und der Nordpol kann als Symbol dieser Praktiken angesehen werden. Es wird gesagt, dass Jesus 40 Tage und Nächte in der Wüste gefastet hat, und viele Christen bauen das Fasten in ihr tägliches Leben ein.
In Hiob 26:7 steht, dass Gott „die Erde an nichts hängt“. Der Nordpol, der Punkt auf der Erde, an dem sich alle Längengrade treffen ist eine visuelle Darstellung dieser Idee.
Ebenso ist der Nordpol ein Ort der Einsamkeit und Isolation, da er weitgehend unbewohnbar und schwer zugänglich ist. Dieses Gefühl der Isolation kann als Metapher für die Einsamkeit gesehen werden.
Die Beziehung der Erde zum Nordpol ist auch wichtig in der christlichen Spiritualität. Der Nordpol ist die Achse, um die sich die Erde dreht. Seine Position beeinflusst das Klima und die Wettermuster des Planeten.
Diese Beziehung zwischen der Erde und dem Nordpol wird als Spiegelbild der Beziehung zwischen Gott und der Menschheit gesehen, mit Gott als der Achse, um die sich der Mensch dreht.
Die Bedrohung durch den Klimawandel und die globale Erwärmung hat dazu geführt, dass viele Christen sich für den Schutz der Schöpfung einsetzen und sich für den Erhalt der Polarregionen einsetzen.
Das schmelzende Eis am Nordpol hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, darunter steigende Meeresspiegel, Änderungen der Meeresströmungen, und der Verlust des Lebensraums für arktische Wildtiere. Christliche Gemeinschaften haben die Verantwortung, ökologische Nachhaltigkeit zu fördern und für die Erde zu sorgen.
(Jenni Auerswald)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/Nordpol.jpg7201280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-11 14:36:472023-05-11 14:36:47Impuls am Donnerstag der 5. Osterwoche. Naturorte – Nordpol
Die Erde bebt, innen brodelt heißes Magma bis es urplötzlich in die Umwelt geschleudert wird. Asche bedeckt nach und nach die Erdoberfläche und die Luft wird für Menschen immer knapper. Ein Vulkan bricht aus.
Vulkanausbrüche gehörten schon immer zur Geschichte der Menschheit und lassen sich auch heute trotz moderner, Methoden nicht immer zuverlässig vorhersagen. Ihr Ausmaß ist unfassbar und kann sogar ganze Regionen und menschliche Leben verschwinden lassen, wie es 79 der Vesuv in Italien eindrücklich bewies.
Doch sind Vulkane wirklich nur feuerspeiende Drachen, die alles zerstören? Durch die plötzliche Urgewalt, die 79 über Pompeij hereinbrach wurde das dortige Leben in einen unmittelbaren, endgültigen Stillstand versetzt. Was damals das Leben brutal auslöschte, entpuppt sich heute als wertvolle Quelle für Forschungen über das damalige Leben. Ohne den Drachen hätte die Stadt nicht so überdauern können. Ohne den Drachen hätten wir heute nicht die Chance unser Leben im Spiegel des damaligen Lebens zu reflektieren.
Auch Botschaft Christi brach seinerzeit gewiss plötzlich über die Welt ein. Wer hätte damit rechnen können?
Und wer ihm begegnete, wurde unmittelbar mit seiner Vision konfrontiert. Wie würde ich damit umgehen?
In den Stillstand kommen oder zur Quelle zukünftigen Lebens werden?
Beim Vulkanausbruch des Vesuv hatten die Menschen keine Wahl, bei jeder Begegnung mit der Botschaft Christi haben wir sie. Möchte ich still sein und stehen bleiben oder von Christus erzählen und so anderen möglicherweise eine Quelle sein?
(Jacqueline Wolf)
https://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2023/05/the-volcano-avachinsky-ga04d2a91f_1280.jpg7131280Br. Benedikt Müller OSBhttps://oase.koenigsmuenster.de/wp-content/uploads/2021/02/Logo-oase-1.pngBr. Benedikt Müller OSB2023-05-10 18:30:142023-05-10 18:30:14Impuls am Mittwoch der 5. Osterwoche: Naturorte Vulkan
Oase.Weihnachten 6.1.: Heilig Drei König
ImpulsDem Stern folgen
Einer der Gründe, warum mein Ordensname Balthasar ist, liegt daran, dass ich als Kind ein begeisterter Sternengucker war. Ein ganz bisschen so wie die drei Weisen aus dem Morgenland.
Ich hatte damals sogar lange auf ein kleines Fernrohr gespart, mit dem ich dann den Sternenhimmel erkundete, und mich manchmal fast die ganze Nacht im Himmel verlor. Eines meiner Lieblingssternzeichen ist bis heute das Winterzeichen Orion.
Wenn es Herbst wird, taucht das Sternzeichen langsam am Horizont auf, ist dann in den Winternächten immer markanter am Himmel zu sehen.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie das erste Mal durch mein Fernrohr, in einer klirrend kalten Winternacht, dick eingepackt, und mit einer Thermoskanne heißen Tee ausgerüstet. das Sternzeichen betrachtete, und wie aufgeregt ich war, als ich zum ersten Mal den Orionnebel, einen wunderschönen zarten Gasnebel, dort live sehen konnte.
Man findet den Nebel unterhalb der drei Sterne, die ein bisschen an einen Gürtel der Himmelsfigur erinnert.
Viele Jahre später in meine Anfangszeit im Kloster, es war kurz nach Weihnachten, würde ich sehr krank, und musste sogar für eine Weile ins Krankhaus. Er war wohl sehr ernst, und die Ärzte kamen jeden Tag mit besorgten Gesichtern zur Visite, und verordneten mir eine Untersuchung nach der anderen, um auf die Spur zu kommen was mit mir los ist. Das machte mir wiederum Angst, und oft konnte ich nachts nicht schlafen, hörte meine Zimmernachbarn friedlich Schnarchen, während ich mich
grübelnd, und sorgenvoll, von einer Seite auf die andere wälzte, und die Nacht nicht enden wollte.
Eines nachts sah ich dabei aus dem Fenster, es hatte lange zuvor geschneit, und alles war still und in eine Weise decke gehüllt. Auf einmal klarte der Himmel, auf, und es blitzen am Himmel unendlich viele Sterne auf. Man konnte das lange Band der Milchstraße sehen, dass sich wie ein Fluss über den Himmel zog. Und dann sah ich mein vertrautes Sternzeichen, den Orion, ein alter Bekannter. Gewaltig, ewig, wanderte er über den Nachthimmel.
In diesem Moment spürte ich mich tief geborgen. Es war auf einmal fast richtig gemütlich in dem unbequemen Krankenbett, und meine Angst war kurz einmal ganz weit weg.
Ich denke mir heute manchmal, dass die heiligen drei Könige, vielleicht etwas ähnliches gespürt haben, als sie sich auf den Weg gemacht haben, und dem Stern zu folgen der sie dann nach Betlehem führte.
Wenn wir in dem Himmel blicken, dann ist die Ewigkeit sichtbar, und sie ist nicht dunkel oder etwas, was uns ängstigen sollte, sondern sie ist wie ein Meer in den Milliarden von Lichtern tanzen, und uns dabei eine alt vertraute Geschichte erzählen.
Br. Balthasar Hartmann OSB – Pförtner
Oase.Weihnachten 5.1.: Stern der Sehnsucht
ImpulsStern der Sehnsucht
Die Waisen folgten dem Stern und sie fanden, wonach sie so sehnsüchtig suchten: Das Kind. Der Stern ist dabei weit mehr als ein bloßer Himmelskörper, mehr als eine Wegmarke. Der Stern ist Ausdruck all dessen, wonach ich mich im tiefsten Innern sehne. Der Stern ist Ausdruck für das, was mich trägt, mir Kraft gibt, mich durchhalten und vorankommen lässt. Der Stern steht für die Liebe, die mich im Innersten ergriffen hat. Der Stern steht für meinen Ursprung in GOTT. Schauen wir also auf den Stern, der über der Krippe steht. Schauen wir auf den Stern und bleiben wir in seinem Glanz unserer Sehnsucht auf der Spur.
P. Julian Schaumlöffel OSB – Cellerar; Lehrer & Vertreter der Klosterleitung an unserem Gymnasium
Oase.Weihnachten 4.1.: Weihnachts.Sehnsucht
ImpulsAuf dem Weg nach Weihnachten: Sehnsucht
In die dunkle Leere hinein
Da wächst die Sehnsucht
wenn du zulässt, dass Christus, Gott deine Dunkelheit erleuchtet.
In die dunkle Leere hinein
Da wächst die Sehnsucht
Wenn du dein Herz öffnest und nach innen spürst
Aus der Tiefe deines Herzens empor
Da wächst die Sehnsucht
Wenn du deine Fassade aufbrichst
Deine Fassade aus immergleichen Worthülsen, hohlem Lachen und unterdrückten Gefühlen
Aus der Tiefe deines Herzens empor
Da mag so manche Träne steigen
So manche herbst-dunkle Träne der Schwermut
Gib deiner Sehnsucht Raum,
dann werden daraus herbst-bunte Tränen der Rührung,
wenn Erinnerungen lebendig werden.
Dann werden daraus weihnachtliche Tränen der Klarheit,
wenn der Traum von neuem Leben entsteht.
Wenn Vergangenheit und Zukunft sich treffen
Und genau jetzt dein Herz zum Überschwappen bringen
Dann verströmt sich die Sehnsucht ganz in deinem Leben
Was ist deine Sehnsucht?
Daniel Griese – ehemaliger Jahrespraktikant, Absolvent der Oberstufenakademie – jetzt Teamer in der OASE
Oase.Weihnachten 3.1.: Weihnachts.Sinn
ImpulsWas bedeutet Weihnachten eigentlich? Plätzchenduft, Kerzenschein, Musik und
Adventssonntage in der Kirche… Jeder und jede wird dazu sein ganz eigenes Bild im Kopf haben.
Für mich ist Weihnachten vor allem eine Zeit der Besinnung und Nächstenliebe. In der Bibel ist
Weihnachten das auch. Aber vor allem auch eine Zeit des Wartens auf den Erlöser. Es gibt vieles,
ob christlicher Brauch oder nicht, was uns als Christinnen und Christen durch diese Zeit helfen
soll. Da wären zum Beispiel der Adventskranz oder unterschiedlichste Adventskalender.
So manch einer entdeckt in der Advents- und Weihnachtszeit auch neue Traditionen, abseits dem
klassischen, für sich. Vielleicht rückt ihr in eurem Bekanntenkreis näher zusammen, vielleicht
geht ihr mehr in die Kirche als sonst. Oder es ist eine persönliche Tradition, wie bestimmte
Plätzchen an einem ganz bestimmten Tag im Jahr zu backen.
Und mit den Traditionen kommt er irgendwann, der Heilige Abend, die Geburt Christi. Das lang
ersehnte Fest. Doch wohin nun mit der erlangten Besinnlichkeit? Das neue Jahr kommt, die
Weihnachtszeit neigt sich dem Ende zu, der alltägliche Trubel geht wieder los. Ist jetzt wieder
weniger Platz für unser Christen-Dasein? Falls ihr euch dabei erwischt, diese Frage mit ja zu
beantworten, fragt euch kurz nochmal, was Weihnachten ist. Und zwar dieses Mal nicht als
Mensch, der an Plätzchenduft und so weiter denkt. Sondern als Christin und Christ. Das kann
auch getan werden, falls die persönliche Antwort nein lautete.
Irgendwas findet sich immer, was auf Weihnachten und der Geburt Jesu basiert, aber nicht nur
auf Weihnachten bezogen werden muss. Wie schon die Hirten & Könige erkannten, war es nicht
mit einem Besuch des Stalles getan. Sie zogen los und verkündeten, was ihnen verkündet worden
war, was sie gesehen hatten.
Einen weihnachtlichen Gedanken in unseren Alltag zu integrieren, kann uns im Glauben stärken.
Besonders dann, wenn gerade kein christliches Fest und Gedanken daran anstehen. Auf diese
Weise wird vielleicht auch umgekehrt wiederentdeckt, wie viel Weihnachten eigentlich im Sinne
des Glaubens ausmacht. Weihnachten ist der Anfang. Probiert doch mal aus, diesen Anfang in
euren Alltag und Glauben ein bisschen mehr zu integrieren und schaut, was passiert.
(Hannah Vogd – als Schülerin zu Besinnungstagen in der OASE)
OASE.Weihnachten 2.1.: Weihnachts.Erinnerung
ImpulsWenn man mich fragt, was Weihnachten für mich ist? Nun: Weihnachten ist für mich meine Oma, bei der ich groß geworden bin. Meine Großmutter hat für mich alles getan hat und mir sehr viel fürs Leben mitgegeben hat. Es gibt Menschen, die zu Weihnachten besonders in unserer Erinnerung sind und Oma ist meine Weihnachtserinnerung, jedes Jahr.
Dirk Poenicke – ehemaliger Praktikant jetzt ehrenamtlicher Referent in der OASE
Oase.Weihnachten 31.12.: Weihnachts.Engel
ImpulsZum Jahreswechsel: An meinem Schutzengel!
Im Spiegel der Mondbahn Silberglanz im Licht
Das Licht
Der Schein
Der Strahlenkranz
Licht im Dunkeln – Flügelschlag
Weine nicht am Morgen! Denn siehe ich bin da!
Weine nicht zur Nacht! Ich behüte dich!
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Licht – Strahlen – Engelsglanz
Weil Engel Gott lieben, darum sind sie hier
und Gott liebt dich, darum dienen die Engel dir
Denkst du an einen Engel, so bewegt er seine Flügel
Der Engel, nach dem du schaust, er ist schon unterwegs
Denn Engel wohnen nebenan, wohin du immer ziehst
Wo immer du hingehst, dein Engel geht mit dir
Wo immer du ruhst, dein Engel wacht über dich
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Mit seinen Schwingen deckt er dich
Du findest Zuflucht unter seinen Flügeln
Er behütet dich wie den Stern seines Auges
Himmelsrot und Sternentränen im Zauber der Mondbahn
Von guten Mächten
Wunderbar geborgen
Getragen und behütet
Still und sanft
Komm – Lichtträger – Gottes Bote
Komm – Schutzschild – Engel
© Br. Benedikt Müller OSB, April 2015
Oase.Weihnachten 30.12.: Weihnachts.Hymnus
ImpulsHeute erzählt uns Sr. Maria-Regina OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen, was ihren schönsten Weihnachtsmoment in den Kloster.Welten:
„Weihnachten ist für mich, wenn wir im Chor bei der ersten Vesper von Weihnachten den Hymnus „Christe, Redemptor omnium… Christus, Erlöser aller Welt“ anstimmen. Da geht mein Herz auf. Ich liebe die Weihnachtszeit. Und da ich aus Dresden gebürtig bin, höre ich auch gerne die Weihnachtslieder aus dem Erzgebirge, die wir zu Hause früher immer gehört haben.“
Sr. Maria-Regina Jaster OSB – Abtei St. Hildegard Eibungen
Oase.Weihnachten 29.12.: Weihnachts.Familie
ImpulsHeute feiern wir die HEILGE FAMILIE – Jesus, Maria und Joseph Jesu und Maria sind der Weihnachtsgeschichte, den Krippenspielen, der Weihnachtsliedern, en Weihnachtslieder usw. allgegenwärtig – ehr im Hintergrund steht der heilige Joseph. Das Fest der Heiligen Familie ist ein schöner Anlass, um den Blick einmal auf Joseph zu werfen:
Kein Akademiker, ehr durchtrainiert. Kein sanfter Typ, ehr ein Muskelmann. Kein Wissenschaftler, ehr kre-aktiver Gestalter. Kein Superstar auf der Weltbühne, ehr stiller Beobachter im Hintergrund. Keine Wortgewichtiger Mann, sondern ein zugreifender Anpacker. Kein Abenteurer, ehr einer der bisher unspektakulär durchs Leben kam – bis ja, bis seine Verlobte schwanger war und auch noch ein Engel ihm Traum begegnete. Josef, ein Handwerker aus Nazareth mit dem Herzen am rechten Fleck: Genau: Der Joseph aus der Weihnachtsgeschichte.
In seinem Leben hat er bestimmt viele Baupläne gezeichnet und entwickelt, aber er hatte bestimmt nicht den Plan, ein berühmter Mensch oder gar Heiliger zu werden. Joseph, der Handwerker, seine aufrichtige Herzens.Haltung lässt zur Identitätsfigur für Menschen werden.
Dabei ist der Moment als Maria die Schwangerschaft offenbart alles andere als ein Heiliger-Moment in der Beziehung der beiden Verlobten. Sein Lebens- und Glaubensweg sucht nun der Zweifel heim. Josef überlegt, als er von der Schwangerschaft seiner Verlobten erfährt, diese zu verlassen. Er ringt mit sich, er zweifelt und hadert. Er weiß nicht, was er von den Träumen, von den Engeln und dem Wirken des Heiligen Geistes halten soll. Als Handwerker sucht, sucht nach Lösungen und braucht einen Plan.
Geht es uns nicht oft genauso, wie Joseph? Bei schwierigen Entscheidungen drehen und wenden wir uns. Bei anstehenden Aufgaben spielen wir auf Zeit. Wichtiges verdrängen wir und hoffen, dass es sich selbst löst. Dann legen wir uns Strategien fest, damit wir möglichst schmerzfrei mit schweren Situationen umgehen können und unverletzt aus diesen herauskommen.
Joseph macht das nicht. Er schmiedet keinen Plan aus eisernen Ketten, sondern packt an. Er hört. Er überlegt. Er packt an. ER übernimmt Verantwortung. Für Maria und iht ungeborenes Kind. Verantwortung aus Liebe.
Sei wie Joseph – übernimmt Verantwortung.
Br. Benedikt Müller OSB – Bildungsreferent JUNGE AKADEMIE
Mehr über den Heiligen Joseph https://koenigsmuenster.de/impulse/
Oase.Weihnachten 28.12: Weihnachts.Geschichte
ImpulsWeihnachten ist auch immer wieder Thema in Büchern und Theaterstücken – heute ein Impuls wo eines der bekanntesten Weihnachtsmärchen der Theaterwelten im Mittelpunkt steht:
Was bedeutet eigentlich Weihnachten für Ebernizer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte nach Dickens?
Vom 01. Dezember bis zum 06. Dezember 2024 durfte ich in 10 Theateraufführungen die Rolle des Ebernizer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte nach Dickens spielen. Diese Geschichte und auch die Hauptfigur Ebernizer Scrooge ist den meisten nicht unbekannt. Ein alter, zerknirschter Geizhals, den man schon fast auch als böse bezeichnen kann. Unzufrieden mit sich selbst und der Welt. Alles worum sich sein Leben dreht, ist Geld, Geld und nochmals Geld und dabei sind ihm die Menschen in seinem Umfeld völlig egal.
Weihnachten ist für Scrooge das absolute Grauen. Glückliche Menschen, strahlende Lichter, Geschenke für die Lieben sind für ihn der Inbegriff der Verschwendung und ein völliger Irrsinn.
„Weihnachten, das Fest der Idioten“, so bezeichnet Scrooge das Fest, auf das sich doch alle Menschen so sehr freuen.
Da muss sein verstorbener Geschäftspartner eingreifen und versuchen, das Seelenheil dieses Griesgrams irgendwie zu retten, denn Marley hat es selber erlebt, wie es ist, ein böser Mensch zu sein. Er muss im Jenseits eine meterlange, dicke und schwere Kette tragen. Jedes Glied dieser Kette steht für eine Verfehlung in Marlys Leben. Er sendet Scrooge drei Geister in sein Leben. Den der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht. Diese Geister halten Ebernizer Scrooge den Spiegel vor und schaffen es ihn an sein gewissen zu packen. Nach und nach lernt Scrooge, worauf es wirklich im Leben ankommt, was wirklich wichtig im Leben ist, nämlich
Liebe zu sich selbst und zu anderen Menschen!
Die drei Geister bringen ihn soweit, dass er sie verzweifelt um Hilfe bittet und versteht, was er in seinem bisherigen Leben falsch gemacht hat. Ebernizer Scrooge ändert sich und sein Leben. Er feiert mit seinem Neffen Fred Weihnachten, spendet Geld für Menschen, die in Not geraten sind, erhöht das Gehalt seines Angestellten Cratchit und bezahlt sämtliche Behandlungen, für den an Krebs erkrankten Sohn Tim, seines Angestellten. Ein schöner Satz von Scrooge zum Ende der Geschichte lautet: „Es gibt genug Menschen, die es nötiger haben als ich!“
Ein Satz, der sich mir sehr eingeprägt hat. Uns geht es gut. Wir haben alle ein Dach über den Kopf, genug zu essen, Wärme, Liebe und Frieden. Lasst uns alle immer daran denken und das es Menschen auf der Welt gibt, die dieses nicht haben. Auch wenn es uns mal nicht so gut geht, schaut in euch rein und hört auf euer Inneres. Vielleicht sitzen dort auch drei Geister, die vielleicht auch als Engel bezeichnet werden können.
(Thorsten Norgall, Florist – Schauspieler – ESC-Fan – Gast des Klosters)
Oase.Weihnachten 27.12.: Ochs & Esel
ImpulsOchs und Esel…
…dürfen bei keiner Krippendarstellung fehlen.
Dabei ist im Weihnachtsevangelium in der Bibel nur von der „Krippe“ die Rede.
Ochsen, kastrierte Stiere, galten als Zugtiere vor dem Pflug oder Karren,
Esel als Reittiere für überschaubare Strecken.
„Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los
und führt ihm zur Tränke?“ fragt Jesus seine Jünger im Lukas-Evangelium in der Bibel.
So werde gerade Ochse & Esel erste Zeugen seiner Geburt in Bethlehem.
(P. Reinhald Rickert OSB – Priester, Seelsorger & Ökonom)
Oase.Weihnachten 26.12.: Stern.Zeit
ImpulsEin besonderer Weihnachtsstern
Den Heiligen Abend des letzten Jahres habe ich mit guten Freundinnen und Freunden auf La Palma verbracht. In einem Augenblick voller Wunder erschien dieser besondere Weihnachtsstern am Horizont. Ich war gerade voller Wehmut…
Es war das erste Weihnachten ohne meinen Mann Johannes, der im Frühling hier auf La Palma seine Lebensreise beendet hatte. Und dieser Sternengruß der untergehenden Sonne war für mich wie ein Zeichen von ihm.
Unwillkürlich zauberte er mir ein Lächeln ins Gesicht.
Die Sonne zeigt sich als Weihnachtsstern…
da wo sich Himmel und Meer begegnen,
da wo die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen,
da wo die Wellen des Meeres…wie Lebenswellen
im ewigen Wechsel zwischen Höhen und Tiefen daran erinnern:
Alles ist immer im Wandel.
Im Wandel liegt die Kraft, die uns hilft, Schweres zu meistern.
Die Kraft, die aus der Verbindung zur Quelle allen Seins kommt.
Dort, wo die bedingungslose Liebe ihren Ursprung hat.
Die Liebe ist Gott. Und Gott ist die Liebe…ist unerschöpfliche Energie.
Das größte Geschenk an uns vom Schöpfer aller Dinge.
Ein Geschenk, wie das Licht, das Frieden bringt, Freude und Zuversicht.
Ein Geschenk, das eint und Hoffnung stärkt.
Liebe ist wie das Licht.
Liebe bleibt, auch wenn es um uns herum dunkel wird.
Liebe leuchtet…
Wie ein Stern in dunkler Nacht.
Auch als ein Zeichen, dass all die, die nicht mehr unter uns sein können,
doch bei uns sind.
In der Liebe sind wir alle vereint.
Ein Grund zu feiern!
Und so wünsche ich allen
Liebe-volle Weihnachten!
(Angelika Bartram – Autorin, Schauspielerin, Regisseurin)
Oase.Weihnachten 25.12.: Weihnachtsgruß
ImpulsLiebe Freundinnen und Freunde von Königsmünster,
das in den Nöten und Schrecken des 30-jährigen Krieges entstandene Adventslied „Macht
hoch die Tür, die Tor macht weit“ ist bis heute vielen Menschen vertraut. In seinem Text
klingt schon das Geheimnis des Weihnachtsfestes an: Gottes Sohn ist Mensch geworden,
einer von uns. Dabei will er uns nicht nur Gegenüber und Begleiter sein, sondern sogar in
unseren Herzen gegenwärtig werden. Auf diese Sehnsucht Gottes nach uns antwortet der
Liedvers: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist“.
Eine ganz besondere Tür wurde in der Christnacht dieses Jahres geöffnet: Die Heilige Pforte
des Petersdoms. Damit eröffnete Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025, das unter dem
Motto „Pilger der Hoffnung“ steht. Eine konkrete Hoffnung verheißen in der Heiligen Nacht
die Engel auf Betlehems Feldern: „Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“
Ihnen und Ihren Angehörigen und Freunden wünschen wir ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest. Möge die Hoffnung auf Frieden uns ermutigen, einander die Türen unserer
Herzen zu öffnen und gemeinsam Wege zu einem friedvollen Miteinander vor Ort und in
der Welt zu finden.
Abt Cosmas Hoffmann OSB
und die Mönche der Abtei Königsmünster
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
Eu‘r Herz zum Tempel zubereit‘.
Die Zweiglein der Gottseligkeit
Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
So kommt der König auch zu euch,
Ja, Heil und Leben mit zugleich.
Gelobet sei mein Gott,
Voll Rat, voll Tat, voll Gnad.
Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
Meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
Dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
Den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
Sei ewig Preis und Ehr.
Georg Weißel, Königsberg 1623
Oase.Heilig-Abend 24.12.: Herzmoment
ImpulsLeopold Altenburg (Prinz & Clown – Ururenkel der Kaiserin Elisabeth von Österreich)
Recht an diesem Video: Leopold Altenburg, Berlin
http://leopoldaltenburg.com/
Oase.Advent 23.12.: Advent.Schwelle
ImpulsAn der Schwelle
Ein besonderer Moment an der Schwelle zwischen Advent und Weihnachten ist für mich das Aufbauen unserer Krippe. Viele Einzelteile sind aus dem Keller zu holen und in die Kirche zu tragen: Hölzer, Steine, Verlängerungskabel, Zweige, Tücher, Figuren. Nach und nach entsteht eine lebendige Landschaft. Es dauert, bis alles fertig ist und jede Figur ihren Platz gefunden hat. Ich mache alles mit Ruhe, denn mit uns ist es doch genau so: Auch wir brauchen Zeit, um uns dem Geheimnis der Geburt Jesu zu nähern. Manchmal müssen wir weite Wege zurücklegen, um (wieder) bei IHM anzukommen, um unseren Platz in dem Geschehen der Weihnacht zu finden – alle Jahre wieder, alle Jahre neu. Das Aufbauen der Krippe bringt mich jedes Jahr in Bewegung. Die Menschwerdung Gottes bewegt mich jeden Tag.
Sr. Raphaela Brüggenthies OSB – Abtei St. Hildegard Eibingen
Oase.Advent 22.12.: Licht.Blick vs Dunkle.Weltzeit
ImpulsAnschlag in Magdeburg. Krieg in der Ukraine. Insolvenzwelle und Jobabbau. Krieg in Nahost. Vergewaltigungsprozess in Frankreich. Klimawandel. Regimewechsel in Syrien. Regierungskrisen in Frankreich und Deutschland. Hochwasser in Zentral-Afrika. Anschlag in Burkina Faso. Zyklon im indischen Ozean. Anschlag in Solingen. Flutkatastrophe in Spanien.
Beim Blick in die Nachrichten der letzten Tage, Wochen und Monate muss man schon sehr resilient sein, um nicht zu verzweifeln.
Auch in der Klosterverwaltung ist das Jahresende alles andere als friedlich. Was muss vor dem Jahreswechsel noch geschehen? Was kann und muss noch gestaltet werden? Was muss noch in die Post, damit es noch einen Empfänger erreicht und nicht über Silvester in einem Briefkasten schlummert. Mitarbeiter benötigen noch dieses oder jenes, der Steuerberater möchte noch einen Termin und wen muss ich im Generalvikariat noch erreichen?
Und doch sollen wir uns ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr wünschen und daran glauben?
Man darf die Augen nicht verschließen vor den Problemen der Welt und den Herausforderungen, die sich jedem von uns stellen, aber man kann seinen Umgang damit verändern.
Muss ich alles Geschehen dieser Welt im Live-Ticker und auf sozialen Medien in Echtzeit verfolgen? Reicht meine persönliche Bandbreite dafür aus oder sollte ich mich besser auf die beeinflussbaren Teile meines Lebens konzentrieren? Falle ich auf die Tricks rein, die für mehr Klicks, häufigere Views und kontroverse Online-Diskussionen sorgen? Für mich reicht manchmal auch die Zusammenfassung am Abend und wenn mich etwas interessiert, steige ich tief und ohne Alarmismus in ein Thema ein. Es gibt viele gute Podcasts und Bücher auf diesem Planeten.
Und wir sind zum Glück recht schlecht in der Ableitung der Zukunft aus der Gegenwart. Man kann sich vergegenwärtigen wie viele Katastrophen und Kriege wir als Menschheit schon überstanden haben. Ein „früher war alles besser“ gilt nur solange bis man in die Geschichtsbücher schaut. Es braucht keine gute Gegenwart um eine gute Zukunft zu schaffen. Es braucht nur die Vision, den Willen und die Hoffnung.
Ich versuche das Gute bewusster wahrzunehmen. Millionen Menschen in Brasilien sind nicht mehr von Armut betroffen. 230 neue Tier- und Pflanzenarten in der Mekong-Region entdeckt. Menschen engagieren sich im Ehrenamt und in demokratischen Parteien. Der Zubau der Solarenergie geht voran. Ein erfolgreicher Adventsmarkt mit einer guten Stimmung. Der kleine Umtrunk mit den Mitarbeitenden, die sich für die Abtei einsetzen. Die unerwartete Weihnachtskarte. Den Tannenbaum mit den Kindern schmücken. Die Hochzeit im Freundeskreis und die Geburt eines Kindes.
Über die Visionen müssen wir streiten. Die Ziele müssen wir uns setzen und tatkräftig angehen. Die Hoffnungszeichen werden uns gegeben. Wir müssen sie nur sehen und annehmen.
Jonas Busch – Klosterverwaltung; Kaufm. Leiter
Oase.Advent 21.12.: Advent.Reflektion
ImpulsAuch unsere Teamerin Sophie hat sich Gedanken rund um den Advent und Weihnachten und dem festlichen Essen gemacht und Gedanken rund um die Achtsamkeit und Dankbarkeit – was war und was wohl kommen wird… Adventliche Reflektion im Warten auf das Kommende.
Advents- und Weihnachtszeit. Ein Duft liegt in der Luft. Die Plätzchen sind im Ofen, draußen bedeckt der weiße Schnee die dunkle Landschaft. Drinnen ist es warm und gemütlich. Wir machen die Lichterketten an und starten einen Weihnachtsfilm.
Solch eine Wunschvorstellung haben wohl viele, wenn man „besinnliche Weihnachtszeit“ hört. Leider sieht die Realität häufig sehr anders aus. In der Schule und im Studium heißt es Lernen, Lernen, Lernen. Hier noch ein Test, dort ein Referat und kurz vor Weihnachten stehen die Klausuren an, die unbedingt noch geschrieben werden müssen. Im Berufsleben? Hinarbeiten auf den lang ersehnten Urlaub, der hoffentlich bald kommt. Davor aber noch Überstunden. Und wann soll ich eigentlich Geschenke kaufen? Vor der Arbeit ist es dunkel, nach der Arbeit ist es dunkel. Tagsüber wird es auch nicht wirklich hell. War nicht gerade noch Sommer mit EM in Deutschland, langen Grill-Abenden und Schützenfesten? Wo ist die Zeit schon wieder hin? Das Jahr ist schon wieder fast vorbei. Was machen eigentlich die Neujahrsvorsätze für 2024? Habe ich angefangen an ihnen zu arbeiten, oder sind sie im Alltagsstress untergegangen? Was ist mit den neuen Hobbys, die ich anfangen wollte? Sich öfter mal Zeit für mich nehmen? Egal. Nächstes Jahr.
Aber wer garantiert eigentlich, dass es nächstes Jahr noch so ist? Wer garantiert mir, dass ich nächstes Jahr noch gesund bin. Wer garantiert mir, dass meine lieben Mitmenschen und ich nächstes Jahr noch in derselben Situation sind wie dieses Jahr?
Wir leben in einer schnelllebigen Gesellschaft und niemand kann voraussehen, wie sich politische, gesellschaftliche und persönliche Themen entwickeln werden. Wir vergessen im Alltag sehr oft, worum es eigentlich geht. Es geht an Weihnachten nicht darum, dass alles perfekt sein muss. Es geht nicht darum, dass man völlig abgehetzt von einer Verpflichtung zur anderen rennt. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Gott ist durch Jesus auf die Erde gekommen und ist Mensch geworden. Weihnachten heißt bewusst innehalten. Das Bewusstsein von allen Ablenkungen wieder auf sich zu richten und Zeit mit den Menschen zu verbringen, die uns wirklich am Herzen liegen. Keine Verpflichtungen, sondern bei sich sein. Mensch sein. Bei Gott sein. Neuanfang.
(Sophie Rüther – Teamerin in der OASE)
Oase.Advent 20.12.: Advent.Essen
Impuls, UnkategorisiertNicht mehr lange bis zum Weihnachtsfest und die letzten Tage sollte man sich schon mal Gedanken um das Weihnachtsmenü machen. Jeder hat da so seine Vorlieben. Unser Koch Lukas, in der Klosterküche, auch – vielleicht ja ein Tipp für Euch:
„Weihnachten, das Fest der Ruhe, Besinnlichkeit und Einkehr oder auch des Stresses und des vielen Essens?
Eines meiner Lieblingsgerichte an den Weihnachtstagen ist das französische Gericht „Raclette“.
Nicht nur weil man dieses Gericht vielseitig gestalten kann, sondern auch weil man während dieser
Zeit mit seiner Familie oder den Gästen ganz unter sich ist und das ausgiebige mit guten Gesprächen verbinden kann.
Dieses kommt nämlich in dem vorweihnachtlichen Trubel oft zu kurz.
Ich wünsche allen bereits jetzt schon einmal frohe Weihnachten und eine hoffentlich ruhige Zeit bei gutem Essen.
(Lukas Oppmann – Koch in der Klosterküche)
Nach.Gefragt – bei Wikipedia:
Das oder die Raclette (walliserdeutsch ds (sächlich) Ragglett ,[1] französisch la (weiblich) raclette) ist sowohl der Name eines beliebten Kuhmilchkäses als auch der Name eines bekannten warmen Gerichts. Dieses entsteht wie das Käsefondue durch das langsame Schmelzen von Käse.
Der Name «Raclette» stammt vom französischen Walliserdialektwort (Patois) racler, das schaben heisst, da die an der Feuerglut gegrillte und geräucherte obere Schicht des halben Käselaibs mit einem Messer auf einen Teller oder ein Stück Brot abgeschabt wurde. Mit ihm wurde ab 1874 im Schweizer Kanton Wallis offiziell der entsprechende Käse benannt. Im Jahr 1909 wurde Raclette anlässlich der kantonalen Gewerbe-Ausstellung (Exposition cantonale industrielle) der Walliser Kantonshauptstadt Sitten als «nationales Walliser Gericht» einer grösseren Öffentlichkeit bekannt.[2][3]
Oase.Advent 19.12.: Advent.Lebkuchenhaus
ImpulsDas Pfefferkuchenhaus
Es stand immer heilig Abend unter dem Weihnachtsbaum. Mit leuchtenden Fenstern und Außenanlagen. Der Schlot war wichtig, nicht nur weil sich dadurch die Fläche für Naschereien erheblich vergrößerte.
Genau darunter war das Teelicht platziert, dessen Licht die Fenster aus Transparent leuchten lässt. Hexe, Katze, Hänsel und Gretel standen am Haus und auf dem Teich aus einem Taschenspiegel schwamm eine kleine Ente. Diese faszinierte mich immer am meisten. Gerade im Kindergartenalter habe ich meine Mama gefragt: „Was macht denn die Ente am Hexenhaus?“ „Aber die gehört doch am Ende auch dazu….“ Schaut doch mal selbst und lest das Märchen von „Hänsel und Gretel“
(Silke Wleklik – Referentin in der OASE)
Oase.Advent 18.12.: Advent.Fragezeichen
ImpulsMit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
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(Br. Robert Sandrock OSB – Beiratsmitglied JINGE AKADEMIE)
Oase.Advent 17.12.: Advent.Hoffnung
ImpulsIn diesen Tagen der Dunkelheit fehlt mir das Licht. Alles um mich herum erscheint Dunkel und unerklärlich. Was gibt mir Trost? Was gibt mir Licht in mein Leben? In den Tagen des Adventes zünden wir wöchentlich eine Kerze mehr an. Eine Gegenbewegung zur Dunkelheit der Welt. Das göttliche Kind kommt. Es wird mit seiner grenzenlosen Liebe diese Welt hell machen. Es wird mir aufzeigen, dass selbst der Tod und das Leid nicht das letzte Wort haben.
(Br. Benjamin Altemeier OSB – Leiter des Gastbereiches)
Oase.Advent 16.12.: Advent.Augenlicht
ImpulsMit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
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Oase.Advent 15.12.: Advent.Märchen
ImpulsAdventszeit ist Märchenzeit: Frau Holle
Leuchtende Kinderaugen spiegeln sich im Kerzenschein, wenn sie sehnsuchtsvoll den Weihnachtsabend mit seinen Überraschungen erwarten. Eine geheimnisvolle Sehnsucht liegt über dieser Zeit, und das macht den Advent bis zum Neujahr auch zur Märchenzeit.
Frau Holle? Ja, das ist doch die, wenn bei der die Betten ausgeschüttelt werden, schneit es auf der Erde. Richtig. Vor allem aber geht es in „Frau Holle“ um die Goldmarie und ein bisschen auch um die Pechmarie. Beide sind ein „märchenhaftes“ Beispiel dafür, wie man sein Glück machen oder sein Leben verfehlen kann. Ein armes Mädchen muss da einen Schaden, den sie angerichtet hat, wiedergutmachen. Und obwohl sie selbst verzweifelt ist, hat sie anscheinend Augen und Ohren offen für alles, was nach Hilfe schreit: Da schreit das Brot im Backofen „Zieh mich raus, zieh mich raus! Sonst verbrenne ich“ und sie zieht erst einmal die Brote aus dem Backofen. Da schreit ein Baum: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.« Und sie schüttelt erst einmal den Baum.
Ein anderes Mädchen, seine Stiefschwester, ist zielbewusst und glaubt zu wissen, wo sie ihr Glück machen kann. Sie lässt sich nicht irritieren von den dummen Broten und den blöden Äpfeln und geht „ihren Weg“. Aber am Ende steht sie da als Pechmarie.Zu sein wie Goldmarie ist sowas wie ein Lebensmotto. Einfach hören und sehen nach dem, was auf dem Weg liegt und schreit. Oder wie es im 1. Buch Samuel heißt: „Tu, was dir vor die Hände kommt, denn Gott ist mit dir.“ (1. Samuel 10,7)
(Br. Benedikt Müller OSB – Bildungsreferent)
Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.“
Unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie.“
Oase.Advent 14.12.: Advent.Spiele
ImpulsAdventszeit ist Spielezeit. Nicht, dass wir nicht auch sonst übers Jahr abends zusammenkommen, um bei einer Runde Catan die Krise zu kriegen, aber in der Weihnachtszeit hat das Ganze ein ganz besonderes Feeling. Wenn es draußen kalt ist und man trotzdem in T-shirt und kurzer Hose in der Wärme des Holzofens zusammensitzt und zu den obligatorischen Chips Plätzchen und Lebkuchen schnabuliert, wird der Wahnsinn gleich viel romantischer.
(Familie Weißenborn – Familie der Familienwochen 2016-2021)
Oase.Advent 13.12.: Advent.Hoffnungslicht
ImpulsOdilia
blind geboren
empfängt bei ihrer Taufe
das Augenlicht
Licht für die Blinden
Hoffnungslicht
denen, die in Finsternis geboren sind
und im Schatten des Todes
Licht für die Blinden
so lautet das Motto der Missionsbenediktiner
die heilige Odilia ist ihre Schutzpatronin
Licht für die Blinden
Ein Licht um die blinden Flecken zu heilen
Ein Licht um die Schönheit des Anderen wahrzunehmen
Ein Licht um das Gute zu sehen
Ein Licht das Hoffnung bringt
Ein Hoffnungslicht
Heilige Odilia
Licht der Hoffnung
bitte für uns und unsere Welt
die so oft gefangen ist im Dunkel
P. Maurus Runge OSB
Oase.Advent 12.12.: Advent.Wachsamkeit
ImpulsNun ist sie also wieder da, die für viele schönste Zeit im Jahr. Viele schöne Erinnerungen vor allem aus Kindertagen verbinde ich mit der Adventszeit: das Schlendern über den Weihnachtsmarkt, die stimmungsvollen Rorate-Gottesdienste am frühen Morgen, das Öffnen der neuen Tür am Adventskalender jeden Tag auf Weihnachten hin.
Was für mich in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, sind die liturgischen Texte der Adventszeit: die Gebete der Messe, die Lesungen vor allem aus den Propheten. Sie sprechen von einer Hoffnung auf Licht in der Dunkelheit. Sie sprechen von einer Sehnsucht nach MEHR als das, was unmittelbar vor Augen liegt. Sie sprechen aber auch von einer Dringlichkeit, die mich manches Mal erschreckt. Von Aufmerksamkeit und Wachsamkeit für die kleinen Dinge, die ich im Getriebe des Alltags, vor allem im vorweihnachtlichen Stress oft zu übersehen drohe.
In Tagesgebet der Messe am Donnerstag der 2. Adventswoche heißt es: „Rüttle unsere Herzen auf, damit wir deinem Sohn den Weg bereiten.“ Darum geht es in der Adventszeit: mich vorzubereiten auf die Ankunft Gottes. Er will bei mir ankommen. Und dafür muss manchmal mein so unruhiges Herz, das sich so oft von so vielen Nebensächlichkeiten ablenken lässt, durchgerüttelt, aufgerüttelt werden. Um neu empfänglich zu werden für das, was sich mir zeigen will. Damit ich den nicht übersehe, der vor meiner Tür steht. Der bei mir ankommen will.
(P. Maurus Runge OSB – Missionsprokurator)
Oase.Advent: Advent.Erinnerung
ImpulsAdvent
Gemeinsam
Spritzgebäck backen
und dann
im Kerzenschein
des Adventsgestecks
Lieder singen
lachen
und Kekse essen.
(Svea Braams – Praktikantin in der OASE)
Oase.Advent 10.12.: Advents.Lieder
Impuls„Lasst uns froh und munter sein“, bald kommt das Christkind vorbei.
„Leise rieselt der Schnee“ am Fenster der „Weihnachtsbäckerei“.
„Winterkinder“ malen draußen Engel in das Weiß.
Das Wachs tropft drinnen von den „Dicken roten Kerzen“ ganz heiß.
„Es ist für uns eine Zeit angekommen“, die Besinnlichkeit ist so weit.
„Süßer die Glocken nie klingen“, für das Frohe Fest bereit.
(Agnes Schlünder – Praktikantin in der OASE)
Oase.Advent 9.12.: Advent.Begleiter
ImpulsMein Adventskranz
Er begleitet uns über die gesamte Adventszeit. Er erinnert uns, was diese Zeit bedeutet und warum
sie so wichtig für uns Christinnen und Christen ist. Von wem die Rede ist? Vielleicht haben es
einige von Ihnen und euch schon erahnt: Es ist der Adventskranz.
Und auch wenn der Adventskranz seinen Ursprung im Rauhe-Haus in Hamburg und damit nicht
direkt in einem Gotteshaus hat, so ist er doch heute für uns Christinnen und Christen weit mehr
als ein Hinweis, wie viel Zeit uns noch bis zur Geburt Jesu bleibt.
Im Adventskranz steckt eine ganze Menge christliche Symbolik. Von seinem Leuchten über das
Grün der Tannen bis hin zu den Farben der Kerzen. Lasst uns einmal gemeinsam genauer
hinschauen und so unserem Herrn noch ein wenig näher sein.
Der Adventskranz ist rund. Ein Kreis ohne Anfang und Ende. Ein Symbol für die Unendlichkeit. Und
damit auch für die unendliche und ewige Liebe Gottes. Und für die Ewigkeit, die der Herr uns
schenken wird. Er ist außerdem ein Zeichen für besondere Ehre und Auszeichnung – ein Zeichen
für einen König und Sieger wie Jesus Christus.
Seine grünen Zweige stehen mit ihrer Farbe für Leben und Hoffnung. Eine Tanne grünt schließlich
auch im Winter.
Am bedeutendsten am Adventskranz sind seine Kerzen. Die tragen gleich mehrere Bedeutungen
in sich. Die Kerzen stehen für die vier Adventssonntage. Für Frieden. Für Glauben. Für Liebe. Für
Hoffnung. Rote Kerzen sind ein Zeichen für die Liebe Gottes. Manchmal heißt es auch, sie
verweisen auf das Blut Jesu, das er für unsere Rettung vergießen wird.
Die Kerzen stehen für Jesus Christus, das Licht der Welt. Sie leuchten uns im Dunklen und in jeden
Menschen hinein.
Manchmal sind die Kerzen nicht rot, sondern es stehen drei violette und eine rosa Kerze auf dem
Kranz. Violett steht für Besinnung und Buße. Besinnung und Buße, die wir am ersten, zweiten
vierten Adventssonntag tun sollen. Die rosa Kerze wird am dritten Advent entzündet – als
Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Als Zeichen, dass das Warten auf den Erlöser die Hälfte
erreicht hat.
Lasst uns an diese Symbolik denken, wenn wir in dieser Adventszeit den Adventskranz betrachten.
Er steht für das Warten auf unseren Erlöser. Aber auch für so viel mehr. Das sollten wir nicht
vergessen.
Hannah Vogd – als Schülerin zu Gast in Besinnungstagen in der OASE
Oase.Advent 8.12.: Advent.Gedanken
ImpulsAdvent ist für mich…
…ein lichtvolles Geheimnis.
(Sr. Francesca Redelberger OSB – Abtei St. Hildegard Eibingen)
Advent ist für mich…
.…Zukunft und Hoffnung
(Sr. Fides Brücklmeyer OSB – Abtei St. Hildegard Eibingen)
Advent ist für mich…
….etwas, das das ganze Jahr über Wirklichkeit ist
(Sr. Francesca Redelberger OSB – Abtei St. Hildegard Eibingen)
Oase.Advent 7.12.: Wald.Advent
ImpulsWald.Advent
Als Angestellter und Mitarbeiter unserer Schmiede der Abtei ist der Advent manchmal eine trubelige Zeit, oft eine Zeit vor großen Montagen da die ein oder andere Einweihung oder Wiedereröffnung einer renovierten Kirche in der Weihnachtszeit liegt. Der Adventsmarkt unserer Abtei ist für mich immer der Beginn der Adventszeit.
Als Familienvater, Naturliebhaber und Jäger hat der Advent für mich eine besondere Bedeutung. Es ist eine Zeit der Stille und des Innehaltens, die sowohl in der Natur als auch in der Familie ihren besonderen Ausdruck findet. Draußen im Wald zeigt sich der Advent in der Ruhe, die über allem liegt. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor, und das Leben zieht sich zurück, um Kraft für den kommenden Frühling zu sammeln. Als Jäger erlebe ich diese Zeit als Mahnung und Inspiration: Der Wald lehrt uns Geduld, Respekt und das Verstehen der natürlichen Kreisläufe. Es ist eine Gelegenheit, nicht nur die Natur, sondern auch
das eigene Leben in den Blick zu nehmen – was war, was ist, und was kommen mag.
Gleichzeitig ist der Advent für mich als Familienvater unseres Sohnes eine Zeit, die von Wärme und Zusammenhalt geprägt ist. Während die Dunkelheit draußen zunimmt, schenken wir uns als Familie Licht, die Kerze gehörte als festes Ritual auf den Esstisch. Es ist meine Aufgabe, vorzuleben, dass der Advent nicht nur von Geschenken handelt, sondern auch von Dankbarkeit, Hoffnung und dem Wunsch, füreinander da zu sein.
In der Verbindung von Jagd und Familie sehe ich eine große Parallele: Beides fordert Verantwortung, Respekt und die Bereitschaft, das Wohl anderer über das eigene zu stellen. Der Advent erinnert mich daran, wie wichtig es ist, diesen Werten treu zu bleiben – in der Natur, gegenüber den Tieren, und vor allem in der Familie. Die Momente, in denen wir gemeinsam Zeit verbringen, einander zuhören und einfach beisammen sind, sind für mich das Kostbarste in dieser Zeit. Der Advent bedeutet für mich also nicht nur Vorbereitung auf Weihnachten, sondern auch eine Rückbesinnung auf das Wesentliche: die Stille der Natur, die Liebe der Familie und die Hoffnung auf Frieden in dieser Welt.
Christoph Falke – Schmied – Kunstschmiede Abtei Königsmünster
Oase.Advent 6.12.: Der kleine Mönch und der Nikolausbesuch bei den Waldtieren
Impuls, Kleiner MönchDer kleine Mönch und der Nikolausbesuch bei den Waldtieren
Es dunkeln früh die Tage schon, der Dezember zieht ins Land. Es ist dunkeln und nass und grau. Grau, grau, grau im ganzen Sauerland. Wie schön, dass nun die Adventszeit beginnt und Lichter al das graue Dunkel erhellen. Der kleine Mönch mag die Adventszeit besonders gern. Überall reicht es so wunderbar nach Pfefferkuchen und Plätzchen. Der Duft von Tannen und Orangen und Zimt liegt in der Luft. Besonders gern mag der kleine Mönch den Nikolaustag. Der heilige Bischof Nikolaus von Myra ist für den kleinen Mönch ein großes Vorbild für die christliche Nächstenliebe. Da im Sauerland die Bäume im Wald alle braun werden und hinwelken hat sich der kleine Mönch in diesem Jahr zum Nikolausfest etwas besonders ausgedacht. Er hat sich als Nikolaus verkleidet und will die lieben Waldtiere besuchen, um Ihnen ein paar Gaben zum Fressen zu bringen.
Im Sauerland hat es heute geschneit. Auch im Wald. Der Schnee dämpft alle Geräusche und es ist ganz leise im Wald. Nur hin und wieder raschelt ein Tier im Unterholz. Über dem Wald glänzen die Sterne am Himmel. Immer mehr Sterne gehen auf und beginnen dann ihren Glanz zu verteilen. Unten auf dem Waldboden hockt der Hase und guckt hoch in den Himmel. „Ist das schön!“, flüstert der Hase. „Heute ist auch eine ganz besondere Nacht“, erklärt die Eule, die gerade erst aufgewacht ist. „Heute kommt zu den Kindern nämlich der Nikolaus.“ „Der Nikolaus?“, wundert sich der Hase. „Wer ist denn das?“ Die Eule, die schon alt und sehr klug ist, räuspert sich: „Also, der Nikolaus ist ein besonders netter Mann. Ein Heiliger. Einst war er Bischof von Myra und hat den armen Menschen, vor allem den Kindern, in der Not geholfen. Er hat in einer Hungersnot dafür gesorgt, dass alle Menschen in Mayra Korn zum Brot backen bekommen. Den Seeleuten hat er in einem Sturm geholfen und sie gerettet. Ja, er hatte ein großes Herz für die Menschen in Not. Darum nennen die Menschen ihn auch einen Nothelfer. Darum fährt er noch heute in einem Schlitten am 6. Dezember durch die Städte und Dörfer und hat jede Menge Geschenke dabei. Die bringt er dann den Kindern.“ Der Hase ist beeindruckt. „Kommt der heilige Nikolaus denn auch zufällig mal bei uns im Wald vorbei?“ Das Gespräch von der Eule und dem Hasen haben zwei kleine Waldmäuse belauscht. Sie gucken vorsichtig aus ihrem Loch, denn vor der Eule haben sie ein bisschen Angst. Ganz leise schleichen sie dazu. „Ja, kommt der Nikolaus auch zu uns?“ „Der Nikolaus?“, fragt ein Hirsch ganz in der Nähe. „Den kenne ich, der bringt ganz großartige Geschenke.“
Große Aufregung beginnt die Stille im Winterwald zu vertreiben. Die Tiere sind ganz außer sich. Der Hirsch scharrt mit den Hufen. Der Hase atmet schnell. Die Mäuse wispern aufgeregt. Nur die Eule bleibt ruhig hocken. „Ich glaube nicht, dass der Nikolaus zu uns in den Wald kommt“, sagt die Eule. „Ihr braucht euch gar nicht zu freuen.“ Die Tiere sind traurig. Der Hirsch lässt den Kopf hängen, sodass sein Geweih fast den Boden berührt. Der Hase atmet wieder langsamer. Die Mäuse sind still. Stille senkt sich wieder über den Wald. Da raschelt es im Gebüsch und heraus kommt… der Fuchs. „’N Abend, alle zusammen“, wünscht der Fuchs. „Jemand Lust auf eine Nikolausüberraschung?“ Eine Nikolausüberraschung? Die Tiere werden wieder ganz aufgeregt. Ist der Nikolaus doch da? Der Fuchs lacht. „Nein, nicht der Nikolaus. Aber der kleine Mönch aus dem Kloster habt uns Geschenke in den Wald gelegt. Es gibt Kastanien, Nüsse, Körner, Heu und für dich, Eule, und mich sind auch zwei Stückchen Wurst dabei.“ Das ist ja wirklich eine Überraschung. Der Fuchs führt die Tiere an seine Fundstelle und tatsächlich: Da liegen die tollsten Leckerbissen. Die Tiere freuen sich, alle reden durcheinander. Und dann lassen sich alle die Geschenke schmecken und sind sich einig: Das war eine tolle Überraschung.
Am Nikolausabend sitzt der kleine Mönch in seiner Zelle und schaut aus dem Fenster in Richtung Arnsberger Wald. Es scheint sanft und still vor sich hin. Die Sterne keuchten und in den Häusern um das Kloster herum sind hell erleuchtet. Ob es die Tiere im Wald seine Nikolausgaben wohl gefunden haben? Sicherlich! Der kleine Mönch ist glücklich und zufrieden.
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Bild: Silke Wleklik
Oase.Advent 5.12.: Atempause im Advent
ImpulsWas hat der Advent mit Atempause gemeinsam?
Der Lebenszyklus eines Menschen im irdischen Da-sein beginnt mit dem Ein-Atmen und endet mit dem Aus-Atmen.
Dazwischen, als Bindeglied, gibt es die kleine Atem-Pause.
Advent heißt ankommen – innehalten und still werden
Atem-Pause
Wie bin ich da, im Atemrhythmus des Lebens?
Atemlos, getrieben und verstreut oder verbunden im Einklang -innen und außen?
Advent heißt Aus-Atmen all das, was mich vom Leben trennt und die Verbindung zum Puls des Lebens in mir verhindert
Loslassen – Leerwerden – Ausatmen.
Im Stillwerden kann ich bei mir ankommen, mich verbinden in der Atem-Pause.
Weihnachten heißt Ein – Atmen, den nächsten Atemzug empfangen mit dem Zuspruch des göttlichen Odems: Ich werde Mensch.
Advent die Atempause des Lebens im Kirchenjahr.
(Henryk Megier – Mitglied im Beirat JUNGE AKADEMIE, Mitglied im Vorstand des Freundeskreis Königsmünster e.V.)
Oase.Advent 4.12.: Der kleine Mönch und der Barbarazweig
Impuls, Kleiner MönchDer kleine Mönch und der Barbarazweig
Es war Anfang Dezember. Die Adventszeit hatte begonnen. Der Herbstwind hat alle Blätter von den Bäumen gefegt. Kahl ragten die Äste der alten Klosterkastanien in den grauen Himmel. Kalt war es geworden. Ein Rabe flog krächzend über die Türme der Klosterkirche. Frost und Nebel wechselten sich in den Tagen rund um den ersten Advent ab. Aber der Herbst wollte nicht gehen. Der Winter war noch fern. Obwohl es ziemlich kalt war, spielte Jeremias draußen im Garten hinter seinem Haus. Der Garten lag direkt an der Klosterhecke. Jeremias hüpfte vergnügt von einem Laubhaufen zum anderen. Ach, die Adventszeit war so schön. Am letzten Sonntag hatte Mama die erste Kerze am Adventskranz entzündet. Und heute hatte Jeremias schon das vierte Türchen am Adventskalender geöffnet. Nur der Schnee fehlte noch. Während Jeremias so hin und her hopste sang er: „Schneeflocken, Weißröckchen, wann kommst du geschneit“… Plötzlich wehte ein heftiger Windzug vom Kloster durch Jeremias Garten herüber und da der Wind alle Blätter weggeweht hatte, konnte Jeremias in den Klosterpark schauen. Da entdeckte er einen ihm sehr bekannten Nachbarn, den kleinen Mönch, auf der anderen Seite der Klosterhecke. Der kleine Mönch stand unter dem großen Kirschbaum und schaute sich die Äste an. „Hallo kleiner Mönch!“ rief Jeremias und winkte. „Was machst du denn da?“ wollte er neugierig wissen. „Hallo Jeremias! Ich suche nach einem schönen Barbarazweig. Weil doch heute der 4. Dezember ist.“ Antwortete der kleine Mönch. „Aber die Zweige haben doch gar keine Blätter mehr.“ stellte Jeremias fest. „Das stimmt. Aber ich nehme den Zweig mit ins Kloster und stelle ihn in einer Vase in die warme Klosterzelle.“ erklärte der kleine Mönch. „Dann wird er zu Weihnachten wunderschön blühen.“ Jeremias schaute etwas ungläubig. „Woher weißt du das denn, dass der Zweig blühen wird?“ wollte ser wissen. „Und warum nennst du den Zweig Barbarazweig?“ „Ach, das ist eine alte Legende.“ sagte der kleine Mönch, „Sie geht zurück auf die heilige Barbara. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte.“ „Kannst du mir die Geschichte von der heiligen Barbara erzählen? Bitte, bitte kleiner Mönch.“ Jeremias war neugierig geworden und wollte die Geschichte unbedingt hören.
Da kam der kleine Mönch näher an den Zaun und begann zu erzählen: „Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen namens Barbara. Sie lebte vor sehr langer Zeit in der Stadt Nikomedia und war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war sehr klug und außerdem war sie für ihre Schönheit bekannt. Sie hatte viele Verehrer, doch sie wies sie alle ab. Stattdessen beschäftigte sich die junge Barbara mit dem christlichen Glauben, mit Gott und mit Jesus, und begann zu beten. Das gefiel ihrem Vater gar nicht, denn der glaubte nicht an Gott und wollte auch nicht, dass seine Tochter das tat. Zur Strafe ließ er einen Turm bauen, um Barbara dort einzusperren. Auf dem Weg in ihr Gefängnis blieb ein kahler Zweig von einem Strauch in ihrem Kleid hängen. Barbara nahm den Zweig mit und stellte ihn ins Wasser. Der Vater erwartete, dass Barbara den Glauben an Gott aufgab. Als sie das nicht tat, beschloss er sie zu töten. Und so geschah es dann auch. Barbara musste sterben, weil sie ihren Glauben behalten wollte. Als sie tot war, fand man in ihrem Kerker den blühenden Zweig. Jedes Jahr am 4. Dezember ist der Namenstag der heiligen Barbara, der sogenannte Barbaratag. Dann erinnern wir uns an sie und schneiden einen Barbarazweig. Wenn der Zweig dann zu Weihnachten erblüht, soll das fürs nächste Jahr Glück und Segen bringen.“ „Das ist wirklich eine traurige Geschichte.“ Jeremias hatte gespannt zugehört. „Ist es eine wahre Geschichte?“ „Ob die Erzählung von der heiligen Barbara wirklich so geschehen ist, weiß ich nicht, aber ich glaube es. Aber ob die Zweige am Weihnachtsfest blühen, kannst du selbst ausprobieren“ sagte der kleine Mönch lächelnd und reichte Jeremias einen Zweig vom Kirschbaum über den Zaun. „Dankeschön!“ sagte Jeremias und nahm den Zweig. Er lief ins Haus und stellte ihn in eine Vase mit Wasser. Ob der Zweig wirklich zu Weihnachten geblüht hat? Probiert es doch einfach selbst aus!
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Bild: Silke Wleklik
Advent.Oase 3.12.: Sinnlicher Advent
ImpulsSinnlicher Advent…
… Advent ist für mich, wenn ich den Geruch von selbst gebackenen Plätzchen in der Nase habe, wenn ich mich an einer Tasse Tee wärme, wenn die erste Schneeflocke auf meinem Gesicht landete, wenn ich Weihnachtskarten an meine Liebsten schreibe, wenn ich jeden Sonntag eine Kerze auf dem Adventskranz anzünde. Advent ist für mich wenn ich mein Herz für Gott öffne.
(Cecilia Hohberg – JUNGE AKADEMIE)
Oase.Advent 2.12.: Licht im Advent
ImpulsAdvent, Advent,
Ein Lichtlein brennt.
In dir und mir,
Ob nah, ob fern von hier,
Lodern helle, warme Flammen,
Ein Feuer, das nicht so schnell erlischt,
Auch nicht bei Schrammen
Und wenn’s dich kalt erwischt.
Auch wenn er manchmal schweigt,
Ein kleiner Funken Licht, der bleibt.
Hinter jedem der Gesichter
Steht eines dieser Lichter.
Ob groß, ob klein,
Ob ungewiss
Oder klar und rein.
Und in den Augen
Liest du Geschichten:
Worte und Bilder und Zeilen,
Voller Zweifel, Angst und Wut,
Hoffnung, Glaube und Mut.
Sie warten nur auf jemanden zum Teilen.
Advent, Advent,
Ein Lichtlein brennt.
In dir und mir,
Ob nah, ob fern von hier.
Lodern helle, warme Flammen,
Ein Feuer, das nicht so schnell erlischt,
Denn es ist
Die Zuversicht,
Die macht aus dir und mir
Ein Wir.
(Madita Alberti, ehemalige Praktikantin in der OASE)
Oase.Advent 1.12.: Der kleine Mönch & der Adventskranz
Impuls, Kleiner MönchDer kleine Mönch und der Adventskranz
Es war einmal kurz vor dem Beginn der Adventszeit. Der kleine Mönch war im kleinen Gartenraum des Gartenhauses sehr beschäftigt. Das große Gartenhaus lag wunderschön im Klosterpark. Die Mönche des Klosters nutzten nur noch den kleinen Raum rechts unten als Gartenraum. Sonst war das Haus an eine Familie vermietet. Auf einen großen Tisch lagen viele Tannenzweige. Ebenso war da ein Strohkranz sowie drei violette Kerzen und eine rosa Kerze. In einem Korb lagen Tannenzapfen und Schleifenband. Und ein großes Buch lag auf den Tisch: Das Advents- und Weihnachtslexikon! Es duftet herrlich. Der Wasserkocher brodelte vergnüglich im Hintergrund. Der kleine Mönch wollte sich gerade einen Tee kochen, denn draußen und auch im Gartenhaus war es doch recht kalt. Oh, da fing es an zu schneien. Ganz langsam tanzten die Schneeflocken von Himmel herab und legten sich sanft über den Klosterpark. Wunderschön, die Adventszeit beginnt bald und der erste Schnee fällt. Der kleine Mönch goss vergnügt seinen Tee der Sorte „Apfel-Zimt-Winterzauber“ auf und sofort war der Raum gänzlich von einem adventlichen Duft erfüllt. Dann nahm er die Rosenschere zur Hand und schnitt wieder einige kleinen Zweige von dem Tannengrün ab und steckte diese an dem Kranz. Damit sie gut halten, hatte der kleine Mönch den Kranz zuvor mit Blumendraht in nicht zu engen und nicht zu weiten Abständen umwickelt. Sein Gesichtsausdruck war freudig. War auch kein Wunder, denn der kleine Mönch liebte seit seinen Kindertagen die Adventszeit mit all die schönen Bräuche und Festen. Er schaut aus dem Fenster. Ob es wohl dies Jahr mit einem Barbarazweig klappt. Und die Nikolaustüten für die Brüder müssen noch gepackt werden. einen kräftigen Schluck des guten Tees.
Plötzlich wurde mit einem Ruck die Tür des Gartenhauses geöffnet und Jeremias trat herein. Jeremias war der Nachbarjunge des Klosters. Er wohnte mit seinen Eltern und seinen Geschwistern in anderen Teil des Gartenhauses. Bevor er aber was sagte konnte, begrüßte ihn der kleine Mönch: „Grüß Gott, Jeremias!“ „Hallo, kleiner Mönch, auf dem Klosterplatz bauen Paul und Christoph alle Buden für den Adventsmarkt auf.“ „Ich weiß“, antwortete der kleine Mönch. „Sag mal, was machst du denn da“ „Ich gestalte den Adventskranz für das Kloster!“ Jeremias schaute genau zu, wie der kleine Mönch geduldig Tannenzweig um Tannenzweig an den Kranz steckte. „Toll, wie du das machst, kleiner Mönch“ lobte ihn Jeremias. „Danke für das Kompliment, lieber Jeremias“, bedankte sich höflich der kleine Mönch. „Wir haben auch schon einen Adventskranz“ sagte Jeremias. „So, so, nun wird auch Zeit, denn am Sonntag ist ja der erste Advent“, erwiderte der kleine Mönch. „Mama hat ihn beim HIT gekauft“, merkte Jeremias noch an. Der HIT war ein Supermarkt ganz in der Nähe des Klosters. Der kleine Mönch schmunzelte, denn auch er ging im Advent gerne in den HIT und kaufte Pfeffernüsse und Tee. Da fiel ihm ein: „Möchtest du auch eine Tasse Tee, Jeremias?“ „Oh ja, sehr gerne, draußen ist es kalt und es hat angefangen zu schneien“, antworte Jeremias. Der kleine Mönch gab dem Jungen eine Tasse Tee.
„Warum zünden wir eigentlich am Sonntag die erste Kerze am Adventskranz an?“ fragte Jeremias besinnlich. „Weil der erste Advent ist“, brummelt der kleine Mönch und steckte weitere Zweige an den Kranz. „Das weiß ich auch“, sagte Jeremias. „Aber wer hat denn den Adventskranz erfunden?“ „Das ist mal eine gute Frage!“ sagte der kleine Mönch legte die Tannenzweige zur Seite. „Schauen wir doch mal in meinem alten Advents- und Weihnachtslexikon, dass mir als ich ein Junge in deinem Alter war von meiner Großmutter geschenkt wurde, nach.“ Er nahm das Buch. Dann blätterte er darin herum und las. Schließlich klappte er das Buch zusammen und begann zu erzählen: „Das Ganze hat mit einem Johann Hinrich Wichern zu tun.“ „Noch nie von ihm gehört!“ sagte Jeremias. „Herr Wichern wurde Anfang 1808 in Hamburg geboren. Nach der Schule ist er Erzieher geworden und hatte auch Theologie studiert!“ „Dann war er ein Priester?“, wollte Jeremias wissen. „Nein, er war Lehrer an einer Hamburger Sonntagsschule. Früher mussten die Kinder in der Woche arbeiten um Geld zu verdienen und gingen am Sonntag in die Sonntagsschule.“, erklärte der kleine Mönch. Das fand Jeremias natürlich nicht so toll und wollte endlich wissen, was dieser Herr Wichern mit dem Adventskranz zu tun hat. Der kleine Mönch erzählte weiter: „Später hat er ein Haus für Waisenkinder eröffnet: Das Rauhe Haus. Hier konnten die Waisenkinder wie in einer Familie mit Erwachsenen, den Erziehern, leben. Auch für die Kinder dort war die Adventszeit eine besondere Zeit. Die Kinder fragten die Erzieher immer wieder, wie viele Tage es noch bis Weihnachten wären. Da kam Johann Wichern auf die Idee und machte einen großen Holzkranz mit 19 dünnen weißen Kerzen und vier dicken roten Kerzen. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet und an Sonntagen die dicken roten Kerzen. So konnten die Kinder sehen, wie viele Tage es noch bis Weihnachten waren.“ „Cool, der erste Adventskranz“ sagte Jeremies voller Freude, „dass muss ich sofort Mama erzählen. Bis neulich, kleiner Mönch!“ Jeremias nahm noch hastig einen großen Schluck Tee und poltere durch die Tür davon. Lächelnd blickte ihn der kleine Mönch nach: „Bis neulich; Jeremias!“
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Bild: Silke Wleklik
Oase.Adventskalender 2024
Aktuelles, Impuls, News aus der OASE, OaseIn diesem Jahr bieten wir Euch wieder einen täglichen Impuls durch die Advents- und Weihnachtszeit an. Vom 1.12.2024 bis zum 6.1.2025 werden wir hier jeden Tag einen Gedanken oder eine Geschichte oder ein Erlebnis zur Advents- und Weihnachtszeit einstellen. Verschiedene Menschen – die mit der OASE verbunden sind – haben für Euch einen Beitrag für diesen Advents- &Weihnachtskalender gestaltet.
Wir wünschen Euch einen gesegneten Start in die Advenstzeit.
Leibe Grüße Euer Team der OASE
Sonntags.Impuls: Hl. Elisabeth
ImpulsEs klopft an meiner Herzenstür an
Der Berg
Die Burg
Das Tor
Burgtor – Wachturm
Sei wachsam rüste die Lampe der Liebe
Öffne die Türen und mache die Tore weit
Im Hoffnungszeichen der Rose
Öffne meine Sinne und mein Herzen
Lass mich alles in Liebe tun
Mutig und stark
Brot – Krone – Rose
Deine Spur in meinem Herzen
Ein Dank für deine stumme Geste
Hände, die Brot schenken
Hände, die Wunden pflegen
Hände, die Tränen trocknen
Hände, die Hände halten
Hände, die Liebe schenken
Im Hoffnungszeichen der Rose
Öffne meine Sinne und mein Herzen
Lass mich alles in Liebe tun
Mutig und stark
Tief im Winter koste ich den Anblick der Rose
Die Einsamkeit der Rose lässt mich hoffe
Im Angesicht der Hoffnung glaubend liebend
Der Duft der Rose verzaubert meine Seele
Tief im Winter wird die Hoffnung in mir grün
Wenn das Brot zur Rose wird blüht Liebe
Elisabeth – Prinzessin – Fürstin
Elisabeth – Magd – Heilige
Hl. Elisabeth – bitte für uns
© Br. Benedikt Müller, 4.11.2021
Sonntags.Impuls: Hl. Gertrud von Helfta
Aktuelles, Glaubensfrage, ImpulsDa fühlte mein Herz, dass du angekommen und in mir gegenwärtig warst!
(Gertrud von Helfta)
Gertrud stammte aus Thüringen. Schon als fünf Jahre altes Mädchen war Gertrud – wohl als Waisenkind – ins Zisterzienserinnenkloster Helfta gekommen, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn erzogen wurde, einer durch feinsinnige Bildung ausgezeichneten Frau. So genoss Gertrud eine gediegene Ausbildung im religiösen und weltlichen Wissen ihrer Zeit und wurde selbst Nonne. Groß war Gertruds Liebe zu Jesus Christus und zu den Mitmenschen ihrer Umgebung. Stundenlang war sie diesen eine barmherzige Zuhörerin, Ratgeberin und Trösterin. Wie das Licht die Dunkelheit erhellt, entflammte Gertrud die Herzen ihrer Nächsten mit Liebe. Gleichzeitig war sie eine hoch gebildete und künstlerisch begabte Frau. Sie übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Ihre Christusvisionen begründeten ihren Ruf als größte deutsche Mystikerin und ihren Ehrennamen ‚die Große’. Gertrud betonte besonders die Bedeutung der heiligen Eucharistie (Abendmahl) und des heiligsten Herzens Jesu. Bei ihr finden sich die meisten Anrufungen der späteren Herz-Jesu-Litanei. Gertrud starb am 17. November 1302.
Fürchte dich nicht,
sondern sei getröstet,
stark und sicher.
Denn ich selbst,
der HERR und Gott
dein lieber Freund,
habe dich aus unverdienter liebe
geschaffen und erwählt,
um in dir zu wohnen
und mich an dir zu erfreuen.
(Gertud von Helfta)
Sonntags.Impuls: Hl. Leonhard
Aktuelles, ImpulsDer Heilige mit den Pferden…
Alle sieben Jahre wird in meinen Heimatort Mengeringhausen das Freischießen der Schützengesellschaft St. Sebastiani gefeiert. Schon als kleiner Junge faszinierten mich die vielen Pferde im historischen Schützenumzug durch die Stadt. Später habe ich im bayrischen Fernsehprogramm die Tradition der Pferdeprozessionen, besonders den Leonhardi-Ritt, gesehen und mich sehr glaubensneugierigen Jungen haben diese Prozession hoch zu Ross besonders fasziniert.
Was hat nun der hl. Leonhard, dessen Gedenktag am 6. November war, mit den Pferden zu tun? Und wer war der heilige Leonhard eigentlich?
Die Legende erzählt uns: Der heilige Leonhard kam so um das Jahr 500 nach Christus kam zur Welt. Die erste Lebensbeschreibung von ihn stammt allerdings aus dem 11. Jahrhundert. Es gibt aber viele Legenden über Leonhard. Diese Legenden zeugen deshalb von seiner Bedeutung als Person und Persönlichkeit, weil sie seit dem 6 Jahrhundert von Generation zu Generation weitererzählt wurde und nicht verstummten. Getauft und erzogen wurde er von Bischof Remigius von Reims. ER muss eine auf die Menschen eine große Ausstrahlungskraft gehabt haben. Die Legende berichtet, als man ihn die Bischofswürde anbot Leonhard ablehnte und sich als Eremit in eine Klause zurückzog. Bald schlossen sich Menschen an, so dass er ein Kloster gründete, dessen Abt er war. In seinem Leben hat er sich besonders für Gefangene eingesetzte. ER hat sie beucht oder sich um deren Befreiung bemüht. Er lebte also konkret das Werk der Barmherzigkeit „Gefangene besuchen“. Hier wird er für uns heute auch zum Vorbild: Leonhard lente das, was Jesus tat. Er lebte die Werke der Barmherzigkeit Jesu in seinem Alltag. Das sollen wir in unserem Leben auch Schrott für Schritt tun: Liebe leben!
Das Bild von befreiten Ketten steht im Mittelpunkt bei Leonhard. Ein starkes Bild. Oft sind wir im Leben von Dingen im Alltag gefangen. Wir dürfen aber dadruf vertrauen, dass Gott uns nicht an Ketten legt, sondern in seiner Liebe uns Talente geschenkt hat, mit denen wir unsere Ketten lösen können. Gott stellt uns auch Menschen zur Seite, die uns helfen und uns von unseren Ketten befreien. Wir müssen nur den Schlüssel zum Kettenschloss in unserem Herzen suchen und wahrnehmen und finden und dann auch aufschließen wollen. Wir Menschen machen Fehler. Aus Fehlern dürfen wir lernen, Aber Fehler sollen nicht zu Ketten werden. In der Schule des Lebens dürfen wir uns von allen Ketten, die uns gefangen halten, befreien. Denn jeder Mensch hat immer eine zweite Chance verdient und muss nicht zeitlebens an inneren Ketten gehalten werden.
In der Kirchenkunst wird Leonhard deswegen mit den ketten des Kerkers – den Ketten der Gefangen dargestellt. Später wurden aus diesen Ketten mit den Viehketten in Verbindung gebracht. So kam es, dass der hl. Leonhard auch der Patron der Pferde, Rinder (Ochsen) und Bauern wurde.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Sonntags.Impuls: Heilige Freunde
Aktuelles, ImpulsFreunde mag ich. Freunde habe ich gern. Freunde sind mir wichtig. Mit Freuden fühle ich mich verbunden. Diese freundschaftliche Verbundenheit mit ihren Freunden, zeigen manche Menschen durch das Tragen eines Freundschaftsbandes. Meinen Freunden vertraue ich. Und so ist es mit den Heiligen auch, denn Heilige sind Freunde im Himmel. Vorgestern, am 1. November, haben wir das Fest Allerheiligen gefeiert. Heute möchte ich Euch meine persönliche Allerheiligen-Litanei vorstellen, also ein Gebet mit meinen besonderen heiligen Himmelsrunden – Heilige, die mir wichtig (es ist aber nur ein kleiner Teil) Liebe Grüße Euer Br. Benedikt
In weißen Kleidern im strahlenden Licht stehen sie
Kinder
Frauen
Männer – Menschenkinder
Du zeigst mir, o Herr, den Weg zum Leben
Vor deinem Angesicht ist Freude in Fülle
Wonne zu deiner Rechten auf ewig
Die Heiligen jauchzen über ihre Herrlichkeit
Jenseits des Todes wartet das Leben
das für uns alle Christus erwirkt hat
Ihm sei die Ehre der uns berufen
ewig im Lichte vor ihm zu stehen
Heilige Maria Mutter Gottes – bitte für uns
Heiliger Andreas – bitte für uns
Heiliger Benedikt – bitte für uns
Heilige Hildegard – bitte für uns
Heiliger Nikolaus – bitte für uns
Heiliger Martin – bitte für uns
Heilige Elisabeth – bitte für uns
Jenseits des Todes wartet das Leben
das für uns alle Christus erwirkt hat
Ihm sei die Ehre der uns berufen
ewig im Lichte vor ihm zu stehen
Heilige Frauen von Helfta – bittet für uns
Heilige Scholastika – bitte für uns
Heiliger Georg – bitte für uns
Heilige Barbara – bitte für uns
Heilige Walburga – bitte für uns
Heiliger Bonifatius – bitte für uns
Heilige Odilia – bitte für uns
All Ihr Heiligen Gottes – bittet für uns
© Br. Benedikt Müller OSB, Allerheiligen – 1.11.2023
2.11.: Allerseelen
Aktuelles, ImpulsKommt noch etwas nach dem Tod oder ist der Tod das Ende?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch der Mutter.
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.
„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden groß und stark für das was draußen an der frischen Luft kommen wird.“ antwortet der andere Zwilling.
„Ich glaube, das hast du eben erfunden!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – und wie soll den ‚frische Luft‘ bitte schön aussehen?“
„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir mit den Beinen herumlaufen können und mit dem Mund tolle Sachen essen?“
„So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns nährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist doch die Nabelschnur viel zu kurz.“
„Doch, das geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders sein.“
„Du träumst wohl! Es ist doch noch nie einer zurückgekommen von ’nach der Geburt‘. Mit der Geburt ist das Leben einfach zu Ende! Punktum!“
„Ich gebe ja zu, dass keiner genau weiß, wie das Leben ’nach der Geburt‘ aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird sicher für uns sorgen.“
„Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo soll denn die nun sein, bitteschön?“
„Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“
„So ein Blödsinn! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht! Schluss damit! Wir haben sie uns erdacht, weil wir uns dadurch unser Leben besser erklären können“
Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sich ihre Augen. Sie schrien. Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume
Frei nach Henry Nouwen
01.11.: Allerheiligen
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Gott hat uns Menschen nach seinem Abbild, als geliebte Töchter und Söhne, erschaffen. Wundersam gewirkt in den Tiefen der Erde und gewoben im Schoss unserer Mutter. Wir sind alle Kinder Gottes. Ein kostbares Stück des Himmels. Die Taufe besiegelt dies. Der heilige Apostel Paulus würde uns Christenmenschen mit den Worten: „Liebe Heilige Geschwister in Christus Jesus“ begrüßen. Heilige Geschwister cool! Oder doch nicht? Es gibt doch schon so viele Heilige.
Im Himmel muss ja ganz schön was los sein! Bei so vielen Heiligen – kein Wunder! Besonders, wenn man an alle Heiligen (also alle Menschen) denkt, die wir dann Allerheiligen nennen. Was für ein heiliges Chaos! Und mit Heilige bzw. Allerheiligen sind übrings nicht nur Menschen mit christlichen Glauben gemeint, sondern alle Menschen!
Haben wir überhaupt noch einen Überblick, wer schon alles offiziell „heilig“ ist? Sankt Martin – na klar – ohne Martin kein Laternenumzug! Der heilige Benedikt – selbstredend. Und der heilige Nikolaus – sowieso – er ist schließlich der berühmteste Christ! Volle 833 Jahren hat es gedauert bis Hildegard von Bingen offiziell HEILIG gesprochen wurde, obwohl sie es schon längst war – da gab es wohl mal wieder eine interamtliche Kommunikationsdisparität im Vatikan – grins. Aber wer ist Carlo Acutis, der 2020 seliggesprochen wurde? Oder die heilige Winifred aus Wales oder den heiligen Petrus von Arolsen? Diese Seligen oder Heiligen kennt noch kaum einer. Macht aber auch nichts. Wer soll schon über 35.000 Heilige und Selige, die zu den Ehren der Altäre erhoben wurden schon merken?
Und das heutige fest Allerheilige zeigt uns ganz klar und deutlich: Es geht auch gar nicht darum einen Überblick über so viele Heilige zu haben. Es geht um ihre Taten und ihr Wirken und ihre Barmherzigkeit. Viele dieser Heiligen haben sich für Frieden eingesetzt. Sie haben den Traum von Gerechtigkeit und einer Welt voller Liebe gelebt. Sie wurden verfolgt und ausgelacht, weil sie an Jesus glauben. Sie haben die Werke der Barmherzigkeit zu ihren Lebenswerten erkoren und in den Mittelpunkt ihres Handels gestellt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Darum sind sie ganz nah bei Gott.
Aller-Heilige: Das sind Menschen, die ihr Zeugnis über die Menschenfreundlichkeit Gottes in dieser Welt abgelegt haben. Und darum sind sie für uns: Ein Fenster zum Himmel! Und ein Grund zum Jubeln: GAUDEAMUS OMNES
Sonntags.Impuls: Hl. Ludwig (Lutz)
Aktuelles, ImpulsDer heutige Heilige, den ich Euch vorstellen möchte, ist ein ehr unbekannter Heiliger, obwohl er einen bekannte Heiligennamen trägt. Am 25.10. war der Gedenktag des Heiligen Ludwig (Lutz) – vielleicht völlig unbekannt… Aber eine interessante Legende:
Unter der geplagten Bevölkerung verbreitete sein Name lange Furcht. Denn Ludwig III. von Harnstein (1109-1185) war ein Ritter, der unter der Bevölkerung seiner Zeit Angst und Schrecken verbreitet – ein Grobian. Seine Lebensgeschichte erzählt, dass er schon als Kind sienen Vater verloren hatte, Die Mutter zog sich daraufhin ins Damenstift zurück. Ludwig führt der Erzählung nach einem Leben außer Rand und Band und hatte keine guten Rufe: Er galt als unerzogen, ausschweifend und gewalttätig. Seine Burg wurde zum Ausgangspunkt gefürchteter Raubzüge! Und Raubritter waren für die Menschen der damaligen Zeit eine üble Plage. Um 1125 heiratete er die schöne Gräfin Guda von Bomeneburg. Leider bekam das Paar keine Kinder. Diese Tatsache ließ Ludwig Zweifel an seinem bisherigen Leben aufkommen, Diese Zweifel führten so weit, dass er sein Leben radikal neugestaltete. Nun, gegen den anfänglichen Widerstrand seiner Frau, wollte er ein geistliches Leben führen. Er richtete auf seiner Stammburg ein Kloster ein und trat und dem Prämonstratenserorden als Laienbruder bei. Mithilfe seines Erbes gründete Ludwig noch viele weitere Klöster. Der einst gefürchtete Räuber wurde nun bei Menschen für seine Nächstenliebe gerühmt. Selbst seine eigenen Kleider soll Ludwig an Bedürftige verschenkt haben. Nach seinem Tod am 28. Oktober 1185 wurde er von der Bevölkerung bitter beweint.
Ich mag solch mittelalterlichen Heiligenlegenden. Man könnte doch glatt über diesen Lutz einen historischen Roman oder ein Theaterstück schreiben. Aber was will uns heute diese Legende sagen?
Tja: es geht wohl um ehrliche Selbstreflektion. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es gut ist, immer wieder einen Blick auf sein Leben zu werfen und ggf. einen Richtungswechsel einzulegen.
Station halten. Sich weiterentwickeln. Sich verändern. Weitergehen.
Oft braucht es nicht den großen radikalen Richtungswechsel im Leben. Oft sind die ehrlichen kleinen Schritte von Zeit zu Zeit gut und tragfähig. Wenn ich eben aufrichtig und ehrlich mit mir selbst bin. Für mich als Christ sind dabei vier Buchstaben wichtig geworden: WWJD – sie stehen für: „Was würde Jesus tun – what would Jesus do?“ Es erinnert mich daran, sich diese Frage im Alltag immer wieder zu stellen bei den großen und kleinen Entscheidungen in meinem Leben. Was würde Jesus tun? Durch einen Zufall bin ich heuet über diesen Hl. Ludwig oder Lutz gestolpert und als ich seine Lebensgeschichte lass – da dachte: Genau, es ist nie zu spät und immer die richtige Zeit zu fragen: WWJD?
(Br. Benedikt Müller OSB)
Sonntags.Impuls. Hl. Teresa von Avila
Aktuelles, ImpulsNichts soll dich ängstigen,
nichts dich erschrecken,
alles vergeht,
Gott bleibt derselbe.
Geduld erlangt alles;
wer Gott hat,
dem fehlt nichts.
Gott nur genügt.
(Teresa von Avila)
Zum Lied:
Sonntags.Impuls: Hl. Abraham (Stammvater)
Aktuelles, ImpulsErste Sternstunde
Ein Mann steht auf einem Hügel und sieht in den Sternenhimmel. Sternklare Nacht. Sein Blick ist in den Himmel gerichtet. Sein Blick geht ins Unendliche – ins Weite – in die Ferne. Was mag er wohl gerade gedenken. Hat er Sehnsucht? Sterne in der Nacht. Jeden Abend leuchten am Himmel viele tausend Sterne auf. Sie leuchten und verteilen ihre Strahlen. Sie sehen immer wieder anders aus. Schön sind sie. Sterne erhellen die Nacht. Der Blick in den Sternenhimmel. Der Sternenhimmel zeigt etwas von der Unendlichkeit Gottes, von seiner Größe, seiner Nähe und Allmacht. Sterne in der Nacht geben uns Sicherheit und zeigen etwas Verheißungsvolles auf. Gott ist da. Sucht der Mann Gott oder hört er Gott rufen? Wartet er? Träumt er von seiner Zukunft? Ist der Blick in den Sternenhimmel seine Wartezeit auf Zukunftsträume? Auf was wartet er? Wartet er auf eine Verheißung die seinen Traum erfüllen lässt? Wartet er auf Gott, der doch scheinbar so weit weg ist, wie die Sterne und doch so nah, wie ein Licht in der Dunkelheit. Ein Mann steht auf einem Hügel, sein Blick in den Sternhimmel gerichtet. Die Bibel (Altes Testament) erzählt uns von einem Mann, der seinen Blick gen Himmel in die Sterne richtete, als er auf die Verheißung Gottes wartete. Sein Name: Abraham!
Sonntags.Impuls: Hl. Franziskus
Aktuelles, ImpulsZum heutigen Erntedank-Sonntag bietet sich ein „Wochen-Heiliger“ für den Sonntags.Impuls besonders an: Franz von Assisi.
Sein Leben ist eine klare Antwort bezogen auf die Nachfolge von Jesus. Der reiche Kaufmannssohn gibt alles auf – radikal – um in Armut Jesus nachzufolgen. Franziskus ein Systemsprenger – ein Aussteiger… „Was für Jesus tun“ – das lebt Franziskus – konsequent. Franziskus segnet die Kinder, hilft den Schwachen und Kranken; er wird ihnen zum Bruder. Er hilft jedem Menschen, der Hilfe benötigt, egal, welcher Religion dieser Mensch angehört oder welchen Glauben er hat. Er hilft, teilt, ist für andere Menschen da – bedingungslos. Franziskus liebt die Erde, die Sonne, den Mond und die Sterne. Er liebt die Blumen und Tiere. Alles, was auf dieser Welt ist, weil es von Gott ins Sein gerufen wurde, von Gott gewollt ist. Allen Geschöpfen wird Franziskus zum Bruder. Sein Ziel ist es, mit allen Geschöpfen friedvoll umzugehen, weil alles aus Gottes Hand stammt und wir alle Geschöpfe Gottes sind. Eine besonders schöne Begebenheit ist seine Vogelpredigt.
Vogelpredigt des Hl. Franz
Franziskus wanderte eines Tages mit einigen seiner Brüder in der Umgebung von Assisi. Auf einem Baum, an dem sie vorbeikamen, entdeckten sie viele verschiedene Vögel. „Ich will ihnen eine Predigt halten“, sagte Franziskus. Die Brüder schauten einander verwundert an. Franziskus blieb unter dem Baum stehen. „Liebe Geschwister“, sagte er. „Friede!“ Da flatterten alle aufgeregt durch die Luft und ließen sich dann auf dem Boden vor Franziskus nieder. Ohne sich zu bewegen, ohne einen Laut von sich zu geben, schauten sie zu ihm auf und hörten ihm zu.
„Meine lieben kleinen Geschwister. Freut euch, denn Gott hat euch gerne. So wie ihr lebt, würde es mir auch gefallen. Ihr seid frei. Ihr könnt fliegen, wohin ihr wollt. Heute seid ihr hier, morgen seid ihr dort. Ihr habt kein festes Haus, in dem ihr wohnt. Ihr lebt in den Bergen, auf den Hügeln, in Felsen oder in den Städten und Dörfern. Ihr nistet für kurze Zeit in den Bäumen, aber dann seid ihr wieder unterwegs. Ihr trinkt aus den Bächen und den Quellen, die ihr findet. Obwohl ihr keine Felder bebaut, nicht sät und nicht erntet, braucht ihr euch um das tägliche Essen nicht zu sorgen. Gott sorgt dafür, dass ihr immer genügend zum Leben habt. Seid dankbar dafür und vergesst nicht Gott zu loben!“
zusammengestellt von Br. Benedikt Müller OSB
Sonntags.Impuls: Hl. Erzengel
Aktuelles, ImpulsHeute, am 29. September, ist Michaelistag. Im Mittelalter ein großer kirchlicher Feiertag. Die Kinder hatten schulfrei, die Leute strömten in die Kirchen. Am Ende des Sommers noch einmal so richtig Kraft tanken für die langen Wintertage. Und das mit Hilfe der Engel. Denn darum geht es am Michaelistag. Es geht um die Engel.
Zunächst einmal um einen bestimmten. Nämlich den Erzengel Michael. Im letzten Buch der Bibel führt er die Engel an im Kampf gegen den Satan und besiegt ihn. Deshalb gilt er als „Engelsfürst“, als Patron der Soldaten und Krieger, aber auch als himmlischer Arzt und Schutzheiliger der Kranken. Und in seinem Gefolge tummeln sich jede Menge Engel.
Engel sind in der Bibel Botschafter Gottes. Sie kündigen wichtige Dinge an wie die Geburt eines Kindes. Sie tauchen in Lebenskrisen auf und bringen Menschen wieder in die Spur. Sie haben meistens keine Flügel, keine weißen Kleider und keinen Heiligenschein. Und oft werden sie gar nicht auf Anhieb erkannt. Und dennoch sind sie da.
Sie sind auf ihre Art ein Wink des Himmels, eine Art Ausrufezeichen Gottes. Und wo sie auftauchen, verändern sich Perspektiven, verändert sich Leben, tanken Menschen Kraft. Gehen ihren Weg weiter. Anders. Gestärkt, ermutigt, getröstet.
Michael
Der Name bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Diese Frage richtet sich gegen die bösen Kräfte in der Welt.
Und die Antwort lautet: „Niemand ist wie Gott!“ – Auch die böseste Macht ist dem guten Gott unter–
legen. Dies belegt eine Vision des heiligen Johannes im letzten Buch der Bibel (Offb 12,1–12): Am
Ende der Welt wird alles Böse durch das Gute besiegt. Dargestellt wird diese Tatsache als Kampf
zwischen dem Engel Michael und einem Drachen.
Michael richtet uns also folgende Botschaft von Gott aus: Der gute Gott ist mächtiger als alles Böse
auf der Welt. Verzweifle daher nicht, wenn du die Zeitung aufschlägst oder die Nachrichten einschaltest
und auch dieses Mal vorwiegend von Kriegen und Krisen, Katastrophen und Not erfährst. Vertrau dar–
auf, dass das Gute in der Welt siegen wird, und setz dich mit deiner Kraft für das Gute und gegen das
Böse ein. Sei dir dabei sicher: Keine deiner guten Taten ist umsonst. Denn Gott steht mit dir im Bund,
segnet dich und sorgt dafür, dass deine gute Tat etwas bewirkt für eine bessere Welt.
Gabriel
Der Name bedeutet „Gott hat sich stark gezeigt“. Dies erfährt der alte Tempelpriester Zacharias, dem
der Engel Gabriel ausrichtet, dass seine ebenfalls alte Frau Elisabet einen Sohn bekommen wird –
Johannes den Täufer – , und dies erfährt die junge Maria, die von Gabriel hört, dass sie ohne Mann
schwanger werden und Jesus zur Welt bringen wird (Lk 1,5–38). Beide – Zacharias wie Maria – fragen
den Gabriel spontan „Wie soll das geschehen?“, und beide erleben, dass der Name Gabriels auf Gott
zutrifft: Gott hat sich stark gezeigt; Gott bringt auch Unmögliches zustande.
Gabriel richtet uns folgende Botschaft von Gott aus: Für Gott ist nichts unmöglich. Hab deshalb keine
Angst vor dem Leben. Auch wenn das Leben gerade nicht freundlich zu dir ist, halte an Gott fest! Er
vollbringt scheinbar Unmögliches, er führt dich durch alle Schwierigkeiten hindurch, er lässt dich auch
wieder sonnige Zeiten sehen. Vertrau also auf Gott – auch wenn alles dagegenspricht. Gott wird sich
für dich stark zeigen.
Rafael
Der Name bedeutet „Gott hat geheilt“. Rafael ist der Begleiter des Tobias, einer der Hauptfiguren des
alttestamentlichen Buches Tobit. Tobias hat eine weite und gefährliche Reise zu unternehmen, um für
seinen blinden Vater Tobit Geld bei einem Verwandten zu holen. Rafael, der sich inkognito als Weg–
Gefährte für Tobias anbietet, sorgt nicht nur dafür, dass Tobias heil zurückkommt, sondern findet für
ihn auch noch eine Frau und heilt seinen Vater Tobit von der Blindheit. Vom „outing“ des Rafael, also
seiner Selbstoffenbarung als Engel, erzählt Tob 12,1–22.
Rafael richtet uns folgende Botschaft von Gott aus: Du bist nicht allein! Gott ist immer bei dir! Er will,
dass du heil durchs Leben kommst, dass du Glück und Erfüllung findest, und dass du eines Tages
dein Lebens–Ziel sicher erreichst.
Sonntags.Impuls: Hl. Hildegard
Aktuelles, ImpulsRose vom Disibodenberg
In unheilvollen Zeiten durchtränkt vom kalten Rauch
Die Nebel
Die Stufen
Die Mauer
Die Kirche – Steinbrockenzerfall
Wie weiße Tücher schwimmt der Nebel um die Klostermauern
Aus einem Fenster leuchtet ein gelber Fetzen Licht
Und durch die Nacht fällt sanft eine Feder
Weine nicht!
Denn siehe:
Gesiegt hat der Löwe von Juda
Christus, der HERR!
Klostermauer – Rose – Altweibersommergruß
Die Schatten werden länger im Sonnenumlauf
Ein Kommen und Gehen
Schritt für Schritt im Rhythmus der Zeiten
Wie eine Dohle in der Wüste, eine Eule in Ruinen
Doch sorglos lässt du mich wohnen
Regenperlen, die ans Fenster fallen
Sind wie der Tau der niederrint vom Hermon
Weine nicht!
Denn siehe:
Gesiegt hat der Löwe von Juda
Christus, der HERR!
In Ketten gelegt die Mondbahnen
im Spiegelglanz des Nordlichtes
Kein Stern am Firmament
Nebelwolken umhüllen diese kalte Nacht
Im Garten an der Mauer blüht eine Rose
Herbstlaub fällt von den Bäumen
Still fliegen dahin Sommernachtsräume
Im Zeichen der Rose: Hoffnungsträgerin
Hildegard – Nonne – Äbtissin
Hildegard – Prophetin – Kirchenlehrern
Hl. Hildegard – bitte für uns
17.09.2019 Festtag der Hl. Hildegard von Bingen
840 Todestag der hl. Hildegard
© Br. Benedikt Müller OSB – gesprochen von Sophia Ersel
Sonntags.Impuls: Hl. Notburga
Aktuelles, ImpulsSeit meinen Kindertagen mache ich immer wieder gerne in unbestimmten Abständen Urlaub in Südtirol – beim Familie Peskoller – in Ehrenburg – im Pustertal. Im Jahr 2015 habe ich eine kleine Wanderung auf dem Bittgang zur Ehrenburger Kornmutter gemacht. Vor dem Wald bin ich der heiligen Notburga begegnet – ihr Gedenktag ist der 13. September. Nein, die Heilige kam mir nicht auf den Weg entgegen, aber sie stand an der Seite des Weges in einem Heilgen-Stöckel. Daneben war eine Bank. Ich setzte mich einen Moment auf die Bank, sozusagen neben die Heilige und blickte auf das Dorf. Und wie es der der Himmel so wollte, kam mir ihre Legende wieder in den Sinn.
Notburga war eine einfache Tiroler Magd mit einen starken selbstbewusst sein. Vielleicht war es auch Mut. Eine mutige Magd mit dem Herz am rechten Fleck. Notburga hörte in ihr Herz und wusste was gut bzw. was recht und was unrecht. Was wichtig und unwichtig ist. Eine bodenständige-fromme Tirolerin. Die Legende erzählt, dass sie einmal, als sie länger Arbeiten sollte, gestreikt hat. Der Grund war nicht, weil sie keine Lust mehr hatte, sondern sie sollte während der Zeit des Gebets weiterarbeiten. Notburga wollte sich aber die Zeit für Gott nicht stehlen lassen. Denn alles hat seine Zeit zu seiner Zeit. Zeit der Arbeit. Zeit des Gebetes. Ora et labora.
Ihr NEIN fasziniert nicht. Ein NEIN das ein JA zu Gott ist!
Im Alltag fällt es oft schwer die Zeit für Gott zu finden. Im Kloster gibt der Rhythmus des Tages mir die Zeiten für Gott vor. Zeiten, die Beziehung zu Gott zu pflegen. Ich gestehe, oft streicht mir diese Zeit durch die Hände, so wie der Sand in der Sanduhr. Dann wird Notburga mir zur Helferin in meiner Zeit die Zeit für Gott als Geschenk wieder neu zu entdecken. Wichtig ist dann das dran bleiben…
In meinem Büro im Kloster steht eine Figur der heiligen Notburga, vom Herrgott-Schnitzer Klaus Kirchler aus St. Johann im Ahrntal, als Erinnerung für meine Zeit mit Gott.
(Br. Benedikt Müller)
Sonntags.Impuls: Hl. Gregor – September II
Aktuelles, ImpulsAm 3. September haben wir das Fest des heiligen Papstes Gregor der Große gefiert. Für uns Benediktiner hat er eine besondere Bedeutung. ER ist nicht nur der „Erfinder“ der Gregorianik – des gregorianischen Chorals – so heißt die Form des Gesanges in der Liturgie von uns Mönch. Sondern er hat in seinem II. Buch der Dialoge auch die Lebensgeschichte unseres Ordensgründers und Mönchsvater dem hl. Benedikt von Nursia verfasst. In diesem Buch der Dialoge gibt es eine sehr interessante Legende, die mir gut gefällt:
Der Brand in der Küche
Die Brüder beschlossen in Gegenwart des Mannes Gottes, an dieser Stelle die Erde aufzugraben. Als sie tiefer gruben, fanden sie dort ein bronzenes Götterbild. Sie brachten es zunächst einmal in die Küche. Da schien plötzlich Feuer auszubrechen, und in den Augen aller
Mönche sah es so aus, als ob das ganze Küchengebäude in Flammen aufginge. Sie schütteten Wasser hin und machten dabei großen Lärm, weil sie meinten, ein Feuer löschen zu müssen. Von dem Tumult beunruhigt, kam der Mann Gottes herbei. Er erkannte, dass es das
Feuer nur in den Augen der Brüder gab; denn er selbst sah es nicht. Da neigte er sofort sein Haupt zum Gebet und rief die
Brüder, die er von einem vorgegaukelten Feuer betrogen fand, zu dem zurück, was wirklich zu sehen war. Sie erkannten, dass das Küchengebäude unbeschädigt dastand, und sahen die Flammen nicht mehr, die der Alte Feind vorgetäuscht hatte.
(Gregor der Große, Zweites Buch der Dialoge, Kap. 10)
Unser Prior P. Klaus-Ludger schrieb in unserem GRUSS aus Königsmünster gute Gedanken zu dieser Geschichte:
“ ‚Nichts geht mehr.‘ – ‚Die Hütte brennt lichterloh.‘ Jede und jeder kennt aus dem persönlichen Lebensgefühl oder am Arbeitsplatz, in der Familie, im Freundeskreis, übrigens auch im Kloster Augenblicke, in denen solche Sätze sich unwiderstehlich aufdrängen. ‚Nichts geht mehr.‘ – ‚Die Hütte brennt lichterloh.‘ Genau das trifft hier zu. Nur: Das Problem ist anders, als es in den Augen der Brüder aussieht. Ihre
fatalen Fehleinschätzungen passieren, weil der ‚Alte Feind‘, der ‚Teufel‘ im Spiel ist, der „’Diabolos‘ (wörtlich: der, der durcheinanderwirft). Benedikt ist derjenige, der – mit Gebet und Segen – das richtige Bild wiederherstellt: Der Stein ist nur scheinbar ‚unbeweglich‘, sondern lässt sich ’schnell heben‘; das Feuer ‚gibt es nur in den Augen der Brüder.‘ Was ist hier auf diabolische Art durcheinandergeraten? Wie kamen die Dinge, besser die Menschen, wieder in Ordnung? – Benedikt ist kein Zauberer, der mit einer magischen Geste oder einem geheimnisvollen Spruch das Geschehen manipuliert. Seine entscheidende Qualität besteht vielmehr darin, dass er sieht, was tatsächlich los ist. So gelingt es ihm, seinen Brüdern die Augen für die Wirklichkeit zu öffnen: ‚… revocavit fratres ad oculos suos.‘ Wörtlich übersetzt: ‚Er rief die Brüder zu ihren eigenen Augen zurück.'“
(P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB „GRUSS aus Königsmünster“ 1/2012 – S. 16-17)
Vielleicht schauen wir demnächst in den Situationen, in denen es in unseren Leben alles brennt und scheinbar nichts mehr geht, mit unserem Inneren-Auge in unser Herzen und suchen die Ursache für den Brand, der uns den Lebensalltag einheizt. Manchmal können wir feststellen, dass das Feuer gar nicht so heiß ist und auch nicht wild um sich lodert. Hören wir und neigen unser Herzens Ohr und schauen mit den Inneren-Auge in unser Herz und löschen das Feuer, in dem wir den Frieden in uns suchen.
Sonntags.Impuls: Heiliger Augustinus – September I
Aktuelles, ImpulsAm 28.08. haben wir den Gedenktag des Heiligen Augustinus gefeiert. Ein Satz des heiligen Augustinus berührt mich sehr: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“
Mein Herz. Es schlägt in mir. Ich neige meines Herzens Ohr und höre den Schlag der Herzens.Zeit. Mein Herz es schlägt. An manchen Tagen schlägt es ruhig. An anderen Tagen schlägt es schnell. Es schlägt Alarm. Irgendetwas regt mich auf. Irgendetwas bringt es in meinem Herzen zu klopfen. Schneller und immer schneller…. Weil ich mich über meinen Nächsten oder mich selbst geärgert habe? Weil ich wegen einer Aufgabe nervös bin? Vielleicht, und ich bin mir sicher, kennst Du ja auch solch Situationen aus Deinem Leben… Herz.Klopfen… Die Momente, wo wir einfach ein unruhiges Herz haben. Mir persönlich, hilft es dann oft in solch Situationen INNER-LICH zu werden. Ich nehme mir einen Moment des Rückzugs. In die Natur. In meine Klosterzelle. In die Abteikriche.
Ich werde innerlich, um still zu werden. In meiner „Kloster auf zeit“ vor dem Klostereintritt habe ich die Gebetsform des Herzensgebet kennen und schätzen gelernt. Seitdem trägt mich das Herzensgebet durch meine Herz.Sturmzeiten, also durch die Zeiten, wo mein Herz unruhig ist. Ich atme ein und spreche dabei innerlich, denn jeder Mensch hat die Gabe mit der innerlichen Stimme zu sprechen. Jesus – ich atme aus und spreche dabei innerlich: Christus! Jesus hat gesagt, dass er immer bei uns. Vielleicht kennst Du die Geschichte, in der Jesus den Sturm auf dem See zum Schweigen bringt. Der Wing legt sich – es wird ruhig und still. Und wie Jesus einst den Sturm auf dem See gestillt hat, so durfte ich in den wirklich schweren Zeiten meiner Herz.Stürme erleben, dass ER mein Herz stillt, wie einst den Sturm. Jesus wird zum Sturm.Anker, wenn ich dranbleibe, also bei Jesus bleibe oder anders ausgedrückt, wenn ich Jesus im Herzen trage. Dann kann mein unruhiges Herz, wie Augustinus sagt, in ihm ruhen. Der hl. Benedikt beschreibt dies im Prolog unserer Mönchsrege ähnlich: Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden. Mit Frieden ist Gott gemeint – PAX DOMINI. In der Herzens.Tiefe, da wohnt Gott und klopft mit Friedens.Liebe an. In der Herzens.Tiefe lässt Gott sieh finden, wenn wir innerlich werden.
Vielleicht probierst Du es mal selbst aus. Wenn Dein Herz mal wieder auf Sturm gestellt ist, dann suche dir einen ruhigen Platz, vielleicht in der Natur – schließe die Augen – und höre in die stille Natur und Dein Herzen. Mit jedem ruhigen Atemzug wir dein unruhiges Herz ruhiger, bis es ruht in Frieden und sanft schlägt.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Augustinus von Hippo, meist ohne Zusatz Augustinus oder Augustin, gelegentlich auch Augustinus von Thagaste oder (wohl nicht authentisch) Aurelius Augustinus (* 13. November 354 in Tagaste, heute Souk Ahras, Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius nahe dem heutigen Annaba, Algerien), war ein römischer Bischof und als Kirchenlehrer verehrt. Er gilt neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen als einer der vier lateinischen Kirchenväter des patristischen Zeitalters der Alten Kirche. Augustinus war zunächst Rhetor in Tagaste, Karthago, Rom und Mailand. Nachdem er jahrelang Manichäer gewesen war, ließ er sich unter dem Einfluss der Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand im Jahr 387 christlich taufen; von 395 bis zu seinem Tod 430 war er Bischof von Hippo Regius. Von Teilen der Kirche wird er als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche ist wie auch bei den evangelischen und anglikanischen Kirchen der 28. August.
Sonntags.Impuls: Hl. Bernhard von Clairvaux – August III
Aktuelles, ImpulsAm 20. August war der Gedenktag des hl. Bernhard. Der heilige Bernhard von Clairvaux (* um 1090 auf Burg Fontaine-lès-Dijon bei Dijon; † 20. August 1153 in Clairvaux bei Troyes), latinisiert Sanctus Bernardus, war ein mittelalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger, Kirchenlehrer und frühscholastischer Mystiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, für dessen Ausbreitung über ganz Europa er verantwortlich war.
Persönlich gefallen mir die Predigten des hl. Bernhards zum Hohelied aus dem Alten Testament.
Als Hoheslied (auch: Hohelied Salomos) bezeichnet man ein Buch des Alten Testaments Es handelt sich um eine Sammlung von zärtlichen, teilweise explizit erotischen Liebesliedern, in denen das Suchen und Finden, das Sehnen und gegenseitige Lobpreisen zweier Liebender geschildert wird. In der christlichen Mystik werde diese „Liebesgespräch“ oft auf die Liebe Gottes zur Seele des Menschen in Bezug gesetzt. Dieses wirklich sinnlich-poetische Buch der Bibel solltest du gelesen haben.
Der h. Bernhard war als Mönch von Gottes Liebe wunderbar erfüllt. Bernhard hatte Gott einfach lieb. Wir wissen selber, wie schön es ist, jemanden lieb zu haben: die Mutter, den Vater, die Kinder, die Freunde oder der Geliebte oder en Geliebten oder wie es für jeden selbst sich definiert. Und es ist schon lieb gehabt zu werden… Liebhaber des Lebens sein – Bernhard war ein Liebhaber Gottes, weil er das Leben das Gott ihn schenkt und Gott selbst mit treuem Herzen liebte.
Von daher passt zu diesem Impuls ein Text über die Liebe aus der Sammlung der alten „Licht & Klang Texte“ der OASE:
Herz – Liebe
Innehalten auf dem Lebensweg. In die Stille gehen. Auf sein Herz hören. Es schlägt. Schlägt es warm in dir oder schlägt es Alarm? Das Herz ist wie eine Tür. Nur wenn es geöffnet ist, kannst du weiter gehen. Mach hoch die Tor, die Tür macht weit. Manchmal ist es schwierig, offen zu sein, aufeinander zuzugehen. Da braucht es den Schlüssel der Liebe, um wieder zueinander zu kommen. Denn es gibt nichts Stärkeres; nichts, was mehr verbindet als die Liebe. Wenn wir unser Herz für die Liebe; mit der Liebe öffnen, sind wir alle miteinander verbunden. Wenn wir lieben, sind wir nicht allein. Und wir können gemeinsam aufstehen und weitergehen, umgeben von der unendlichen Liebe Gottes. Grande Amore – die große Liebe will unser Herz umfluten, wie das ganze Universum.
(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)
15.08.: Maria Himmelfahrt
Aktuelles, Impuls, Station onlineGelesen / Gesprochen von Jacqueline Wolf & Noah Dawedeit
Der Himmel geht über allen auf
Der Himmel
Die Wolken
Das Licht – Sonnenstrahlen
Erheben dich, du königliche Jungfrau
Herrlich strahlst du im Licht
Maria ist in den Himmel erhoben
Die Engel freuen sich und preisen den HERRN
Der König der Herrlichkeit
Hat sie heute im Himmel gekrönt
Sei gegrüßt, Königin, du Stern der die Sonne heraufführt
Sei gegrüßt, Königin, du Morgenröte des Tages
Sei gegrüßt, Königin, du Acker der makellosen Frucht
Sei gegrüßt, Königin, du Land der Verheißung
Sei gegrüßt, Königin, du Thron des Königs
Sei gegrüßt, Königin, du Zelt des ewigen Wortes
Sei gegrüßt, Königin, du Tochter deines Sohnes
Maria ist in den Himmel erhoben
Die Engel freuen sich und preisen den HERRN
Der König der Herrlichkeit
Hat sie heute im Himmel gekrönt
Wie die Morgenröte steigt sie empor
Schön wie der liebliche Mond,
Ein großes Zeichen erschien am Himmel
Es erschien eine Frau, mit der Sonne bekleidet
Der Mond war unter ihren Füßen
Auf Ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen
Maria – Heilige – Mutter
Maria – Heilige – Königin
© Br. Benedikt Müller OSB
Sonntags.Impuls: Hl. Edith Stein – August I
Aktuelles, ImpulsVon August 2024 bis August 2025 wollen wir Euch wieder Sonntags.Impulse schenken. Thema werden die HEILIGEN sein. Jede Woche stellen wir eine Heilige oder einen Heiligen aus der vorangegangen Woche vor. Heute die Hl. Edith Stein, deren Festtag wir am 9. August gefeiert haben.
Meinen Tag leg ich in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen,
Sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
Bin in Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen,
Deinen Händen bette ich mich ein.
(Edith Stein – Teresia Benedicta a Cruce)
Edith Stein wird am 12. Oktober 1891 in Breslau als Kind einer jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Sie ist die jüngste Tochter von Siegfried und Auguste Stein. Sie wächst Edith ab ihrem zweiten Lebensjahr ohne Vater auf. Bereits früh fällt Edith als überdurchschnittlich intelligent auf, so dass sie vorzeitig eingeschult wird. Auch in der Schule zeichnet sie sich durch besonders gute Leistungen aus. Als Jugendliche distanziert sie sich immer mehr vom Glauben an Gott: „Ich habe mir das Beten ganz bewusst und aus freien Entschlüssen abgewöhnt“, erzählt sie im Rückblick auf einen längeren Aufenthalt bei ihrer Schwester in Hamburg. Nach ihrem Abitur 1911 beginnt sie in Breslau Literatur, Geschichte und Psychologie zu studieren. Jedoch schon bald wendet sie sich ab von der Psychologie, um sich in das Studium der Philosophie zu vertiefen. Dabei fasziniert sie der Ansatz Edmund Husserls so sehr, dass sie den Studienort wechselt und nach Göttingen geht, um direkt bei Husserl zu studieren. Husserl wird zum prägenden philosophischen Lehrer für Edith Stein: Als ihr Doktorvater betreut er ihre Promotion, und sie begleitet ihn schließlich als Assistentin an die Universität von Freiburg. Jedoch bleibt ihr ein weiterer wissenschaftlicher Werdegang verwehrt: Trotz ausgezeichneter Doktorarbeit wird ihr als Frau eine Habilitation nicht gestattet. Als später Frauen dies ermöglicht wird, ist Edith Stein aus einem anderen Grund ausgeschlossen: Im antisemitischen Deutschland wird ihr als Jüdin diese Chance verweigert. 1918 gibt sie ihre Stelle bei Husserl auf. Bei Freunden stößt sie zufällig auf die Autobiographie von Theresa von Avila: „Ich begann zu lesen, war sofort gefangen und hörte nicht mehr auf bis zum Ende“. Diese Lektüre und verschiedene persönliche Begegnungen bewegten Edith Stein schließlich so, dass sie zum Katholizismus konvertiert. Am 1. Januar 1922 lässt sie sich taufen. Ihr religiöses Leben verbindet sie mit großem Engagement in der Welt: „Je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muss er auch in diesem Sinn ‚aus sich herausgehen’, d.h., in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen.“ Eine zeitlang arbeitet Edith Stein als Lehrerin in Speyer. Bereits seit ihrer Schulzeit ist sie engagiert für die Rechte von Frauen, in den zwanziger Jahren galt sie als gefragte Rednerin über Themen der Frauenfrage. Im Frühjahr 1932 erhält sie einen Ruf an das Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Sie zieht in das Collegium Marianum, wo viele junge Ordensfrauen wohnen. Als Dozentin lebt Edith Stein dort in einfachen Verhältnissen gemeinsam mit den Studierenden. Jedoch kann sie nur ein Jahr dort lehren: Unter dem Nationalsozialismus darf sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ihren Beruf nicht mehr ausüben. Edith Stein tritt nun in den Karmel Köln-Lindenthal ein und nimmt im Gedenken an Theresa von Avila den Ordensnamen „Teresia Benedicta a Cruce“ an. Im Kölner Karmel widmet sie sich wieder wissenschaftlichen Arbeiten. Bald schon muss sie jedoch Deutschland verlassen; sie emigriert gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa nach Echt in Holland. Am 2. August 1942 wird sie von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Edith Stein wird dort am 9. August 1942 in der Gaskammer ermordet. Ihre Selig- und Heiligsprechung wurde u.a. durch den Verein Katholischer Lehrerinnen vorangebracht. Katholischen Frauen im Beruf lag in besonderer Weise daran, dass eine wissenschaftlich gebildete und berufstätige Frau in den Heiligenkalender der katholischen Kirche aufgenommen wurde. Am 10. Mai 1987 wird Edith Stein selig gesprochen, die Heiligsprechung folgte am 9. Oktober 1998 in Rom.
Audio – Text: Br. Benedikt Müller OSB
Gesprochen von Jacqueline Wolf & Noah Dawedeit
Ostermontag: Emmaus Jünger
Ausstellung, Impuls, UnkategorisiertEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Ostermontag: Emmaus Jünger
Dominus vobiscum – Domine quo vadis
Die Männer
Der Weg
Das Fremde – Weggefährten
Scivias – Wisse die Wege
Ich weiß mein Erlöser lebt
Herr bleibe bei uns, den es will Abend werden
Und der Tag hat sich schon geneigt
Weine nicht! Denn siehe: Gesiegt hat der Löwe von Juda
Welcher ist CHRISTUS der HERR aus dem Spross Davids
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas24%2C13-35
Hier endet unser Reihe „Domino – Ein Plan voller Möglichkeiten“. Im Advent wird es wieder Impulse zu Advents- und Weihnachtszeit geben.
Ostersonntag: Jesus Christus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Ostern: CHRISTUS
Frohe und gesegnete Ostern…
Der verborgene Mensch des Herzens
Der Puls
Der Atem
Das Herz – Herzschlag
Die Lebenskraft
Ich sterbe nicht ich lebe
Du bist ja bei mir
Christ ist erstanden
Von der Marter alle;
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden,
So wär die Welt vergangen;
Seit dass er erstanden ist,
So freut sich alles, was da ist.
Kyrieleis.
Halleluja,
Halleluja,
Halleluja!
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp aus der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas24%2C1-12
Karsamstag: Maria Magdalena
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Karsamstag: MARIA AUS MAGDALA (Maria Magdalena)
Dic nobis, Maria. Quid vidisti in via
Die Frau
Die Sünderin
Die Heilige – Apostola apostolorum – Apostelin der Apostel
Sag uns, Maria, was hast du gesehen auf dem Wege
Mors et Vita duello, Conflixere mirando
Tod und Leben rangen in wundersamem Zweikampf
Wir warten sehnsüchtig auf deine Botschaft vom Grab am Ostermorgen
Heilige Maria Magdalena – bitte für uns
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us28%2C1-8
Karfreitag: Kreuz
Aktuelles, ImpulsKarfreitag: Kreuz
O Welt, sieh hier dein Leben
am Stamm des Kreuzes schweben,
dein Heil sinkt in den Tod!
Der große Fürst der Ehren
lässt willig sich beschweren
mit Schlägen, Hohn und großem Spott.
Lied-Tipp zum Karfreitag:
https://www.youtube.com/watch?v=CSeuOE67p-s
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes19%2C16-42
Gründonnerstag: Simon von Kyrene
Aktuelles, Impuls, UnkategorisiertEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Gründonnerstag: Simon von Kyrene
Einer trage des anderen Last
Der Fremde
Der Helfer
Der Träger – Kreuzeslast
Simon von Cyrene trägt mit das Kreuz
Wer mein Jünger sein will, verleugne sich selbst
Er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Markus15%2C20-28
Karmittwoch: Pontius Pilatus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Gründonnerstag: Pontius Pilatus
Die Würfel sind gefallen – rien ne va plus – nichts geht mehr
Der Römer
Der Statthalter
Die Richter – Richtspruch
Passus sub Pontio Pilato, crucifixus, mortuus et sepultus;
Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
Was ist Wahrheit
Ecce Homo
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes18%2C28-40
Kardienstag: Judas
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Kardienstag: Judas Ischariot
Money, כסף, raha, դրամ, argent, peningar, χρήματα, denar, soldi, Geld,
Der Jünger
Der Verräter
Die Silberstücke – Judaslohn
Verraten und verkauft für ein paar Silbermünzen
Fragezeichen
Warum mein Freund bist du gekommen
Fragezeichen
Blutgeld für den Töpferacker den Blutacker
Fragezeichen
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
Karmontag: Johannes Jünger
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Karmontag: Johannes (Jünger)
Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet
Der Jünger
Der Freund
Der Weggefährte – Freundeswege
Einen Weg gehen vom Anfang bis zum Ende das Anfang wird
Seht, nun ziehen wir hinauf nach Jerusalem
Dort wird des Menschen Sohn gekreuzigt
Doch er wird auferstehen am dritten Tage
Unter dem Kreuz ganz nah nicht davon weichen
Siehe Frau Dein Sohn – siehe Deine Mutter
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Markus9%2C2-8
Palmsonntag: Menschen in Jerusalem
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
Palmsonntag: die MENSCHEN in Jerusalem
Sie dein König kommt zu dir
Die Menschen
Der Jubel
Die Palmzweige – Königsfreudenrufe
Hosanna in excelsis. Benedictus qui venit in nomine Domini.
„Dein Zion streut dir Palmen
Und grüne Zweige hin,
Und ich will dir in Psalmen
Ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
In stetem Lob und Preis
Und deinem Namen dienen,
So gut es kann und weiß.“*
Br. Benedikt Müller OSB/* Paul Gerhardt
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes12%2C12-19
5. Fastenwoche Samstag: Paulus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5. Fastenwoche Samstag: Paulus (zwar nicht ganz in der Reihenfolge)
Credo in unum Deum Patrem
Die Stadt
Das Tor
Das Licht – Lichtblende
ΙΗΣΟΥΣ – Iēsoûs „Jesus“
ΧΡΙΣΤΟΣ – Christós „der Gesalbte“
ΘΕΟΥ – Theoû „Gottes“
ΥΙΟΣ – Hyiós „Sohn“
ΣΩΤΗΡ – Sōtér „Retter“/„Erlöser“
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Apostelgeschichte9%2C1-22
5. Fastenwoche Freitag: Nikodemus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5. Fastenwoche Freitag: Nikodemus
In der Nacht vielleicht zwischen eins und vier
Die Nacht
Der Besuch
Das Gespräch – Nachtgespräche
Nikodemus, ein führender Mann suchte Jesus bei Nacht auf
Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen,
weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht
Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat,
so muss der Menschensohn erhöht werden.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes3%2C1
5. Fastenwoche Donnerstag: Lazarus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5. Fastenwoche Donnerstag: Lazarus
Wach auf, der du schläfst, steh auf von den Toten und Christus wird dich erleuchten
Der Tote
Die Trauer
Das Grab – Grabesstille
Komm heraus – Wer wird den Stein wegrollen – Komm heraus
Laetare Ierusalem: et conventum facite omnes qui diligitis eam
Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt
Gaudete cum laetitia, qui in tristitia fuistis
Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart.
ut exsultetis, et satiemini ab uberibus consolationis vestrae
Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp aus der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes11%2C1-46
5. Fastenwoche Mittwoch: Maria & Marta
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5. Fastenwoche M
Dein Haus soll weit offen stehen
Das Haus
Die Tür
Die Schwestern – Gastfreundschaft
Du machst dir viele Sorgen und Mühen
Du bereitest den Tisch im Angesicht
Wer Höre hat, der höre
Höre auf die Weisungen des Meisters
Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas10%2C38-42
5. Fastenwoche Dienstag: Frau am Brunnen
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5, Fastenwoche: Dienstag
An frische Wasser führt mich der HERR: er stillt mein Verlangen
Das Dorf
Der Brunnen
Die Frau – Brunnengespräche
Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen
Auf grünen Auen lässt er mich lagern
Er führt mich zur Ruhe an frische Wasser
Er stillt mein Verlangen
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes4%2C1-42
5. Fastenwoche Montag: Witwe im Tempel
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5. Fastenwoche Montag. Witwe im Tempel
Geben ist seliger denn Nehmen
Der Tempel
Die Witwe
Die Gabe – Herzensgabengeschenk
Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas21%2C1-4
5. Fastensonntag: Der Gelähmte
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
5. Fastensonntag : Der Gelähmte & seine Freunde
Ein Freund, ein guter Freund…
Die Matte
Der Gelähmte
Die Freunde – Freundschaft, die trägt
Das ganze Haus war überfüllt
Sie trugen ihren gelähmten Freund auf das Dach
Sie deckten das Dach ab und machten ein Loch
Sie knüpften die Matte an Seile
Sie ließen den gelähmten hinab
Da konnte der Mann wieder Gehen
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas5%2C17-26
4. Fastenwoche Samstag: Zachäus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche: Samstag
Lass mich wohnen in deinem Haus alle Tage meines Lebens
Die Straße
Der Baum
Der Zöllner – Blickpunkt
Ich will Gast sein in deinem Haus
Wir wollen also eine Schule für den Dienst des Herrn einrichten.
Bei dieser Gründung hoffen wir, nichts Hartes und nichts Schweres festzulegen.
Sollte es jedoch aus wohlüberlegtem Grund etwas strenger zugehen, um Fehler zu bessern und die Liebe zu bewahren,
dann lass dich nicht sofort von Angst verwirren und fliehe nicht vom Weg des Heils; er kann am Anfang nicht anders sein als eng.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas19%2C1-10
4. Fastenwoche Freitag: Bartimäus
Aktuelles, Impuls, UnkategorisiertEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche Freitag: Bartimäus
Die dunkle Nacht der Seele – Dunkelheit, wo mich kein Blick erkannte
Die Straße
Der Staub
Die Bettler – Sehnssuchts.Lichtblicke
Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief zu ihm
Was soll ich dir tun? ich möchte wieder sehen können
Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Markus10%2C46-52
4. Fastenwoche Donnerstag: Hochzeit zu Kana
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche Donnerstag: Menschen auf der Hochzeit zu Kana
Sie haben keinen Wein mehr – doch Wunder gibt es immer wieder
Die Braut
Der Bräutigam
Die Gäste – Hochzeitsfeier
Füllt die Krüge mit Wasser
und sie füllten sie bis zum Rand
Er kostete das Wasser
Zu Wein ist es geworden
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Johannes2%2C1-12
4. Fastenwoche Mittwoch: Jünger
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche Mittwoch: Jünger
Aus zwölf Steinen ist die heilige Stadt gegründet
Das Wort
Die Botschaft
Die Schrift – das Evangelium
Verkündet die Herrlichkeit Gottes unter allen Völkern
Zieh hin und verkündet: das Himmelreich ist nahe!
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt
Damit ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht soll bleiben
Wie mich der Vater geliebt hat, so liebe ich euch
Doch einer wird mich verraten!!!
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Markus3%2C13-19
4. Fastenwoche Dienstag: Andreas
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche Dienstag: Andreas
In meiner Schwäche bin ich Stark
Der Mann
Der Fischer
Das Kreuz – Kreuzesnachfolge
Wir mühen uns ab um kämpfen
Denn unsere Hoffnung ist der lebendige Gott
Wir sind zum Schauspiel für Welt und Engel und Menschen:
Um Christi will sind wir Toren
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us4%2C17-22
4. Fastenwoche Montag: Petrus
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastenwoche Montag: Petrus
Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark
Der Mann
Der Fischer
Der Fels – Felsenstark
Der Hahn, des Tages Herold ruft,
der Wächter in der Finsternis
der Fels der Kirche, Petrus, weint.
Bereut die Schuld beim Hahnenschrei
© Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us16%2C13-20
4. Fastensonntag: Joseph
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
4. Fastensonntag: Josef
Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten
Der Zimmermann
Der Engel
Handwerker – Engelsbotschaft
Höre, mein Sohn auf die Weisung
Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.
Dort blieb er bis zum Tod des Herodes.
Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
3. Fastenwoche Samstag: Maria
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastenwoche Samstag: Jungfrau Maria
Ein Reis wird sprossen aus Isais Wurzel
Die Jungfrau
Der Engel
Ave Maria – Sei gegrüßt
Heiliger Geist wird über dich kommen, die Kraft des Höchsten dich überschatten
Denn was Jesaja einst verhieß,
ist in der Jungfrau jetzt erfüllt;
was Gabriel ihr kundgetan,
das wirkt in ihr des Höchsten Kraft
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp aus der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas1%2C26-38
3. Fastenwoche Freitag: Johannes der Täufer
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastenwoche Freitag: Johannes der Täufer
Wachet auf! Ruft uns die Stimme!
Die Wüste
Die Stimme
Der Ruf – ein Bote geht voraus
Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.
Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen!
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us3%2C1
3. Fastenwoche Donnerstag: Elisabet
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastenwoche Donnerstag: Elisabet
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Das Dorf
Das Haus
Die Frauen – Heimsuchung
אלישבע – Elischeba – Elisabet
Elisabet sprach zu Maria: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Selig ist die, die geglaubt hat,
dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas1%2C39-45
3. Fastenwoche Mittwoch: Zacharias
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastenwoche Mittwoch: Zacharias
Gott hat sich erinnert – Fürchte dich nicht
Der Tempel
Der Weihrauch
Der Priester – Mystiklichtmomente
מלאך – Ängel – Angyal – ангел – Enkeli – Engelsbegegnung
Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels
Denn heimgesucht hat er sein Volk und ihm Erlösung geschaffen
Er ließ uns erstehen einen machtvollen Retter
Im Hause seines Knechtes David
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Lukas1%2C5-25
3. Fastenwoche Dienstag: Tobias
Impuls, UnkategorisiertEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastenwoche Dienstag: Tobias
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Der Weg
Der Engel
Weg-Engel – Engelswege
Und Engel wohnen nebenan, wo immer wir hingehen
Denn er hat seinen Engeln befohlen
Dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie werden dich auf Händen tragen;
Damit dein Fuß an keinem Stein sich stoße
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Tobit5
3. Fastenwoche Montag: Jona
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastenwoche Montag: Jona
Mache dich auf den Weg
Der Weg
Der Staub
Die Flucht – Fluchtwege
Weg, weit weg nur weg
Nehmt mich und werft mich ins Meer
Deine Wogen und Wellen umschlingen mich
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Jona1
3. Fastensonntag: Amos
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
3. Fastensonntag: Amos
Wenn der Löwe brüllt
Die Nacht
Das Feuer
Feuerlichter – Nachtvisionen
Sturmzeichen im Flammenbild umhergeworfen
Der HERR behüte dich vor allem Übel
Er behüte deine Seele
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
Von nun an bis in Ewigkeit
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
2. Fastenwoche Samstag: Elija
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastenwoche Samstag: Elija
Geh weg von hier, wende dich nach Osten
Der Osten
Die Wüste
Die Höhle – Berghöhlen
Dort ging er in eine Höhle
Komm heraus und stell dich auf dem Berg
Ein Sturm – der HERR war nicht im Sturm
Ein Erdbeben – der HERR war nicht im Sturm
Ein Feuer – der Herr war nicht im Feuer
Ein sanftes, leises Säuseln – da verhüllte Elija sein Gesicht in den Mantel
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp aus der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/1.K%C3%B6nige19%2C14
2. Fastenwoche Freitag: Daniel
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastenwoche Freitag: Daniel
Ich fürchte kein Unheil, du bist ja bei mir
Mensch
Löwe
Prophet – Löwengrube
Ich muss mitten unter Löwen lagern,
die gierig auf Menschen sind.
Ihre Zähne sind Spieße und Pfeile,
ein geschliffenes Schwert ihr Zunge
Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der mir beisteht.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Daniel6
2. Fastenwoche Donnerstag: Jeremias
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastenwoche Donnerstag: Jeremia
Hörst du nicht die Stimme, Jeremia
Der Ruf
Der Mann
Die Worte – die Berufung
Höre mein Sohn, auf die Stimme – neige deines Herzens Ohr
Noch ehe ich dich im Mutterleib formte
Habe ich dich ausersehen
Noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst
Habe ich dich geheiligt
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Jeremia1
2. Fastenwoche Mittwoch: Jesaja
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastenwoche Mittwoch: Jesaja
Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir.
Der Prophet
Die Botschaft
Prophetenansage – Domino-Botschaft
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst
Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir,
wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort.
Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt,
keine Flamme wird dich verbrennen.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja43
2. Fastenwoche Dienstag: Mann Hohelied Salomo
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastenwoche Dienstag: Mann Hohelied Salomo
Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel
Der Mann
Die Liebe
Seelen-Liebe – Licht-Seele
Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte; die blühenden Reben duften.
Stark wie der Tod ist die Liebe,
Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen;
Auch Ströme schwemmen sie nicht weg.
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Hoheslied3
2. Fastenwoche Montag: Frau Hohelied Salomo
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastenwoche Montag: Frau Hohelied Salomo
Erwache, Nordwind! Südwind, komm!
Die Frau
Die Liebe
Seelen-Liebe – Licht-Seele
Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch!
Denn vorbei ist der Winter, verrauscht ist der Regen.
Auf der Flur erscheinen die Blumen;
die Zeit zum Singen ist da.
Die Stimme der Turteltaube ist zu hören in unserem Land.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/Hoheslied2
2. Fastensonntag: David
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
2. Fastensonntag: David
Wach auf, meine Seele, ich will das Morgenrot wecken
Der Hirte
Die Krone
Königskrone – Haferspieler
Lobe den HERRN, meine Seele, ja meine Seele, lobe den HERRN!
Und er erwählte David, seinen Knecht,
er nahm sich ihn von den Hürden der Schafe!
Ich habe David gefunden als meinen Knecht,
ihm gesalbt mit dem Öl meiner Heiligung
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/1.Samuel16%2C1-13
1. Fastenwoche Samstag: Rut & Noomi
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastenwoche: Rut & Noomi
Unterwegs sein – der Weg ist das Ziel
Die Steine
Der Weg
Die Wüste – Wüstenwege
Der HERR lasse Geborgenheit finden
Wohin du gehst, dahin gehe auch ich und wo du bleibst, da bleibe ich auch.
Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.
Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein.
Der Herr soll mir dies und das antun – nur Tod wird mich von dir scheiden.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/Rut1
1. Fastenwoche Freitag: Aaron
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastenwoche Freitag : Aaron
Jemandem Gutes von Gott her zusagen
Der Segen
Die Worte
Segensworte – Liebesworte
Der Herr segne dich und behüte dich;
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
1. Fastenwoche Donnerstag: Mirjam
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastenwoche: Mirjam
Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren
Die Pauke
Die Musik
Der Tanz – Wüstentänze
Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand
und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her
Singt dem Herrn ein Lied
Denn er ist hoch und erhaben
Rosse und Wagen warf er ins Meer
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tippe in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose15
1. Fastenwoche Mittwoch: Mose
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastenwoche: MOSE & die ISRAELITEN in der Wüste
Der Fels zur Wasserflut wandelt und Kieselgestein zu quellendem Wasser
Die Wüste
Der Fels
Der Stab – Quellwasser
Tanze, du Erde, vor dem Antlitz des Gottes Jakobs
Als Israel aus Ägypten auszog
Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache
Da wurde Juda sein Heiligtum,
Israel das Gebiet seiner Herrschaft
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
1. Fastenwoche Dienstag: Joseph & seine Brüder
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastenwoche: Joseph und seine Brüder
חלום – dream – dröm – Traum – Yuxu – sonhar – unelma – sognare – vis
Der Traum
Der Mann
Mann der Träume – Abseits der Brüder
Die Zisterne war leer; es war kein Wasser drin
Doch er hatte ihnen einen Mann vorausgesandt
Josef wurde als Sklave verkauft
Und Israel kam nach Ägypten,
Jakob wurde Gast im Lande Hams!
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose37%2C23
1. Fastenwoche Montag: Jakob
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastenwoche Montag: JAKOB
Das Licht eines neuen Morgens am Horizont zu sehen
Das Morgengrauen
Der Fluss
Der Kampf – Hüftschlag am Jabbok
Israel – Gott möge für uns streiten
Du kennst mich, o HERR, du durchschaust mich von ferne
Ob ich gehe oder ruhe – du weißt um mich
Für dich ist Finsternis nicht finster
Die Nacht, sie strahlt wie der Tag
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose32%2C23-33
1. Fastensonntag: Sara
Aktuelles, ImpulsEin Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel
1. Fastensonntag: Sara
Lachen hast du mir gesagt, du musst lachen
Die Wüste
Das Zelt
Wüstenorte – Augenblicke
Ein lachen hat mir Gott bereitet, sagte Sara
Und jeder, der davon hört, wird mit mir lachen
Blickt auf Abraham, euren Vater und auf Sara, die euch gebar
Der HERR hat Erbarmen mit Zion
Er macht die Wüste zum Paradies und die Öde zum Garten
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose18%2C1
Samstag nach Aschermittwoch: Abraham
Aktuelles, ImpulsDOMINO… Ein Plan voller Möglichkeiten – Menschen in der Bibel
Samstag nach Aschermittwoch: Abraham
SCIVIAS – Wisse die Wege – Wo stehe ich auf meinem Lebensweg
Die Nacht
Die Sterne
Stjärnorna – Sternenhimmel
Under stjererne pa himlen – Unter dem Sternenhimmel
Ich werde dich zu einem großen Volk machen
Dich segnen und deinen Namen groß machen.
Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne,
wenn du sie zählen kannst, so zahlreich werden deine Nachkommen sind.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose15
Freitag nach Aschermittwoch: Noah und die Arche
Aktuelles, ImpulsDOMINO… Ein Plan voller Möglichkeiten – Menschen in der Bibel
Freitag nach Aschermittwoch: Noah und die Arche
Wie Noah eine Arche bauen
Das Holz
Die Balken
Hand-Werk – OPUS MANUUM
Und vierzig Nächte wird es regnen
Der Himmel öffnet alle Fenster
und Wasser fällt auf diese Welt
die Flüsse brechen aus den Quellen
und steigen bis zum Himmelszelt
Br. Benedikt Müller OSB inspiriert durch ein Lied von Ina Deter
Lese-Tipp in der Bibel
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose6
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose7
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose8
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose9
Aschermittwoch: Adam & Eva
Aktuelles, ImpulsDOMINO… Ein Plan voller Möglichkeiten – Menschen in der Bibel
Aschermittwoch: Adam & Eva
Erschaffen nach seinem Abbild
Der Garten
Der Baum
Die Frucht – Erkenntnisfrüchte
Verbotenes Getan
Der Mensch – wie Gras sind seine Tage
Wie die Blume des Feldes, so blüht er.
Fährt der Wind darüber, ist sie dahin,
selbst der Ort, wo sie stand, hat sie vergessen.
Br. Benedikt Müller OSB
Lese-Tipp in der Bibel:
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose2
DOMINO Fasten-Aktion 2024
Aktuelles, ImpulsAb dem Aschermittwoch (dann doch erst heute – auf Grund von Krankheit) starten unsere diesjährige Fastenaktion DOMINO zum Thema:
„Ein Plan voller Möglichkeiten – Menschen in der Bibel“
Wenn du das nächste Mal denkst, Gott könne dich nicht gebrauchen, weil du etwas anders als die Anderen bist, dann erinnere dich an folgende Personen aus der Bibel…
Adam und Eva hörten nicht
Kain war ein Mörder
Noah war ein Trinker
Abraham war zu alt
Sarah lachte Gott aus
Isaak war ein Tagträumer
Jakob war ein Lügner
Lea war hässlich
Joseph wurde misshandelt
Mose hatte vermutlich ein Sprachproblem
Gideon war ängstlich
Simson hatte lange Haare und war ein Frauenheld
Rahab war eine Prostituierte
Jeremia war zu jung
David hatte eine Affäre und war ein Mörder
Jona lief weg von Gott
Elija war selbstmordgefährdet
Noomi war eine Witwe
Rut war eine Ausländerin
Hiob ging pleite
Tobit erblindete
Maria wurde unverheiratet schwanger
Joseph wollte abhauen
Johannes der Täufer aß Heuschrecken
Petrus verleugnete den Herrn (3 Mal!)
Die Jünger schliefen beim Beten ein
Martha war besorgt um viele Dinge
Maria Magdalena war eine Hure und besessen
Die SAMARITISCHE FRAU war geschieden – mehr als einmal
Zachäus war zu klein und ein Betrüger
Timotheus hatte ein Magengeschwür
Paulus war zu religiös
Lazarus war tot!
Egal, womit du zu kämpfen hast und wie oft du in deinem Leben an Grenzen kommst: Gott liebt dich! Und er freut sich wenn du dich von IHM mit deinen Fähigkeiten und Begabungen gebrauchen lässt. Nun – ab jetzt: Keine weiteren Entschuldigungen! GOTT kann dich gebrauchen, weil er dich liebt! ER ist mit dir – die Menschen der Bibel wollen Dich allein den Deinen Weg mit Gott zu gehen, so wie sie es getan haben – lasse Dich in den nächsten Tagen inspirieren.
07.01.: Ach bittrer Winter – Zugabe
Aktuelles, ImpulsWinter.Träume
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Ach bittrer Winter,
Wie bist du kalt!
Du hast entlaubet
Den grünen Wald.
Du hast verblühet
Die Blümlein auf der Heiden.
Mit Hildegard von Bingen ins NEUE JAHR und durch den Winter starten
Nein, von einer Winterdepression würde ich nicht gleich sprechen, aber egal, wen man fragt,
die meisten Menschen empfinden die ersten Monate des neuen Jahres eher als trist und grau.
Liegt es am Lichtmangel, am Wetter oder an der fehlenden Aussicht auf einen baldigen
Feiertag? Vielleicht haben wir auch noch an der Silvestersause zu knapsen. ☺ Spaß beiseite,
Januar ist der Monat des Neubeginns, also hole ich mir Rat bei Hildegard von Bingen, heilige
Äbtissin des 12. Jahrhunderts:
„Wie Gott die Natur im Menschen vorgebildet hat, so hat Er auch die Zeiten des Jahres in
ihm durchgeordnet. Mit dem Sommer gab Er einen Hinweis auf den wachenden Menschen,
mit dem Winter auf den Schlaf. Wie der Winter in seinem Schoße verbirgt, was dann der
Sommer mit Freuden hervorbringt, so wird der schlafende Mensch im Schlummer gekräftigt,
damit er bereit sein kann, mit wachen Kräften jedwedes Werk durchzuführen.“
Hildegard von Bingen, aus: „Welt und Mensch“, das Buch „De Operation dei“
Nach Hildegard von Bingen können wir die ersten Wochen des Januars also ruhig gelassen
angehen, um unsere Kräfte zu sammeln, schließlich ist noch Winter und diese Zeit nutzt auch
die Natur zur Regeneration. Schließlich ruhen die Tiere ja auch noch in ihrem wohlverdienten
Winterschlaf. Also raus mit dem Druck, den wir uns mal wieder selbst machen. Achtsam spüren
und annehmen – ohne Wertung, ohne Selbstbeurteilung!
Die bunten Blümlein
Sind worden fahl,
Entflogen ist uns
Frau Nachtigall!
Januar ist der Monat des symbolischen Neubeginns
„So wirkt die Seele voller Freude in der Kindheit des Menschen, jener Zeit, die noch keine
Arglist kennt und die fleischliche Lust nicht spürt. Noch wird sie ja nicht genötigt, wider
die eigene Natur zu handeln. In solcher Kinderzeit, deren Wunschleben so einfältig und
unschuldig erscheint, zeigt sich die Seele in ihrer ganzen Kraft.“
Hildegard von Bingen, aus: „Welt und Mensch“, das Buch „De operatione dei“
Hildegard von Bingen vergleicht den Januar mit der Kindheit. Die Zeit in unserem Leben, in
der noch alles unbelastet und rein ist. Und entsprechend stark ist auch unsere Seele,
sozusagen unverfälscht. Ein Kind lässt seiner Seele Raum: Ist es traurig, weint es, ist es
wütend, brüllt es und versucht es, Missgeschicke zu verbergen, färbt seine Seele sofort die
Wangen rot. Ich mag Hildegard von Bingens Vergleich, denn für mich ist er eine Aufforderung,
dieses neue Jahr entsprechend „seelenfühlig“ anzugehen, meiner Seele mehr Stimme zu
gewähren.
Du hältst gefangen
Des Lichtes Schein
Und lässt die Tage
Uns dunkel sein.
O laß doch wieder
Die goldne Sonne leuchten!
06.01.: Wie schön leuchtet der Morgenstern
Aktuelles, ImpulsMorgen.Stern
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Mit Philipp Nicolais „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ schließt sich fast der Kreis – das
zweite Lied aus Nicolais Feder in dieser Reihe. Für mich ein kostbares Kleinod. Nicolai und ich
haben etwas Gemeinsames: Heimatwurzeln – unserer Vaterstadt Mengeringhausen in Waldeck.
Am 5. Dezember habe ich ja schon davon geschrieben. Heute Morgen zum Einzug in die Laudes
hat unser P. Julian diesen Choral an der Orgel gespeilt. Heimatklänge. Ewige Klänge. Der
heutige abschließende Impuls unserer Reihe zu den „Advents- und Weihnachtsliedern“ wird
anders und länger – ich möchte eine Betrachtung des Lieds von Superintendent i.R. Rudolf
Rengstorf, Hildesheim, die ich im Internet gelesen habe, im Mittelpunkt stellen. Die „Königin
der Choräle“ wird dieses Lied oft genannt. Man braucht bloß das Schriftbild der zentrierten
Zeilen vor Augen zu haben, um zu erkennen, wie kunstvoll der Dichter Philipp Nicolai
vorgegangen ist. Mit den zwölfzeiligen Strophen stellt er uns jeweils einen Kelch vor Augen,
im Ganzen siebenmal. Schon daran wird deutlich: In diesem Lied geht es durchweg um
Hochheiliges, um die Vereinigung von Gott und Mensch, wie sie sinnenfällig im Abendmahl
erfahrbar wird. Und noch ein Geheimnis birgt dieses Lied meines Lebens: Philipp Nicolais „Wie
schön leuchtet der Morgenstern“ steht übrings in einer engen Verbindung zum ehemals
Grafen- jetzt Fürstenhaus WALDECK. Ab Oktober 1588 amtierte Nicolai als Hofprediger und als
Erzieher des Grafen Wilhelm Ernst von Waldeck in Alt-Wildungen. Der Graf verstarb sehr jung
mit 14 Jahren 1598 – da war Nicolai schon in Unna. In Gedenken widmete Nicolai das Lied
vom Morgenstern dem jungen Grafen und das erkennt man im Original-Text je am ersten
Buchstaben jeder Zeile. Denn die 7 Verse des Hymnus „Wie schön leuchtet der Morgenstern“
sind auf einem Akrostichon aufgebaut: Wilhelm Ernst Graf Und Herr Zu Waldeck, ehemaliger
Schüler Nicolais.
05.01.: Stern über Bethlehem
Aktuelles, ImpulsSTERN.STUNDEN II
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Diese Sternengeschichte, sie beginnt weit draußen, weit weg von Europa, auch weit weg von
Jerusalem, noch weiter im Osten, so etwa im heutigen Iran oder Irak. Und sie beginnt weit
weg von dieser Welt, von dieser Erdkugel, oben im Himmel. Dort erscheint ein Stern, ein
besonders heller Stern. Und den entdecken und beobachten die Weisen – gemeint sind nach
heutigem Verständnis Wissenschaftler. Sie beobachten die Konstellationen der Sterne am
Himmel, um zu verstehen, was auf der Erde vor sich geht. Sie tun damit das, was zum Beispiel
auch Seefahrer weit bis in die Neuzeit hineingetan haben: auch sie beobachten die Sterne,
um ihre Schiffsroute durch die weiten Meere zu finden. Die Konstellation der Sterne gibt
Orientierung im Dunkel und für die eigenen Wege. Den eigenen Weg finden – da genügt es
eben nicht, nur bis zu den eigenen Fußspitzen zu schauen, der Blick muss weitergehen. Er
muss in die Weite gehen, über den eigenen Tellerrand hinaus in die weite Welt, in die Weite
des Universums. Weitsicht kann man das nennen und die braucht man fürs eigene Leben. Die
weisen Männer in dieser Sternengeschichte, sie schreiben kein gelehrtes Buch über den
Aufgang des Sternes und den Untergang der Welt! Sie machen sich auf: Lasst uns dem Stern
folgen, um zu sehen, wohin er uns führt. Sie schauen über den Tellerrand ihres eigenen
Wissens hinaus ins Unerforschte und vielleicht sogar ins Unerforschliche. Und ich sehe
dahinter uns: Wir auf unserem Weg, ohne das Ziel zu kennen. Wir haben – manchmal gut
versteckt – Wunschsterne, die uns begleiten. Kennst Du eigentlich Deine eigenen
Wunschsterne, die kleinen und die großen? Falls nicht: Dann schau einmal in den Himmel und
lasse Deinen Gedanken freien Lauf und höre in Dich hinein. Achte auf Deine Wunschsterne,
die dann aufgehen. Dazu ermuntert schon der Schreiber des zweiten Petrusbriefes in Worten,
die selber glitzern wie Sterne am Himmel: „Achtet auf das Licht, das an einem dunklen Ort
leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“
(nach Hans Jürgen Luibl)
04.01.: „Halleluja! Freuet Euch Ihr Chrsiten alle!“
Aktuelles, ImpulsFreudentanz
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„Christus wehrt allem Leide“. Trotz aller einzelnen persönlichen Schicksalsschläge, die einen
Menschen treffen können, sind Bewahrung und Rettung durch Jesu Christus nicht aufgehoben.
Trotz aller Finsternis in der Welt, werden wir nimmer wieder neu darauf hingewiesen, dass wir
oft im Leben zwar oft im Finstern wandeln, aber dass uns ein großes Licht erschienen ist. Und
dies Licht ist Jesus Christus, die Gnadensonne. Welch wunderbare Freude. Wir alle sollen uns
freuen. Wer immer kann soll sich freuen. Und dabei soll es laut zugehen, mit großem Schalle!
Und warum? Es geht um das wunderbare Geschehen, dass Gott uns nicht klein macht, wie das
leider auch heute immer noch von manchen Menschen empfunden wird, sondern groß; weil er
sich klein gemacht hat. Wir müssen vor Gott nicht vor ihm im Staub liegen als der letzte
Dreck, den Gott dann irgendwann beiseite kehrt, wenn er mal Zeit hat. Wir dürfen uns
aufrichten. Denn er hat uns hochgeachtet, weil er sich selbst in die Tiefe gelegt hat. In die
Tiefe der Futterkrippe. Gottes Liebe hat Hochachtung vor uns. Er macht uns zu seinen
Freunden. Ist das noch alles zu fassen? Kann man all dies verstehen? Nein, eigentlich nicht.
Und eben deshalb muss die Freude so laut ausfallen – weil das gänzlich Unwahrscheinliche
geschieht: Dieser hohe und scheinbar so unnahbare Gott macht uns zu seinen Freunden. Und
er wird in Jesus Christus einer von uns. Welch eine Wertschätzung zeigt der Schöpfer aus Liebe
seinem Geschöpf. Der Apostel Paulus schreibt an die Epheser „So seid ihr nun nicht mehr
Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen; ja Gottes
Freunde – Wir alle zusammen, wir zusammen als Kirche! Sogar über alle Konfessionsgrenzen
hinweg: „Freuet euch, ihr Christen alle!“
03.01.: Lobt Gott ihr Christen allzu gleich
Aktuelles, ImpulsJenseits von Eden
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Der Großvater ging nach Weihnachten mit seinem Enkel spazieren und fragte ganz neugierig: „Und?
Was hat dir das Christkind zu Weihnachten geschenkt?“ Mit einem freudigen-breiten Grinsen im Gesicht
antworte der Enkel: „Erlösung!“. Seit Weihnachten sind wir erlöst. Wir sind nicht mehr verloren! Das
Tor steht offen. Die Tür ist nicht ins Schloss gefallen! Sie steht weit auf! Weihnachten bedeutet: Der
Himmel ist offen. Wer sich das merkt, der braucht sich weiter nichts zu merken. Wer das begriffen hat,
der braucht nichts Anderes mehr: Der Himmel ist offen. Seit Weihnachten leben wir nun nicht mehr
Jenseits von Eden, sondern wieder unter einem geöffneten Himmel. Das ist Grund zu Freude und Lob.
Der offene Himmel ist aber nur das eine. Etwas Anderes kommt hinzu. Denn es reicht noch nicht, dass
der Himmel bloß offensteht. Gott kommt den Menschen auch noch entgegen. Gott schenkt uns seinen
Sohn. Weihnachten ist bekanntlich das Fest der Geschenke. Die großen und die kleinen Geschenke,
die wir uns gegenseitig machen. Das große Vorbild aber, das einzigartige Geschenk, woran wir Maß
nehmen können und was alle Geschenke weit übertrifft, das ist jenes Geschenk, das Gott uns macht.
Br. Benedikt Müller OSB
02.01.: . In dulci jubilo
Aktuelles, ImpulsDer Mönch und die himmlischen Zimbeln
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Es war einmal, so beginnen viele Märchen, aber so beginnt auch unsere Legende. Es war einmal ein
frommer Mönch mit den Namen Heinrich. Er entstammte der alten Thurgauer Ministerialenfamilie von
Berg, die in Konstanz zum Patriziat zählte. Im Alter von 13 Jahren trat er, wohl unter dem Einfluss
seiner tief religiösen Mutter, in den Orden der Dominikaner in Konstanz ein. Heinrich nannte sich
nicht mehr „von Berg“, sondern nach seiner Mutter, einer geborenen von Seusen aus Überlingen. Der
Name Seuse bedeutet womöglich „der Süße“, in der latinisierten Form „Suso“. Im Konstanzer
Dominikanerkloster machte Br. Heinrich die zu seiner Zeit übliche klösterliche Ausbildung durch und
war danach ein Jahr Novize, bis er seine Profess, sein Ordensgelübde, ablegte. Er war ein fleißiger und
eifriger Schüler. Er war sogar so begabt, dass er in das Hochheilige Köln am Rhein geschickt wurde.
Dort gehörte er zum engsten Schülerkreis Meister Eckharts.
Die Legende erzählt uns: Es war an einen Wintertag. Kalt war es. Die winterliche Kälte durchzog über
den Kreuzgang alle Räume des Klosters. Lichter flackerten in den feuchten Nischen. Kalten und feucht
waren die Zellen. Viele Mönche waren froh, wenn sie an diesen Tagen sich für einige Zeit immer wieder
an den Feuern und warmen Steinen der Wärmestube sich aufwärmen konnte. Br. Heinrich hielt nichts
davon. Wärmstube, so ein Blödsinn. Hatte das Jesuskind in seiner Krippe nicht auch frieren müssen?
Br. Heinrich nahm es mit seinem Glauben sehr ernst. Er fastete viel und fügte auch seinen Körper
allerlei Schmerzen, denn er wollte wie sein HERR Jesus leiden. In Winternächten lehnte er es ab, sich
mit einer Decke zuzudecken. Auf diese und viele andere Weisen quälte er sich, um nur ja jeder
irdischen Freude zu entsagen. Nun saß er da an einem Adventssonntagnachmittag allein in seiner Zelle
und schaute aus dem Fenster. Kalter Nebel begann vom Wald heraufzuziehen. Der Raureif hatte sich
auf die Baumkronen gelegt. Stille klang aus dem Wald herüber zum Kloster. Das fade Licht der Sonne
wurde an diesem Wintertag immer weniger. Was soll ich der Wärmestube und mich den Geschwätzt der
Brüder hingegeben? Nein, ich habe besseres zu tun. Er nahm seine Heilige Schrift und las „Das
Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Er sann über das Gleichnis nach. Er war
durchdrungen von dem Gedanken, dass man – wenn man Gott so recht nahe sein wollte –
größtmöglichen Abstand halten müsse zu aller Art irdischer Freude und Behaglichkeit. Darum: Mit
dem Bild der Hochzeit konnte Br. Heinrich nichts anfangen. Aber damit nicht genug. Nicht nur alle
Freude wollte er meiden, sondern sich sein weiteres Klosterleben ganz bewusst das Leben so
schwer wie möglich machen. Er schaute in das Licht der kleinen Kerze. Seine Augen wurden selber
lichter. Ein Nebel weiß-golden glänzend zog vor seinem Augen auf. Da kamen engelhafte Gestalten
vom Himmel zu ihm herabgestiegen. Sie sangen eine wunderbare Melodie und spielten dazu auf den
Zimbeln. Sie fassten ihn behutsam bei der Hand und begannen mit ihm zu tanzen: schwebend
leicht, nicht nach irdischer, sondern nach himmlischer Weise. Und die Musik zu diesem wundersamen,
heiligen Tanz, die war nichts anderes als: In dulci jubilo! Nach dieser nächtlichen Erscheinung war
der Mönch Heinrich geheilt von seinem finsteren-frommen Wahn, durch selbst zugefügtes Leiden
Gott irgendwie näher sein zu wollen. Denn er hatte erkannt, dass Gott ihm bereits längst ganz nahe
war: leicht und liebend, tanzend und freundlich, kindlich und unverdient. Weshalb er dann auch gar
nicht anders konnte, als das Lied, das er gehört hatte, aufzuschreiben und nach Kräften zu
verbreiten. (neu erzählt von Br. Benedikt Müller OSB)
01.01.: Hört der Engel helle Lieder
Aktuelles, ImpulsHeute feiern wir auch den Oktavtag von Weihnachten und somit das Hochfest Marien,
der Mutter Gottes
Der Engel des Aufbruchs
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Es ist eine Ursehnsucht im Menschen, sich einmal gemütlich niederzulassen und sich für immer
einzurichten, einmal geborgen und daheim zu sein. Wo es dem Menschen gefällt, dort möchte
er seine Zelte aufschlagen und immer dortbleiben. Aber zugleich weiß er auch, dass er sich
hier in dieser Welt nicht für immer einrichten kann. Er muss sich ständig von neuem auf den
Weg machen. Er muss immer wieder aufbrechen. Er muss die Lager, die er aufgebaut und in
denen er sich wohnlich eingerichtet hat, abbrechen, um auf seinem Weg weiterzukommen.
Aufbruch setzt einen Abbruch voraus. Altes muss abgebrochen werden. Es kann nicht immer
so weitergehen. Ich kann nicht immer dortbleiben, wo ich gerade bin. Solange wir auf dem
Weg sind, müssen wir immer wieder unsere Zelte abbrechen, um in neues Land aufzubrechen.
Jeder Aufbruch macht zuerst einmal Angst. Denn Altes, Vertrautes muss abgebrochen werden.
Und während ich abbreche, weiß ich noch nicht, was auf mich zukommt. Das Unbekannte
erzeugt in mir ein Gefühl von Angst. Zugleich steckt im Aufbruch eine Verheißung, die
Verheißung von etwas Neuem, nie Dagewesenem, nie Gesehenem. Wer nicht immer wieder
aufbricht, dessen Leben erstarrt. Was sich nicht wandelt, wird alt und stickig. Neue
Lebensmöglichkeiten wollen in uns aufbrechen. Sie können es aber nur, wenn alte Muster
abgebrochen werden. Heute haben wir den Engel des Aufbruchs nötig, der uns Hoffnung
schenkt für unsere Zeit und uns den Aufbruch wagen lässt. Oftmals wirst Du zögern, weil Du
nicht weißt, wohin der Weg führen wird. Dann mag wohl der Engel des Aufbruchs Dir zur Seite
stehen und Dir Mut für Deinen eigenen Weg zusprechen. „Denn Engel wohnen nebenan, wohin
wir immer ziehen!“ schrieb einmal die Dichterin Emily Dickinson. (P. Anselm Grün OSB)
31.12.: Von guten Mächten wunderbar geborgen
Aktuelles, ImpulsDer Besuch der Engel
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Es war in der Zeit der Rauhnächte, zwischen den Jahren. Da sah eine Frau vor ihrem Haus drei
Licht.Gestalten stehen. Sie wirkten wie drei weise, alte Männer. Sie trugen lange weiße
Gewänder, die wie das Morgenlicht leuchteten. Es war bitterkalt. Obwohl die Frau, die Fremden
nicht kannte, folgte sie ihrem Impuls, sie zu fragen, ob sie vielleicht hungrig seien und mit
hineinkommen wollten, um sich aufzuwärmen. Da antwortete der eine von ihnen: „Sie sind
sehr freundlich, Madame, aber es kann nur einer von uns mit Ihnen gehen. Sein Name ist
Glück.” und er deutete dabei auf den, der rechts von ihm stand. Dann wies er auf den, der
links von ihm stand und sagte: „Sein Name ist Gerechtigkeit. Und mein Name ist Liebe. Ihr
müsst euch überlegen, Madame, wen von uns ihr ins Haus bitten wollt.” Die Frau ging ins
Haus zurück und erzählte ihrem Mann, was sie gerade draußen erlebt hatte. Ihr Mann war
hoch erfreut und sagte: „Toll, lass uns doch Glück einladen.” Seine Frau aber widersprach:
„Nein, ich denke wir sollten lieber Gerechtigkeit einladen.” Die Tochter aber sagte: „Wäre es
nicht schöner, wir würden Liebe einladen?” „Sie hat Recht!”, sagte der Mann. „Geh raus und
lade Liebe als unseren Gast ein.” Und auch die Frau nickte und ging zu den Männern. Draußen
sprach sie: „Wer von euch ist Liebe? Bitte kommen Sie rein und seien Sie unser Gast.“ Liebe
machte sich auf und ihm folgten die beiden anderen. Überrascht fragte die Frau Glück und
Gerechtigkeit: „Ich habe nur Liebe eingeladen. Warum wollt Ihr zwei nun auch mitkommen?”
Die alten Männer antworteten im Chor: „Madame, wenn Sie den Engel des Glücks oder den
Engel der Gerechtigkeit eingeladen hätten, wären die beiden anderen draußen geblieben. Da
Sie aber den Engel der Liebe eingeladen haben, gehen die anderen Engel dorthin, wohin der
Engel der Liebe geht. Denn die Liebe ist das Gefäß durch das Glück und Gerechtigkeit fließen.”
(Verfasser unbekannt – neu erzählt von Br. Benedikt Müller OSB)
30.12.: Nun lasst uns gehen und treten
Aktuelles, ImpulsRück.Blick + Aus.Blick = Blick.Punkt
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Und schon wieder geht langsam ein Jahr. Jahreswechsel. Die Zeit um Rückblick zu halten. Die Zeit um einen Ausblick zu wagen. In diesen Zeiten mit den vielleicht sehr persönlichen Schmerz-Momenten, die im vergangen Jahr waren. Ja, in dieser Zeit von Krieg, Terror, Klimawandel, Hochwasser usw. ist ein netter Rückblick nicht ganz so prickelnd. Lohnt sich überhaupt an Ende eines solchen Jahres den lieben Gott zu danken? Gibt es mitten in Kriegswirren und Katastrophen noch etwas zu besingen? Der Kirchenliederdichter Paul Gerhardts würde uns sein Lied „Nun lasst uns gehen und treten“ ans Herz empfehlen. Ich erinnere mich noch an meine Kinder- Und Jugendzeit, da wurde diese Lied im Alltjahresgottesdienst an Silvester gesungen. Neulich habe ich es durch zufallsbedingt wiederentdeckt und beim Hören, da flossen so einigen Tränen der Rührung und Erinnerung. Paul Gerhardt beeindruckt mich immer wieder. Dieser Kirchenmann des 17 Jahrhunderts der im großen Leid des 30jährigen Kriegs als Pfarrer wirkte, muss ein starker Glaubensmann gewesen sein. Seine Lieder zurechnend singen und klingen von dieser Stärke des Gottvertrauens. Sie sind Mut-Mach-Lieder für den eigenen Lebensweg. Klangschätze, die uns dazu aufmuntern wollen Gott zu vertrauen. In den guten Zeiten, aber auch vor allem in den schlechten Zeiten. Mit Gott: Ein Jahr nach dem anderen. Mit Gott: Schritt für Schritt zu einem neuen Leben. Und Paul Gerhardt blickt eben optimistisch ins neue Jahr. Er hofft und betet, das Leid hinter sich lassen zu können. Das hoffen wir auch. Paul Gerhardt erhoffte sich für das neue Jahr Sorgenfreiheit, Zuversicht, Freude und Geduld. Selbst nach den nicht immer einfachen paar letzten Jahren, sollten auch wir nun mit diesem Optimismus das alte Jahr hinter uns lassen und in voller Zuversicht und Freude geduldig ins neue Jahr treten. Das wünsche ich und allen. Guten Rutsch!
(Br. Benedikt Müller OSB)
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29.12.: Fröhlich soll mein Herze springen
Aktuelles, ImpulsVorhang auf für Gottes Held!
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An Weihnachten betritt Gottes Held die Bühne! So drückt es der Kirchenliederdichter Paul
Gerhardt in seinem wunderschönen Weihnachtslied „Fröhlich soll mein Herze springen“ aus.
Das klingt sehr verheißungsvoll. „Heute geht aus seiner Kammer, Gottes Held, der die Welt
reißt aus allem Jammer“. Das klingt sehr erlösend und hoffnungsvoll.
Aber: Mit Helden ist das ja so eine Sache. Helden brauchen wir auf der einen Seite: Die
Krankenpflegende, Altenpflegende, Ärzte, Erzieher, LKW-Fahrer, Verkäufer, die „Im-Alltag-Helfer“ und ja natürliche viele mehr.
Manche von ihnen tun das sogar ehrenamtlich. Ich finde, sie alle verdienen unseren allergrößten Respekt!
Aber: Mit Helden ist das so eine Sache. Im Laufe der Geschichte sind immer wieder Menschen als
Helden gefeiert worden, die letztlich nichts weiter hinterlassen haben als Trümmer und Not.
Manche halten sich für wichtige Helden der Gesellschaft, weil sie jaulend auf die Straßen
gehen und dadurch noch mehr zerstören, statt zu retten oder sich gar mit wahren Held*innen
der Geschichte vergleichen und nicht merken, dass sie sich selbst zu Anti-Helden degradieren.
Den Menschen zu Paul Gerhards Zeiten – im dreißigjährigen Krieg – war das nur allzu bewusst.
Der Held Gottes von dem die Weihnachtsgeschichte erzählt, der kommt nun ganz anderes
daher als manche sogenannten Helden dieser Welt. Denn dieser Held ist ein kleines wehrloses
Kind. Geboren in einer kalten Nacht. In einer schäbigen Notunterkunft. Warum bezeichnet
Paul Gerhard das Kind in der Krippe als Helden? Gleich im nächsten Satz begründet er dies
ausdrucksstark: „Gott wird Mensch, dir Mensch zugute. Gottes Kind, das verbind´ sich mit
unserem Blute.“ In der Tat: Gott wird Mensch. Der allmächtige, ewige Gott, der Schöpfer des
Himmels und der Erde erscheint in Gestalt eines kleinen winzigen Babys. Genau das feiern wir
an Weihnachten: Wir feiern die Menschlichkeit Gottes. Und darum darf mein Herz vor Freude
springen, weil ich von diesem Gott durch Jesus Christus liebend erlöst wurde. Darum dichtet
Paul Gerhardt so ausdrucksvoll erlösend-verheißungsvoll in der 12. (letzten) Strophe: „Ich will
dich mit Fleiß bewahren, ich will dir, leben hier, dir will ich hinfahren, mit dir will ich endlich
schweben, volle Freud ohne Zeit dort im andern Leben.“
28.12: Kommt und lasst uns Christum ehren
Aktuelles, ImpulsPaul Gerhardts Lobhymnus
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„Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die
uns der Herr kundgetan hat.“ So sprechen untereinander die Hirten, nach dem die Engel ihnen
die frohe Botschaft der Geburt Christ verkündet hatten. Die Hirten ermutigen sich gegenseitig
zum Aufbruch. Sicher sind sie ein wenig Sensationslustig! Nun ist es aber nicht die
Sensationslust, wie sie heute bei manchen Leuten zum Ausdruck kommt. Wenn diese hören,
dass irgendwo ein Unfall oder eine Katastrophe geschehen ist, dann setzen sie sich ins Auto,
um nur ja an vorderster Stelle dabei zu sein, sehr zum Ärger der Rettungskräfte. Die
Sensationslust der Hirten ist anderer Art! Die Hirten wissen sich gerufen. Der Engel hat ihnen
den Weg gewiesen: Nach Bethlehem! Hin zur Krippe! Hin zu dem Kind! Hin zum Heiland! Hin
zu Christus! Paul Gerhardts Weihnachtslied beginnt mit einem Weck- und Anruf: Kommt! Ein
Weck- und Anruf an jeden von uns persönlich! Wir werden mit diesem Lied aufgerufen und
aufgefordert zum Loben, zum Verehren, zum Singen. Die Hirten mussten erst einmal sehen,
was da in Bethlehem geschehen ist. Und sie wussten doch bereits, dass Gott selbst ihnen
diese Geschichte, dieses Geschehen offenbart hat. Wir kennen die Weihnachtsgeschichte, von
klein auf ist sie uns vertraut. Und wir kennen auch ihre Bedeutung.
Bei der Geburt des Jesus Kindes ging und geht es um unser Heil, um unsere Rettung. Deshalb werden wir immer wieder zur Krippe gerufen: Kommt doch und kehrt eure Herzen und eure Sinne dem Kind zu.
Paul Gerhardt hat in seinen Liedern immer wieder die biblischen Aussagen und ihre theologischen
Bekenntnisse verbunden mit der persönlichen Haltung des Einzelnen oder auch der gläubigen
Gemeinde. Darum auch sind seine Lieder so gefüllt und gleichzeitig so schlicht und ganz
persönlich.
27.12.: Es ist ein Ros entsprungen
Aktuelles, ImpulsDer Mönch und die Rose
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Und der Wind weht kalt um die Mauern des Klosters. Der Himmel ist verhangen, so dass sich das
Mondlicht nicht im Spiegelganz auf dem alten Klostersee widerspiegelt kann. Ist es Tag? Ist es Nacht?
Die Tage sind stetig kürzer geworden und oft es ist es grau – grau – grau… Sanft und leise, in aller
Stille, rieselt der Schnee. Wie ein weißes Tuch legt er sich über die Klosterwelten. Es ist im Advent
Anno Domini 1587. In der Karthause zu Trier sitzt Bruder Conrad am Fenster seiner Zelle. Endlich nach
Tagen der grauen Wolken und des Schneefalls scheint die Sonne. Bruder Conrad sitzt und schweigt.
Schwiegen heißt hören. Er hört innerlich in sein Herz. Still ist es. Und die Kristalle des Schnees glitzern
im Licht der Sonne wie kleine Edelstein. Bruder Conrad blickt durch das Fenstergitter seiner Zelle in
den Garten. Ja, dieser Sommer ist längst gestorben. Das letzte Grün, das manche Büsche noch getragen
hatten, ist eine Erinnerung an längst entschwundene Zeiten. Ach bittrer Winter, wie bist du kalt. Du
hast den Wald entlaubet. Entflogen ist uns Frau Nachtigall. Wann wird sie wieder singen? Und doch
im Zauberglanz des Schnees hat der winterliche Garten immer etwas Verwunschenes. Still im
Schneeglanz liegt er da oder Nebel durchziehen ihn oder Der Frost verzaubert ihn. Und es wirkt als ob
er träumt. Bruder Conrad tritt in seinen kleinen Kartäuser-Garten. Ein Rabe krächzt und fliegt über das
Kloster. Sonst tiefes Schweigen und Stille. Ach bittrer Winter, wie bist du kalt! Weißer Rauch steigt
aus den Schornsteinen der kleinen Zellenhäuschen der Karthause auf. Du hast verblühet die Blümlein
auf der Heiden. „Winter.Grau“! Die bunten Blümlein sind worden fahl. Bruder Conrads Blick wandert
auf das Rosenbeet. Im weißen Schnee leuchtet etwas Rotes heraus. Eine Rose im Schnee. Wie
wunderschön sie aussieht. Zauberleuchten im winterlichen Weiß! Die Einsamkeit der Rose im Schnee
schenkt Hoffnung. Ein Hoffnungslicht entzündete sich in diesem „Augen.Blick“ im Herz des Mönches.
Und leise beginnt es wieder sanft zu schneien, an diesem Tag im Advent Anno Domini 1587. Ach
bittrer Winter, wie bist du kalt. Bruder Conrad geht in seine Zelle zurück. Mit dem Bild der Rose im
Schnee im Herzen nimmt er die Heilige Schrift und liest beim Propheten Jesaja: „Doch aus dem
Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“. Es beginnt
zu dämmern. Bruder Conrad entzündet die Kerze an seinem Schreibpult und dichtet das Weihnachtslied
von der Rose. „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart. Wie uns die Alten sungen, von Jesse
kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.“ Mitten im
kalten Winter blüht ein wunderschönes Blümlein auf. Eine Rose wird uns geschenkt: Jesus Christus!
(Br. Benedikt Müller OSB)
Hintergrund zum Weihnachtslied „es ist ein Ros entsprungen“
Die Volksfrömmigkeit erzählt die Legende von einem Mönch, der zur Weihnachtszeit in seinem verschneiten
Klostergarten eine blühende Rose entdeckt und daraufhin dieses Lied gedichtet haben soll. Der Wahrheitskern
dieser Legende ist, dass die älteste überlieferte Handschrift unseres Liedtextes tatsächlich von einem Mönch
namens Conradus aus Trier stammt. In seinem Nachlass befand sich ein persönliches Notiz- und Andachtsbuch
mit Gebeten, geistlichen Gedanken und Texten. Darunter findet sich auch der Text der ersten beiden Strophen
unseres Liedes. Zu datieren ist der Eintrag etwa auf das Jahr 1587/88. Textwissenschaftler gehen jedoch davon
aus, dass der Kartäusermönch die Zeilen aus der Erinnerung heraus aufgeschrieben hat und dass sie ihm
möglicherweise von Kindesbeinen an vertraut waren. Gut möglich, dass es ursprünglich ein Kinderrätsel war, das
erst später zum Rätsellied wurde. Strophe eins formuliert das Rätsel. Sie fragt: „Wer ist diese Rose?“ Strophe
zwei gibt die Antwort. Die lautete ursprünglich noch so: „Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, ist
Marie die reine, die uns das Blümlein bracht.“ (Karin Lipps)
26.12.: Der Morgenstern ist aufgedrungen
Aktuelles, ImpulsErste STERN.STUNDE
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Sterne erleuchten die Nacht. Sie zeigen einem Pilger den Weg im Dunkeln. Sie zeugen aber
auch von der Größe des Weltalls. Die Weite des Himmels, seine Ferne und doch auch Nähe
werden erfahrbar; und das Sehnen nach dem Unsichtbaren und Verborgenen wird wach. Die
Fragen „Was ist hinter den Sternen? Wo ist der Himmel? Wo ist Gott?“ sind intuitiv in uns,
auch wenn wir nicht darüber sprechen. Wer unter einem Sternenhimmel steht und ihn ansieht,
kann von einem tiefen inneren Frieden erfüllt werden. In unserem Leben wünschen wir uns in
vielen Momenten wirkliche Sternstunden, die ausdrücken, dass alles gut ist, gut sein soll und
wird. Es ist eine gute Tradition in der Advents- und Weihnachtszeit Sterne zu basteln oder
unsere Wohnungen mit Sternen zu schmücken. Sie sollen auf das Fest hinweisen, auf das Fest
des Lichtes, auf das Licht in der Finsternis, auf den wahren Morgenstern, auf Jesus, den
Heiland und Erlöser.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Und hier eine Instrumental-Version:
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25.12.: Ich steh an deiner Krippe hier
Aktuelles, ImpulsAn der Krippe
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Aus den Krippenszenen kennen wir das Bild, das uns die Weihnachtsgeschichte beschreibt:
Viele Menschen sammeln sich um die Krippe. Einträchtig stehen sie dort nebeneinander: Maria
und Josef, das einfache Handwerkerehepaar; die Hirten vom Feld und die weisen Männer aus
einem fernen Land. Auch wir dürfen heute mit Paul Gerhardt an die Krippe treten und staunen
über das, was an Weihnachten passiert ist. Als die Hirten und die Weisen zur Krippe kamen,
da knieten sie nieder und legten Geschenke ab. Sie spürten, dass es mit der Geburt dieses
Kindes etwas Besonderes auf sich hatte; dass ihnen in diesem Kind Gott selbst begegnete.
Auch ich darf an der Krippe ablegen – nun allerdings nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das
ist es nicht, was das Kind in der Krippe von mir haben will. Vielmehr darf ich mich selbst
ablegen mit allem, was mich ausmacht. Alles darf ich ablegen – Paul Gerhardt sagt: meinen
Geist und meinen Sinn, mein Herz, meine Seele und meinen Mut. Das entlastet – denn mit
alldem lege ich ja auch meine Sorgen, meine Ängste, meinen Kummer usw. ab. Und das wertet
auf – denn mit einem Mal entdecke ich: Ich bin geachtet. Alles, was ich habe und bin, kommt
nicht aus mir, sondern von Gott, der mich geschaffen und mir mein Leben geschenkt hat. „Ich
komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben“, hat Paul Gerhardt gedichtet.
(nach Gerhard Schäfer)
24.12.: Vom Himmel hoch da komm ich her – Heiligabend – 4. Advent
Aktuelles, Impuls„Die Geburt Jesu in Bethlehem ist keine einmalige Geschichte,
sondern ein Geschenk, das immer bleibt.“
(Martin Luther)
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Vom Himmel in die Welt
Die alten Weihnachtslieder erinnern mich aber immer wieder daran, dass Gottes Liebe nicht
selbstverständlich ist. Dass Gott, der auf Gerechtigkeit aus ist, seinen Sohn in diese
ungerechte Welt schickt, auch in mein ichbezogenes Leben, das ist eben alles andere als
selbstverständlich. Gott hat vorher auch schon andere Wege ausprobiert, um in der Welt für
Recht zu sorgen. Mit der Idee, als Mensch in diese Welt zu kommen, wagt er einen radikal
anderen Versuch, der alles andere als selbstverständlich ist. Dass Gott sich für mein
beschränktes und begrenztes Leben interessiert, das ist keine Selbstverständlichkeit. Das
rufen uns die alten Liedtexte und erst die biblischen Texte in Erinnerung, wenn wir sie hören
und lesen. (Verfasser N.N.)
Wissenswertes zu Luthers Weihnachtslied:
Kurz vor dem Weihnachtsfest des Jahres 1534 gab es im Hause Luther eine besondere Freude:
Das jüngste Kind Margarete wurde am 17. Dezember geboren. Außer dem Hausvater Martin
freuten sich seine Frau Katharina von Bora und die älteren Geschwister Hans, Magdalene und
Paul. Martin Luther selbst aber war so außer sich vor Freude, dass er wohl gerade in diesen
Tagen ein Weihnachtslied für seine Familie dichtete. Ein Weihnachtslied, dass man heute noch
singt und das weltweit zu den beliebtesten gehört: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“.
Ich kumm aus unsren Landen her
und bring euch viel der neuen Mär.
Der neuen Mär bing ich so viel,
mehr dann ich euch hier sagenwill:
So kamen die Bänkelsänger im Mittelalter in die Dörfer und Städte und erzählten die
Neuigkeiten, die sie unterwegs aufgeschnappt hatten. Damit lockten sie die Leute aus den
Häusern. Denn neugierig waren die Menschlein schon immer. In Wittenberg in Thüringen hat
auch Martin Luther solche Bänkelsänger erlebt und gemerkt, dass die Leute einen Heidenspaß
daran hatten –und besser zuhörten als bei der Predigt in der Kirche. Und da hatte Luther, der
den Leuten immer aufs Maul schauen wollte, eine geniale Idee: Er schrieb ein Weihnachtslied,
das daherkommt wie ein Bänkelsängerlied. Genauso lässt er es beginnen: mit der
Bänkelsänger-Ansage-Strophe. Allerdings kommen seine Bänkelsänger vom Himmel. Es sind
Engel. (Quelle: Internet)
„Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet
den Hass wie das Licht die Finsternis.“ (Martin Luther King)
Lectio (Lesung): Lukas, 2, 1-20
23.12.: O come, o come, Emmanuel
Aktuelles, Impulss
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O Immanuel, unser König und Lehrer,
du Hoffnung und Heiland aller Völker:
o komm, eile und schaffe uns Hilfe,
du unser Herr und unser Gott!
(O Antiphon des heutigen Tages)
Die letzte O-Antiphon betont den kommenden Immanuel: Den Retter und Heiland. Mit
welchem Symbol lässt sich dies wohl am Schönsten ausdrücken? Nun: Ich finde mit dem Herz.
Das Herz, es schlägt mein Leben lang. Höre auf dein Herz, damit du eine Entscheidung richtig
treffen kannst. Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden. Die Enge meines Herzens
mache weit – damit mein Herz sich weiten kann. Lass die Sonne in dein Herz. Auf, auf, mein
Herz mit Freuden. In den Herzen wird’s warm. Fröhlich soll mein Herze springen. Das Herz
ganz hell kann es sein, wenn es voller Freude ist. Es kann aber auch dunkel sein, wenn es
traurig bin. Ein Herz kann ganz groß sein und viele Menschen einen Platz haben. Der Platz in
meinem Herzen. Herzensschön eben. Ein Herz kann bluten, wenn es krank oder verletzt ist.
Ein Herz kann eng sein, wenn es enttäuscht wurde. Herzensangelegenheiten. Wie auch immer.
Eines ist wie es ist: Gott hat aus Liebe für uns Menschen sein Herzliebstes, seinen Sohn,
gegeben. Und wir? ER klopft an unsere Herzen an. Öffnen wir unsere Herzenstüren und die
Pforten unserer Seele für die Geburt des Heilandes. Er will unser Herzensschöner sein. Möge
das Kind in der Krippe unsere Herzen mit seiner Liebe verzaubern und erleuchten. Oder drücken
wir es mit Worten der hl. Mystikerin Gertrud von Helfta aus: „Da fühlte mein Herz, dass du
angekommen und in mir gegenwärtig warst.“ Oder wie es Antoine de Saint-Exupéry kleiner
Prinz ausdrückt. Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen
unsichtbar.“
(Br. Benedikt Müller OSB)
22.12.: Tochter Zion
Aktuelles, ImpulsHOSIANNA!
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O König der Völker,
Ziel ihrer Sehnsucht
und Schlussstein, der die beiden Teile eint:
Komm und heile den Menschen, den du aus Lehm geformt hast!
(O Antiphon des heutigen Tages)
Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei
Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine
Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und
wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald
zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden
ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf
einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten,
wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider
auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus,
andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die
vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei
er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, erbebte
die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus
von Nazaret in Galiläa.
(Matthäus 21,1-11)
Der Herr segne uns im Advent;
er schenke uns Ruhe in unseren Seelen,
um sich auf ihn auszurichten.
Er lasse den Tau des Himmels auf uns herabkommen,
damit sich unsere müden Glieder erfrischen können.
Er schenke uns die Geduld für sein Kommen,
auf dass wir ihn sehen, wer er ist:
Immanuel – Gott mit uns.
So segne und behüte und der dreieinige Gott
Vater, Sohn und Heiliger Geist Amen.
21.12.: Tauet, Himmel, den Gerechten
Aktuelles, ImpulsMein Adventslied meiner Kindheit
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Klang der Orgel – ein Stückchen auf der Orgel – der gute, alte Choral…„Tauet, Himmel den Gerechte“ in der Version des Kirchenliederdichters Johann Crüger (1598-1662) war eines meiner Lieblingslieder auf meiner liebsten und schönsten Adventsschallplatte, die rauf und runter gehört habe. Eine vertraute protestantische Melodie, mit der ich in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck aufgewachsen bin. Gerade die evangelischen Adventschoräle haben mich in meinen Glauben begleitet. Mit ihnen bin ich aufgewachsenen in Familie und Gemeinde. Sie tragen mich durchs Leben. Sie berühren meine Seele und schenken mir Felsen.Stark Glaubens.Bilder.
(Br. Benedikt Müller OSB)
20.12.: Übers Gebirge Maria geht
Aktuelles, ImpulsMaria Heimsuchung (nach Lukas 1, 39 – 56)
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39 In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. 40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. 41 Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt 42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. 43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. 45 Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. 46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / 47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. 49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. 50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. 51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; 52 er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. 53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. 54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, 55 das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. 56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
19.12: Rorate Caeli
Aktuelles, ImpulsRORATE CAELI
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Im Advent sollen wir uns auf Weihnachten vorbereiten. Eigentlich. Denn heute bedeutet das
meistens: Wir bereiten Weihnachten vor. Wir dekorieren unsere Wohnung. Wir backen
Plätzchen und Stollen. Wir erledigen die Weihnachtspost. Wir überlegen, was es am Heiligen
Abend zu essen geben soll – und was am ersten Feiertag. Wir klären, wer wen besucht – und
wann und für wie lange. Wir besorgen einen Weihnachtsbaum und kaufen Geschenke – für
alle, die wir beschenken wollen oder beschenken müssen. Und nebenbei singen wir vielleicht
auch die schönen alten Adventslieder. Die schönen alten Adventslieder zeigen jedoch eine
andere Art, die Ankunft Jesu Christi zu erwarten. Es ist ein Warten voller Sehnsucht. Nicht nur
Weihnachten soll kommen, sondern Jesus Christus soll kommen. Er soll wiederkommen. Er soll
neu in die Welt, er soll neu in das Leben der Menschen eintreten. Eines dieser schönen alten
Adventslieder ist das Lied „O Heiland, reiß die Himmel auf“. Dieses Lied geht weit – weit über
den ersten Advent, die erste Ankunft Jesu im Stall von Bethlehem hinaus. Es richtet den Blick
auf den zweiten Advent, auf die zweite Ankunft des HERRN in dieser Welt, auf seine
Wiederkunft am Ende der Zeiten. Ich muss gestehen: Mir geht das zu weit. Ich spüre: Ich
befinde mich – innerlich und äußerlich – noch nicht soweit. Ich gestehe, ich wünsche mir
noch ein wenig Zeit bis zur Wiederkunft des HERRN am Ende der Zeiten, am Ende der Welt –
Zeit für mich selbst in dieser Welt und Zeit für diese Welt überhaupt. Was ich aber erhoffe, ist
jedoch der adventliche Wunsch, dass Jesus Christus in die Herzen der Menschen kommen
möge. Dass er ankommen möge. Neu ankommen – bei mir und in dieser Welt. Und wenn er
nun doch wirklich kommen würde – dann sollte ich bereit sein, aber: Wie soll ich dich
empfangen? (Gedanken nach Tina Ohem)
18.12.: Mache dich auf und werde licht
Aktuelles, ImpulsLicht in die Welt
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Je dunkler und ungemütlicher es draußen ist, umso mehr sehnen wir uns nach Licht, Wärme
und Geborgenheit. Die trüben Tage wirken manchmal bedrückend und schwer, so wie die
innere Dunkelheit von Trauer und Angst, von Leere und Hilflosigkeit. Doch wir können der
Dunkelheit des Lebens nicht ausweichen, genau so wenig wie den trüben Tagen. Sie gehören
zum Leben dazu. Wir können nur aushalten und versuchen, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Von dieser Hoffnung spricht der Prophet Jesaja: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein
helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jes. 9,1)
Eine alte Verheißung geht in Erfüllung. Mit Jesus kommt Licht in unsere Welt. Es ist nicht
irgendein Licht unter vielen Lichtern. Er ist das Licht. Im Vertrauen auf Jesus erfahren
Menschen Kraft und Trost in ihren Lebenskrisen und finden Frieden und Vergebung, sodass sie
selbst für Frieden und Gerechtigkeit eintreten können. Jesus Christus hat uns Menschen nicht
das Ende aller Dunkelheit versprochen, aber er hat uns zugesagt, Licht für uns zu sein, damit
wir nicht im Dunkeln stehen.
(nach Petra Stadtfeld)
Menschen, die uns lieben, werden für uns zu einem Licht. Licht bedeutet Leben, Heil, Glück,
Hoffnung, strahlender Schönheit. Es vertreibt Finsternis, die Angst machen kann, und ordnet
das Chaos, das wir mit dem Dunkel verbinden.
(Anselm Grün)
Komm Gott,
17.12.: Machet die Tore weit – 3. Advent – Gaudete
Aktuelles, ImpulsO Weisheit,
die du aus dem Mund des Höchsten hervorgegangen bist,
reichend von einem Ende zum andern,
in Kraft und Liebreiz alles ordnend:
Komm, uns den Weg der Klugheit zu lehren!
(O Antiphon des heutigen Tages)
Porta patet cor magis!
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Porta patet cor magis – so lautet der Leitspruch der Zisterzienser-Mönche. Das bedeutet: die
Tür steht offen, noch mehr das Herz! Man kann aber auch sagen: weit offen die Tür, noch
weiter das Herz. Ein anrührender Satz, weil er einlädt und Menschen willkommen heißt.
Macht hoch die Tür; die Tor macht weit. Wo finden wir denn heute offene Türen und noch
weiter gedacht geöffnete Herzen? Viel zu viele Türen sind fest geschlossen, geradezu
verriegelt.
Eine offene Tür – ein offenes Herz, ist eine schöne Übung der Barmherzigkeit für den
Advent. Öffnen wir unsere Herzenstüren, das heißt sich anrühren lassen von anderen.
Zuhören. Zeit und Liebe schenken. Wie offen bin ich? Wie offen ist mein Herz? Machen wir
unsere Herzenstüren weit und die Tore unserer Seele hoch. Denn tief in unserem Herzen sind
wir voller Erwartung, dass etwas Überraschendes, Wundervolles auf uns zukommt. Sind wir
bereit die Türen zu öffnen, damit das Licht der Liebe bei uns einzieht?
(frei nach Margot Käßmann von Br. Benedikt Müller OSB)
16.12.: Wer klopfet an – Herbergssuche
Aktuelles, ImpulsWissen sagt A wie Allgemeinwissen: Heute wissenswertes zum Brauch der
„Herbergssuche“ – Denn sie hatten keinen Platz in der Herberge
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Das Herbergsuchen und Frautragen gehört zu den Bräuchen der Ankündigung des
Weihnachtsfestes. Das Motiv der Herbergsuche – Josef mit der schwangeren Maria vor dem
abweisenden Wirt – ist seit dem Spätmittelalter Bestandteil der kirchlichen Weihnachtsspiele.
Ab 1450 findet sich das Motiv in den Weihnachtsspielen der Hessisch-Sterzinger Gruppe. In
der Bibel wird es nur kurz als Herbergsuche in Bethlehem im Lukasevangelium (NT, Lk 2,7)
erwähnt: „Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“. Aus den Apokryphen war im
13. und 14. Jahrhundert eine Szene aus der Flucht nach Ägypten, die den Räuberwirt Titus
und das Badewunder zeigte, sehr beliebt. Zur Zeit der Gegenreformation wurden Spiele zur
Vermittlung religiöser Inhalte zunehmend volkstümlicher, und Elemente, die den katholischen
Glauben betonten, ebenso wie die volkstümliche Dramatik wurden verstärkt (etwa die
Marienverehrung). Im Lied dokumentiert sich das in „Wer klopfet an“, in dem Hans Joachim
Moser eine Mischung aus Jesuitenbarock und Empfindsamkeit des 18. Jahrhunderts feststellte.
Im österreichischen Volksliederbuch von Georg Kotek und Raimund Zoder ist ein Beispiel aus
Oberösterreich verzeichnet, August Hartmann fand es um 1870 in Bayern, Tirol und im
Salzburger Ort Thalgau.
(frei nach Ulrike Kammerhofer-Aggermann)
15.12.: Markt und Straßen stehn verlassen
Aktuelles, ImpulsDer Advent meiner Kindheit – Teil II
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Lichte Adventserinnerung aus unseren Kindertagen tragen wir alle im Herzen. Diese Erinnerungen sind
es, die unser Herz erwärmen und stärken. Ich erinnere mich gerne an den Advent meiner Kindheit
zurück. Besonders das Gedicht „Markt und Straßen stehen verlassen“ von Joseph von Eichendorff
spiegelt mein adventliches Vorweihnachtsgefühl in meiner lieben Heimatstadt Mengeringhausen auf
schönste Art und Weise wider. Höre oder lese ich dieses Gedicht in den heutigen Erwachsenentagen,
dann habe ich Bilder meiner Heimat im Herzen. Ein Sprung zurück in den Advent meiner Kindheit: Ein
besonderer Tag war immer der Nikolaustag. Ich konnte gar nicht abwarten bis es gegen 17 Uhr dunkel
wurde, denn dann verkleideten wir Kinder uns als Klowes (Kleine Nikoläuse). Wir zogen singend durch
die Nachbarschaft von Haus zu Haus. Als Dank bekamen wir einen Apfel, eine Mandarine, ein paar
Plätzchen oder eine andere Süßigkeit geschenkt. Noch heute erinnere ich mich an zwei alte Damen in
unserer Nachbarschaft, die nie ihre Türe uns Kindern öffneten. Und Mutter backte und backte Mengen
von Plätzchen. Meine Lieblingsplätzchen war das Spritzgebäck mit Zuckerguss und bunten Streuseln.
Der Geruch dieser Köstlichkeiten steckt mir noch heute in der Nase. Im Kinderchor sangen wir viele
wunderschöne Adventslieder und übten für die zahlreichen Auftritte in der Kirche oder beim
Seniorennachmittag. Die Zeit wurde nie langweilig, sondern kre-aktiv kurzweilig. Voller Erlebnisse!
Ebenso erging es mir in der Flötengruppe. Ich war richtig stolz, dass ich die schönen Lieder alle auf
meiner Blockflöte gut spielen konnte. Und Mutter backte noch immer Plätzchen. Mit Vater und den
Geschwistern ging es an Samstag vor dem 4. Advent immer in den Mengeringhäuser Wald, um den
Weihnachtsbaum zu schlagen. Meine Groß- und Patentante Grete war im Wald zur Stelle und schenkte
ihrem Patenjungen immer einen kleinen Tannenbaum. Tante Grete war Waldarbeiterin und eine tolle
Frau. Vielleicht meine persönliche Krösa-Maja. Auch mein Onkel aus Fuldabrück bei Kassel kam und
holte den Christbaum aus dem Mengeringhäuser Wald. Fortsetzung folgt.
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heiliges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnee´s Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
(Joseph von Eichendorff)
14.12.: Wie soll ich dich empfangen
Aktuelles, ImpulsEmpfangsbereit oder temporaryly not available?
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Ein Handy zu benutzen ist sehr praktisch. Mit einem Handy kann ich von fast überall aus
telefonieren und bin auch fast überall erreichbar. Innerhalb weniger Jahre ist das Handy zu
einem Alltagsgegenstand geworden. Wie wäre es eigentlich, wenn ich damit nicht nur andere
Menschen in aller Welt erreichen könnte? Ich stelle mir vor, Gott könnte mich auf meinem
Handy erreichen. Und weiter, er würde mir etwas sagen wollen. Das Display des Handys zeigt:
Anruf: GOTT! Würde ich den Anruf überhaupt entgegennehmen? Oder würde ich ihm erstmal
lieber auf meine Mailbox sprechen lassen? Was würde er mir denn überhaupt sagen wollen?
„Oh Gott“, wäre vielleicht meine erste Reaktion. Und wenn es öfters klingelt, würde ich
vielleicht sagen: „Oh Gott, der Gott schon wieder“, weil ich mir vermutlich schon gut
vorstellen könnte, was er mir zu sagen hätte?! Vielleicht würde ich irgendwann das tun, was
viele Menschen machen: das Handy einfach ausschalten. Nicht mehr empfangsbereit,
„temporaryly not available“, oder ich würde mich schon darauf freuen, weil es vielleicht die
Sorte von Anrufen ist, die man sehr gerne entgegennimmt. Was würde mir Gott sagen wollen?
Ich würde durch diesen Anruf genau erfahren, wie lieb Gott mich hat. Aber dazu muss ich
auch empfangsbereit sein und mir die Zeit nehmen, auf diesen Anruf zu hören. Nur wenn ich
bereit bin, still zu sein, kann Gottes Stimme in mir zum Klingen gebracht werden. Gott liebt
uns Menschen so sehr, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist.
(frei nach Hans & Marina Seidl von Br. Benedikt)
13.12.: Tragt in die Welt nun ein Licht – Hl. Luzia & Hl. Odilia
Aktuelles, ImpulsLicht.Trägerinnen
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Die Stufen
Die Höhle – die Katakomben
Menschen in der Dunkelheit ihrer Armut
Fürchtet euch nicht, denn ich bringe Licht
Das Licht der Liebe – Lebenslicht der Hoffnung
Luzia – eine Frau mit Herz. Sie brachte Licht und Nahrung zu den Armen und Verfolgten. Sie
geht aus Nächstenliebe einen gefährlichen Weg in der Zeit der Christen Verfolgung. Sie ist für
die Nächsten da. Hilft den Schwächsten. Nimmt deshalb Gefahren auf sich. Somit wurde sie
eine Hoffnungsträgerin – Lichtträgerin. Im Dunkeln ist Gott nicht fern – sondern seine Liebe
ist wie ein Licht in der Finsternis.
Ich berge mich im Schatten Deiner Flügel
Der Wald
Der Berg
Die Höhle – Herberge
Die Dunkelheit umgibt mich wie die Nacht
Führe mich heraus aus der Finsternis
Du lässt meine Leuchte strahlen
Odilia – Tochter eines Herzogs. Blind geboren. Ihr Vater wollte sie deswegen töten. Sie
versteckt sich in einer Höhle. Ein Leben in Dunkelheit. Die Legende erzählt, dass Christus ihr
das Augen-Licht zurückgab. Er nahm ihr die Blindheit von den Augen hinweg, als ihr Glaube
ihn bei ihrer Taufe innerlich.erblickt! Odilia – ein Leben für Christus, als Nonne und Äbtissin,
nach der Regel des hl. Benedikts. Ein Zeichen Gottes: Er führt aus der Finsternis ins Licht.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Heute sogar ein kleiner Film-Tipp:
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12.12.: Leise rieselt der Schnee
Aktuelles, ImpulsAdvent.Erinnerung
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Die Adventszeit in meinen Kindertagen war immer etwas Besonderes. Ich erfreue mich noch
heute an den vielen wundervollen Erinnerungen. Überhaupt sind meine frühsten
Kindheitserinnerungen, die Adventserinnerungen. Nach dem Totensonntag wurde es langsam
adventlich. Die ersten Plätzchen wurden gebacken und etwas Schmuck aufgestellt. Die
Schaufenster der Geschäfte und Straßen in meiner Heimatstadt Mengeringhausen wurden mit
Lichterketten geschmückt und doch blieb es bis zum 1. Adventssonntag noch alles still und
dunkel. Mein Vater schmückte immer am Samstag vor dem 1. Advent unser Haus. Sterne
wurden aufgehangen. Der Adventskranz gesteckt. Fensterbilder in die Fenster gehangen.
Tannengrün aufgestellt. Ich faltete Goldpapierstern um Goldpapierstern. Meine Mutter begann
nun von Tag zu Tag immer mehr Plätzchen und Stollen zu backen. Oft war es schon frostig
kalt oder es hatte sogar geschneit. Mutter sagte dann immer: „Die Frau Holle schüttelt die
Betten.“* Ich sehe den schiefen Kirchturm von St. Georg in Mengeringhausen vor meinen
Inneren-Augen. Prächtig und majestätsich-stolz ragt er in die Höhe. Um ihn herum stehen
die alten Fachwerkhäuser, aus deren Schornsteinen es in den Winterhimmel raucht. Als
Grundschulbub ging ich am 1. Advent in den Hauptgottesdienst in der Ev. Kirchengemeinde
Mengeringhausen und sang voller Freude das alte Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor
macht weit!“ Ich erinnere mich an den Brauch, dass ich als Kind immer einen meiner Pantoffel
am Abend ins Fenster stellen durfte. Meine Mama sagte mir dann: „Vielleicht legt der Nikolaus
oder das Christkind heute Nacht etwas in deinen Schuh.“ Am nächsten Morgen – kaum wach
– lief ich zur Fensterbank. Und tatsächlich oft lag ein Plätzchen, ein Dominostein oder eine
Mandarine im Schuh. Wunderbare Welt. Ich hörte meine Lieblings-Advents-Schallplatten rauf
und runter und vor allem mein Lieblingslied „Leise rieselt der Schnee“. Glückseligmachende
Momente. – Teil II folgt ☺ (Br. Benedikt Müller OSB)
11.12.: Bereite Dich Zion
Aktuelles, ImpulsVorbereitung…
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„Bereite dich Zion mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Liebsten, bald bei dir zu sehen“.
So klingt der Advent in Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. So klingt die Vorfreude
auf Weihnachten hin. Auf liebenden Besuch bereitet man sich gerne vor. Das Haus blank, die
Speisen erlesen. Das beste Kleid, die Haare besonders kunstvoll frisiert. Vorbereiten gibt
Sicherheit. Diese wunderschöne Alt-Arie, spiegelt eine liebende Sehnsucht wider und gibt
eine erste Ahnung von der Größe des Bevorstehenden. „Zion“ wird entsprechend
altchristlicher Tradition und der Brautmystik zu einem Bild für die christliche Gemeinde, die
als Braut auf ihren Bräutigam (= Christus) erwartet.
Meine geliebte Cousine Ina Neumann-Gottmann (+2007) sang diese Arie auf vielen Hochzeiten in unserer Familie. Bereite dich – breite dich vor…! Maria kann sich nicht vorbereiten. Es kommt ganz anders. Statt
Hochzeitsvorbereitungen muss sie bangen, ob ihr Verlobter Josef bei ihr bleibt. Statt
Geburtsvorbereitungen muss sie reisen, weil der Machthaber – der Kaiser – in Rom es befiehlt.
Vor allem: Der angekündigte König kommt ihr näher als gedacht. Als Kind in ihrem Leib. So
kommt er, unser Gerechter und Helfer, unser König, wie wir alle auf diese Welt. Bereiten wir
uns auf seine Nähe mit den zärtlichsten Trieben, die wir in unserem Herzen haben, vor!
(Br. Benedikt Müller OSB)
10.12: Wir sagen Euch an, den lieben Advent (2. Advent)
Aktuelles, ImpulsEine besondere Zeit
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Die Adventszeit ist für viele Menschen eine der wichtigsten Zeiträume im Jahr. Die Vorfreude
auf Weihnachten, Christkindelmärkte, Backen, Adventslieder, … Doch leider ist diese Zeit
geprägt von großem Trubel, Einkaufsstress, Feiern, und Terminen. Eigentlich soll diese Zeit ja
eine „Stille-Zeit“ sein, eine Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf Weihnachten. Im Laufe
der Zeit wandelte es sich ins genaue Gegenteil. Viele Menschen klagen über die hektische
Adventszeit. In diesem Jahr sollten wir die Pandemie als Chance erleben, endlich einen
STILLEN ADVENT zu „erLeben“. Ja, wir haben Grund genug, um Inne zu halten und den Lauf
des Alltags einen Gang runterzuschalten – um des Lebens Willen. Eine gute Methode dafür ist
der Adventskranz. Er begleitet uns von Sonntag zu Sonntag und führt uns in vier Schritten
auf das Wunder hin, das sich in der Weihnachtsnacht ereignet. Die Menschwerdung Gottes.
Gott will bei uns sein, uns begegnen und unser Leben teilen. Er will bei uns wohnen. Er kam
aber so ganz anders in der Stille der Nacht zu uns: Nicht als furchterregender Gott-Herrscher,
der mit seiner Kraft und Stärke die Menschen zu beeindrucken sucht. Nein: Er kommt als
Mensch zu uns und so wie jeder Mensch in diese Welt gekommen ist: Als kleines Baby. In dem
Gott in Jesus Mensch wird, wie wir auch, ist er uns ganz nahe.
(Br. Benedikt Müller OSB)
09.12.: Mit Ernst o Menschenkinder
Aktuelles, ImpulsWarte.Zeit
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Advent ist die Zeit der Erwartung und des Wartens. Wir Christen warten auf die Geburt des
Kindes in der Krippe. Dieses Kind, von allen erwartet und von Gott gesandt, wird die Welt
verändern. Gott wird in diesem Kind die Welt verändern. Die Zeit des Wartens verändert die
Menschen. Wer wartet, ist aufmerksam. Wer aufmerksam geworden ist, hat seine eigene
Trägheit aufgegeben und hat sich aus der Gleichgültigkeit herausgewunden. Wer aufmerksam
geworden ist, erkennt: Ich kann mich nicht selbst erschaffen, ich kann nicht aus eigener Kraft
erreichen, was ich will. Wer aufmerksam geworden ist, ist ernst geworden. In der
aufmerksamen Stille erfahren wir: Ich kann selbst nichts tun, damit das geschieht, was ich
erwarte. Und ich muss nichts selbst tun, damit geschieht, was ich erwarte. Ich muss nicht
aktiv werden. Ich muss nicht handeln. Ich muss nicht an meiner eigenen Erfolgsleiter bauen.
Ich kann einfach nur aufmerksam warten. Wer alles selbst erreichen will, den nennt das
Adventslied „Mit Ernst, o Menschenkinder“ hochmütig. Wir sind nicht die Konstrukteure und
Erbauer, die Hauptpersonen unseres eigenen Lebens. Vieles, was geschieht, geschieht ohne
unser Zutun. Das einzusehen, dazu gehören Geduld, Erinnerung und vor allem
Lebenserfahrung. Dazu gehört die Aufmerksamkeit dafür, dass wir nicht die Architekten des
eigenen Lebens sind, sondern Beschenkte, Gesegnete. Ich vertraue darauf, dass Gott für mich
gnädig handelt. Ich muss nicht alles selbst zustande bringen. Ich kann es geschehen lassen,
dass Gott für mich handelt. Ich kann auf Gott vertrauen, der mein Leben in seinen Händen
hält. (Gedanken nach Wolfgang Vögele)
08.12.: Maria durch ein Dornwald ging
Aktuelles, ImpulsSiehe: Dornen werden Rosen tragen!
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Kurz nach der Verkündigung geht Maria übers Gebirge zu ihrer Base Elisabeth. Ein altes
Adventslied aus dem Eichsfeld erzählt von diesem Weg der Maria. Schwanger geht sie durch
einen Dornenwald. Eine alte Marienlegende. Nehmen wir’s ruhig als Gleichnis. Die Welt: ein
Dornenwald. Keiner kommt ohne Kratzer und Schrammen durch. Wir stoßen uns an Gefühlen,
an Menschen, an dornigen Erfahrungen. Wir suchen einen anderen Weg und landen doch
wieder in einem Gestrüpp. Eine Rüstung müsste man anhaben. Oder eine Tarnkappe wäre gut.
Oder irgendetwas, um mal um sich zu schlagen. Wir sind unversehens in solch Situationen
hineingeraten. Etwas in einem sagt: Da musst du durch! Eine andere Stimme sagt: Versuche
umzukehren! Ich merke: Ich stecke fest. Eine Schwangere geht durch einen Dornenwald. Sie geht mit Gott schwanger. Und die Welt
treibt prächtig Blüten. Es duftet nicht mehr nach Blut, sondern nach Rosen. Man sieht nicht
mehr nur Wunden, sondern auch Wunder. In Weihnachten liegt eine alte Hoffnung. Die
Hoffnung auf wirklich rosigere Zeiten. Gott wird ausgetragen. Und die Welt wird erträglicher.
Fürchte Dich nicht, sondern jubele: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!
(zusammengestellt von Br. Benedikt)
07.12.: Nun kommt der Heiden Heiland
Aktuelles, ImpulsDas Warten wird ein Ende haben…
Adventzeit ist Zeit des Wartens. Das Kirchenjahr scheint uns das jedenfalls regelrecht zu
„verordnen“: Weihnachten, das gibt es nicht ohne die vier Adventssonntage zuvor.
Adventszeit ist Zeit des Wartens. Mit jedem Adventslied erhält das Warten im Advent einen
Klang, eine Melodie. Mit ihrem vorsichtig abwartenden Anfang und Ende kommt die
Adventszeit vielleicht gerade denen unter uns entgegen, die in dieser Zeit ihres Wartens nur
zurückhaltend oder gar zaghaft Lieder anstimmen können. Das Besondere des Wartens im
Advent ist nämlich dies: Nicht auf uns oder andere Menschen richten wir unsere Erwartungen.
Wir richten sie einzig und allein auf Gott. Denn von ihm und nur von ihm können wir
Wartenden das Heil empfangen, nach dem wir uns sehnen. Diesem Gott gehen wir im Gebet,
mit der gesungenen Bitte eines Adventsliedes entgegen: „Nun komm, der Heiden Heiland, der
Jungfrauen Kind erkannt!“ Wir Menschenkinder sollen nicht mehr ängstlich und ohne
Hoffnung abwarten. Wir sollen vielmehr voller Hoffnung Gottes Kommen in unsere Welt, in ihr
Leben erwarten! Wir sollen staunen über das Geschenk, das Gott uns bereiten wird!
(zusammengestellt von Br. Benedikt)
06.12.: Lasst uns froh und munter sein – Hl. Nikolaus von Myra
Aktuelles, ImpulsSei gegrüßt, lieber Nikolaus
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Ist es nicht wunderbar-wundersam, dass das Fest des hl. Nikolaus ausgerechnet passend im
Advent gefeiert wird. Denn Nikolaus ist eine wahrhaft adventliche Gestalt. In dieser wahrhaft
adventlichen Gestalt wird etwas deutlich vom Advent Gottes, vom Weltadvent überhaupt. Die
vielen Nikolauslegenden zeigen zwei Züge dieses sympathischen Heiligen auf: Zum einen wird
von seiner Gebefreudigkeit berichtet, denen, die nichts hatten, denen das Schicksal
mitgespielt hatte, die – verschuldet oder unverschuldet – in Not geraten waren – ihnen gab
er, was sie brauchten. Nikolaus war ein „gottesfürchtiger“ Mann. Die Gottesfurcht, d.h. die
Liebe zu Gott, bestimmte sein Handeln. Da nimmt einer den Faden dieses Jesus wieder auf
und macht sich die Armen, die Ausgestoßenen, die Hungerenden zu seinem Herzensanliegen;
da macht einer deutlich, was es heißt: Dein Reich komme – ohne Rücksicht auf Amt und
Bischofswürde, aber mit Leidenschaft und Courage. Nikolaus ist gleichsam ein Vorbote des
Christkindes. An Weihnachten werden wir hören: „Erschienen ist die Güte und
Menschenfreundlichkeit Gottes“. Etwas davon hat der hl. Nikolaus gelebt und sichtbar
gemacht. Durch ihn haben die Menschen heilsam und segensreich die Güte und
Menschenfreundlichkeit Gottes erfahren.
(Inspiriert durch Gedanken von Sr. Diethild Wicker SSND sowie von P. Pius Kirchgessner, OFMCap)
05.12.: Wachet auf, ruft uns die Stimme
Aktuelles, ImpulsWachet also…
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Dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Philipp Nicolai liegt das „Gleichnis der zehn Jungfrauen“ aus dem Matthäus-Evangelium zu Grunde. Und das Evangelium gibt uns, gerade vor dem Hintergrund der „unbequemen Schluss“ zwei wichtige Impulse. Der Erste: Vertrau auf einen gütigen Gott, aber bleibe wach für seinen Anspruch! In diesem Evangelium begegnet uns ein Gott, der nicht nur der liebe und barmherzige, der verzeiht und ein Auge zudrückt ist, sondern immer auch der fordernde und aufrüttelnde Gott, der ernstgenommen und gehört werden will; der uns fragt, was wir aus unseren Möglichkeiten gemacht haben; der uns stört in unserer Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit.
Der zweite Impuls des Evangeliums: Teile, so viel du kannst, aber nicht die Verantwortung für dein Leben! Für deinen Ölvorrat – um im Bild zu bleiben – bist du ganz allein verantwortlich. Die Grundausrichtung deines Lebens, deinen persönlichen Lebensentwurf, deine Ziele, deine Werte kannst du nicht borgen und ausleihen. Verhindern, dass du die Ölkrise kriegst und dein geistliches Leben langsam ausbrennt, dass dein Christsein nur noch auf Sparflamme brennt – das kannst nur du allein. Zeigen, dass du Feuer gefangen hast und dich für die Sache Jesu begeisterst, dass das Licht deines Glaubens leuchtet – das kann dir niemand abnehmen. Ob du die Öl-Tankstellen Gottesdienst, Gebet oder gute Gespräche über Bibel und Glauben nützt, ob du deinen Ölstand regelmäßig prüfst und Reserven anlegst – das liegt allein an dir. Gott – der die Weisheit ist – lässt sich leicht finden. Such ihn und finde ihn und füll deinen Ölvorrat auf, damit er die Mitte deines Lebens ist und bleibt.
(Auszug aus einer Predigt von unserem Br. Justus Niehaus OSB)
04.12.: Alle Knospen springen auf – Hl. Barbara
Aktuelles, ImpulsBlüten.Zauber
Heute mit adventlicher Musik aus Meschede
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(Ausführende: Kinderchor und Orffkreis der Mescheder Stiftsmusik, Leitung: Barbara Grundhoff „Knospen springen auf“, ein „Barbara-Lied“ von Detlef Jöcker – St. Walburga Kirche Meschede)
Die Legende erzählt: Es war einmal eine Jungfrau mit Namen Barbara. Ihr Vater war ein
angesehener und sehr reicher Kaufmann. Barbara wuchs gut behütet auf. Eben eine Tochter
aus reichem Haus. Eines Tages hörte sie von Jesus Christus und sie ließ sich sogar taufen.
Ihrem Vater gefiel das nicht und er sperrte sie in ein Verlies tief in einem Turm. Die Legende
erzählt uns weiter, dass auf dem Weg in den dunklen Keller ein Zweig sich in Barbaras Kleid
verfing. Sie stellte den Zweig in das Wasser ihrer Trinkschale. Da geschah ein Wunder: An
einem Wintermorgen sprossen helle Blüten am Zweige hervor. Ein Zeichen Gottes – er will im
Dunkeln trösten. Wie sich die Knospen an Barbaras kleinen Zweig mitten im Winter öffnen, so
soll der Mensch sein Herz dem kommenden Licht Gottes an Weihnachten weiten.
Verlies – Nacht – Kerker
Er birgt mich unter seinem Dach am Tag des Unheils
Blütenzauber in der Dunkelheit
Glaube, Hoffnung und Liebe
Er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes
Er hebt mich empor auf den Felsen
Mit meinem Gott überspringe ich Mauern
In die Tiefe gehen und zu wachsen
(Br. Benedikt Müller OSB)
03.12.: Die Nacht ist vorgedrungen – 1. Advent
Aktuelles, ImpulsDunkel.Erhellt
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Mit dem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper verbinde ich tiefe
persönliche Erinnerungen an die 1990er Jahre. Eine Zeit in der ich in der Ev. Kirchengemeinde
Mengeringhausen sehr engagiert war. Mit dem Gesangbuch 1995 wurde das Lied regelmäßig
in der Gemeinde zum Advent gesungen. Es berührt zutiefst und spiegelt mein persönlich
spirituelles Empfinden als junger Mann wieder. Dieses Lied ist ein Spiegelbild im Seelenglanz
des adventlichen Sternenlichtes meiner damaligen mit Sehnsucht suchenden Seele. Dieses
Lied wurde für mich zum CREDO meiner spirituellen Lebensbiographie und das fühlt sich auch
heute noch wunderbar an. Ein paar Gedanken zu Jochen Kleppers Lied: An manchen
Dezembertagen scheint es, als würde die Sonne gar nicht aufgehen. Eine bleierne Dämmerung
liegt über der Stadt. Fahles Licht hüllt alles in ein trübes Grau. Dann sehne ich mich nach
einem kalten, klaren Wintertag mit wolkenlosem Himmel; mag die Sonne dann auch nur flach
über dem Horizont stehen, so kündet ihr Licht doch davon, dass die dunklen Tage vergehen.
Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. Wenn ich nicht wüsste, dass die
Dunkelheit vergeht, mein Ausharren in diesen Tagen dauernder Dämmerung wäre sinnlos. Doch
die Erfahrung lehrt mich: die Dunkelheit wird nicht bleiben. Der Tag kommt und mit ihm das
Licht. Deshalb vermag die Hoffnung auf das Licht mich zu trösten und in Vorfreude zu
versetzen. So sei nun Lob gesungen, dem hellen Morgenstern. Auch wer zu Nacht geweinet, der
stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Gott stellt mich
zerbrechlichen, zweifelnden und oft versagenden Menschen vor sein Angesicht, in das Licht
seiner Liebe. Die Dunkelheit vergeht. Sie ist nicht die letzte, alles bestimmende Wirklichkeit.
Gottes Licht erhellt unseren Weg. Sein Licht wird uns umgeben, wenn er uns am Ende zu sich
ruft. Alles Dunkel auf unserem Weg ist deshalb schwindendes Dunkel, vergehende Nacht, weil
Gottes Licht am Horizont des neuen Tages leuchtet. Noch manche Nacht wird fallen, auf
Menschenleid und Menschenschuld. Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die
Rettung her.
(Br. Benedikt Müller OSB)
02.12.: Es kommt ein Schiff geladen
Aktuelles, ImpulsEin Schiff wird kommen…
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Das Schiff ist ein altes Sinnbild für die Begegnung zweier Welten. Für die Begegnung von Meer
und Land, Wasser und Feste, von Himmel und Erde, von Gott und Mensch. Hast Du schon
einmal auf das Meer geschaut. Plötzlich aus unsichtbarer Ferne kommt ein Schiff. Es durchfährt
das Meer. Plötzlich taucht es am Horizont auf. Es nähert sich dem Hafen und hinterlässt doch
keine bleibende Spur. Im Hafen entlädt es seine kostbare Fracht. Diese Fracht kommt aus
einer Welt, die vom Hafen aus nicht mehr zu sehen ist. In der alten Kirche ist die
Schiffsmetapher bis ins Mittelalter hinein weit verbreitet und lebendig. In den Sprüchen
Salomos heißt es: „Eine starke Frau, wer wird sie finden? Sie übertrifft alle Perlen an Wert… Sie
gleicht einem Schiff eines Kaufmanns, aus der Ferne holt sie ihre Nahrung“ (Spr. 31,10.14) In
den Schriften des Mystikers Johann Taler stellt die Seele den innersten Kraftpunkt des
Menschen dar. Die Seele, die sich zu Gott hinwendet. Deutet man das Lied in diesem Sinne,
dann singen die Strophen vom Weg, der Ankunft und dem „Ankern“ des Sohnes Gottes in der
Seele des Menschen. Unsere Seele ist der Ort, an dem sich die gegensätzlichen Welten
begegnen: Himmel und Erde, Gott und Mensch. Unsere Seele ist auf Reisen, auf Wanderschaft.
In Sehnsucht sucht sie den Ort, an dem sie zur Ruhe kommen kann. Unsere
„Seelen.Sehnsucht“ sucht den Ort, an dem sie ihre Angst verliert, aufatmen und leben kann.
Bei diesem Lied fällt mir persönlich immer wieder die biblische Erzählung von der Stillung des
Sturmes ein. Oft gleicht meine Seele einem Boot, das mal ruhig über das Meer des Lebens
gleitet. Meine Seele gleicht aber auch einem Boot, das im Sturm des Lebens unterzugehen
droht. Weil die Winde des Alltags an mir zerren. Die Alltagswellen, die mein Boot zum Kentern
bringen können. „Wach auf, Jesus, rette uns, das Wasser steht uns bis zum Halse“, so rufen die
Jünger in dieser biblischen Erzählung. „Es kommt ein Schiff geladen, bis an den höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort“! Jesus kommt. Er ist da! Er „schläft und
ist dennoch wachsam“ in unserem inneren Boot. Er ist in jedem von uns gegenwärtig und
bereits mit unserer Seele verbunden. Darum lasst ihm in uns „Herz.Weitem.Raum“ geben.
(Br. Benedikt Müller OSB)
01.12.: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
Aktuelles, ImpulsMacht die Türen auf!
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Die Türchen am Adventskalender zu öffnen, das macht uns Freude. Advent ist die Zeit des
Wartens. Eine Wartezeit. Jeder Tag ein Tag der Vorbereitung und des Wartens. Jeder Tag eine
Tür, die sich öffnet hin zum großen Fest der Geburt Jesu. Im Advent singen wir auch: Macht
hoch die Tür, die Tor macht weit. Ich erinnere mich, dass ich als „Grundschul“-Junge in der
Adventszeit immer am 1. Advent den Gottesdienst in der St. Georg Kirche in Mengeringhausen
besucht. Der Weg durch den kleinen Fachwerkort war wunderbar. Es war kalt. Manchmal lag
schon Schnee und die Schornsteine rauchten weißen Rauch in den Himmel. Winterzauber in
der Waldecker Heimat. Als ich die Kirche erreichte und vor dem großen Portal des
Turmeingangs stand, da öffnete ich mit großer Ehrfurcht vorsichtig die große Holztür. In mir
– in meinem Herzen – spürte ich: Ich öffne diese Türe und trete ein in ein Heiliges Haus. Ich
besuche Gott. Ich öffne die Tür zu Jesus Christus, dem König der Herrlichkeit, dem wir die
Toren und Türen öffnen sollen. Vor allem unser Herzenstür – denn dort soll er Einzug halten.
Im Gottesdienst wurde dann das Lied „Macht hoch die Tür“ gesungen. Ich war glückselig und
ich hatte Frieden im Herzen. Im 25. Psalm heißt es: „Die Enge meines Herzens mach weit!“
Weiten wir die Türen unseres Herzens und hören. „Neige Deines Herzens Ohr! Schweige und
höre!“ sagt der hl. Benedikt. Durch Deine offene Herzenstür wirst Du den „spürend kommend
er-horchen“, der von sich sagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er
selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Joh. 10.9)
(Br. Benedikt Müller OSB)
Morgen startet unser Adventskalender
Aktuelles, ImpulsMorgen startet auf oase.koenigsmuenster unser musikalischer Adventskalender. Jeden Tag – vom 1. Dezember bis zum Ende der Weihnachtszeit am 7.1. – öffnet sich hier auf unserem Jugendportal ein musikalisches Türchen für Euch.
Im Mittelpunkt stehen verschiedene Advents- und Weihnachtslieder. Wir wünschen Euch viel Freude.
Und heute schon einmal ein kleiner Vorgeschmack…
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Eine Melodie aus Kindertagen
Eine Melodie von Carl Orff aus seiner musikalischen Weihnachtsgeschichte: Die Einleitung. Für mich persönlich eine Adventsmelodie aus meinen Kindertagen. Meine Mutter war Mitglied im Flötenchor der Ev. Kirchengemeinde in meinen Heimatort Mengeringhausen. Am Heilig Abend wurde das Krippenspiel aufgeführt, untermalt von der Orff´schen Musik. Mutti übt immer fleißig am Esszimmertisch die Melodien und ich als in meinem schönen Weihnachtsbuch und hörte ihr aufmerksam zu. Mein Lieblingsstück was die „Einleitung“. Und dieses Musikstück war dann auch sicher der Grund warum ich selber Flöte spielen lernen wollte. Und Jahre später in einer Adventszeit war es soweit: Ich konnte diesen Orffsatz auch auf der Flöte spielen. Und Jahre später haben wir mit unserem Flötenchor diese Melodie zu den Krippenspielen in der St. Georg Kirche Mengeringhausen wieder zum Klingen gebracht. Adventszeit ist eine Zeit des Klangs und des Hörens. Neigen wir uns Ohr hin zu den Klängen der Stille mit den vielen Zwischentönen in dieser Zeit. Lauschen wird festlichen der Musik und lassen unsere Herzen erfreuen. Denn eine große Freude wird uns an Weihnachten geschenkt: Der Heiland. Machen wir uns auf einen musikalischen Weg und gehen froh der Ankunft des HERRN entgegen. Ich wünsche allen eine schön Adventszeit.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Zum Elisabethtag: Im Zeichen der Rose
ImpulsDu hast mich froh gemacht, durch dein Tun
Der Korb
Das Brot
Die Rosen – das Rosenwunder
Blütenzauber im Korb
Denn ich war hungrig
Du hast mir zu ESSEN gegeben
Die Legende erzählt, dass an einem kalten Wintertag die Landgräfin Elisabeth mit einem Korb voller Brot von der Wartburg hinab zu den Ärmsten nach Eisenach ging. Ihr Gemahl Landgraf Ludwig überraschte sie und verstellte ihr den Weg, denn er hatte ihr verboten, dem Volk Brot zu schenken. Er nahm der Landgräfin den Korb weg. Doch als Ludwig nun in den Korb schaute, fand er nicht wie erwartet Brot, sondern Rosen. Da verstand er: wie der Duft der Rosen mich im Winter erfreut, so erfreut Elisabeth mit dem Brot die armen Menschen. Sie bringt ein Licht ins Dunkel im Zeichen der Liebe. Eine Herzenstat. Später zieht Ludwig in den Krieg und stirbt. Elisabeth wird Witwe. Die Rose wird zum Zeichen der trauernden Liebe!
Rosen – Brot – Krone
Im Zeichen der Rosen
Schön ist es dem Herrn zu danken
Ich will jubeln über das Werk deiner Hände
Selig, die barmherzig sind
Sie werden Barmherzigkeit erlangen
Seht! Ich habe es euch doch gesagt
Wir sollen die Menschen froh machen!
Ungarns Stern an Thüringens Himmel!
(Br. Benedikt Müller OSB)
11.11.: Sankt Martin – Zu dunkler Stunde die Lampe anzünden
Impuls, UnkategorisiertSternleuchten glänzend am Himmel in der Abendkühle
Der Abend
Der Frost
Der Schnee – Winterzeit
Die Dämmerung atmet Frieden ins Herz
Die Mühen des Tages verschwinden im Dunkeln
Ein Licht erhellt herzensschön die Seele
Es dunkelt früh der Abend schon
Der November zieht ins Land
Wir feiern das, was Du getan hast
Mit Lichtern in der Hand
Mantel – Schwert – Brot
Unerwartete wird die Hoffnungslosigkeit erleuchtet
Plötzlich erstrahlt ein Licht in der Winternacht
Am Tor vor der Stadt ist ein Wunderleuchten
Hände, die teilen und ein Herz, das schenkt
Sanft und leise rieselt der Schnee in die Nacht
Der junge Soldat frohgemut und barmherzig
Der Bettler reich an dankbaren Lebenstagen
Es dunkelt früh der Abend schon
Der November zieht ins Land
Wir feiern das, was Du getan hast
Mit Lichtern in der Hand
Zu dunkler Stunde die Lampe anzünden
Licht erhellt die Finsternis
Mache die Tür Deines Herzens auf
Brot und Mantel miteinander geteilt
Im Zeichen der Liebe
Den Tag aus den Händen legen
Martin – Römer – Soldat
Martin – Barmherziger – Heiliger
© Br. Benedikt Müller OSB, 4.11.2021
Impuls.Kreuzerhöhung
Aktuelles, ImpulsWer ist dieser, der aus Edom kommt,
aus Bozra min blutroten Kleidern?
Prangend in seinem Gewand schreitet er daher
in seiner gewaltigen Kraft.
(Jes. 63,1)
„Ein + verbindet“ – das Pluszeichen hat Symbolkraft. Das Plus steht für das Positive, für bejahen, verbinden, hinzufügen. Zwei aufeinander senkrecht stehende Linien verbinden die vier Himmelsrichtungen und machen ein rundum harmonisches Bild, das jeder gerne sieht und Gutes damit assoziiert: denn auch das Logo der Lebensretter vom Roten Kreuz oder die Nationalflagge der Schweiz weisen das „Plus“ auf.
Doch da gibt es noch ein anderes Zeichen, ganz ähnlich vom Aussehen. Nur kommt es nicht so harmonisch daher, ohne quadratischen Grundriss, denn eine Linie ist ein bisschen zu lang. Die Rede ist vom Kreuz der Kreuzigung. Wer käme auf die Idee, mit ihm ein „Ja“, eine Verbindung, ein Geschenk zu identifizieren? Sein Hintergrund ist so grausam, so blutig, so schmerzvoll, so unpassend für unser Empfinden. Im alten Rom wurden gemeine Verbrecher an Holzkreuze geschlagen, der Abschaum der Gesellschaft. Man durchbohrte diese Menschen mit Nägeln und ließ sie unter Spott und Hohn so lange dort hängen, bis sie elend verreckten.
Was ist daran positiv? Es kommt sogar noch ärger: An einem solchen Kreuz starb auch einer, der alles andere als Abschaum war. Er hatte kein Verbrechen begangen, niemandem etwas zuleide getan, ganz im Gegenteil: Er war wirklich gut, ja der Inbegriff des Guten. Er war die pure Liebe. Seine Worte waren Weisheit und Liebe statt Ignoranz und Hass. Seine Hände heilten statt zu zerstören; geschlagen schlug Er nicht zurück, beschimpft schimpfte Er nicht zurück. Ein perfekter Mensch, der Auserwählte Gottes, Messias, Bringer des Heils, rechtmäßiger König aller Schöpfung – der eingeborene Sohn Gottes. Was ist daran positiv, dass die Menschen Ihn kreuzigten?
Gottes Uhren laufen anders als unsere, und Seine Pläne haben die Perspektive der Ewigkeit. Was wie eine totale Niederlage aussieht, ist in Wahrheit ein Triumph kosmischen Ausmaßes der Liebe über den Hass, des Friedens über den Krieg, der Gnade über die Verdammnis. Am Kreuz versöhnte Jesus Christus die Menschen wieder mit Gott. Am Kreuz riss Er die Trennwand der Sünde nieder, die uns von unserem Schöpfer fernhält und uns von unseren Mitmenschen entfremdet. Am Kreuz hielt Gott Gericht über alle Mächte der Finsternis. Er schuf damit die Grundlage für eine neue Menschheit, in der alle gleichberechtigt sind, keine nationalen oder ethnischen Animositäten mehr herrschen! Ist das nicht der Traum, das große Utopia, gerade in diesen Tagen der Kriege und Klimakatastrophen? In Christus ist dieser Traum schon wahr geworden. Das Kreuz verbindet: der Weg des Lebens führte über den Tod. Das Kreuz ist das echte Plus, das „Ja“ Gottes zu uns Menschen, das kostbare Gnadengeschenk des ewigen Lebens, die Einladung an alle Menschen, das Wasser des Lebens umsonst zu nehmen. Das Kreuz ist ein Pluszeichen der Liebe Gottes. Gott liebt dich. Es liegt nun an Dir Gottes JA mit Deinem JA zu erwidern, so wie sich zwei Liebenden ihr JA zu sprechen. Gott plus Du gleich eine ewige Liebe, die Christus am Kreuz besiegelt hat, sowie ein Feuerliebeslicht, dass die Nacht erhellt.
(Br. Benedikt Müller OSB)
15.08.: Mariä Himmelfahrt
Aktuelles, Glaubensfrage, Impuls, Kloster.WeltenDer Legende nach ist Maria von ihrem Sohn Jesus im Himmel aufgenommen worden. Die Freunde Jesu, die Apostel, wollten Maria am dritten Tag nach ihrem Begräbnis am Grab
besuchen. Sie fanden das Grab geöffnet vor. Maria lag nicht im Grab. Ihr Leichnam war weg. Im geöffneten Grab fanden sie Rosen und Lilien. Rings um das Grabenwaren Heilkräuter zu sehen.
Es ist ein alter und auch schöner Brauch, dass zum Fest Maria Himmelfahrt in vielen Regionen Kräutersträuße gebunden werden. Mit diesen Kräutersträußen soll die Achtung vor Gottes Schöpfung gezeigt werden. Die gesammelten Kräuter werden nach dem Festtag getrockneten und dann in der Wohnung aufgehangen. Gerade in der bald beginnenden dunklen Jahreszeit sollen die Kräuter, so sagt es der alte Brauch, Glück und Wohlergehen und Segen bringen.
Erstmal fand diese Tradition in der katholischen Kirche im 9. Jahrhundert Erwähnung. Besonders stark ist dieses Ritual bei der Landbevölkerung verwurzelt. Da Maria seit Anbeginn des Christentums als heiles und unbeflecktes Geschöpf verehrt wird, ist es auch nicht verwunderlich, dass das Brauchtum der Kräutersegnung gerade mit ihr in Verbindung gebracht wird. Maria ist quasi ein Symbol für die heilwirkende Kraft Gottes am Menschen.
29. Juni: Impuls zum Hochfest der Apostelfürsten Petrus & Paulus
Aktuelles, ImpulsGoldenes Leuchten strahlt vom Himmel heut herab
Das Licht
Das Leuchten
Strahlenglanz – Morgenrot
Ich bin das Licht der Welt
Wer mir nachfolgt wandelt nicht in Finsternis
Da war ein leuchten in seinen Augen
Damals als er am See uns rief ihm zu folgen
Heiliger Petrus
Fels, auf dem die Kirche steht,
Hüter der Herde,
die dir Christus anvertraut
Mauer – Stadttor – Festung
Wüstenstadt im leuchten Licht des Morgens
Ein Reiter galoppiert durch den Sand
Das Licht blendet seine Augen
Eine Stimme ruft am Stadttor der Wüstenstadt
Verkünde die Herrlichkeit Gottes unter allen Völkern
Rühme seinen Namen – verkünde sein Heil
Geh bis an das Ende der Welt
Heiliger Paulus
Bote du des neuen Heils
Künder des Wortes,
der die Völker Wahrheit lehrt
Vaya Con Dios – Geh mit Gott
Quo vadis Dominus- Wohn gehst du Herr
Wahrlich, ich sage dir: Wenn du alt geworden bist,
wird man dich gürten und führen, wohin du nicht willst.
Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.
Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.
Petrus – Fischer – Fels
Paulus – Bote – Kämpfer
Ihr Heiligen Apostelfürsten – bitte für uns
Geschrieben am Hochfest Peter & Paul, 29.06.2020
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Sonntags.Impuls an Pfingstmontag: Hildegard von Bingen – Mai IV
Aktuelles, ImpulsIn der letzten Maiwoche vor dem Pfingstfest konnte ich Exerzitientagen in der Abtei St. Hildegard in Eibingen verbringen. Es war wunderschön. Nicht nur weil ich Land der hl. Hildegard war und die Impulse durch die Magistra sehr gut waren, es kam noch ein INNERES Verstehen hinzu: Die Wonnesonne Mai sinnlich-innerlich zu erleben. Das Wetter war angenehm warm. Viel Sonnenschein. Die Weinberge dufteten. Überall zwischen den Weinstöcken wachsen Feldblumen. Bienen summten. Es blühte alles herrlich alles im Klostergarten der Nonnen. Die Luft war erfüllt vom Duft des frischen Grases. Die Vögle zwitscherten ohne Unterlass. Der Rhein floss smaragdgrün schimmernd leise dahin. Das Brot aus Dinkel frisch in der Klosterbäckerei gebacken schmeckt köstlich und tat meinem Magen wohl. Und meine Augen konnten sich nicht satt sehen.
„Die Augen sind die Fenster der Seele“, sagt die heilige Meisterin vom Rupertsberg – die heilige Hildegard. Das Sehen stellt sie ganz ins Zentrum des sinnlichen Monats Mai. Dieser fünfte Monat ist so reich an einer Farbenvielfalt, dass es eine Offenbarung für unsere Augen ist. Gottes Schöpfung zeigt sich von der schönsten Seite. Haben wir eigentlich einmal bedacht, welch Wunderwerk unsere Augen sind? Sie stehen nie Still! Unaufhörlich nehmen sie Farben und Formen war. Sie nehmen bewegend Bilder auf. Das Auge ist ein Wunderwerk, so wie die anderen Sinne auch. Wir sollten schauen lernen und es genießen. In ihren Visionen und Schriften schreibt Hildegard von Bingen über die Augen und das Sehen und setzt es in Bezug zur Seele des Menschen.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Macht der Seele kann man in den Augen des Menschen sehen, wenn seine Augen klar, hell und durchsichtig sind, weil die Seele mit Macht im Körper wohnt, um recht viele Werke in ihm zu vollbringen. Die Augen des Menschen sind nämlich die Fenster der Seele.“
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Liebe ist in allen Dingen gleichsam die Seele und das Auge. In dieser Liebe schließt sich der Lauf der Welt. Liebe ist die volle Wirklichkeit des Guten.“
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Seele durchdringt die Augen, sind diese doch die Fenster, durch welche sie die äußere Natur erkennt.“
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Das Firmament ist zu vergleichen mit dem Haupt des Menschen, die Sonne, der Mond und die Sterne mit den Augen, die Luft mit dem Gehörsinn, der Tau mit dem Geschmackssinn, die Seiten der Welt mit den Armen und dem Tastsinn.“
Impuls Pfingsten: Heiliger Geist – Taube
Aktuelles, ImpulsDie Taube ist uns allen als Symbol für Frieden bekannt. Aber wieso ist das so?
Die Taube als Friedenssymbol geht auf die Arche Noah zurück.
40 Tage lang hat es geregnet. Als diese 40 Tage vorbei waren und es aufhörte zu regnen, da ließ Noah drei Tauben fliegen. Eine Taube kehrte mit leerem Schnabel zurück, eine kam gar nicht zurück zur Arche. Die letzte Taube aber brachte Noah einen Ölzweig. Daher ist diese sozusagen die erste Friedenstaube. Der Ölzweig bedeutet, dass die Flut überstanden ist. Gottes Zorn war verschwunden. Er hatte also wieder Frieden mit den Menschen.
Eine Taube kann neben dem Symbol als Friedenstaube fliegen, wohin sie will. Sie fliegt von einem Ort zum nächsten und ist dabei frei. Die Freiheit, die die Taube hat, ist eines der wichtigsten Güter, die wir haben. Oft bemerken wir gar nicht, wie wichtig unsere Freiheit eigentlich ist, bis wir sie nicht mehr haben oder uns eingeschränkt fühlen.
Unsere eigene Freiheit kann uneingeschränkt sein, solange wir keine anderen Menschen in ihrer eigenen Freiheit einschränken. Wir haben das Glück, dass wir unsere eigene Meinung und Ansichten haben dürfen. Wenn diese Meinung aber die Freiheit von anderen einschränkt, ist das nicht gut.
Den Frieden, den wir erleben dürfen, kann uns keiner garantieren. Wir selbst müssen für unsere eigene Meinung einstehen, unsere Werte vertreten, und zwar jeden Tag. Wenn wir aufhören uns zu engagieren, anderen Menschen zu helfen und für uns und unsere Werte einzustehen, kann unsere Freiheit ganz schnell eingeschränkt werden. Jeder von uns sollte versuchen, sich jeden Tag ein bisschen zu verbessern. Vielleicht etwas Neues ausprobieren. Etwas dazulernen, mehr Hilfsbereitschaft zeigen etc.
Meistens sind es schon die kleinsten Dinge, die zu unserem eigenen Wohlbefinden beitragen, aber auch einen positiven Nebeneffekt haben: unsere eigene Freiheit und die der andere wird nicht beeinträchtigt, sondern gestärkt.
Es ist völlig normal, dass Menschen verschiedene Ansichten haben. Das ist auch gut, so lange jede*r respektiert wird. Schließlich ist die Würde des Menschen unantastbar. So steht es im Grundgesetz.
Wir sollten uns dies viel öfter vor Augen führen. Damit ist nämlich nicht nur gemeint, dass niemand die Würde eines anderen verletzen darf, wie beispielsweise andere Menschen schlagen, schubsen etc., sondern vor allem, dass jede*r das Recht auf Meinungsfreiheit und eine würdevolle Behandlung hat.
Wenn wir selbst von anderen gut behandelt werden möchten, dann sollten wir unsere Mitmenschen auch so behandeln. Egal welche Herkunft, welches Geschlecht, welche Religion oder welche Ansichten. Selbstverständlich müssen wir die verschiedenen Ansichten kritisch hinterfragen und uns unsere eigene Meinung bilden. Selbst, wenn wir nicht mit den anderen Ansichten übereinstimmen: Respekt ist das Gut, was uns unsere persönliche Freiheit und unsere Lebensweise überhaupt ermöglicht.
Auch nach der Osterzeit sollten wir versuchen, jeden Tag dankbar zu sein.
Dankbar für unsere Freiheit. Dankbar für unseren Frieden. Dankbar für die Dinge, die für uns vielleicht wie selbstverständlich wirken.
Menschen anderer Länder können die Dinge, die wir erfahren, nicht erleben. Sie müssen hungern und leben in Angst. Jeden einzelnen Tag.
Natürlich hat auch jeder von uns ein eigenes Päckchen zu tragen, welches für manche sehr belastend sein kann.
Aber vielleicht gibt es sogar in sehr schwierigen Zeiten Dinge, für die wir dankbar sein können. Unsere Familie, unseren Glauben zu Gott, der Frühling mit den ersten Sonnenstrahlen, gute Musik, Haustiere, … Die Menschen und Dinge, die uns wichtig sind, können uns helfen, unseren Frieden auch in schwierigen Zeiten zu behalten.
Zeiten, in denen wir uns aktuell befinden. Bereits seit über einem Jahr Krieg in der Ukraine, Corona, wodurch viele das Gefühl haben, dass zwei Jahre ihres Lebens „geklaut“ wurden, Inflation, Klimakrise. Dazu kommen noch unzählige hungernde Menschen und Konflikte, die in immer mehr Ländern eskalieren und zu Krieg führen.
Die Liste kann jeder für sich wahrscheinlich noch um viele Punkte erweitern.
Aber wenn man sich die Menschen, die einem wichtig sind, vor Augen führt und dankbar ist, dann kann man zumindest den kleinen Frieden spüren. Vielleicht schafft man es ja sogar in diesen schwierigen Zeiten eine Friedenstaube zu sein. Eine Friedenstaube, die die Hoffnung nicht aufgibt und den Mitmenschen zeigt, dass es viele Dinge gibt, über die man sich freuen kann und wofür man dankbar sein kann.
(Sophie Rüther)
Dies war unser letzter Impuls des Weges von Aschermittwoch zu Pfingsten 2023. Wir danken Euch für Euer Interesse an der Reihe. Wir danken aber auch allen Autor*innen. Die nächsten Impule gibt es dann vom 1. Advent 2023 bis Heilig Drei König (6.1.2024).
Impuls am Samstag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Feuer
Aktuelles, ImpulsFeuer.
Leben.
Feuer.
Glaube.
Feuer.
Wärme.
Feuer.
Kraft.
In einigen Kulturen wird das Feuer als Symbol der Schöpfung betrachtet, da es Leben spendet und Wärme gibt.
Ebenso wird im Neuen Testament das Bild des Feuers verwendet, um den Heiligen Geist darzustellen, wie man es am Pfingstereignis sieht, als Feuerzungen über den Köpfen der Apostel erschienen.
Pfingsten ist ein christlicher Feiertag, der den Empfang des Heiligen Geistes durch die Apostel feiert. Der Heilige Geist gilt als vereinender Geist im Glauben, der die Gläubigen ermutigt, Differenzen zu überwinden und als Gemeinschaft zusammenzukommen.
Das Fest wird oft mit Ritualen und Traditionen gefeiert, wie zum Beispiel dem Anzünden eines Feuers zu Pfingsten und dem Lesen der Bibelgeschichte über Pfingsten.
Ebenso bedeutet das immer näher kommende Pfingstfest auch, dass der Sommer bald beginnt und somit auch mehr Leben, Wärme und Kraft in allen Menschen spürbar großer wird.
(Jenni Auerswald)
Impuls am Freitag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Sprache
Aktuelles, ImpulsIn der Bibel in der Apostelgeschichte lesen wir, dass beim Pfingstereignis alle „vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“
Der Heilige Geist bewirkt Übereinkunft – trotz aller Verschiedenheit über alle Sprachgrenzen hinweg. Menschen mit verschiedenen Sprachen aus den verschiedenen Kulturen verstehen sich durch die Kraft der Liebe, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen wirkt. Die Liebe lässt unser Herz weit werden und wir erreichen uns die Hände. Der Geist Gottes kommt in Gestalt der verständlichen Sprache. So können wir Pfingsten ein Verständigungsfest nennen. Da wird uns Gottes Geist hörbar und erfahrbar – in allen Sprachen der Welt.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Impuls am Donnerstag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Wasser
Aktuelles, ImpulsWasser, für uns Menschen in Deutschland ein so alltäglicher Bestandteil des Lebens, dass wir oft vergessen, wie wenig selbstverständlich es tatsächlich ist. Das wiederum ist nicht verwunderlich. Wir nutzen Wasser zum Waschen, Putzen, Kochen und nicht zuletzt als Getränk und alles, was wir dafür tun müssen, ist den Wasserhahn aufdrehen.
Doch Wasser ist nicht nur Alltagsgegenstand. Speziell für uns Christen hat Wasser an vielen Stellen der Bibel eine große Bedeutung. Da wäre beispielsweise Mose, der mithilfe Gottes das Meer teilt und das Volk Israel auf diese Weise vor den Ägyptern rettet. Der Prophet Elija, welcher durch eine Mahlzeit aus Wasser und Brot mitten im Trockenen wieder Hoffnung schöpfte. Gott selbst, der aus Zorn auf Jona das Meer aufwühlt. Der unserer Erde nach der Sintflut einen Neuanfang schenkt.
Die wohl größte Bedeutung hat Wasser als Wasser des Lebens. Durch heiliges Wasser empfangen wir in der Taufe den heiligen Geist. Wir werden Christen. Wir werden Gemeinschaft. Auch nach der Taufe ist Wasser Symbol des Guten. Es segnet uns, reinigt uns, verbindet uns mit Gott. Und rettet uns. Denn in Gemeinschaft Gottes dürfen wir uns sicher fühlen. So sicher, wie wir nirgends sonst sind.
Fast immer dann, wenn wir mit Gott in Kontakt treten, bereitet uns heiliges Wasser auf diesen Kontakt vor. Dieser ständige Kontakt erhält neben der Praktizierung und wichtigen Elementen unseres Glaubens den heiligen Geist in uns. Ich selbst spüre das, wenn ich die Kirche betrete und mir ganz bewusst mit Wasser ein Kreuz auf meine Stirn zeichne. Es hat etwas von Kontaktaufnahme, von bereit sein für dieses Haus. Eine besondere Verbindung, zu der mir Wasser verhilft.
Am Kontakt zu Gott dürfen wir uns laben, wie wir es an Wasser tun. Ich wünsche mir, dass wir im Alltag DEN HERRN mehr als uns nährendes Wasser wahrnehmen können. Vielleicht ist uns der uns wie Wasser durchfließende heilige Geist dabei ein Anfang. Mehr auf Gottes Stimme in Alltag zu hören und so Stress zu entkommen. Mehr auf den Fluss des Wassers unseres Lebens zu vertrauen, den Gott für uns erwählte. Wasser selbst im alltäglichen sowie im heiligen Kontext bewusster wahrzunehmen. Vielleicht führt uns allein dieser Gedanke näher zu Gott und kann uns eine Rettung sein.
(Hannah Vogd)
Impuls am Mittwoch der 7. Osterwoche – Heiliger Geist – Wind
Aktuelles, Impuls„Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ So wird in der Pfingsterzählung in der Apostelgeschichte die Herabkunft des Heiligen Geistes beschrieben.
Maria und das Apostelinnen und Apostel spürten den heiligen Geist gleich einem Windhauch bzw. eines Windes. Wind setzt in Bewegung. Wo Wind ist, da ist immer etwas in Bewegung. Kein Stillstand. Das Symbol Wind ist ein starkes und ein zärtliches Symbol für den Heiligen Geist. Der Heilige Geist zeigt sich nicht nur in stürmischem Brausen, vielmehr offenbart sich die Stimme Gottes in verschiedenen Facetten. Der Prophet Elija erlebt, dass der Heilige Geist nicht im lauten Sturm daherkommt, sondern in leisem und sanftem Säuseln – fast schon überhörbar, trotzdem ist er da ganz zärtlich.
Jetzt im Frühsommer, wenn die Sonne wieder wärmer scheint, dann können wir den Wind, wenn er sanft weht, ganz zärtlich auf unserer Haut spüren. Der Sommerwind ist still und leise und sanft streift über unsere Haut. Das ist ein sehr angenehmes und wohliges Gefühl. Dieses Gefühl ist ein wunderbares Bild, um die liebende Kraft Gottes im Heiligen Geist zu verstehen
Wenn Du das nächste Mal einen sanften Sommerwind auf Deiner Haut spürst, vielleicht wenn Du Dich in einer Hängematte an einem schönen Strand dich entspannst, dann erinnere an dieses Bild. So wie der Sommerwind Dich zärtlich umschmeichelt und in Dir ein wohlige Gefühl auslöst, so sanftmütig ist Gottes ewige Liebe zu Dir, weil Du kostbar bist.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Impuls am Dienstag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Öl und Salbung
Aktuelles, ImpulsSymbole für den Heiligen Geist gibt es mehrere: Neben dem wohl auch ehr unbekannten Bild von Siegel, Anzahlung & Unterpfand zählen auch Öl und Salbung zu den Bildern für den Geist Gottes.
Einst wurden nur Könige, Priester und Propheten gesalbt. Als Kinder Gottes wird nun auch uns diese besondere Ehrung zuteil – uns, die wir zu Christus – dem „Gesalbten“ gehören“.
Könige und Königinnen tragen eine Krone. Die Königs-Krone sagt uns: Ich werde von einem König getragen. Wer mich trägt, der ist etwas Besonderes. Wer mich trägt, der steht im Mittelpunkt. Die Krone sagt: Wer mich trägt ist reich, klug und mächtig. Bei Gott ist jeder Mensch ein Königskind, denn er hat uns Menschen nach seinem Abbild geschaffen. Er hat dich bei deinem Namen gerufen, von allem Anfang an. Du bist sein geliebter Sohn, seine geliebte Tochter, an dir erfreut sich Gott immer. Er hat dich in den Tiefen der Erde geformt und dich im Schoß deiner Mutter gewoben. Du bist in seine Hand geschrieben und kannst nicht tiefer als in diese fallen. Du kannst dich im Schatten seiner Flügel bergen, denn Gott blickt auf dich mit einer unendlichen Zärtlichkeit. Er hat jedes Haar deines Hauptes gezählt und jeden deiner Schritte geleitet. Wo immer du hingehst, geht er mit dir, und wo immer du ruhst, wacht er über dich.
(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)
Impuls am Montag der 7. Osterwoche: Heiliger Geist – Unterpfand
Aktuelles, ImpulsWir gehen auf das Pfingstfest zu. Die Osterzeit ist nach 50 Tagen vollendet und der heilig Geist wird in die Herzen gesandt. Um den Heiligen Geist zu verstehen oder ihn sich vorstellen zu können gibt es verschiedenen Symbole für ihn. Die nächsten Impulse stehen im Zeichen der Symbole des Heiligen Geistes.
Siegel, Anzahlung & Unterpfand
Ähnlich wie bei einer Bestätigung einer Urkunde, ist es beim Heiligen Geist. Auch der Heilige Geist prägt und besiegelt: „In Christus habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt“, betont es der Apostel im der Epheserbrief. Beim Sakrament der Firmung, wo es heißt „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, wird bekräftigt, was in der Taufe zugesagt worden war – die Zusage, Gottes geliebtes Kind zu sein. Gottes Liebe zu uns und unser Ja zu Gott ist wie auf einer Urkunde für ewige Zeiten besiegelt durch den Heiligen Geistes durch und in der unendlichen Kraft der Liebe. Zugleich gilt der Heilige Geist als Zusicherung, also eine Anzahlung oder eine Unterpfand wie beim Sparbuch, für all das Kommende, was wir Menschen noch im Leben erwarten dürfen und müssen. Gottes Geist der Liebe ist immer bei uns. In den guten Zeiten, aber auch in den schweren Zeiten. Das ist einmal für allemal besiegelt wurde.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Sonntags.Impuls: Hildegard von Bingen – Mai III
Aktuelles, ImpulsEine herrliche Leichtigkeit zeigt uns der Monat Mai auf. Er wird auch der Wonnemonat genannt. Die hl. Hildegard von Bingen schreibt dem fünften Monat in überschwänglicher Weise gut Eigenschaften zu. Vor allem: Immer wieder Grünkraft. Die Kraft des Lebens. Der Mai ist ein erfreulicher Monat. Ja, vielleicht sogar der schönste Monat.
Wonnemonat Mai. Es duftet. Es grünt. Es blüht. Überall umgibt uns neues Leben. Vergnüglich und erquicklich. Alles neu macht der Mai. Der Mai erweckt Freude in uns. Endlich können wir wieder raus. Der Sommer steht vor der Tür und klopft voller Lebenslust an. Frühlingsgefühle im Spiegelgalnz der liebenden Seele. Unsere Sinne nehmen wahr. Wir riechen das frische Grün und den Duft der Blumen. Wir hören den Gesang der Vögel. Wir sehen das gelb der Rapsfelder. Wir schmecken den Rhabarber. Wir fühlen die warme der Sonne auf der Haut.
Unsere Sinne sind die Tore und die Fenster zur Welt. Unsere Sinne lassen das Leben in uns ein, wenn wir uns öffnen. Wie wir Türe oder Tore öffnen, können wir mit unseren Sinnen uns auch Gott öffnen.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Die Fruchtbarkeit dieses Monats ist aber mit dem Geschmack des Mundes zu vergleichen, wodurch der Mensch das erkennt, was zu seiner Erquickung nützlich ist.“
Impuls am Samstag der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Gipfelkreuz
Aktuelles, ImpulsGipfelkreuz
Angekommen auf dem Berg
Ankommen auf dem Gipfel
Dem Himmel ein Stück näher
Der Weg ist das Ziel
Zwischen Himmel und Erde
Die Wolken zum Greifen nah
Eine tiefe Sehnsucht nach Weite im Herzen
Angekommen auf dem Berg
Wie einst Jesus und die Jünger
Das Gipfelkreuz ist kein Weg-Ende
Am Gipfelkreuz Kraft empfangen
Für den Weg durch die Zeitenwende
Nur einmal nach oben hinter die Wolken
Da ist eine grenzenlose Freiheit
Oft nach unten in das Tal der Sehnsucht
Es ist kein Abstieg des Verlustes
Es ist ein Weg in die Tiefe
Dort wo die Herzen warten
Auf die Botschaft der Liebe Gottes
Ein Sehnsuchtsweg um anzukommen
(Br. Benedikt Müller OSB)
Impuls am Donnerstag der 6. Osterwoche: Himmelfahrt – Wolken
Aktuelles, ImpulsIn unserem Klosterpark gibt es an verschiedenen Stellen Gartenbänke. Besonders im Frühjahr und Sommer mag ich es ab und an mich auf eine der Bänke zu setzen und die Zeit zu genießen. Diese Bänke sind ein sehr guter Platz, um nach oben zu schauen und über den Himmel nachzudenken. Oft ist der tiefblaue Himmel über dem Klosterberg voll großer Wolken. Schöne weiße Wolken. Mich faszinieren diese großen Wolken seit Kindertagen. Schon damals im Garten meiner Kindheit musste ich beim Anblick solch großer, weißer Wolken an die Himmelfahrt Jesu denken.
Der Himmel über mich war für mich als Kind immer der Ort, wo der liebe Gott wohnt. Das haben auch viele Menschen – Generationen vor mir, vor uns, so geglaubt. Naja, aber seit einigen Jahren hat die technologisierte Menschheit diesen Himmel immer mehr erforscht. Seinen mystischen Zauber, mit Engeln auf den Wolken, hat er verloren.
Vielleicht musste ja auch der liebe Gott umziehen? Sicher ist er in den Himmel der Theologie gezogen. Da ist der Himmel nämlich ein Ort, der gar kein Ort ist. Der Himmel wird mehr als ein Zustand beschrieben. Dann heißt Himmel, so bei Gott zu sein, wie Christus bei uns war. Mit Christus war der Himmel schon einmal auf Erden. Mit der Taufe sind wir zu s geworden. Wir stehen schon mit einem Fuß im Himmel. Bei ihm: Christus.
Und doch sollen wir auf Erden vom Himmel zugegen. Wie? Nun: In dem wir seine Botschaft der Liebe in die Welt tragen. Dafür haben wir in der Taufe und in der Firmung oder Konfirmation einen Kraft geschenkt bekommen. Die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft brauchen wir um mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen im Chaos dieser Welt zu stehen, um somit Zeugen der Liebe Gottes zu sein und seine barmherzige Liebe zu verkünden. Wenn wir in Liebe für unsere Nächsten da sind, dann bereiten wir ein Stück Himmel auf Erden.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Impuls am Mittwoch der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Weg
Aktuelles, ImpulsJeder Weg ist sehr unterschiedlich. Wie variabel Wege sein können, zeigt sich alltäglich. Meist ist es für jemanden persönlich dem Zufall überlassen, auf was für einer Art Weg er oder sie sich gerade befindet. Dabei gibt es selbstverständlich Wege, die komfortabel gestaltet sind, aber auch Wege, die Steine, Kurven und Schmutz mit sich bringen.
Der Umgang mit den weniger schönen Wegen des Lebens bleibt einem selbst überlassen, was oft gar nicht so einfach ist. Wo uns auf den schönen Wegen wichtige Menschen begleiten, fehlen diese Menschen auf den schweren Wegen manchmal. Oft wünschen wir uns dennoch, ganz gleich wie stark unser Leben von solchen Wegen durchzogen ist, eine Hand, die uns stützt oder führt, wenn wir uns dort befinden.
Diese Hand reicht uns Gott jederzeit, wenn wir sie brauchen, egal ob auf schönen oder schweren Wegen. Es liegt an uns, ob wir sie ergreifen und auf ihn vertrauen. Dass sie da ist, ist gewiss. Denn Gott sprach zu Mose: „Ich bin der Ich-bin-da.“ Ich finde, dieses Wissen hat etwas Beruhigendes. Auf schweren Wegen nicht alleine zu sein, gibt Sicherheit. Und sich auf schönen Wegen in Begleitung zu wissen, schenkt Freude.
Um uns dies in Erinnerung zu rufen, hilft nicht nur der brennende Dornbusch. Die fehlende zweite Spur im Sand und der Vorwurf, warum Gott in den schweren Zeiten nicht da war, obwohl er uns doch trägt, damit wir sicher sind und die schönen Momente Seite an Seite mit uns erlebt, zeigt ebenfalls, dass jeder Weg mit Gottes Hilfe gemeistert werden kann.
Die Begleitung Gottes findet sich in der heiligen Schrift verstärkt in den Psalmen wieder, wo Gott Engel als unsere Weggefährten erwählt und selbst Hirte für uns ist. Ungeachtet dem Umstand, welche Wege wir einschlagen, wir sollten uns bei jedem von ihnen im klaren sein, dass er von Gott gewollt ist, wie er ist. Ungeachtet, ob es ein Weg der Natur oder ein persönlicher, weiterer Lebensweg ist. Dabei spielt auch das Aussehen des Weges keine Rolle, ob krumm oder gradlinig.
Auf jedem Weg, den wir gehen, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns begleitet. Ich wünsche mir für uns alle, dass wir das besser im Blick behalten. Vielleicht werden auf diese Weise Wege, deren Verlauf uns nicht gefällt ein wenig einfacher und Wege, auf welchen wir glückliche Stunden verbringen dürfen, noch viel schöner.
(Hannah Vogd)
Impuls am Dienstag der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Rucksack
Aktuelles, ImpulsDer Rucksack hat eine symbolische Bedeutung für das Leben und den Glauben. In vielen christlichen Shops gibt es Taschen und Rucksäcke mit christlichen Motiven und Sprüchen, die die Bedeutung des Rucksacks im Glauben verdeutlichen.
Der Rucksack symbolisiert die Lasten, die das Leben mit sich bringt.
Diese Lasten können körperlicher, emotionaler oder spiritueller Natur sein. Der Rucksack erinnert uns daran, dass wir im Leben nicht allein sind und dass wir uns auf den Glauben stützen können, um unsere Lasten zu tragen.
Der Glaube an Jesus Christus und die Hoffnung auf das, was er für uns getan hat, gibt vielen Christen Kraft und Trost in schwierigen Situationen. Es geht darum, sich auf Gott zu verlassen und ihm zu vertrauen, dass er uns auf unserem Lebensweg führt und begleitet.
Jesus Christus trägt des Rucksacks des Lebens. Er hat uns gezeigt, wie man mit den Herausforderungen des Lebens umgeht und wie man anderen Menschen helfen kann. Sein Leben und seine Lehren sind ein Beispiel dafür, wie man im Glauben an Gott ein erfülltes und sinnvolles Leben führen kann.
(Jenni Auerswald)
Impuls am Montag der 6. Osterwoche: Bergwanderung – Berg
Aktuelles, ImpulsManche Menschen machen gerne Urlaub am Strand oder in der Stadt. Andere machen Urlaub in den Bergen, um dort eventuell wandern zu gehen. Hoch oben auf einen Berg, um dort die Aussicht zu genießen. Die eigenen Grenzen überwinden und trotz massiver Anstrengung den Berg erklimmen.
Die bekanntesten Berge sind sicherlich die Zugspitze, Mount Everest, Matterhorn oder Mont Blanc.
Immer wieder erklimmen Bergsteiger diese hohen Berge. Häufig sogenannte Extrembergsteiger die zum Beispiel am 8848 Metern hohen Mount Everest (Quelle:planetoutdoor.de) Rekorde aufstellen.
Manche fühlen sich auf Bergen frei. Dort hoch oben, wenn alle Menschen. Häuser, Bäume, aber auch die Probleme total klein und unscheinbar wirken. Man kann den Blick durch die Ferne schweifen lassen und hat trotzdem festen Boden unter den Füßen.
Manche fühlen hoch oben auf einem Berg eine besondere Nähe zu Gott.
In der Bibel wird der Berg immer wieder als Ort beschrieben, in der Gott den Menschen ganz nah ist. Sie spielen eine sehr wichtige Rolle. Beispielsweise als Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte, bestieg er einen Berg, um mit Gott in Kontakt zu treten.
Und auch Mose war auf einem Berg, als er den brennenden Dornbusch sah.
Einer der wohl bekanntesten Berge der Bibel ist wahrscheinlich der Sinaiberg. Auf diesem Berg erhielt laut biblischer Überlieferung Mose die zehn Gebote.
Hoch oben auf einem Berg sind zudem auch keine Grenzen sichtbar. Wir unterscheiden nicht zwischen Menschen. Es ist egal, welche Hautfarbe, Religion oder welches Geschlecht jemand hat.
Die Welt sieht aus wie eine große Gemeinschaft. Die Unterschiede sind verschwunden und wir können nur erkennen, dass es Menschen sind.
Kinder Gottes.
(Sophie Rüther)
Sonntags.Impuls: Hildegard von Bingen Mai II
Aktuelles, ImpulsDer Mai ist auch der Monat der Jungfrau und Gottes Mutter Maria. Ein Marienmonat. Die heilige Hildegard von Bingen war auch eine begnadete Musikerin und Komponistin. Und als Mystikerin taucht Hildegard tief in die unendlichen Dinge zwischen Himmel und Erde ein. Besonders immer und immer wieder im Blick auf die Grünkraft – viriditas – die grüne Lebenskraft. Sie erfährt diese Kraft nicht als reine Farbe. Sondern als ein Wesensmerkmal für das Leben überhaupt. Für die göttliche Schöpfung der Erde. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Grünkraft an sich auch in ihren komponierten Liedern einen Hör-Klang schafft. Ihr Loblied auf das Grün ist zugleich ein Hymnus auf Maria.
Maria ist der grünende Zweig, den der Prophet Jesaja beschreibt. Weil aus Maria das Leben selbst, Jesus, geboren wurde. Aus dem Zweig erblüht die schöne Blume. Es ist ein Ros entsprungen aus einem Zweig, aus einer Wurzel. Nicht nur an Weihnachten sollten wir das uns vor Augen halten, sondern gerade jetzt im Mai, wenn alles grünt und blüht. Die Natur in sich selbst, zeigt uns die gründe Kraft des Schöpfers als Gleichnis für das ewige Leben.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Liedern der hl. Hildegard von Bingen:
An Maria
Du in der Grünkraft stehender
Zweig, o sei gegrüßt!
Es kam die Zeit, dass du in deinen
Zweigen blühtest, gegrüßt, gegrüßt
Seist du, da der Sonne Glut aus dir
Den Gewürzen, die da dürre waren.
Da prangten sie alle in sattem Grün.
Der Himmel schenkten Tau dem
Gras. Die ganze Erde war erfreut.“
Impuls am Samstag der 5. Osterwoche: Naturorte – Meer
Aktuelles, ImpulsDen Wind in den Haaren Sand an den Füßen oder in den Schuhen. Muscheln in den Fingern. Das Rauschen der Wellen. Lichtspiel am Horizont. Fernweh im Herzen. Der Horizont flüstert. Schätze werden angespült. Das Meer erzählt von Sehnsucht und Weite.
I 104. Psalm wird Gott für das Meer gepriesen. Das große Meer – das weite Meer. Das Meer mit seinem Tiefen. Das Meer mit seinen Bewohnern – den kleinen und großen Tieren. Aber auch für die Schiffe, die dahinziehen über das Meer. Die Schiffe die dahinfahren und aufbrechen zu neuen Ufern. Das Meer ein Ort des Aufbruchs, so wie der Frühling…
Das Meer kann aber für uns in seiner scheinbaren Unendlichkeit auch ein Bild für Gott sein.
Mein Gott, wie bist du groß. Meine Seele, lobe den HERRN!
Aber auch die Berge sind ein Sinnbild für Gottes wunderbare Schöpfung und seine Größe. Gottes Schöpfung erklingt im 104. Psalm zum Leben. Der Steinbock und der Klippdachs. Die sprudelnden Quellen. Gottes Werke sind zahlreich. Gerade jetzt in der Osterzeit und vor allem im Mai wird dies in der Natur deutlich. Ich bin immer wieder faszinierte, viele Grüntöne es doch gibt. Nein, es ist kein Einerlei-Grün sondern ein Vielfältiges-Grün. Lebendig flechtend und froh machend.
Es reicht nach frischem Gras und bald wird es nach Heu duften. Die Vögel sind unterwegs. Sie singen und zwitschern. Früh am Morgen zur Morgenhore höre ich ihren Gesang aus den Hecken auf dem Klosterberg. Die Rehe haben ihre Kitze geboren und äsen auf der alten Kuhweide. Die Hasen hoppeln über die Wiesen des Klosterparks. Die Luft ist frisch und neu. Die Bienen fliegen. Die Bäume und die Blumen blühen. Die Sonne wärmt und der Regen tränkt die Mutter Erde in diesem Jahr segensreich. Nach all den dürren Jahr scheint es, als volle sich die Erde am Gut des Wasser berauschen. Gönnen wir der Erde das Wasser. Fern ist noch alle Sommerhitze. Hören wir das Rauschen der Bäche. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wald. Kühe und Pferde werden auf die Weiden gebracht. Die Schafe und Ziegen ziehen mit dem Schäfer durchs Land. Das Gras wächst empor und wiegt sich sanft. Die Sonne wärmt uns. Der Regen will erfrischen. Alles was ist lebt.
Die Osterzeit ist die große Lehrmeisterin des Lebens und sie lehrte es uns, wenn wir in die Natur schauen. Dort entdecken, erkennen und sehen wir die wunderbare große Liebe Gottes.
Vielleicht gönnen wir uns in diesen Frühlingstagen eine Zeit am Meer und blicken voll Sehnsucht in die Weite… dann erfahren wir wie weit und tief Gottes Herz ist. Ein Herz gefüllt mit dem Meer der Liebe.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Impuls am Freitag der 5. Osterwoche: Naturorte Wüste
Aktuelles, ImpulsAuch wenn die meisten wahrscheinlich noch nie in einer echten Wüste waren, hat jeder ein Bild davon vor Augen: heiß, kein Wasser und viel Sand.
Allgemein ist die Wüste eher als Ort der Einsamkeit und des Mangels bekannt. Vielleicht warten in der Wüste aber auch Schätze, die wir nur nach Überwindung entdecken können. Wenn wir eigentlich nicht mehr weiter können, aber noch weiter müssen.
Auch in unserem Leben haben wir häufig unsere eigenen Wüsten.
Dürrezeiten. Zeiten, in denen wir nicht weiter kommen und uns häufig unwohl fühlen.
Wir zweifeln, warum wir uns so fühlen.
Warum diese Situation so aussichtslos ist.
Wieso genau jetzt.
Aber genau wie in der Wüste gibt es auch bei uns im Leben manchmal Momente, an denen man die eigenen Schätze finden kann.
In der Wüste rettet einen die Oase vor dem Verdursten.
In unserem Leben sind es vielleicht Freunde, die uns retten. Die uns unterstützend zur Seite stehen. Mit denen man wieder einen Lichtblick erkennt.
Gott kann für uns auch eine Oase sein. Wir können bei ihm durch das Gebet und den Austausch wieder zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken. Er rettet uns sozusagen auch vor dem Verdursten.
Wir können in der Wüste allerdings auch manche Dinge zurücklassen.
Den Ballast des Alltags, stressige Zeiten oder persönliche Erlebnisse. Wir sind fähig, die Dinge hinter uns zu lassen. Es geht im Leben um viel mehr als nur von einem Termin zum anderen zu hetzen. Es geht darum einfach das Leben zu Leben. Jede Zeit zu genießen und die Dinge, die diese Zeit manchmal überschatten und die persönlichen Wüsten zu akzeptieren, aber es dann auch versuchen hinter sich zu lassen.
(Sophie Rüther)
Impuls am Donnerstag der 5. Osterwoche. Naturorte – Nordpol
Aktuelles, ImpulsFasten und Einsamkeit sind wichtige Praktiken im Christentum, und der Nordpol kann als Symbol dieser Praktiken angesehen werden. Es wird gesagt, dass Jesus 40 Tage und Nächte in der Wüste gefastet hat, und viele Christen bauen das Fasten in ihr tägliches Leben ein.
In Hiob 26:7 steht, dass Gott „die Erde an nichts hängt“. Der Nordpol, der Punkt auf der Erde, an dem sich alle Längengrade treffen ist eine visuelle Darstellung dieser Idee.
Ebenso ist der Nordpol ein Ort der Einsamkeit und Isolation, da er weitgehend unbewohnbar und schwer zugänglich ist. Dieses Gefühl der Isolation kann als Metapher für die Einsamkeit gesehen werden.
Die Beziehung der Erde zum Nordpol ist auch wichtig in der christlichen Spiritualität. Der Nordpol ist die Achse, um die sich die Erde dreht. Seine Position beeinflusst das Klima und die Wettermuster des Planeten.
Diese Beziehung zwischen der Erde und dem Nordpol wird als Spiegelbild der Beziehung zwischen Gott und der Menschheit gesehen, mit Gott als der Achse, um die sich der Mensch dreht.
Die Bedrohung durch den Klimawandel und die globale Erwärmung hat dazu geführt, dass viele Christen sich für den Schutz der Schöpfung einsetzen und sich für den Erhalt der Polarregionen einsetzen.
Das schmelzende Eis am Nordpol hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, darunter steigende Meeresspiegel, Änderungen der Meeresströmungen, und der Verlust des Lebensraums für arktische Wildtiere. Christliche Gemeinschaften haben die Verantwortung, ökologische Nachhaltigkeit zu fördern und für die Erde zu sorgen.
(Jenni Auerswald)
Impuls am Mittwoch der 5. Osterwoche: Naturorte Vulkan
Aktuelles, ImpulsDie Erde bebt, innen brodelt heißes Magma bis es urplötzlich in die Umwelt geschleudert wird. Asche bedeckt nach und nach die Erdoberfläche und die Luft wird für Menschen immer knapper. Ein Vulkan bricht aus.
Vulkanausbrüche gehörten schon immer zur Geschichte der Menschheit und lassen sich auch heute trotz moderner, Methoden nicht immer zuverlässig vorhersagen. Ihr Ausmaß ist unfassbar und kann sogar ganze Regionen und menschliche Leben verschwinden lassen, wie es 79 der Vesuv in Italien eindrücklich bewies.
Doch sind Vulkane wirklich nur feuerspeiende Drachen, die alles zerstören? Durch die plötzliche Urgewalt, die 79 über Pompeij hereinbrach wurde das dortige Leben in einen unmittelbaren, endgültigen Stillstand versetzt. Was damals das Leben brutal auslöschte, entpuppt sich heute als wertvolle Quelle für Forschungen über das damalige Leben. Ohne den Drachen hätte die Stadt nicht so überdauern können. Ohne den Drachen hätten wir heute nicht die Chance unser Leben im Spiegel des damaligen Lebens zu reflektieren.
Auch Botschaft Christi brach seinerzeit gewiss plötzlich über die Welt ein. Wer hätte damit rechnen können?
Und wer ihm begegnete, wurde unmittelbar mit seiner Vision konfrontiert. Wie würde ich damit umgehen?
In den Stillstand kommen oder zur Quelle zukünftigen Lebens werden?
Beim Vulkanausbruch des Vesuv hatten die Menschen keine Wahl, bei jeder Begegnung mit der Botschaft Christi haben wir sie. Möchte ich still sein und stehen bleiben oder von Christus erzählen und so anderen möglicherweise eine Quelle sein?
(Jacqueline Wolf)
Impuls am Dienstag der 5. Osterwoche: Naturorte – Höhle
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