Aus niederem Adel derer von Hackeborn stammend, kam Mechthild im Alter von sieben Jahren zur Erziehung ins Kloster Rodersdorf und 1258 zu ihrer Schwester Gertrud von Hackeborn (Gedenktag 15.11.) ins Zisterzienserinnenkloster Helfta, wo diese Äbtissin war. Mechthild erhielt eine gute Ausbildung, besonders ihre liturgischen und biblischen Kenntnisse waren hervorragend. Sie wurde Kantorin und Leiterin der Klosterschule.

Ihre mystischen Erfahrungen hielt Mechthild bis zu ihrem 50. Lebensjahr geheim, ab 1292 teilte sie diese mündlich mit. Nun wurden ihre Offenbarungen von zwei Mitschwestern – eine davon war wohl Gertrud von Helfta – und zunächst ohne ihr Wissen aufgeschrieben. Das „Liber gratiae specialis“, Buch der besonderen Gnade enthält ihre Visionen von Brautmystik der Vermählung mit Christus.

Laternen, Gänse und ein großer Heiliger – Was es mit St. Martin auf sich hat

Vielerorts findet an St. Martin (11.11.) im Gedenken an den Heiligen Martin der traditionelle Martinsumzug mit Laternen, einem Reiter auf seinem Pferd, der seinen Mantel teilt, und der Martinsbrezel statt. Häufig wir auch die Legende vom Heiligen St. Martin nachgespielt.

St. Martin wird in der Regel am 11. November, in protestantischen Gegenden manchmal auch schon am 10. November, gefeiert in der Erinnerung an den Heiligen Bischof Martin von Tours und ist dabei von zahlreichen Bräuchen geprägt.

Martin von Tours lebte von 316/317 bis 397 und diente von seinem 15. bis zu seinem 40. Lebensjahr in der Leibwache des Kaisers und lebte dann einige Jahre zurückgezogen als Einsiedler. Martin gründete in seinem Leben mehrere Klöster und hatte schnell viele Anhänger, die ihm folgten. Er war Zeit seines Lebens als Wundertäter und Nothelfer bekannt und wurde von den Menschen dafür sehr geschätzt. 372 wurde Martin Bischof von Tours und lebte dort in einer Holzhütte vor der Stadtmauer.

Nach seinem Tod am 8. November 397 wurde er heilig gesprochen und war damit der erste Heilige, der nicht als Märtyrer, sondern eines natürlichen Todes gestorben war.

Die Legende um den Heiligen Martin besagt, dass er als Soldat der Kaiserlichen Garde eines Tages auf dem Weg einem hilfsbedürftigen und nur dürftig bekleideten Mann begegnete. Da er als Soldat nichts außer seiner Rüstung, seinen Waffen und seinen Militärmantel bei sich trug, nahm er letzteren, teilte ihn in der Mitte entzwei und gab dem Bettler eine Hälfte.

Die Legende besagt, dass ihm in der darauffolgenden Nacht Christus im Traum begegnete und zu ihm sagte: „Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan!“

Die vielen Bräuche rund um St. Martin, wie das Essen der Martinsgans, haben ihre Wurzel in verschiedenen Umständen.

Dieser Brauch wird zum einen darauf zurückgeführt, dass der Martinstag am Beginn der 40tägigen  Fastenzeit lag. Die vor Weihnachten und in der Adventszeit begannen wurde.

Am Tag vor Beginn der Fastenzeit konnten die Menschen „zum letzten Mal“ vor Weihnachten so richtig schlemmen und ließen es sich beim Gänsebraten noch mal gut gehen.

Die Adventszeit war anfangs – möglicherweise ab der Mitte des 4. Jahrhunderts – eine Fastenzeit, die die Alte Kirche auf die Tage zwischen dem Martinstag (11. November) und dem ursprünglichen Termin festlegte, an dem die Geburt Jesu gefeiert wurde, dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar. Gefastet wurde zunächst an drei Tagen pro Woche, später an allen Tagen außer Samstag und Sonntag. In den acht Wochen (56 Tagen) vom Martinsfest bis zum 6. Januar ergaben sich ohne die Wochenenden 40 Fasttage, entsprechend der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Erste Spuren einer solchen Vorbereitung auf das Geburtsfest Jesu finden sich in der Ostkirche, wo das Fest der Erscheinung des Herrn ein wichtiger Tauftermin war, im Westen entwickelte sich die adventliche Fastenzeit zuerst in Spanien und in Gallien. Die Adventszeit in der vierwöchigen Form mit Bezug auf Weihnachten geht auf das 7. Jahrhundert zurück

Außerdem war der Martinstag traditionell der Tag, an dem der Zehnt, also die Steuer, abgegeben wurde. Das geschah in der Regel in Form von Naturalien. Angeblich wurden auch Gänse als Zehnt abgegeben, da sowieso nur eine eingeschränkte Anzahl von Gänsen durch den bevorstehenden Winter durchgefüttert werden konnte.

Aber die bekannteste Legende um die Martinsgans besagt, dass die Gänse der hl. Martin in seinem Versteck verraten haben. Als die Menschen von Tours Martin zu ihrem Bischof machen wollten, versteckte sich dieser aus Angst vor dem Amt in einem Gänsestall. Das Geschrei der Gänse verriet ihn, die Menschen fanden Martin und machten ihn zu ihrem Bischof.

Auf Grund dieses Verrates ist es Tradition am 11.11. die Gänse zu  schlachten, zu braten und zu essen – Mahlzeit J!

© Entdeckungskiste – „Der Herbst und seine Feste“

 

Heute ist Michaelistag. Im Mittelalter ein großer kirchlicher Feiertag. Die Kinder hatten schulfrei, die Leute strömten in die Kirchen. Am Ende des Sommers noch einmal so richtig Kraft tanken für die langen Wintertage. Und das mit Hilfe der Engel. Denn darum geht es am Michaelistag. Es geht um die Engel.

Zunächst einmal um einen bestimmten. Nämlich den Erzengel Michael. Im letzten Buch der Bibel führt er die Engel an im Kampf gegen den Satan und besiegt ihn. Deshalb gilt er als „Engelsfürst“, als Patron der Soldaten und Krieger, aber auch als himmlischer Arzt und Schutzheiliger der Kranken. Und in seinem Gefolge tummeln sich jede Menge Engel.

Engel sind in der Bibel Botschafter Gottes. Sie kündigen wichtige Dinge an wie die Geburt eines Kindes. Sie tauchen in Lebenskrisen auf und bringen Menschen wieder in die Spur. Sie haben meistens keine Flügel, keine weißen Kleider und keinen Heiligenschein. Und oft werden sie gar nicht auf Anhieb erkannt. Und dennoch sind sie da.

Sie sind auf ihre Art ein Wink des Himmels, eine Art Ausrufezeichen Gottes. Und wo sie auftauchen, verändern sich Perspektiven, verändert sich Leben, tanken Menschen Kraft. Gehen ihren Weg weiter. Anders. Gestärkt, ermutigt, getröstet.

Michael
Der Name bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Diese Frage richtet sich gegen die bösen Kräfte in der Welt.
Und die Antwort lautet: „Niemand ist wie Gott!“ Auch die böseste Macht ist dem guten Gott unter
legen. Dies belegt eine Vision des heiligen Johannes im letzten Buch der Bibel (Offb 12,112): Am
Ende der Welt wird alles Böse durch das Gute besiegt. Dargestellt wird diese Tatsache als Kampf
zwischen dem Engel Michael und einem Drachen.

Michael richtet uns also folgende Botschaft von Gott aus: Der gute Gott ist mächtiger als alles Böse
auf der Welt. Verzweifle daher nicht, wenn du die Zeitung aufschlägst oder die Nachrichten einschaltest
und auch dieses Mal vorwiegend von Kriegen und Krisen, Katastrophen und Not erfährst. Vertrau dar
auf, dass das Gute in der Welt siegen wird, und setz dich mit deiner Kraft für das Gute und gegen das
Böse ein. Sei dir dabei sicher: Keine deiner guten Taten ist umsonst. Denn Gott steht mit dir im Bund,
segnet dich und sorgt dafür, dass deine gute Tat etwas bewirkt für eine bessere Welt.


Gabriel

Der Name bedeutet „Gott hat sich stark gezeigt“. Dies erfährt der alte Tempelpriester Zacharias, dem
der Engel Gabriel ausrichtet, dass seine ebenfalls alte Frau Elisabet einen Sohn bekommen wird
Johannes den Täufer , und dies erfährt die junge Maria, die von Gabriel hört, dass sie ohne Mann
schwanger werden und Jesus zur Welt bringen wird (Lk 1,538). Beide Zacharias wie Maria fragen
den Gabriel spontan „Wie soll das geschehen?“, und beide erleben, dass der Name Gabriels auf Gott
zutrifft: Gott hat sich stark gezeigt; Gott bringt auch Unmögliches zustande.

Gabriel richtet uns folgende Botschaft von Gott aus: Für Gott ist nichts unmöglich. Hab deshalb keine
Angst vor dem Leben. Auch wenn das Leben gerade nicht freundlich zu dir ist, halte an Gott fest! Er
vollbringt scheinbar Unmögliches, er führt dich durch alle Schwierigkeiten hindurch, er lässt dich auch
wieder sonnige Zeiten sehen. Vertrau also auf Gott auch wenn alles dagegenspricht. Gott wird sich
für dich stark zeigen.


Rafael

Der Name bedeutet „Gott hat geheilt“. Rafael ist der Begleiter des Tobias, einer der Hauptfiguren des
alttestamentlichen Buches Tobit. Tobias hat eine weite und gefährliche Reise zu unternehmen, um für
seinen blinden Vater Tobit Geld bei einem Verwandten zu holen. Rafael, der sich inkognito als Weg
Gefährte für Tobias anbietet, sorgt nicht nur dafür, dass Tobias heil zurückkommt, sondern findet für
ihn auch noch eine Frau und heilt seinen Vater Tobit von der Blindheit. Vom „outing“ des Rafael, also
seiner Selbstoffenbarung als Engel, erzählt Tob 12,122.

Rafael richtet uns folgende Botschaft von Gott aus: Du bist nicht allein! Gott ist immer bei dir! Er will,
dass du heil durchs Leben kommst, dass du Glück und Erfüllung findest, und dass du eines Tages
dein LebensZiel sicher erreichst.

 

 

 

Der kleine Mönch und die Abtswahl

Grüß Gott, ich bin der kleine Mönch vom Klosterberg in Meschede und möchte euch gerne von meinen Erlebnissen in den Klosterwelten erzählen. Das Leben im Kloster ist sehr erlebnisreich und es passieren immer viele tolle Dinge. Heute werde ich euch von einem ganz aufregenden Klostertag in diesem Sommer berichten. So ein Ereignis findet nicht jedes Jahr in Königsmünster statt und es waren wirklich spannende Tage.

Es war an einem Freitagvormittag, dem 18. August 2023, da haben die Glocken der Abteikirche am Mittag verkündet: Habemus abbatem! Wir haben einen neuen Abt! Die Mönche von Königsmünster haben nämlich in diesem Sommer einen neuen Abt gewählt. Viele Menschen fragen uns Mönche immer wieder: wie wird denn ein Abt gewählt? Gar nicht so einfach zu beantworten. Ich versuche es euch zu erklären: zunächst einmal haben sich alle wahlberechtigten Brüder des Klosters, das Kapitel genannt und dass sind die Mönche, die sich für ihr ganzes Leben ans Kloster gebunden haben, im Kapitelsaal versammelt. Der Kapitelsaal ist ein Versammlungsraum im Kloster. Seinen Namen trägt dieser Raum u.a auch deswegen, weil in früheren Zeiten dort jeden Tag ein Kapitel aus der Benediktsregel, den Lebensanweisungen für die Mönche, vorgelesen wurde. Schon am Tag zuvor wurde eine Wahlliste mit den zur Wahl stehenden Kandidaten erstellt, fast so wie bei einer Klassensprecherwahl. Die Wahl des Abtes findet also ganz im Geheimen und hinter den verschlossenen Türen des Kapitelsaals statt. Darum kann ich euch auch nichts über den Wahlhergang berichten. Aber ich darf euch verraten, dass P. Cosmas Hoffmann OSB zum 5. Abt der Abtei Königsmünster gewählt wurde.

Jetzt fragt ihr euch sicher, was ist das denn: ein Abt? Abt heißt übersetzt: Vater! Er leitet das Kloster als Vater unter vielen Brüdern. In seiner Lebensregel für uns Mönche fasst unser heiliger Mönchsvater Benedikt von Nursia das Leben für uns so zusammen: „Sie leben im Kloster und dienen unter Regel und Abt“! Ein Mönch lebt also in einem Kloster und er sucht Gott in einer Gemeinschaft von Brüdern. Diese Gemeinschaft ist um einen Vater, dem Abt, versammelt. Er soll in seinem Tun und Wirken nach dem Vorbild Jesu handeln und somit ein Vorbild für die Mönche sein. Mh, wie darf man sich denn jetzt das vorstellen, nach dem Vorbild Jesu zu handeln? Und wie soll der Abt denn das tun? Wie kann das denn funktionieren? Vielleicht lässt sich dies gut anhand einer Geschichte aus der Bibel, die Jesus uns selbst erzählt hat, erklären!

Der barmherzige Samariter

„Ein Mann spricht mit Jesus. Die Leute hören zu. Der Mann fragt: „Was will Gott von mir?“

Jesus sagt:„ Du kannst doch lesen! Was liest du in der Bibel?“ Der Mann sagt: „Liebe Gott und deinen Nächsten!“ Jesu sagt: „Tu das!“ Der Mann sagt: „Das tue ich. Aber wen soll ich denn alles lieben? Wer ist denn das, mein Nächster?“ Da erzählt Jesus eine Geschichte:

…Ein Mann aus Jerusalem macht eine Reise. Er will nach Jericho. Auf dem Weg überfallen ihn Räuber. Sie schlagen ihn. Sie nehmen ihm alles weg. Sie laufen fort. Sie lassen ihn halbtot liegen. Ein anderer Mann kommt. Er war im Tempel in Jerusalem. Sein Beruf ist es, Gott zu dienen. Er ist Priester. Er sieht den verletzten Mann. Aber er schaut weg und geht vorbei. Wieder kommt ein Mann aus Jerusalem. Auch er war im Tempel. Dort hilft er dem Priester beim Gottesdienst. Er sieht den verletzten Mann. Auch er geht vorbei. Dann kommt ein Mann aus Samarien, ein Samariter. Die Leute von Jerusalem und die Samariter sind Feinde. Der Samariter sieht den Mann liegen. Er bleibt stehen. Er geht zu ihm hin. Er reinigt seine Wunden. Er verbindet ihn. Dann hebt er den Mann auf seinen Esel. Er bringt ihn in ein Gasthaus. Dort bleiben sie über Nacht. Der Samariter sorgt für den verletzten Mann. Am nächsten Morgen gibt er dem Wirt Geld. Er sagt: „Sorge für den Mann“… Diese Geschichte erzählt Jesus. Dann sagt er: „Wer von den drei hat gewusst, wer sein Nächster ist?“ Der Mann, der Gefragt hat, antwortet: „Der, der ihm geholfen hat.“ Jesus sagt: „Mach du es ebenso wie er.“

(aus „Das große Bibelbildbuch: alle Geschichten der Reihe „was uns die Bibel erzählt“ in einem Band / gemalt on Kees der Kort. Erzähltext und Nachw. Hellmut Haug. – Stuttgart: deutsche Bibelgesellschaft 1994“)

Im diesem Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeigt Jesus uns auf, wie wir als Christen miteinander umgehen sollen: wir sollen barmherzig sein und aus der Liebe handeln! Der heilige Benedikt war ein Mann mit einem weitem also einem großzügigem Herzen. Benedikt war selbst Abt und hat sich von daher gut überlegt wie ein Abt sein muss. In der Klasse überlegt ihr ja auch, wie ein Klassensprecher sein muss. Was er alles darf und wie er sich um die Mitschüler kümmern soll. Für Benedikt ist ganz wichtig, dass der Bruder, der zum Abt gewählt wurde, die Mönchsgemeinschaft nach dem Vorbild von Jesus leite. Voller Güte, Liebe und Barmherzigkeit. Er soll hinschauen wie der Samariter im Gleichnis. Er soll nicht wegschauen wie der Priester und sein Diener. Der Abt übernimmt Verantwortung und Verantwortung übernehmen heißt hinschauen und nicht wegschauen oder gar weglaufen. Das gilt überings nicht für Äbte von Klöstern, sondern für uns alle! Der hl. Benedikt gründete sein erstes Kloster in einer sehr unruhigen Zeit. Damals war das Leben der Menschen nicht einfach. Sie erlebten Hungersnöte und Kriege. Sie machten schwere Krankheiten durch. Viele Menschen starben früh und jung, oft als Kinder. Armut und Kriege hatten die Leute zu ertragen. Benedikt von Nursia hatte immer ein offenes Ohr und Herz für die Sorgen der Menschen. Ganz nach dem Vorbild Jesu und nach dem Vorbild des barmherzigen Samariters in unserer biblischen Geschichte. Wie der Samariter sich um den kranken Mann kümmert, so soll auch der Abt eines Klosters Sorge tragen für die Brüder.  Er bete für die Brüder und habe ein offenes Ohr für ihre Ängste. Er sorge sich um sie, wenn sie einmal krank sind. Wenn Gäste im Kloster sind begrüße er diese, denn in den Gästen wird ja Christus selbst aufgenommen. Er tröste die Mönche, wenn sie traurig sind. Und wenn ein Bruder gestorben ist, dann begrabe er ihn auf dem Klosterfriedhof. Benedikt will, dass der Abt nach den Werken der Barmherzigkeit an den Brüdern handelt. Aber er soll freundlich die Mönche ansprechen, wenn sie mal nicht hören! Wenn die Mönche mal einen Fehler machen, dann soll er den Brüdern helfen und er soll sie motivieren sowie begeistern. Er schaue danach, dass jeder das hat, was er braucht zum Leben. Er soll auch Lehrer sein, in dem er die Mönche in der Mönchsregel unterrichtet und in den Geschichten der Bibel unterweist. Die Mönche sollen aber ihrem Abt gegenüber gehorsam sein, das heißt sie sollen auf ihn hören. Im Wort Gehorsam versteckt sich ja das Wort „Höre“. Die Mönche sollen aufmerksam hinhören, wenn der Abt ihnen einen guten Rat erteilt und nicht gleich urteilen. Der Abt höre aber auch auf den Rat der Brüder. Ja, der Abt leitet das ganze Kloster. Er trägt viel Verantwortung. Das Wohl des ganzen Klosters hängt nicht nur von ihm und seinem Leitungsteam ab, sondern auch letztlich von jedem einzelnen Mönch. Und dann soll er ja immer nach dem Vorbild Jesu handeln! Das ist sicher ganz schön schwierig. Aus diesem Grund trägt er als Zeichen auch ein Kreuz an einer Kette auf der Brust. Abt sein, bedeutet viel Verantwortung und sicherlich ist es kein einfacher Dienst an dem Nächsten. Darum ist es gut und wichtig auch für den Bruder zu beten, der Vertrauen der Brüder für das Amt des Abtes als Leitung des Klosters bekommen hat! Ja, der Abt ist vielleicht so etwas wie der barmherzige Samariter. Er sorgt sich um die Brüder wie der Samariter um den kranken Mann. Wie der Samariter den Mann mit dem Esel in die Herberge führt, so führt der Abt seine Mönchsgemeinschaft hin zu Jesus! Er ist der erste Deiner in einer Gemeinschaft der Brüder – ein Bruder unter Brüdern, der in der Liebe der Barmherzigkeit weise handelt und wandelt.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

 

Zum Start in das neue Kindergartenjahr gibt es Neuigkeit vom WORKSHOP RELIGIONSPÄDAGOGIK:

Die Fortbildung am 24.08.2023: „Kinder fragen nach dem Tod“ – in diesem Seminar werden wir uns durch verschiedene Übungen dem Thema „Tod“ nähern, um so in der Praxis Kindern und Eltern offene Fragen sachgerecht zu beantworten. Gerne komme ich zu diesem sensiblen Thema auch als Referent im Rahmen eines Elternabends / Vortag für Eltern, in ihre Einrichtung. Farbe will ich und nicht schwarzweiß, besonders in der Kirche… 8.9.2023: „Und die Kirche wird bunt …“ – an diesem kunterbunten Fortbildungstag wollen wir uns der Bedeutung der liturgischen Farben ganzheitlich nähern. In verschiedenen kre-aktiven Übungen entdecken wir die bunte Farbenwelt der Kirche und lernen, diese in unserer pädagogischen Arbeit spannend einzusetzen. Die diesjährigen Workshops zum Thema „Advent & Weihnachten“ sind am 27.9. (Weihnachten in aller Welt); 20.10. (Symbole im Advent – O-Antiphone) sowie 27.10. (Nikolaus)

Erleben Sie, hier auf dem Klosterberg in Meschede, einen Fortbildungstag in ganz besonderer Atmosphäre:

  • Spannende Themen mit einem fachlich-reichhaltigen Hand-out. Vermittlung von religiösem Wissen auf eine kompetent-freudige Art.
  • Gutes für Leib & Seele, denn zum Mittagessen und zum Kaffee mit Torte kehren wir in die Abteigaststätte ein.
  • Einen persönlichen spirituellen Moment können die Teilnehmende beim Besuch des Mittagsgebetes der Mönche erfahren.
  • Jedes Seminar ist auf eine Teilnehmerzahl von 8 – 10 Kolleg*innen begrenzt. Bitte melden Sie sich frühzeitig an. Wenn die Nachfrage zu einem Thema sehr hoch ist, bieten wir gerne einen zweiten Termin an. Bitte beachten Sie bei der Buchung unsere Stornobedingungen – diese und vieles mehr, u.a. die Seminare 2024, finden Sie auf unserer Homepage: https://oase.koenigsmuenster.de/

Anmeldungen für die Seminare 2023 sind über die Homepage https://oase.koenigsmuenster.de/religionspaedagogik/ oder per E-Mail: möglich. Anmeldungen für 2024 zurzeit nur per Email!

Gerne können Sie einen Workshoptag für das Ihr KITA-Team buchen und sich ein Thema aus unseren Koffer voller kre-aktiven Möglichkeiten aussuchen. Dieser Team-Tag kann hier im Kloster stattfinden oder Br. Benedikt kommt zu diesem Tag in die Einrichtung. Neu: An einem weiteren Tag besucht er Ihre Einrichtung und wird mit den Kindern eine religionspädagogische Einheit zu ihrem Fortbildungsthema durchführen. Br. Benedikt kommt aber auch gerne zu Elternabenden (besonders das Thema „Kinder fragen nach dem Tod“ bietet sich hier an). Gerne besucht er Ihre Einrichtung auch bei religionspädagogischen Festen, z.B. Patrozinium (Namenstag der Einrichtung), St. Martin oder Nikolaus. Wenn Sie, z.B. als KITA-Leitung oder religionspädagogische Beauftragte, eine religionspädagogische Einzelbegleitung (geistliches Gespräch und Beratung) wünschen, dann nehmen Sie gerne mit Br. Benedikt Kontakt auf. Dieses „Einzel-Coaching“ würde in der Abtei Königsmünster stattfinden.

Und es gibt ab August 2023 noch etwas ganz besonderes NEUES: Das Zertifikat „Workshop Religionspädagogik“ der JUNGEN AKADEMIE der Abtei Königsmünster für pädagogische Bildende. Bei Interesse am Zertifikat, freue ich über Ihre Rückfragen. Um es zu erwerben, müssen 6 Tagesseminare und ein zweitätiges Seminar innerhalb von drei Jahren besucht werden. In diesem Rahmen gibt es also erstmalig ein zweitätiges Seminar: Vom lieben Gott, von Humor und viel Gelassenheit“ vom 28.5. – 29.5.2024. Referenten sind Br. Benedikt Müller OSB und Leopold Prinz Altenburg, der als Krankenhaus-Clown (Rote Nasen) in Berlin arbeitet sowie als Musiker und Schauspieler. Er ist der Ur-Urenkel der Kaiserin Elisabeth (Sisi) von Österreich. http://leopoldaltenburg.com/

Der Legende nach ist Maria von ihrem Sohn Jesus im Himmel aufgenommen worden. Die Freunde Jesu, die Apostel, wollten Maria am dritten Tag nach ihrem Begräbnis am Grab

besuchen. Sie fanden das Grab geöffnet vor. Maria lag nicht im Grab. Ihr Leichnam war weg. Im geöffneten Grab fanden sie Rosen und Lilien. Rings um das Grabenwaren Heilkräuter zu sehen.

Es ist ein alter und auch schöner Brauch, dass zum Fest Maria Himmelfahrt in vielen Regionen Kräutersträuße gebunden werden. Mit diesen Kräutersträußen soll die Achtung vor Gottes Schöpfung gezeigt werden. Die gesammelten Kräuter werden nach dem Festtag getrockneten und dann in der Wohnung aufgehangen. Gerade in der bald beginnenden dunklen Jahreszeit sollen die Kräuter, so sagt es der alte Brauch, Glück und Wohlergehen und Segen bringen.

Erstmal fand diese Tradition in der katholischen Kirche im 9. Jahrhundert Erwähnung. Besonders stark ist dieses Ritual bei der Landbevölkerung verwurzelt. Da Maria seit Anbeginn des Christentums als heiles und unbeflecktes Geschöpf verehrt wird, ist es auch nicht verwunderlich, dass das Brauchtum der Kräutersegnung gerade mit ihr in Verbindung gebracht wird. Maria ist quasi ein Symbol für die heilwirkende Kraft Gottes am Menschen.