Schlagwortarchiv für: Jesus

Gipfelkreuz

Angekommen auf dem Berg

Ankommen auf dem Gipfel

Dem Himmel ein Stück näher

Der Weg ist das Ziel

 

Zwischen Himmel und Erde

Die Wolken zum Greifen nah

Eine tiefe Sehnsucht nach Weite im Herzen

Angekommen auf dem Berg

 

Wie einst Jesus und die Jünger

Das Gipfelkreuz ist kein Weg-Ende

Am Gipfelkreuz Kraft empfangen

Für den Weg  durch die Zeitenwende

 

Nur einmal nach oben hinter die Wolken

Da ist eine grenzenlose Freiheit

Oft nach unten in das Tal der Sehnsucht

Es ist kein Abstieg des Verlustes

 

Es ist ein Weg in die Tiefe

Dort wo die Herzen warten

Auf die Botschaft der Liebe Gottes

Ein Sehnsuchtsweg um anzukommen

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

In unserem Klosterpark gibt es an verschiedenen Stellen Gartenbänke. Besonders im Frühjahr und Sommer mag ich es ab und an mich auf eine der Bänke zu setzen und die Zeit zu genießen. Diese Bänke sind ein sehr guter Platz, um nach oben zu schauen und über den Himmel nachzudenken. Oft ist der tiefblaue Himmel über dem Klosterberg voll großer Wolken. Schöne weiße Wolken. Mich faszinieren diese großen Wolken seit Kindertagen. Schon damals im Garten meiner Kindheit musste ich beim Anblick solch großer, weißer Wolken an die Himmelfahrt Jesu denken.

Der Himmel über mich war für mich als Kind immer der Ort, wo der liebe Gott wohnt. Das haben auch viele Menschen – Generationen vor mir, vor uns, so geglaubt. Naja, aber seit einigen Jahren hat die technologisierte Menschheit diesen Himmel immer mehr erforscht. Seinen mystischen Zauber, mit Engeln auf den Wolken, hat er verloren.

Vielleicht musste ja auch der liebe Gott umziehen? Sicher ist er in den Himmel der Theologie gezogen. Da ist der Himmel nämlich ein Ort, der gar kein Ort ist. Der Himmel wird mehr als ein Zustand beschrieben. Dann heißt Himmel, so bei Gott zu sein, wie Christus bei uns war. Mit Christus war der Himmel schon einmal auf Erden. Mit der Taufe sind wir zu s geworden. Wir stehen schon mit einem Fuß im Himmel. Bei ihm: Christus.

Und doch sollen wir auf Erden vom Himmel zugegen. Wie? Nun: In dem wir seine Botschaft der Liebe in die Welt tragen. Dafür haben wir in der Taufe und in der Firmung oder Konfirmation einen Kraft geschenkt bekommen. Die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft brauchen wir um mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen im Chaos dieser Welt zu stehen, um somit Zeugen  der Liebe Gottes zu sein und seine barmherzige Liebe zu verkünden. Wenn wir in Liebe für unsere Nächsten da sind, dann bereiten wir ein Stück Himmel auf Erden.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Der Rucksack hat eine symbolische Bedeutung für das Leben und den Glauben. In vielen christlichen Shops gibt es Taschen und Rucksäcke mit christlichen Motiven und Sprüchen, die die Bedeutung des Rucksacks im Glauben verdeutlichen.
Der Rucksack symbolisiert die Lasten, die das Leben mit sich bringt.
Diese Lasten können körperlicher, emotionaler oder spiritueller Natur sein. Der Rucksack erinnert uns daran, dass wir im Leben nicht allein sind und dass wir uns auf den Glauben stützen können, um unsere Lasten zu tragen.

Der Glaube an Jesus Christus und die Hoffnung auf das, was er für uns getan hat, gibt vielen Christen Kraft und Trost in schwierigen Situationen. Es geht darum, sich auf Gott zu verlassen und ihm zu vertrauen, dass er uns auf unserem Lebensweg führt und begleitet.

Jesus Christus trägt des Rucksacks des Lebens. Er hat uns gezeigt, wie man mit den Herausforderungen des Lebens umgeht und wie man anderen Menschen helfen kann. Sein Leben und seine Lehren sind ein Beispiel dafür, wie man im Glauben an Gott ein erfülltes und sinnvolles Leben führen kann.

(Jenni Auerswald)

Die Erde bebt, innen brodelt heißes Magma bis es urplötzlich in die Umwelt geschleudert wird. Asche bedeckt nach und nach die Erdoberfläche und die Luft wird für Menschen immer knapper. Ein Vulkan bricht aus.

Vulkanausbrüche gehörten schon immer zur Geschichte der Menschheit und lassen sich auch heute trotz moderner, Methoden nicht immer zuverlässig vorhersagen. Ihr Ausmaß ist unfassbar und kann sogar ganze Regionen und menschliche Leben verschwinden lassen, wie es 79 der Vesuv in Italien eindrücklich bewies.

Doch sind Vulkane wirklich nur feuerspeiende Drachen, die alles zerstören? Durch die plötzliche Urgewalt, die 79 über Pompeij hereinbrach wurde das dortige Leben in einen unmittelbaren, endgültigen Stillstand versetzt. Was damals das Leben brutal auslöschte, entpuppt sich heute als wertvolle Quelle für Forschungen über das damalige Leben. Ohne den Drachen hätte die Stadt nicht so überdauern können. Ohne den Drachen hätten wir heute nicht die Chance unser Leben im Spiegel des damaligen Lebens zu reflektieren.

Auch Botschaft Christi brach seinerzeit gewiss plötzlich über die Welt ein. Wer hätte damit rechnen können?

Und wer ihm begegnete, wurde unmittelbar mit seiner Vision konfrontiert. Wie würde ich damit umgehen?

In den Stillstand kommen oder zur Quelle zukünftigen Lebens werden?

Beim Vulkanausbruch des Vesuv hatten die Menschen keine Wahl, bei jeder Begegnung mit der Botschaft Christi haben wir sie. Möchte ich still sein und stehen bleiben oder von Christus erzählen und so anderen möglicherweise eine Quelle sein?

(Jacqueline Wolf)

Es war einmal so fangen viele Märchen an und heute möchte ich ein altes Märchen der Welt an den Anfang setzen:

Die Höhle und die Sonne

Tief in der Erde lebte eine Höhle. Sie war einsam und traurig, weil sie ständig in der Finsternis lebte. Ihre Besucher erzählten ihr jedoch voll Begeisterung von der Sonne, die immer Licht, Wärme und Energie schenkt. Dies weckte bei der Höhle eine große Sehnsucht. Nach einigen Tagen wagte sich die Höhle herauszusteigen, um der Sonne zu begegnen. Es war eine wunderschöne Begegnung, die sie sehr erfreute. Weil die Höhle sehr anständig war, lud sie gleich die Sonne zu sich ein. Dabei warnte sie die Sonne vor der Dunkelheit. Nach einer gewissen Zeit erstattete die Sonne ihren Gegenbesuch bei der Höhle ab. Sie kam herein und fragte: Und wo ist diese Finsternis?

 

Die Sonne bringt ihr Licht mit in die Höhle. Das erinnert mich u.a. an Worte aus dem 139. Psalm:

Und sagte ich: „Die Finsternis soll mich verschlingen,

wie sonst das Licht soll mich die Nacht umgeben!“

vor dir ist auch die Finsternis nicht finster:

die Nacht strahlt wie der Tag,

wie das Licht ist die Finsternis.

 Bei Gott ist selbst die Finsternis LICHT! Denn Gott ist die Liebe und das Licht. Und dennoch meinen Alltag falle ich immer wieder in ein Tief: Dann denke ich pessimistisch, Alles war umsonst. Ich sehe nur noch schwarz. In mir ist alles schwarz. Innere Dunkelheit. Ich bin kritisch und schlecht gelaunt. Fühle mich einsam und traurig. Mein Herz ist eine finstere Höhle

Was soll ich tun? Meines Herzens Tür für das Licht des Ostermorgens öffnen. Mein Herz weit machen und die Sonne der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in mein Herz einziehen lassen: Jesus Christus! Wo Christus ist, dort ist keine Finsternis! Wo Christus ist, da ist Licht.

Jesus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,

wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12).

(Br. Benedikt Müller OSB)

In 1980er Jahren gab es neben Monopoly ein zweites Kult-Brettspiel seiner Zeit: Das Spiel des Lebens. Ich erinnre mich, dass es meine Schwester Anfang der 1980er Jahre zu Weihnachten bekam. Wir haben dieses Spiel geliebt. Es hatte etwas von Dallas und Denver-Clan.  Wir spielten es oft: „Das Spiel des Lebens! Irgendwie war der Start ins Lebens am Anfang des Spieles super: Man bekam Geld, ein Auto, hatte das Abitur und losging es. Ich liebte das leise Klackern des bunten Glücksrades. Mit dem Miniauto rückte man Feld um Feld vor. Heirate und bekam Kinder. Fuhr an Häuser, Villen, Seen und Wäldern vorbei. Wunderschön…

Das Leben ein Spiel?

Die Würfel fallen… Das Spiel ist eröffnet… Und auf die Plätze los… Fast wie im Leben und Spielabende sind ja sehr beliebt… Ich frage mich nochmals:

Das Leben ein Spiel?

Wenn es doch so einfach wäre, aber dann wäre es auch sehr fatal vom Glücksrad des Spiels des Lebens abhängig sein. Und wer Brettspiele mag weiß: Wer spielt will auch gewinnen.  Ob man gewinnt oder verliert, hängt allerdings nicht nur vom eignen Glück ab, sondern auch vom Schicksal der Würfel, wenn die anderen Mitspieler würfeln. Ein Wurf der Würfel macht oft den Unterschied aus zwischen Sieg und Niederlage.

Vielleicht kann man beim Brettspiel sogar ein stückweit den Umgang mit Siegen und Niederlagen erlernen. Denn wir werden im Leben immer wieder mit Erfolgen und Misserfolgen konfrontiert. Da kann uns ein Wort des Apostel Paulus zum Mut-Mach-Gedanken für den Lebensweg werden:  „Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Kor. 15,57)

Den Sieg, den Paulus meint, ist nicht der Sieg beim Brettspiel, sondern es geht um den Sieg im Spiel unseres Lebens. Wollen wir als Sieger vom Platz des Lebens treten oder als Verlierer? Ostern sind die Würfel gefallen, denn Ostern hat Jesus für uns den Sieg des Lebens errungen.  Mit seiner Auferstehung hat er sogar den Tod besiegt. Wenn wir seinem Spielteam gehören, stehen auch wir auf der Siegerseite.

Ja, mit Jesus stehen wir im Spiel des Lebens auf der Siegerseite!

(Br. Benedikt Müller OSB)

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31). Meine Füße haben mich durch das Leben getragen – mittlerweile 50 Jahre! Vor meinem inneren Auge tauchen gerade ganz viele Erinnerungen auf. Schritte durch mein Leben. Um nur einige zu nennen: Zaghaft meine ersten Gehversuche an Muttis Hand. Schritt für Schritt die Treppe in meinem Elternhaus rauf und runter tapsen. Barfuß im fröhlichen Spiel über die Wiesen und den Garten meiner Kindertage laufen. Im Kinderturnen Pferdchengalopp gelernt. Meinen Trampeltrecker mit meinen Füßen in Schwung gebracht. Meine Füße trugen mich in den Kindergottesdienst. Gebrochen waren sie – Gott sei Dank – bisher nie, mal verstaucht oder geschwollen. Ein Wespenstich und als ich in einen Nagel getreten bin, machten das Laufen schwer. Ich rannte und hüpfte durch meine Welt. Gut, es gab auch mal eine Blase an den Füßen. Aber sie tragen mich, auch wenn sie schwer zu tragen haben. Sonntagsspaziergänge im Mengeringhäuser Wald oder die Sommerbergwanderungen in Südtirol. Das Gefühl, dass meine Schritte behütet sind, habe ich seit ich mit ihnen gehe. Meine Füße haben mein Fahrrad in Bewegung gebracht. Beim Tennisspielen habe ich meine Füße eingesetzt. Mit meinen Füßen bin ich durch Städte wie Berlin, Wien, Amsterdam, München, Stockholm oder Brüssel gelaufen. Mit meinen Füßen stand ich auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Stille Schritte durch den Park während der Exerzitien im Kloster Helfta und mit meinen Füßen pilgere ich zum Schrein der hl. Hildegard von Bingen. Meine Füße haben mich zu meiner feierlichen Profess in die Abteikirche getragen. Ich hinterlasse Fußspuren in den Zeiten meines Lebens.

 

Das Laufen mit den Füßen ist so alltäglich-selbstverständliches. Oft bedenken wir gar nicht, dass das Laufen mit den Füßen ein besonderes Geschenk Gottes ist, um die Schöpfungswelten zu erkunden. Denken, wir doch an den Gelähmten, der von seinen Freunden zu Jesu getragen wird. Er konnte nicht laufen. Wie muss er seine Welt gesehen haben? Jesus stellt ihn regelrecht auf die Füße. Er stellt ihn auf. Das Wunder passiert: Der Mann kann gehen.

 

Gott hat mich ins Leben gestellt. Aufgestellt in seiner Mannschaft der Liebe. Gott hat mich ins Leben aufgerichtet. Ich kann gehen. Er stellt meine Füße auf einen weiten Raum. Auf den weiten Raum seiner barmherzigen Liebe. Die Osterzeit will uns einladen, diesen Psalmvers gehend auf den Pilgerweg unseres Lebens nachzuspüren.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Du stellst meine Füße auf weiten Raum

und ich traue mich, mutig zu gehen.

Feste Schuhe, leichte Schritte

und am Horizont ein Ziel,

Wegbegleitung hin zur Mitte

und ein sicheres Asyl.

Das gibst du mir,

du, Gott, ich danke dir

P. Helmut Schlege OFM

 

In meiner Erinnerung an meine glückliche Kindheit in Mengeringhausen im Waldecker Land, spielt der Garten meiner Kindertage eine große Rolle. Meine Mutter und Vater hatten immer viel Freude und Arbeit in ihr Gartenparadies gesteckt. Was habe ich diesen Garten geliebt. Für uns Kinder wurde dieser Garten zum Ort, um die Welt zu verstehen. Heute ruht er still und verlassen, weil Gärtner und Gärtnerin bereits im ewigen Ostergarten des HERRN sind oder sich nicht mehr kümmern können. Der Ostermorgen war etwas besonders: Oft blüht es schon – vor allem die vielen Osterglocken, Narzissen und Tulpen. Vor dem Frühstück gingen wir Kinder in den Garten zu unseren Osternestern und schauten, ob der Osterhase etwas gebracht hatte. Welche Freude: Die Nester waren reichlich gefüllt. Und die Osterfreude war nicht nur den Eiern und der Schokolade geschuldet – nein, ich wusste dieses Süßigkeit soll die Freude über Jesu Auferstehung ausdrücken. Besonders wundervoll war es, wenn am Ostermorgen die Sonne schien. Ich erinnere mich, wie fröhlich ich durch den Garten keiner Kindheit ging oder hüpfte. Ich konnte die Osterfreude, wie einst Maria Magdalena spüren, als im Garten am Grab en Auferstanden sah. Ich hörte ihr Rabbuni in meinem Herzen klingen. Und wenn ich in die Sonne schaute, dann wusste ich: Jesus lebt. Er ist wahrhaft auferstanden.

Diese Erinnerungen stellten sich auch in diesem Jahr, am 25. März in den Laudes am Fest der Verkündigung des HERRN, auf einmal ein. In dem Moment als wir Mönche das BENEDIKTUS sangen, schien die Sonne vom Osten auf die Krone von unserem Christus am Kreuz über den Altar. An der Orgelwand spiegelte sich das Kreuz im Sonnenlicht. Welch wundersamer Moment. In diesem Augenblick war alles in mir innerlich so erlöst und friedlich. Österliche Freude überfiel mich. Das Geschenk des Lebens durch Christus für immer uns ewig gegeben.

Hintergrund: Schon vom Anfang der Zeit orientieren sich die Menschen am Lauf der Sonne. Die Sonne wurde oft bildlich als Rad dargestellt. Im alten Ägypten gab es Re (den Sonnengott). Im Christentum ist die Sonne das Sinnbild für Auferstehung von Jesus. Christus erstand am ersten Tag der Woche von den Toten – an dem Tag als Gott das Licht schuf.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wenn wir einen Schmetterling erblicken, dann hat dieser bereits eine lange Entwicklung hinter sich. Er war nicht einfach plötzlich da – auch, wenn uns das oft so vorkommt.

Wir entdecken die Schmetterlinge im Frühsommer. Die eigentliche Entwicklung startet aber schon viel früher.
In der Regel verpuppen sich die Raupen erst nach 1–2 Wochen. Die Zeit der Verpuppung dauert ca. genauso lange. Bei einigen Nachtfaltern dauert die Verpuppung sogar bis zu drei Jahren. (Quelle: Focus)

Eine ganz schön lange Zeit.

Damit sich die Raupen verpuppen, brauchen sie genug Nahrung. Sie suchen so lange nach genügend Nahrung, bis die Haut platzt und streifen dann die alte Hülle ab. So geschieht es einige Male, wobei die Raupe immer größer wird. Nach einiger Zeit verändert sich die Raupe – sie stellt die Nahrungssuche ein und verpuppt sich. Nach dieser Verpuppung kämpft sich der Schmetterling aus der Hülle. (Quelle: wwf junior)

Im ersten Moment sieht man vielleicht gar keine große Ähnlichkeit zwischen der Entwicklung von der Raupe bis zum Schmetterling und uns Menschen. Allerdings ist die Entwicklung des Schmetterlings ziemlich ähnlich zu unserer. Wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen, sehen wir ihn/sie nur als Schmetterling. Vielleicht stören uns manche Verhaltensweisen oder Denkweisen der Person. Wir haben aber nicht die gesamte Entwicklung der Person (des Schmetterlings) erlebt. Wir wissen nicht, was die Person früher für Erfahrungen gemacht hat und wieso er/sie sich so verhält etc. Vielleicht hat er/sie es einfach nicht anders gelernt, sich über die Zeit angeeignet oder es steckt etwas anderes hinter dem Verhalten, wie beispielsweise eine psychische Krankheit. Wir sollten jedem Menschen mit Respekt begegnen, da wir nie wissen, was die Person in der Kindheit/im Leben erfahren hat. Wir können nur versuchen zu verstehen, werden aber nie alles nachvollziehen können.

Auch unsere Beziehung zu Gott lässt sich mit dem Schmetterling vergleichen. In Zeiten, in denen es uns nicht so gut geht und manche vielleicht sogar an ihrer Gottesbeziehung zweifeln, sind wir wie die Raupe, die zu groß für ihre Hülle ist. Wir können aber auch in diesen schwierigen Zeiten darauf vertrauen, dass die Zeiten mit Gottes Hilfe überwunden werden und es einen anderen Plan für uns gibt. Wir entwickeln uns weiter und bekommen eine neue Hülle. Am Ende entwickeln wir uns vielleicht zu etwas, was anfangs niemand gedacht hätte. Wie der wunderschöne Schmetterling, der aus der Raupe entsteht.

Im christlichen Umfeld, insbesondere in künstlerischen Darstellungen war die Symbolik des Schmetterlings sehr beliebt. In den Analogien Raupe – Mensch, Verpuppung – Tod (oder Sarg), Schmetterling – Auferstehung wurde die Auferstehung der Menschen bzw. das Leben nach dem Tod gedeutet und symbolisiert.

(Sophie Rüther)

Heute treffen wir auf ein Tier, dass wir nicht in der Bibel finden, aber es hat Einzug in die christliche Kunst gehalten: Der Pelikan. Er ist in der Kunst wie das Lamm ein Symbol für den auferstandenen Christus. Warum? Das wird in den Darstellungen klar und deutlich: Der Pelikan öffnet sich die Brust, um mit seinem Blut den Nachwuchs zu nähren. Diese bildnerische Darstellung steht in Bezug auf Jesus, der sich für uns hingibt. Stichwort Abendmahl und Kelch. Das ist mein Blut! Deshalb ist die Symbolik auch häufig auf Abendmahlskelchen zu finden. Das Motiv dieser Darstellung kommt in der antiken Naturlehre Physiologus vor. Aber: Es beruht allerdings auf einem Irrtum. Der Pelikan füttert seine Jungen nicht mit seinem Blut aus der Brust, sondern mit Futter aus dem Kehlkopf. Ich finde, aber auch so passt dieses Bild zu Ostern. Der Pelikan, der seine Jungen füttert als Symbolbild für den auferstandenen, der sich für uns hingibt und für uns zum Brot des Lebens wird.

(Br. Benedikt Müller OSB)