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Dem Stern folgen

Einer der Gründe, warum mein Ordensname Balthasar ist, liegt daran, dass ich als Kind ein begeisterter Sternengucker war. Ein ganz bisschen so wie die drei Weisen aus dem Morgenland.

Ich hatte damals sogar lange auf ein kleines Fernrohr gespart, mit dem ich dann den Sternenhimmel erkundete, und mich manchmal fast die ganze Nacht im Himmel verlor. Eines meiner Lieblingssternzeichen ist bis heute das Winterzeichen Orion.

Wenn es Herbst wird, taucht das Sternzeichen langsam am Horizont auf, ist dann in den Winternächten immer markanter am Himmel zu sehen.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie das erste Mal durch mein Fernrohr, in einer klirrend kalten Winternacht, dick eingepackt, und mit einer Thermoskanne heißen Tee ausgerüstet. das Sternzeichen betrachtete, und wie aufgeregt ich war, als ich zum ersten Mal den Orionnebel, einen wunderschönen zarten Gasnebel, dort live sehen konnte.

Man findet den Nebel unterhalb der drei Sterne, die ein bisschen an einen Gürtel der Himmelsfigur erinnert.

Viele Jahre später in meine Anfangszeit im Kloster, es war kurz nach Weihnachten, würde ich sehr krank, und musste sogar für eine Weile ins Krankhaus. Er war wohl sehr ernst, und die Ärzte kamen jeden Tag mit besorgten Gesichtern zur Visite, und verordneten mir eine Untersuchung nach der anderen, um auf die Spur zu kommen was mit mir los ist. Das machte mir wiederum Angst, und oft konnte ich nachts nicht schlafen, hörte meine Zimmernachbarn friedlich Schnarchen, während ich mich

grübelnd, und sorgenvoll, von einer Seite auf die andere wälzte, und die Nacht nicht enden wollte.

Eines nachts sah ich dabei aus dem Fenster, es hatte lange zuvor geschneit, und alles war still und in eine Weise decke gehüllt. Auf einmal klarte der Himmel, auf, und es blitzen am Himmel unendlich viele Sterne auf. Man konnte das lange Band der Milchstraße sehen, dass sich wie ein Fluss über den Himmel zog. Und dann sah ich mein vertrautes Sternzeichen, den Orion, ein alter Bekannter. Gewaltig, ewig, wanderte er über den Nachthimmel.

In diesem Moment spürte ich mich tief geborgen. Es war auf einmal fast richtig gemütlich in dem unbequemen Krankenbett, und meine Angst war kurz einmal ganz weit weg.

Ich denke mir heute manchmal, dass die heiligen drei Könige, vielleicht etwas ähnliches gespürt haben, als sie sich auf den Weg gemacht haben, und dem Stern zu folgen der sie dann nach Betlehem führte.

Wenn wir in dem Himmel blicken, dann ist die Ewigkeit sichtbar, und sie ist nicht dunkel oder etwas, was uns ängstigen sollte, sondern sie ist wie ein Meer in den Milliarden von Lichtern tanzen, und uns dabei eine alt vertraute Geschichte erzählen.

Br. Balthasar Hartmann OSB – Pförtner

Auf dem Weg nach Weihnachten: Sehnsucht

 

In die dunkle Leere hinein

Da wächst die Sehnsucht

wenn du zulässt, dass Christus, Gott deine Dunkelheit erleuchtet.

 

In die dunkle Leere hinein

Da wächst die Sehnsucht

Wenn du dein Herz öffnest und nach innen spürst

 

Aus der Tiefe deines Herzens empor

Da wächst die Sehnsucht

Wenn du deine Fassade aufbrichst

Deine Fassade aus immergleichen Worthülsen, hohlem Lachen und unterdrückten Gefühlen

 

Aus der Tiefe deines Herzens empor

Da mag so manche Träne steigen

So manche herbst-dunkle Träne der Schwermut

 

Gib deiner Sehnsucht Raum,

dann werden daraus herbst-bunte Tränen der Rührung,

wenn Erinnerungen lebendig werden.

Dann werden daraus weihnachtliche Tränen der Klarheit,

wenn der Traum von neuem Leben entsteht.

 

Wenn Vergangenheit und Zukunft sich treffen

Und genau jetzt dein Herz zum Überschwappen bringen

Dann verströmt sich die Sehnsucht ganz in deinem Leben

 

Was ist deine Sehnsucht?

 

Daniel Griese – ehemaliger Jahrespraktikant, Absolvent der Oberstufenakademie – jetzt Teamer in der OASE

Anschlag in Magdeburg. Krieg in der Ukraine. Insolvenzwelle und Jobabbau. Krieg in Nahost. Vergewaltigungsprozess in Frankreich. Klimawandel. Regimewechsel in Syrien. Regierungskrisen in Frankreich und Deutschland. Hochwasser in Zentral-Afrika. Anschlag in Burkina Faso. Zyklon im indischen Ozean. Anschlag in Solingen. Flutkatastrophe in Spanien.

Beim Blick in die Nachrichten der letzten Tage, Wochen und Monate muss man schon sehr resilient sein, um nicht zu verzweifeln.

Auch in der Klosterverwaltung ist das Jahresende alles andere als friedlich. Was muss vor dem Jahreswechsel noch geschehen? Was kann und muss noch gestaltet werden? Was muss noch in die Post, damit es noch einen Empfänger erreicht und nicht über Silvester in einem Briefkasten schlummert. Mitarbeiter benötigen noch dieses oder jenes, der Steuerberater möchte noch einen Termin und wen muss ich im Generalvikariat noch erreichen?

Und doch sollen wir uns ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr wünschen und daran glauben?

Man darf die Augen nicht verschließen vor den Problemen der Welt und den Herausforderungen, die sich jedem von uns stellen, aber man kann seinen Umgang damit verändern.

Muss ich alles Geschehen dieser Welt im Live-Ticker und auf sozialen Medien in Echtzeit verfolgen? Reicht meine persönliche Bandbreite dafür aus oder sollte ich mich besser auf die beeinflussbaren Teile meines Lebens konzentrieren? Falle ich auf die Tricks rein, die für mehr Klicks, häufigere Views und kontroverse Online-Diskussionen sorgen? Für mich reicht manchmal auch die Zusammenfassung am Abend und wenn mich etwas interessiert, steige ich tief und ohne Alarmismus in ein Thema ein. Es gibt viele gute Podcasts und Bücher auf diesem Planeten.

Und wir sind zum Glück recht schlecht in der Ableitung der Zukunft aus der Gegenwart. Man kann sich vergegenwärtigen wie viele Katastrophen und Kriege wir als Menschheit schon überstanden haben. Ein „früher war alles besser“ gilt nur solange bis man in die Geschichtsbücher schaut. Es braucht keine gute Gegenwart um eine gute Zukunft zu schaffen. Es braucht nur die Vision, den Willen und die Hoffnung.

Ich versuche das Gute bewusster wahrzunehmen. Millionen Menschen in Brasilien sind nicht mehr von Armut betroffen. 230 neue Tier- und Pflanzenarten in der Mekong-Region entdeckt. Menschen engagieren sich im Ehrenamt und in demokratischen Parteien. Der Zubau der Solarenergie geht voran. Ein erfolgreicher Adventsmarkt mit einer guten Stimmung. Der kleine Umtrunk mit den Mitarbeitenden, die sich für die Abtei einsetzen. Die unerwartete Weihnachtskarte. Den Tannenbaum mit den Kindern schmücken. Die Hochzeit im Freundeskreis und die Geburt eines Kindes.

Über die Visionen müssen wir streiten. Die Ziele müssen wir uns setzen und tatkräftig angehen. Die Hoffnungszeichen werden uns gegeben. Wir müssen sie nur sehen und annehmen.

Jonas Busch – Klosterverwaltung; Kaufm. Leiter

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Odilia
blind geboren
empfängt bei ihrer Taufe
das Augenlicht

Licht für die Blinden
Hoffnungslicht
denen, die in Finsternis geboren sind
und im Schatten des Todes

Licht für die Blinden
so lautet das Motto der Missionsbenediktiner
die heilige Odilia ist ihre Schutzpatronin

Licht für die Blinden
Ein Licht um die blinden Flecken zu heilen
Ein Licht um die Schönheit des Anderen wahrzunehmen
Ein Licht um das Gute zu sehen
Ein Licht das Hoffnung bringt
Ein Hoffnungslicht

Heilige Odilia
Licht der Hoffnung
bitte für uns und unsere Welt
die so oft gefangen ist im Dunkel

P. Maurus Runge OSB

Wald.Advent

Als Angestellter und Mitarbeiter unserer Schmiede der Abtei ist der Advent manchmal eine trubelige Zeit, oft eine Zeit vor großen Montagen da die ein oder andere Einweihung oder Wiedereröffnung einer renovierten Kirche in der Weihnachtszeit liegt. Der Adventsmarkt unserer Abtei ist für mich immer der Beginn der Adventszeit.

Als Familienvater, Naturliebhaber und Jäger hat der Advent für mich eine besondere Bedeutung. Es ist eine Zeit der Stille und des Innehaltens, die sowohl in der Natur als auch in der Familie ihren besonderen Ausdruck findet. Draußen im Wald zeigt sich der Advent in der Ruhe, die über allem liegt. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor, und das Leben zieht sich zurück, um Kraft für den kommenden Frühling zu sammeln. Als Jäger erlebe ich diese Zeit als Mahnung und Inspiration: Der Wald lehrt uns Geduld, Respekt und das Verstehen der natürlichen Kreisläufe. Es ist eine Gelegenheit, nicht nur die Natur, sondern auch
das eigene Leben in den Blick zu nehmen – was war, was ist, und was kommen mag.

Gleichzeitig ist der Advent für mich als Familienvater unseres Sohnes eine Zeit, die von Wärme und Zusammenhalt geprägt ist. Während die Dunkelheit draußen zunimmt, schenken wir uns als Familie Licht, die Kerze gehörte als festes Ritual auf den Esstisch. Es ist meine Aufgabe, vorzuleben, dass der Advent nicht nur von Geschenken handelt, sondern auch von Dankbarkeit, Hoffnung und dem Wunsch, füreinander da zu sein.

In der Verbindung von Jagd und Familie sehe ich eine große Parallele: Beides fordert Verantwortung, Respekt und die Bereitschaft, das Wohl anderer über das eigene zu stellen. Der Advent erinnert mich daran, wie wichtig es ist, diesen Werten treu zu bleiben – in der Natur, gegenüber den Tieren, und vor allem in der Familie. Die Momente, in denen wir gemeinsam Zeit verbringen, einander zuhören und einfach beisammen sind, sind für mich das Kostbarste in dieser Zeit. Der Advent bedeutet für mich also nicht nur Vorbereitung auf Weihnachten, sondern auch eine Rückbesinnung auf das Wesentliche: die Stille der Natur, die Liebe der Familie und die Hoffnung auf Frieden in dieser Welt.

Christoph Falke – Schmied – Kunstschmiede Abtei Königsmünster

 

Advent, Advent,

Ein Lichtlein brennt.

In dir und mir,

Ob nah, ob fern von hier,

Lodern helle, warme Flammen,

Ein Feuer, das nicht so schnell erlischt,

Auch nicht bei Schrammen

Und wenn’s dich kalt erwischt.

Auch wenn er manchmal schweigt,

Ein kleiner Funken Licht, der bleibt.

Hinter jedem der Gesichter

Steht eines dieser Lichter.

Ob groß, ob klein,

Ob ungewiss

Oder klar und rein.

Und in den Augen

Liest du Geschichten:

Worte und Bilder und Zeilen,

Voller Zweifel, Angst und Wut,

Hoffnung, Glaube und Mut.

Sie warten nur auf jemanden zum Teilen.

Advent, Advent,

Ein Lichtlein brennt.

In dir und mir,

Ob nah, ob fern von hier.

Lodern helle, warme Flammen,

Ein Feuer, das nicht so schnell erlischt,

Denn es ist

Die Zuversicht,

Die macht aus dir und mir

Ein Wir.

(Madita Alberti, ehemalige Praktikantin in der OASE)

 

Erste STERN.STUNDE

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Sterne erleuchten die Nacht. Sie zeigen einem Pilger den Weg im Dunkeln. Sie zeugen aber
auch von der Größe des Weltalls. Die Weite des Himmels, seine Ferne und doch auch Nähe
werden erfahrbar; und das Sehnen nach dem Unsichtbaren und Verborgenen wird wach. Die
Fragen „Was ist hinter den Sternen? Wo ist der Himmel? Wo ist Gott?“ sind intuitiv in uns,
auch wenn wir nicht darüber sprechen. Wer unter einem Sternenhimmel steht und ihn ansieht,
kann von einem tiefen inneren Frieden erfüllt werden. In unserem Leben wünschen wir uns in
vielen Momenten wirkliche Sternstunden, die ausdrücken, dass alles gut ist, gut sein soll und
wird. Es ist eine gute Tradition in der Advents- und Weihnachtszeit Sterne zu basteln oder
unsere Wohnungen mit Sternen zu schmücken. Sie sollen auf das Fest hinweisen, auf das Fest
des Lichtes, auf das Licht in der Finsternis, auf den wahren Morgenstern, auf Jesus, den
Heiland und Erlöser.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Und hier eine Instrumental-Version:

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Licht in die Welt 

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Je dunkler und ungemütlicher es draußen ist, umso mehr sehnen wir uns nach Licht, Wärme
und Geborgenheit. Die trüben Tage wirken manchmal bedrückend und schwer, so wie die
innere Dunkelheit von Trauer und Angst, von Leere und Hilflosigkeit. Doch wir können der
Dunkelheit des Lebens nicht ausweichen, genau so wenig wie den trüben Tagen. Sie gehören
zum Leben dazu. Wir können nur aushalten und versuchen, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Von dieser Hoffnung spricht der Prophet Jesaja: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein
helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jes. 9,1)
Eine alte Verheißung geht in Erfüllung. Mit Jesus kommt Licht in unsere Welt. Es ist nicht
irgendein Licht unter vielen Lichtern. Er ist das Licht. Im Vertrauen auf Jesus erfahren
Menschen Kraft und Trost in ihren Lebenskrisen und finden Frieden und Vergebung, sodass sie
selbst für Frieden und Gerechtigkeit eintreten können. Jesus Christus hat uns Menschen nicht
das Ende aller Dunkelheit versprochen, aber er hat uns zugesagt, Licht für uns zu sein, damit
wir nicht im Dunkeln stehen.
(nach Petra Stadtfeld)

Menschen, die uns lieben, werden für uns zu einem Licht. Licht bedeutet Leben, Heil, Glück,
Hoffnung, strahlender Schönheit. Es vertreibt Finsternis, die Angst machen kann, und ordnet
das Chaos, das wir mit dem Dunkel verbinden.
(Anselm Grün)

Komm Gott,

Licht.Trägerinnen

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Die Stufen
Die Höhle – die Katakomben
Menschen in der Dunkelheit ihrer Armut
Fürchtet euch nicht, denn ich bringe Licht
Das Licht der Liebe – Lebenslicht der Hoffnung

Luzia – eine Frau mit Herz. Sie brachte Licht und Nahrung zu den Armen und Verfolgten. Sie
geht aus Nächstenliebe einen gefährlichen Weg in der Zeit der Christen Verfolgung. Sie ist für
die Nächsten da. Hilft den Schwächsten. Nimmt deshalb Gefahren auf sich. Somit wurde sie
eine Hoffnungsträgerin – Lichtträgerin. Im Dunkeln ist Gott nicht fern – sondern seine Liebe
ist wie ein Licht in der Finsternis.

Ich berge mich im Schatten Deiner Flügel
Der Wald
Der Berg
Die Höhle – Herberge
Die Dunkelheit umgibt mich wie die Nacht
Führe mich heraus aus der Finsternis
Du lässt meine Leuchte strahlen

Odilia – Tochter eines Herzogs. Blind geboren. Ihr Vater wollte sie deswegen töten. Sie
versteckt sich in einer Höhle. Ein Leben in Dunkelheit. Die Legende erzählt, dass Christus ihr
das Augen-Licht zurückgab. Er nahm ihr die Blindheit von den Augen hinweg, als ihr Glaube
ihn bei ihrer Taufe innerlich.erblickt! Odilia – ein Leben für Christus, als Nonne und Äbtissin,
nach der Regel des hl. Benedikts. Ein Zeichen Gottes: Er führt aus der Finsternis ins Licht.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Heute sogar ein kleiner Film-Tipp:

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