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Heute am 2. Februar wird es noch einmal etwas weihnachtlich!

Auf, Zion, schmücke dein Gemach!

Der Herr ist da, den du ersehnt.

Steh auf und mache dich bereit,

empfange Bräutigam und Braut.

Heute liegt das Weihnachtsfest schon vierzig Tage zurück. Jedes Jahr feiert die katholische Kirche am 2. Februar das Fest der „Darstellung des Herrn“, welches volkstümlich auch „Mariä Lichtmess« (früher Mariä Reinigung, Purificatio Mariae) genannt wird. Vor der Zeit der Liturgiereform endete am 2. Februar die Weihnachtszeit. Traditionell beschloss dieses Fest den weihnachtlichen Festkreis. Es war üblich, erst an diesem Tag die Krippe und den Weihnachtsbaum aus dem Wohnzimmern zu entfernen. Seit der Liturgiereform in der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit nun mit dem Fest »Taufe des Herrn« am ersten Sonntag nach dem 6. Januar.

Worum geht es bei diesem Fest? Die Fest-Botschaft bezieht sich auf das jüdische Reinigungsritual, dem sich auch Maria einst unterziehen musste. Im Alten Testament galt eine Frau laut jüdischem Gesetzt vierzig Tage nach der Geburt eines Sohns als unrein. Darum musste sie im Tempel eine Ritual der Reinigung mit Opfergaben, Tauben oder Lamm, besuchen. Aus diesem Grund wurde das fest auch unter dem Namen Mariä Reinigung bekannt.

Zu seinem Tempel kommt der Herr:

die Eltern bringen Christus dar.

Den das Gesetz nicht binden kann,

er unterwirft sich dem Gesetz.

Jüdische Tradition war es auch, das alle erstgeborenen Söhne – also auch Jesus – Gott als sein Eigentum vorbehalten waren, welche dann im Tempel ausgelöst werden musste. So trug Maria Jesus in den Tempel und er wurde vor Gott dargebracht. Daher kommt auch der Namen des Festes: Darstellung des HERRN!

Tritt, königliche Jungfrau, ein,

bring mit dem Opfer dar dein Kind,

des ew’gen Vaters einen Sohn,

der uns zum Heil erschienen ist.

So brachte man Jesus zum Priester in den Tempel und er wurde dort vor Gott »dargestellt«. Im Tempel begegnet die Heilige Familie den alten Simeon und der alten Hanna. Dabei stimmt Simeon das “Nunc dimittis” (Lukas 2,29-32) an. Mit diesem Hymnus dankt er Gott dankt, dass er vor seinem Tod noch den Erlöser sehen durfte, wie es ihm Gott verheißen hatte.

Was dir verheißen, Simeon,

das ist in diesem Kind erfüllt.

Nun mache allen Völkern kund

das Licht, das ihnen leuchten soll.

Der volkstümliche Fest-Name „Mariä Lichtmess“ bezieht sich auf die Lichter-Prozessionen und dazugehörige Kerzenweihen am heutigen Tag. Kaiser Justinian I. hatte sie erstmalig 542 für Byzanz angeordnet. Diese Tradition wurde dann auch von der römischen Kirche übernommen. An Mariä Lichtmesse werden die Kerzen für das neue Jahr geweiht. Diese Symbolik erinnert uns daran, dass Jesus das Licht der Welt ist.

Herr, dir sei Preis und Herrlichkeit,

der sich den Heiden offenbart,

mit dir dem Vater und dem Geist

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen

Wir wünschen Euch heute einen frohen Festtag, sozusagen ein weihnachtlichen Moment außerhalb der Weihnachtszeit. Ich werde heute Abend, bevor ich meine Krippe in meiner Mönchszelle abbaue, die leuchtende Lichtmess-Kerze davor stellen und dann weihnachtliche Musik hören und vor allem Elisen-Lebkuchen, die ich mir extra aufgehoben habe, essen! Frohes Fest!

Br. Benedikt Müller OSB

 

Der Mai geht und der Juni klopft an die Jahrestüre an. Mit dem Juni kommen die warmen Mittsommernächte. Sommernachtsräume zwischen Mittsommer und Johanni-Tag. Verzauberte Nächte. Geheimnisvolle Lichter. In diesen Mittsommernächten fliegen sie wieder: Die Glühwürmchen und die Leuchtkäfer. Kleine Lichtboten, die in schirmenden Flug die Nächte und uns ein wenig verzaubern und unsere Herzen berühren. Und doch sind Glühwürmchen Glück und Gnade, denn sie tauchen überraschend auf. Sie gibt es nicht überall und nur an wenige Abenden und Nächte im Sommer. Dann ist ihre Zeit wieder vorbei. Eigentlich ist, dass ein bisschen wie bei einer Mückenplage. Sie geht vorbei. Ein paar Tage oder Nächte im Sommer. Aber was bleibt, ist das Glühwürmchen-Glück in unseren Gesichtern. Es hat die Stechmücken vertrieben. Wieder mal der Beweis: Glühwürmchen machen uns glücklich. Sie berühren unser Herz, wenn wir uns berühren lassen. Glühwürmchen tragen etwas Licht in die Welt. In diesem Zusammenhang fällt mir doch eine wunderschöne Bibelstelle ein:

 

Ihr seid das Licht der Welt.

Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel,

sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.

So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen

und euren Vater im Himmel preisen.

(Matthäus 5, 14-16)

 

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ein altes Sprichwort lautet: „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die Sonnenstunden nur.“ Eine Sonnenuhr zeigt, wie ihr Name sagt, den veränderlichen Stand der Sonne am Himmel und somit die Tageszeit an. Als Zeiger dient der Schatten eines Stabes, der über dem Zifferblatt angebracht ist. Dieser Schatten bewegt sich während des Tages über das mit Tagesstunden skalierte Zifferblatt. Die Sonnenuhr muss nach Süden ausgerichtet sein und kann dann bei Sonnenschein die Zeit anzeigen.

Das Sprichwort „mach es wie die Sonnenuhr“ kann ich auch auf mich beziehen. Zwar nicht Hinblick auf die Zeit, die Uhr angesagt, sondern um von ihrer Funktion zu lernen. Ich richte mich am Licht aus. Ich lasse mich vom Licht bescheinen. Das Licht weist mir den Weg durch die Dunkelheit und erhellt meinen Tag.

Jesus Christus ist das Licht der Welt, an ihm können wir uns ausrichten. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung an Ostern hat er der Welt die Erlösung gebracht. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Mit Christus geht es weiter. An ihm können wir uns orientieren und unserem Leben eine Richtung geben. Er ist die Sonne der Gerechtigkeit, die Sonne der Barmherzigkeit und die Sonne der Liebe und des Lebens.

Br. Benedikt Müller OSB (Koordinator für „Jugend & Bildung)

LICHT

Welle

Teilchen

Spektrum

Lebenslicht

Nordlicht

Irrlicht

Standlicht

Fernlicht

Blaulicht

Rotlicht

Schwarzlicht

Im Anfang – Finsternis schwebte über der Urflut

Im Anfang war das Wort

Logos

LICHT – und es ward Licht – Urknall

Osterlicht

Oster-Morgen-Licht

Licht gegen das Dunkel?

Licht gegen den Krieg?

Licht gegen das Sterben, die Grausamkeit, gegen Hunger, Gewalt,
Dummheit, Barmherziglosigkeit und Hass?

Es war eine große Finsternis; und der Vorhang im Tempel zerriss von oben bis unten.

Ohne Licht kein Leben, kein Wachsen, kein Reifen

Karsamstag – Grabesruhe – Grabesdunkel

Dies ist die Nacht,

von der geschrieben steht,

die Nacht wird hell wie der Tag

wie leuchtendes Licht, wird die Nacht mich umgeben.

Urknall? Funke? Säuseln? Blitz? Sachter Schein?

Im Licht erstrahlt das Morgenrot ….

Leinentücher, leere Stelle, Staunen, Fragen, Zweifel

Beim Namen gerufen und angesprochen.

Berühren!

Jede, jeder?

Heute? Morgen? Immer?

Auf-Wachen!

Auf-Stehen!

Auf-Machen!

Hinein

ins

Geheimnis

L I C H T

 

 

Olaf Litwiakow, Berlin

Wir

wünschen

Euch

FROHE

OSTERN

 

Eben noch waren seine Augen verbunden. Eine Augenbinde hat sie abgedeckt oder verdeckt. Nun liegt die Augenbinde neben ihn im Sand der Straße. Mit weit aufgerissenen Augen steht er da und staunt nur so über das, was er da sieht. Der Künstler Kees de Kort hat in seiner Kinderbibel aus der Reihe „As die Bibel uns erzählt“ diesen Menschen, der wiedersehen kann, gemalt. Viele, die wie ich mit seiner Kinderbibel groß geworden sind, werden dieses Bild vor Augen haben, wenn sie diese Geschichte hören. Der Evangelist Markus nennt den Namen des Blinden: „Bartimäus und es bedeutet lediglich Bar = Sohn / ti = des / Mäus / Matthäus“. Staunend steht er da. So muss es sein, wenn dieser sehnliche Wunsch erfüllt ist: „Herr, dass ich sehen kann.“

Vom Sehen, Sehen können und wieder Sehen können, erzählt diese Geschichte. Auch vom Sehen in einem tieferen Sinn. Davon, etwas zu begreifen, zu erfassen, die Dinge neu zu sehen und dadurch zu verstehen. „Mir sind die Augen aufgegangen“, sagen wir, wenn wir etwas gesehen und verstanden haben. Dann kann ich viel besser mit etwas umgehen, wenn ich weiß, warum etwas so ist und nicht anders. Und doch muss ich damit leben, dass ich manches nicht verstehen kann, dass es mir und meinen Augen verborgen bleibt, warum es so ist.

(Br. Benedikt Müller OSB – Koordinator „Jugend & Bildung“)

Sie lagern auf freiem Feld und halten Nachtwache bei ihrer Herde. Die Hitze des Tages ist der Kälte gewichen, ein kleines Feuer, die Schafe. Jede Nacht! Ein idyllisches Bild? Vielleicht, wenn man es aus der Perspektive immer verfügbaren Lichtes, wohliger Wärme, eines übervollen Kalenders und Instagram-Accounts betrachtet.

Da sitzen sie – die Hirten, und versuchen, so viel Wärme wie möglich aufzunehmen; versuchen ihren Alltag zu bewältigen, mit der Dunkelheit zu bedecken und ein wenig zu vergessen. Jede Nacht. Jede Nacht? War da kürzlich nicht eine ganz anders?

Hier könnte man jetzt fortfahren mit dem, was als Weihnachtsgeschichte bekannt ist. Lassen wir einmal Glanz und Gloria oder süßlich romantischen Kitsch beiseite. Was für Botschaft: Der Ursprung allen Lebens kommt wie jeder Mensch zur Welt! Gott ist anders! Lukas, von dem uns die Geschichte im ersten Jahrhundert überliefert wurde, schreibt sie auf Griechisch. Was wir Krippe nennen, heißt im griechischen Schweinetrog. Gott geht bis in die letzte Niedrigkeit, um dem Menschen nachzugehen.

Die Hirten stehen am Schweinetrog mit dem Kind darin; schauen, staunen? Sie sind die ersten Zeugen dieses Ereignisses, das die Welt so grundlegend verändert hat, auch wenn das nicht immer zu spüren ist. Die Hirten gehörten zu den niedrigsten im Volk, man unterstellte ihnen allerlei Böswilligkeiten und Kriminelles. Zugleich ist der Hirte einer der sammelt und beschützt, der verantwortlich ist für seine Herde bis zum Einsatz seines Lebens. Gilt in gleicher Weise auch für Hirtinnen, die allerdings zu Lukas‘ Zeiten noch nicht so häufig waren.

Und nun? Lukas erzählt weiter: “Als sie es sahen, gaben sie das Wort kund, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was von den Hirten zu Ihnen gesagt wurde.“

Du musst dafür – hier einsetzen, was einem wichtig sein soll/ist – brennen“. Was kann uns „brennen“ machen, ohne uns zu „verbrennen“? An der Krippe muss etwas „gezündet“ haben, dass die Hirten losgehen und allen davon erzählen. Nicht, als ob sie irgendeine belanglose Begebenheit oder Geschichte erzählten, sondern mit strahlenden Augen, ein wenig außer Atem, begeistert, nicht zu bremsen. Vielleicht erinnern wir uns an solche Augenblicke im eigenen Leben?

  1. Dezember: Zweiter Weihnachtstag steht in den meisten Kalendern. Die Kirche gedenkt heute eines Mannes namens Stephanus. Die Apostelgeschichte (übrigens auch von Lukas) berichtet, dass Stephanus „voll Gnade und Kraft Wunder und große Zeichen unter dem Volk“ tat und darum auch nicht unangefochten war. Diejenigen, die mit Stephanus stritten, konnten „der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen“. Sie werden gewalttätig: Stephanus wird zu Tode gesteinigt. Sterbend bittet er um Vergebung für die Täter. Dass die Kirche am 26. Dezember an Stephanus erinnert, der für und in seinem Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus und seine Erlösung starb („Märtyrer“), ist viel älter als das Weihnachtsfest. Vielleicht wurde und wird seine Geschichte gleich nach der Weihnachtsgeschichte erzählt, weil die Kraft und die Begeisterung des Stephanus den gleichen Ursprung haben, wie das Feuer, das in den Hirten entzündet wurde.

Für mich gibt der französische Komponist Camille Saint-Saëns in seinem Oratorio de Noël einen Hinweis auf den Ursprung dieser Begeisterung, dieses antreibenden Feuers, das die Hirten erfahren und aus dem Stephanus lebt. Es ist die Begegnung mit dem, der mich ganz direkt meint, seit Anbeginn der Schöpfung. „Et indendit mihi“ heißt es in einer Arie auf Latein. Seine Intention, seine Absicht war ich, besser: bin ich. Jede und jeder „ich“ mit meiner Schwachheit und meiner Stärke, mit meiner Lust und Trägheit. Gott meint mich als heiles und geliebtes Geschöpf. Nicht die Häufigkeit des Kirchgangs oder die caritativen Werke sind letztlich wichtig. Es geht um meine Verbindung mit der Quelle, aus der ich schöpfen kann – für mein Handeln oder Lassen in der Welt.

(Olaf Litwiakow, Referent der Oberstufenakademie)

Sich auf dem Weg machen, wenn die Nacht am dunkelsten ist

Die Nacht

Die Dunkelheit

Die Stille

Nachtruhe – Sternstunden

Wundertaten geschehen lassen am Abend der Welt

Sternleuchten im Spiegelglanz des Auges tanzen lassen

 

Ein Korb voll Wasser und Brot

Getragen in die Tiefen der Erde

Ein Korb voll Licht und Liebe

Steh auf und lebe – Fürchte dich nicht

 

Gassen – Treppenstufen – Höhlenwege

Lichtgeborgenheit schenkend aus tiefen Herzen

Der Welt der Armut entgegentreten

Sternentochter scheinst bis in verlorene Winkel

Hoffnung schenkend bringst du Menschlichkeit

Mit aller Kraft deiner Hände wirkst du Gutes

Machst dich auf und wirst Licht wie Licht

 

Ein Korb voll Wasser und Brot

Getragen in die Tiefen der Erde

Ein Korb voll Licht und Liebe

Steh auf und lebe – Fürchte dich nicht

 

Das Lebenslicht des Kindes in der Krippe

Reißt Seelentüren sperrangelweit auf

Das Lebenslicht des Kindes in der Krippe

Zeigt den Weg aus Kälte und Dunkelheit

Das Lebenslicht des Kindes aus der Krippe

Schenkt Zuversicht und Hoffnung und Liebe

Lucia – Mutige – Botschafterin

Lucia – Lichtträgerin – Heilige

 

Hl. Lucia – bitte für uns

(Br. Benedikt Müller OSB, 29.11.2021)

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An manchen Dezembertagen scheint es, als würde die Sonne gar nicht aufgehen. Eine bleierne Dämmerung liegt über der Stadt. Fahles Licht hüllt Alles in ein trübes Grau. Dann sehne ich mich nach einem kalten, klaren Wintertag mit wolkenlosen Himmel; mag die Sonne dann auch nur flach über dem Horizont stehen, so kündet ihr Licht doch davon, dass die dunklen Tage vergehen.

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. Wenn ich nicht wüsste, dass die Dunkelheit vergeht, mein Ausharren in diesen Tagen dauernder Dämmerung wäre sinnlos. Doch die Erfahrung lehrt mich: die Dunkelheit wird nicht bleiben.  Der Tag kommt und mit ihm das Licht. Deshalb vermag die Hoffnung auf das Licht mich zu trösten und in Vorfreude zu versetzen. So sei nun Lob gesungen, dem hellen Morgenstern. Auch wer zu Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Gott stellt mich zerbrechlichen, zweifelnden und oft versagenden Menschen vor sein Angesicht, in das Licht seiner Liebe.

Die Dunkelheit vergeht. Sie ist nicht die letzte, alles bestimmende Wirklichkeit. Gottes Licht erhellt unseren Weg. Sein Licht wird uns umgeben, wenn er uns am Ende zu sich ruft. Alles Dunkel auf unserem Weg ist deshalb schwindendes Dunkel, vergehende Nacht, weil Gottes Licht am Horizont des neuen Tages leuchtet. Noch manche Nacht wird fallen, auf Menschenleid und Menschenschuld. Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.

(Br. Benedikt Müller OSB, Koordinator für „Jugend & Bildung“ in der OASE)

Schaut man sich zu dieser Zeit in den Straßen um, so erkennt man überall Lichterketten. Diese kleinen unscheinbaren LED Lichter, die sowohl draußen als auch drinnen die perfekt gemütliche Stimmung erzeugen sollen. Meistens gelblich weiß, mal polarweiß oder auch bunt schimmern sie durch die Fenster, in Blumenkästen oder einfach an nackten Wänden. Nachts erleuchten sie die Dunkelheit und bringen weihnachtliche Stimmung in die Häuser, zu den Menschen. Von den einen vergöttert, von den anderen wegen ihrer vermeintlichen Kitschigkeit verhasst gehören sie jedes Jahr aufs Neue dazu. Schmücken die Christbäume oder dienen der einfachen winterlichen Dekoration.

Doch auch wenn diese Lichtchen im ersten Moment vollkommen unscheinbar wirken, wir sollten sie auch in einem adventlichen Kontext erkennen können.

Diese Lichter stehen für Vielfalt, für Gemeinschaft, für glühende Funken, die in die Welt getragen werden. Zusammen entfachen sie Licht. Nicht immer muss dieses Licht gleichmäßig, fast starr und monoton vor sich hin leuchten. Blinken sie fröhlich vor sich herum, so sind sie unruhig, tanzen herum, ganz verspielt. Sie stiften Begeisterung, wenn sie die Dunkelheit vertreiben, die Schwere der Nacht in eine Leichtigkeit verwandeln.

Sie lassen uns nach den Sternen greifen. Wecken unsere Sehnsucht nach dem Licht. Sie wirken ansteckend. Denn hast du schon einmal eine einzige Lichterkette einsam und verlassen in einer Straße leuchten sehen? Lichterkette stecken ihre Anhänger*innen sehr schnell mit einer interessanten Euphorie an. Diese kleinen Lichter werden von jedem gemocht und schnell in jedem Haushalt integriert.

Im ersten Buch Mose ist auch von Lichtern die Rede. Lichter sind es, die die von Gott erschaffene Welt erleuchten. Es sind die Sterne, die am Himmel leuchten, den Menschen, nicht zuletzt den heiligen drei Königen Orientierung geben. Schmücken wir unser geliebtes zu Hause mit Lichterketten, so bringen wir die Sterne zu uns. Dabei ist es vollkommen egal, ob unsere selbst gemachten Sterne bunt, weiß oder gelblich leuchten. Ihre Wirkung ist die gleiche. Sie erinnern uns an die Besonderheit der Vorweihnachtszeit, vertreiben die Nacht und die Dunkelheit.

Wir können die Adventszeit dazu nutzen, selbst zu solchen Lichterketten zu werden. Natürlich im übertragenen Sinn. Schließen wir uns zusammen, in Vielfalt, Achtung, Akzeptanz und Liebe, so können wir durch unser Tun die Welt um uns herum erleuchten. Dann können wir selbst Inspiration für andere sein. Uns selbst, unseren individuellen Charakter und den unserer Mitmenschen strahlen lassen. Wie die Lichterketten in den Straßen, wie die Sterne am Himmelszelt. So wie es der Weihnachtsstern selbst getan hat. So werden wir selbst zu Botschafter*innen der Weihnachtszeit.

„Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.  Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.“

(Matthäus 2, 9 ff.)

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)