Hirte – 4. Sonntag in der Osterzeit

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Hirte

Das Bild vom Hirten mit den Schafen ist ein Bild von tiefer Aussagekraft. Ein starkes Bild, das anspricht. Ein Urbild. Man kann es sich auch so schön idyllisch vorstellen: auf den Berghügeln in Israel weiden weiße niedliche Schafe und fressen das zarte Grün. Sie sind fromm und brav und laufen ihren Hirten nicht weg. Hirte und Schafe genießen die Sonne. Wunderbar. Doch auch wenn dieses Bild für unsere Seele so ansprechend ist, eine Idylle ist es keineswegs. Mitnichten. Das Bild vom Hirten und seinen Tieren ist nicht süß.  Das Hirtenbild führt uns in die ungeschminkte Realität des Lebens. Ein Hirte ist dazu da, die ihm anvertrauten Tiere zu beschützen und sich notfalls gegen Übergriffe von wilden Tieren zur Wehr zu setzen. Sonst wäre er kein Hirte, kein guter jedenfalls. Seine Arbeit ist hart und voller Verantwortung. Dem Wetter ausgesetzt – bedroht von der Wildheit der Schöpfung. Dass das Bild vom Hirten und den Schafen mitten ins Leben greift, wird deutlich, wenn wir uns vor Augen halten, wofür es steht. Das Bildwort vom Hirten spricht davon, dass Gott, der HERR, sein Volk wie eine Schafherde weidet, umsorgt, führt und hütet – behütet und die Hirte darf ihm vertrauensvoll folgen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

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