Oster.Impuls „Kirsche“

Als Kinder tollten wir in Hannahs Garten. Da wo noch immer das Baumhaus steht, das wir heute nicht mehr zum Verstecken nutzen, sondern für gemütliche Pizza Abende, um unsere jugendliche Freiheit zu spüren. Da wo wir Wasserschlachten veranstalteten, Bauernhof oder Pferdehof oder Internat spielten, da wo wir mit Leika, Hannahs Hund fangen spielten. Da wo dieser gigantische Kirschbaum steht. Noch heute trägt er jedes Jahr eine Vielzahl an saftig roten Früchten. Noch heute macht mich dieser Kirschbaum glücklich. Er ist so riesig, dass man sich einfach immer an ihm bedienen kann, ohne auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens zu verspüren. Ich habe uns genau vor Augen. Erschöpft von der ganzen kindlichen Spielerei mussten wir uns stärken. Wie standen unter diesem gigantischen Baum und haben uns von seinen Früchten verzaubern lassen. Kirschbaummoment. Für unser Alter waren wir beide ziemlich groß, wir hatten keine Mühe die Früchte zu pflücken – Kinderspiel. Wie in einem verkitschtem Film verwandelten wir Kirschen zu unserem Ohrschmuck. Wir ließen uns dieses Früchte schmecken und genossen sie im sonnigen Garten. Es waren kleine Momente des Glücks.

Heute bin ich noch größer geworden, verglichen mit damals auch älter. Hannah und ich gehen unsere eigenen Wege und sehen uns nicht mehr so häufig wie früher. Doch wenn wir uns sehen, dann kommen all diese Erinnerungen wieder. Dann sind meine Gedanken geprägt von diesen Kirschbaummomenten. Dann erschaffen wir weitere dieser Momente, neue Kirschbäume. Heute sehen sie nur anders aus. Heute gehen wir auf Konzerte, berauschen uns im neuen Glück, erleben Abende und Nächte tanzend und unbeschwert. Heute sind wir anders, aber den Kirschbaum, den gibt es immer noch. Und auf wunderbare Weise steht er für so viele Momente, die diese Freundschaft ausmachen. Ich werde ihn nie vergessen.

Mein Glaube ist dafür verantwortlich, dass ich all diese schönen Momente erleben darf. Dass ich dankbar bin und voller Liebe. Durch ihn habe ich die Fähigkeit zu lieben, glücklich zu sein. Kirschbaummomente zu erleben, die immer wiederkehren, in ganz neuen Facetten dieses einzigartigen Lebens. Und dann schaue ich kurz hoch in den Himmel und denke mir mit zwei Schlägen auf mein Herz:

„Danke, dass ich all das erleben darf. Mein Leben.“

(Helena Minner, Jahrespraktikum)

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