12.12.: Leise rieselt der Schnee

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Advent.Erinnerung

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Die Adventszeit in meinen Kindertagen war immer etwas Besonderes. Ich erfreue mich noch
heute an den vielen wundervollen Erinnerungen. Überhaupt sind meine frühsten
Kindheitserinnerungen, die Adventserinnerungen. Nach dem Totensonntag wurde es langsam
adventlich. Die ersten Plätzchen wurden gebacken und etwas Schmuck aufgestellt. Die
Schaufenster der Geschäfte und Straßen in meiner Heimatstadt Mengeringhausen wurden mit
Lichterketten geschmückt und doch blieb es bis zum 1. Adventssonntag noch alles still und
dunkel. Mein Vater schmückte immer am Samstag vor dem 1. Advent unser Haus. Sterne
wurden aufgehangen. Der Adventskranz gesteckt. Fensterbilder in die Fenster gehangen.
Tannengrün aufgestellt. Ich faltete Goldpapierstern um Goldpapierstern. Meine Mutter begann
nun von Tag zu Tag immer mehr Plätzchen und Stollen zu backen. Oft war es schon frostig
kalt oder es hatte sogar geschneit. Mutter sagte dann immer: „Die Frau Holle schüttelt die
Betten.“* Ich sehe den schiefen Kirchturm von St. Georg in Mengeringhausen vor meinen
Inneren-Augen. Prächtig und majestätsich-stolz ragt er in die Höhe. Um ihn herum stehen
die alten Fachwerkhäuser, aus deren Schornsteinen es in den Winterhimmel raucht. Als
Grundschulbub ging ich am 1. Advent in den Hauptgottesdienst in der Ev. Kirchengemeinde
Mengeringhausen und sang voller Freude das alte Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor
macht weit!“ Ich erinnere mich an den Brauch, dass ich als Kind immer einen meiner Pantoffel
am Abend ins Fenster stellen durfte. Meine Mama sagte mir dann: „Vielleicht legt der Nikolaus
oder das Christkind heute Nacht etwas in deinen Schuh.“ Am nächsten Morgen – kaum wach
– lief ich zur Fensterbank. Und tatsächlich oft lag ein Plätzchen, ein Dominostein oder eine
Mandarine im Schuh. Wunderbare Welt. Ich hörte meine Lieblings-Advents-Schallplatten rauf
und runter und vor allem mein Lieblingslied „Leise rieselt der Schnee“. Glückseligmachende
Momente. – Teil II folgt ☺ (Br. Benedikt Müller OSB)

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