07.01.: Ach bittrer Winter – Zugabe

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Winter.Träume

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Ach bittrer Winter,
Wie bist du kalt!
Du hast entlaubet
Den grünen Wald.
Du hast verblühet
Die Blümlein auf der Heiden.

Mit Hildegard von Bingen ins NEUE JAHR und durch den Winter starten

Nein, von einer Winterdepression würde ich nicht gleich sprechen, aber egal, wen man fragt,
die meisten Menschen empfinden die ersten Monate des neuen Jahres eher als trist und grau.
Liegt es am Lichtmangel, am Wetter oder an der fehlenden Aussicht auf einen baldigen
Feiertag? Vielleicht haben wir auch noch an der Silvestersause zu knapsen. ☺ Spaß beiseite,

Januar ist der Monat des Neubeginns, also hole ich mir Rat bei Hildegard von Bingen, heilige
Äbtissin des 12. Jahrhunderts:

„Wie Gott die Natur im Menschen vorgebildet hat, so hat Er auch die Zeiten des Jahres in
ihm durchgeordnet. Mit dem Sommer gab Er einen Hinweis auf den wachenden Menschen,
mit dem Winter auf den Schlaf. Wie der Winter in seinem Schoße verbirgt, was dann der
Sommer mit Freuden hervorbringt, so wird der schlafende Mensch im Schlummer gekräftigt,
damit er bereit sein kann, mit wachen Kräften jedwedes Werk durchzuführen.“
Hildegard von Bingen, aus: „Welt und Mensch“, das Buch „De Operation dei“

Nach Hildegard von Bingen können wir die ersten Wochen des Januars also ruhig gelassen
angehen, um unsere Kräfte zu sammeln, schließlich ist noch Winter und diese Zeit nutzt auch
die Natur zur Regeneration. Schließlich ruhen die Tiere ja auch noch in ihrem wohlverdienten
Winterschlaf. Also raus mit dem Druck, den wir uns mal wieder selbst machen. Achtsam spüren
und annehmen – ohne Wertung, ohne Selbstbeurteilung!

Die bunten Blümlein
Sind worden fahl,
Entflogen ist uns
Frau Nachtigall!

Januar ist der Monat des symbolischen Neubeginns

„So wirkt die Seele voller Freude in der Kindheit des Menschen, jener Zeit, die noch keine
Arglist kennt und die fleischliche Lust nicht spürt. Noch wird sie ja nicht genötigt, wider
die eigene Natur zu handeln. In solcher Kinderzeit, deren Wunschleben so einfältig und
unschuldig erscheint, zeigt sich die Seele in ihrer ganzen Kraft.“
Hildegard von Bingen, aus: „Welt und Mensch“, das Buch „De operatione dei“

Hildegard von Bingen vergleicht den Januar mit der Kindheit. Die Zeit in unserem Leben, in
der noch alles unbelastet und rein ist. Und entsprechend stark ist auch unsere Seele,
sozusagen unverfälscht. Ein Kind lässt seiner Seele Raum: Ist es traurig, weint es, ist es
wütend, brüllt es und versucht es, Missgeschicke zu verbergen, färbt seine Seele sofort die
Wangen rot. Ich mag Hildegard von Bingens Vergleich, denn für mich ist er eine Aufforderung,
dieses neue Jahr entsprechend „seelenfühlig“ anzugehen, meiner Seele mehr Stimme zu
gewähren.

Du hältst gefangen
Des Lichtes Schein
Und lässt die Tage
Uns dunkel sein.
O laß doch wieder
Die goldne Sonne leuchten!

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