Glaube & ESC-Lieder 6. Ostersonntag: Vlinder

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Zunächst: Okay, man kann ESC-Lieder mögen oder nicht – besonders wenn sie auf flämisch sind… Belgischer Schlager, mal was anderes, aber die Botschaft des Liedes passt irgendwie im Irgendwo… Wir Menschen verstehen die Welt manchmal besser durch Symbole. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die Religionen der Welt ihren Kerngedanken in Symbolen aus. Die Auferstehung Jesu war und ist für die Christen oftmals schwer zu verstehen und da können Auferstehungssymbole mit ihrer bildhaften Sprache schon sehr hilfreich sein. Zum Beispiel finden wir in der Tierwelt bestimmte Tiere, die in einen Zusammenhang mit der Auferstehung von Jesu stehen bzw. den auferstandenen Christus symbolisieren. Ein Klassiker: Raupe und Schmetterling!

Das Leben als Raupe scheint sehr eintönig und langweilig zu sein. Fressen und kriechen und kriechen und fressen. Der Alltag einer Raupe ist ganz schön grau-monoton. Ein monotones Leben – was will man erwarten. Grau der Alltag ohne Licht und etwas verloren am Rumkriechen – manchmal kann das Leben einer Raupe, sondern alltäglichen Alltag gleichen. Davon singt auch die belgische Sängerin Lisa del Bo in ihrem Lied „Vlinder – Schmetterling“ zur belgischen Vorendscheidung des ESC 1993:

Kein Sonnenschein mehr in meinem Leben. Ich war verloren in der Stadt- Ich wollte meine Liebe so gerne geben. Ich hatte nie einen Nutzen davon.

Alltäglicher Alltag bleibt aber nicht immer alltäglich Grau. Das monotone Leben der Raupe ändert sich. Sie legt eine Pause ein. Zwar nicht eine Pause für immer, aber die Pause der Verwandlung. Es geschieht etwas Magisches: Die Raupe bildet einen Kokon um sich herum und verwandelt sich in eine Puppe. In dieser Puppe geschieht eine erstaunliche Metamorphose, und schließlich schlüpft ein wunderschöner Schmetterling aus dem Kokon. Lisa del Bo singt:

So wird aus der Raupe ein Schmetterling. Obwohl sie einst ein Kokon war. Und so flattert ihr Herz von hier nach dort. Und wärmt sich an der Sonne.

Das Wärmen in der Sonne – ein österliche Bild für das Leben. Blicken wir auf die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling: Diese Verwandlung wird oft als Symbol für Auferstehung und Wiedergeburt gesehen. Es ist der Prozess einer Transformation, die der Schmetterling durchläuft. Sein altes Leben lässt er hinter sich und geht über in eine neue Existenz: „Siehe ich mache alles neu“ (off. 21,5) Ähnlich wie der Schmetterling nach seiner Zeit im Kokon in ein neues Leben fliegt, so wird auch die Auferstehung als Übergang von einem Leben zum nächsten betrachtet.

Jesu ist von den Toten auferstanden. Er hat den Tod besiegt. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Seine Auferstehung ist Hoffnung für mein Leben. Das Leben ist manchmal grauer Alltag und es erscheint wir ein Dauerlauf durch die Finsternis und das ist kein Licht zu sehen. Oder wie Lisa del Bo singt:

Der Mond war halbwegs weg. Ich sah keinen Prinzen und ich sah keinen Mann. Doch plötzlich hieltst du mich auf. Damit ich zu Atem kommen konnte.

Es wird nicht Finsternis für uns bleiben. Ostern schenkt uns eine Glaubenshoffnung, dass eines Tages ein großes Licht auf uns wartet. Unsere Hoffnung: Wenn wir uns einst wie die Raube in unserer Todesstunde wandeln, dann kommt Christus auf uns und nimmt uns an seine Hand. Gott kommt auf uns zu und durch ihn könne wir bei ihm ewiges Leben atmen. Nicht umsonst schreibt der Apostel Paulus „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Kor 3,16). Aus dem Raupen-Leib wird ein Schmetterlings-Leib. Ich bin zwar immer noch ich, aber verwandelt. Wie Gold glänzt mein neues Leben im Licht Gottes. Oder wie es Lisa del Bo in ihrem Lied vom Schmetterling singt:

Und so flattert ihr Herz von hier nach dort. Und wärmt sich an der Sonne. Dort flirtet es mit den Rosen. So süß wie es begann. Und wenn der Duft der Liebe es zu betäuben droht. Dann paart es sich in der Sonne.

(Br. Benedikt Müller OSB)

38. ESC 1993 – Vorentscheidung Belgien

Vlinder – Lisa del Bo

Text und Musik: Emile Elsen, Marius Degeest

Platz 3 von 12

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