Ein besonderer Weihnachtsstern

Den Heiligen Abend des letzten Jahres habe ich mit guten Freundinnen und Freunden auf La Palma verbracht. In einem Augenblick voller Wunder erschien dieser besondere Weihnachtsstern am Horizont. Ich war gerade voller Wehmut…

Es war das erste Weihnachten ohne meinen Mann Johannes, der im Frühling hier auf La Palma seine Lebensreise beendet hatte. Und dieser Sternengruß der untergehenden Sonne war für mich wie ein Zeichen von ihm.

Unwillkürlich zauberte er mir ein Lächeln ins Gesicht.

Die Sonne zeigt sich als Weihnachtsstern…

da wo sich Himmel und Meer begegnen,

da wo die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen,

da wo die Wellen des Meeres…wie Lebenswellen

im ewigen Wechsel zwischen Höhen und Tiefen daran erinnern:

Alles ist immer im Wandel.

Im Wandel liegt die Kraft, die uns hilft, Schweres zu meistern.

Die Kraft, die aus der Verbindung zur Quelle allen Seins kommt.

Dort, wo die bedingungslose Liebe ihren Ursprung hat.

Die Liebe ist Gott. Und Gott ist die Liebe…ist unerschöpfliche Energie.

Das größte Geschenk an uns vom Schöpfer aller Dinge.

Ein Geschenk, wie das Licht, das Frieden bringt, Freude und Zuversicht.

Ein Geschenk, das eint und Hoffnung stärkt.

Liebe ist wie das Licht.

Liebe bleibt, auch wenn es um uns herum dunkel wird.

Liebe leuchtet…

Wie ein Stern in dunkler Nacht.

Auch als ein Zeichen, dass all die, die nicht mehr unter uns sein können,

doch bei uns sind.

In der Liebe sind wir alle vereint.

Ein Grund zu feiern!

Und so wünsche ich allen

Liebe-volle Weihnachten!

(Angelika Bartram – Autorin, Schauspielerin, Regisseurin)

 

Liebe Freundinnen und Freunde von Königsmünster,

das in den Nöten und Schrecken des 30-jährigen Krieges entstandene Adventslied „Macht
hoch die Tür, die Tor macht weit“ ist bis heute vielen Menschen vertraut. In seinem Text
klingt schon das Geheimnis des Weihnachtsfestes an: Gottes Sohn ist Mensch geworden,
einer von uns. Dabei will er uns nicht nur Gegenüber und Begleiter sein, sondern sogar in
unseren Herzen gegenwärtig werden. Auf diese Sehnsucht Gottes nach uns antwortet der
Liedvers: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist“.

Eine ganz besondere Tür wurde in der Christnacht dieses Jahres geöffnet: Die Heilige Pforte
des Petersdoms. Damit eröffnete Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025, das unter dem
Motto „Pilger der Hoffnung“ steht. Eine konkrete Hoffnung verheißen in der Heiligen Nacht
die Engel auf Betlehems Feldern: „Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“

Ihnen und Ihren Angehörigen und Freunden wünschen wir ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest. Möge die Hoffnung auf Frieden uns ermutigen, einander die Türen unserer
Herzen zu öffnen und gemeinsam Wege zu einem friedvollen Miteinander vor Ort und in
der Welt zu finden.

Abt Cosmas Hoffmann OSB
und die Mönche der Abtei Königsmünster

 

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
Eu‘r Herz zum Tempel zubereit‘.
Die Zweiglein der Gottseligkeit
Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
So kommt der König auch zu euch,
Ja, Heil und Leben mit zugleich.
Gelobet sei mein Gott,
Voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
Meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
Dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
Den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
Sei ewig Preis und Ehr.

Georg Weißel, Königsberg 1623

Leopold Altenburg (Prinz & Clown – Ururenkel der Kaiserin Elisabeth von Österreich)

Recht an diesem Video: Leopold Altenburg, Berlin

http://leopoldaltenburg.com/

 

An der Schwelle

Ein besonderer Moment an der Schwelle zwischen Advent und Weihnachten ist für mich das Aufbauen unserer Krippe. Viele Einzelteile sind aus dem Keller zu holen und in die Kirche zu tragen: Hölzer, Steine, Verlängerungskabel, Zweige, Tücher, Figuren. Nach und nach entsteht eine lebendige Landschaft. Es dauert, bis alles fertig ist und jede Figur ihren Platz gefunden hat. Ich mache alles mit Ruhe, denn mit uns ist es doch genau so: Auch wir brauchen Zeit, um uns dem Geheimnis der Geburt Jesu zu nähern. Manchmal müssen wir weite Wege zurücklegen, um (wieder) bei IHM anzukommen, um unseren Platz in dem Geschehen der Weihnacht zu finden – alle Jahre wieder, alle Jahre neu. Das Aufbauen der Krippe bringt mich jedes Jahr in Bewegung. Die Menschwerdung Gottes bewegt mich jeden Tag.

Sr. Raphaela Brüggenthies OSB – Abtei St. Hildegard Eibingen

Anschlag in Magdeburg. Krieg in der Ukraine. Insolvenzwelle und Jobabbau. Krieg in Nahost. Vergewaltigungsprozess in Frankreich. Klimawandel. Regimewechsel in Syrien. Regierungskrisen in Frankreich und Deutschland. Hochwasser in Zentral-Afrika. Anschlag in Burkina Faso. Zyklon im indischen Ozean. Anschlag in Solingen. Flutkatastrophe in Spanien.

Beim Blick in die Nachrichten der letzten Tage, Wochen und Monate muss man schon sehr resilient sein, um nicht zu verzweifeln.

Auch in der Klosterverwaltung ist das Jahresende alles andere als friedlich. Was muss vor dem Jahreswechsel noch geschehen? Was kann und muss noch gestaltet werden? Was muss noch in die Post, damit es noch einen Empfänger erreicht und nicht über Silvester in einem Briefkasten schlummert. Mitarbeiter benötigen noch dieses oder jenes, der Steuerberater möchte noch einen Termin und wen muss ich im Generalvikariat noch erreichen?

Und doch sollen wir uns ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr wünschen und daran glauben?

Man darf die Augen nicht verschließen vor den Problemen der Welt und den Herausforderungen, die sich jedem von uns stellen, aber man kann seinen Umgang damit verändern.

Muss ich alles Geschehen dieser Welt im Live-Ticker und auf sozialen Medien in Echtzeit verfolgen? Reicht meine persönliche Bandbreite dafür aus oder sollte ich mich besser auf die beeinflussbaren Teile meines Lebens konzentrieren? Falle ich auf die Tricks rein, die für mehr Klicks, häufigere Views und kontroverse Online-Diskussionen sorgen? Für mich reicht manchmal auch die Zusammenfassung am Abend und wenn mich etwas interessiert, steige ich tief und ohne Alarmismus in ein Thema ein. Es gibt viele gute Podcasts und Bücher auf diesem Planeten.

Und wir sind zum Glück recht schlecht in der Ableitung der Zukunft aus der Gegenwart. Man kann sich vergegenwärtigen wie viele Katastrophen und Kriege wir als Menschheit schon überstanden haben. Ein „früher war alles besser“ gilt nur solange bis man in die Geschichtsbücher schaut. Es braucht keine gute Gegenwart um eine gute Zukunft zu schaffen. Es braucht nur die Vision, den Willen und die Hoffnung.

Ich versuche das Gute bewusster wahrzunehmen. Millionen Menschen in Brasilien sind nicht mehr von Armut betroffen. 230 neue Tier- und Pflanzenarten in der Mekong-Region entdeckt. Menschen engagieren sich im Ehrenamt und in demokratischen Parteien. Der Zubau der Solarenergie geht voran. Ein erfolgreicher Adventsmarkt mit einer guten Stimmung. Der kleine Umtrunk mit den Mitarbeitenden, die sich für die Abtei einsetzen. Die unerwartete Weihnachtskarte. Den Tannenbaum mit den Kindern schmücken. Die Hochzeit im Freundeskreis und die Geburt eines Kindes.

Über die Visionen müssen wir streiten. Die Ziele müssen wir uns setzen und tatkräftig angehen. Die Hoffnungszeichen werden uns gegeben. Wir müssen sie nur sehen und annehmen.

Jonas Busch – Klosterverwaltung; Kaufm. Leiter

Auch unsere Teamerin Sophie hat sich Gedanken rund um den Advent und Weihnachten und dem festlichen Essen gemacht und Gedanken rund um die Achtsamkeit und Dankbarkeit – was war und was wohl kommen wird… Adventliche Reflektion im Warten auf das Kommende.

Advents- und Weihnachtszeit. Ein Duft liegt in der Luft. Die Plätzchen sind im Ofen, draußen bedeckt der weiße Schnee die dunkle Landschaft. Drinnen ist es warm und gemütlich. Wir machen die Lichterketten an und starten einen Weihnachtsfilm.

Solch eine Wunschvorstellung haben wohl viele, wenn man „besinnliche Weihnachtszeit“ hört. Leider sieht die Realität häufig sehr anders aus. In der Schule und im Studium heißt es Lernen, Lernen, Lernen. Hier noch ein Test, dort ein Referat und kurz vor Weihnachten stehen die Klausuren an, die unbedingt noch geschrieben werden müssen. Im Berufsleben? Hinarbeiten auf den lang ersehnten Urlaub, der hoffentlich bald kommt. Davor aber noch Überstunden. Und wann soll ich eigentlich Geschenke kaufen? Vor der Arbeit ist es dunkel, nach der Arbeit ist es dunkel. Tagsüber wird es auch nicht wirklich hell. War nicht gerade noch Sommer mit EM in Deutschland, langen Grill-Abenden und Schützenfesten? Wo ist die Zeit schon wieder hin? Das Jahr ist schon wieder fast vorbei. Was machen eigentlich die Neujahrsvorsätze für 2024? Habe ich angefangen an ihnen zu arbeiten, oder sind sie im Alltagsstress untergegangen? Was ist mit den neuen Hobbys, die ich anfangen wollte? Sich öfter mal Zeit für mich nehmen? Egal. Nächstes Jahr.

Aber wer garantiert eigentlich, dass es nächstes Jahr noch so ist? Wer garantiert mir, dass ich nächstes Jahr noch gesund bin. Wer garantiert mir, dass meine lieben Mitmenschen und ich nächstes Jahr noch in derselben Situation sind wie dieses Jahr?

Wir leben in einer schnelllebigen Gesellschaft und niemand kann voraussehen, wie sich politische, gesellschaftliche und persönliche Themen entwickeln werden. Wir vergessen im Alltag sehr oft, worum es eigentlich geht. Es geht an Weihnachten nicht darum, dass alles perfekt sein muss. Es geht nicht darum, dass man völlig abgehetzt von einer Verpflichtung zur anderen rennt. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Gott ist durch Jesus auf die Erde gekommen und ist Mensch geworden. Weihnachten heißt bewusst innehalten. Das Bewusstsein von allen Ablenkungen wieder auf sich zu richten und Zeit mit den Menschen zu verbringen, die uns wirklich am Herzen liegen. Keine Verpflichtungen, sondern bei sich sein. Mensch sein. Bei Gott sein. Neuanfang.

(Sophie Rüther – Teamerin in der OASE)

 

Nicht mehr lange bis zum Weihnachtsfest und die letzten Tage sollte man sich schon mal Gedanken um das  Weihnachtsmenü machen. Jeder hat da so seine Vorlieben. Unser Koch Lukas, in der Klosterküche, auch – vielleicht ja ein Tipp für Euch:

„Weihnachten, das Fest der Ruhe, Besinnlichkeit und Einkehr oder auch des Stresses und des vielen Essens?

Eines meiner Lieblingsgerichte an den Weihnachtstagen ist das französische Gericht „Raclette“.

Nicht nur weil man dieses Gericht vielseitig gestalten kann, sondern auch weil man während dieser

Zeit mit seiner Familie oder den Gästen ganz unter sich ist und das ausgiebige mit guten Gesprächen verbinden kann.

Dieses kommt nämlich in dem vorweihnachtlichen Trubel oft zu kurz.

Ich wünsche allen bereits jetzt schon einmal frohe Weihnachten und eine hoffentlich ruhige Zeit bei gutem Essen.

(Lukas Oppmann – Koch in der Klosterküche)

 

Nach.Gefragt – bei Wikipedia:

Das oder die Raclette (walliserdeutsch ds (sächlich) Ragglett ,[1] französisch la (weiblich) raclette) ist sowohl der Name eines beliebten Kuhmilchkäses als auch der Name eines bekannten warmen Gerichts. Dieses entsteht wie das Käsefondue durch das langsame Schmelzen von Käse.

Der Name «Raclette» stammt vom französischen Walliserdialektwort (Patoisracler, das schaben heisst, da die an der Feuerglut gegrillte und geräucherte obere Schicht des halben Käselaibs mit einem Messer auf einen Teller oder ein Stück Brot abgeschabt wurde. Mit ihm wurde ab 1874 im Schweizer Kanton Wallis offiziell der entsprechende Käse benannt. Im Jahr 1909 wurde Raclette anlässlich der kantonalen Gewerbe-Ausstellung (Exposition cantonale industrielle) der Walliser Kantonshauptstadt Sitten als «nationales Walliser Gericht» einer grösseren Öffentlichkeit bekannt.[2][3]

Das Pfefferkuchenhaus

Es stand immer heilig Abend unter dem Weihnachtsbaum. Mit leuchtenden Fenstern und Außenanlagen. Der Schlot war wichtig, nicht nur weil sich dadurch die Fläche für Naschereien erheblich vergrößerte.

Genau darunter war das Teelicht platziert, dessen Licht die Fenster aus Transparent leuchten lässt. Hexe, Katze, Hänsel und Gretel standen am Haus und auf dem Teich aus einem Taschenspiegel schwamm eine kleine Ente. Diese faszinierte mich immer am meisten. Gerade im Kindergartenalter habe ich meine Mama gefragt: „Was macht denn die Ente am Hexenhaus?“ „Aber die gehört doch am Ende auch dazu….“ Schaut doch mal selbst und lest das Märchen von „Hänsel und Gretel“

(Silke Wleklik – Referentin in der OASE)

 

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(Br. Robert Sandrock OSB – Beiratsmitglied JINGE AKADEMIE)

In diesen Tagen der Dunkelheit fehlt mir das Licht. Alles um mich herum erscheint Dunkel und unerklärlich. Was gibt mir Trost? Was gibt mir Licht in mein Leben?  In den Tagen des Adventes zünden wir wöchentlich eine Kerze mehr an. Eine Gegenbewegung zur Dunkelheit der Welt. Das göttliche Kind kommt. Es wird mit seiner grenzenlosen Liebe diese Welt hell machen. Es wird mir aufzeigen, dass selbst der Tod und das Leid nicht das letzte Wort haben.

(Br. Benjamin Altemeier OSB – Leiter des Gastbereiches)