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Heute feiern wir das Fest Himmel. Auffahrt in den Himmel. Als Kind kam mir die Frage in den Sinn: Wie hat der Jesus das mit der Auffahrt in den Himmel macht? Und warum hat er nicht eine Rolltreppe gekommen – wäre schnell und bequem gewesen. Oder warumist er nicht auf einer Leiter hinauf in den Himmel gestiegen – wäre sicher sehr mühsam.  Oder mit einem Auto auf einer Straße hinauf in den Himmel fahren – hoffentlich mit der richtigen Ausfahrt. Als Kind wusste ich aber dann doch durch meine Besuche im Kindergottesdienst, dass Jesus mit einer Wolke in den Himmel aufgefahren ist oder so. Mir wurde deutlich Himmelfahrt hat etwas mit auffahren also nach oben fahren zu tun – Aufwärts gehen, nicht zurück. Ihm nach, ihm entgegen! Christi Himmelfahrt – kein Schlusspunkt, sondern Doppelpunkt: Damit gings erst richtig los. Himmelfahrt erinnert Christen daran, dass Jesus König ist – über diese Welt, aber auch über ihr persönliches Leben. Himmelfahrt will uns sage, dass wir diesem König unsere Herzenstür öffnen dürfen, damit er mit seiner Liebe bei uns einfahren kann. Himmelfahrt will uns auch sagen, dass wir in uns die Herzensstraße suchen dürfen, die eine Ausfahrt bzw die Auffahrt zu diesem Herzenskönig hat. Himmelfahrt sagt uns, dass sich der Blick nach oben in die Wolken lohnt. Dort, wo der König der Herrlichkeit und Barmherzigkeit hinaufgefahren ist. Wir dürfen die Straße des Königs mitgehen, denn die Liebe will uns Wegweiser sein. Die Liebe überflutet alles – das ganz All und den Himmel der Himmel. Und Himmelfahrt heißt, die Liebe vom Himmel auf die Erde holen, in dem wir in der Lieben wandeln und handeln. Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst – heute aktueller denn je!

Am heutigen fest beten wir Mönch den 47. Psalm. Traditionell der Psalm Fest Christi Himmelfahrt. Im Psalm 47 heißt es: „Gott ist aufgefahren mit Jauchzen, der Herr mit Hörnerschall. Gott ist König der ganzen Erde“ Der israelische Beitrag aus dem Jahr 1989 verbindet vielleicht auf wunderschön Weise Psalm 47 und das heutige Fest von Himmelfahrt…

Auf der Straße des Königs

Ein Morgen voller Tau

und der Weg des Königs ist vor mir

Die Harfe und die Krone haben mich gerufen

Zur Auffahrt zum König

Meine Gedanken summen in mir

Ich schaue zu einem Sonnenstrahl

Meine Gedanken spiegeln sich in den Wolken

Ich schaue auf, das Pferd auf den Wolken ist wunderschön,

Er trägt mich auf dem Rücken

Auf.Fahrt auf den Weg des Königs

 

Der Weg des Königs ist mein einziger Weg

Die Harfe des Königs ist mein Lied

Der Weg des Königs ist mein Traum, ist mein Rätsel,

Die Harfe des Königs ist meine einzige Liebe

Ich klatsche in die Hände

Ich juble meinen König zu

 

Der Tag, der mit dem Sonnenaufgang geboren wird,

in den Zeiten des Kreislaufes der Natur

Der Tag kommt und wächst und stirbt plötzlich heimlich

Und in mir entsteht ein wunderbares goldenes Lied

Dem Universum schenke ich ein Gebet

Ich schaue auf, das Pferd auf den Wollen ist wunderschön

Er trägt mich auf dem Rücken

 

Auf .Fahrt auf den Weg des Königs …

Der Weg des Königs ist mein einziger Weg

Die Harfe des Königs ist mein Lied

Der Weg des Königs ist mein Traum, ist mein Rätsel,

Die Harfe des Königs ist meine einzige Liebe

Ich klatsche in die Hände

Ich juble meinen König zu

(frei Übersetzung des Liedes DERECH HAMELECH von Shaike Paikov, ESC Israel 1989)

 

34. ESC 1989 Lausanne / Schweiz

Derech ha Melech – Gili & Galit

Musik & Text: Shaike Paikov

Platz 12 / 22

Hildegard von Bingen war Benediktiner-Nonne. Von frühster Kindheit war ihr ganzes Leben durchkreuzt vom klösterlichen Rhythmus, den der Klang der Glocke und die Weisungen der Benediktsregel vorgaben. Ihr Leben war aber auch ein Leben ganz in Kreislauf der Jahreszeiten und der Natur. Ein ganzheitliche Leben, mit allen Sinnen, im Wechsel der Gezeiten. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass bei der weisen Magistra vom Rupertsberg die natürlichen Abläufe nie für sich allein dastehen. Sie haben immer einen Bezug zum geistigen und vor allem geistlichem Leben. Das geistliche Leben spiegelt sich in der Natur und umgekehrt. Mit ihren Visionen hält uns die Prophetia Teutonica sozusagen den Spiegel Gottes hin bzw. vor. Im Zentrum ihrer Schau steht immer wieder der Bezug auf die Grünkraft, die schöpferischen Lebens- und Spannkraft. „Diese Grünkraft erhält jeder Mensch bis ins hohe Alter, wenn er sich bemüht, seinem Gewissen zu folgen“, so Hildegard.

Hildegard setzt die Monate des Jahres ebenfalls in einen Bezug auf das Leben des Menschen. Der April steht für einen Menschen voller grüner Lebenskraft – den fast jungen Erwachsenen. Nicht mehr ein Jugendlicher, dennoch den Schelm im Nacken, noch nicht ganz Erwachsener. Die Stürme der Jugendzeit hat er hinter sich und kann auswählen, was für ihn gut und nützlich oder schlecht und schadhaft ist. Es ist der Anfang jener Zeit im Leben so wir verantwortlich selbst verantwortungsbewusst Verantwortung zu übernommen haben. Der April steht für einen fröhlichen, gesunden und tatkräftigen Menschen. Es sind die Lehr- und Wanderjahre im Leben oder mit einem alten Bild aus dem Handwerk ausgedrückt; Die Jahre der innerlichen Walz. Diese innerlichen Wanderjahre sind nicht nur von guten Zeiten geprägt – der junge Mensch macht auch seine Erfahrungen in den schlechten Zeiten. Erste Krisen können stärken. Beim Schreiben dieser Zeilen wachen in mir Erinnerungen an die Jahre 1989 /1990 auf – da war ich um die 17 Jahre… es waren zwei wunderbare, schöne Jahre, in denen ich mich selber definiert habe… zwei Jahre, die zur Grundsäule meines ICHs wurden und dennoch… Mit siebzehn hat man noch Träume! Zurück zu Hildegard. Zurück zu weisen Nonnen vom Binger Brück! Für Hildegard ist dies die Zeit, in der die Tugenden in der Seele des Menschen erblühen und diese Tugenden  sind für die heilige Kirchenlehrerin die großen Kräfte Gottes, die Freude und Kraft ins Leben bringen. Eine solche Tugend ist die Barmherzigkeit. Die guten Kräfte stärken uns im Kampf gegen die bösen Kräften, die an der Seele des Menschen ziehen. Besonderen Ausdruck findet dies in Hildegards Mysterienspiel ORDO VIRTUTUM. Es ist eine szenische Umsetzung ihrer Grundideen: die Himmelskräfte helfen der menschlichen Seele, umwerben sie und wollen sie zur Zusammenarbeit mit Gott gewinnen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus dem ORDO VIRTUTUM in der Fassung von Bernward Konermann:

„Du hast alles, was du brauchst, in dir. Schau in dein Herz: Dort ruht das Wissen um Gut und Böse. In deinem Innersten klopfe ich an und rufe dich bei deinem heiligen Namen. Hör zu. Dass ich dir zu Hilfe eile, mit jedem Herzschlag klopfe ich an. Ort des Kampfes, Ort der Entscheidung bist du. Dein Vertrauen wird die Hilfe von mir erlangen. Eröffne den Kampf. Entscheide dich. Ich werde das Böse von dir nehmen. Und dir die Kraft zum Guten geben. Drehe das Rad deines Gewissens.“

(Hildegardis abatissa)