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Paul Gerhardts Lobhymnus

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„Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die
uns der Herr kundgetan hat.“ So sprechen untereinander die Hirten, nach dem die Engel ihnen
die frohe Botschaft der Geburt Christ verkündet hatten. Die Hirten ermutigen sich gegenseitig
zum Aufbruch. Sicher sind sie ein wenig Sensationslustig! Nun ist es aber nicht die
Sensationslust, wie sie heute bei manchen Leuten zum Ausdruck kommt. Wenn diese hören,
dass irgendwo ein Unfall oder eine Katastrophe geschehen ist, dann setzen sie sich ins Auto,
um nur ja an vorderster Stelle dabei zu sein, sehr zum Ärger der Rettungskräfte. Die
Sensationslust der Hirten ist anderer Art! Die Hirten wissen sich gerufen. Der Engel hat ihnen
den Weg gewiesen: Nach Bethlehem! Hin zur Krippe! Hin zu dem Kind! Hin zum Heiland! Hin
zu Christus! Paul Gerhardts Weihnachtslied beginnt mit einem Weck- und Anruf: Kommt! Ein
Weck- und Anruf an jeden von uns persönlich! Wir werden mit diesem Lied aufgerufen und
aufgefordert zum Loben, zum Verehren, zum Singen. Die Hirten mussten erst einmal sehen,
was da in Bethlehem geschehen ist. Und sie wussten doch bereits, dass Gott selbst ihnen
diese Geschichte, dieses Geschehen offenbart hat. Wir kennen die Weihnachtsgeschichte, von
klein auf ist sie uns vertraut. Und wir kennen auch ihre Bedeutung.

Bei der Geburt des Jesus Kindes ging und geht es um unser Heil, um unsere Rettung.                                            Deshalb werden wir immer wieder zur Krippe gerufen: Kommt doch und kehrt eure Herzen                                         und eure Sinne dem Kind zu.

Paul  Gerhardt hat in seinen Liedern immer wieder die biblischen Aussagen und ihre theologischen
Bekenntnisse verbunden mit der persönlichen Haltung des Einzelnen oder auch der gläubigen
Gemeinde. Darum auch sind seine Lieder so gefüllt und gleichzeitig so schlicht und ganz
persönlich.

In unserem Klosterpark gibt es an verschiedenen Stellen Gartenbänke. Besonders im Frühjahr und Sommer mag ich es ab und an mich auf eine der Bänke zu setzen und die Zeit zu genießen. Diese Bänke sind ein sehr guter Platz, um nach oben zu schauen und über den Himmel nachzudenken. Oft ist der tiefblaue Himmel über dem Klosterberg voll großer Wolken. Schöne weiße Wolken. Mich faszinieren diese großen Wolken seit Kindertagen. Schon damals im Garten meiner Kindheit musste ich beim Anblick solch großer, weißer Wolken an die Himmelfahrt Jesu denken.

Der Himmel über mich war für mich als Kind immer der Ort, wo der liebe Gott wohnt. Das haben auch viele Menschen – Generationen vor mir, vor uns, so geglaubt. Naja, aber seit einigen Jahren hat die technologisierte Menschheit diesen Himmel immer mehr erforscht. Seinen mystischen Zauber, mit Engeln auf den Wolken, hat er verloren.

Vielleicht musste ja auch der liebe Gott umziehen? Sicher ist er in den Himmel der Theologie gezogen. Da ist der Himmel nämlich ein Ort, der gar kein Ort ist. Der Himmel wird mehr als ein Zustand beschrieben. Dann heißt Himmel, so bei Gott zu sein, wie Christus bei uns war. Mit Christus war der Himmel schon einmal auf Erden. Mit der Taufe sind wir zu s geworden. Wir stehen schon mit einem Fuß im Himmel. Bei ihm: Christus.

Und doch sollen wir auf Erden vom Himmel zugegen. Wie? Nun: In dem wir seine Botschaft der Liebe in die Welt tragen. Dafür haben wir in der Taufe und in der Firmung oder Konfirmation einen Kraft geschenkt bekommen. Die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft brauchen wir um mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen im Chaos dieser Welt zu stehen, um somit Zeugen  der Liebe Gottes zu sein und seine barmherzige Liebe zu verkünden. Wenn wir in Liebe für unsere Nächsten da sind, dann bereiten wir ein Stück Himmel auf Erden.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt,

mein Trauerkleid hast du gelöst, mich gegürtet mit Freude.

Darum singe ich dir und will nicht verstummen.

HERR, mein Gott, dir will ich ewig danken.

(Psalm 30)

 

Diese Worte aus dem 30. Psalm standen im Juni 2010 auf der Rückseite der Einladungskarte zu meiner ersten Mönchsprofess (Gelübde). Auf der Vorderseite war eine Miniatur aus dem 15. Jahrhundert zu sehen: „Christus erfreut die Seele mit Geigenspiel“; Buchmalerei auf Pergament von Rudolf Stahel, Konstanz 1496, aus einem Handschriftenfragment mit klösterlicher mystischer Lehrdichtung. Die Miniatur zeigte Christus, der die Geige spielte und so die Seele in der Darstellung einer jungen Frau zum Tanz aufforderte. Schon die große Mystikerin Mechthild von Magdeburg hat die Motive der Christus-Minne, also Christus und die Seele neigen sich in Liebe zueinander, in ihren Vision offenbart – auch den Minnetanz. So schreibt Mechthild:

 

Da spricht sie [=die Seele]:

Ich kann nicht tanzen,

Herr, wenn du mich nicht führst.

Soll ich sehr springen,

Muß Du selber vorsingen,

Dann springe ich in die Minne,

Von der Minne in die Erkenntnis,

von der Erkenntnis in den Genuss,

vom Genuss selber alle menschlichen Sinne.

Dort will ich verbleiben und doch höher kreisen.

(aus „Der mystische Tanz“ der Mechthild von Magdeburg)

 

Tanzen. Als Kind habe ich im Kindergarten vielleicht im Kreisspiel mit anderen Kindern getanzt. In der Tanzschule war ich nie – fand ich doof. Klar bei Familienfest, runden Geburtstagen oder Schützenfesten so richtig abzappeln – das war cool. Dancing in the Diskothek! Tanzen im Musical im Theater – da erinnere ich mich gerne an LINIE1 oder BADEN GEHN. Walzer tanzen – nein danke! Liturgische Tänze und Lichtertänze in der Jugendarbeit habe ich auch erlebt. Tanztheater nach Pina Bausch – großartig. Ballett ist für mich ehr langweilig….

 

Vielleicht kann man sagen: Wir tanzen durchs Leben. Und tanzen ist ja auch etwas kre-aktives – ein schöpferischer Ausdruck des Geschöpfes geben vom Schöpfer. Der Mensch tanzt vor Gott, der ihn erschaffen hat. Im Frühling scheint es, dass die ganze Erde in ihrem Aufblühen tanzt. Das drückt Psalm 113 so aus: „Tanze du Erde vor dem Antlitz des Gottes Jakobs.“

 

Hat Tanzen etwas mit Ostern zu tun? Oh ja – und was, das hat uns Mönche unser Br. Balthasar in seiner Predigt in der diesjährigen Osternacht verraten: „Wenn wir auf dem Klosterplatz einige Schritte nach Osten gehen, finden wir dort noch ein Labyrinth. Es befindet sich in dem Brunnen vor der Oase. Natürlich, denn was wäre eine Oase ohne Brunnen. Ab heute Nacht wird dort wieder das Wasser sprudeln. Wasser des Lebens. Blicken wir in den Brunnen, sehen wir das Labyrinth. Es ist ein rundes Metallrelief und aus seiner Mitte sprudelt munter das Wasser. Das Relief hat ein berühmtes Vorbild. Es ist eine Nachbildung des Labyrinths in der Kathedrale von Chartre in Frankreich. Ein Kreis in dem man sich in konzentrischen Kreisen langsam zur Mitte bewegt. Dieses Labyrinth von Charte war einst nicht nur eine Touristen Attraktion, es hatte eine konkrete Liturgische Bedeutung. In der Osternacht, durchschritt man das Labyrinth, und warf sich dabei gegenseitig einen goldenen Ball als Zeichen der Ostersonne (Auferstehung) zu. Der Weg des Lebens, als Spiel des Lebens.“

 

Der Weg des Lebens, als Tanz des Lebens. Die große deutsche Tänzerin Pina Bausch (+2009) hat es einmal so wunderschön ausgedrückt: „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren.“!!! Ostern und die Osterzeit fordern uns zum Tanz des Lebens auf. Im Tanz drücken wir Freiheit aus, weil wir erlöst und nicht verloren sind. Fünfzig Tage durchs Leben tanzen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

 

 

Der verborgene Mensch des Herzens

Der Puls

Der Atem

Das Herz – Herzschlag

Die Lebenskraft

Ich sterbe nicht ich lebe

Denn Du bist ja bei mir

 

Wenn du traurig bist, umfange ich dich mit der Linken,

und wenn du genesen bist, mit der Rechten;

Wenn du von meiner Linken umfangen bist,

gesellt sich dir viel näher mein Herz.

 

Herz – Feuerflamme – Liebe

Er gibt uns ein neues Herz

Und einen neuen Geist will er uns schenken

Die Liebe gibt mit Freuden alles

Herz Jesu

Schaffe du in mir ein reines Herz

 

Wenn du traurig bist, umfange ich dich mit der Linken,

und wenn du genesen bist, mit der Rechten;

Wenn du von meiner Linken umfangen bist,

gesellt sich dir viel näher mein Herz.

 

Da fühlte mein Herz, dass du angekommen

und in mir gegenwärtig warst.

Du zeigst uns dein Herz

Du schenkst uns dein Herz

Bleib bei uns Herr, auch wenn es Abend wird

Heile unsere gebrechlichen Herzen

O Jesus – Sohn – Heiland

O Christus – Majestät – König

 

am  Hochfest des Heiligen Herzen Jesu, 15.6.2012

 

© Br. Benedikt Müller OSB

Ein altes Sprichwort lautet: „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die Sonnenstunden nur.“ Eine Sonnenuhr zeigt, wie ihr Name sagt, den veränderlichen Stand der Sonne am Himmel und somit die Tageszeit an. Als Zeiger dient der Schatten eines Stabes, der über dem Zifferblatt angebracht ist. Dieser Schatten bewegt sich während des Tages über das mit Tagesstunden skalierte Zifferblatt. Die Sonnenuhr muss nach Süden ausgerichtet sein und kann dann bei Sonnenschein die Zeit anzeigen.

Das Sprichwort „mach es wie die Sonnenuhr“ kann ich auch auf mich beziehen. Zwar nicht Hinblick auf die Zeit, die Uhr angesagt, sondern um von ihrer Funktion zu lernen. Ich richte mich am Licht aus. Ich lasse mich vom Licht bescheinen. Das Licht weist mir den Weg durch die Dunkelheit und erhellt meinen Tag.

Jesus Christus ist das Licht der Welt, an ihm können wir uns ausrichten. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung an Ostern hat er der Welt die Erlösung gebracht. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Mit Christus geht es weiter. An ihm können wir uns orientieren und unserem Leben eine Richtung geben. Er ist die Sonne der Gerechtigkeit, die Sonne der Barmherzigkeit und die Sonne der Liebe und des Lebens.

Br. Benedikt Müller OSB (Koordinator für „Jugend & Bildung)

Wir

wünschen

Euch

FROHE

OSTERN

 

Am 22. Juli feiern wir jedes Jahr im Erzbistum Paderborn den Weihetag des Domes. Dieser Festtag ist für uns besonders wichtig, da bildlich gesprochen sich von hier aus der Glauben in der Region ausbreitete. Deshalb wurde der Festtag der Hl. Maria Magdalena, der „Apostolin der Apostel“, auf den 21. Juli vorverlegt. Sie verkündete des Aposteln, dass Christus auferstanden ist und lebt – gegen alle Widerstände.

Das neue Jerusalem im Buch der Offenbarung. Die Stadt war aus reinem Gold, gleich reinem Glas. Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Ein uralter Traum, diese Stadt. Eine Sehnsucht. Nirgendwo zu finden. Aber ein Ziel, zum Träumen… Der Hymnus „Sel´ge Stätte voll des Friedens“ zu Kirchweih nimmt das Bild des „Neuen Jerusalems“ auf und interessanter Weise klingt es auch in Lied „Stadt“ von Cassandra Steen an.

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Das neue Jerusalem

211 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;

4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!

6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

7 Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.

8 Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Hurer und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.

9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, gefüllt mit den letzten sieben Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes.

10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott,

11 die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Leuchten war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall;

12 sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten:

13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.

14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

15 Und der mit mir redete, hatte einen Messstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer.

16 Und die Stadt ist viereckig angelegt und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich.

17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte.

18 Und der Kern der Mauer war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas.

19 Die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd,

20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.

21 Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und die Straße der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas.

22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.

23 Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.

24 Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen.

25 Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein.

26 Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen.

27 Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut und Lüge, sondern die geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes.

(Offenbarung 21, – 1-27)

Der Garten meiner Seele – das ist der Garten meiner Kindertage. Noch heute ein prächtiger Garten, auch wenn er gesegnet, wie seine Besitzerin, in die Jahre gekommen ist. Für mich als Kind war unser Garten ein Paradies zum Staunen lernen. Es gab so viel Kunterbuntes zu sehen und ein köstliches Durcheinander zu schmecken oder wundervolles Meer der Düfte zu riechen. Gemüse, Obst, Bäume, Hecken, Gras, Regentonne, Steine, Erde, Sand und Blumen… Ich sehe alles noch vor meinem inneren Auge und habe den Garten meiner Kinderage in meine Seele gepflanzt. Eine Besonderheit sind noch immer Mutters Blumen. Oh, diese vielen himmlisch riechenden Blumen. Blumen offenbaren Gott in seiner Schönheit und Güte und zeigen, wie wir leben sollen. Jesus selbst war von der Schönheit der Blumen fasziniert: „Seht euch die Lilien an. Ich sage euch selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet, wie eine von ihnen“ (Lk 21,27). „Ich bat den Mandelbaum“ – sagt eine chinesische Sage – „erzähle mir von Gott! Da fing er an zu blühen.“ Und sind wir – alle Menschen – nicht wie ein wunderschöner Blumengarten? Ein Garten, in dem verschiedene Blumen blühen. Jeder von uns eine kostbare Blume in Gottes Garten der Schöpfung. Jeder beschenkt mit Grünkraft. Wunderschön mit seiner Farbe, seinem Aussehen und seinem Duft. Jeder ist willkommen und erwünscht. Jeder von uns eine prachtvolle Blume. Die Pracht der Blumen erinnert an das Paradies, wo die Menschen in Harmonie mit Gott und der Natur lebten. Dieser „Garten Gottes“ drückt die Zuwendung, Fürsorge und Wertschätzung des Schöpfers für die Menschen aus.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Schreibt jemand von Euch Tagebuch? Für manche Menschen ein ganz wichtiger Augenblick in ihrem Tagesablauf. Ich schreibe seit 1993 in unregelmäßigen Abstand in mein Tagesbuch. Nicht jeden Tag, aber fast jeden Tag! Vielleicht findet in 150 Jahren jemand die Tagebücher des Br. Benedikt aus Königsmünster. Wird dann noch darin gelesen? Interessiert es noch jemand, dass es einmal einen Mönch Namens Benedikt in Königsmünster gab? Vielleicht interessieret es keinem mehr. Erinnerungsstücke, werden irgendwann weggeben oder verblasen oder zerfallen, gehen kaputt. Frei nach dem Motto: Vergessen. Überholt. Weg damit. In den Müll. Oder etwa nicht? Nicht immer! Manche Dinge werden nicht vergessen, sondern weitergeschenkt von Generation zu Generation. Gott vergisst uns nicht. Beim Propheten Jesaja können wir lesen: „Ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hand.“ (Jes. 49.15) Das ist eine österliche Zusage. Gott hat uns nicht vergessen. In seinem Buch stehen wir für immer und er schreibt unsere Lebensgeschichte – eine österliche Geschichte. Denn: Christus hat uns erlöst und uns eine himmlische Wohnung bereitet. Eine Wohnung, in der ich einmal immer sein darf. Die Tür dieser Wohnung steht für uns immer offenen. Ostern heißt wohnen! Wohnen in Gott und mich in seiner barmherzigen Liebe geborgen zu fühlen. Bei Gott bin ich nicht vergessen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Alles Leben hat Wurzeln. Ohne Wurzel kein Leben. Eine Pflanze treibt ihre Wurzeln ins Erdreich und entzieht dem Boden Nahrung. Schneidet man die Wurzel ab, stirbt die Pflanze ab. Schauen wir auf die Wurzel und besinnen uns auf ihre Natur, dann erkennen wir: Nur was Wurzeln hat, kann wachsen und Gestalt annehmen und sich so in Stamm, Ästen, Zweigen, Blättern und Krone veräußerlichen. In der Wurzel begegnen wir einem Bild für Kraft, Halt, Stand, Festigkeit und Grund. Die Wurzel kann über diese Beobachtung zum Zeichen für das eigene Leben werden. Wir begegnen in ihrem Bild Eigenschaften, die wir auch als erstrebenswerte Qualitäten menschlichen Seins verstehen. Wir wissen uns in unseren Familien verwurzelt. Wir schlagen darüber hinaus Wurzeln und verwurzeln uns in unseren Gemeinschaften, in der Kirche, im Freundes- und Kollegenkreis, in Vereinen, in der Gesellschaft. Ich selbst kann mir angesichts einer Wurzel sagen: Ich habe als Mensch einen Leib, eine Gestalt, einen Charakter, eine Wesensart. (Br. Benedikt Müller OSB)