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Unter einem christlichen Kindergarten wird eine solche Kinderbetreuungsinstitution – pädagogische Einrichtung – verstanden, die sich in kirchlicher Trägerschaft befindet. Gerade im ländlichen Raum trifft dies auf die meisten Kindergärten zu. Aber wie arbeitet man nun als Erzieher*in christlich? Was zeichnet christliche Erzieher*innen aus? An welchen Vorbildern können sich christliche Erzieher*innen orientieren? In unserem Fortbildungsangebot „Workshop Religionspädagogik“ der Jungen Akademie begeben wir uns mit Erzieher*innen aus dem Erzbistum Paderborn auf eine Spurensuche, um zu erfahren, was man unter christlichen Pädagogen und christlicher Pädagogik verstehen kann. Wir suchen Antworten auf die Fragen: Wer war Jesus? Welche biblischen Geschichten sollten wir den Kindern vermitteln und erzählen? Und welche Kinderbibel sollte ich nutzen? Wie gestalte ich eine interreligiöse Religionspädagogik?

Unterschiedliche Impulse, u.a. aus der klösterlichen Tradition und der Benediktusregel, dienen hierbei als Anregung die eigene Erzieherpersönlichkeit und pädagogische Handlungskompetenz reflektierend im Blick zu nehmen. Dabei wird vor allem auch Wissenswertes zu konkreten religionspädagogischen Themen vermittelt, um den Kindern in der KITA den Glauben erlebbar zu machen. Wegweiser an diesen Fortbildungstagen sind die Heilige Schrift, die christlichen Werte, die Werke der Barmherzigkeit, die Regel des hl Benedikt begleiten und Wegweiser sein sowie der religionspädagogische Absatz der „ganzheitlichen, sinnorientieret Pädagogik“ nach Sr. Esther Kaufmann und Franz Kett. Diese Pädagogik kann auch als liebende Herzenspädagogik bezeichnet werden. Mit der Liebe im Herzen begegnen wir der Welt, allem Leben in ihr, wertschätzend und ganzheitlich. Wir empfinden Staunen über ihre großen und kleinen Wunder und ihre Schönheit, die Gott erschaffen hat. Unser Herz ist von der Natur oft berührt. Das Herz ist ein Symbol für unsere eigene Person. Herzensbildung ist Kernstück der sinnorientierten, ganzheitlichen Pädagogik, die wir auch als Erziehung von Herz, Hand und Verstand umschreiben können. Das Herz ist auch ein religiöses Symbol. Kinder haben ein Herzwissen – ein Herzbewusstsein.  Der mütterliche Herzschlag war der erste Ton, den wir vernommen haben. Sein Rhythmus ist der erste Lebensrhythmus, dem wir gehört haben und dem wir begegnet sind. Im Buch Jesus Sirach in der Heiligen Schrift lesen wir: „Er gab ihnen ein Herz zum Denken.“ Das Herz wird zum Ort, wo göttliche Kraft und menschliches Mühen zusammenwirken und sich verbinden. Somit zeichnet und orientiert sich Religionspädagogik immer an einer liebenden Haltung der Erziehenden nach dem Vorbild Jesu.   Im Zentrum der Fortbildungsreihe stehen nicht nur die Erziehenden, sondern vor allem auch die ihnen anvertrauten Kindern. Jesus offenbart sich gegen den Widerstand seiner Jünger als Freund der Kinder und spricht ihnen das Reich Gottes als Eigentum zu. Daher ist diese Geschichte der Kindersegnung die liebende Grundhaltung für die Wertschätzung von Kindern im Christentum.

Kinder spielen gerne und ihr Spiel ist ein kre-aktiver Ausdruck. Ihre spielerisch-schöpferische Kreativität eröffnet den Kindern oft das Erleben der Schöpfung Gottes. Durch Spielen können sie diese erfahren, begreifen und zu verstehen. Astrid Lindgren hat einmal gesagt: „Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann.“ Wenn Kinder spielen, lernen sie auch immer etwas. Sie entwickeln, vertiefen und entdecken beim Spielen vielfältige Kompetenzen, die sie auch als Erwachsene brauchen werden. Schließlich können Kinder auch etwas „von Gott und unserem Glauben“ im Spiel entdecken. Aus den biblischen Aussagen, z.B., dass Gott uns Menschen liebt und möchte, dass wir unsere Nächsten wie uns selbst lieben, kann man spielerisch lernen. Unsere Fortbildungsthemen greifen aber vor allem auch die Lebensthemen der Kinder auf. Als Beispiel sei das Thema „Und die Kirche wird bunt“ hier vorgestellt. Farben sind für Kinder eine wichtige Quelle der Weltaneignung und gleichzeitig ein wunderbar emotionales und praktisch hautnah erfahrbares Experimentierfeld. Farben leisten einen wichtigen und vielschichtigen Beitrag zur Entwicklung von Kindern. Für kleine Kinder sind sie ein erstes Kriterium der Strukturierung und Ordnung von Gegenständen und damit ihrer unmittelbaren Umwelt. In der Kirche gibt es die Liturgische Farben. Sie bezeichnen die Farben von Gewändern, Fahnen und Schmuck, die zu bestimmten Liturgien benutzt und getragen werden. Sie sollen eine Sinneswirkung auf Stimmung und Bewusstsein des Menschen ausüben.

Br. Benedikt Müller OSB

Zum Start in das neue Kindergartenjahr gibt es Neuigkeit vom WORKSHOP RELIGIONSPÄDAGOGIK:

Die Fortbildung am 24.08.2023: „Kinder fragen nach dem Tod“ – in diesem Seminar werden wir uns durch verschiedene Übungen dem Thema „Tod“ nähern, um so in der Praxis Kindern und Eltern offene Fragen sachgerecht zu beantworten. Gerne komme ich zu diesem sensiblen Thema auch als Referent im Rahmen eines Elternabends / Vortag für Eltern, in ihre Einrichtung. Farbe will ich und nicht schwarzweiß, besonders in der Kirche… 8.9.2023: „Und die Kirche wird bunt …“ – an diesem kunterbunten Fortbildungstag wollen wir uns der Bedeutung der liturgischen Farben ganzheitlich nähern. In verschiedenen kre-aktiven Übungen entdecken wir die bunte Farbenwelt der Kirche und lernen, diese in unserer pädagogischen Arbeit spannend einzusetzen. Die diesjährigen Workshops zum Thema „Advent & Weihnachten“ sind am 27.9. (Weihnachten in aller Welt); 20.10. (Symbole im Advent – O-Antiphone) sowie 27.10. (Nikolaus)

Erleben Sie, hier auf dem Klosterberg in Meschede, einen Fortbildungstag in ganz besonderer Atmosphäre:

  • Spannende Themen mit einem fachlich-reichhaltigen Hand-out. Vermittlung von religiösem Wissen auf eine kompetent-freudige Art.
  • Gutes für Leib & Seele, denn zum Mittagessen und zum Kaffee mit Torte kehren wir in die Abteigaststätte ein.
  • Einen persönlichen spirituellen Moment können die Teilnehmende beim Besuch des Mittagsgebetes der Mönche erfahren.
  • Jedes Seminar ist auf eine Teilnehmerzahl von 8 – 10 Kolleg*innen begrenzt. Bitte melden Sie sich frühzeitig an. Wenn die Nachfrage zu einem Thema sehr hoch ist, bieten wir gerne einen zweiten Termin an. Bitte beachten Sie bei der Buchung unsere Stornobedingungen – diese und vieles mehr, u.a. die Seminare 2024, finden Sie auf unserer Homepage: https://oase.koenigsmuenster.de/

Anmeldungen für die Seminare 2023 sind über die Homepage https://oase.koenigsmuenster.de/religionspaedagogik/ oder per E-Mail: möglich. Anmeldungen für 2024 zurzeit nur per Email!

Gerne können Sie einen Workshoptag für das Ihr KITA-Team buchen und sich ein Thema aus unseren Koffer voller kre-aktiven Möglichkeiten aussuchen. Dieser Team-Tag kann hier im Kloster stattfinden oder Br. Benedikt kommt zu diesem Tag in die Einrichtung. Neu: An einem weiteren Tag besucht er Ihre Einrichtung und wird mit den Kindern eine religionspädagogische Einheit zu ihrem Fortbildungsthema durchführen. Br. Benedikt kommt aber auch gerne zu Elternabenden (besonders das Thema „Kinder fragen nach dem Tod“ bietet sich hier an). Gerne besucht er Ihre Einrichtung auch bei religionspädagogischen Festen, z.B. Patrozinium (Namenstag der Einrichtung), St. Martin oder Nikolaus. Wenn Sie, z.B. als KITA-Leitung oder religionspädagogische Beauftragte, eine religionspädagogische Einzelbegleitung (geistliches Gespräch und Beratung) wünschen, dann nehmen Sie gerne mit Br. Benedikt Kontakt auf. Dieses „Einzel-Coaching“ würde in der Abtei Königsmünster stattfinden.

Und es gibt ab August 2023 noch etwas ganz besonderes NEUES: Das Zertifikat „Workshop Religionspädagogik“ der JUNGEN AKADEMIE der Abtei Königsmünster für pädagogische Bildende. Bei Interesse am Zertifikat, freue ich über Ihre Rückfragen. Um es zu erwerben, müssen 6 Tagesseminare und ein zweitätiges Seminar innerhalb von drei Jahren besucht werden. In diesem Rahmen gibt es also erstmalig ein zweitätiges Seminar: Vom lieben Gott, von Humor und viel Gelassenheit“ vom 28.5. – 29.5.2024. Referenten sind Br. Benedikt Müller OSB und Leopold Prinz Altenburg, der als Krankenhaus-Clown (Rote Nasen) in Berlin arbeitet sowie als Musiker und Schauspieler. Er ist der Ur-Urenkel der Kaiserin Elisabeth (Sisi) von Österreich. http://leopoldaltenburg.com/

Der gute Hirte! Psalm 23: Bei Gott bin ich geborgen

Unter diesem Titel fand am 3. März 2023 ein Workshop Religionspädagogik auf dem Klosterberg statt. Psalm 23, ein exemplarisches Zeugnis menschlichen Gottvertrauens, erscheint als Thema für die religionspädagogische Arbeit im Kindergarten besonders geeignet zu sein. Der Bilderreichtum des 23. Psalms, die Klarheit und die elementare Struktur der Bilder sprechen Kinder an.

Das Bild vom guten Hirten symbolisiert Schutz und Fürsorge, Geborgenheit und Vertrauen. Damit trifft es besonders auch die Lebenswirklichkeit der Kinder. Das Bild vom guten Hirten und seinem Schaf ist ein Urbild für Vertrauen.

An diesem Fortbildungstagen wollen haben uns mit Psalm 23 auf den Weg gemacht und seine Botschaft der Liebe Gottes durch verschiedene ganzheitliche, sinnorientierten und kre-aktive Übungen aufgeschlossen. Im Blick haben wir auch das theologische Hintergrundwissen zum Psalmgebet genommen, welches wir dann praktisch auch im Stundengebet der Mönche in der Mittagshore erleben konnten.

Fortbildungsreihe „Religionspädagogik“

Wie arbeitet man in der heutigen Zeit als Erzieher*in in christlicher Trägerschaft? Was haben Astrid Lindgrens Geschichten mit Religionspädagogik zu tun? Wie schaffe ich es, Weihnachten und Ostern als interreligiöse Feste zu feiern. Was bedeutet das überhaupt? In unseren überkonfessionellen und multikulturellen Workshops vermitteln wir ganzen Teams, aber auch einzelnen Erzieher*innen, was man unter christlicher Pädagogik versteht und wie man sie offen in der eigenen Einrichtung etablieren kann. Unsere Fortbildungsreihe zeichnet sich durch Kreativität und Vielfalt in der Welt der Religionen aus und setzt darauf, mit neuen Impulsen in ein neues Kindergartenjahr zu starten.

Neu: Unsere Fortbildungsreihe „Workshop Religionspädagogik“ haben wir nun auch für Religionslehrer*innen (Grundschule und Sek. I & II) weiterentwickelt. Das Fach Religion nimmt im Fächerkanon der Schule oft eine besondere Stellung ein. Denn: Religionsunterricht ist mehr als nur Fachunterricht. Religionsunterricht sollte ein ganzheitliches Fundament haben, dass zur christlichen Herzensbildung anregt.

https://oase.koenigsmuenster.de/religionspaedagogik/

Abschlussrede von Absolvent Marius Hüttmann (Gmynasium Maria Königin Altenhundem) im Rahmen der Zeritifikatsverleihung 2021

Ich bedanke mich vorab bei Bruder Benedikt, dass ich die Ehre habe im Namen aller Absolventinnen und Absolventen der Oberstufenakademie diese Rede halten zu dürfen. Ich beginne meine Rede mit einem kurzen Rückblick:

Vor einigen Jahren waren Vertreter der Oberstufenakademie bei uns am Gymnasium Maria Königin in Altenhundem und informierten uns Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler über die Oberstufenakademie in der Abtei Königsmünster hier in Meschede.

Was soll ich dazu sagen? Wäre ich damals nicht von diesem Angebot überzeugt gewesen, würde ich jetzt nicht diese Rede halten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sich im Nachgang an die Informationen viele meiner Mitschülerinnen und Mitschüler fragten, ob sie dieses Angebot annehmen sollen, ob sie Seminare besuchen sollen. Die meisten waren erstmal abgeschreckt von dem Termin, an dem die Seminare stattfanden: nämlich an kostbaren Wochenenden. Die Tage der Woche, an denen man endlich Abstand nehmen kann von dem ganzen Schulalltag. Und die Tage der Woche, an denen man sich abends mit seinen besten Freundinnen und Freunden trifft. Doch ich war einer derer, die das Angebot, ein Seminar zu besuchen, angenommen haben. Und heute weiß ich: Es war eine sehr gute Entscheidung. Ich denke alle, die heute das Zertifikat der Oberstufenakademie verliehen bekommen, werden mir zustimmen: Die Tage in der OASE waren immer wieder vollgepackt mit neuem Wissen von den Referentinnen und Referenten, aber auch von neuen Begegnungen mit anderen Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschülern von diversen anderen Gymnasien.

Durch diese Begegnungen erhielt man immer wieder einen tollen Einblick in den Schulalltag an den einzelnen Schulen. Und man erhielt Einblicke, welche Wege jede und jeder einzelne von ihnen nach seinem erfolgreichen Abitur gehen wird. Und diese Wege sind, so empfinde ich es persönlich auch, noch mit durchaus mehr gefüllt als die Wege von manch einem aus unseren Stufen: Nämlich mit zusätzlichem Wissen und praktischen Soft Skills aus den Seminaren der Oberstufenakdemie. So können wir heute, liebe Absolventinnen und Absolventen, etwas in den Händen halten, was uns einen kleinen Wissensvorsprung auf unseren individuell gestalteten Wegen bereit hält. Ich komme auch in meiner Rede nicht um das Erwähnen der Corona-Pandemie herum. Sie zeigt uns, wie wichtig Begegnungen, seien sie nur für ein paar Tage, oder auch länger, sind. Und wie schmerzhaft es auch für den einen oder die andere sein kann, wenn diese wegfallen und man sich nicht mehr persönlich, sondern nur über den digitalen Weg über vielfältige Themen, wie das Home-Schooling, oder das Bewältigen der unzähligen Home- Schooling Aufgaben, austauschen kann. Aber auch hier zeigt sich das Ideenreichtum der Oberstufenakademie.

Es gibt auch in Corona Zeiten die Möglichkeit, an Online-Seminaren teilzunehmen, um das vorhin angesprochene Zusatzwissen aufzubauen und sich digital mit anderen Menschen, deren Lage sicherlich ähnlich ist, auszutauschen und das Lehrreiche eines Seminars mit aufzunehmen. Wir sehen also, dass wir uns nicht vorwerfen lassen müssen, die vielen Wochenenden, die liebgewonnen Tage im Kalender, für den Besuch der Oberstufenakdemie, verloren zu haben. Diese Tage brachten uns dahin wo wir hier und heute stehen: Zur Zertifikatsverleihung der Oberstufenakademie 2021.

Zum Schluss möchte ich mich noch bedanken. Und zwar bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern der Oberstufenakademie, die es möglich machen, dass zahlreiche Menschen ein Plus an Wissen vorweisen können, welches ihnen eine Unterstützung in der Bewältigung der Hürden in ihrem Schulalltag und ganz sicher auch drüber hinaus einbringt. Bei den Brüdern, die mit ihrem Ehrgeiz und Einsatz die Oberstufenakademie hier auf dem Klosterberg aufgebaut haben und heute, hier sei vor allem Bruder Benedikt erwähnt, die OASE zu einem Ort machen, an dem viele junge Menschen einen Ausgleich zum Schulalltag bekommen, der auch mit dem Aufnehmen von neuem, außerschulischen Wissen ausgestattet ist. Bedanken möchte ich mich auch bei allen Referentinnen und Referenten, die mit ihren Seminaren das bereits erwähnte Wissen gut aufbereitet und schülerfreundlich weitergeben und immer ein Team bilden, mit denen die die Seminare besuchen:

Nämlich wir, die Absolventinnen und Absolventen. Auch für mich waren die Begegnungen und Seminare immer wieder etwas besonderes  auf meinem Weg zum Abitur und zur heutigen Zertifikatsverleihung. Abschließend wünsche ich euch alles Gute für eure individuellen Wege die ihr nun gehen  werdet. Mögen sie voll sein mit vielen guten Begegnungen, mit viel Wissen, das ihr für euch  nutzen könnt und mit einer großen Portion Glück, Zufriedenheit, Gesundheit und Ehrgeiz,
auch mal die größeren Steine auf dem Weg zu euren individuellen Träumen und zu euren  individuellen Zielen zu brechen.

Vielen Dank!