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Blüten.Zauber 

Heute mit adventlicher Musik aus Meschede

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(Ausführende: Kinderchor und Orffkreis der Mescheder Stiftsmusik, Leitung: Barbara Grundhoff „Knospen springen auf“, ein „Barbara-Lied“ von Detlef Jöcker – St. Walburga Kirche Meschede)

Die Legende erzählt: Es war einmal eine Jungfrau mit Namen Barbara. Ihr Vater war ein
angesehener und sehr reicher Kaufmann. Barbara wuchs gut behütet auf. Eben eine Tochter
aus reichem Haus. Eines Tages hörte sie von Jesus Christus und sie ließ sich sogar taufen.
Ihrem Vater gefiel das nicht und er sperrte sie in ein Verlies tief in einem Turm. Die Legende
erzählt uns weiter, dass auf dem Weg in den dunklen Keller ein Zweig sich in Barbaras Kleid
verfing. Sie stellte den Zweig in das Wasser ihrer Trinkschale. Da geschah ein Wunder: An
einem Wintermorgen sprossen helle Blüten am Zweige hervor. Ein Zeichen Gottes – er will im
Dunkeln trösten. Wie sich die Knospen an Barbaras kleinen Zweig mitten im Winter öffnen, so
soll der Mensch sein Herz dem kommenden Licht Gottes an Weihnachten weiten.

Verlies – Nacht – Kerker
Er birgt mich unter seinem Dach am Tag des Unheils
Blütenzauber in der Dunkelheit
Glaube, Hoffnung und Liebe
Er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes
Er hebt mich empor auf den Felsen
Mit meinem Gott überspringe ich Mauern
In die Tiefe gehen und zu wachsen

(Br. Benedikt Müller OSB)

Es war Anfang Dezember. Die Adventszeit hatte begonnen. Der Herbstwind hat alle Blätter von den Bäumen gefegt. Kahl ragten die Äste der alten Klosterkastanien in den grauen Himmel. Kalt war es geworden. Ein Rabe flog krächzend über die Türme der Klosterkirche. Frost und Nebel wechselten sich in den Tagen rund um den ersten Advent ab. Aber der Herbst wollte nicht gehen. Der Winter war noch fern. Obwohl es ziemlich kalt war, spielte Jeremias draußen im Garten hinter seinem Haus. Der Garten lag direkt an der Klosterhecke. Jeremias hüpfte vergnügt von einem Laubhaufen zum anderen. Ach, die Adventszeit war so schön. Am letzten Sonntag hatte Mama die erste Kerze am Adventskranz entzündet. Und heute hatte Jeremias schon das vierte Türchen am Adventskalender geöffnet. Nur der Schnee fehlte noch. Während Jeremias so hin und her hopste sang er: „Schneeflocken, Weißröckchen, wann kommst du geschneit“… Plötzlich wehte ein heftiger Windzug vom Kloster durch Jeremias Garten herüber und da der Wind alle Blätter weggeweht hatte, konnte Jeremias in den Klosterpark schauen. Da entdeckte er einen ihm sehr bekannten Nachbarn, den kleinen Mönch, auf der anderen Seite der Klosterhecke. Der kleine Mönch stand unter dem großen Kirschbaum und schaute sich die Äste an. „Hallo kleiner Mönch!“ rief Jeremias und winkte. „Was machst du denn da?“ wollte er neugierig wissen. „Hallo Jeremias! Ich suche nach einem schönen Barbarazweig. Weil doch heute der 4. Dezember ist.“ Antwortete der kleine Mönch. „Aber die Zweige haben doch gar keine Blätter mehr.“ stellte Jeremias fest. „Das stimmt. Aber ich nehme den Zweig mit ins Kloster und stelle ihn in einer Vase in die warme Klosterzelle.“ erklärte der kleine Mönch. „Dann wird er zu Weihnachten wunderschön blühen.“ Jeremias schaute etwas ungläubig. „Woher weißt du das denn, dass der Zweig blühen wird?“ wollte ser wissen. „Und warum nennst du den Zweig Barbarazweig?“ „Ach, das ist eine alte Legende.“ sagte der kleine Mönch, „Sie geht zurück auf die heilige Barbara. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte.“ „Kannst du mir die Geschichte von der heiligen Barbara erzählen? Bitte, bitte kleiner Mönch.“ Jeremias war neugierig geworden und wollte die Geschichte unbedingt hören. Da kam der kleine Mönch näher an den Zaun und begann zu erzählen: „Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen namens Barbara. Sie lebte vor sehr langer Zeit in der Stadt Nikomedia und war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war sehr klug und außerdem war sie für ihre Schönheit bekannt. Sie hatte viele Verehrer, doch sie wies sie alle ab. Stattdessen beschäftigte sich die junge Barbara mit dem christlichen Glauben, mit Gott und mit Jesus, und begann zu beten. Das gefiel ihrem Vater gar nicht, denn der glaubte nicht an Gott und wollte auch nicht, dass seine Tochter das tat. Zur Strafe ließ er einen Turm bauen, um Barbara dort einzusperren. Auf dem Weg in ihr Gefängnis blieb ein kahler Zweig von einem Strauch in ihrem Kleid hängen. Barbara nahm den Zweig mit und stellte ihn ins Wasser. Der Vater erwartete, dass Barbara den Glauben an Gott aufgab. Als sie das nicht tat, beschloss er sie zu töten. Und so geschah es dann auch. Barbara musste sterben, weil sie ihren Glauben behalten wollte. Als sie tot war, fand man in ihrem Kerker den blühenden Zweig. Jedes Jahr am 4. Dezember ist der Namenstag der heiligen Barbara, der sogenannte Barbaratag. Dann erinnern wir uns an sie und schneiden einen Barbarazweig. Wenn der Zweig dann zu Weihnachten erblüht, soll das fürs nächste Jahr Glück und Segen bringen.“ „Das ist wirklich eine traurige Geschichte.“ Jeremias hatte gespannt zugehört. „Ist es eine wahre Geschichte?“ „Ob die Erzählung von der heiligen Barbara wirklich so geschehen ist, weiß ich nicht, aber ich glaube es. Aber ob die Zweige am Weihnachtsfest blühen, kannst du selbst ausprobieren“ sagte der kleine Mönch lächelnd und reichte Jeremias einen Zweig vom Kirschbaum über den Zaun. „Dankeschön!“ sagte Jeremias und nahm den Zweig. Er lief ins Haus und stellte ihn in eine Vase mit Wasser. Ob der Zweig wirklich zu Weihnachten geblüht hat? Probiert es doch einfach selbst aus!