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Lebens.Garten

Die deutsche Mystikerin und Nonne Hildegard von Bingen (1098 -1179) vergleicht das Leben des Menschen mit einem Garten. Sie schreibt: Trage Vorsorge für deinen Garten (d.h. dein Leben), den Gottes Gabe gepflanzt hat, und sei auf der Hut, dass seine Gewürzkräuter (d.h. deine Stärken) nicht verdorren. Schneide vielmehr das Faule (d.h. deine schlechten Seiten) von ihnen ab und wirf es weg. Sonst erstickt es das Wachstum und bringt das Gute (d.h. deine Talente) nicht zum Blühen.

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

„In der ganzen Natur sind verborgene Geheimnisse Gottes verhüllt, die kein Mensch und auch kein anderes Geschöpf kennen kann. Es sei denn, dass es ihm von Gott besonders geschenkt wird. Kein Baum grünt ohne Kraft zum Grünen. Kein Stein entbehrt die grüne Feuchtigkeit, kein Geschöpf ist ohne diese Eigenschaften! Die lebendige Ewigkeit selber ist nicht ohne diese Kraft zum Grünen. Alles lebt und wirkt durch die Kraft der Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde“

Hildegard von Bingen wurde im Jahre 1098 geboren, vermutlich Tochter des Edelfreien Hildebertus von Bermersheim (Vernersheim). Sie lebte ab 1106 bei Jutta von Sponheim, die in einer Klause auf dem von Benediktinerinnen bewohnten Disibodenberg lebte. Hildegard verfügte über ungewöhnliche mystische Fähigkeiten und wurde die Begabung einer Seherin nachgesagt. Sie hatte große Kenntnisse als Ärztin, Naturwissenschaftlerin, Biologin, Philosophin und Theologin. Nach dem Tode Juttas von Sponheim wurde sie 1136 zur „Meisterin der Klause“ (Äbtissin) gewählt und gründete zwischen 1147 und 1150 das Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein, das heute nicht mehr existiert, und 1165 in Eibingen ein noch bestehendes Filialkloster. Ab dem Jahre 1138 begann sie, ihre Werke in Latein niederzuschreiben. Mit 20 Schwestern siedelte sie 1148 vom Disibodenberg auf den Rupertsberg bei Bingen am Rhein über. Von Bernhard von Clairvaux gefördert, begann sie 1141 in Zusammenarbeit mit Propst Volmar von Disibodenberg, der ihre Grammatik korrigierte, sowie der Nonne Richardis von Stade ihre Visionen und eigenen theologischen wie anthropologischen Vorstellungen in lateinischer Sprache im Duktus mystischer Prophetie niederzuschreiben.

Ihr Hauptwerk „Liber Scivias Domini“ (Wisse die Wege des Herrn), wie sie die 35 ganzseitigen Miniaturen nannte, entstand in einem Zeitraum von sechs Jahren. Die Originalhandschrift gilt seit Ende des 2.Weltkrieges als verschollen, allerdings existier eine illuminierte Kopie aus dem Jahr 1939.

Bernhard von Clairvaux verteidigte Hildegards Aussagen gegenüber Papst Eugen III. 1147/48 auf der Trierer Synode. Ihr selbstbewusstes Auftreten ließ sie zu einer charismatischen Persönlichkeit werden („von innerem Licht beauftragt, ihre himmlische Belehrung mitzuteilen“). Sie predigte als erste Frau öffentlich, u.a. auf Predigtreisen nach Mainz, Würzburg, Bamberg, Trier, Metz, Bonn und Köln; sie war Beraterin Kaiser Barbarossas, als dieser sich in Ingelheim aufhielt. Im hohen Alter unternahm sie noch Reisen zum Kloster Zwiefalten in Oberschwaben und nach Maulbronn. Nach 1150 verfasste Hildegard mit „Causae et Curae“ (Ursachen und Heilungen) eine Abhandlung über den kranken Menschen und weitere naturkundlichen Werke wie „Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum“. Ihre 70 selbst vertonten geistlichen Lieder (Kirchenlieder, Sequenzen, Wechselgesänge und Antiphone) sind in der Sammlung Symphonia armonie celestium revelationum (Die Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen) zusammengefasst. Darüber hinaus schrieb sie historische und exegetische sowie homiletische Abhandlungen; ihre umfangreiche Korrespondenz mit hohen geistlichen und weltlichen Würdenträgern ist in 300 Schriftstücken erhalten geblieben. Obwohl Hildegard selbst ihre Quellen mit keinem Wort erwähnt hat, lässt sich nachweisen, daß sie u.a. folgende Werke gut gekannt haben muss: zunächst das bereits im 2. Jahrhundert in Ägypten entstandene allegorisierende Naturkundebuch, den „Physiologus“; dann im Bereich der Pflanzenkunde die wichtigste Arzneipflanzenkunde der Antike, die ca. 500 Pflanzen behandelnde „Materia medica“ des griechischen Arztes Dioskurides Pedanios (1.J.n.Chr.); dann natürlich den berühmten „Hortulus“ des Reichenauer Abtes Walahfried Strabo (um 840) sowie das meistgebrauchte Heilpflanzenbuch des Mittelalters, den „Macer Floridus“ (11. Jahrhundert), schließlich das verbreitete Pflanzenarzneibuch „Circa instans“, das ebenfalls im 11. Jahrhundert in der medizinischen Schule von Salerno entstanden war.

Hildegard von Bingen starb am 17. September 1179 auf dem Rupertsberg. Heiligsprechung: 2012 – Kirchenlehrerin.

Ihre Werke  (Auswahl):

Christliche Mystik:

– „Scivias“ ( Wisse die Wege)

– „De operatione Dei“

– „Liber divinorum operum“

Heilkunde:

– „Physica“

– „Causae et curae“ (Über Ursache und Behandlung)“

(Quelle: https://turba-delirantium.skyrocket.de/biographien/hildegard_von_bingen.htm)

Hildegard von Bingen setzt die Monate des Jahres immer wieder auch in einen Bezug zum Menschen bzw. zum Leben des Menschen. Im Juli standen die Schultern des Menschen im Blickpunkt, im August sind es die Hände. Das Wirken, Schaffen, Arbeiten unserer Hände zeigt vieles von dem was uns ausmacht. Gleichsam ein Spiegel von dessen, was innerlich in uns vorgeht. Die Art und Weise wie wir bestimmte Dinge greifen oder wie wir schreiben, aber auch wie wir unser Mahlzeiten zu uns nehmen oder unseren Körper pflegen. Die Hände sind der Außenspiegel wie wir über den Dingen und das Leben innerlich denken. Die Hände zeigen uns, ob wir die Lieb zu uns selbst begriffen haben. Die Hände spiegeln uns aber auch wieder, wie wir die Nächstenliebe umsetzten und begreifen. Achten wir bewusst darauf, ob wir alle diese Verrichtungen mit Liebe machen, mit Zuwendung und Mitgefühl. Zollen wir uns und dem anderen selbst Respekt und Achtung für das Schaffen unserer Hände.

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

“Die Eigenschaften dieses Monats zeigen sich in den Händen des Menschen, die viele Werke vollbringen und die Macht des ganzen Leibes in sich vereinigen.“

Die symbolischen Bilder, die die Visionen der hl. Hildegard von Bingen durchziehen, sind stark und sprechen mich innerlich an. Hildegards Bilder sind bodenständig und ganzheitlich. Sie stehen so in einer klaren Tradition der benediktishcen Klosterspiritualität. Ist der Monat August ein launischer Fürst? In diesem Jahr wohl ehr ein hitziger Fürst! Vielleicht gönne ich mir in diesen heißen Tagen eine Zeit der Achtsamkeit und höre in mich hinein, um diesen Monat zu spüren. Wie geht es mir körperlich und seelisch? Auch wenn es in diesen Tagen noch nicht zu spüren ist: Dieser Sommer liegt im Sterben. Spüre ich bereits in den kleinen Zeichen der Natur sein baldiges Ende? Auch wenn die Hitze mich schweißtreibend ermattet, sollte ich nicht doch noch die Sommer.Welten genießen bevor es Herbst wird? Sonne tanken, Farben sammeln und Wörter für die kalten Wintertage suchen? Ich darf dankbar sein, dass trotz der Hitze die Felder bestellt waren und das Korn schon geerntet ist. Noch überwiegt das Grün in der Natur, auch wenn ausgedörrt ist, bald wird es sich wandeln. Gerade der Hauch von Kühle am frühen Morgen und späteren Abend, der für den nahenden Herbst steht, mahnt mich, die Fülle und Lebenskraft in Demut zu genießen. Der fürstliche August mit seiner schöpferischen Reifeprüfung in der Natur ist ein Bild dafür, dass wir uns auch des eigenen Gelingens bewusstwerden, denn Gott hat uns viele Talente geschenkt und im Laufe dieses Jahres durften wir sicher viel an Kre-Aktiven in uns aussäen und wachsen lassen. Bald ist die Zeit der Ernte. Unsere Talente (laut Hildegard Werke) haben sich entwickelt oder weiterentwickelt (laut Hildegard die Vollendung vollkommender Werke). Gott (Hildegard beschreibt Gott mit die Grünheit der Welt) schenkt unsere die Talente (laut Hildegard Reifung). Denn wenn etwas in der Natur wachsen und reifen soll, dann muss neben den schöpferischen Elementen – Wasser, Erde, Luft und Feuer – vor allem der Schöpfersegen drauf ruhen. Der August, der Monate der innerlichen und äußerlichen Reife.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

„Das erste Keinem eines gerechten Verlang fliegt durch die Seel wie der Wind; der Geschmack des guten Willens spielt in ihr wie die Luft, und die Vollendung vollkommender Werke grünt in ihr, wie die Grünheit der Welt, die zu weiterer Reifung wächst.“

 

Juli – Hundstage – Trockenheit. Die Wege sind staubig. Manchmal ist auch unser Lebensweg voller Staub. Innerlich kommt es uns dann oft so vor, als ob die ganz schöpferische Lebenskraft – die Grünkraft, so Hildegard von Bingen – ausgedorrt sei. Und wir fühlen uns, als gehen wir durch eine dunkle-staubige-enge Schlucht. Für diese Dürrezeiten im Leben gibt uns die große Meisterin vom Rupertsberg einen Ausblick, der uns Kraft schöpfen lassen kann: Gott geht selbst mit uns… So zeigt es die göttliche Weisheit auf. Wie er einst mit Israel durch die Wüste zog, so geht er an unsere Seite mit uns die Wüstenwege unseres Lebens, auch die aus dörrenden Reisewege. Wir sind nicht allein auf den Weg. Gott ist mit uns. Um die Weges des Lebens erfolgreich zu gehen, empfiehlt uns die Magistrat vom Rhein, Kraft zu schöpfen aus den sieben gaben des Heiligen Geistes. Und wir wollen uns unserer fünf Sinne bedienen. Riechen, sehen. Hören, Fühlen Schmecken. Werden wir also ganzheitlich, um innerlich zu werden. Oder nach Hildegard Empfehlung: Packen wir unser einen Rucksack voller Schöpfergaben. Scivias – Wisse die Wege!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der heiligen Hildegard von Bingen:

„Des Menschen Seele aber, dieser Geisthauch aus Gott, hat einen ausdörrenden Reiseweg vor sich, wie auch die göttliche Weisheit auf einem ausdörrenden Reiseweg den Kreis des Himmels umlief. Mit dieser Weisheit beginnt der Mensch seine Werke kraft der sieben Gaben des Heiligen Geistes und mit Hilfe seiner fünf Sinne und vollendet sie.“

Übermorgen fahre ich nach Südtirol in die Ferien. Die Wettervorhersagen für die nächsten Tage sagen die Hundstage mit viel Hitze voraus. Ich erinnere mich an meinen Südtiroler-Sommerurlaub 2015: Afrika-Hitze auf der Alpen Südseite! Das Wandern viel schwer. Ja, wer an einem heißen Tag im Juli schon einmal eine Wanderung gemacht hat, d weiß was es heißt, wenn man fast ausgetrocknet ist. In der Natur können wir es auch sehen. Die Pfalzen der Bäume um mich herum sind am Verdorren und mancher lässt bereits jetzt seine Blätter, die erst vor kurzen gewachsen sind, hängen und sie sterben heuer schon jetzt ab. Es ist keine grüne Lebenskraft mehr in ihnen. Die heilige Hildegard von Bingen benutzt, bezieht bzw, verwendet das Wort Dürre „ariditas“ auch für einen kranken Menschen, der keine Lebenskraft – keine Grünkraft – mehr in sich hat, weil das Leben manch uns ausdorren lässt. Hildegard, die weise Sybille vom Rhein, verwendet immer wieder starke Bilder, um die Geheimnisse zu offenbaren. Die Hitze des Lebens im Form von Stresses kann uns krankmachen, so dass wir innerlich ausdorren. Schule stressig – Studium nervig – alles dreht sich im Kreis. Es ist kaum noch Kraft in uns. Es fällt uns schwer auf dem Weg des Lebens weiterzugeben. Das Leben gleicht einen ausgedörrten Reiseweg. Das sind die Durststrecken im Leben, an denen uns die Zunge am Gaumen klebt. Jetzt können wir eine OASE gebrauchen, in der wir auftanken dürfen. Eine OASE als spirituelle Tank.Stelle! Zu unserem Kloster gehört seit 40 + 1ahren so eine OASE: Da, wo einen Brunnen fließt, da kann ich innerlich auftanken. Mich stark machen für die dürren Abschnitte im Leben. Mich wandeln – von ariditas zu viriditas!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der heiligen Hildegard von Bingen:

„Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die Seele, den Leib und die Sinne.“

Die heilige Hildegard von Bingen setzt den Körper des Menschen immer wieder in Bezug zu den Monaten. Standen im Juni die menschlichen Schultern im Zentrum, so legt die Meisterin vom Rupertsberg nun die Aufmerksamkeit auf die Kraft der Gelenke der Arme und Hände, die von den Schultern gehalten werden. Hildegard bemerkt, dass der Mensch alles Notwendige zusammen liest… Es bedeutet der Mensch sammelt uind erntet mit den Armen und Händen. Das in diesem Kontext ehr ungebräuchliche Worte Wort „liest“ finden wir aber noch im Begriff „Weinlese“ wieder. Die reifen Trauben werden im Weinberg bei der Weinlese geerntet. Im Juli geht es bei Hildegard um die Beschaffung der lebensnotwendigen Dinge, insbesondere der Nahrung. Die große Mystikerin vom Rhein sieht, dass der Menschen aus Gesit und Materie komponiert ist und von Gott auf diese Erde gesetzt wurden, um das Gute zu wirken. Für das gute Wirken braucht der Mensch seine Hände, die Hildegard als „fabrica die“ als Fabrik Gottes beschreibt. In Gottes Fabrik ist jeder Mensch an den für ihn passenden Ort gestellt. Jeder wurde an seine eigene Werkbank gestellt und jeder hat für dies Werkbank die notwendigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente von Gott zu gedacht bekommen. An diesem Bild erkenn wir deutlich, dass die heilige Hildegard von Bingen als Benediktiner-Nonne ganz gar und durch und durch eine Tochter des heiligen Benedikt von Nursia war. Hildegards Bild der „fabrica die“ lässt sich mit Benedikts Bild des Klosters als Werkstatt vergleichen. In 4. Kapitel seiner Mönchsregel schenkt der heilige Benedikt seinen Nonnen und Mönchen die Werkzeuge der geistlichen Kunst. Die Werkstatt zur Anwendung dieser Werkzeuge ist aber das Kloster.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen

„Der Juli ist ausdörrend durch Stürme der Trockenheit, die mit Regen wechseln. Genauso sind die Beugen der Arme starkdurch die Schulterblätter und durch die Hände, mit denen der Mensch alles Notwendige zusammenliest.“

„Es hilft dem Menschen, die gesundheitsfördernden Kräfte aufzubauen, nachdem die schädlichen Säfte aus seinem Organismus herausgefilterte und ausgetrocknet wurden. Mit maßvoller Unterscheidungsgabe ordnet er dies so kraftvoll an, wie die Gelenke der Arme durch sie Schulterblätter und die Hände stark sind.“

Der siebente Monat hat durch die sengende Sonne gewaltige Kräfte. Es ist Juli. Die Mittsommertage liegen hinter uns. Das Jahr ist in seiner Mitte. Halbzeit und doch geht es schnell Schritt für Schritt weiter. Wenn wir in den nächsten Wochen aufmerksam durch den Garten oder durch die Natur gehen, dann sehen wir wie langsam die Früchte auf Bäumen und Sträuchern reifen. Das Gemüse im Garten wächst heran. Das Grün voll ausgewachsen. Es riecht und schmeckt nach Sommer. Der Juli ist ein leidenschaftlicher Monat. Sommer Sonnenzeiten – warm und schön mitunter heiß bis hitzig. Die Juli-Hitze ist nützlich und gefährlich zugleich. Nützlich, da sie alle Früchte reif macht. Gefährlich, weil die Hitze die Natur trockenlegt. Die Spuren der Dürre sind deutlich in Wald, Feld und Garten zu sehen. Trockenheit und Waldbrandgefahr. Ist es nicht ambivalent? Sonnenschein und wolkenloser Himmel empfinden wir als wunderbar und preisen das gute Wetter und doch hat dieses gute warme Sommerwetter auch die andere Seite der Medaille: Es ruft die Schattenseite des Sommers in der Dürre herauf. Der Juli hat wie bereits beschreiben, eine austrocknende Hitze. Diese Kitze kann aber auch zu heftigen Unwettern mit Regen wechseln. Die Sommermonate Juni – Juli – August vergleicht Hildegard mit der Lebensmitte des Menschen. Die Jahreskreismitte lässt schon die kommende Ernte ahnen, genauso wie in der Lebenskreismitte der Mensch langsam in die Phase der Ernte kommt.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen

„Der siebente Monat hat durch die segnende Sonne gewaltige Kräfte. Er macht die Früchte der Erde reif und trocken. Und er ist ausdörrend durch Stürme und Trockenheit, die mit Regen wechseln.“

„Der siebente Monat ist nützlich für alle Früchte der Erde. Wenn die Werke des Menschen ehrenhaft sind, sind sie wie reife Früchte, aber wie vertrocknete Früchte sind sie, wenn sie Verwirrung stiften.“

Die heilige Hildegard von Bingen vergleicht das Leben des Menschen mit einem Garten. Sie schreibt: Trage Vorsorge für deinen Garten (d.h. dein Leben), den Gottes Gabe gepflanzt hat, und sei auf der Hut, dass seine Gewürzkräuter (d.h. deine Stärken) nicht verdorren. Schneide vielmehr das Faule (d.h. deine schlechten Seiten) von ihnen ab und wirf es weg. Sonst erstickt es das Wachstum und bringe das Gute (d.h. deine Talente) nicht zum Blühen. Die heilige Hildegard schreibt: „In der ganzen Natur sind verborgene Geheimnisse Gottes verhüllt, die kein Mensch und auch kein anderes Geschöpf kennen kann. Es sei denn, dass es ihm von Gott besonders geschenkt wird. Kein Baum grünt ohne Kraft zum Grünen. Kein Stein entbehrt die grüne Feuchtigkeit, kein Geschöpf ist ohne diese Eigenschaften! Die lebendige Ewigkeit selber ist nicht ohne diese Kraft zum Grünen. Alles lebt und wirkt durch die Kraft der Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde!

(Br. Benedikt Müller OSB)