Schlagwortarchiv für: Innerlich

Gestern, am Aschermittwoch, haben wir das alte Reinigungsmittel Asche kennengelernt und erfahren, dass die Fastenzeit eine Zeit ist, um INNERLICH zu werden und um sich selbst in sich zu reinigen. Werfen wir heute unseren Blickpunkt auf Natur und Haushalt (Küche, Bad etc.). Sie stellen uns viele weitere natürliche und alte Reinigungsmittel vor Augen. Zum Beispiel: Die Zitrone.

Sauer macht lustig – na, in unserem Fall reinigt sie heute mehr. Der saure Zitronensaft ist ein vielseitiges Reinigungsmittel. Damit kann man schlechte Gerüche loswerden. Edelstahl kann man mit Zitronensaft zum Glänzen bringen. Im Badezimmer ist der Zitronensaft auch eins sehr ergiebiger Putzmeister im Kampf gegen Zahnpastakleckse. Und für unseren Körper ist der Saft der Zitrone im Blick auf das Vitamin C eine sehr gute Kraft-Tank-Stelle.

Die Zitrone kann auch ein Sinnbild für die Fastenzeit sein. Manchmal fällt es mir vielleicht in den nächsten Wochen schwer wirklich INNERLICH zu werden. Verständlich! Denn: Wer schaut schon gerne seine Seelenflecken an. Ich habe in meinem Leben schon oft, die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, mal einen INNERLICHEN Frühjahrsputz zu machen. Aber, da kann es bedeutsam sein eine Putz.Hilfe zu bekommen!

In den Zeiten und Situationen, in denen es mir schwer fällt meine Seele zu reinigen, weil es auch wehtun könnte, habe ich einen besonderen Putzmeister an meiner Seite: Christus! Christus wischt die dunklen Flecken meiner Seele weg. Sein Licht leuchtet so strahlend schön, wie das Gelb einer frischen Zitrone des Frühlings. Das Gelb der Zitrone leuchtet so wundervoll gelb, wie bald das Licht der Sonne am Ostermorgen. Mit Christus kann ich meinen Weg INNERLICH zu mir gehen, auch wenn ich mich mir selber oft sauer aufstoße. Jesus, das Licht des Lebens, bringt meine Seele zum Glanz und reinigt ihre Flecke. Ich darf mich selbst annehmen, denn: Bevor ich meinen Nächsten lieben kann, darf ich lernen mich selbst zu lieben.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Der erste Monat ist schon rum und der zweite Monat, der Februar, hat seine Zeit bekommen. Wenn ich ehrlich bin – sehr mag ich diesen Monat nicht. Der Februar ist so ein Schwellenmonat, wo alles scheinbar brachliegt. Mal ist es Winter und dann wieder nicht. Der Frühling schient mal auf und verschwindet wieder. Ein hin und her. Wenig inspirierend wirkt der Februar. Wenigstens werden die Tage langsam wieder heller! Aber vielleicht schaue ich auch nicht richtig und sollte mir ein Beispiel an der Magistra vom Rhein, an der heiligen Hildegard von Bingen, nehmen.

Hildegard war eine ganzheitliche Frau, die immer genau geschaut hat – hingeschaut hat. Achtsamkeit im Blick. Im Februar geht es darum die Dinge des Lebens in den Blick zu nehmen. Innerlich zu werden und auf sein inneres Wachstum zu schauen, so wie in der Natur die Pflanzen jetzt sich auf ihr Frühlingserwachen vorbereiten. Im Blick darauf ist es eine wunderbare Fügung, dass oft im Februar die österliche Bußzeit – die Fastenzeit – beginnt. Eine Zeit der Klärung und so bietet der Februar auf dem zweiten Blick doch Inspirationen an

Nutze doch die Zeit dieses Monats, um in dir nach neuen Zielen, nach alten Träumen, nach fast vergessen Vorhaben zu suchen. Überlege dir, was in deinem Leben in der Vergangenheit liegen geblieben ist, was du im Alltag vergessen oder verschoben hast. Entscheide, ob du es im Winter der Vergangenheit zurücklassen möchtest, oder ob du es neu angehen willst.

Br. Benedikt Müller OSB

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

„Du hast Augen, damit du sehen und alles überschauen kannst. Wo Schmutz ist, wasche ihn ab.“

Hildegard von Bingen setzt die Monate des Jahres immer wieder auch in einen Bezug zum Menschen bzw. zum Leben des Menschen. Im Juli standen die Schultern des Menschen im Blickpunkt, im August sind es die Hände. Das Wirken, Schaffen, Arbeiten unserer Hände zeigt vieles von dem was uns ausmacht. Gleichsam ein Spiegel von dessen, was innerlich in uns vorgeht. Die Art und Weise wie wir bestimmte Dinge greifen oder wie wir schreiben, aber auch wie wir unser Mahlzeiten zu uns nehmen oder unseren Körper pflegen. Die Hände sind der Außenspiegel wie wir über den Dingen und das Leben innerlich denken. Die Hände zeigen uns, ob wir die Lieb zu uns selbst begriffen haben. Die Hände spiegeln uns aber auch wieder, wie wir die Nächstenliebe umsetzten und begreifen. Achten wir bewusst darauf, ob wir alle diese Verrichtungen mit Liebe machen, mit Zuwendung und Mitgefühl. Zollen wir uns und dem anderen selbst Respekt und Achtung für das Schaffen unserer Hände.

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

“Die Eigenschaften dieses Monats zeigen sich in den Händen des Menschen, die viele Werke vollbringen und die Macht des ganzen Leibes in sich vereinigen.“

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Ein ruhiger Regentag. Ich schließe meine Augen und reise in meinen Gedanken weit weg. Meine Gedanken malen einen Schatten über die vergangenen Tage. Ich werde in die Zeit gezogen. Ich fliehe nach Hause, um die Kälte des Nebels nicht zu spüren. Manchmal ist die Welt so kalt und das Leben gemein. Ich suche SCHUTZ! BEI SICH ZUHAUSE SEIN – BEI SICH ZU WOHNEN. Ich wohne in mir im Einklang. Der Friede beginnt in mir selbst. Im Frieden in der eigenen Seele. Dort muss der erste Frieden wohnen, bevor überhaupt Friede auf der Welt werden kann. Das ist letztendlich die Bedeutung von dem, was Jesus meint, wenn er sagt „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“. Der heilige Benedikt greift das Wort HABITARE auf, das bedeutet: „In sich oder bei sich wohnen“. INNERLICH zu werden und sich selbst Frieden zu schenken. Sein Herz weiten und nicht in der Welt vergebens nach Antworten suchen, die nicht gegeben werden können. Oder wie es die amerikanische Schriftstellerin Helen Keller ausdrückt: „Was ich suche ist nicht da draußen, es ist in mir:“ In sich suchen und finden hören. Denn: Schweige und höre in dich und neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden, sagt der Hl. Benedikt. Dann bist du bei dir Zuhause und deine Seele irrt nicht in der Vereinsamung der Welt rum. Dann wohnst du!

(Br. Benedikt Müller OSB)

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Ein Baum steht auf einer Wiese. Tief verwurzelt. Bodenständig steht er verwurzelt in sich wohnend in der Erde, die ihn trägt. Vor dem Baum steht eine Bank. Sie lädt ein zum Verweilen. Eine Tankstelle für Kraft und Ruhe in der Natur. In der Baumrinde des uralten Baumstammes ist ein Herz geritzt. In dem Herz stehen die Worte: „Gott ist Liebe“! Wer wohl diese Inschrift in den Baum geritzt haben mag und warum? Jedenfalls ist so aus einem ganz gewöhnlichen Baum ein besonderer Ort geworden, ein Platz, der einlädt INNEERLICH zu werden, zum Nachsinnen über Gott und die Welt – und vielleicht auch über sich …

In der Lebensbeschreibung Benedikts aus der Feder Papst Gregors des Großen heißt es im dritten Kapitel, Benedikt habe in der Einsamkeit in sich selbst gewohnt, unter den Augen Gottes. Das mag erst einmal fremd klingen, meint aber nicht mehr und nicht weniger, als dass ich mit mir selbst im Reinen bin – und die Mitte gefunden habe, aus der ich leben und Kraft schöpfen kann: die Mitte, in der ich mich als geliebtes Geschöpf Gottes erfahren darf, geborgen und angenommen. Ich bin bei Gott geborgen, weil er die Liebe ist und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott ihm.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Manchmal scheint das Leben mit Möglichkeiten um sich zu werfen, aber wir stehen ratlos vor dem Wegweiser, der all diese Wege vorschlägt. Einige Erfahrungen wurden schon gesammelt. Sicherlich auch Erfahrungen des Scheiterns. Doch es gibt Momente, da scheint guter Rat teuer. Das Leben lädt uns ein, weniger „von außen“, als vielmehr „von innen“ her zu verstehen. Nicht Perfektion für Andere, sondern meinen Weg, den Gott mir unter die Füße legt, zu gehen, ist wichtig. Innerlich werden. In-Sich-Hören. Oder wie der heilige Benedikt schreibt: „Schweige und höre! Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden!“ Die Farbe Indigo steht bildlich für diesen innerlichen Prozess des Hörens. Wenn ich mich selbst liebe, dann höre ich in mein Herz. Das Herz ist der Ort der Liebe. Um meinen Weg zu erkennen und zu gehen, brauche ich die Tugend der Weisheit. Sie ist die Liebe, die sich von innen her versteht. Wenn wir etwas in Liebe anschauen und versuchen zu verstehen, entdecken wir das Wertvolle. Die Liebe, hervorgewachsen aus der Weisheit, ist der Wegweiser, um der göttlichen Spur in mir zu folgen. Machen wir die Erfahrung, das Licht Gottes zu finden, haben wir den Schlüssel zur Weisheit. ER schenkt uns Licht und Klarheit, wenn wir ihm Raum innerlich – in uns – geben. Liebe ist Quelle und Weisheit.

(Team der OASE)