Schlagwortarchiv für: Klostergeschichten

Nur wenige Sonnenstrahlen erreichten zu Frühjahrsbeginn die Wege des Klosterparks. „Hoffentlich findet die Sonne bald unsere Wiese“, dachte der kleine Mönch, als er an einem Sonntagnachmittag zu Beginn der Fastenzeit im Klosterpark spazieren ging und hier und da die ausgetrockneten Blätter vom letzten Herbst sah. Dabei hatten Jeremias, der Nachbarsjunge, und er doch so oft Laub aufgehakt. Der kleine Mönch fror in seinem Habit und so beeilte er sich, wieder in seine warme Klosterzelle zu kommen. Bis es Frühling wird und Ostern gefeiert werden kann, ja, da wird es noch dauern. Und doch vergeht die Zeit bis Ostern sehr schnell, denn im Kloster ist immer was los: Konventwochenende, Benediktsfest, Josefstag und Verkündigung des HERRN. Am vierten Fastensonntag werden leckere Waffeln gebacken – dann weiß jeder, bald ist es soweit: Das Osterfest ist schon ganz nah.

Vorher kommt aber noch der traditionelle Putztag, am Samstag vor Palmsonntag! Da wird das ganze Kloster auf den Kopf gestellt. Frühjahrsputz in den Klosterwelten. Der kleine Mönch und seine Mitbrüder wischen überall. Wollmäuse und Staub werden hinausgekehrt. Und überall riecht es nach frischem Putzmittel. Blumenduft im Klosterpark, denkt der kleine Mönch dann immer, wäre aber auf jeden Fall schöner!

Br. Miguel, der Gärtner des Klosters, hat einiges im Klosterpark zu tun, denn der Frühling hält Einzug. Der Gärtnermönch kehrt die Wege und säubert die Beete. Neues Leben wächst aus der Erde. Es beginnt zuerst damit, dass die Schneeglöckchen überall im Klosterpark blühen. Die ehemalige Kuhwiese bekommt langsam ihre Grünkraft zurück, denn von Tag zu Tag kann jeder sehen, wie das neue Grün des Grases wächst und kräftiger in seiner Farbe wird. Die Tage werden wieder heller. Die Vögel zwitschern am Morgen im Klosterpark. Kraniche und Wildgänse kehren zurück und fliegen über die Klosterkirche. Die Sonne scheint immer wärmer und in der Karwoche ist der Frühling mit dem Osterkurs, der in den Gästehäusern stattfindet, auf dem Klosterberg angekommen. Das Osterfest kann gefeiert werden.

Im Garten des Klosters blühen zur Osterzeit eine Menge Osterglocken und Narzissen in allen Ecken und Winkeln: in den Blumenbeeten bei der Mosterei, im Klosterpark rund um die Marienstatue, auf der großen Weide gegenüber der Tischlerei und Schmiede, auf den holprigen Wiesen rund um die Apfelbäume im Apfelgarten und auch in den Blumenkästen und auf der Wiese vor der Klosterpforte. Stolz richten die schönen gelbfarbigen Blumen ihre Blüten in den sonnigen Frühlingshimmel. Sie sind die ganze Freude von Br. Miguel. Er liebt seine Frühlingsboten über alles. Und die Osterglocken oder Narzissen zu pflügen hat er strengstens verboten. Das wurde sogar extra in der Sonntagsrunde angesagt. Br. Miguel ist nämlich der Meinung, dass seine Blumen Gottes Schöpfung zieren sollten. Er findet es doof, wenn man seine schönen Blumen einfach irgendwo in eine Vase steckt, wo sie am Ende in einer Mönchszelle jämmerlich vertrocknen.

Der kleine Mönch mag den Frühling sehr. Vor allem, wenn die Frühlingstage in der Osterwoche sonnig warm sind und zu einem Spaziergang im Klosterpark einladen. Jeden Nachmittag geht der kleine Mönch in den Klosterpark. Es gibt so viel zu entdecken und die warmen Strahlen der Frühlingssonne tun ihm einfach gut und er fühlt sich wohl.

Gerne beobachtet er, wie die Bienen in die Blüte der Blumen fliegen, um Honig zu sammeln. Dieser Klosterpark-Honig wird eines Tages im Klosterladen verkauft werden. Besonders mag der kleine Mönch die Narzissen und Osterglocken. Auf den ersten Blick sehen sie fast gleich aus, aber der kleine Mönch kann beide Frühlingsboten an ihrem Duft gut voneinander unterscheiden. Narzissen duften gegenüber der Osterglocke nämlich viel stärker. Fast ein betäubender Duft und ein österliches Zeichen, denn Blumen im Frühling sind ein Symbol für das neue Leben. Und an Ostern feiern wir das Leben – die Auferstehung Jesu vom Tod! Osterglocke und Narzisse strecken in der Frühlingssonne ihre Blütenköpfe zum Himmel empor. Der kleine Mönch findet, dass wir wie Osterglocke und Narzisse auch unseren Kopf an Ostern erheben dürfen. Wir dürfen in den Himmel und ins Licht schauen! Denn Jesus ist von den Toten auferstanden. Jesus lebt und wir dürfen mit ihm leben – diese Osterbotschaft macht den kleinen Mönch glücklich. Das Licht der Sonne an Ostern erzählt von dieser frohen Botschaft. Der betörende Duft der Osterglocken und Narzissen ist auch ein Zeichen dafür, dass Jesus den Tod besiegt hat und das Leben stärker ist. Der Duft der Blumen erinnert den kleinen Mönch an den Garten der Ostergeschichte, in dem Jesu Grab war. Oh, wie blumig-schön muss es dort damals am ersten Ostermorgen, als Maria vom Magdala vom Grab kam, geduftet haben. Sicher war damals die ganze Luft in Jerusalem vom Duft der Osterglocken und Narzissen erfüllt. Ihr Duft erinnert an Auferstehung und ewiges Leben.

(Br. Benedikt Müller OSB)

An einem sehr windigen Tag ging der kleine Mönch im Hohlweg spazieren. Er traf auf Jeremias, der in einem Haus am Ende des Klosterparks wohnte. Eigentlich war er ein sehr fröhlicher Junge, aber heute schaute er traurig aus. „Grüß Gott, Jeremias“, begrüßte ihn freundlich der kleine Mönch. „Hallo“, antwortete dieser missmutig. „Oh, was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“ fragte der kleine Mönch. „Gar keine. Ich habe schlechte Laune“, antwortete er. Der kleine Mönch fragte: „Was ist denn passiert? Hat dich jemand geärgert?“ „Ja, der Wind“, antwortete der Junge. Der kleine Mönch erwiderte: „Wie seltsam ist das denn?“ „Gar nicht seltsam, dieser doofe Wind ist echt gemein!“ antwortete Jeremias patzig und begann zu weinen. „Er hat alles kaputt gemacht!“ „Alles?“ wollte der kleine Mönch wissen, „was denn genau?“ Jeremias putzte seine Nase und sagte: „Mein Windrad! In der Schule haben wir ein Windrad gebastelt und ich wollte damit spielen, aber es war so windig. Der Wind hat es kaputt gepustet. Wind ist zu gar nichts nütze! Ziemlich doof vom lieben Gott, so einen Kaputtmacher geschaffen zu haben. Warum ist Gott so gemein und schickt den blöden Wind?“ Trotzig wischte er sich die großen Krokodilstränen aus dem Gesicht. Dann  setzte sich er sich mit einem wütenden Blick auf eine Parkbank, die am Weg stand.

Der kleine Mönch setzte sich dazu und sagte: „Ich verstehe, dass du traurig bist, aber so dumm ist es gar nicht vom lieben Gott, dass er den Wind geschaffen hat.“ „Doch, sehr dumm sogar, der Wind macht alles kaputt und Gott war nicht da, um mir zu helfen!“ Jeremias blieb bei seiner Meinung und schaute den kleinen Mönch mit einer Träne in den Augen an. „Ja, der Wind ist stark“, begann der kleine Mönch tröstend zu erklären, „Gott hat uns Menschen den Wind geschenkt, damit wir seine Kraft nutzen, und das tun wir seit langen Zeiten!“ „Nein! Der Wind macht nur kaputt! Er ist zu gar nichts nütze!“ Beharrlich blieb Jeremias bei seiner Meinung und verschränkte die Arme. „Früher nutzten die Leute die  Kraft des Windes zum Beispiel in Windmühlen, um Getreide für ihr Brot zu mahlen und Holz zu sägen oder auf Segelschiffen, um über die Meere zu segeln!“ sagte der kleine Mönch. Jeremias war einen Moment still, dann blickte er auf. „Ja, das hat mir mal mein Papa aus einem Buch über den Wind vorgelesen. Im letzten Urlaub in Holland haben wir sogar mal eine Windmühle besichtigt!“ sagte Jeremias. „Du siehst, der Wind kann ganz schön viel“, fügte der kleine Mönch hinzu. Da  fiel Jeremias auf einmal etwas Wichtiges ein: „Papa hat mir erzählt, dass der Wind sogar Strom erzeugen kann!“ „Da hat dein Papa recht“, bestätigte der kleine Mönch. „Und weißt du auch wie?“ „Klar, dafür wurden doch diese großen Windräder überall gebaut!“ antworte Jeremias sogleich. „Richtig und weißt du, wie das dort mit der Stromerzeugung funktioniert?“ wollte der kleine Mönch nun wissen.

„Nein, nicht wirklich!“ seufzte Jeremias. „Dann erkläre ich es dir“, antwortete der kleine Mönch. „Die Windräder haben große Propeller, die sich drehen. Durch diese Drehbewegung verwandelt ein Generator im Innern des Windrades die Drehkraft in Strom um.“ „Wow!“ rief Jeremias. Der kleine Mönch erklärte weiter: „Je stärker der Wind weht, desto schneller drehen sich die Flügel des Windrades  und desto mehr Strom lässt sich produzieren. So stark ist der Wind!“ Jeremias überlegte einen Augenblick und fügte hinzu: „Gott sei Dank hat der liebe Gott den Wind geschaffen und die Menschen Windräder erfinden lassen.“ „Ja, denn diese Stromgewinnung schont die Schöpfung und das Gute an Windkraft ist, dass es Wind immer geben wird und uns deshalb der Strom nie ausgehen kann.“, ergänzte der kleine Mönch. „Dann ist der Wind also sehr nützlich!“ antwortete Jeremias. Sein Gesichtsausdruck war nun wieder heiter. „Weißt du Jeremias, die großen Windräder können auch ein Symbol für Gott sein. Vor allem, wenn man traurig ist.“ „Wie meinst du denn das, kleiner Mönch?“ fragte Jeremias neugierig. „Im 10. Psalm fragt der Beter ‚Warum, o Gott, bleibst du so fern‘? Der Beter ist traurig. Manchmal bin ich auch traurig.“ „Du und traurig? Das gibt es nicht!“ fiel der Junge dem kleinen Mönch ins Wort“ „Oh doch,  Jeremias, auch ein Mönch ist mal traurig. Als ich mal ganz traurig war, stand ich am Abend am Fenster meiner Klosterzelle und habe in den Nachthimmel geguckt. Da dachte ich bei mir, wo wohl der liebe Gott nun gerade ist, wo ich doch so traurig bin. Bei mir fühlte ich Gott nicht.“ „So war es bei mir mit dem Windrad auch“, unterbrach Jeremias. Der kleine Mönch sagte: „Ja, so war es bei dir auch und das ist verständlich, denn manchmal spüren wir Gott in der Traurigkeit nicht in unseren Herzen. Als ich einmal traurig war, da schaute ich aus meinem Fenster. Gegenüber auf den Sauerländer Bergen sah ich Windräder. Und die habe ich beobachtet.  Windräder von über 100 Meter Höhe müssen über Blinklichter verfügen, um nachts für Flugzeuge sichtbar zu sein. Wären sie nicht da, dann könnte das Flugzeug im Zusammenstoß mit dem Windrad in große Not geraten.“ „Ja, und was hat das mit der Traurigkeit zu tun? Versteh ich nicht!“, fragte Jeremias. „Warte ab“, meinte der kleine Mönch und fuhr mit seinen Gedanken fort, „schaue ich in einer dunklen, wolkenverhangenen und nebeligen Nacht aus dem Fenster meiner Klosterzelle, dann sehe ich diese roten Lichter der Windkrafträder nicht aufleuchten. Sie sind weg!“ Jeremias unterbrach den kleinen Mönch und sagte: „Quatsch, kleiner Mönch! Auch wenn da Nebel  ist, sind die Lichter doch da. Du siehst sie halt nicht.“ „Richtig“, fügte der kleine Mönch hinzu und Jeremias ergänzte mit einem klugen Blick: „Weil sonst ja auch die Flugzeuge in Gefahr wären!“  Der kleine Mönch nickte und sagte: „Schaue ich aber in einer sternklaren und wolkenfreien Nacht aus meinem Fenster, dann sehe ich deutlich die roten Lichter im Dunkeln leuchten. Sie sind einfach da! Im Gleichklang leuchten sie auf – immer wieder!“ „Sag ich doch, die Lichter sind immer da!“ rief Jeremias freudig aus. „Genau, und dieses Wissen verdeutlicht mir, dass Gott auch immer da ist. Gerade dann, wenn der Nebel der Traurigkeit meine Seele umhüllt. In meiner Traurigkeit weiß ich, dass Gott auch in meinen Dunkelheiten an meiner Seite steht. Wie ein Licht, das mir aus dem Nebel den Weg leuchtet. Gott kann ich vertrauen und auf ihn hoffen: Er ist da.“ „Ich finde es ziemlich cool vom lieben Gott, dass er immer da ist“ rief Jeremias freudig aus, sprang von der Bank auf und rannte los. „He, Jeremias, wo willst du hin?“ rief ihm der kleine Mönch hinterher. Jeremias drehte sich um und ließ den kleinen Mönch wissen: „Nach Hause. Ich bin jetzt gar nicht mehr traurig. Ich bastele mir ein neues Windrad! Auf Wiedersehen, kleiner Mönch, und danke!“ Der kleine Mönch blieb noch eine kurze Weile auf der Bank sitzen und lächelnd dachte er nach: „Gott ist für uns da. Das verrät mir auch sein Name: JAHWE! Und darum kann ich mit dem Psalmbeter einstimmen und am Ende des 10. Psalms Gott immer wieder als König preisen, der mein Herz aufrichtet.“ Mit diesem Wissen setzte der kleine Mönch zufrieden seinen Spaziergang durch den Hohlweg fort.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Der Sommer ist sehr heiß und alles ist ausgetrocknet. Die Schafswiese des Klosters gleicht in diesen Tagen einer vertrocknenden Steppe. Gut, dass Bruder Lukas, der Schäfer, schon sein Heu für den Winter bereitet hat. Es ist Mittagspause, und im Kloster ist es absolut still. Der kleine Mönch liegt unter einem Baum im Klosterpark und hält seinen Mittagsschlaf. Auf dem Kopf trägt er seinen Strohhut aus Tirol. Dieser Hut beschützt ihn vor der Sonne.

Im hinteren Teil des Klosterparks steht ein altes Haus, die ehemalige Mosterei des Klosters. Mittlerweile wurde das Haus renoviert und vermietet. Jetzt wohnt Jeremias mit seiner Familie dort. Jeremias wird bald sieben Jahre alt und hat gerade die erste Klasse in der Grundschule erfolgreich beendet. Darauf ist er stolz und mit sich selbst absolut zufrieden, Mama und Papa aber mit ihm auch. Jeremias kannte den kleinen Mönch ganz gut. Im letzten Winter hatte er einen Barbarazweig vom kleinen Mönch geschenkt bekommen. Eigentlich wollte Jeremias im Sandkasten spielen, aber der Sand war so heiß wie Wüstensand. Er schaute sich um und entdeckte den kleinen Mönch. Kurzentschlossen kletterte er über den Zaun und ging zu ihm. „Gut, wer in diesen Tagen einen Sonnenhut hat“, sagte Jeremias. Der kleine Mönch öffnete die Augen. „Ah, guten Tag, Jeremias! Ja, im Sommer ist ein Hut kein Fehler, da schützt uns ein Sonnenhut auch vor manchem Sonnenbrand.“ Jeremias lachte und sagte mit einem Lächeln im Gesicht: „Gerade wenn man nicht mehr ganz so viele Haare auf dem Kopf hat wie du, kleiner Mönch!“ Der kleine Mönch musste ebenfalls lachen und antwortete: „Ja, man ist mit so einem Teil doch ganz gut „behütet”.“ Jeremias dachte nach. Gut behütet – hatte er davon nicht letzten Sommer bei seiner Einschulung gehört? Auf einmal fällt es ihm wieder ein. Es war ein Spruch aus der Bibel.  „Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele“, sagte Jeremias. „Oh, du kennst diesen alten Bibelspruch aus dem 121. Psalm?“ fragte erstaunt der kleine Mönch. „Habe ich in der Schule gelernt“, antwortete der Junge. „Ist das nicht ein wunderbarer Gedanke: Der liebe Gott behütet uns!“ Jeremias kratzte sich am Kopf und überlegte einen Moment, dann sagte er: „Dann ist der liebe Gott wie ein Hut für mein Leben, unter dem ich gut behütet bin!“ „Gar nicht schlecht gedacht, Jeremias“, entgegnete ihm der kleine Mönch und fuhr fort: „Tatsächlich hat der Hut, also die Kopfbedeckung, seinen Namen von dem Wort, das seit alters her „Schutz” bedeutet.“ Jeremias lächelte und rief freudig aus: „Dann haben du und ich heute entdeckt, das Gottes Behüten und das Tragen eines Huts enorm viel miteinander gemeinsam haben.“ „Ja, richtig“, bestätigte der kleine Mönch und ergänzte: „Der Hut ist ein Symbol dafür, dass ich verstehen kann, was es bedeutet: Gott behütet mich! Wer einen Hut trägt, der weiß: Da ist etwas, was für mich, für meinen Kopf da ist. Wenn die Sonne brennt, oder wenn es zu nieseln anfängt, bin ich beschützt. Ähnlich geht es wohl dem Bauarbeiter, der einen Arbeitshelm auf der Baustelle trägt.“ Jeremias sagte mit einem nachdenklichen Blick: „So ein Bauarbeiterhelm ist ein ziemlich stabiler Hut. Wenn ein Hammer herunterfällt und man einen Bauhelm trägt, dann braucht man sich nicht zu fürchten, von dem Hammer verletzt zu werden.“ „Genau, wer auf dem Bau einen Helm trägt, der fühlt sich viel sicherer!“ antwortete der kleine Mönch. Jeremias überlegte: „Ich trage beim Fahrradfahren einen Fahrradhelm. Falls ich einmal mit dem Fahrrad stürze, ist es wichtig, einen Helm zu tragen. Der Helm schützt und behütet meinen Kopf vor schweren Verletzungen.“ „Nun, beim Sturz mit dem Fahrrad wird es sich nicht vermeiden lassen, dass man Schürfwunden bekommt“, antwortete der kleine Mönch, „aber ja: So ein Fahrradhelm schützt dich vor großen und schlimmen Verletzungen und Gott behütet und beschützt auch.“ „Ja, Gott ist wie ein großer Hut“, sagte Jeremias. „Und das ist wunderbar“, antwortete lächelnd der kleine Mönch. Von der Turmuhr der Klosterkirche schlug es zwei Uhr Mittag, das bedeutete das Ende der Mittagspause. „So, meine Mittagspause ist um. Auf Wiedersehen, Jeremias. Das war ein sehr schönes Gespräch an so einem Sommertag. Zur Erinnerung schenke ich dir meinen Sonnenhut aus Tirol. Wenn du diesen Hut trägst, dann vergiss nie: Gott behütet uns!“ Stolz setzte sich Jeremias den Sonnenhut auf. „Danke, kleiner Mönch, vielen Dank und auf Wiedersehen.“ Und beide gingen ihrer Wege an diesem Sommertag, der kleine Mönch in seinen Arbeitsbereich, Jeremias mit Mama und Papa zum Badesee.

(Br. Benedikt Müller OSB)