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Wachet also…

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Dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Philipp Nicolai liegt das „Gleichnis der zehn Jungfrauen“ aus dem Matthäus-Evangelium zu Grunde.  Und das Evangelium gibt uns, gerade vor dem Hintergrund der „unbequemen Schluss“ zwei wichtige Impulse. Der Erste: Vertrau auf einen gütigen Gott, aber bleibe wach für seinen Anspruch! In diesem Evangelium begegnet uns ein Gott, der nicht nur der liebe und barmherzige, der verzeiht und ein Auge zudrückt ist, sondern immer auch der fordernde und aufrüttelnde Gott, der ernstgenommen und gehört werden will; der uns fragt, was wir aus unseren Möglichkeiten gemacht haben; der uns stört in unserer Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit.

Der zweite Impuls des Evangeliums: Teile, so viel du kannst, aber nicht die Verantwortung für dein Leben! Für deinen Ölvorrat – um im Bild zu bleiben – bist du ganz allein verantwortlich. Die Grundausrichtung deines Lebens, deinen persönlichen Lebensentwurf, deine Ziele, deine Werte kannst du nicht borgen und ausleihen. Verhindern, dass du die Ölkrise kriegst und dein geistliches Leben langsam ausbrennt, dass dein Christsein nur noch auf Sparflamme brennt – das kannst nur du allein. Zeigen, dass du Feuer gefangen hast und dich für die Sache Jesu begeisterst, dass das Licht deines Glaubens leuchtet – das kann dir niemand abnehmen. Ob du die Öl-Tankstellen Gottesdienst, Gebet oder gute Gespräche über Bibel und Glauben nützt, ob du deinen Ölstand regelmäßig prüfst und Reserven anlegst – das liegt allein an dir. Gott – der die Weisheit ist – lässt sich leicht finden.  Such ihn und finde ihn und füll deinen Ölvorrat auf, damit er die Mitte deines Lebens ist und bleibt.

(Auszug aus einer Predigt von unserem Br. Justus Niehaus OSB)

 

Dunkel.Erhellt

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Mit dem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper verbinde ich tiefe
persönliche Erinnerungen an die 1990er Jahre. Eine Zeit in der ich in der Ev. Kirchengemeinde
Mengeringhausen sehr engagiert war. Mit dem Gesangbuch 1995 wurde das Lied regelmäßig
in der Gemeinde zum Advent gesungen. Es berührt zutiefst und spiegelt mein persönlich
spirituelles Empfinden als junger Mann wieder. Dieses Lied ist ein Spiegelbild im Seelenglanz
des adventlichen Sternenlichtes meiner damaligen mit Sehnsucht suchenden Seele. Dieses
Lied wurde für mich zum CREDO meiner spirituellen Lebensbiographie und das fühlt sich auch
heute noch wunderbar an. Ein paar Gedanken zu Jochen Kleppers Lied: An manchen
Dezembertagen scheint es, als würde die Sonne gar nicht aufgehen. Eine bleierne Dämmerung
liegt über der Stadt. Fahles Licht hüllt alles in ein trübes Grau. Dann sehne ich mich nach
einem kalten, klaren Wintertag mit wolkenlosem Himmel; mag die Sonne dann auch nur flach
über dem Horizont stehen, so kündet ihr Licht doch davon, dass die dunklen Tage vergehen.
Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. Wenn ich nicht wüsste, dass die
Dunkelheit vergeht, mein Ausharren in diesen Tagen dauernder Dämmerung wäre sinnlos. Doch
die Erfahrung lehrt mich: die Dunkelheit wird nicht bleiben. Der Tag kommt und mit ihm das
Licht. Deshalb vermag die Hoffnung auf das Licht mich zu trösten und in Vorfreude zu
versetzen. So sei nun Lob gesungen, dem hellen Morgenstern. Auch wer zu Nacht geweinet, der
stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Gott stellt mich
zerbrechlichen, zweifelnden und oft versagenden Menschen vor sein Angesicht, in das Licht
seiner Liebe. Die Dunkelheit vergeht. Sie ist nicht die letzte, alles bestimmende Wirklichkeit.
Gottes Licht erhellt unseren Weg. Sein Licht wird uns umgeben, wenn er uns am Ende zu sich
ruft. Alles Dunkel auf unserem Weg ist deshalb schwindendes Dunkel, vergehende Nacht, weil
Gottes Licht am Horizont des neuen Tages leuchtet. Noch manche Nacht wird fallen, auf
Menschenleid und Menschenschuld. Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die
Rettung her.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Feuer.

            Leben.

Feuer.

            Glaube.

Feuer.

            Wärme.

Feuer.

            Kraft.

 

In einigen Kulturen wird das Feuer als Symbol der Schöpfung betrachtet, da es Leben spendet und Wärme gibt.

Ebenso wird im Neuen Testament das Bild des Feuers verwendet, um den Heiligen Geist darzustellen, wie man es am Pfingstereignis sieht, als Feuerzungen über den Köpfen der Apostel erschienen.

Pfingsten ist ein christlicher Feiertag, der den Empfang des Heiligen Geistes durch die Apostel feiert. Der Heilige Geist gilt als vereinender Geist im Glauben, der die Gläubigen ermutigt, Differenzen zu überwinden und als Gemeinschaft zusammenzukommen.

Das Fest wird oft mit Ritualen und Traditionen gefeiert, wie zum Beispiel dem Anzünden eines Feuers zu Pfingsten und dem Lesen der Bibelgeschichte über Pfingsten.

Ebenso bedeutet das immer näher kommende Pfingstfest auch, dass der Sommer bald beginnt und somit auch mehr Leben, Wärme und Kraft in allen Menschen spürbar großer wird.

(Jenni Auerswald)

 

Es war einmal so fangen viele Märchen an und heute möchte ich ein altes Märchen der Welt an den Anfang setzen:

Die Höhle und die Sonne

Tief in der Erde lebte eine Höhle. Sie war einsam und traurig, weil sie ständig in der Finsternis lebte. Ihre Besucher erzählten ihr jedoch voll Begeisterung von der Sonne, die immer Licht, Wärme und Energie schenkt. Dies weckte bei der Höhle eine große Sehnsucht. Nach einigen Tagen wagte sich die Höhle herauszusteigen, um der Sonne zu begegnen. Es war eine wunderschöne Begegnung, die sie sehr erfreute. Weil die Höhle sehr anständig war, lud sie gleich die Sonne zu sich ein. Dabei warnte sie die Sonne vor der Dunkelheit. Nach einer gewissen Zeit erstattete die Sonne ihren Gegenbesuch bei der Höhle ab. Sie kam herein und fragte: Und wo ist diese Finsternis?

 

Die Sonne bringt ihr Licht mit in die Höhle. Das erinnert mich u.a. an Worte aus dem 139. Psalm:

Und sagte ich: „Die Finsternis soll mich verschlingen,

wie sonst das Licht soll mich die Nacht umgeben!“

vor dir ist auch die Finsternis nicht finster:

die Nacht strahlt wie der Tag,

wie das Licht ist die Finsternis.

 Bei Gott ist selbst die Finsternis LICHT! Denn Gott ist die Liebe und das Licht. Und dennoch meinen Alltag falle ich immer wieder in ein Tief: Dann denke ich pessimistisch, Alles war umsonst. Ich sehe nur noch schwarz. In mir ist alles schwarz. Innere Dunkelheit. Ich bin kritisch und schlecht gelaunt. Fühle mich einsam und traurig. Mein Herz ist eine finstere Höhle

Was soll ich tun? Meines Herzens Tür für das Licht des Ostermorgens öffnen. Mein Herz weit machen und die Sonne der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in mein Herz einziehen lassen: Jesus Christus! Wo Christus ist, dort ist keine Finsternis! Wo Christus ist, da ist Licht.

Jesus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,

wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12).

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ein See in den Alpen. Ein See im Waldecker Land. Die finnischen Seen oder die Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Baden am Baggersee. Schifffahrt auf dem Hennesee in Meschede. Kleine Seen oder ganz große Seen. Wasserspeicher oder Freizeitstätte. Erholungsort oder Naturreservat. Seen sind besondere Naturorte auf dieser Erde. In der Bibel hören wir auch immer wieder von einem bestimmten See: Dem See Genezareth. Jesu stillt hier den Sturm. Am See Genezareth erzählt Jesus den Menschen von Gott. Der See Genezareth ist auch ein österlicher Ort, denn hier begegnen die Jünger den Auferstanden Jesus.

 

Es könnt ein Anfang sein. Zurück auf Los. Da sitzen sie nun in ihrem Boot auf dem See Tiberias, besser bekannt als See Genezareth. An dem Ort, wo alles begann. Sie sitzen da mit leeren Netzen und noch leeren Herzen. Der Mut zum Träumen hat sich ausgeträumt in den Nebel der ängstlichen Resignation ausgeträumt. Ihre Herzen sind leer. Das Feuer nur noch eine flache Glut. Ihre Visionen zerplatzt wie eine Seifenblase. Ja, als ob ihre Erfahrungen mit Jesus ein Spuk waren. Kein Traum mehr von der Königsherrschaft Gottes, die doch mit Jesus begonnen hatte.

 

Und dann treffen sie den auferstandenen Jesu. Er ruft Erinnerungsbilder in ihnen wach. Sie erkennen ihn und spüren. ER ist da! Und dann geschieht das Wunder mit den Fischen. Die Netze der Jünger sind gefüllt, wie damals als Jesus zu seinen Jünger berufen hat. Zu Menschenfischern. Bei Gott ist nichts unmöglich! Und so finden die Jünger, was dem Leben dient: Die Liebe Gottes offenbart sich ihnen im auferstanden Jesus. Und die Jünger kehren reich beschenkt mit Lebensmitteln ans Ufer des Sees zurück! Und das in einem Maße: Unglaublich viele Fische! Tage voller Fülle! Davon haben die Jünger nicht zu träumen gewagt! Ostern heißt: Leere Hände werden wieder gefüllt. Ostern heißt: Traurige werden getröstet! Ostern heißt:  Niedergeschlagene werden aufgerichtet! Ostern heißt:  Hoffnungslose, die in dunkler Nacht sitzen werden vom Feuer am Ufer wie vom Licht des Ostermorgens mit neuer Zuversicht durchströmt. Ostern heißt: Herzen werden mit Licht durchflutet und Totgeglaubte wieder ihres Lebens froh. Das ist was man Auferstehung mitten im Alltag nennt!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Im 36. Psalm heißt es: „Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.“ Kann ich das Licht sehen? Kann ich das Licht spüren? Wenn ich sage, dass ich das Licht sehe, meine ich nicht mehr, dass ich klar sehe? Es gibt Momente im Leben, da sehe ich das Licht. Wenn ich in Südtirol auf einem Berg stehe und ins Pustertal hinabschaue, dann erfüllt die Sonne des Tales Wiesen. Am Pragser Wildsee spiegelt sich das Licht der Sonne im samtgrünen Bergwasser und sanfte Wolken umgeben die Sonne. Oder ich liege im Gras auf einer Alm und schaue in die Wolken, die über mir sanft vorbeiziehen. Wenn ich durch einen Park spazieren gehe und fröhliche Kinder spielen sehe und Menschen fröhlich Lachen hören. Dann werde ich auch fröhlich und meine Augen strahlen, werden klar. Wenn ich im Frühling in der Morgenhore das Licht der Sonne auf dem Altar und dem Kreuz sehe, dann klärt es sich in mir auf. Die Morgensonne. Keine Wolke verdeckt sie. Dann sehe ich klar. Dann sehe ich in solchen Momenten das Licht im Herzen.

In der Osterzeit erinnern mich die Wolken am Himmel an das, was in Jerusalem passierte. Als Jesus am Kreuz gestorben war, da verdunkelte sich der Himmel mit schweren, dunklen Wolken der Trauer. Der Vorhang im Tempel zerriss, aber die Wolken rissen nicht auf. Jesu gestorben. Im Grab. Am Ostermorgen als Maria Magdalena mit den anderen Frauen ans Grab, so stelle ich mir vor, blinzelte durch die Wolken das Osterlicht. Die Jünger fanden die Binden des Leichnams Jesu, aber der HERR war nicht da. Die Leinenbinden abgelegt – die Wolken öffnenden sich für das Licht eines neuen Morgens. Für Christus, den Auferstandenen, der Sonne der Gerechtigkeit. Wolken an Ostern lassen mich durchschauen hin zur Sonne zum Licht der Ewigkeit des Auferstandenen. Und am Ende der Osterzeit spielen die Wolken noch eine tragende Rolle…

(Br. Benedikt Müller OSB)

Gestern, am Aschermittwoch, haben wir das alte Reinigungsmittel Asche kennengelernt und erfahren, dass die Fastenzeit eine Zeit ist, um INNERLICH zu werden und um sich selbst in sich zu reinigen. Werfen wir heute unseren Blickpunkt auf Natur und Haushalt (Küche, Bad etc.). Sie stellen uns viele weitere natürliche und alte Reinigungsmittel vor Augen. Zum Beispiel: Die Zitrone.

Sauer macht lustig – na, in unserem Fall reinigt sie heute mehr. Der saure Zitronensaft ist ein vielseitiges Reinigungsmittel. Damit kann man schlechte Gerüche loswerden. Edelstahl kann man mit Zitronensaft zum Glänzen bringen. Im Badezimmer ist der Zitronensaft auch eins sehr ergiebiger Putzmeister im Kampf gegen Zahnpastakleckse. Und für unseren Körper ist der Saft der Zitrone im Blick auf das Vitamin C eine sehr gute Kraft-Tank-Stelle.

Die Zitrone kann auch ein Sinnbild für die Fastenzeit sein. Manchmal fällt es mir vielleicht in den nächsten Wochen schwer wirklich INNERLICH zu werden. Verständlich! Denn: Wer schaut schon gerne seine Seelenflecken an. Ich habe in meinem Leben schon oft, die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, mal einen INNERLICHEN Frühjahrsputz zu machen. Aber, da kann es bedeutsam sein eine Putz.Hilfe zu bekommen!

In den Zeiten und Situationen, in denen es mir schwer fällt meine Seele zu reinigen, weil es auch wehtun könnte, habe ich einen besonderen Putzmeister an meiner Seite: Christus! Christus wischt die dunklen Flecken meiner Seele weg. Sein Licht leuchtet so strahlend schön, wie das Gelb einer frischen Zitrone des Frühlings. Das Gelb der Zitrone leuchtet so wundervoll gelb, wie bald das Licht der Sonne am Ostermorgen. Mit Christus kann ich meinen Weg INNERLICH zu mir gehen, auch wenn ich mich mir selber oft sauer aufstoße. Jesus, das Licht des Lebens, bringt meine Seele zum Glanz und reinigt ihre Flecke. Ich darf mich selbst annehmen, denn: Bevor ich meinen Nächsten lieben kann, darf ich lernen mich selbst zu lieben.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Heute am 2. Februar wird es noch einmal etwas weihnachtlich!

Auf, Zion, schmücke dein Gemach!

Der Herr ist da, den du ersehnt.

Steh auf und mache dich bereit,

empfange Bräutigam und Braut.

Heute liegt das Weihnachtsfest schon vierzig Tage zurück. Jedes Jahr feiert die katholische Kirche am 2. Februar das Fest der „Darstellung des Herrn“, welches volkstümlich auch „Mariä Lichtmess« (früher Mariä Reinigung, Purificatio Mariae) genannt wird. Vor der Zeit der Liturgiereform endete am 2. Februar die Weihnachtszeit. Traditionell beschloss dieses Fest den weihnachtlichen Festkreis. Es war üblich, erst an diesem Tag die Krippe und den Weihnachtsbaum aus dem Wohnzimmern zu entfernen. Seit der Liturgiereform in der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit nun mit dem Fest »Taufe des Herrn« am ersten Sonntag nach dem 6. Januar.

Worum geht es bei diesem Fest? Die Fest-Botschaft bezieht sich auf das jüdische Reinigungsritual, dem sich auch Maria einst unterziehen musste. Im Alten Testament galt eine Frau laut jüdischem Gesetzt vierzig Tage nach der Geburt eines Sohns als unrein. Darum musste sie im Tempel eine Ritual der Reinigung mit Opfergaben, Tauben oder Lamm, besuchen. Aus diesem Grund wurde das fest auch unter dem Namen Mariä Reinigung bekannt.

Zu seinem Tempel kommt der Herr:

die Eltern bringen Christus dar.

Den das Gesetz nicht binden kann,

er unterwirft sich dem Gesetz.

Jüdische Tradition war es auch, das alle erstgeborenen Söhne – also auch Jesus – Gott als sein Eigentum vorbehalten waren, welche dann im Tempel ausgelöst werden musste. So trug Maria Jesus in den Tempel und er wurde vor Gott dargebracht. Daher kommt auch der Namen des Festes: Darstellung des HERRN!

Tritt, königliche Jungfrau, ein,

bring mit dem Opfer dar dein Kind,

des ew’gen Vaters einen Sohn,

der uns zum Heil erschienen ist.

So brachte man Jesus zum Priester in den Tempel und er wurde dort vor Gott »dargestellt«. Im Tempel begegnet die Heilige Familie den alten Simeon und der alten Hanna. Dabei stimmt Simeon das “Nunc dimittis” (Lukas 2,29-32) an. Mit diesem Hymnus dankt er Gott dankt, dass er vor seinem Tod noch den Erlöser sehen durfte, wie es ihm Gott verheißen hatte.

Was dir verheißen, Simeon,

das ist in diesem Kind erfüllt.

Nun mache allen Völkern kund

das Licht, das ihnen leuchten soll.

Der volkstümliche Fest-Name „Mariä Lichtmess“ bezieht sich auf die Lichter-Prozessionen und dazugehörige Kerzenweihen am heutigen Tag. Kaiser Justinian I. hatte sie erstmalig 542 für Byzanz angeordnet. Diese Tradition wurde dann auch von der römischen Kirche übernommen. An Mariä Lichtmesse werden die Kerzen für das neue Jahr geweiht. Diese Symbolik erinnert uns daran, dass Jesus das Licht der Welt ist.

Herr, dir sei Preis und Herrlichkeit,

der sich den Heiden offenbart,

mit dir dem Vater und dem Geist

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen

Wir wünschen Euch heute einen frohen Festtag, sozusagen ein weihnachtlichen Moment außerhalb der Weihnachtszeit. Ich werde heute Abend, bevor ich meine Krippe in meiner Mönchszelle abbaue, die leuchtende Lichtmess-Kerze davor stellen und dann weihnachtliche Musik hören und vor allem Elisen-Lebkuchen, die ich mir extra aufgehoben habe, essen! Frohes Fest!

Br. Benedikt Müller OSB

 

Der Mai geht und der Juni klopft an die Jahrestüre an. Mit dem Juni kommen die warmen Mittsommernächte. Sommernachtsräume zwischen Mittsommer und Johanni-Tag. Verzauberte Nächte. Geheimnisvolle Lichter. In diesen Mittsommernächten fliegen sie wieder: Die Glühwürmchen und die Leuchtkäfer. Kleine Lichtboten, die in schirmenden Flug die Nächte und uns ein wenig verzaubern und unsere Herzen berühren. Und doch sind Glühwürmchen Glück und Gnade, denn sie tauchen überraschend auf. Sie gibt es nicht überall und nur an wenige Abenden und Nächte im Sommer. Dann ist ihre Zeit wieder vorbei. Eigentlich ist, dass ein bisschen wie bei einer Mückenplage. Sie geht vorbei. Ein paar Tage oder Nächte im Sommer. Aber was bleibt, ist das Glühwürmchen-Glück in unseren Gesichtern. Es hat die Stechmücken vertrieben. Wieder mal der Beweis: Glühwürmchen machen uns glücklich. Sie berühren unser Herz, wenn wir uns berühren lassen. Glühwürmchen tragen etwas Licht in die Welt. In diesem Zusammenhang fällt mir doch eine wunderschöne Bibelstelle ein:

 

Ihr seid das Licht der Welt.

Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel,

sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.

So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen

und euren Vater im Himmel preisen.

(Matthäus 5, 14-16)

 

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ein altes Sprichwort lautet: „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die Sonnenstunden nur.“ Eine Sonnenuhr zeigt, wie ihr Name sagt, den veränderlichen Stand der Sonne am Himmel und somit die Tageszeit an. Als Zeiger dient der Schatten eines Stabes, der über dem Zifferblatt angebracht ist. Dieser Schatten bewegt sich während des Tages über das mit Tagesstunden skalierte Zifferblatt. Die Sonnenuhr muss nach Süden ausgerichtet sein und kann dann bei Sonnenschein die Zeit anzeigen.

Das Sprichwort „mach es wie die Sonnenuhr“ kann ich auch auf mich beziehen. Zwar nicht Hinblick auf die Zeit, die Uhr angesagt, sondern um von ihrer Funktion zu lernen. Ich richte mich am Licht aus. Ich lasse mich vom Licht bescheinen. Das Licht weist mir den Weg durch die Dunkelheit und erhellt meinen Tag.

Jesus Christus ist das Licht der Welt, an ihm können wir uns ausrichten. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung an Ostern hat er der Welt die Erlösung gebracht. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Mit Christus geht es weiter. An ihm können wir uns orientieren und unserem Leben eine Richtung geben. Er ist die Sonne der Gerechtigkeit, die Sonne der Barmherzigkeit und die Sonne der Liebe und des Lebens.

Br. Benedikt Müller OSB (Koordinator für „Jugend & Bildung)