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Manchmal, da geht es einfach nicht schnell genug!

So oft passiert es im Alltag, dass die Dinge nicht schnell genug erledigt werden können, dass man nur noch von einem zum anderen Termin hetzt und man den Blick für die kleinen Dinge vergisst. Und dann möchte meine Uhr auch noch, dass ich meine Schritte dabei erreiche? Doch diese Hektik macht mich eher krank, als mich Gesund und dann bringt es auch wirklich nichts, wenn ich meine Ziele und Schritte erreicht habe, aber meine Gesundheit auf die Probe stelle.

Und dann hilft es, nicht mit voller Geschwindigkeit durchs Leben zu rasen, sondern einen Gang zurückzuschalten und mir die kleinen Momente bewusst zu machen.

Doch mit welcher Geschwindigkeit bin ich im Glauben unterwegs? Finde ich Gott auf der Autobahn oder im Schnellzug? Möglich wäre es bestimmt, wenn man die Landschaft an sich vorbeiziehen sieht. Doch bin ich dabei sicher längst nicht so konzentriert als bei niedriger Geschwindigkeit. Die meisten spirituellen Erfahrungen mache ich eher an einem ruhigen Ort. Wenn ich mich nicht auf den Stress des Alltags konzentrieren muss und einfach mal den Kopf frei habe fällt es mir persönlich leichter mit Gott zu sprechen. Aber auch in Gemeinschaft und mit flotter Musik macht es einfach Spaß den Glauben zu Leben und ihm Ausdruck zu verleihen.

Gibt es also ein Tachometer für den Glauben wie im Auto? Und wenn ja, welche Geschwindigkeit ist am idealsten?

Ich denke das liegt an jeder und jedem selbst. Sicherlich ist ein kurzes Stoßgebet zur rechten Zeit ganz gut, doch kommt die Hilfe auch nur dann, wenn ER meint, dass es an der Zeit ist.

Ich denke die richtige Geschwindigkeit ist dann erreicht, wenn ich eine Balance finde um den Glauben nicht aus den Augen zu verlieren.

Gott zeigt sich oft in den kleinen Dingen des Lebens. Und um die zu entdecken braucht man einfach auch Pausen im Alltag, die einen erden und zur Besinnung führen.

In dieser Fastenzeit wünsche ich Dir, dass auch Du Momente findest um die Geschwindigkeit zu reduzieren und eine Rast zu machen, um den Glauben neu zu entdecken.

(Adrian Knieriemen)

Beim Messgerät Messbecher fällt mir doch sofort auf der Stelle eine Stelle aus der Benediktsregel (unserer Mönchsregel) ein. Im 40. Kapitel schriebt der hl. Benedikt über das rechte Maß des Getränkes:

Regula Benedicti – Kapitel 40

  1. Jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. (1Kor 7,7)
  2. Deshalb bestimmen wir nur mit einigen Bedenken das Maß der Nahrung für andere.
  3. Doch mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Schwachen meinen wir, dass für jeden täglich eine Hemina Wein genügt.
  4. „Wem aber Gott die Kraft zur Enthaltsamkeit gibt, der wisse, dass er einen besonderen Lohn empfangen wird.
  5. Ob ungünstige Ortsverhältnisse, Arbeit oder Sommerhitze mehr erfordern, steht im ermessen des Oberen. Doch achte er darauf, dass sich nicht Übersättigung oder Trunkenheit einschleichen.
  6. Zwar lesen wir, Wein passe überhaupt nicht für Mönche, Weil aber die Mönche heutzutage sich davon nicht überzeugen lassen, sollten wir uns wenigstens darauf einigen, nicht bis zum Übermaß zu trinken sondern weniger.
  7. Denn der Wein bringt sogar die Weisen zu Fall. (Sir 19,2)
  8. Wo aber ungünstige Ortsverhältnisse es mit sich bringen, dass nicht einmal das oben angegebene Maß, sondern viel weniger oder überhaupt nichts zu bekommen ist, sollen die Brüder, die dort wohnen, Gott preisen und nicht murren.
  9. Dazu mahnen wir vor allem: Man unterlasse das Murren.

Den Wert der Maßhaltung begegnet man beim Lesen unserer Mönchsregel immer wieder. Maßhaltung‏‎ ist eine Weise, sein Leben zu führen. Es bedeutet, dass man sich nicht in seiner Arbeit verliert, dass man den gewissen Mittelweg findet. Maßhaltung war insbesondere vielen griechischen Philosophen wichtig. Zum Beispiel hat Aristoteles Maßhaltung empfohlen. Der heilige Benedikt war als gebildeter Mann der Antike mit den philosophischen Gedanken der alten Griechen vertraut. Er verband mit diesen Lehren jedoch gleichzeitig den Sinn der Botschaft Jesu im Evangelium. Maßhaltung zieht sich wie ein roter Faden durch die Botschaft Jesu. Dem heiligen Benedikt ist dieses Maßhalten sehr wichtig. Er traut dem Mönch zu, dass er in allem und in allen Dingen für sich das richtige Maß findet. Sei es das Maß des Gebetes, des Essens, der Arbeit oder der Erholung. Wenn dies alles in einer gesunden Balance zueinandersteht, kann die Lebensqualität gesteigert werden. Die Benediktsregel kann ein spannendes Buch in der Fastenzeit sein oder wie wäre es mal mit einem Besuch in den Kloster.Welten? Bei uns steht die Tür offen. Hereinspaziert und eingetreten. Immer herzlich Willkommen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wenn man an ein Thermometer denkt, kommt einem wahrscheinlich als erstes Wärme, Kälte oder das Messen der eigenen Körpertemperatur in den Kopf.

Im Gebet mit Gott empfinden viele Menschen eine Art Wärme. Sie fühlen sich geborgen und behütet- eine wohltuende Wärme. Die Fastenzeit kann man nutzen, um diese Wärme wieder zu erleben – durch das Besuchen von Gottesdiensten oder das persönliche Gebet mit Gott. Vieles davon geht im Alltag stressbedingt unter. Sich in der Fastenzeit ganz bewusst Zeit nehmen, um Gottes Wärme zu spüren.

Man kann mithilfe eines Thermometers aber nicht nur die persönliche Körpertemperatur messen, sondern es steht symbolisch auch für das persönliche Stresslevel. Wenn die Anzeige auf dem Thermometer zu weit „über null“ ist, dann ist das Stresslevel eventuell zu hoch. Man fühlt sich überfordert, hat das Gefühl am Tag viel zu wenig zu schaffen, weil die To-do Liste einen erdrückt. Man weiß nicht, wo man anfangen soll und man sieht kein Ende der Aufgaben. Jeden Tag kommen neue Aufgaben dazu, obwohl man mit den alten Aufgaben noch gar nicht fertig ist – man fühlt sich schlicht weg überfordert.

Wenn das persönliche Stresslevel allerdings zu weit „unter null“ ist, kann es auch zu Unterforderung kommen. Wenn man beispielsweise in seinem Beruf oder im Privaten unter seinen persönlichen Ansprüchen bleibt oder bleiben muss, dann ist man gelangweilt. Man fühlt sein Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft und fühlt sich unterfordert mit den Aufgaben und Tätigkeiten, die man zu bewältigen hat.

In der Fastenzeit hat man nun die Chance achtsam auf sein Thermometer zu schauen und dies zu justieren. Bei zu viel Stress schauen, wie man seine Aufgaben anders priorisieren kann und vielleicht auch unwichtigere Aufgaben weglassen kann.

Wenn man sich unterfordert fühlt, kann man die Fastenzeit dafür nutzen die Aufgaben und Anforderungen zu erhöhen. Eventuell wieder einem alten Hobby nachgehen oder etwas Neues ausprobieren.

Die Sonnenstrahlen der vergangenen Tage lassen schon auf den Frühling blicken. Die Sonnenstrahlen nutzen, um das eigene Thermometer „auf null“ zu bringen. Achtsam sein für das eigene Empfinden – so, dass es einem gut geht. So, dass man weder unterfordert noch überfordert ist.

(Sophie Rüther)