Schlagwortarchiv für: Nächstenliebe

Im Weinberg stehen die Weinstöcke. An ihnen wachsen die Rebe und an den Reben die Trauben. Eine Traube besteht aus vielen Beeren. Nun Weinbeeren oder Weintrauben sehen untereinander ziemlich ähnlich aus. Und doch ist jede in sich einmalig, sogar im Geschmack. Wir Mönche im Kloster sehen in unserem schwarzen Habit auch alle ähnlich aus. Und doch ist jeder Bruder einmalig und hat seine unverwechselbaren Gaben und Talente.

Nimmt man nun eine Weinbeere von der Weintraube und presst sie, dann kommen kleine Tropfen von Traubensaft heraus. Süß und lecker und beerig. Aber viel Saft bekommt man aus einer einzelnen Beere nicht. Da braucht man schon mehrere davon. Eine Gemeinschaft von Beeren. Liest und erntet man in einem Weinberg von den Weintrauben die vielen Beeren und presst diese, dann sieht es schon anders aus. Dann bekommt eine Menge an Traubensaft.

Aus vielen Trauben wird der Wein! Stimmt nicht ganz! Erst einmal werden Trauben zu Saft. Aus vielen Trauben wird der Traubensaft. Das stimmt! Und aus dem Traubensaft wird Wein. Zwar nicht automatisch, sondern das hängt von vielen Umständen ab. Vor allem braucht es jemand, der sich darum kümmert: Der Winzer.

Der Winzer ist ein schönes Bild für Jesus. Jesus kümmert sich um uns, wie ein Winzer um seine Reben. Jesus hat uns gezeigt, dass wir nicht ein normaler Traubensaft sind, sondern weil Gott uns liebt, sind wir wie ein kostbarer Wein. Aber hinter diesem Bild steckt noch viel mehr. Jesus betont in seiner Botschaft und in seinen Ansprachen, vor allem in den Gleichnissen, immer wieder, dass wir uns kümmern sollen. Um uns selbst, aber vor allem auch um unseren Nächsten, unsere Mitmenschen. Ein Beispiel dafür ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Wenn wir im Sinne Jesu uns um den Nächsten kümmern, dann verwandeln wir im Kleinen jedes Mal die Welt zum Besseren. Dann wir die Welt so, wie Gott sie sich vorstellt. Die Fastenzeit ist wie ein Weinfass, in dem wir zur gegenseitigen Barmherzigkeit und Nächstenliebe reifen können, so wie der Traubensaft im Weinfass zum kostbaren Wein heranreift.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

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Du bist ein Engel! Vielleicht haben wir diesen Satz schon öfter in unserem Leben gehört, wenn wir GUTES für unseren Nächsten getan haben. Du bist ein Engel! Vielleicht haben wir diesen Satz schon öfter in unserem Leben gesagt, wenn wir Hilfe von unseren Nächsten erlebt haben. Engel sind für viele Menschen die Familie, die Freunde und gute Bekannte, die einem in einer schwierigen Situation geholfen oder durch schwere Zeit getragen haben. In solchen Situationen sind wir für einen stärkenden Besuch, für einen lieben Zuspruch und für tragendes Gebete dankbar. Wir fühlen uns gehalten und aufgefangen. Wir fühlen uns getragen und gestützt. Ein Engel für andere sein bedeutet: Mut machen in hoffnungslosen Situationen, Menschen offen begegnen und ihnen in schwierigen Zeiten ein Stück Wegbegleiter*in sein. Gott lässt uns spüren, wo wir gebraucht werden, um unser engelhaften Seiten für den Nächsten und uns Selbst zum Schwingen zu bringen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Dann und wann

wird dir jemand zum Engel

ohne es zu ahnen

vielleicht

wenn dir jemand Raum schafft

zum Staunen und Hören

und du dich aufrichten und frei atmen kannst

wenn jemand mit strahlenden Farben

und neuen Klängen dein Leben bereichert

dich mit beflügelnder Leichtigkeit ansteckt

und Friede in dir wachsen kann

wenn du das Dunkel hinter dir lassen kannst

und dich mit neuem Vertrauen und Mut

deinem Lebenstraum zuwendest

wenn dir jemand zusagt:

Geh deinen Weg, wohin er auch führt

Fürchte dich nicht

Ich bin bei dir

Und: Wie oft bist auch du jemandem Engel

ohne es zu ahnen!

(Bernahrd Kraus)

Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Mit der Liebe schenkt sich ein Mensch dem anderen. Gott verschenkt sich in der Kraft des Heiligen Geistes und in seinem Sohn Jesus in Liebe an uns Menschen. Gott ist liebende Gemeinschaft. Er ist „Wir drei sind eins“. Ein Herz und eine Seele haben, d.h. Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst! Wenn Menschen „ein Herz und eine Seele“ haben, dann beginnt in ihnen alles zu kreisen. In ihrer Mitte schlägt das Herz Gottes. Der Herzschlag der Liebe wird spürbar. Dafür – für die Liebe – steht die Farbe Rot. Dabei ist ein Schlüssel.Wort zur Herz.Tür das „Schenken“. Es gibt viele Dinge, die wir schenken können: Ein Lächeln, Verständnis, Vergebung, Zuhören, unsere Intelligenz, unseren Willen, unsere Verfügbarkeit, unsere Zeit, unsere Talente, unsere Ideen, unsere Mitarbeit, unsere Erfahrungen, unsere Fähigkeiten, unseren Besitz und noch vieles mehr. Es ist wie bei den Pflanzen. Sie nehmen aus der Erde nur so viel Wasser, Salze und andere Dinge auf, wie sie wirklich brauchen. Schenken wir selber alles Überflüssige weg und stellen es den anderen zur Verfügung, dann leben wir das „WIR“, denn Liebe ist Gemeinschaft. Gar nicht so einfach. Jesus hat es uns vorgelebt. Gott schenkt uns dazu ein Übungsbuch. Aus diesem Buch dürfen wir ein Leben lang lernen: Die Bibel. Liebe ist eine Lernaufgabe für das ganze Leben. Möge die Liebe immer mehr der rote Faden unseres Lebens werden.

(Team der OASE)

 

Ich finde einen alten Notizzettel. Wie konnte er herunterfallen und einfach verschwinden? Was darauf stand war mir doch so wichtig, dass ich es auf einen leuchtend gelben Zettel geschrieben habe. Ich wollte es auf keinen Fall vergessen. Und nun ist das, was darauf stand, schon wieder unwichtig geworden. Die verstrichene Zeit hat es einfach unwichtig werden lassen. Aber was ist denn dann überhaupt wichtig, wenn nicht das, was ich extra aufschreibe? Oder schreibe ich einfach das falsche auf?  Wenn ich so darüber nachdenken, steht auf meinem Notizzettel selten etwas, das mir Freude bereitet. Dort stehen immer Aufgaben, die noch erledigt werden müssen.  Was wäre, wenn ich mal etwas Schönes auf meinen Notizzettel schreibe? Indem ich mich z.B. daran erinnere im Frühling mit offenen Augen in die Vorgärten meiner Nachbarn zu schauen. Zu entdecken, dass die Knospen an Pflanzen wachsen und die ersten Winterlinge blühen und die Krokusse sich den ersten zaghaften Sonnenstrahlen entgegenstrecken. Gottes schöpferische Grünkraft ist wieder das! Der Frühling zaubert mich ein Lächeln ins Gesicht. In jedem fröhlichen Gesicht spiegelt sich Gottes Liebe wider, als uns Menschen, kunstvoll erschuf.  Welch Freude! Dazu eine schöne Übung für die nächsten Tage: Ich könnte mich mit einem Notizzettel selber daran erinnern, Menschen zuzulächeln, wenn sie mir auf der Straße begegnen. Also nehme ich einen neuen Notizzettel und schreibe darauf: „Öffne die Augen und lächle!“

(Dorothee May)