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Übermorgen fahre ich nach Südtirol in die Ferien. Die Wettervorhersagen für die nächsten Tage sagen die Hundstage mit viel Hitze voraus. Ich erinnere mich an meinen Südtiroler-Sommerurlaub 2015: Afrika-Hitze auf der Alpen Südseite! Das Wandern viel schwer. Ja, wer an einem heißen Tag im Juli schon einmal eine Wanderung gemacht hat, d weiß was es heißt, wenn man fast ausgetrocknet ist. In der Natur können wir es auch sehen. Die Pfalzen der Bäume um mich herum sind am Verdorren und mancher lässt bereits jetzt seine Blätter, die erst vor kurzen gewachsen sind, hängen und sie sterben heuer schon jetzt ab. Es ist keine grüne Lebenskraft mehr in ihnen. Die heilige Hildegard von Bingen benutzt, bezieht bzw, verwendet das Wort Dürre „ariditas“ auch für einen kranken Menschen, der keine Lebenskraft – keine Grünkraft – mehr in sich hat, weil das Leben manch uns ausdorren lässt. Hildegard, die weise Sybille vom Rhein, verwendet immer wieder starke Bilder, um die Geheimnisse zu offenbaren. Die Hitze des Lebens im Form von Stresses kann uns krankmachen, so dass wir innerlich ausdorren. Schule stressig – Studium nervig – alles dreht sich im Kreis. Es ist kaum noch Kraft in uns. Es fällt uns schwer auf dem Weg des Lebens weiterzugeben. Das Leben gleicht einen ausgedörrten Reiseweg. Das sind die Durststrecken im Leben, an denen uns die Zunge am Gaumen klebt. Jetzt können wir eine OASE gebrauchen, in der wir auftanken dürfen. Eine OASE als spirituelle Tank.Stelle! Zu unserem Kloster gehört seit 40 + 1ahren so eine OASE: Da, wo einen Brunnen fließt, da kann ich innerlich auftanken. Mich stark machen für die dürren Abschnitte im Leben. Mich wandeln – von ariditas zu viriditas!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der heiligen Hildegard von Bingen:

„Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die Seele, den Leib und die Sinne.“

Abschiedsfeier mit Grillfest in der OASE. Times flies – wie doch die Zeit verfliegt. Manchmal scheint es so, als ob die Zeit mit den Wolken dahin hinflog und was bleibt ist ein Augenblick, der Spuren im Herzen hinterlässt. Nun neigt sich für drei Teamer der OASE zwei intensive Jahre (Kjell-Bo) bzw ein intensives Jahr (Helena & Leonhard) – mit vielen Höhen und Tiefen – dem Ende zu. Ihr habt Eure Aufgaben in der OASE mit sehr großem Erfolg zur vollsten Zufriedenheit gemeistert. Für Euren Dienst und Euer großes Engagement in der OASE danken Euch herzlichst die Mönche von Königsmünster.

Fang den Tag von heute

nicht mit den Scherben von gestern an.

Der Tag von gestern,

alle Tage und alle Jahre von früher sind vorbei,

begraben in der Zeit.

An ihnen kannst du nichts mehr ändern.

Hat es Scherben gegeben? –

Schleppe sie nicht mit dir herum!

Denn Sie verletzen dich Tag für Tag

und zum Schluss kannst du nicht mehr leben.

Es gibt Scherben, die wirst du los,

wenn du sie Gott in die Hände legst.

Es gibt Scherben, die kannst du heilen,

wenn du ehrlich vergibst.

Und es gibt Scherben,

die du mit aller Liebe nicht heilen kannst.

Die musst du liegen lassen!

Starte in diesen besonderen Tagen der Fastenzeit mit neuem,

neuem welches nicht in Scherben liegt.

von Leonhard Knab

Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und die Herbstnebel um das Kloster ziehen und geradezu eine Krimi-Atmosphäre auf den Klosterberg zaubern, bietet es sich wunderbar an, in gemütlicher Runde einen spannenden Krimi zu hören und zu erleben. An diesem Wocheneden laden wir zu einem Krimi-Wochenende rund um die Bücher „Sherlock Holmes“ von Sir Arthur Conan Doyle ein. Als er 1886 seine erste Sherlock-Holmes-Geschichte schrieb, ahnte er nicht, welchen Ruhm er mit dieser Figur erlangen würde: Der eigenwillige Detektiv mit Pfeife und Tweedmütze wurde einer der bekanntesten Titelhelden der Literatur. Die spannenden Kriminalfälle des wohl populärsten Detektivs aller Zeiten erreichten weltweite Millionenauflagen und machten Doyle zum reichen Mann. Die Figur des Sherlock Holmes erlangte Kultstatus. Hochspannung, in der sehr stilvollen Atmosphäre der OASE ist für ein vergnügliches, kniffliges Krimiwochenende garantiert. Ein Krimi-Diner ist der Höhepunkt dieses kre-aktiven Seminares.

Datum: 05.11. – 07.11.2021

Ort: OASE Abtei Königsmünster

Referenten: Br. Benedikt Müller OSB, Christoph Gmyrek, Stefan Scharfenbaum

Beginn: Freitag mit „Tea-Time“ um 16.30 Uhr

Ende:  Sonntag gegen 13 Uhr nach dem Mittagessen

Anmeldung & Infos:https://oase.koenigsmuenster.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/JO344/kursname/OP%20OA%20CRIME%20TIME/

Wenn es Zeit wird, Kraft zu tanken, dann ist unser „Koffer voller Möglichkeiten“ genau das richtige Reisegepäck für dich! Angefüllt mit mutmachenden Seminaren, wirksamen Achtsamkeitsübungen und Meditationen bildet er den idealen Begleiter für deine gezielte Auszeit im Jahr 2022.

Ein neues Jahr beginnt. Lass uns den Koffer voller Möglichkeiten öffnen. Manche Dinge lass zurück – ein neuer Anfang steht bevor. Wage deinen Aus.Blick auf das Neue Jahr. Sei auf der Suche nach dem Paradies. Liegt es zwischen Suisse.Italie? Nein, aber der 1. Eurovision Song Contest fand 1956 im schweizerischen Lugano statt. 2002 geht die ESC-Reise nach Italien. An diesem Wochenende möchten wir uns hörend auf den Weg machen, um spirituelle Momente in den Liedern des Eurovision Song Contest´ zu entdecken. Sie können uns Wegbegleiter auf unserem Lebensweg sein. Aber ist nicht das Kloster ein Ort der Stille und des Schweigens? Ja, aber auch ein Ort des Klangs und des Rhythmus. Koster.Klang – ein Wochenende in den Klosterwelten mit viel Ruhe und Entspannung. Eine Lern- und Vorbereitungswoche in den Klosterwelten: Abi.Vorbereitung. In dieser Woche hast du die Möglichkeit dich in der entspannten Atmosphäre der Oase in aller Ruhe auf das Abitur vorzubereiten. Nicht zu viel lernen, auch Staunend können, denn Staunen hält das Glück lebendig. Entdecke den Spiegel.Glanz und die Wunder des Alltags. Wenn ich fliegen könnte – ein Wochenende voller Traumreisen: Wind.Hauch (Pfingstkurs)! Ein Wochenende, um die Seele baumeln zu lassen. Dem Stress und den Anforderungen von Schule, Studium, Ausbildung oder Beruf mal entfliehen zu können. Schenk dir selbst ein paar Ferientage über Pfingsten in den Kloster.Welten und schöpfe neue Kraft für deinen Alltag. Sommerzeit – Gartenzeit. Nun: Der Garten ist der perfekte Ort für einen Mord. Crime.Time! Mord im Kloster.Sommergarten. Wenn der Garten zum Tatort wird, gibt es keine bessere Ermittlerin als die passionierte Hobby-Gärtnerin Miss Jane Marple. Vom Klostergarten in den Wald! Der Wald ist ein vielseitiger Lebensraum. Er ist durch seine wunderschön-alten und kraftvoll-starken Bäumen ein zauberhaft-verwunschener Ort voller alt-mythischer Geheimnisse. Wald.Baden – an diesem Wochenende wollen wir auf eine Entdeckungsreise gehen und Gottes Spuren in der Schöpfung suchen und finden. Ein Waldwochenende als spirituelle Aus.Zeit und Wohlfühl.Erlebnis für die Seele. Dann kommen die Sommerferien! In der Familien.Woche wollen wir uns wieder gemeinsam mit Eltern und Kindern eine Woche lang von einer „etwas anderen Welt“ verzaubern lassen. In diesem Jahr begleiten uns die Abenteuer von Pinocchio! Das neue Schuljahr startet Kunter.Bunt mit der Entdeckungsreise zum Inneren Kind! Zu einer solchen Reise in das Land des Kindsein möchten wir gerne einladen, um so das innere Kind zu wecken. Im Buch „Der kleine Prinz“ von Antonie de Saint-Exupéry lesen wir „Man sieht nur mit dem Herzen gut! Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!“ Die Worte des Fuchses wecken Herz.Klopfen. An diesem Wochenende möchten wir dem Symbol „Herz“ Raum schenken und herzensschöne Momente aufschließen. Jetzt erfüllen wir einen Herzenstraum: Im Jahr 2022 zaubern wir wieder die klassische Traum.Zeit aus unserem Koffer voller Möglichkeiten. Gerade die Stimmung des Novembers – das Ende des Kirchenjahres – bietet sich an, einen Blick durch sein persönliches Zeit.Fenster zu wagen und innezuhalten. Denn: Jede Zeit ist deine Zeit! Ein Klassiker in der OASE: Das Märchenwochenende! An diesem Wochenende im Advent wollen wir den ganzheitlichen Zauber der Märchen an den vier Jahreszeiten entdecken. Märchen.Zauber schon alt, aber immer wieder neu! Dezembernächte. Lichter in den Fenstern Die Adventszeit ist die Zeit der Lichter. Schenk dir deinen persönlichen, adventlichen Licht.Blick in der entspannenden Atmosphäre der Oase! Silvester im Kloster? Bevor wir unseren Koffer voller Möglichkeiten schließen, wollen wir feiern: Silvester im Kloster! Entzünde dein Feuer.Werk – bunt und glitzernd! Entzünde ein Feuer in dir. Erlebe die Silvesternacht in Licht & Klang in der Abteikirche und feiere danach mit uns in der OASE in das NEUE JAHR.

 

28.01.-30.01.2022 Aus.Blick
04.02. -06.02.2022 Suisse.Italie
18.03.-20.03.2022 Kloster.Klang
19.04.-24.04.2022 Abi.Vorbereitung
22.04.-24.04.2022 Spiegel.Glanz
03.06.-06.06.2022 Wind.Hauch
24.06-26.06.2022 Crime.Time
01.07.-03.07.2022 Wald.Baden
10.07.-17.07.2022 Familien.Woche
19.08.-21.08.2022 Kunter.Bunt
16.09.-18.09.2022 Herz.Klopfen
14.10.-16.10.2022 Traum.Zeit
11.11.-13.11.2022 Zeit.Fenster
02.12-04.12.2022 Märchen.Zauber
16.12.-18.12.2022 Lichtblick
29.12.2022-01.01.2023 Feuer.Werk

Traumzeiten in den Kloster.Welten – Seminare für Menschen ab 16 Jahren

Der Brunnen vor der OASE (Abtei Königsmünster) lädt die Pilgernden des Lebens zur Ruhe ein. Station auf dem Lebensweg halten. Ein Besuch in der OASE mit vielen kre-aktiven Momenten bringt Seelen-Saiten zum Schwingen. In jedem Menschen findet sich der Wunsch, in die Tiefe zu gehen, sei es in Freundschaften, im Glauben, in vielen Gesprächen. In der OASE kannst in die Tiefe gehen, um zu wachsen. Zeitenwende – zwischen Sommer und Herbst. Erntezeit. Gerade die Stimmung des Herbstes bietet sich an, persönlich innezuhalten und den persönlichen Erntekorb des Jahres zu betrachten. Die Einsamkeit der Rose lädt hierzu ein. Herbst, die Tage werden wieder dunkler und wir ziehen uns in unsere Häuser und Wohnungen zurück, um es uns gemütlich zu machen. Bei sich zuhause sein und unterwegs sein scheinen sich auf den ersten Blick auszuschließen. Dennoch gehören sie zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und die Herbstnebel um das Kloster ziehen und geradezu eine Krimi-Atmosphäre auf den Klosterberg zaubern, bietet es sich wunderbar an, in gemütlicher Runde einen spannenden Krimi zu hören und zu erleben. Willkommen zu CRIME TIME! Sind wir achtsam, dass unser innerliches Licht brennt und somit für uns und den Nächsten leuchten kann? Wachet also! Das Himmelreichbild von den fünf törichten und fünf klugen Jungfrauen will uns zur Achtsamkeit und Wachsamkeit motivieren. Vom Zauber der Märchen verwünschen lassen. Märchen bergen ein Zauberwort, durch das die Welt und unser Leben zur Wunderwelt werden können. Die Verzauberung die Märchen bewirken, geschieht durch die Begegnung mit einer inneren Wahrheit. Es ist die Wahrheit, wie Leben geht und wie es reift. Adventliche Abendzeit. Sterne am Himmel. Leuchtende Wegweiser. Sternstunden! Sterne sind für alle da. Der Himmel geht über allen auf. Sterne stehen für Träume als Zeichen der Zukunft. Wir sollen unsere Träume nicht nur träumen. Schenk dir deine Traumzeit in der OASE. Silvester im Kloster? Warum micht! Öffne deine Herzens.Tür und feier mit uns ins NEUE JAHR!

24.9. – 26.9. In die Tiefe gehen, um zu wachsen

1.10. – 3.10. Die Einsamkeit der Rose

22.10 – 24.10 Bei sich zuhause sein

5.11. – 7.11. CRIME TIME

19.11. – 21.11. Wachet also!

3.12. – 5.12. Die zauberhafte Welt der Märchen

17.12. – 19.12. Sternstunden

29.12.21 – 1.1.22 Herzens.Tür (Silvestertreffen)

Info & Anmeldung:

https://oase.koenigsmuenster.de/oase-kursprogramm/ 

Typisch! Oyyy! Obwohl es heute im Sauerland regnet strahlen wir dennoch! Heute ist es soweit: Wir dürfen seit November 2020 endlich wieder Gäste empfangen. In den letzten Wochen haben meine Praktikanten wirklich sehr sorgfältiger Fleißarbeit, die Verschönerungsarbeiten in der OASE, durchgeführt. Passend zur Eröffnung zeigt sich OASE etwas verändert. Wunderschön und wunderbar ganz wundervoll! Danke, an alle Helfer und Spender!!!

Staionen: Verschönerung der OASE

 

Die Zertifikatsverleihung der OBERSTUFENAKADEMIE & STUDIUM GENERALE findet am heutigen 28. Juni 2021 in der ABTEIKIRCHE der Abtei Königsmünster statt. Als Festrednerin dürfen wir die Künstlerin Sarah Borowik-Frank begrüßen. Sarah Borowik-Frank kam in Zittau in einem Flüchtlingsheim zur Welt. Ihr Vater ist Bildhauer aus Tadschikistan, ihre Mutter Innenarchitektin aus der Ukraine. Sie ist die Enkelin der jüdischen Professorin und Lyrikerin Lia Frank und Nichte des jüdischen Filmemachers Herz Frank. Als Sarah vier Jahre alt war, zog ihre Familie nach Konstanz, da es in Zittau kein jüdisches Leben und keine aktive Gemeinde gab. In Konstanz fand sie in der Gemeinde von Shimon Nissenbaum ein zu Hause. Sarahs Leben ist geprägt von der jüdischen Kultur und der Erfahrung mit Antisemitismus.

Die Oberstufenakademie der Abtei Königsmünster ist seit 20 Jahren fest in der südwestfälischen Bildungslandschaft verankert. Hier wird jungen Menschen ein Rüstzeug mitgegeben, das ihnen in ihrem späteren Berufsleben auf vielfältige Weise von Nutzen sein kann. Ergänzt wird die Akademie seit einem Jahr durch unser neues Bildungsangebot für Studierende STUDIUM- GENERALE. So freue ich mich, dass in diesem Jahr 41 Absolventen/Absolventinnen ihr Zertifikat über eine erfolgreiche Teilnahme an der Oberstufenakademie und zum vierten Mal im Rahmen von STUDIUM- GENERALE entgegennehmen können. Folgende Schulen stellen in diesem Jahr die Absolvierenden: Gymnasium der Benediktiner Meschede (1), Gymnasium St. Christopherus Werne (3), Anne-Frank-Gymnasium Werne (2), Gymnasium Johanneum Wadersloh (2), St. Ursula Gymnasium Neheim (3), Gymnasium Sundern (10), Gymnasium St. Michael Paderborn (4), Gymnasium Maria Königin Lennestadt (1), Gymnasium Stadt Warstein (1), Walburgisgymnasium Menden (3), Liebfrauenschule Mühlhausen in Grefrath (1),  sowie Studierende vom Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg Warburg (6), vom Berufskolleg  St. Canisius-Stift Ahaus (1), FH Meschede (1), Johannes Gutenberg Universität Mainz (1), Westfälische Wilhelms-Universität Münster (1).

Der hl. Benedikt schreibt in seiner Regel, dass Gäste dem Kloster nie fehlen sollen (RB 53).

Auch daher war das vergangene Jahr mit seinen Einschränkungen für unsere Abtei nicht einfach. Lediglich im Sommer konnte der Gastempfang eine Zeit lang stattfinden. Nun freuen wir uns jedoch um so mehr, endlich wieder eine Aussicht auf die Wiedereröffnung der Gästehäuser zu haben.

Derzeit planen wir, die Gästehäuser ab dem 5. Juli wieder zu öffnen. Im Haus der Stille und in der OASE – unserem Jugendgästehaus – werden dann wieder Gastaufenthalte möglich sein.

Dies gilt ebenfalls für die Durchführung der Kurse gemäß unserem Kursprogramm.

Im „Normalbetrieb“ unserer Abtei ist es ebenfalls vorgesehen, dass männliche Einzelgäste einige Tage in der Klausur, dem Wohnbereich der Mönche, verbringen können. Da sich aber in unserer Gemeinschaft auch alte und besonders durch das Coronavirus gefährdete Menschen befinden, wird diese Möglichkeit vorerst leider nicht gegeben sein. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Für alle anderen Gäste heißt es dann ab 5. Juli wieder: „Herzlich willkommen! – Wir freuen uns auf Dich!“ Hier schon einmal ein erster Einblick auf unsere tollen Kursangebote für den Herbst 2021!

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Mit dem ESC den Engeln näher

Zahlreiche Eurovisionsbeiträge enthalten christliche Botschaften – so viele, dass in einem Kloster im Sauerland sogar zu ESC-Songs gebetet wird. „Dr. Eurovision“ Irving Wolther war dabei.Gedämpftes Licht fällt durch die kleinen Fenster in den achteckigen Raum, der von einem riesigen Radleuchter dominiert wird. Umringt von Blumen und Kerzen thronen auf einer Staffelei eine Jesus- und eine Marien-Ikone und richten ihren Blick auf fünf Jugendliche, die im Gebet versunken der sonoren Stimme eines Benediktinermönchs lauschen: „Dir ist verheißen, dass du neues Leben finden wirst. Dort, wo du es bisher vielleicht am wenigsten vermutet hast. Die Zukunft ist noch ein weites Feld. Und ein Engel spricht: Fürchte dich nicht! Brich auf! In ein anderes Land, weit weg von hier …“ Und plötzlich erklingt aus einem Ghettoblaster die fröhliche Stimme von Zoë und entführt die Betenden in ein „pays loin d’ici“. Zufrieden blickt Bruder Benedikt in die Gesichter der jungen Menschen, die andächtig dem österreichischen ESC-Beitrag lauschen. Es ist nicht die letzte Song-Contest-Melodie, die im Laufe des morgendlichen Engelgebets erklingen soll.

Beten zu Grand-Prix-Musik

Wir befinden uns in der Abtei Königsmünster im sauerländischen Meschede. Dort finden seit 1981 so genannte Besinnungstage statt, die Kindern und Jugendlichen einen neuen Zugang zum christlichen Glauben ermöglichen sollen. Neben verschiedenen Freizeitaktivitäten zählt dazu auch das gemeinsame Gebet. Und weil Popmusik einen niederschwelligen Zugang zu existenziellen Fragen ermöglicht – zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens –, stellt Bruder Benedikt seine persönliche Song-Contest-Begeisterung in den Dienst der Kirche und versucht die jungen Menschen mit ESC-Beiträgen zu erreichen: „Moldau 2013, [„O mie“ von Aliona Moon, Anm. d. Red.] ist zum Beispiel ein Super-Lied zur Schöpfungsgeschichte“, erklärt der Mönch. Und wenn man sich den Text genauer anschaut, ahnt man, was er damit meint, denn dort heißt es: „Zwischen Sonne und Regen entstehen Tausende Farben, doch wir sehen nur Wolken. Wir schufen uns Erinnerungen, die wir selbst zerstörten.“

Songs mit religiösen Botschaften

In der über 60-jährigen Geschichte des Eurovision Song Contests gibt es eine ganze Menge Beiträge, die sich mit Glaubensdingen beschäftigen – man denke nur an den serbischen ESC-Siegertitel „Molitva“ (Gebet) von Marija Šerifović. Das Gebet zum Thema hatte auch der allererste portugiesische Beitrag „Oração“ im Jahr 1964. Interpret Antonio Calvario soll auf der Bühne in Kopenhagen zum Ende seines Vortrags sogar höchst dramatisch auf die Knie gesunken sein. In vielen Texten wird Gott in Liebesdingen angerufen, doch wer genau hinhört, vermag auch in ganz unverfänglichen ESC-Beiträgen religiöse Botschaften zu entdecken. So kann ein gläubiger Song-Contest-Freund im Text zu „Here For You“ von Maraaya göttlichen Trost finden:

When you’re down, down low
Sinking in the undertow
When you’re down, down low
You know that I am here for you
Wenn du ganz, ganz unten bist

Und der Sog der Strömung dich hinabzieht

Wenn du ganz, ganz unten bist

Weißt du, dass ich für dich da bin

 

Unerschöpflicher Fundus

Die Palette der eingesetzten Song-Contest-Beiträge reicht von Kroatien 1998 („Neka mi ne svane“ – Hoffnung auf den neuen Morgen) über Irland 1996 („The Voice“ – Erlösung durch das Wort Gottes) bis zu Israel 2016 („Made of Stars“ – Vergänglichkeit und Auferstehung). Selbst Marie Maries Vorentscheidungsbeitrag „Cotton Candy Hurricane“ vermag der Mönch noch himmlische Verheißung zu entlocken: „Es geht darin ja um Liebe, und die Liebe ist Gott und im Himmel ist nur Süßigkeit.“ Doch warum eignen sich gerade ESC-Songs so sehr für die religiöse Andacht? „Sie vermitteln oft ein positives Weltbild und transportieren innerhalb von drei Minuten große Emotionen“, erklärt Bruder Benedikt. „Genau diesen Aspekt nutzen wir in unseren Gebeten – die Musik als Brücke zwischen spirituellen und lebensbegleiteten Texten.“ Das funktioniert natürlich nicht mit jedem Song: „‚Hard Rock Hallelujah‘ würde vom Text her gehen, aber nicht die Band – da würden die Jugendlichen anfangen zu lachen“, weiß der Mönch.

Begeisterung wecken

Mit seiner ESC-Leidenschaft erreicht Bruder Benedikt allerdings nicht nur die Teilnehmer der Besinnungstage, sondern auch die Praktikantinnen und Praktikanten, die ihm in der Bildungsstätte der Abtei bei der Organisation der Jugendfreizeiten behilflich sind. Denn wenn sich der Fan-Mönch im Internet darüber informiert, was die anderen Länder so in den Wettbewerb schicken, begeistert er auch die jugendlichen Helfer für sein Hobby: „Ich finde es immer wieder interessant, was der ESC ein verbindendes Gesprächsthema ist, wenn man so viel darüber weiß“, staunt Praktikant Christian Lehmgrübner. Denn das junge Assistententeam ist nicht nur über den aktuellen Jahrgang informiert, sondern kennt sich auch mit älteren Jahrgängen bestens aus: „Ich zeige ihnen hin und wieder das eine oder andere Schmankerl aus 60 Jahren ESC“, lacht Bruder Benedikt. „Teamliebling ist übrigens ‚Dancing Lasha Tumbai‘ von Verka Serduchka. Das haben wir aber noch nie im Gottesdienst gespielt.“

(Artikel von Dr. Eurovision – August 2016 auf www.eurovision.de)