Auf der Leiter des Lebens empor zu den Momenten des Glücks. Manchmal sind sie hart erarbeitet, wie ein gutes Schulzeugnis oder eine gelungene Arbeit. Öfter noch sind sie uns einfach geschenkt: Beim Anblick von etwas unsagbar Schönem oder in der Begegnung mit einem geliebten Menschen. Glücksmomente erfreuen uns; sie wecken aber auch die Sehnsucht nach Beständigkeit. Glückselig zu werden. Wir haben das Gefühl auf der Leiter des
Lebens emporzusteigen. Aber: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Die Erfahrung, dass Lebenspläne unverhofft platzen können, machten Menschen schon immer. Es ist das Gefühl die Stufen der Leiter wieder hinunterzufallen. Auf den Boden der Tatsachen zu plumpsen. So erging es auch Maria – Miriam, einen jungen Mädchen aus Nazareth. Maria wird mit einer Nachricht konfrontiert, die ihr Leben auf einen Schlag ändert. Bei Maria war es die unerwartete Schwangerschaft. Danach ist nichts mehr wie vorher. Die Frage lautet, wie man nun seinen Weg auf der Lebensleiter weitergehen kann? Nach oben? Nach unten! Maria hat bei aller Ungewissheit JA dazu gesagt, das Kind zu bekommen. Gott ist die Leiter vom Himmel herabgestiegen, damals als die von den Propheten verheißene Fülle der Zeit angebrochen war. Gott wurde in Jesus ein Mensch unter Menschen. Gott ist sein Schöpfungswerk hinabgestiegen oder eingestiegen? Gott ist die Himmelsleiter zu uns herabgestiegen. Denn er will auch in Freude und Glück, in Sorgen und Kummer, in Jugend und Alter, in Krankheit und Tod für uns der ICHBIN-DA sein.
(Br. Benedikt Müller OSB)