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Endlich Ostern! Ostern ist nicht nur das älteste, sondern auch wichtigste Fest der Christen. Wir feiern die Auferstehung Jesu vom Tode. Das ist auch die zentrale Achse des christlichen Glaubens, dass wir an die Auferstehung Jesu glauben. Oder anders ausgedrückt. Wir glauben, dass Gott Jesus zwei Tage nach seinem Tod ins Leben auf der Erde zurückgeschickt hat. 40 Tage lang war Jesus nochmals bei seinen Jünger*innen. Er hat sie getroffen und noch manche Wunder gewirkt bzw. Dinge erledigt haben. Erst dann hat er die Erde für immer verlassen haben. An dieses Ereignis erinnert uns 40 Tage nach Ostern der Feiertag Himmelfahrt. Aber die Osterzeit dauert noch 10 Tage länger. An Pfingsten sind diese 50 Ostertage vorüber – dazu dann an anderer Stelle mehr. Osterbräuche wie das Eierfärben entstanden erst viel später. Das Ei ist ein Symbol für die Auferstehung. Von buntgefärbten Ostereiern wird zum ersten Mal im 13. Jahrhundert berichtet. Zum Osterfest selbst gibt es viele fröhliche Bräuche. Vielleicht kennst Du einige, wie z.B. Eier bemalen, Osterwasser, Osterspaziergang, Osterlamm aus Kuchenteig, Osterfeuer, Eierlauf, Eier pülvern u.v.m…! Auf das Osterfest bereiten sich Christen ab Aschermittwoch nach Fasching in der Fasten- bzw. Passionszeit vor. Sie dauert 40 Tage. Manche Christen fasten in dieser Zeit und denken mehr als sonst über ihren Glauben und über ihr Leben nach. In der Passionszeit liegen auch der Palmsonntag, der Gründonnerstag und der Karfreitag.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Harte Schale und weicher Kern. Was wissen wir alles über das Ei? Hühnereier sind ohne Zweifel ein wohlschmeckendes Nahrungsmittel. Doch Biologisch gesehen dienen sie der Fortpflanzung. Wenn das Ei vom Hahn befruchtet wird und nicht nach kurzer Zeit auf dem Frühstückstisch landet, entsteht daraus ein Lebendiges Küken. Jedoch anders gesehen hat das Ei an Ostern eine sehr große Tradition. Im Christentum wurde das Ei zum Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Von außen wirkt es kalt und tot, doch aus seinem inneren erwächst neues Leben. Somit stand das Ei Symbolisch für das Grab in Jerusalem, aus dem Jesus Christus am Ostermorgen von den Toten auferstand. Deswegen ist das Ei bei Groß und Klein das Ei vor allem mit dem Osterfest in Verbindung gebracht.

(Ingmar Janböcke – Praktikant)

(Bild: Weg im Wald meiner Kindertage in Mengeringhausen)

Mein persönlicher Emmaus-Weg oder wie ich Gott im Herzen spüren lernte

Als Kind war die Kar- und Osterwoche eine wundervolle Woche. Im Kindergottesdienst am Palmsonntag hörte ich die Geschichte von „Jesu Einzug in Jerusalem“ – all die biblischen Geschichten sog ich auf und erlebte sie in meiner Phantasie, als ob ich dabei war. In der Karwoche durfte ich immer ausgeblasene Eier bemalen. Am Kardienstag sammelte ich schon einmal Ostermoos. Und am Gründonnerstag gab zum Mittag es immer „Grüne Soße“ und die „Soleier“ wurden zu bereitet. Am Nachmittag baute ich mein Osternest. Still war der Karfreitag und schon als kleiner Junge besuchte ich den Karfreitags-Gottesdienst und mich berührte der Kreuzestod unseres HERRN Jesus. Es gab Fisch zum Mittag und keine Salami zum Abend. Aber die Jesus-Filme liebte ich! Ich erinnere mich, dass mein Vater am Karsamstag immer persönlich die Ostereier färbte. Nach dem Färben wurden die Eier mit Speck poliert und dann rochen sie so herrlich. Diesen Duft werde ich nie vergessen. Am OSTERSONNTAG noch vor dem Frühstück schauten wir, ob der Osterhase etwas gebracht hatte. Hatte er! Die Nester waren immer sehr gefüllt. Danach frühstückte die ganze Familie festlich im Esszimmer. Vor dem Mittagessen ging ich fröhlich zu meiner Tante Grete. Bei meiner Paten- und Großtante Grete hatte ich jedes Jahr ein Osterfest. Tante Grete war Waldarbeiterin und eine tolle Frau. Vielleicht meine persönliche Krösa-Maja. Am Nachmittag ging es in den Mengeringhäuser Wald und wir suchten Ostereier. Ich war immer faszinieret viele Eier doch der Osterhase verloren hatte und bemerkt nie, das Papa immer wieder dieselben Eier auf den Weg fallen ließ. Auf einer Wiese wurden dann die Eier gepülvert. Aber das fand ich doof, weil die schönen bunten Eier kaputt gingen. Dann ging es weiter durch den Wald. Ich lief oft vorweg und untersuchte etwas am Wegrand. Toll, dann wurde ich von meinen Geschwistern und Eltern überholt. Ich erinnre mich aber auch, dass es Momente gab, in denen ich trotzig zurückblieb, weil mir der Weg zu weit und mühsam war. Ich lief hinterher. Da fühlte ich mich allein und rannte schnell zu meinen Eltern. Und dann wieder vorne weg! Plötzlich bemerkte ich, dass jemand mit einem großen Hund entgegenkommt. Es dauert nicht lange, da suchte ich die Nähe der Eltern und nahm schnell Mamas Hand. An Mamas oder Papas Hand war auch ein großer Hund kein Problem. Hand in Hand mit Mama oder Papa, da fühlte ich mich sicher und geborgen. Wo mich einer bei der Hand nimmt, entsteht Vertrauen. Und das ist eine ganz wichtige Basis für unser Leben. Weil da, wo Vertrauen fehlt, die Herzens.Kraft zum Leben fehlt. Wenn ich vertrauen kann, dass andere zu mir halten, mich unterstützen, mich nicht hängen lassen: Da kann ich dann auch selbst Mut zum Leben haben. Der Prophet Jesaja nimmt eine solche Ur-Vertrauens-Erfahrungen als Bild für die Begleitung von Gott: „Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir.” Wenn ich weiß, dass Gott mir nahe ist, wächst Vertrauen ins Leben. Und genau dazu will uns der Advent mit seiner besonderen Atmosphäre sensibleren: für das Urvertrauen in Gott. Nach dem Spaziergang gab es zum Kaffee „Frankfurter Kranz“ – statt mit Mandeln wurde er mit Schokostreuseln und bunten Zuckereiern verziert. Am Ostermontag ging ich den Kindergottesdienst und am Nachmittag fuhren wir nach Fuldabrück die Tanten und Onkels besuchen. Da war auch der Osterhase! Meine Kinderseele war zu tiefst beglückt und in mir war Frieden. Denke ich heute an das Ostern meiner Kindheit im lieben Elternhaus zurück, dann bin ich nur dankbar. Meinen Eltern vor allem. Und Gott. Noch heute lassen mich diese Erinnerungen glücklich sein und schenken mir Kraft. Wie diese Erinnerungen auf den Bildern: verschieden Ostern meiner Kindertage! Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Osterzeit – der auferstanden HERR sei mit Euch!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ostern 1980 an der Hand von Papa und Mama im Mengeringhäuser Wald

Na nu? Schon wieder ein Ei? Ja – denn: Ostern ist Eierzeit. Ob ein Eier gekocht oder roh ist, kann ich dran feststellen, in dem ich es drehe. Wir wissen auch, dass in einem Ei ein Küken heranwächst. Eines Tages wird das Küken die Eierschale durchdringen und herausspringen. Das Ei ist ein tiefsinniges-österliches Symbol. Jesus kam aus dem festverschlossen Steingrab, wie das Küken aus dem Ei. Keiner hat damit gerechnet. In Jesu Auferstehung zeigt uns Gott, dass wir mit ihm rechnen dürfen. Lenken wir unseren Blick auf die Farbe: Rot! Ich habe diese Farbe Rot nicht zufällig gewählt. Rot ist die Farbe der Liebe. Rot ist die Farben des Herzens, aber auch des Blutes. Rot ist die Farbe des Feuers. Rot ist eine Lebensfarbe. Ich stelle mir vor, wie ich mein rotes Osterei verschenke. Wenn der Beschenkte sich dann freut, dann freue ich mich auch. Das beflügelt meine Seele und stärkt mich innerlich. Zur Liebe im und zum Leben finde ich nur, wenn ich zuerst zu geben bereit bin, dann kommt die Liebe zurück. Und Gottes Liebe ist so groß, dass er alles für uns gibt. Jesus verschenkt sich in Liebe für uns und an Ostern wird diese Liebe ein brennendes Herzensfeuer. Ja, darum ist das Ei rot angemalt. Wir freuen uns über die Liebe Gottes, die uns an Ostern ewiges Leben verspricht. Halleluja!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Geht es dir auch so: In den letzten Tagen haben wir eine Menge von Eiern gesehen und gegessen: Hartgekochte und gefärbte Hühnereier, Schokoladeneier, Marzipaneier, Liköreier, Schaumgummmieier. Als Spiegelei oder Eierlikör nimmt das Ei so eine ganz andere Form an. Ei, ei ein Ei! Will ich dem Ei einen festen Standpunkt geben, dann scheitere ich zunächst – denn: Das Ei plumpst immer wieder um. Oder: Es dreht sich um sich selbst! Tja, so drehen sich auch manche Menschen nach allen Seiten. Sie möchten alles mitbekommen. Ihre Befürchtung ist etwas zu verpassen. Sie tolerieren alles und wählen nicht aus. Sie umgeben sich mit tausend Dingen. Sie wollen immer mehr und merken nicht einmal, wie sie innerlich leer bleiben. Es muss im Leben doch mehr und immer mehr geben! Mehr als tausend Dinge! Oft haben diese Menschen keinen festen Standpunkt – sie drehen wie ein Kreisel oder wie ein Fähnchen im Wind. Nehme ich mein Osterei und setze ich es auf der breiteren Seite auf den Tisch, dann steht es! Das Osterei kann die Welt von einem festen Standpunkt betrachten! Das Ei ist nicht ausgelaufen, denn es ist hart gekocht. Es ist durch Hitze und Bedrängnis gegangen. Das Ei hat eine dicke Haut oder feste Schale bekommen. Wer jeder Schwierigkeit im Leben aus dem Weg geht, kann keine „Härte bzw. Festigkeit“ entwickeln. Wer immer unter den Herausforderungen abtauchen will, der läuft immer aus. Es gibt im Leben schon genug Weicheier. Durch das Hitzebad von Leid und Tod ist Jesus gegangen, damit er uns alle Türen öffnen konnte, vor allem auch die Tür des Lebens.  Ist das nicht wunderbar? An einem Ei kann ich das Ostergeheimnis begreifen. Ostern heißt: Einen festen Standpunkt mit frohem Herzen zu haben!

(Br. Benedikt Müller OSB)