Schlagwortarchiv für: Paul Gerhardt

Rück.Blick + Aus.Blick = Blick.Punkt

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Und schon wieder geht langsam ein Jahr. Jahreswechsel. Die Zeit um Rückblick zu halten. Die Zeit um einen Ausblick zu wagen. In diesen Zeiten mit den vielleicht sehr persönlichen Schmerz-Momenten, die im vergangen Jahr waren. Ja, in dieser Zeit von Krieg, Terror, Klimawandel, Hochwasser usw. ist ein netter Rückblick nicht ganz so prickelnd. Lohnt sich überhaupt an Ende eines solchen Jahres den lieben Gott zu danken? Gibt es mitten in Kriegswirren und Katastrophen noch etwas zu besingen? Der Kirchenliederdichter Paul Gerhardts würde uns sein Lied „Nun lasst uns gehen und treten“ ans Herz empfehlen. Ich erinnere mich noch an meine Kinder- Und Jugendzeit, da wurde diese Lied im Alltjahresgottesdienst an Silvester gesungen. Neulich habe ich es durch zufallsbedingt wiederentdeckt und beim Hören, da flossen so einigen Tränen der Rührung und Erinnerung. Paul Gerhardt beeindruckt mich immer wieder. Dieser Kirchenmann des 17 Jahrhunderts der im großen Leid des 30jährigen Kriegs als Pfarrer wirkte, muss ein starker Glaubensmann gewesen sein. Seine Lieder zurechnend singen und klingen von dieser Stärke des Gottvertrauens. Sie sind Mut-Mach-Lieder für den eigenen Lebensweg. Klangschätze, die uns dazu aufmuntern wollen Gott zu vertrauen. In den guten Zeiten, aber auch vor allem in den schlechten Zeiten. Mit Gott: Ein Jahr nach dem anderen. Mit Gott: Schritt für Schritt zu einem neuen Leben. Und Paul Gerhardt blickt eben optimistisch ins neue Jahr. Er hofft und betet, das Leid hinter sich lassen zu können. Das hoffen wir auch. Paul Gerhardt erhoffte sich für das neue Jahr Sorgenfreiheit, Zuversicht, Freude und Geduld. Selbst nach den nicht immer einfachen paar letzten Jahren, sollten auch wir nun mit diesem Optimismus das alte Jahr hinter uns lassen und in voller Zuversicht und Freude geduldig ins neue Jahr treten. Das wünsche ich und allen. Guten Rutsch!

(Br. Benedikt Müller OSB)

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Paul Gerhardts Lobhymnus

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„Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die
uns der Herr kundgetan hat.“ So sprechen untereinander die Hirten, nach dem die Engel ihnen
die frohe Botschaft der Geburt Christ verkündet hatten. Die Hirten ermutigen sich gegenseitig
zum Aufbruch. Sicher sind sie ein wenig Sensationslustig! Nun ist es aber nicht die
Sensationslust, wie sie heute bei manchen Leuten zum Ausdruck kommt. Wenn diese hören,
dass irgendwo ein Unfall oder eine Katastrophe geschehen ist, dann setzen sie sich ins Auto,
um nur ja an vorderster Stelle dabei zu sein, sehr zum Ärger der Rettungskräfte. Die
Sensationslust der Hirten ist anderer Art! Die Hirten wissen sich gerufen. Der Engel hat ihnen
den Weg gewiesen: Nach Bethlehem! Hin zur Krippe! Hin zu dem Kind! Hin zum Heiland! Hin
zu Christus! Paul Gerhardts Weihnachtslied beginnt mit einem Weck- und Anruf: Kommt! Ein
Weck- und Anruf an jeden von uns persönlich! Wir werden mit diesem Lied aufgerufen und
aufgefordert zum Loben, zum Verehren, zum Singen. Die Hirten mussten erst einmal sehen,
was da in Bethlehem geschehen ist. Und sie wussten doch bereits, dass Gott selbst ihnen
diese Geschichte, dieses Geschehen offenbart hat. Wir kennen die Weihnachtsgeschichte, von
klein auf ist sie uns vertraut. Und wir kennen auch ihre Bedeutung.

Bei der Geburt des Jesus Kindes ging und geht es um unser Heil, um unsere Rettung.                                            Deshalb werden wir immer wieder zur Krippe gerufen: Kommt doch und kehrt eure Herzen                                         und eure Sinne dem Kind zu.

Paul  Gerhardt hat in seinen Liedern immer wieder die biblischen Aussagen und ihre theologischen
Bekenntnisse verbunden mit der persönlichen Haltung des Einzelnen oder auch der gläubigen
Gemeinde. Darum auch sind seine Lieder so gefüllt und gleichzeitig so schlicht und ganz
persönlich.

An der Krippe

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Aus den Krippenszenen kennen wir das Bild, das uns die Weihnachtsgeschichte beschreibt:
Viele Menschen sammeln sich um die Krippe. Einträchtig stehen sie dort nebeneinander: Maria
und Josef, das einfache Handwerkerehepaar; die Hirten vom Feld und die weisen Männer aus
einem fernen Land. Auch wir dürfen heute mit Paul Gerhardt an die Krippe treten und staunen
über das, was an Weihnachten passiert ist. Als die Hirten und die Weisen zur Krippe kamen,
da knieten sie nieder und legten Geschenke ab. Sie spürten, dass es mit der Geburt dieses
Kindes etwas Besonderes auf sich hatte; dass ihnen in diesem Kind Gott selbst begegnete.
Auch ich darf an der Krippe ablegen – nun allerdings nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das
ist es nicht, was das Kind in der Krippe von mir haben will. Vielmehr darf ich mich selbst
ablegen mit allem, was mich ausmacht. Alles darf ich ablegen – Paul Gerhardt sagt: meinen
Geist und meinen Sinn, mein Herz, meine Seele und meinen Mut. Das entlastet – denn mit
alldem lege ich ja auch meine Sorgen, meine Ängste, meinen Kummer usw. ab. Und das wertet
auf – denn mit einem Mal entdecke ich: Ich bin geachtet. Alles, was ich habe und bin, kommt
nicht aus mir, sondern von Gott, der mich geschaffen und mir mein Leben geschenkt hat. „Ich
komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben“, hat Paul Gerhardt gedichtet.
(nach Gerhard Schäfer)

Empfangsbereit oder temporaryly not available?

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Ein Handy zu benutzen ist sehr praktisch. Mit einem Handy kann ich von fast überall aus
telefonieren und bin auch fast überall erreichbar. Innerhalb weniger Jahre ist das Handy zu
einem Alltagsgegenstand geworden. Wie wäre es eigentlich, wenn ich damit nicht nur andere
Menschen in aller Welt erreichen könnte? Ich stelle mir vor, Gott könnte mich auf meinem
Handy erreichen. Und weiter, er würde mir etwas sagen wollen. Das Display des Handys zeigt:
Anruf: GOTT! Würde ich den Anruf überhaupt entgegennehmen? Oder würde ich ihm erstmal
lieber auf meine Mailbox sprechen lassen? Was würde er mir denn überhaupt sagen wollen?
„Oh Gott“, wäre vielleicht meine erste Reaktion. Und wenn es öfters klingelt, würde ich
vielleicht sagen: „Oh Gott, der Gott schon wieder“, weil ich mir vermutlich schon gut
vorstellen könnte, was er mir zu sagen hätte?! Vielleicht würde ich irgendwann das tun, was
viele Menschen machen: das Handy einfach ausschalten. Nicht mehr empfangsbereit,
„temporaryly not available“, oder ich würde mich schon darauf freuen, weil es vielleicht die
Sorte von Anrufen ist, die man sehr gerne entgegennimmt. Was würde mir Gott sagen wollen?
Ich würde durch diesen Anruf genau erfahren, wie lieb Gott mich hat. Aber dazu muss ich
auch empfangsbereit sein und mir die Zeit nehmen, auf diesen Anruf zu hören. Nur wenn ich
bereit bin, still zu sein, kann Gottes Stimme in mir zum Klingen gebracht werden. Gott liebt
uns Menschen so sehr, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist.
(frei nach Hans & Marina Seidl von Br. Benedikt)

Der bedeutende Kirchenliederdichter Paul Gerhardt (1607 – 1676) dichtet in seinem großen Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“

über die Dornenkrone:

O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!

Der heutige Impuls ist einmal ein HÖR-IMPLUS  und so möchte ich Dich einladen, dieses wunderbare Passionslied zu hören:

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Der Mönch und die himmlischen Zimbeln

Es war einmal, so beginnen viele Märchen, aber so beginnt auch unsere Legende. Es war einmal ein frommer Mönch mit den Namen Heinrich. Er entstammte der alten Thurgauer Ministerialenfamilie von Berg, die in Konstanz zum Patriziat zählte. Im Alter von 13 Jahren trat er, wohl unter dem Einfluss seiner tief religiösen Mutter, in den Orden der Dominikaner in Konstanz ein. Heinrich nannte sich nicht mehr „von Berg“, sondern nach seiner Mutter, einer geborenen von Seusen aus Überlingen. Der Name Seuse bedeutet womöglich „der Süße“, in der latinisierten Form „Suso“. Im Konstanzer Dominikanerkloster machte Br. Heinrich die zu seiner Zeit übliche klösterliche Ausbildung durch und war danach ein Jahr Novize, bis er seine Profess, sein Ordensgelübde, ablegte. Er war ein fleißiger und eifriger Schüler. Er war sogar so begabt, dass er in das Hochheilige Köln am Rhein geschickt wurde. Dort gehörte er zum engsten Schülekreis Meister Eckharts.

Die Legende erzählt uns: Es war an einen Wintertag. Kalt war es. Die winterliche Kälte durchzog über den Kreuzgang alle Räume des Klosters. Lichter flackerten in den feuchten Nischen. Kalt und feucht waren die Zellen. Viele Mönche waren froh, wenn sie an diesen Tagen sich für einige Zeit immer wieder an den Feuern und warmen Steinen der Wärmestube sich aufwärmen konnte. Br. Heinrich hielt nichts davon. Wärmestube, so ein Blödsinn. Hatte das Jesuskind in seiner Krippe nicht auch frieren müssen? Br. Heinrich nahm es mit seinem Glauben sehr ernst. Er fastete viel und fügte auch seinen Köper allerlei Schmerzen, denn er wollte wie sein HERR Jesus leiden. In Winternächten lehnte er es ab, sich mit einer Decke zuzudecken. Auf diese und viele andere Weisen quälte er sich, um nur ja jeder irdischen Freude zu entsagen. Nun saß er da an einem Adventssonntagnachmittag allein in seiner Zelle und schaute aus dem Fenster. Klarer Nebel begann vom Wald heraufzuziehen. Der Raureif hatte sich auf die Baumkronen gelegt. Stille klang aus dem Wald herüber zum Kloster. Das fade Licht der Sonne wurde an diesem Wintertag immer weniger. Was soll ich in der Wärmestube und mich dem Geschwätzt der Brüder hingegeben? Nein, ich habe besseres zu tun. Er nahm seine Heilige Schrift und las „Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen“. Er sann über das Gleichnis nach. Er war durchdrungen von dem Gedanken, dass man – wenn man Gott so recht nahe sein wollte – größtmöglichen Abstand halten müsse zu aller Art irdischer Freude und Behaglichkeit. Darum: Mit dem Bild der Hochzeit konnte Br. Heinrich nichts anfangen.

Aber damit nicht genug. Nicht nur alle Freude wollte er meiden, sondern sich in seinem weiteren  Klosterleben ganz bewusst das Leben so schwer wie möglich machen. Er schaute in das Licht der kleinen Kerze. Seine Augen wurden selber lichter. Ein Nebel weiß-golden glänzend zog vor seinen Augen auf. Da kamen engelhafte Gestalten vom Himmel zu ihm herabgestiegen. Sie sangen eine wunderbare Melodie und spielten dazu auf den Zimbeln. Sie fassten ihn behutsam bei der Hand und begannen mit ihm zu tanzen: schwebend leicht, nicht nach irdischer, sondern nach himmlischer Weise. Und die Musik zu diesem wundersamen heiligen Tanz, die war nichts anderes als: In dulci jubilo! Nach dieser nächtlichen Erscheinung war der Mönch Heinrich geheilt von seinem finsteren-frommen Wahn, durch selbst zugefügtes Leiden Gott irgendwie näher sein zu wollen. Denn er hatte erkannt, dass Gott ihm bereits längst ganz nahe war: leicht und liebend, tanzend und freundlich, kindlich und unverdient. Weshalb er dann auch gar nicht anders konnte, als das Lied, das er gehört hatte, aufzuschreiben und nach Kräften zu verbreiten.

(neuerzählt von Br. Benedikt Müller OSB)

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Empfangsbereit oder temporaryly not available?

Ein Handy zu benutzen ist sehr praktisch. Mit einem Handy kann ich von fast überall aus
telefonieren und bin auch fast überall erreichbar. Innerhalb weniger Jahre ist das Handy zu
einem Alltagsgegenstand geworden. Wie wäre es eigentlich, wenn ich damit nicht nur andere
Menschen in aller Welt erreichen könnte? Ich stelle mir vor, Gott könnte mich auf meinem
Handy erreichen. Und weiter, er würde mir etwas sagen wollen. Das Display des Handys zeigt:
Anruf: GOTT! Würde ich den Anruf überhaupt entgegennehmen? Oder würde ich ihm erstmal
lieber auf meine Mailbox sprechen lassen? Was würde er mir denn überhaupt sagen wollen?
„Oh Gott“, wäre vielleicht meine erste Reaktion. Und wenn es öfters klingelt, würde ich
vielleicht sagen: „Oh Gott, der Gott schon wieder“, weil ich mir vermutlich schon gut
vorstellen könnte, was er mir zu sagen hätte?! Vielleicht würde ich irgendwann das tun, was
viele Menschen machen: das Handy einfach ausschalten. Nicht mehr empfangsbereit,
„temporaryly not available“, oder ich würde mich schon darauf freuen, weil es vielleicht die
Sorte von Anrufen ist, die man sehr gerne entgegennimmt. Was würde mir Gott sagen wollen?
Ich würde durch diesen Anruf genau erfahren, wie lieb Gott mich hat. Aber dazu muss ich
auch empfangsbereit sein und mir die Zeit nehmen, auf diesen Anruf zu hören. Nur wenn ich
bereit bin, still zu sein, kann Gottes Stimme in mir zum Klingen gebracht werden. Gott liebt
uns Menschen so sehr, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist.
(frei nach Hans & Marina Seidl von Br. Benedikt)