Schlagwortarchiv für: Psalm 104

Den Wind in den Haaren Sand an den Füßen oder in den Schuhen. Muscheln in den Fingern. Das Rauschen der Wellen. Lichtspiel am Horizont. Fernweh im Herzen. Der Horizont flüstert. Schätze werden angespült. Das Meer erzählt von Sehnsucht und Weite.

I 104. Psalm wird Gott für das Meer gepriesen. Das große Meer – das weite Meer. Das Meer mit seinem Tiefen. Das Meer mit seinen Bewohnern – den kleinen und großen Tieren. Aber auch für die Schiffe, die dahinziehen über das Meer. Die Schiffe die dahinfahren und aufbrechen zu neuen Ufern. Das Meer ein Ort des Aufbruchs, so wie der Frühling…

Das Meer kann aber für uns in seiner scheinbaren Unendlichkeit auch ein Bild für Gott sein.

Mein Gott, wie bist du groß. Meine Seele, lobe den HERRN!

Aber auch die Berge sind ein Sinnbild für Gottes wunderbare Schöpfung und seine Größe. Gottes Schöpfung erklingt im 104. Psalm zum Leben. Der Steinbock und der Klippdachs. Die sprudelnden Quellen. Gottes Werke sind zahlreich. Gerade jetzt in der Osterzeit und vor allem im Mai wird dies in der Natur deutlich. Ich bin immer wieder faszinierte, viele Grüntöne es doch gibt. Nein, es ist kein Einerlei-Grün sondern ein Vielfältiges-Grün. Lebendig flechtend und froh machend.

Es reicht nach frischem Gras und bald wird es nach Heu duften. Die Vögel sind unterwegs. Sie singen und zwitschern. Früh am Morgen zur Morgenhore höre ich ihren Gesang aus den Hecken auf dem Klosterberg. Die Rehe haben ihre Kitze geboren und äsen auf der alten Kuhweide. Die Hasen hoppeln über die Wiesen des Klosterparks. Die Luft ist frisch und neu. Die Bienen fliegen. Die Bäume und die Blumen blühen. Die Sonne wärmt und der Regen tränkt die Mutter Erde in diesem Jahr segensreich. Nach all den dürren Jahr scheint es, als volle sich die Erde am Gut des Wasser berauschen. Gönnen wir der Erde das Wasser. Fern ist noch alle Sommerhitze. Hören wir das Rauschen der Bäche. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wald. Kühe und Pferde werden auf die Weiden gebracht. Die Schafe und Ziegen ziehen mit dem Schäfer durchs Land. Das Gras wächst empor und wiegt sich sanft. Die Sonne wärmt uns. Der Regen will erfrischen. Alles was ist lebt.

Die Osterzeit ist die große Lehrmeisterin des Lebens und sie lehrte es uns, wenn wir in die Natur schauen. Dort entdecken, erkennen und sehen wir die wunderbare große Liebe Gottes.

Vielleicht gönnen wir uns in diesen Frühlingstagen eine Zeit am Meer und blicken voll Sehnsucht in die Weite… dann erfahren wir wie weit und tief Gottes Herz ist. Ein Herz gefüllt mit dem Meer der Liebe.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wein gilt in der Bibel als eine Kostbarkeit. Der Wein soll die Sinne des Menschen öffnen. Er soll ein Geschmack für das Leben sein. Das Leben ist kostbar und wir dürfen es wie einen guten Wein auskosten. Er gilt als Kostbarkeit, die man nicht nur kostet, sondern auskostet. Somit ist der Wein ein biblisches Bild für Lebensfreude und des Segens. Im Psalm 104 lesen, dass der Wein das Herz des Menschen erfreut. Beim Propheten Amos ist ein Wein ein Bild für Gottes kostbaren Segen. Und das Buch Amos endet sogar mit einer Vision über den Wein in einem fruchtbaren Land, wo Menschen Weinberg pflanzen und Wein davon trinken. Zwar wird der Wein in der Bibel als Gottes Gabe geschätzt, aber die Weisheitsbücher weisen auch auf die Gefahr des Wein-Trinkens hin! Wein als Bild für Gottes Segen finden wir im Buch des Propheten Jesus Sirach heißt es: „Gleich wie Leben ist Wein für die Menschen – wenn du ihn maßvoll trinkst.“

Im Hohenlied Salomos, da tönen Sehnsuchtsklänge und Liebesduette der Liebenden, die in Genusslandschaften locken. Wein und Liebe kaum noch zu unterscheiden sind: „Komm, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, dass wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sprosst und seine Blüten aufgehen.“ Die Liebe leiht sich die Süßigkeit der Früchte. Welch Liebeslyrik – wunderbar in der Bibel zu lesen.

Wein zieht sich auch wie ein roter Faden durch das Neue Testament. Das erste Wunder Jesu hat mit Wein zu tun.  Die Story ist bekannt. Hochzeit. Glückliches Brautpaar. Mega viele Gäste, Guter Wein. Super Stimmung. Dann ist der Wein aus. Maria mischt sich ein. Jesus handelt und dann passiert ein kleines Wunder. Jesus verwandelt umgerechnet mehr als 600 Liter Wasser in Wein. Er bewahrt die Hochzeitsgesellschaft vor einer großen Blamage. Er sorgt dafür, dass die Menschen wieder tanzen und feiern können. Er stellt bildlich gesprochen ihre Musik wieder an. Aus der Leere wird die reinste überquellende Fülle. Es ist das Leben im Überfluss. In alle Leerstellen fließt der süße Wein. Füllt alles aus, was sich hohl anfühlt. Es ist wie die Hoffnung, die sich Bahn bricht. Die Erlösung und Zuversicht, die das Leben ausleuchtet und das Fest wieder zum Klingen bringt.

 (Br. Benedikt Müller OSB)