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Freudentanz

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„Christus wehrt allem Leide“. Trotz aller einzelnen persönlichen Schicksalsschläge, die einen
Menschen treffen können, sind Bewahrung und Rettung durch Jesu Christus nicht aufgehoben.
Trotz aller Finsternis in der Welt, werden wir nimmer wieder neu darauf hingewiesen, dass wir
oft im Leben zwar oft im Finstern wandeln, aber dass uns ein großes Licht erschienen ist. Und
dies Licht ist Jesus Christus, die Gnadensonne. Welch wunderbare Freude. Wir alle sollen uns
freuen. Wer immer kann soll sich freuen. Und dabei soll es laut zugehen, mit großem Schalle!
Und warum? Es geht um das wunderbare Geschehen, dass Gott uns nicht klein macht, wie das
leider auch heute immer noch von manchen Menschen empfunden wird, sondern groß; weil er
sich klein gemacht hat. Wir müssen vor Gott nicht vor ihm im Staub liegen als der letzte
Dreck, den Gott dann irgendwann beiseite kehrt, wenn er mal Zeit hat. Wir dürfen uns
aufrichten. Denn er hat uns hochgeachtet, weil er sich selbst in die Tiefe gelegt hat. In die
Tiefe der Futterkrippe. Gottes Liebe hat Hochachtung vor uns. Er macht uns zu seinen
Freunden. Ist das noch alles zu fassen? Kann man all dies verstehen? Nein, eigentlich nicht.
Und eben deshalb muss die Freude so laut ausfallen – weil das gänzlich Unwahrscheinliche
geschieht: Dieser hohe und scheinbar so unnahbare Gott macht uns zu seinen Freunden. Und
er wird in Jesus Christus einer von uns. Welch eine Wertschätzung zeigt der Schöpfer aus Liebe
seinem Geschöpf. Der Apostel Paulus schreibt an die Epheser „So seid ihr nun nicht mehr
Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen; ja Gottes
Freunde – Wir alle zusammen, wir zusammen als Kirche! Sogar über alle Konfessionsgrenzen
hinweg: „Freuet euch, ihr Christen alle!“

Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt,

mein Trauerkleid hast du gelöst, mich gegürtet mit Freude.

Darum singe ich dir und will nicht verstummen.

HERR, mein Gott, dir will ich ewig danken.

(Psalm 30)

 

Diese Worte aus dem 30. Psalm standen im Juni 2010 auf der Rückseite der Einladungskarte zu meiner ersten Mönchsprofess (Gelübde). Auf der Vorderseite war eine Miniatur aus dem 15. Jahrhundert zu sehen: „Christus erfreut die Seele mit Geigenspiel“; Buchmalerei auf Pergament von Rudolf Stahel, Konstanz 1496, aus einem Handschriftenfragment mit klösterlicher mystischer Lehrdichtung. Die Miniatur zeigte Christus, der die Geige spielte und so die Seele in der Darstellung einer jungen Frau zum Tanz aufforderte. Schon die große Mystikerin Mechthild von Magdeburg hat die Motive der Christus-Minne, also Christus und die Seele neigen sich in Liebe zueinander, in ihren Vision offenbart – auch den Minnetanz. So schreibt Mechthild:

 

Da spricht sie [=die Seele]:

Ich kann nicht tanzen,

Herr, wenn du mich nicht führst.

Soll ich sehr springen,

Muß Du selber vorsingen,

Dann springe ich in die Minne,

Von der Minne in die Erkenntnis,

von der Erkenntnis in den Genuss,

vom Genuss selber alle menschlichen Sinne.

Dort will ich verbleiben und doch höher kreisen.

(aus „Der mystische Tanz“ der Mechthild von Magdeburg)

 

Tanzen. Als Kind habe ich im Kindergarten vielleicht im Kreisspiel mit anderen Kindern getanzt. In der Tanzschule war ich nie – fand ich doof. Klar bei Familienfest, runden Geburtstagen oder Schützenfesten so richtig abzappeln – das war cool. Dancing in the Diskothek! Tanzen im Musical im Theater – da erinnere ich mich gerne an LINIE1 oder BADEN GEHN. Walzer tanzen – nein danke! Liturgische Tänze und Lichtertänze in der Jugendarbeit habe ich auch erlebt. Tanztheater nach Pina Bausch – großartig. Ballett ist für mich ehr langweilig….

 

Vielleicht kann man sagen: Wir tanzen durchs Leben. Und tanzen ist ja auch etwas kre-aktives – ein schöpferischer Ausdruck des Geschöpfes geben vom Schöpfer. Der Mensch tanzt vor Gott, der ihn erschaffen hat. Im Frühling scheint es, dass die ganze Erde in ihrem Aufblühen tanzt. Das drückt Psalm 113 so aus: „Tanze du Erde vor dem Antlitz des Gottes Jakobs.“

 

Hat Tanzen etwas mit Ostern zu tun? Oh ja – und was, das hat uns Mönche unser Br. Balthasar in seiner Predigt in der diesjährigen Osternacht verraten: „Wenn wir auf dem Klosterplatz einige Schritte nach Osten gehen, finden wir dort noch ein Labyrinth. Es befindet sich in dem Brunnen vor der Oase. Natürlich, denn was wäre eine Oase ohne Brunnen. Ab heute Nacht wird dort wieder das Wasser sprudeln. Wasser des Lebens. Blicken wir in den Brunnen, sehen wir das Labyrinth. Es ist ein rundes Metallrelief und aus seiner Mitte sprudelt munter das Wasser. Das Relief hat ein berühmtes Vorbild. Es ist eine Nachbildung des Labyrinths in der Kathedrale von Chartre in Frankreich. Ein Kreis in dem man sich in konzentrischen Kreisen langsam zur Mitte bewegt. Dieses Labyrinth von Charte war einst nicht nur eine Touristen Attraktion, es hatte eine konkrete Liturgische Bedeutung. In der Osternacht, durchschritt man das Labyrinth, und warf sich dabei gegenseitig einen goldenen Ball als Zeichen der Ostersonne (Auferstehung) zu. Der Weg des Lebens, als Spiel des Lebens.“

 

Der Weg des Lebens, als Tanz des Lebens. Die große deutsche Tänzerin Pina Bausch (+2009) hat es einmal so wunderschön ausgedrückt: „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren.“!!! Ostern und die Osterzeit fordern uns zum Tanz des Lebens auf. Im Tanz drücken wir Freiheit aus, weil wir erlöst und nicht verloren sind. Fünfzig Tage durchs Leben tanzen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

 

 

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Und schon wieder geht ein Jahr. Silvestertag, das sind Schwellenstunden zwischen den Zeiten. Denn: Ein neues Jahr klopft an der Tür des Lebens. Und jedem Anfang wohnt eine Hoffnung und vielleicht auch ein Zauber inne, weil wir nicht wissen, wie das NEUE JAHR wird. Wird es ein lichtvolles oder dunkles – ein friedliches oder streitsuchendes – ein fröhliches oder trauriges – ein gesundes oder pandemiebeherrschendes – ein lebendig oder stilles – ein erfolgreiches oder mühsames Jahr?

Wie dem auch sei! Am Anfang wohnt immer ein Zauber. Und genau diesen Zauber sollten wir nutzen und in das neue Jahr zu gehen. Fröhlich gestimmt mit liebenden Herzen, hoffnungsvoller Gedanken und glaubender Seele. Gott geht mit uns. Er steht auch immer neuen Jahr an unserer Seite.

Als Fan des EUROVISION SONG CONTEST drückt für mich den Zauber des „Neuen Jahres“ ein Lied aus Israel aus. 1991 kann das Lied bei der israelischen KDAM EUROVISION (der Vorentscheidung) auf den 3. Platz. „Kol shana“ bedeutet so viel „Every Year – jedes Jahr“. Ein sehnsuchtsvoll verheißender Text. Eine Melodie, die zum Tanzen auffordert. Zu diesem Lied gibt es in Israel sogar einen eigenen Tanz. Ja, auch wenn wir in diesem Jahr im kleinen Rahmen und eher ruhig den Jahreswechsel begehen, können wir trotzdem tanzen. Ein Tipp: Schenkt Euch ein Glas Sekt ein und hört das Lied „Kol shana“ und tanz einfach im Rhythmus und Takt durch den Raum ins NEUE Jahr. Gott tanzt mit uns an diesem Abend. Weil ER uns erschaffen hat, weil er uns liebt, weil wir für ihn so wichtig sind – und er für uns. Nehmen wir Gott tanzend mit ins Neue Jahr. Denn Leben wollen und sollen wir auch! Und Gott segne das NEUE JAHR 2022!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Kol shana – Jedes Jahr

Jedes Jahr beginnt mit einem Fragezeichen

Wie ein Baby, das seine Schritte misst

Wie ein Sonnenaufgang, der erscheint über dem blauen See Genezareth

Mit Blick auf den westlichen Himmel.

 

Jede Stunde beginnt mit einem Fragezeichen

Wie das Herz, das im Rhythmus schlägt

Wie ein grünlicher Zweig, der langsam sprießt

mit Blick auf die hohen Berggipfel.

 

REFRAIN

Es ist wunderbar, dass das Jahr beginnt

Mit Gesang und guter Laune

Jedes Jahr beginnt mit einem Fragezeichen

Und wir werden seine Antworten finden.

 

Jede Sekunde beginnt mit einem Fragezeichen

Und bevor du antwortest, entweicht es

Wie die Liebkosung des Meereswindes

Die kommt von irgendwoher

Derren Melodie wird von weitem zu hören sein.

 

Es ist wunderbar, dass das Jahr beginnt

Mit Gesang und guter Laune

Jedes Jahr beginnt mit einem Fragezeichen

Und wir werden seine Antworten finden.