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Weihnachten ist auch immer wieder Thema in Büchern und Theaterstücken – heute ein Impuls wo eines der bekanntesten Weihnachtsmärchen der Theaterwelten im Mittelpunkt steht:

Was bedeutet eigentlich Weihnachten für Ebernizer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte nach Dickens?

Vom 01. Dezember bis zum 06. Dezember 2024 durfte ich in 10 Theateraufführungen die Rolle des Ebernizer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte nach Dickens spielen. Diese Geschichte und auch die Hauptfigur Ebernizer Scrooge ist den meisten nicht unbekannt. Ein alter, zerknirschter Geizhals, den man schon fast auch als böse bezeichnen kann. Unzufrieden mit sich selbst und der Welt. Alles worum sich sein Leben dreht, ist Geld, Geld und nochmals Geld und dabei sind ihm die Menschen in seinem Umfeld völlig egal.

Weihnachten ist für Scrooge das absolute Grauen. Glückliche Menschen, strahlende Lichter, Geschenke für die Lieben sind für ihn der Inbegriff der Verschwendung und ein völliger Irrsinn.

„Weihnachten, das Fest der Idioten“, so bezeichnet Scrooge das Fest, auf das sich doch alle Menschen so sehr freuen.

Da muss sein verstorbener Geschäftspartner eingreifen und versuchen, das Seelenheil dieses Griesgrams irgendwie zu retten, denn Marley hat es selber erlebt, wie es ist, ein böser Mensch zu sein. Er muss im Jenseits eine meterlange, dicke und schwere Kette tragen. Jedes Glied dieser Kette steht für eine Verfehlung in Marlys Leben. Er sendet Scrooge drei Geister in sein Leben. Den der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht. Diese Geister halten Ebernizer Scrooge den Spiegel vor und schaffen es ihn an sein gewissen zu packen. Nach und nach lernt Scrooge, worauf es wirklich im Leben ankommt, was wirklich wichtig im Leben ist, nämlich

Liebe zu sich selbst und zu anderen Menschen!

Die drei Geister bringen ihn soweit, dass er sie verzweifelt um Hilfe bittet und versteht, was er in seinem bisherigen Leben falsch gemacht hat. Ebernizer Scrooge ändert sich und sein Leben. Er feiert mit seinem Neffen Fred Weihnachten, spendet Geld für Menschen, die in Not geraten sind, erhöht das Gehalt seines Angestellten Cratchit und bezahlt sämtliche Behandlungen, für den an Krebs erkrankten Sohn Tim, seines Angestellten. Ein schöner Satz von Scrooge zum Ende der Geschichte lautet: „Es gibt genug Menschen, die es nötiger haben als ich!“

Ein Satz, der sich mir sehr eingeprägt hat. Uns geht es gut. Wir haben alle ein Dach über den Kopf, genug zu essen, Wärme, Liebe und Frieden. Lasst uns alle immer daran denken und das es Menschen auf der Welt gibt, die dieses nicht haben. Auch wenn es uns mal nicht so gut geht, schaut in euch rein und hört auf euer Inneres. Vielleicht sitzen dort auch drei Geister, die vielleicht auch als Engel bezeichnet werden können.

(Thorsten Norgall, Florist – Schauspieler – ESC-Fan – Gast des Klosters)

Vorhang auf für Gottes Held!

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An Weihnachten betritt Gottes Held die Bühne! So drückt es der Kirchenliederdichter Paul
Gerhardt in seinem wunderschönen Weihnachtslied „Fröhlich soll mein Herze springen“ aus.
Das klingt sehr verheißungsvoll. „Heute geht aus seiner Kammer, Gottes Held, der die Welt
reißt aus allem Jammer“. Das klingt sehr erlösend und hoffnungsvoll.

Aber: Mit Helden ist das ja so eine Sache. Helden brauchen wir auf der einen Seite: Die
Krankenpflegende, Altenpflegende, Ärzte, Erzieher, LKW-Fahrer, Verkäufer, die                                                                „Im-Alltag-Helfer“ und ja natürliche viele mehr.

Manche von ihnen tun das sogar ehrenamtlich. Ich finde, sie alle verdienen unseren allergrößten Respekt!

Aber: Mit Helden ist das so eine Sache. Im Laufe der Geschichte sind immer wieder Menschen als
Helden gefeiert worden, die letztlich nichts weiter hinterlassen haben als Trümmer und Not.
Manche halten sich für wichtige Helden der Gesellschaft, weil sie jaulend auf die Straßen
gehen und dadurch noch mehr zerstören, statt zu retten oder sich gar mit wahren Held*innen
der Geschichte vergleichen und nicht merken, dass sie sich selbst zu Anti-Helden degradieren.
Den Menschen zu Paul Gerhards Zeiten – im dreißigjährigen Krieg – war das nur allzu bewusst.
Der Held Gottes von dem die Weihnachtsgeschichte erzählt, der kommt nun ganz anderes
daher als manche sogenannten Helden dieser Welt. Denn dieser Held ist ein kleines wehrloses
Kind. Geboren in einer kalten Nacht. In einer schäbigen Notunterkunft. Warum bezeichnet
Paul Gerhard das Kind in der Krippe als Helden? Gleich im nächsten Satz begründet er dies
ausdrucksstark: „Gott wird Mensch, dir Mensch zugute. Gottes Kind, das verbind´ sich mit
unserem Blute.“ In der Tat: Gott wird Mensch. Der allmächtige, ewige Gott, der Schöpfer des
Himmels und der Erde erscheint in Gestalt eines kleinen winzigen Babys. Genau das feiern wir
an Weihnachten: Wir feiern die Menschlichkeit Gottes. Und darum darf mein Herz vor Freude
springen, weil ich von diesem Gott durch Jesus Christus liebend erlöst wurde. Darum dichtet
Paul Gerhardt so ausdrucksvoll erlösend-verheißungsvoll in der 12. (letzten) Strophe: „Ich will
dich mit Fleiß bewahren, ich will dir, leben hier, dir will ich hinfahren, mit dir will ich endlich
schweben, volle Freud ohne Zeit dort im andern Leben.“