„Er war der verschlossene Brunnen, der seine Lehre in der Maßhaltung Gottes erquellen ließ, in dem er nämlich den spitzen Nagel dieser Lehre nicht zu hoch und nicht zu tief, sondern genau in der Mitte des Rades einschlug, so dass jeder, der Starke wie der Schwache daraus zu trinken vermochte und zwar je nach seinem Fassungsvermögen.“ (Hl. Hildegard von Bingen über den hl. Benedikt)

Hl. Benedikt von Nursia – Ordensgründer

 „Über sein Leben berichtet uns Papst Gregor, der diesem „Mann Gottes“ im zweiten Buch seiner „Dialoge“ ein Denkmal gesetzt hat.

Um 480 bei Nursia in Umbrien geboren, kam Benedikt zum Studium nach Rom. Das städtische Treiben, vor allem der Lebensstil der Studenten in Rom, missfielen ihm. Sein Wunsch war es, gerade angesichts all dessen, was er sah, Gott zu gefallen und so zog er sich bald in die Einsamkeit zurück.

Die Jahre des Eremitenlebens – drei Jahre hat er in der Höhle bei Subiaco in völliger Einsamkeit gelebt – waren für ihn Jahre der Prüfung, der inneren Reifung, in denen er die wesentlichen Versuchungen des Menschseins zu bestehen hatte: die Versuchung, sich selbst in den Mittelpunkt zu setzen, die Versuchungen der Sinnlichkeit und die Versuchung des Zornes, der Rachsucht, der Herrschsucht. Er hat diese Versuchungen überwunden und so den Frieden zu sich selbst gefunden, damit die Kraft anderen Frieden zu bringen und andere auf dem Weg des Menschseins zu führen.

Er hat dann zwölf Klöster rund um Subiaco gegründet. Im Jahr 529 aber ist er von dort weg nach Montecassino. Und wir dürfen annehmen, seine Absicht war es, damit auch dem Mönchtum sozusagen eine Art Sichtbarkeit zu geben, als Leuchtturm auf dem Berg es aufzurichten. Dort in Montecassino hat er seine Regel geschrieben, und dort ist er 547 gestorben.

Durch sein Wirken und besonders durch seine Regel, hat Benedikt entscheidenden Einfluss auf die Formung der europäischen Kultur und Zivilisation ausgeübt.

Es war die Zeit des Zusammenbruchs des Römischen Reiches, des Zusammenbruchs seiner Institutionen, Zusammenbruchs seiner Moral. Und mit der Regel hat er einen neuen Aufbau geschaffen, aus dem Europa entstanden ist.

1964 hat Papst Paul VI. ihn zum Patron Europas erklärt.

Benedikt beschreibt in seiner Regel das Kloster als „Schule für den Dienst des Herrn“. Dabei nimmt das Gebet, ohne dass es keine Gotteserfahrung gibt, einen zentralen Platz ein. Aber er weiß, dass aus dem betenden Hinhören auf Gott dann konkretes Tun für den Menschen und für die Welt zu folgen hat. Nicht um eine ichbezogene Selbstverwirklichung geht es ihm, sondern um die aufrichtige Suche nach Gott und die nach dem Beispiel Christi in Glauben und Liebe geübte Demut, die dann menschliche Gemeinschaft aufbaut. So kann der Mensch wirklich erlöst, nämlich Gott ähnlich werden und werden, was er ist: ein Bild Gottes.“

Ansprache von Benedikt XVI. anläßlich der Generalaudienz am 9. April 2008 in Rom – Text entnommen dem Osservatore 15/2008

Wir Benediktiner heute das Fest unseres heiligen Ordensgründers Benedikt von Nursia. Benedikt war ein Sucher, der sich auf den Weg seines Lebens gemacht hat, weil er, wie Abraham, Gottes Ruf gehört hat. Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen. Auf dem Weg sein, d.h. auf den Weg hin zur eigenen Mitte, zur Kraftquelle die mich trägt. Wege verlaufen im Leben oft anders verlaufen als geplant. Der Mensch steht auf seinem Lebensweg immer wieder an Weggabelungen und Kreuzungen, wo sich ein neuer Weg auftut und eröffnet, ein neuer Weg sich im Herzen abzeichnet, formt und bildet. Der hl. Benedikt ist für mich ein Vorbild als Wegsucher vor allem auf dem Weg hin zu Gott.

Benedikt – Mönch – Vater

 

Kommt, ihr Söhne höret mich

Der Mönch

Das Buch

Das Kloster – Klosterwelten

Schweige und höre

Neige deines Herzens Ohr

Suche den Frieden

 

Du bist gesegnet mit dem Geist der Väter

Segen verheißt uns dein geliebter Name

Segen verbürgt uns deine hohe Weisung

Abt Benedictus

 

Ora et labora – Bete und arbeite

Wir wollen also eine Schule gründen

Dominici scola servitii

Wer ist der Mensch, der das Leben will

Der gute Tage zu sehen wünscht

Lass ab vom Bösen und tu das Gute

Trachte nach Frieden und jage ihn nach

 

Du bist gesegnet mit dem Geist der Väter

Segen verheißt uns dein geliebter Name

Segen verbürgt uns deine hohe Weisung

Abt Benedictus

 

Der HERR ist mein Licht und mein Heil

Mein Herz denkt an dein Wort: Suchet mein Antlitz

Dein Antlitz, o HERR, will ich Suchen

Auf der Suche sein: Mönch-Gott-Sucher

Benedikt – Mönch – Gesegneter

Benedikt – Vater – Bruder

 

– Br. Benedikt Müller OSB –

 

Neues aus den Kloster.Welten: Wir besuchen die Schwestern der Abtei Varensell

Am 10. Februar feiern die Benediktinerinnen-Nonnen und Benediktiner-Mönche das Fest der hl. Scholastika, Sie war die Schwester unseres gemeinsamen Ordensgründer des heiligen Benedikt von Nurisa. Gregor der Große erzählt in den Dialogen, der Lebensbeschreibung des hl. Benedikt, von der Tradition, dass sich die beiden Geschwister jedes Jahr zum geistlichen Austausch trafen.

Daran anknüpfend ist es schon seit vielen Jahren Brauch, dass sich einige Brüder der Abtei Königsmünster auf den Weg in die benachbarte Benediktinerinnenabtei Varensell machen, um dort gemeinsam das Scholastikafest zu feiern.  Am Vormittag des 10. Februar 2025 machten sich sechs Brüder auf den Weg nach Varensell. Dort angekommen, bestand zunächst die Gelegenheit zum Austausch über unser Leben in den Kloster.Welten. Was bewegt derzeit unsere Gemeinschaften. Welche Herausforderungen stellen sich und wie können wir einen guten Lebens.Weg für unsere klösterlichen Familien in Zukunft für Klöster gestalten…??? Im Anschluss feierten wir in der Abteikirche die Hl. Messe. Der Besuch endet dann mit einem gemeinsamen Mittagessen. Wir danken den Schwestern aus Varensell für ihre Gastfreundschaft und freuen uns auf den Gegenbesuch!

 

Damit mein Herz sich weiten kann…

Heute feiern wir das Fest der Heiligen Scholastika und dieses Fest erzählt von der Liebe. Über die Liebe, die uns ein weites Herz schenkt. Denn nur die Liebe lässt uns aufrichtig Leben.

Nun über die Kindheit der Zwillinge Scholastika und Benedikt erfahren wir in den Aufzeichnungen Gregor des Großen nichts. Sie wurden um das 480 in Nursia in Italien geboren. Benedikt ging zunächst nach Rom zum Studium, zog sich aber bald in die Einsamkeit zurück. Später gründete er auf den Monte Cassino sein Kloster und verfasst seine Mönchsregel, die im Zeichen der Herzens.Weite geschrieben von geschrieben wurde.

Seine Schwester Scholastika führte auch ein gottgeweihtes Leben. Sie lebte in einem Kloster in der Nähe des Monte Cassino.

Einmal im Jahr trafen sich die beiden Geschwister, um einen Tag mit einander zu verbringen. Eine Auszeit. Einen Wüstentag. Unter Geschwistern in Liebe und Achtsamkeit. Dieser Tag war ganz erfüllt von Gesprächen über Gott und dem klösterlichen Lebensweg. Bei Einbruch der Dunkelheit hielten sie miteinander Mahl. Nachts musste Benedikt wieder in seinem Kloster zurück sein. So verlangt es die Regel, die er selbst für die Mönche aufgestellt hat.

Nun geschah aber bei einem Treffen etwas Außergewöhnliches! Scholastika bat ihrem Bruder aus geschwisterlicher Liebe bei ihr zu bleiben: „Ich bitte dich, lass mich diese Nacht nicht allein, damit wir noch bis zum Morgen von den Freuden des himmlischen Lebens sprechen können.“

Benedikt konnte und wollte dieser Bitte nicht nachkommen, denn sie würde die Regel in Frage stellen und brechen. Scholastika war über das Verhalten ihren Bruder traurig. Er setzte seine Regel über die Liebe! Die Legende erzählt uns, dass Scholastika nun unter Tränen zu Gott betete, damit Benedikt doch bleiben könne. Die Liebe der Scholastika zu ihrem Bruder Benedikt bewegt Gott dazu etwas Außergewöhnliches zu tun: Er schickt ein Gewitter mit Sturm und Regen. Scholastika sprach zu Benedikt: So geh doch hinaus mein Bruder, geh fort, wenn du kannst. Und lass mich zurück und geh nach Hause in dein Kloster.“

Benedikt war sauer auf Scholastika, aber er musste einsehen, dass er bei diesem Wetter keine Möglichkeit hatte ins Kloster zu gelangen. Er musste seine Regel brechen! Er blieb! Vielleicht wider Willen? Die Geschwister durchwachten die ganze Nacht und tauschten sich in Gesprächen über den Glauben aus.  Am nächsten Tag gingen die beiden auseinander, Scholastika kehrte in ihre Zelle zurück und Benedikt in sein Kloster.

Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Drei Tage nach dem Treffen stand Benedikt in seiner Zelle und schaute aus dem Fenster. Er erhob die Augen zum Himmel. Da sah er die Seele seiner Schwester in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen. Scholastika war gestorben. Es war also das letzte Treffen der Geschwister gewesen. In ihrem Herzen hatte Scholastika das gespürt und bewegte die Kraft der Liebe im Gebet. Das will uns zeigen: Die Liebe soll unser Motor beim Gebet sein. Denn die Liebe besteht aus reinem und starken Kraft.Stoff!

Der Heilige Papst Gregor schreibt im seinem zweiten Buch der Dialoge, der Lebensgeschichte des Heiligen Benedikt folgendes über die heilige Scholastika: „Es ist nicht zu verwundern, dass die Frau, die ihren Bruder länger zusehen wünschte, in diesem Augenblick mehr vermochte als jener. Nach einem Wort des Johannes ist Gott die Liebe (vgl. 1Joh 4,8.16); So ist es ganz richtig: jene vermochte mehr, weil sie mehr liebte.“

Scholastika handelt aus Liebe, denn nur die Liebe kann der Rahmen sein in dem sich Regeln bewegen dürfen. Ohne Leibe werden Regeln zum sturem Korsett eines blinden Gehorsams. Scholastika lebte das, was Benedikt in seiner Regel schreibt: „Die Enge meines Herzens mach weit!“

 

Gebet der Scholastika – Besuch des Bruders bei der Schwester

Bleibe bei mir

Heute Nacht

Mein Bruder

Lass uns gemeinsam den Höchsten

Loben

Preisen

Ehren

 

Bleibe bei mir

Heute Nacht

Mein Bruder

Halte ein letztes Mal Nachtwache mit mir

Du

Ich

Wir

 

Bleibe bei mir

Heute nacht

Mein Bruder

Sei mir Licht im Dunklen meiner Nächte

Hell

Warm

Strahlend

 

Bleibe bei mir

Heute nacht

Mein Bruder

Lass mich jetzt nicht allein in dieser Nacht

Ich

Werde

Gehen

 

Bliebe bei mir

Heute Nacht

Mein Bruder

Es wird das letzte Mal sein, dein letzter Besuch

Ich

Bin

Bereit

 

Bleibe bei mir

Heute Nacht

Mein Bruder

So wie ER bei mir und bei dir und bei uns ist

Jesus

Christus

Erlöser

 

© Br. Benedikt Müller OSB

In Erinnerung an das Fest der hl .Scholastika am 10.2.2009 und den Besuch in der Abtei Varensell

 

 

 

Da fühlte mein Herz, dass du angekommen und in mir gegenwärtig warst!

(Gertrud von Helfta)

Gertrud stammte aus Thüringen. Schon als fünf Jahre altes Mädchen war Gertrud – wohl als Waisenkind – ins Zisterzienserinnenkloster Helfta gekommen, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn erzogen wurde, einer durch feinsinnige Bildung ausgezeichneten Frau. So genoss Gertrud eine gediegene Ausbildung im religiösen und weltlichen Wissen ihrer Zeit und wurde selbst Nonne. Groß war Gertruds Liebe zu Jesus Christus und zu den Mitmenschen ihrer Umgebung. Stundenlang war sie diesen eine barmherzige Zuhörerin, Ratgeberin und Trösterin. Wie das Licht die Dunkelheit erhellt, entflammte Gertrud die Herzen ihrer Nächsten mit Liebe. Gleichzeitig war sie eine hoch gebildete und künstlerisch begabte Frau. Sie übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Ihre Christusvisionen begründeten ihren Ruf als größte deutsche Mystikerin und ihren Ehrennamen ‚die Große’. Gertrud betonte besonders die Bedeutung der heiligen Eucharistie (Abendmahl) und des heiligsten Herzens Jesu. Bei ihr finden sich die meisten Anrufungen der späteren Herz-Jesu-Litanei. Gertrud starb am 17. November 1302.

Fürchte dich nicht,

sondern sei getröstet,

stark und sicher.

Denn ich selbst,

der HERR und Gott

dein lieber Freund,

habe dich aus unverdienter liebe

geschaffen und erwählt,

um in dir zu wohnen

und mich an dir zu erfreuen.

(Gertud von Helfta)

Allerheiligen (lateinisch Festum Omnium Sanctorum) ist ein christliches Fest, an dem aller Heiligen gedacht wird, der „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“, der bekannten wie der unbekannten. Das Fest wird in der Westkirche am 1. November begangen, in den orthodoxen Kirchen am ersten Sonntag nach Pfingsten.

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Als Heiliger wird ein Mensch bezeichnet, der als einer Gottheit besonders nahestehend beziehungsweise als in religiöser und ethischer Hinsicht vorbildlich angesehen wird. Die Anerkennung von Heiligen kann religiösen oder politischen Autoritäten vorbehalten sein oder sich in der Akklamation und Verehrung durch das gläubige Volk vollziehen; eine wichtige Rolle kann dabei das Auftreten von übernatürlichen Phänomenen (Wunder) im Zusammenhang mit den Heiligen spielen. Die darauf folgende – zumeist posthume – kultische Verehrung von Heiligen bezeichnet man als Heiligenverehrung. Im allgemeinen Sprachgebrauch verweisen die Begriffe der Heiligen und der Heiligenverehrung gemeinhin auf die entsprechenden christlichen Vorstellungen. Die Begriffe werden mit der Volksfrömmigkeit assoziiert, sind jedoch beide in anderen Weltreligionen ebenso zu finden. (Quelle: Wikipedia)

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Endlich Ostern! Ostern ist nicht nur das älteste, sondern auch wichtigste Fest der Christen. Wir feiern die Auferstehung Jesu vom Tode. Das ist auch die zentrale Achse des christlichen Glaubens, dass wir an die Auferstehung Jesu glauben. Oder anders ausgedrückt. Wir glauben, dass Gott Jesus zwei Tage nach seinem Tod ins Leben auf der Erde zurückgeschickt hat. 40 Tage lang war Jesus nochmals bei seinen Jünger*innen. Er hat sie getroffen und noch manche Wunder gewirkt bzw. Dinge erledigt haben. Erst dann hat er die Erde für immer verlassen haben. An dieses Ereignis erinnert uns 40 Tage nach Ostern der Feiertag Himmelfahrt. Aber die Osterzeit dauert noch 10 Tage länger. An Pfingsten sind diese 50 Ostertage vorüber – dazu dann an anderer Stelle mehr. Osterbräuche wie das Eierfärben entstanden erst viel später. Das Ei ist ein Symbol für die Auferstehung. Von buntgefärbten Ostereiern wird zum ersten Mal im 13. Jahrhundert berichtet. Zum Osterfest selbst gibt es viele fröhliche Bräuche. Vielleicht kennst Du einige, wie z.B. Eier bemalen, Osterwasser, Osterspaziergang, Osterlamm aus Kuchenteig, Osterfeuer, Eierlauf, Eier pülvern u.v.m…! Auf das Osterfest bereiten sich Christen ab Aschermittwoch nach Fasching in der Fasten- bzw. Passionszeit vor. Sie dauert 40 Tage. Manche Christen fasten in dieser Zeit und denken mehr als sonst über ihren Glauben und über ihr Leben nach. In der Passionszeit liegen auch der Palmsonntag, der Gründonnerstag und der Karfreitag.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Der Karsamstag oder Karsonnabend (althochdeutsch kara ‚Klage‘, ‚Kummer‘, ‚Trauer‘) ist der letzte Tag der Karwoche und der zweite Tag des österlichen Triduums. Auf ihn folgt der Ostersonntag. Der Karsamstag wird regional auch als stiller Samstag bezeichnet. Die Christen gedenken am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe Jesu Christi, seines Abstiegs in die Unterwelt, bei dem er nach seiner Kreuzigung im Limbus, dem „Schoß Abrahams“, die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe (1 Petr 3,19).

Die vorkommende umgangssprachliche Bezeichnung des Karsamstags als „Ostersamstag“ oder „Ostersonnabend“ weicht von der kirchlichen Tradition ab: Der Ostersamstag ist im christlichen Sprachgebrauch der Samstag der Osteroktav und damit der Tag vor dem Weißen Sonntag, eine Woche nach Ostern.

Heute ist Karfreitag. Ein stiller Feiertag. Ein wichtiger Feiertag. Christen erinnern sich heute an die Kreuzigung von Jesus. Jesus wurde auf Golgatha, d.h. Schädelstätte, einen Berg in Jerusalem ans Kreuz geschlagen. Aber warum wurde er ans Kreuz geschlagen? Vor 2000 Jahren erzählte Jesus den Menschen immer wieder von Gott. Vor allem von Gottes wunderbarer Liebe zu uns Menschen. Jesus rief die Menschen dazu auf, an Gottes Liebe zu glauben, friedlich miteinander zu leben und das eigene Verhalten und das der Gesellschaft immer wieder zu überprüfen. Er war so ganz anders. Viele sahen damals ihn ihm den Messias, anderen einen Hochstapler. Darum war er den Mächtigen im Land ein „Dorn im Auge“! Und dieser „Dorn“ musste beseitigt werden. Ein Freund Jesus, der Jünger Judas, verriet ihn bei den Mächtigen und führte die Soldaten zu Jesus. So kam es zur Gefangennahmen, Verurteilung und dann zur Hinrichtung. Die Kreuzigung war eine der grausamsten Hinrichtungsmethoden der Römer. Die Gekreuzigten starben einen qualvollen Tod. Neben aller Trauer stimmt der Karfreitag aber auch hoffnungsvoll, weil wir Chrsiten glauben, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Das macht Mut und Hoffnung, denn die Liebe ist stärker als der Tod. Das Ereignis der Kerzuguingung zeigt den Christen, dass Jesus einen Weg für Menschen zu Gott bereitet hat. An Weihnachten hat uns das „Christkind“ (also Jesus) Erlösung geschenkt. Am heutigen Karfreitag ist diese Erlösung am Kreuz eingelöst wurden.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Der Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern. Mit dem Gründonnerstag beginnen die liturgischen Feierlichkeiten der Kar- und Ostertage. Am Gründonnerstag erinnern sich die Christen sich an das Abschiedsmahl das Jesus mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod am Kreuz gegessen hat.

In viele Kirchengemeinden feiern an diesen Donnerstagabend die Christen darum einen besonderen Gottesdienst. Im Mittelpunkt steht natürlich die biblische Erzählung von letzten Abendmahl Jesu mit seinen Freund*innen (den Jünger*innen).

Die Abendmahlsfeier ist natürlich Höhenpunkt des heutigen Gottesdienstes. Katholiken nennen es Eucharistie. Ein weiterer Höhepunkt ist die Fußwaschung. Denn: Als Zeichen dafür, wie wichtig sie ihm waren, soll Jesus jedem seiner Freunde die Füße gewaschen haben.

Da die Fastenzeit noch nicht zu Ende ist, sind die Kreuze in der Kirche immer noch verhüllt oder wie in der Abteikirche abgehangen.  Nach alter Tradition gehört es am Gründonnerstag dazu viel grünes Obst und Gemüse zu den Mahlzeiten zu reichen. Viele werden heute Mittag die klassische „Grüne Soße“ essen. Auch Kräutersoßen und Kräutersuppen sind sehr beliebt.

Die Farbe GRÜN ist aber gar nicht der Namensgeber dieses Tages. Sondern: Die altdeutschen Worte „Greinen“ oder „Grienen“ und sind eben alte Worte für das WEINEN. Damit soll die Trauer über den Tod Jesu auch wörtlich ausgedrückt werden. (Br. Benedikt Müller OSB)