Bis zu 14.400 Mal. Ein erwachsener Mensch blinzelt bis zu 14.400 Mal am Tag. 14.400 Augenblicke.

Sprechen wir von Augenblicken, so meinen wir oftmals intensive Wahrnehmungen. Momente, an die wir uns immer erinnern werden. Ein Augenblick ist für uns mehr als ein Blinzeln. Augenblicke sind in der Lage die Zeit zu verlangsamen, Momente ewig andauern zu lassen. Mit Augenblicken beschreiben wir den richtigen Zeitpunkt. Die richtige Idee zur richtigen Zeit. Wenn wir einem geliebten Menschen gegenüberstehen, dann schauen wir ihm erst in die Augen. Sobald der Augenkontakt da ist, fangen wir an zu lächeln. Wir registrieren die Freude, unsere Liebe, in einem einzigen Augenblick, Mit einem Augenaufschlag, einem Blinzeln. Manchmal wünschen wir uns, diese Augenblicke würden nie enden, wären ewig, unendlich. Dann können wir uns immer wieder an sie erinnern. Dann bleiben sie in unserem Gedächtnis, definieren unsere Gedanken, unseren Geist.

Vergeht ein solcher Augenblick, scheint sich manchmal alles geändert zu haben. Für uns, für unser Leben. Mit einem Augenblick kann sich alles ändern. Schlagartig, plötzlich. Im neuen Testament wird in Augenblicken beschrieben, was sich für die Menschen ändert, sobald sie auf Jesus treffen. Sie werden geheilt, haben eine Erkenntnis, folgen ihm nach, verändern ihr Leben. Die Erkenntnis ist so kurz wie der Augenblick, ihre Folge jedoch wird das weitere Leben bestimmen.

Mit dem Augenblick, in dem wir feiern, dass Jesus in einer Krippe zur Welt gekommen ist, erleben wir Weihnachten. Wir erleben ein Fest, auf das wir uns in dieser Adventszeit vorbereiten. Und zwar in ganz vielen kleinen Augenblicken. Die einen halten für immer, andere sind vergänglich. Die einen nehmen wir wahr, die anderen nicht. Manche haben wir gar nicht erlebt, andere schenken uns das Leben. Bis zu 14.400 mal am Tag. Nicht nur im Advent, nicht nur an Weihnachten, jeden Tag. Denn Gott hat uns die Fähigkeit geschenkt, Augenblicke wahrzunehmen, die Liebe zu spüren, zu lieben und geliebt zu werden. In vielen kleinen, einzigartigen Augenblicken. Lassen wir es zu. Jetzt, in dieser Adventszeit.

Denn wir wissen, einige Augenblicke unseres Lebens sind besonders kostbar…

„Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“

Lukas 1, 28 ff.

(Helena Minner; Jahrespraktikantin in der OASE)

Wir sind ständig auf dem Weg- auf dem Weg zur Arbeit, zum Sport, zur Schule, zur KiTa, zum Friseur, zur Bücherei, zum Café, zu einer Familienfeier, zur Kirche, zu einem guten Freund, zu uns selbst. Auf-dem-Weg-Sein- das klingt besonders in kirchlich geschulten Ohren nach einer abgedroschenen Phrase, deren Würzkraft fad geworden ist. Und dennoch- so entdecke ich es immer mehr- steckt in diesen Weges-Worten ein wahrer Kern: Menschliches Leben- deins und meins- ist von den Konturen eines Weges grazil gezeichnet. Schaue ich aus der Vogelperspektive darauf, so erkenne ich, dass das Leben wie ein kunstvoll angelegter Pfad ausschaut, der sich durch die unendliche und bunte Landschaft allen Seins schlängelt. Dabei gleicht kein Weg dem anderen: Manch einer ist eben, ein anderer ist hügelig, verwinkelt, kurvig, steil, schmal, steinig, lang, zugewachsen, sumpfig, asphaltiert. Angesichts der unerforschlichen Komplexität der Wegesverläufe drängt sich mir die Frage auf, was im Irrgarten des Lebens Orientierung gibt. Weg.Weiser sind dabei hilfreiche Mittel, denn sie zeigen mir auf, dass ich immer eine Wahl habe. Ein Weg.Weiser ist ein mir vor-gegebenes, äußeres Zeichen, das ich im besten Falle gut lesen, entschlüsseln und verstehen kann. Ein Weg.Weiser kann ein hilfreicher Hinweis sein, der mich auf meinem Weg durchs Leben führt und der auf jenen verweist, der Anfang, Fundament und Ziel des Weges ist: Gott in Jesus von Nazareth. Dass das Wort vom Weg dabei alles andere als ein billiger Kalenderspruch ist, zeigen mir die vertrauensvollen Worte des Psalmbeters, der trotz aller Erfahrung innerer und äußerer Zerstreuung daran festhält: „Unser Herz ist nicht von dir gewichen, / noch hat unser Schritt deinen Pfad verlassen.“ (Ps 44,19) In biblischer Gebetssprache ist das Herz die innerste Schnittstelle zwischen Mensch und Gott und ein verlässlicher Weg.Weiser, der mich in den Spuren Gottes hält. Hab‘ Mut und Vertrauen, dein Leben nach diesem inneren Weg.Weiser auszurichten oder wie Udo Lindenberg singt: “ Mein Herz ist mein Kompass und zeigt mir den Weg“.

(Benedikt Grotehans; Theologiestudent – macht gerade eine KLOSTER AUF ZEIT in der Abtei)

Meine Seele preist die Größe des Herrn

Der Morgen

Die Sonne

Das Licht – Sonnenglanz

Morgenglanz der Ewigkeit – Licht vom Lichte

Ich sehe das Licht eines neuen Morgens

 

Mit seiner Kraft hat der HERR dich gesegnet

Dein Lob verstummt nicht mehr im Mund der Menschen

Der Himmel und Erde erschaffen hat

Er macht deinen Namen groß

Sei gegrüßt, du Stern der die Sonne heraufführt

Sei gegrüßt, du Morgenröte des Tages

Sei gegrüßt, du Acker der makellosen Frucht

Sei gegrüßt, du Land der Verheißung

Sei gegrüßt, du Thron des Königs

Sei gegrüßt, du Zelt des ewigen Wortes

Sei gegrüßt, du Tochter deines Sohnes

 

Mit seiner Kraft hat der HERR dich gesegnet

Dein Lob verstummt nicht mehr im Mund der Menschen

Der Himmel und Erde erschaffen hat

Er macht deinen Namen groß

 

Barmherziger Gott,  du öffnest uns die Schätze der himmlischen Gnade.

Ave Mutter

Ave Stern der Meere

Ave Himmelkönigin

Denn Großes hat an Dir der Mächtige getan

Maria – Heilige – Mutter

Maria – Heilige – Königin

© Br. Benedikt Müller OSB; 8.  September 2016 – Maria Geburt

KNACK! Eine Nuss ist geknackt. Die Schale Splitter und platzt. Der Nussknacker gibt nach und die Spannung verschwindet aus der Hand. Die Frucht der Nuss kommt ans Licht. Auch im Leben muss man oft eine Nuss knacken um an die Belohnung, an die Frucht zu gelangen. Egal ob es im Beruf, in der Schule oder auch zu Hause ist, überall gibt es Nüsse zu knacken. Welche Nüsse hast Du zu knacken? Und für welchen Weg des knacken entschiedest du dich? Zertrümmerst du die Nuss mit einem Hammer und hast am Ende eine zerstörte Frucht oder nimmst du einen Nussknacker mit dem du die Chance hast, dass wenigstens ein Teil der Nuss heile bleibt oder nimmst du gar ein Messer und versuchst die Nuss ganz langsam zu spalten, damit die Frucht der Nuss ganz bleibt? Oft hat man das Gefühl, dass man eine Nuss erst knacken muss bevor man wieder glücklich wird und insbesondere jetzt in der Adventszeit kann es oft im Zeichen der Liebe gelingen Nüsse sehr sanft zu knacken ohne, dass die Frucht beschädigt wird. Das sollte unser aller Ziel sein, in dieser besonderen Zeit alle Nüsse die auf unserem Weg zum Glück liegen zu knacken, damit sich in der nahenden Weihnachtsnacht das Wunder uns mit seiner Liebe erfüllen kann.

(Leonhard Knab; Jahrespraktikant in der OASE)

Seit Stunden sitze ich nun staunend am Fenster und sehe die Schneeflocken fliegen. Wie in einer Sinfonie schweben sie mal sachte und zart zu Boden, mal peitschen ein Wind nur so umher und wirbelt den alten Schnee vom Boden auf. Ich komme mir vor, als würde ich durch das Fenster eine riesige Sanduhr beobachten.

Die Zeit zieht dahin, als wäre ich getrennt von ihr, als würde ich nur Beobachtend hinter der Glasscheibe sitzen und nicht ebenfalls altern, weiser werden, während das Treiben dort draußen zeigt, wie die Zeit voranschreitet. Zeigt, wie die Stunden des Lebens mal sachte und zart, mal wütend, aufgeregt und turbulent sind.

In manchen Momenten scheint die Zeit ewig – in der Hektik ist sie zu kurz. Dabei sind es doch immer 60 Sekunden pro Minute, 60 Minuten pro Stunde und 17 Tage bis Heiligabend. Aber hast du nicht auch manchmal das Gefühl, dass deine Zeit ‚mehr‘ wird, wenn du sie auskostest und lebst? Wenn du sie mit Träumen, Lachen, Weinen und Sternstunden füllst?

Ständig können wir uns ein neues Stundenglas umdrehen, denn ständig haben wir die Möglichkeit, zeitlose Momente zu sammeln. Aber wir können die Zeit nicht aufhalten, rieselt der Sand einmal nach unten. Ständig läuft ein Stundenglas unwiderruflich bis zum letzten Körnchen aus: egal ob beim Spielen, oder wenn es drauf ankommt. Ob wir wollen und nicht, unsere Zeit läuft. Und ständig endet etwas: der Abend mit Freunden und Familie, die Kindheit, die Schulzeit, die Jugend. Wir haben keine Macht über die Zeit.

Unsere Lebenszeit ist unser ganz persönliches Geschenk. Es gehört uns, aber wir können auch immer Zeit verschenken. Manche sagen, Zeit ist unser kostbarstes Hab und Gut. Und was wäre die Zeit ohne Zufriedenheit, Freundschaft und Zuneigung?

Die Zeit ist unser Mittel, unsere Möglichkeit, zu handeln. Wir können sie mit Ruhe und Aktivität füllen, mit Pflichten und Spaß. Jede Zeit ist meine Zeit.

Draußen rieselt immer noch der Schnee. Wie lange wird es wohl noch so schneien?

(Lucia Geringswald, Teamerin der OASE)

Schneekristalle, Tannenduft und goldene Sterne am Winterhimmel

Advent

Klänge

Kerzen – Hoffnungslicht

Weit wird mein Herz und ich staune wie ein Kind

Erinnerungen aus eine entschwunden Land erwachen

 

Leise und sanft rieselte der Schnee

Da stapft wer durch den Winterwald

Ein Mann auf dem Weg in kalter Nacht

Einer will ein Licht im Dunkeln sein

 

Die Bäume ruhen still in kalter Winternacht

Das weiche Licht des Mondes leuchtet sanft

Nebel ziehen auf – ach bitterer Winter

Raureif verzaubert märchenhaft Wald und Flur

Die klirre Luft hebt an zum Flockentanz

Schneetanz im Windhauch der Zeiten

Legenden aus längst vergangen Tagen erwachen

Ein Bischof nimmt den roten Faden der Liebe auf

 

Leise und sanft rieselte der Schnee

Da stapft wer durch den Winterwald

Ein Mann auf den Weg in kalter Nacht

Einer will ein Licht im Dunkeln sein

 

Ein Staunen liegt in der Luft, wenn der Wald weihnachtlich glänzt

Ein Staunen liegt in der Luft, wenn Winternächte leuchten

Ein Staunen liegt in der Luft, wenn das Wunder geschieht

Ein Staunen liegt in der Luft, wenn dir eine Freude geschenkt wird

Ein Staunen liegt in der Luft, wenn die Nacht froh wird

Ein Staunen liegt in der Luft, das Funkeln der Sterne am Himmel

Ein Staunen liegt in der Luft, weil einer kommt, der uns beschenkt!

Nikolaus – Knecht – Bote

Nikolaus – Hüter – Heiliger

Hl. Nikolaus von Myra – bitte für uns

 

(C) Br. Benedikt Müller OSB, 26.11.2021

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An manchen Dezembertagen scheint es, als würde die Sonne gar nicht aufgehen. Eine bleierne Dämmerung liegt über der Stadt. Fahles Licht hüllt Alles in ein trübes Grau. Dann sehne ich mich nach einem kalten, klaren Wintertag mit wolkenlosen Himmel; mag die Sonne dann auch nur flach über dem Horizont stehen, so kündet ihr Licht doch davon, dass die dunklen Tage vergehen.

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. Wenn ich nicht wüsste, dass die Dunkelheit vergeht, mein Ausharren in diesen Tagen dauernder Dämmerung wäre sinnlos. Doch die Erfahrung lehrt mich: die Dunkelheit wird nicht bleiben.  Der Tag kommt und mit ihm das Licht. Deshalb vermag die Hoffnung auf das Licht mich zu trösten und in Vorfreude zu versetzen. So sei nun Lob gesungen, dem hellen Morgenstern. Auch wer zu Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Gott stellt mich zerbrechlichen, zweifelnden und oft versagenden Menschen vor sein Angesicht, in das Licht seiner Liebe.

Die Dunkelheit vergeht. Sie ist nicht die letzte, alles bestimmende Wirklichkeit. Gottes Licht erhellt unseren Weg. Sein Licht wird uns umgeben, wenn er uns am Ende zu sich ruft. Alles Dunkel auf unserem Weg ist deshalb schwindendes Dunkel, vergehende Nacht, weil Gottes Licht am Horizont des neuen Tages leuchtet. Noch manche Nacht wird fallen, auf Menschenleid und Menschenschuld. Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.

(Br. Benedikt Müller OSB, Koordinator für „Jugend & Bildung“ in der OASE)

Halte Wacht an meiner Tür, bis ich wieder öffnen kann

Die Tür

Der Riegel

Der Schlüssel

Türschloss – Verriegelt

Ich bin erwacht in einem Turm, einsam aber nicht allein

Geduldig sein mit mir selbst, um Neues wachsen zu lassen

 

Es knospt an den Zweigen

Mitten im Winter blüht es auf

Winter-Wunder-Zeichen

wie eine Licht im Dunklen

 

Mauer – Turm – Verlies

Leise tanzt noch einmal die Hoffnung im Winterwind

Windhauch, Windhauch alles nur Windhauch

Sehnsuchtsvoll noch einen Hauch liebe erhaschen

Bevor er Winter jeden Hoffnungsschimmer erfriert.

Ein Blütenzweig erfüllt dein Herz mit Hoffnung

Ein Blütenzweig stärkt dein Herz mit Glauben

Ein Blütenzweig verzaubert dein Herz mit Liebe

 

Es knospt an den Zweigen

Mitten im Winter blüht es auf

Winter-Wunder-Zeichen

wie eine Licht im Dunklen

 

Ohne dich verliert sich meine Sehnsucht im Wind

Mein Lebensmut ist blass und meine Klage leise

Tränenschwere dunkle Schatten in langen Winternächten

Meine Tränen bringen Knospen zum Blühen

Das Licht einen neuen morgens

Nimm mich auf, o Herr, und lass mich leben

Barbara – Suchende – Betende

Barbara – Treue – Mutige

 

Hl. Barbara von Nikomedia – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller OSB, 26.11.2021

 

Schaut man sich zu dieser Zeit in den Straßen um, so erkennt man überall Lichterketten. Diese kleinen unscheinbaren LED Lichter, die sowohl draußen als auch drinnen die perfekt gemütliche Stimmung erzeugen sollen. Meistens gelblich weiß, mal polarweiß oder auch bunt schimmern sie durch die Fenster, in Blumenkästen oder einfach an nackten Wänden. Nachts erleuchten sie die Dunkelheit und bringen weihnachtliche Stimmung in die Häuser, zu den Menschen. Von den einen vergöttert, von den anderen wegen ihrer vermeintlichen Kitschigkeit verhasst gehören sie jedes Jahr aufs Neue dazu. Schmücken die Christbäume oder dienen der einfachen winterlichen Dekoration.

Doch auch wenn diese Lichtchen im ersten Moment vollkommen unscheinbar wirken, wir sollten sie auch in einem adventlichen Kontext erkennen können.

Diese Lichter stehen für Vielfalt, für Gemeinschaft, für glühende Funken, die in die Welt getragen werden. Zusammen entfachen sie Licht. Nicht immer muss dieses Licht gleichmäßig, fast starr und monoton vor sich hin leuchten. Blinken sie fröhlich vor sich herum, so sind sie unruhig, tanzen herum, ganz verspielt. Sie stiften Begeisterung, wenn sie die Dunkelheit vertreiben, die Schwere der Nacht in eine Leichtigkeit verwandeln.

Sie lassen uns nach den Sternen greifen. Wecken unsere Sehnsucht nach dem Licht. Sie wirken ansteckend. Denn hast du schon einmal eine einzige Lichterkette einsam und verlassen in einer Straße leuchten sehen? Lichterkette stecken ihre Anhänger*innen sehr schnell mit einer interessanten Euphorie an. Diese kleinen Lichter werden von jedem gemocht und schnell in jedem Haushalt integriert.

Im ersten Buch Mose ist auch von Lichtern die Rede. Lichter sind es, die die von Gott erschaffene Welt erleuchten. Es sind die Sterne, die am Himmel leuchten, den Menschen, nicht zuletzt den heiligen drei Königen Orientierung geben. Schmücken wir unser geliebtes zu Hause mit Lichterketten, so bringen wir die Sterne zu uns. Dabei ist es vollkommen egal, ob unsere selbst gemachten Sterne bunt, weiß oder gelblich leuchten. Ihre Wirkung ist die gleiche. Sie erinnern uns an die Besonderheit der Vorweihnachtszeit, vertreiben die Nacht und die Dunkelheit.

Wir können die Adventszeit dazu nutzen, selbst zu solchen Lichterketten zu werden. Natürlich im übertragenen Sinn. Schließen wir uns zusammen, in Vielfalt, Achtung, Akzeptanz und Liebe, so können wir durch unser Tun die Welt um uns herum erleuchten. Dann können wir selbst Inspiration für andere sein. Uns selbst, unseren individuellen Charakter und den unserer Mitmenschen strahlen lassen. Wie die Lichterketten in den Straßen, wie die Sterne am Himmelszelt. So wie es der Weihnachtsstern selbst getan hat. So werden wir selbst zu Botschafter*innen der Weihnachtszeit.

„Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.  Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.“

(Matthäus 2, 9 ff.)

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)

 „Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf!“

Sicher kennt Ihr diesen Spruch – mir fiel er unlängst wieder in Form eines Stempels in meiner Bastelwerkstatt in die Hände. Etwas schmunzelnd legte ich den Stempel beiseite, da ich ihn für meine weihnachtliche Bastelaktion unpassend fand.

Aber warum eigentlich? Ich begann länger über diesen Spruch nachzudenken.

In keiner Jahreszeit glitzert und leuchtet es mehr als in der Adventszeit – kurz nach Weihnachten verschwindet die bunte grelle Glitzerwelt dann ganz schnell wieder.

Klar, Glitzer und Glitter erfreuen das Auge, sind werbewirksam, in dem sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen, lassen alles edel und wertvoll erscheinen und erhellen die dunkle Zeit.

Aber was ist mit dem Spruch, nervt uns denn im Advent unser Leben so viel mehr als sonst?

Was mich betrifft, kann das schon mal so sein. Es ist dunkel und kalt, da fällt mir das Erledigen von Arbeiten oft schwerer als an einem warmen hellen Sommertag. Dennoch ist noch so viel zu tun, Laubharken, Tulpen setzen, den Garten winterfest machen, Geschenke besorgen, Adventskranz binden, das jährliche Fotobuch erstellen, Briefe schreiben, Geschenke für Therapeuten, Müllmänner, Post- und Paketboten besorgen, Päckchen für die Patenkinder packen, Plätzchen backen, Krippenandacht vorbereiten, u.v.m. und kurz vor Weihnachten einkaufen, das Haus weihnachtlich schmücken, vielleicht vorkochen – da bin ich manchmal genervt.

Aber hilft dann Glitter oder Glitzer?

Mir schon – erinnert er mich doch an das Wesentliche dieser Zeit:

Ich erwarte das Weihnachtsfest, die Geburt Jesu, die Ankunft Gottes in unserer Welt – in meinem Herzen. Darauf bereite ich mich vor, dafür möchte ich Raum in dieser Zeit schaffen.

Das funkelnde Glitzern dieser Zeit erinnert mich an den Stern, der diese Geburt vor mehr als 2000 Jahren angekündigt hat und der auch heute noch in kleinen Glitzerfunken in jedem von uns die Nacht erleuchtet, wenn Jesus bei uns Raum findet.

Und dann hilft dieser Glitzer, alle Aufgaben freudig anzugehen, nicht, weil es so üblich ist und immer so war, sondern weil ich meiner Freude Ausdruck verleihen möchte.

„Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz.“

(1. Korinther 15,41)

(Priska Litwiakow, ehrenamtlicher Mitarbeiterin OASE)