Der Anker hat für viele Menschen eine weitreichende Bedeutung. Er steht für Sicherheit und Beständigkeit, dafür einen sicheren Hafen zu haben und zur Ruhe kommen zu können, auch wenn um einen herum die Wellen des Alltags tosen. Für uns Christen verkörpert der Anker mit seiner markanten Form noch mehr als das. Bei dem Anker handelt es sich um eine Variante des Kreuzes, die uns an den Tod Jesus erinnert und uns Hoffnung und Zuversicht schenkt. Hoffnung darauf, die Grenzen zwischen dem irdischen und ewigen Leben zu überwinden und Zuversicht über die ständige Verbindung zwischen Gott und den Menschen. So kann unser Glaube uns als Rettungsanker dienen und uns die Gewissheit schenken, dass Gott immer da ist. Gott ist unser Anker, wenn wir einmal im Meer aus Zweifeln und tobenden Gefühlen die Orientierung verlieren. Wer auf Gott vertraut, kann getrost sein, dass sich nach stürmischen Zeiten die Wellen wieder legen und Sonnenstrahlen den Horizont schmücken werden. Im Advent singen wir:

  1. Es kommt ein Schiff, geladen
    bis an sein’ höchsten Bord,
    trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
    des Vaters ewigs Wort.2. Das Schiff geht still im Triebe,
    es trägt ein teure Last;
    das Segel ist die Liebe,
    der Heilig Geist der Mast.

    3. Der Anker haft’ auf Erden,
    da ist das Schiff am Land.
    Das Wort will Fleisch uns werden,
    der Sohn ist uns gesandt.

(Sophia Ersel, Teamerin der OASE)

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Im Herbst des Jahres 2018 veröffentlichte Herbert Grönemeyer einen Song mit dem Titel „Sekundenglück“. Im Refrain heißt es: „Es sind die einzigartigen tausendstel Momente. Das ist, was man Sekundenglück nennt.“

Doch was ist dieses Sekundenglück?

Jeder Mensch, du, ich, wir alle, wir tragen dieses Sekundenglück in uns. Wir tragen es ganz tief in unserem Herzen. Manchmal geben wir uns selbst das Gefühl, das wir es verloren hätten, glauben, dass wir es nicht mehr spüren können. Dieses einzigartige Glück, das wir in einem tausendstel Moment wahrnehmen dürfen. Diese Gewissheit, die pure Freude, das Glück, das wir erleben – in den einzigartigsten Momenten.

Dann spüren wir ein Gefühl, als würde unser Herz überschwappen, dann fühlen wir uns vom Sentiment überschwemmt, ertrinken im puren Glück des Augenblicks.

Das ist es, was wir Sekundenglück nennen dürfen. Es ist unser Lebenselixier.

Zu selten geben wir diesem Glück einen passenden Platz in unserem Leben, viel zu selten lassen wir Sekundenglück zu. Weil wir uns verschließen, in der Gleichheit, im vermeintlichen Stress des Tages ertrinken, uns verlieren, unsere Gefühle vernachlässigen, vergessen, ehrlich auf unser Herzgefühl zu hören. Wir schenken uns keine Ruhe, keine Gelassen-, keine Besinnlichkeit.

Die Adventszeit ist eine Einladung an uns. Eine Einladung, unser pures Glück, die Freude, die Besinnlichkeit wiederzuentdecken. Unser ganz persönliches weihnachtliches Sekundenglück.

Und dieses Sekundenglück, es ist individuell, einzigartig, weil nur du allein es in deinem Herzen hast. Weil du allein weißt, welche Bedürfnisse nach dir rufen, dich daran erinnern, was für ein Mensch bist. Die Bedürfnisse, die deinen Charakter formen, dich glauben lassen, dir ein Leben und die Liebe schenken.

Sekundenglück kann alles sein. Sekundenglück ist alles. Dein Glaube an dich, deine Mitmenschen, deine Liebe. Du erkennst es daran, dass du spürst, dass du niemals allein bist. Es ist immer da, du musst es nur wecken – in dir. Du musst es zulassen. Sekundenglück ist eine besondere Konstante. Auch wenn du das Gefühl hast, dass es dich verlassen hat, es bleibt immer in deinem Herzen. Ist dein ewiger Begleiter. Sekundenglück ist wie – Sekundenglück ist DEIN GLAUBE.

An dich, deine Mitmenschen, an diesen einen Gott.

 „Wer auf das Wort achtet, findet Glück. Selig, wer auf den HERRN vertraut.“

Buch der Sprüche 16,20

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)

Advent. Wir warten auf den, der zu uns kommen will. Zu uns, in unsere Wirklichkeit, in unser Leben, in unsere Zeit, in unser Haus, in unsere Familie und unser Herz. Nicht ein- für allemal vor mehr als 2000 Jahren, sondern immer wieder neu und ganz persönlich zu dir und zu mir.

Jeder Gast ist ein Geschenk. Er bringt etwas mit. Er bringt sich mit.

Ich bin eingeladen. Welches Geschenk bringe ich mit? Schenken, was ich selbst nicht mehr brauche, was ich übrighabe? Das kannst du dir schenken. Das macht keine Freude.

Du selbst bist das größte Geschenk. Schenk dich selbst! Darauf wirst du wohl kaum den wohl bekannten Spruch „Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen“ hören.

Schenke ein Lachen, schenke Zeit, schenke dich selbst! Und sei dankbar dafür, dass du Gast, aber auch Gastgeber, sein darfst.

Kinder sind ein Geschenk Gottes. Denn Kinder sind wie Geschenke unverdient. Sie sind keine Bezahlung, kein Lohn und nicht in Geld messbar.

Advent. Wir warten auf Gott, der zu uns kommt als Kind.

Jesus sucht eine Herberge. Im Stall und in unserem Leben. Er will Freundschaft mit uns. Er will ganz bei uns sein. Nehmen wir ihn auf und lassen wir uns verändern. So wie der Hl. Martin, der mit dem Bettler seinen Mantel teilt, die Hl. Elisabeth von Thüringen, die Brot und Rosen in ihrem Korb trägt und wie Tolstois Martin der Schuster, dem Jesus im Traum offenbart, dass er selbst bei ihm zu Gast war in dem alten Stephan, der jungen Mutter mit Kind und dem Jungen, der einen Apfel gestohlen hatte.

Jesus schenkt sich selbst. Er ist Gast und Gastgeber. Er lässt mich ein neues Leben in seiner Wirklichkeit führen, Gast sein im Reich Gottes, das schon auf Erden wächst, da, wo seine Gegenwart erfahrbar wird, im Traum, in Begegnungen, in gelingender Gemeinschaft untereinander und mit ihm im Gebet und der Mahlgemeinschaft.

Advent. Wir warten auf den Gast. Wir warten auf das Geschenk unseres Lebens.

(Bernhard Hoppe, Schulseelsorger Bergschule St. Elisabeth Heiligenstadt)

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Empfangsbereit oder temporaryly not available?

Ein Handy zu benutzen ist sehr praktisch. Mit einem Handy kann ich von fast überall aus
telefonieren und bin auch fast überall erreichbar. Innerhalb weniger Jahre ist das Handy zu
einem Alltagsgegenstand geworden. Wie wäre es eigentlich, wenn ich damit nicht nur andere
Menschen in aller Welt erreichen könnte? Ich stelle mir vor, Gott könnte mich auf meinem
Handy erreichen. Und weiter, er würde mir etwas sagen wollen. Das Display des Handys zeigt:
Anruf: GOTT! Würde ich den Anruf überhaupt entgegennehmen? Oder würde ich ihm erstmal
lieber auf meine Mailbox sprechen lassen? Was würde er mir denn überhaupt sagen wollen?
„Oh Gott“, wäre vielleicht meine erste Reaktion. Und wenn es öfters klingelt, würde ich
vielleicht sagen: „Oh Gott, der Gott schon wieder“, weil ich mir vermutlich schon gut
vorstellen könnte, was er mir zu sagen hätte?! Vielleicht würde ich irgendwann das tun, was
viele Menschen machen: das Handy einfach ausschalten. Nicht mehr empfangsbereit,
„temporaryly not available“, oder ich würde mich schon darauf freuen, weil es vielleicht die
Sorte von Anrufen ist, die man sehr gerne entgegennimmt. Was würde mir Gott sagen wollen?
Ich würde durch diesen Anruf genau erfahren, wie lieb Gott mich hat. Aber dazu muss ich
auch empfangsbereit sein und mir die Zeit nehmen, auf diesen Anruf zu hören. Nur wenn ich
bereit bin, still zu sein, kann Gottes Stimme in mir zum Klingen gebracht werden. Gott liebt
uns Menschen so sehr, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist.
(frei nach Hans & Marina Seidl von Br. Benedikt)

Ich habe mit meiner Freundin letztens über das letzte Weihnachten gesprochen und dabei ist mir etwas entscheidendes bewusst geworden.

Ich glaube, dass Gespräche in der Adventszeit besondere Gespräche sind. Zumindest habe ich das besonders im letzten Jahr so wahrgenommen. Durch die Pandemie war es ein entschleunigtes Weihnachten, ich bin oft spazieren gegangen, habe mich mit den Menschen ausgetauscht, sofern es möglich war. Dann waren es sehr ernste Gespräche, tiefgründige, selten oberflächliche, sie waren emotional und vor allem waren sie ehrlich.

Ehrlich adventliche Gespräche, was für ein Geschenk das sein kann. Ich muss mir nur die Zeit dafür nehmen. Ich muss mir Zeit für die Menschen nehmen, ihnen die Möglichkeit geben, sich zu öffnen, ihnen den nötigen Raum geben. In dieser Zeit habe ich so viel über mich selbst, aber viel mehr auch über die anderen erfahren. Es waren schöne Momente. Wir nahmen uns endlich die Zeit, schenkten unseren Gedanken Räume, teilten sie und ließen sie gegenseitig wachsen. Für die Vorweihnachtszeit übliche stressige Momente, erlebten wir in dieser besonderen Zeit weniger. Es war ein anderes Weihnachten, eine andere Vorbereitung auf dieses Fest. Vieles vermissten wir, anderes nicht. Vieles schenkte uns eine Art der freien Zeit, die wir lange nicht mehr kannten. Für unsere Gespräche war es ein Geschenk. Für uns war es ein Geschenk, es war etwas Neues, es eröffnete neue Perspektiven.

Adventliche Zeit ist kostbar und so ist es auch mit unserer Freundschaft, unserer Beziehung zu anderen Menschen. Sie sind kostbar. Es ist unsere Zeit. Etwas, das wir uns selbst und anderen Menschen schenken können. Lassen wir uns darauf ein, so entstehen einzigartige Erkenntnisse, Geschenke – adventliche Gespräche.

Über uns, unsere Visionen, unsere Hoffnungen – das Leben.

Jede Zeit ist meine – jede Zeit ist unsere Zeit.

Nutzen wir sie, um uns gegenseitig Botschaften der Freude zu schenken.

„Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll.“

Lukas 2, 10

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)

Ein sanfter Schnee auf ersten Knospen

Blätter

Zweige

Knospen

Windstürme – Herbstzeitlose

Ein schrumpeliger Apfel mit Frostkristallen

 

Bei dir ist die Quelle des Lebens

Ich schwimme in Gott

Wie ein Fisch im Wasser

Du tränkst mich mit deiner Wonne

 

Herbst – Zeit – Wege

Es knospt still unter den Blättern

Es könnt ein Anfang am Ende sein

Schenke meiner Seele Licht in der Dunkelheit

Entfache mein Herz mit dem Feuer der Liebe

Lass mich schauen dein Licht vom Licht

Das Morgenrot durchwebt sanft den Nebel

Der Sonne erstes Licht vom Licht umfängt mich

 

Bei dir ist die Quelle des Lebens

Ich schwimme in Gott

Wie ein Fisch im Wasser

Du tränkst mich mit deiner Wonne

 

Mit ängstlichen Herz doch voller Hoffnung

In der Dunkelheit in die Sterne schauen

Hinaufsehen im Funkeltanz der Sterne

Umarmt von züngelnden Lichtsein

Der warmroten Feuergluten im Kamin

Lacht und tanzt meine Seele ihm entgegen

Mechthild – Tochter – Braut

Mechthild – Schwester – Heilige

 

Hl. Mechthild von Hackeborn – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller OSB, 4.11.2021

 

 

Am 2. Oktober eines jeden Jahres feiert die katholische Kirche das Schutzengelfest.

An meinem Schutzengel!

 

Im Spiegel der Mondbahn Silberglanz im Licht

Das Licht

Der Schein

Der Strahlenkranz

Licht im Dunkeln – Flügelschlag

Weine nicht am Morgen! Denn siehe ich bin da!

Weine nicht zur Nacht! Ich behüte dich!

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

Licht – Strahlen – Engelsglanz

Weil Engel Gott lieben, darum sind sie hier

und Gott liebt dich, darum dienen die Engel dir

Denkst du an einen Engel, so bewegt er seine Flügel

Der Engel, nach dem du schaust, er ist schon unterwegs

Denn Engel wohnen nebenan, wohin du immer ziehst

Wo immer du hingehst, dein Engel geht mit dir

Wo immer du ruhst, dein Engel wacht über dich

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

Mit seinen Schwingen deckt er dich

Du findest Zuflucht unter seinen Flügeln

Er behütet dich wie den Stern seines Auges

Himmelsrot und Sternentränen im Zauber der Mondbahn

Von guten Mächten

Wunderbar geborgen

Getragen und behütet

Still und sanft

Komm – Lichtträger – Gottes Bote

Komm – Schutzschild – Engel

 

© Br. Benedikt Müller OSB,  April 2015

 

An die Kleine und doch große Heilige!

 

Morgenlicht über den Dächern, ein sanftes leuchten

Die Straßen

Die Häuser

Die Stadt – Wohnstätte

Bei sich zu Hause sein

Meine Seele wohnt still in mir

Eine Seele ohne Schweigen ist wie eine Stadt ohne Schutz

und wer das Schweigen pflegt, bewahrt seine Seele

 

Meine Hoffnung und meine Freude

Meine Stärke, mein Licht

DU, meine Zuversicht!

Auf Dich vertraue ich und fürchte mich nicht

 

Glaube – Liebe – Hoffnung

Weil ich klein und schwach war

beugte er sich zu mir herab

und lehrte mich im Verborgenen

die Dinge seiner Liebe.

Aus Liebe leben, das heißt unaufhörlich weiterfahren

den Frieden, die Freude in alle Herzen säend

Pax Domini. Er ist die Liebe

 

Meine Hoffnung und meine Freude

Meine Stärke, mein Licht

DU, meine Zuversicht

Auf Dich vertraue ich und fürchte mich nicht

 

Die Freude steckt nicht in den Dingen

sondern im Innersten unserer Seele
Ich habe es nie bereut, niemals und nimmer

dass ich mich für die Liebe entschieden habe

Denn es ist der Liebe eigen,

auf tausend verschiedene Weisen zu wirken

Therese – Nonne – Mystikerin

Heilige – Einfache – Kirchenlehrerin

 

(Br. Benedikt Müller – 01.10.2021 am Fest der hl. Therese von Lisieux)

 

 

Michael, kämpfe für die Ehre Gottes,
Engel des Friedens, banne Krieg und Unheil,
schütze die Kirche, schütze die Erlösten
vor allem Bösen.

Gabriel, künde Gottes Plan und Ratschluss,
Bote des Heiles, lehre uns, zu glauben
und das Geheimnis, das du offenbartest,
neu zu verkünden.

Rafael, heile Krankheit und Gebrechen,
lindre die Schmerzen, spende Trost und Hilfe,
führe uns Blinde aus der Erde Dunkel
zum Paradiese.

Christus, du Freude aller heil’gen Engel,
Heiland der Menschen, König der Erlösten,
lass uns auf ewig mit den Engeln singen:
Lob dem Dreieinen. Amen.

(Stundenbuch)

Ein Apfel in der deiner Hand. Ein reifer, rotbackiger Apfel. Erinnere dich daran, dass er an einem Baum gewachsen und gereift ist. Dein Apfelbaum hing voll von diesen herrlichen Früchten. Die Natur beschenkt reichlich und freigiebig. Denk dran, wie lange es gebraucht hat, bis dieser Apfel gereift ist: viele Monate! Der Apfel musste Stürme und Unwetter – Hitze und Trockenheit – vielleicht sogar Hagelschlag und Frost überstehen. Wir Menschen haben das Bedürfnis die Früchte unseres Lebens immer wieder in Abständen zu ernten. Welche Früchte sind in unseren Lebens-Stürmen gereift? Wie viele Früchte sind unreif abgefallen? Sind wir reich geworden durch Liebe, Wohlwollen und Geduld? Sind unsere Herzen und Hände mit Früchten gefüllt, an denen wir uns und andere sich erfreuen können?

In ihrem Werk PHYSICA schriebt die hl. Hildegard von Bingen über den Apfel: »Die Frucht dieses Baumes ist zart und leicht verdaulich und schadet roh keinem Gesunden. Denn die Äpfel wachsen und erquicken sich am Tau der Nacht vom ersten Schlaf bis fast vor Tagesanbruch. Deshalb sind sie roh Gesunden gut zu essen, weil sie aus starkem Tau gekocht sind. Kränklichen aber schaden rohe Äpfel etwas, weil diese eben schwächlich sind. Gekocht und gebraten sind sie gut für Starke und Sieche. Wenn die Äpfel alt und runzelig geworden sind, also im Winter, können Gesunde und Kranke sie gut roh essen«.

SCIVIAS – Wisse die Wege. Auf meinem Lebensweg werde ich mit den Früchten beschenkt, die ich aus meinem Lebensgarten ernten durfte.(Zusammengestellt von Br. Benedikt Müller OSB)