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Auf dem Bahnsteig des Lebens. Der Bahnhof: Groß, grau und kalt. Züge und Gleise. Auf dem Bahnsteig des Lebens. Ein Kommen und Gehen. Fahren die Züge wieder ein. Mit dem Koffer in der Hand. Wird der Abschied für immer sein? Abschied macht das Herz schwer. Und vielleicht erinnern wir uns an solch typische Abschiedsszenen auf dem Bahnhof, die so ganz wie in aus einem alten Kinofilm wirken: Der Zug steht zur Abfahrt bereit, die Fenster sind heruntergelassen, die Abreisenden halten die Hände aus dem Fenster, um sich zu verabschieden und sich noch schnell ein paar liebe Worte zu sagen. Dann ein Pfiff, der Zug rollt an und reißt Menschen auseinander. Weiße Taschentücher winken zum Abschied. Tränen im Gesicht, auf beiden Seiten! Wer im Zug sitzt, hat ein Ziel vor sich, auf das er zufährt. Der andere bleibt traurig zurück und spürt Verlassenheit und Leere. In unserer Zeit empfinden viele Menschen, vielleicht auch wir, dieses Abschiedsgefühl in existentielleren Lebenssituationen. Wir sind auf dem Bahnhof der Welt zurückgelassen. Vielleicht ist Gott in unserem Leben abgereist. Wir empfinden in uns Leere. Der Glaube verliert an Kraft. Und doch führen uns einst die Gleise des Lebens in Gottes Bahnhof der Liebe und Barmherzigkeit. Und ER nimmt reicht uns einst liebevoll seine Hand, damit wir über die Schwellen in das Licht der Liebe treten. Das ist die Verheißung und Hoffnung von Ostern. Ostern heißt die Lebensfahrt fahren. Und der Weg ist das Ziel. Gott.

(Br. Benedikt Müller OSB)