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Die heilige Hildegard von Bingen setzt den Körper des Menschen immer wieder in Bezug zu den Monaten. Standen im Juni die menschlichen Schultern im Zentrum, so legt die Meisterin vom Rupertsberg nun die Aufmerksamkeit auf die Kraft der Gelenke der Arme und Hände, die von den Schultern gehalten werden. Hildegard bemerkt, dass der Mensch alles Notwendige zusammen liest… Es bedeutet der Mensch sammelt uind erntet mit den Armen und Händen. Das in diesem Kontext ehr ungebräuchliche Worte Wort „liest“ finden wir aber noch im Begriff „Weinlese“ wieder. Die reifen Trauben werden im Weinberg bei der Weinlese geerntet. Im Juli geht es bei Hildegard um die Beschaffung der lebensnotwendigen Dinge, insbesondere der Nahrung. Die große Mystikerin vom Rhein sieht, dass der Menschen aus Gesit und Materie komponiert ist und von Gott auf diese Erde gesetzt wurden, um das Gute zu wirken. Für das gute Wirken braucht der Mensch seine Hände, die Hildegard als „fabrica die“ als Fabrik Gottes beschreibt. In Gottes Fabrik ist jeder Mensch an den für ihn passenden Ort gestellt. Jeder wurde an seine eigene Werkbank gestellt und jeder hat für dies Werkbank die notwendigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente von Gott zu gedacht bekommen. An diesem Bild erkenn wir deutlich, dass die heilige Hildegard von Bingen als Benediktiner-Nonne ganz gar und durch und durch eine Tochter des heiligen Benedikt von Nursia war. Hildegards Bild der „fabrica die“ lässt sich mit Benedikts Bild des Klosters als Werkstatt vergleichen. In 4. Kapitel seiner Mönchsregel schenkt der heilige Benedikt seinen Nonnen und Mönchen die Werkzeuge der geistlichen Kunst. Die Werkstatt zur Anwendung dieser Werkzeuge ist aber das Kloster.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen

„Der Juli ist ausdörrend durch Stürme der Trockenheit, die mit Regen wechseln. Genauso sind die Beugen der Arme starkdurch die Schulterblätter und durch die Hände, mit denen der Mensch alles Notwendige zusammenliest.“

„Es hilft dem Menschen, die gesundheitsfördernden Kräfte aufzubauen, nachdem die schädlichen Säfte aus seinem Organismus herausgefilterte und ausgetrocknet wurden. Mit maßvoller Unterscheidungsgabe ordnet er dies so kraftvoll an, wie die Gelenke der Arme durch sie Schulterblätter und die Hände stark sind.“

Teamfahrt in die Abtei St. Hildegard Eibingen 2022

Am Morgen 7. Juni starteten wir, die aktuellen pädagogischen Mitarbeitenden der OASE, nach dem Reisesegen von Abt Aloysius, mit Br. Benedikt unseren gemeinsamen Teamausflug vom Klosterberg aus. Unser Ziel war die Abtei St. Hildegard in Eibingen bei Rüdesheim am Rhein, wo wir nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das Hessenland herzlich von Sr. Francesca und Sr. Petra begrüßt und empfangen wurden.

Am Nachmittag führte uns ein kleiner Spaziergang durch die herrlichen Weinberge und wir konnten den herrlichen Rhein-Blick genießen. Nachdem wir uns Kaffee und köstlichen Kuchen im Klostercafé verwöhnt hatten, wurde der Klosterladen in Blick genommen. Gemeinsam beuchten wir dann die Vesper der Nonnen. Den Tag rundet einen Glas Eibinger Klosterwein in gemütlicher Runde ab.

Am Mittwochvormittag stand eine Wanderung durch die Weinberge zum Weingut St. Johannisberg auf dem Programm. Nach der Mittagspause fuhren wir in das ehemaliger Kloster Eberbach. Ein besonderes Erlebnis für uns – vor allem für Praktikantin Helena – denn erst vor ein Wochen gab es im Rahmen der Oberstufenakademie ein Forum zu Umbertos Ecos Klassiker der Weltliteratur. Die Stimmung im ehemaligen Zisterzienserkloster war durch das Regenwetter passen – eine mystische Atmosphäre. Der Abend wurde noch gemütlichen rund bei einem Glas Klosterwein beendet.

Wetterbedingt konnten wir die Fahrt zum Disibodenberg, wo die hl. Hildegard ihr klösterliches Leben begann und von Ort nach Bingen auszog, um auf den Rupertsberg ihr eigens Kloster zu gründete, nicht antreten. So wechselten wir dennoch die Rheinseite uind besuchten das „Museum am Strom“ in Bingen. Die Ausstellung über Hildegard von Bingen ist sehr lobenswert und verdeutlicht, was für eine mutige und moderne Frau hier einst hier am Rhein lebte. Nach dem Abendessen unternahmen die jungen Teamer noch eine Abendwanderung durch die Weinberge mit einem kleinen Abstecher in die Rüdesheimer Drosselgasse.

Am Freitag machten wir uns nachdem Frühstück und Shopping im Klosterladen wieder zurück auf den Weg ins Sauerland. Bevor es aber endgültig losging machten wir noch einen wichtigen Besuch in der Wallfahrtskirche St. Hildegard, um dort den Reliquienschrein der Heiligen Hildegard zu besichtigen, gemeinsam zu beten und das Leben dieser wahrhaften Kirchenlehrerin auf uns wirken zu lassen. Mit Gottes Segen kamen wir fröhlich am Nachmittag in Meschede an.

Ein großes Dankeschön gilt vor allem den Benediktinerinnen aus der Abtei, die uns so gastfreundlich empfangen und verpflegt haben. Ebenso danken wir dem Gastbereich der Abtei Königsmünster, der dies Teamfahrt ermöglicht und unterstützt hat.