Schlagwortarchiv für: Br. Benedikt

Zum Jahreswechsel: An meinem Schutzengel!

Im Spiegel der Mondbahn Silberglanz im Licht

Das Licht

Der Schein

Der Strahlenkranz

Licht im Dunkeln – Flügelschlag

Weine nicht am Morgen! Denn siehe ich bin da!

Weine nicht zur Nacht! Ich behüte dich!

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

Licht – Strahlen – Engelsglanz

Weil Engel Gott lieben, darum sind sie hier

und Gott liebt dich, darum dienen die Engel dir

Denkst du an einen Engel, so bewegt er seine Flügel

Der Engel, nach dem du schaust, er ist schon unterwegs

Denn Engel wohnen nebenan, wohin du immer ziehst

Wo immer du hingehst, dein Engel geht mit dir

Wo immer du ruhst, dein Engel wacht über dich

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

Mit seinen Schwingen deckt er dich

Du findest Zuflucht unter seinen Flügeln

Er behütet dich wie den Stern seines Auges

Himmelsrot und Sternentränen im Zauber der Mondbahn

Von guten Mächten

Wunderbar geborgen

Getragen und behütet

Still und sanft

Komm – Lichtträger – Gottes Bote

Komm – Schutzschild – Engel

 

© Br. Benedikt Müller OSB,  April 2015

Heute feiern wir die HEILGE FAMILIE – Jesus, Maria und Joseph Jesu und Maria sind der Weihnachtsgeschichte, den Krippenspielen, der Weihnachtsliedern, en Weihnachtslieder usw. allgegenwärtig – ehr im Hintergrund steht der heilige Joseph. Das Fest der Heiligen Familie ist ein schöner Anlass, um den Blick einmal auf Joseph zu werfen:

Kein Akademiker, ehr durchtrainiert. Kein sanfter Typ, ehr ein Muskelmann. Kein Wissenschaftler, ehr kre-aktiver Gestalter. Kein Superstar auf der Weltbühne, ehr stiller Beobachter im Hintergrund. Keine Wortgewichtiger Mann, sondern ein zugreifender Anpacker. Kein Abenteurer, ehr einer der bisher unspektakulär durchs Leben kam – bis ja, bis seine Verlobte schwanger war und auch noch ein Engel ihm Traum begegnete. Josef, ein Handwerker aus Nazareth mit dem Herzen am rechten Fleck: Genau: Der Joseph aus der Weihnachtsgeschichte.

In seinem Leben hat er bestimmt viele Baupläne gezeichnet und entwickelt, aber er hatte bestimmt nicht den Plan, ein berühmter Mensch oder gar Heiliger zu werden. Joseph, der Handwerker, seine aufrichtige Herzens.Haltung lässt zur Identitätsfigur für Menschen werden.

Dabei ist der Moment als Maria die Schwangerschaft offenbart alles andere als ein Heiliger-Moment in der Beziehung der beiden Verlobten. Sein Lebens- und Glaubensweg sucht nun der Zweifel heim. Josef überlegt, als er von der Schwangerschaft seiner Verlobten erfährt, diese zu verlassen. Er ringt mit sich, er zweifelt und hadert. Er weiß nicht, was er von den Träumen, von den Engeln und dem Wirken des Heiligen Geistes halten soll. Als Handwerker sucht, sucht nach Lösungen und braucht einen Plan.

Geht es uns nicht oft genauso, wie Joseph? Bei schwierigen Entscheidungen drehen und wenden wir uns. Bei anstehenden Aufgaben spielen wir auf Zeit. Wichtiges verdrängen wir und hoffen, dass es sich selbst löst. Dann legen wir uns Strategien fest, damit wir möglichst schmerzfrei mit schweren Situationen umgehen können und unverletzt aus diesen herauskommen.

Joseph macht das nicht. Er schmiedet keinen Plan aus eisernen Ketten, sondern packt an. Er hört. Er überlegt. Er packt an. ER übernimmt Verantwortung. Für Maria und iht ungeborenes Kind. Verantwortung aus Liebe.

Sei wie Joseph – übernimmt Verantwortung.

Br. Benedikt Müller OSB – Bildungsreferent JUNGE AKADEMIE

Mehr über den Heiligen Joseph https://koenigsmuenster.de/impulse/

Der kleine Mönch und der Nikolausbesuch bei den Waldtieren

Es dunkeln früh die Tage schon, der Dezember zieht ins Land. Es ist dunkeln und nass und grau. Grau, grau, grau im ganzen Sauerland. Wie schön, dass nun die Adventszeit beginnt und Lichter al das graue Dunkel erhellen. Der kleine Mönch mag die Adventszeit besonders gern. Überall reicht es so wunderbar nach Pfefferkuchen und Plätzchen. Der Duft von Tannen und Orangen und Zimt liegt in der Luft. Besonders gern mag der kleine Mönch den Nikolaustag. Der heilige Bischof Nikolaus von Myra ist für den kleinen Mönch ein großes Vorbild für die christliche Nächstenliebe. Da im Sauerland die Bäume im Wald alle braun werden und hinwelken hat sich der kleine Mönch in diesem Jahr zum Nikolausfest etwas besonders ausgedacht. Er hat sich als Nikolaus verkleidet und will die lieben Waldtiere besuchen, um Ihnen ein paar Gaben zum Fressen zu bringen.

Im Sauerland hat es heute geschneit. Auch im Wald. Der Schnee dämpft alle Geräusche und es ist ganz leise im Wald. Nur hin und wieder raschelt ein Tier im Unterholz. Über dem Wald glänzen die Sterne am Himmel. Immer mehr Sterne gehen auf und beginnen dann ihren Glanz zu verteilen. Unten auf dem Waldboden hockt der Hase und guckt hoch in den Himmel. „Ist das schön!“, flüstert der Hase. „Heute ist auch eine ganz besondere Nacht“, erklärt die Eule, die gerade erst aufgewacht ist. „Heute kommt zu den Kindern nämlich der Nikolaus.“ „Der Nikolaus?“, wundert sich der Hase. „Wer ist denn das?“ Die Eule, die schon alt und sehr klug ist, räuspert sich: „Also, der Nikolaus ist ein besonders netter Mann. Ein Heiliger. Einst war er Bischof von Myra und hat den armen Menschen, vor allem den Kindern, in der Not geholfen. Er hat in einer Hungersnot dafür gesorgt, dass alle Menschen in Mayra Korn zum Brot backen bekommen. Den Seeleuten hat er in einem Sturm geholfen und sie gerettet. Ja, er hatte ein großes Herz für die Menschen in Not. Darum nennen die Menschen ihn auch einen Nothelfer. Darum fährt er noch heute in einem Schlitten am 6. Dezember durch die Städte und Dörfer und hat jede Menge Geschenke dabei. Die bringt er dann den Kindern.“ Der Hase ist beeindruckt. „Kommt der heilige Nikolaus denn auch zufällig mal bei uns im Wald vorbei?“ Das Gespräch von der Eule und dem Hasen haben zwei kleine Waldmäuse belauscht. Sie gucken vorsichtig aus ihrem Loch, denn vor der Eule haben sie ein bisschen Angst. Ganz leise schleichen sie dazu. „Ja, kommt der Nikolaus auch zu uns?“ „Der Nikolaus?“, fragt ein Hirsch ganz in der Nähe. „Den kenne ich, der bringt ganz großartige Geschenke.“

Große Aufregung beginnt die Stille im Winterwald zu vertreiben. Die Tiere sind ganz außer sich. Der Hirsch scharrt mit den Hufen. Der Hase atmet schnell. Die Mäuse wispern aufgeregt. Nur die Eule bleibt ruhig hocken. „Ich glaube nicht, dass der Nikolaus zu uns in den Wald kommt“, sagt die Eule. „Ihr braucht euch gar nicht zu freuen.“ Die Tiere sind traurig. Der Hirsch lässt den Kopf hängen, sodass sein Geweih fast den Boden berührt. Der Hase atmet wieder langsamer. Die Mäuse sind still. Stille senkt sich wieder über den Wald. Da raschelt es im Gebüsch und heraus kommt… der Fuchs. „’N Abend, alle zusammen“, wünscht der Fuchs. „Jemand Lust auf eine Nikolausüberraschung?“ Eine Nikolausüberraschung? Die Tiere werden wieder ganz aufgeregt. Ist der Nikolaus doch da? Der Fuchs lacht. „Nein, nicht der Nikolaus. Aber der kleine Mönch aus dem Kloster habt uns Geschenke in den Wald gelegt. Es gibt Kastanien, Nüsse, Körner, Heu und für dich, Eule, und mich sind auch zwei Stückchen Wurst dabei.“ Das ist ja wirklich eine Überraschung. Der Fuchs führt die Tiere an seine Fundstelle und tatsächlich: Da liegen die tollsten Leckerbissen. Die Tiere freuen sich, alle reden durcheinander. Und dann lassen sich alle die Geschenke schmecken und sind sich einig: Das war eine tolle Überraschung.

Am Nikolausabend sitzt der kleine Mönch in seiner Zelle und schaut aus dem Fenster in Richtung Arnsberger Wald. Es scheint sanft und still vor sich hin. Die Sterne keuchten und in den Häusern um das Kloster herum sind hell erleuchtet. Ob es die Tiere im Wald seine Nikolausgaben wohl gefunden haben? Sicherlich! Der kleine Mönch ist glücklich und zufrieden.

Text: Br. Benedikt Müller OSB

Bild: Silke Wleklik

Der kleine Mönch und der Barbarazweig

Es war Anfang Dezember. Die Adventszeit hatte begonnen. Der Herbstwind hat alle Blätter von den Bäumen gefegt. Kahl ragten die Äste der alten Klosterkastanien in den grauen Himmel. Kalt war es geworden. Ein Rabe flog krächzend über die Türme der Klosterkirche. Frost und Nebel wechselten sich in den Tagen rund um den ersten Advent ab. Aber der Herbst wollte nicht gehen. Der Winter war noch fern. Obwohl es ziemlich kalt war, spielte Jeremias draußen im Garten hinter seinem Haus. Der Garten lag direkt an der Klosterhecke. Jeremias hüpfte vergnügt von einem Laubhaufen zum anderen. Ach, die Adventszeit war so schön. Am letzten Sonntag hatte Mama die erste Kerze am Adventskranz entzündet. Und heute hatte Jeremias schon das vierte Türchen am Adventskalender geöffnet. Nur der Schnee fehlte noch. Während Jeremias so hin und her hopste sang er: „Schneeflocken, Weißröckchen, wann kommst du geschneit“… Plötzlich wehte ein heftiger Windzug vom Kloster durch Jeremias Garten herüber und da der Wind alle Blätter weggeweht hatte, konnte Jeremias in den Klosterpark schauen. Da entdeckte er einen ihm sehr bekannten Nachbarn, den kleinen Mönch, auf der anderen Seite der Klosterhecke. Der kleine Mönch stand unter dem großen Kirschbaum und schaute sich die Äste an. „Hallo kleiner Mönch!“ rief Jeremias und winkte. „Was machst du denn da?“ wollte er neugierig wissen. „Hallo Jeremias! Ich suche nach einem schönen Barbarazweig. Weil doch heute der 4. Dezember ist.“ Antwortete der kleine Mönch. „Aber die Zweige haben doch gar keine Blätter mehr.“ stellte Jeremias fest. „Das stimmt. Aber ich nehme den Zweig mit ins Kloster und stelle ihn in einer Vase in die warme Klosterzelle.“ erklärte der kleine Mönch. „Dann wird er zu Weihnachten wunderschön blühen.“ Jeremias schaute etwas ungläubig. „Woher weißt du das denn, dass der Zweig blühen wird?“ wollte ser wissen. „Und warum nennst du den Zweig Barbarazweig?“ „Ach, das ist eine alte Legende.“ sagte der kleine Mönch, „Sie geht zurück auf die heilige Barbara. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte.“ „Kannst du mir die Geschichte von der heiligen Barbara erzählen? Bitte, bitte kleiner Mönch.“ Jeremias war neugierig geworden und wollte die Geschichte unbedingt hören.

Da kam der kleine Mönch näher an den Zaun und begann zu erzählen: „Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen namens Barbara. Sie lebte vor sehr langer Zeit in der Stadt Nikomedia und war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war sehr klug und außerdem war sie für ihre Schönheit bekannt. Sie hatte viele Verehrer, doch sie wies sie alle ab. Stattdessen beschäftigte sich die junge Barbara mit dem christlichen Glauben, mit Gott und mit Jesus, und begann zu beten. Das gefiel ihrem Vater gar nicht, denn der glaubte nicht an Gott und wollte auch nicht, dass seine Tochter das tat. Zur Strafe ließ er einen Turm bauen, um Barbara dort einzusperren. Auf dem Weg in ihr Gefängnis blieb ein kahler Zweig von einem Strauch in ihrem Kleid hängen. Barbara nahm den Zweig mit und stellte ihn ins Wasser. Der Vater erwartete, dass Barbara den Glauben an Gott aufgab. Als sie das nicht tat, beschloss er sie zu töten. Und so geschah es dann auch. Barbara musste sterben, weil sie ihren Glauben behalten wollte. Als sie tot war, fand man in ihrem Kerker den blühenden Zweig. Jedes Jahr am 4. Dezember ist der Namenstag der heiligen Barbara, der sogenannte Barbaratag. Dann erinnern wir uns an sie und schneiden einen Barbarazweig. Wenn der Zweig dann zu Weihnachten erblüht, soll das fürs nächste Jahr Glück und Segen bringen.“ „Das ist wirklich eine traurige Geschichte.“ Jeremias hatte gespannt zugehört. „Ist es eine wahre Geschichte?“ „Ob die Erzählung von der heiligen Barbara wirklich so geschehen ist, weiß ich nicht, aber ich glaube es. Aber ob die Zweige am Weihnachtsfest blühen, kannst du selbst ausprobieren“ sagte der kleine Mönch lächelnd und reichte Jeremias einen Zweig vom Kirschbaum über den Zaun. „Dankeschön!“ sagte Jeremias und nahm den Zweig. Er lief ins Haus und stellte ihn in eine Vase mit Wasser. Ob der Zweig wirklich zu Weihnachten geblüht hat? Probiert es doch einfach selbst aus!

Text: Br. Benedikt Müller OSB

Bild: Silke Wleklik

Erstmalig hat unser Bildungsreferent Br. Benedikt, WORKSHOP RELIGIONSPÄDAGOGIK, als Workshopleiter an einem Fachtag für Erzieher*innen im Erzbistum Paderborn teilgenommen. Dreimal wurde der Fachtag an verschiedenen Orten im Erzbistum (26.1. Bielefeld, 2.2. Bad Sassendorf, 13.2. Bad Fredeburg) angeboten. Die Fachtage fanden zum KitaRel-Kreatvipreis „Die Ulla“ 2033 unter dem Thema „Friedensgruss“ statt. Hauptreferenten war Viola M. Fromme –Seifert aus Paderborn.

„Hintergrund: Kita fragt nach Frieden! Das nicht nur wegen der schlechten Nachrichten in den Medien, Krieg und geflüchteten Familien. Frieden ist ein elementarer sozialer und religiöser Erlebnisraum im und für den Alltag der Kinder und Erwachsenen in und rund um die Kita. Es geht um den Umgang mit Konflikten, ebenso wie darum Schätze im Fremdem zu entdecken. Es geht um die Frage nach Solidarität im Nahraum der Kita, ebenso wie in der globalen Welt. Gemeinsam mit der Ausschreibung des KitaRel-Kreativpreises „Die ULLA 2023“ möchte der Fachtag einen Friedensgruß senden. Wir wollen anregen gemeinsam im Kita-Team, mit den Eltern und den Kindern darüber nachzudenken, wie wir christliche Nächstenliebe heute verstehen und leben können.“

(Quelle: Ausschreibung zum KITA-Fachtag… ttps://www.kefb.de/kurse/kurs/Friedensgruss-Fachtag-zur-Ulla-2023/M10AFBE010)

Br. Benedikt bot den Workshop „Märchenschatzkiste – Märchen & Frieden“ an, der von den Erzieher*innen in großer TN-Anzahl gewählt wurde.

„Märchen sind Seelennahrung für Groß und Klein. Mit Märchen und Geschichten betreten wir das Land der Träume, der Fantasie, der unbegrenzten Möglichkeiten und der Wunder. Das Verständnis für Gut und Böse wird ebenso geschärft wie das Bewusstsein für gelebte Werte. Viele Kinder und Erwachsene lieben die lebensbejahende, wohltuende, kreative und heilsame Kraft, die in Märchen steckt.“

Ein besonderer Moment der Fachtage war die Vorstellung des „Engel der Kulturen“, ein Kunstprojekt zur Förderung des interkulturellen Dialogs der Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich.

https://www.kitarel.de/

https://www.engel-der-kulturen.de/

https://kath-kitas-paderborn.de/

Als Jugendarbeiter höre ich, wenn es um die Frage „Mit welcher Kleidung geht man in die Kirche“ oft solche Aussagen: „Warum muss ich mich denn in der Kirche schick anziehen?“ „Warum darf ich nicht in Top und ausgefranster Hotpants in die Kirche?“ „In meiner Jogginghose fühle ich mich aber wohl und mein Achselunterhemd dazu ist echt Top, Alter!“ „Oh man, ich setzte aber meine Baseballkappe nicht ab?!“ „Gott mag uns doch so wie wir sind – warum müssen wir uns denn schick machen?“ „Komm, regt dich nicht auf, ist doch nicht schlimm als Messdiener auch dreckige Turnschuhe  am Altar zu tragen oder?“ „Warum sollte ich meine Haare vor der Hl Messe waschen? Ich muss doch eh schon so früh am Sonntag raus!“ „Boah, ist die Kirche altmodisch“…

Ja nun, warum sollten wir uns für den Gottesdienstbesuch oder am Festtag schön kleiden? Vielleicht gibt uns diese Gleichnis Jesu eine  Antwort:

Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl
Jesus antwortete und erzählte ihnen ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig. Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein! Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand an hatte. Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.  Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt. (Mt 22, 1-14)

Puh, was will Jesus uns mit dieser Geschichte sagen? Schauen wir doch zunächst auf den Rausschmeißer. Was war der Grund, warum der Typ rausgeflogen ist? Ganz einfach: Er hatte keinen Anzug, der dem königlichem Hochzeitsfest angemessen war. Nächste Frage: Warum ziehen wir bei einem Hochzeitsfest die schönsten Sachen an? Weil wir mit unserer Kleidung zum Ausdruck bringen, dass wir das Brautpaar wertschätzen und uns mit ihm freuen und diesen ihren lebensfestlichen Moment mit ihnen teilen. Wir erweisen ihm damit die Ehre. Wir gehen ja auch nicht zu einem festlichen Abendessen mit  unserer Liebsten oder unserem Liebsten in Joggingklamotten oder Arbeitsoverall mit fettigen Haaren und ungeputzten Zähnen, um die Liebste /den Liebsten zu provozieren oder zu beleidigen, oder? Gottesdienst ist die festliche Begegnung mit Gott – Gottes Feststunde mit uns! Ja und darum geht es auch in dem Gleichnis. In der Bibel wird im Alten und im Neuen Testament immer wieder von Gottes Fest des Lebens berichtet, das er für uns veranstaltet und zu dem wir eingeladen sind, weil er uns liebt. Es ist eine große Ehre, zu dem Fest eingeladen zu werden. Gott zeigt damit, wie wertvoll und wichtig wir ihm sind. Wer an dem Fest Gottes teilnimmt, dankt Gott und ehrt ihn für das unglaubliche Geschenk seiner Liebe. Das drückt schon die festliche Kleidung aus. Darum rate ich meinen jugendlichen Gästen auch immer: Duscht regelmäßig und macht euch schön und pflegt euch, um euretwillen und um  Gottes Willen! Warum? Weil Ihr dadurch euch und allen zeigt: Ich bin geliebte Tochter / geliebter Sohn Gottes und ehre dadurch Gott und seine Schöpfung an mir und somit letztendlich mich selbst.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ein Hirte hatte in der Regel immer zwei, manchmal auch drei, Utensilien dabei: einen Stab, einen Prügel sowie eine Steinschleuder. Warum? Nun: Mit zweien dieser Gegenstände setzte Hirte immer gegen einen möglichen Feind der Schafe ein. Niemals gegen seine anvertrauten Schafe. Allerdings der Stab, der war und ist für die Schafe gemacht. Er dienst dazu die Herde zu führen. Die Herde von Abwegen zu bewahren. Sie auf dem Weg zu leiten. Die Herde sicher durch finsterer Schluchten zu führen. Der Stab gibt der Herde Schutz und Sicherheit.

In der Heiligen Schrift hören wir, dass Mose auch einen Stab bei sich trägt, als er Israel aus Ägypten hinausführt. Mose ist der Hirte des Volkes Israel. Besonders eindrücklich finde ich wird uns dies vor Augen gehalten, wenn Mose den Stab hebt und sich das Meer teilt. Als das Volk durch das Meer trockenen Fußes durch das Meer gezogen ist, senkt Mose den Stab und die Verfolger, die Ägypter, ertrinken in den Wasserfluten. Später in der Wüste klopft Mose mit dem Stab an den Felsen und es sprudelt Wasser für das durstige Volker hervor.

Jesu sagt: „Ich bin der gute Hirte“. Jesu ist unser Hirte. Wie ein Hirte ist er mir eine starke Stütze, um Halt im Leben zu geben: Besonders in den schwierigen Lagen. Das Lamm Gottes, das sein Blut für uns vergossen hat, ist auch der gute Hirte. Christus, der sein Leben ließ für seine Schafe – für uns Menschen! In Gottes ewigem Reich werden wir niemals mehr hungern oder dürsten, denn Jesus, unser Hirte, wird uns weiden; Er führt uns zu lebendigen Wasserquellen. Er deckt den Tisch für uns! Wir werden Ruhe finden im Schatten der Flügel Gottes.

(Br. Benedikt Müller OSB)

(Bild: Weg im Wald meiner Kindertage in Mengeringhausen)

Mein persönlicher Emmaus-Weg oder wie ich Gott im Herzen spüren lernte

Als Kind war die Kar- und Osterwoche eine wundervolle Woche. Im Kindergottesdienst am Palmsonntag hörte ich die Geschichte von „Jesu Einzug in Jerusalem“ – all die biblischen Geschichten sog ich auf und erlebte sie in meiner Phantasie, als ob ich dabei war. In der Karwoche durfte ich immer ausgeblasene Eier bemalen. Am Kardienstag sammelte ich schon einmal Ostermoos. Und am Gründonnerstag gab zum Mittag es immer „Grüne Soße“ und die „Soleier“ wurden zu bereitet. Am Nachmittag baute ich mein Osternest. Still war der Karfreitag und schon als kleiner Junge besuchte ich den Karfreitags-Gottesdienst und mich berührte der Kreuzestod unseres HERRN Jesus. Es gab Fisch zum Mittag und keine Salami zum Abend. Aber die Jesus-Filme liebte ich! Ich erinnere mich, dass mein Vater am Karsamstag immer persönlich die Ostereier färbte. Nach dem Färben wurden die Eier mit Speck poliert und dann rochen sie so herrlich. Diesen Duft werde ich nie vergessen. Am OSTERSONNTAG noch vor dem Frühstück schauten wir, ob der Osterhase etwas gebracht hatte. Hatte er! Die Nester waren immer sehr gefüllt. Danach frühstückte die ganze Familie festlich im Esszimmer. Vor dem Mittagessen ging ich fröhlich zu meiner Tante Grete. Bei meiner Paten- und Großtante Grete hatte ich jedes Jahr ein Osterfest. Tante Grete war Waldarbeiterin und eine tolle Frau. Vielleicht meine persönliche Krösa-Maja. Am Nachmittag ging es in den Mengeringhäuser Wald und wir suchten Ostereier. Ich war immer faszinieret viele Eier doch der Osterhase verloren hatte und bemerkt nie, das Papa immer wieder dieselben Eier auf den Weg fallen ließ. Auf einer Wiese wurden dann die Eier gepülvert. Aber das fand ich doof, weil die schönen bunten Eier kaputt gingen. Dann ging es weiter durch den Wald. Ich lief oft vorweg und untersuchte etwas am Wegrand. Toll, dann wurde ich von meinen Geschwistern und Eltern überholt. Ich erinnre mich aber auch, dass es Momente gab, in denen ich trotzig zurückblieb, weil mir der Weg zu weit und mühsam war. Ich lief hinterher. Da fühlte ich mich allein und rannte schnell zu meinen Eltern. Und dann wieder vorne weg! Plötzlich bemerkte ich, dass jemand mit einem großen Hund entgegenkommt. Es dauert nicht lange, da suchte ich die Nähe der Eltern und nahm schnell Mamas Hand. An Mamas oder Papas Hand war auch ein großer Hund kein Problem. Hand in Hand mit Mama oder Papa, da fühlte ich mich sicher und geborgen. Wo mich einer bei der Hand nimmt, entsteht Vertrauen. Und das ist eine ganz wichtige Basis für unser Leben. Weil da, wo Vertrauen fehlt, die Herzens.Kraft zum Leben fehlt. Wenn ich vertrauen kann, dass andere zu mir halten, mich unterstützen, mich nicht hängen lassen: Da kann ich dann auch selbst Mut zum Leben haben. Der Prophet Jesaja nimmt eine solche Ur-Vertrauens-Erfahrungen als Bild für die Begleitung von Gott: „Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir.” Wenn ich weiß, dass Gott mir nahe ist, wächst Vertrauen ins Leben. Und genau dazu will uns der Advent mit seiner besonderen Atmosphäre sensibleren: für das Urvertrauen in Gott. Nach dem Spaziergang gab es zum Kaffee „Frankfurter Kranz“ – statt mit Mandeln wurde er mit Schokostreuseln und bunten Zuckereiern verziert. Am Ostermontag ging ich den Kindergottesdienst und am Nachmittag fuhren wir nach Fuldabrück die Tanten und Onkels besuchen. Da war auch der Osterhase! Meine Kinderseele war zu tiefst beglückt und in mir war Frieden. Denke ich heute an das Ostern meiner Kindheit im lieben Elternhaus zurück, dann bin ich nur dankbar. Meinen Eltern vor allem. Und Gott. Noch heute lassen mich diese Erinnerungen glücklich sein und schenken mir Kraft. Wie diese Erinnerungen auf den Bildern: verschieden Ostern meiner Kindertage! Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Osterzeit – der auferstanden HERR sei mit Euch!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ostern 1980 an der Hand von Papa und Mama im Mengeringhäuser Wald

Der bedeutende Kirchenliederdichter Paul Gerhardt (1607 – 1676) dichtet in seinem großen Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“

über die Dornenkrone:

O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!

Der heutige Impuls ist einmal ein HÖR-IMPLUS  und so möchte ich Dich einladen, dieses wunderbare Passionslied zu hören:

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Der Mönch und die himmlischen Zimbeln

Es war einmal, so beginnen viele Märchen, aber so beginnt auch unsere Legende. Es war einmal ein frommer Mönch mit den Namen Heinrich. Er entstammte der alten Thurgauer Ministerialenfamilie von Berg, die in Konstanz zum Patriziat zählte. Im Alter von 13 Jahren trat er, wohl unter dem Einfluss seiner tief religiösen Mutter, in den Orden der Dominikaner in Konstanz ein. Heinrich nannte sich nicht mehr „von Berg“, sondern nach seiner Mutter, einer geborenen von Seusen aus Überlingen. Der Name Seuse bedeutet womöglich „der Süße“, in der latinisierten Form „Suso“. Im Konstanzer Dominikanerkloster machte Br. Heinrich die zu seiner Zeit übliche klösterliche Ausbildung durch und war danach ein Jahr Novize, bis er seine Profess, sein Ordensgelübde, ablegte. Er war ein fleißiger und eifriger Schüler. Er war sogar so begabt, dass er in das Hochheilige Köln am Rhein geschickt wurde. Dort gehörte er zum engsten Schülekreis Meister Eckharts.

Die Legende erzählt uns: Es war an einen Wintertag. Kalt war es. Die winterliche Kälte durchzog über den Kreuzgang alle Räume des Klosters. Lichter flackerten in den feuchten Nischen. Kalt und feucht waren die Zellen. Viele Mönche waren froh, wenn sie an diesen Tagen sich für einige Zeit immer wieder an den Feuern und warmen Steinen der Wärmestube sich aufwärmen konnte. Br. Heinrich hielt nichts davon. Wärmestube, so ein Blödsinn. Hatte das Jesuskind in seiner Krippe nicht auch frieren müssen? Br. Heinrich nahm es mit seinem Glauben sehr ernst. Er fastete viel und fügte auch seinen Köper allerlei Schmerzen, denn er wollte wie sein HERR Jesus leiden. In Winternächten lehnte er es ab, sich mit einer Decke zuzudecken. Auf diese und viele andere Weisen quälte er sich, um nur ja jeder irdischen Freude zu entsagen. Nun saß er da an einem Adventssonntagnachmittag allein in seiner Zelle und schaute aus dem Fenster. Klarer Nebel begann vom Wald heraufzuziehen. Der Raureif hatte sich auf die Baumkronen gelegt. Stille klang aus dem Wald herüber zum Kloster. Das fade Licht der Sonne wurde an diesem Wintertag immer weniger. Was soll ich in der Wärmestube und mich dem Geschwätzt der Brüder hingegeben? Nein, ich habe besseres zu tun. Er nahm seine Heilige Schrift und las „Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen“. Er sann über das Gleichnis nach. Er war durchdrungen von dem Gedanken, dass man – wenn man Gott so recht nahe sein wollte – größtmöglichen Abstand halten müsse zu aller Art irdischer Freude und Behaglichkeit. Darum: Mit dem Bild der Hochzeit konnte Br. Heinrich nichts anfangen.

Aber damit nicht genug. Nicht nur alle Freude wollte er meiden, sondern sich in seinem weiteren  Klosterleben ganz bewusst das Leben so schwer wie möglich machen. Er schaute in das Licht der kleinen Kerze. Seine Augen wurden selber lichter. Ein Nebel weiß-golden glänzend zog vor seinen Augen auf. Da kamen engelhafte Gestalten vom Himmel zu ihm herabgestiegen. Sie sangen eine wunderbare Melodie und spielten dazu auf den Zimbeln. Sie fassten ihn behutsam bei der Hand und begannen mit ihm zu tanzen: schwebend leicht, nicht nach irdischer, sondern nach himmlischer Weise. Und die Musik zu diesem wundersamen heiligen Tanz, die war nichts anderes als: In dulci jubilo! Nach dieser nächtlichen Erscheinung war der Mönch Heinrich geheilt von seinem finsteren-frommen Wahn, durch selbst zugefügtes Leiden Gott irgendwie näher sein zu wollen. Denn er hatte erkannt, dass Gott ihm bereits längst ganz nahe war: leicht und liebend, tanzend und freundlich, kindlich und unverdient. Weshalb er dann auch gar nicht anders konnte, als das Lied, das er gehört hatte, aufzuschreiben und nach Kräften zu verbreiten.

(neuerzählt von Br. Benedikt Müller OSB)