Schlagwortarchiv für: Fasten.Impuls

„Sie setzen jeden Abend deine Maske auf Und sie spielen, wie die Rolle es verlangt. An das Theater haben sie ihr Herz verkauft. Sie stehn oben und die unten schaun sie an. Sie sind König, Bettler, Clown im Rampenlicht. Doch wie’s tief in ihnen aussieht. Sieht man nicht…“ so beginnt Katja Ebsteins ESC-Theater aus dem Jahr 1980 (Platz 2 für Deutschland in Den Haag).  Oft kommt es mir vor, dass einige Zeitgenossen und sogar manchmal cih selbst in ihrem / meinem Alltag eine Maske tragen. Man spielt den Lieben, Netten, Frommen, den jeder mag, aber in Wahrheit denkt man anders. Manchmal trage ich auch eine Maske wie eine Tarnkappe um mich zu schützen, damit mein Inneres-Ich nicht angegriffen werden kann. Seit zwei Jahren trage ich nun eine ganz andere Form der Maske. Die Maske, die mein Leben schützen soll. Maske tragen. Masken aussetzten. Sich schützen – sich verstecken. Nicht ich, sondern ein anderer sein. Katja Ebstein singt in ihrem Lied „Theater“ weiter: „…Und der Clown der muss lachen, auch wenn ihm zum Weinen und das Publikum sieht nicht das eine Träne fließt. Und der Held der muss; stark sei und kämpfen für das Recht, doch oft ist ihm vor Lampenfieber schlecht.“ Nun – Theater hin oder her, wie dem auch sei: Nur einer kann hinter die aufgesetzte Maske blicken, und das ist Gott! Nur er weiß, wie es mir wirklich geht, wie mir zumute ist. Ihm kann ich nichts vormachen. Aber tröstlich ist es zugleich, dass ich weiß, Gott nimmt mich so an wie ich bin. Ich brauche mich nicht zu verstellen, ich brauche keine Maske tragen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Die Gitarre hat mich immer schon fasziniert. Sie ist so vielseitig.

Die Gitarre kann solo und sie ist ein Begleitinstrument. Weich gezupft und hart geschlagen.

Klassisch, volkstümlich, modern und experimentell.

Menschen spielen sie virtuos oder freuen sich über einen neu dazugelernten Griff.

 

Zur Gitarre kann ich singen. Weshalb sie gerade auch im Kindergarten gern eingesetzt wird.

Die Gitarre drückt Emotionen aus und weckt sie. Feuriger Flamenco, verführerischer Tango, wilder Hardrock, poetisches Chanson, traditioneller Folk, durchkomponierte Klassik sind nur einige Beispiele für Gitarrenmusik.

 

Welche Lebensmelodie(n) spiele ich? Welche Saiten bringe ich in mir zum Klingen? Sind es mehr Dur- oder mehr Mollklänge?

Unser Leben ist nicht eintönig. Wir spielen viele verschiedene Melodien. Das macht unser Leben so reich. Wir dürfen mitsingen im großen wunderbaren Lied der Schöpfung Gottes.

Wir dürfen passiv und kontemplativ sein „While the guitar gently weeps“ (Beatles) und wir sind gefordert aktiv zu werden „Du kannst der erste Ton in einem Liede sein“ (C. Peikert-Flaspöhler/ R. Horn).

 

Die schönsten Melodien schreibt unser Leben, wo es von Gottes Liebe singt.

Gerade in diesen Tagen lasst uns Liebes- und Friedenslieder singen.

(Bernhard Hoppe, Schulseelsorger und Lehrer an der Bergschule St. Elisabeth Heiligenstadt)

 

Die Baumscheibe in unsere Hände ist ein Gleichnis für unser Leben. Der Querschnitt offenbart gut und schlechte Jahre. Der Baum besetzt die Kraft selbst in schwierigen Lebenslagen- und jahren zu wachsen und standzuhalten. Das Verwurzelt-Sein des Baumes in der Erde macht dies möglich. Der Baum steht bodenständig kraftvoll verwurzelt da. Der Baum muss den Stürmen des Lebens standhalten. Er muss gegen Borkenkäfer wehren, die sich durch seinen Stamm und Seele fressen wollen. Im Baumstamm entstehen Jahr für Jahr Ringe. Sie bilden eine hauchdünne, äußere Schicht unter der Rinde. Hier wächst dann ein Jahresring, der immer wieder das Neue verarbeiten und einbinden muss, weil das Leben weitergeht.

Die ersten Ringe des Baumes sind die Ringe seiner Kindheit, als er noch eine kleine Pflanze war. Diese ersten Ringe sind für ihn Rückgrat und geben ihm Stand. Ein Bild, das sich auf unser Leben wunderbar übertragen kann. Zu den innersten Ringen gehört auch die Bindung an Gott, der die Liebe ist. Gott hält in den Stürmen des Lebens zu uns. In Gott können wir bodenständig verwurzelt sein. Wir sind mit Gott verbunden, der uns Weggefährte in den guten und auch traurigen Tagen sein will.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt die vierzig tägige österliche Buß- und Fastenzeit. Die Asche ist nicht nur ein Symbol für Buße und Vergänglichkeit, sondern auch für Veränderung und Wiederauferstehung. Die Asche erinnert uns an die Vergänglichkeit und möchte, dass wir uns auf das Eigentliche und Wesentliche unseres Lebens konzentrieren.

Asche entsteht u.a. in den Holzöfen der Wohnzimmer oder beim Verbrennen von Kartoffelkraut auf dem Feld. Die Verbrennungsvorgänge und somit das Entstehen der Asche und ihre Weiterverwendungsmöglichkeiten erfahren wir kaum: Asche war und ist ein Reinigungsmittel oder ein guter Mineraldünger.

Einen kleinen Verbrennungsvorgang auf uns wirken zu lassen wäre doch mal eine Idee: Dazu nehmen wir einen alten großen Kochtopf und legen etwas drauf – vielleicht einen getrockneten Rosenstrauß und etwas altes Fallholz und trockene Blätter des letzten Herbstes. Es geht auch ein getrockneter Palmzweig oder ein Tannenzwieg vom letzten Weihnachtsbaum. Dann entzünden wir in unsern Kopf ein Feuer. Wir schauen dabei zu wie das, was einmal lebendig und wichtig war, zu Staub und Asche zerfällt.

Von Wernher von Braun (Raumfahrtingenieur) ist folgender Gedanke überliefert: „Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass nichts spurlos verschwinden kann. Die Natur kennt keine Vernichtung, nur Umwandlung.“ Die Reste unserer Asche werden in den Garten getragen, um der Erde etwas zurückzugeben für die Nahrung neuer Pflanzen und symbolhaft für das Weiterleben nach dem Tod. Der Garten ist somit ein Symbol der Vergänglichkeit als Verheißung für die Zukunft. An Ostern wird der Garten wieder langsam erblühen und an Pfingsten in seiner vollen Pracht stehen. So sind wir gemeinsam unterwegs vom  heutigen Aschermittwoch über Ostern bis zum Pfingstfest.

(Br. Benedikt Müller OSB – Koordinator für „Jugend & Bildung“ in der OASE)