Sicherlich ist er euch schon selber an manchen Autos aufgefallen oder ihr habt ein Auto an dessen Heckklappe er klappt: Der Fisch! Mal ist er einfach in Silber-Metallic oder in den Regenfarben gestaltet. Zwei gekrümmte Linien, die sich links berühren und dann rechts überschneiden. Manche Menschen tragen so einen Fisch an einem Schlüsselbund oder als Anhänger an der schönen Silberschmuckkette. Der Fisch hat eine ganz klare Aussage: Hier ist ein Christ unterwegs – hier öffnet ein Christ die Türen – ich bin Christ! Aber was nun hinter diesem Symbol? Ist es wirklich ein christliches Symbol? Woher kommt er? Was steckt hinter dem Fisch? Was bedeutet er?
Im Neuen Testament der heiligen Schrift wimmelt es von Fischen bzw. von Perikopen mit Fischen. Eine Stelle aus dem Lukasevangelium wurde diesbezüglich ganz berühmt: Es ist als Jesus seinen Freund Petrus als Apostel beruft und ihm sagt, dass er ab jetzt ein Menschenfischer sein wird.
Die ersten Christen haben diese Stelle des „Menschenfischer, der Menschen fischt oder fängt“, so gedeutet, dass getaufte Christen „Fischlein“ seien, die sich an Jesus Christus orientieren und aus dieser Beziehung leben. Oder anders ausgedrückt: Christ*innen sind wie ein munterer Schwarm lebensfroher Fische im Wasser des Lebens. Sie sind frei und nicht gefangen, denn an Ostern hat Christus durch seine Auferstehung alles Netzte der Gefolgschaft und des Todes zerrissen und uns befreit. Wir sind zur Freiheit bestimmt und berufen. Mein österlicher Wunsch ist es, dass wir frei und so bunt und vielfältig wie wir sind im Wasser der Kirche als befreite Fische schwimmen dürfen, ohne das uns die verstaubten Netze der Macht gefangen nehmen und kleindrücken.
Eine ganz besondere Bedeutung des Wortes „Fisch“ für die Christ*innen könnt Ihr unter NACH.GEFRAGT lesen.
(Br. Benedikt Müller OSB)