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Gerade bin ich an einem Punkt meines Lebens, an dem mir bewusst wird, was ich in meinem Leben alles schon erleben durfte. An dieser Stelle lebe ich Dankbarkeit, Freude, unglaubliches Glück. Ich durfte die unterschiedlichsten Menschen kennenlernen, Orte dieser Welt bereisen, Momente erleben, in denen ich ganz nah bei mir war, in meinen Hoffnungen, Gedanken, Träumen, die plötzlich in der Realität spürbar waren. Besonders in den letzten Wochen war ich in der Lage, meinen Charakter, meine Träume und mögliche Lebensrealitäten zu spüren. Nichts schien in diesen Augenblicken unmöglich zu sein. Ich habe gelebt. Ich habe mich nicht verstecken müssen. Ich durfte all das ausleben, was in meinem Herzen ist – und das ist eines der größten Privilegien, die wir auf dieser Erde, die immer wieder von Katastrophen und Hoffnungslosigkeit, Zerstörung und Hass heimgesucht wird, erleben dürfen.

Ich durfte es erleben und diese Erfahrung, sie hat etwas mit meinem Leben gemacht, mit der Art und Weise, wie ich auf dieses Leben schaue, es erlebe und genieße. Da war etwas in mir, das gespürt hat, dass da etwas ist, auf das ich vertrauen kann.

Ein einzelner Gang, ein Weg, den ich bestreite, ein Abdruck meines Fußes im Sand einer Reise – alles vergänglich. Alles für bestimmte Lebensmomente erschaffen. Doch die Gewissheit meines Lebens ist etwas anderes. Da ist eine Konstante, die mit Nichts auf dieser Welt vergleichbar ist. Da ist etwas, das kein Wind dieser Erde verwehen könnte. Als würden auf der persönlichen Landkarte meines Lebens Punkte markiert werden, die nie verblassen würden.

Da ist mein Glaube. Da ist die Liebe, die ich durch meinen Glauben erfahren darf. Da ist Leben. Da ist Gemeinschaft, ist Liebe. In mir. Für die Menschen um mich herum.

Und wenn dann Momente kommen, in denen alles anders ist, in denen alles aussichtslos erscheint, in denen ich mich allein fühle, von meinen Träumen und Hoffnungen entfernt, auf mich gestellt, in Momenten, in denen der Horizont kein Ende nimmt, ich mich erdrückt fühle und keinen Ausweg mehr sehe, dann ist da immer noch dieses Gefühl, auf das ich mich verlassen kann. Da ist etwas, das mich tief in meinem Innersten antreibt – da ist: mein Glaube.

Der nie verschwindende Fußabdruck in der Wüste meines Lebens.

In einen der tiefsten Lockdowns, die wir in den Anfängen der Pandemie auf der gesamten Welt, unabhängig von Geografie oder Sozialgefüge, erlebten, veröffentlichte der amerikanische Sänger und Schauspieler Ben Platt ein Lied, das den Menschen zu Hause in ihren Wohnungen Hoffnung und Zuversicht geben sollte. Er schrieb es mit einem Freund über ZOOM, während er sich mit seinem Lebensgefährten in Selbstisolation befand – in dem Haus seiner Kindheit in Los Angeles.

Es ist ein Lied, das mich seitdem in den unterschiedlichsten Momenten meines Lebens begleitet hat. In Momenten, in denen ich all das, was ich zuvor beschrieben habe, spürte. In positiven sowie negativen Wüstenmomenten.

In Momenten, in denen mein Fußabdruck sofort verschwand oder für immer blieb.

Was ich spürte?

Da ist etwas, auf das wir uns immer verlassen können:

Wir sind niemals allein. Da ist dieser Gott, da ist dieser Glaube.

 

BEN PLATT – SO WILL I

Du fragst, „Was, wenn ich verrückt werde?“

Ich sag, „Das wird nicht passieren.“

Du fragst, „Was, wenn ich die Orientierung verliere?“

Ich sag, „Wir werden den Weg schon finden.“

Und du sagst, „Was, wenn jemand mir das Herz bricht?“

Dann setze ich es dir wieder zusammen.

 

Du sagst, „Was, wenn ich die Träume, denen ich nachjage,

niemals einfangen kann?“

„Was, wenn meine Ängste auftauchen und ich mich zu sehr fürchte, um ihnen entgegen zu treten?“

Ich deine Schlachten nicht für dich schlagen,

aber ich kann deine Hand halten und dir versprechen:

 

Dass der Himmel immer noch über uns sein wird

und die Sonne weiter scheint.

Sternschnuppen werden noch fallen,

für alle, nachts Wünsche flüstern.

Die Berge werden nicht anfangen zu wandern

und die Flüsse nicht austrocknen.

Die Welt wird immer für dich da sein, genau wie ich.

 

Du fragst, „Was, wenn alles sich verändert?“

Ich sag, „Dann ändern wir uns mit.“

Wir werden einfach eine andere Melodie singen

und zu einem anderen Rhythmus tanzen.

Du fragst, „Was, wenn ich aufgebe.“

Ich sag, „Das ist das eine, was ich dich nicht tun lassen werde.“

 

Du sagst, „Was, wenn mich jemand verlässt

und ich mit leeren Händen dastehe?“

Ich sag, „Verlust zeigt dir nur, Dinge nicht für selbstverständlich zu nehmen.“

Ich kann niemanden zurückbringen,

aber ich kann deine Hand halten und dir versprechen:

 

Und selbst, wenn der Himmel einbricht

und die Sonnen nicht mehr scheint.

Wenn die Sternschnuppen und Wünsche in der Nacht verschwinden.

Na ja, ich kann Berge versetzen,

aber nur mit dir an meiner Seite.

Sag nur, dass du immer da sein wirst,

ich weiß, dass du immer da sein wirst, genau wie ich

(Helena Minner – Jahrespraktikantin)

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