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Wir gehen auf das Pfingstfest zu. Die Osterzeit ist nach 50 Tagen vollendet und der heilig Geist wird in die Herzen gesandt. Um den Heiligen Geist zu verstehen oder ihn sich vorstellen zu können gibt es verschiedenen Symbole für ihn. Die nächsten Impulse stehen im Zeichen der Symbole des Heiligen Geistes.

Siegel, Anzahlung & Unterpfand

Ähnlich wie bei einer Bestätigung einer Urkunde, ist es beim Heiligen Geist. Auch der Heilige Geist prägt und besiegelt: „In Christus habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt“, betont es der Apostel im der Epheserbrief. Beim Sakrament der Firmung, wo es heißt „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, wird bekräftigt, was in der Taufe zugesagt worden war – die Zusage, Gottes geliebtes Kind zu sein. Gottes Liebe zu uns und unser Ja zu Gott ist wie auf einer Urkunde für ewige Zeiten besiegelt durch den Heiligen Geistes durch und in der unendlichen Kraft der Liebe. Zugleich gilt der Heilige Geist als Zusicherung, also eine Anzahlung oder eine Unterpfand wie beim Sparbuch, für all das Kommende, was wir Menschen noch im Leben erwarten dürfen und müssen. Gottes Geist der Liebe ist immer bei uns. In den guten Zeiten, aber auch in den schweren Zeiten. Das ist einmal für allemal besiegelt wurde.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Ich bin immer erstaunt, wenn ich kurz nach Ostern am Dienstag in einem Supermarkt gehe und all die vielen leckeren Osterartikel oder die bunt-fröhliche Osterdekoration schon stark im Preis reduziert wurde oder gar noch schlimmer ggf. weggeräumt wurde. Dann denke ich immer „He? Welt? Man, es ist doch erst seit paar Tagen Ostern und schon ist alle Festdeko verschwunden“.

Ist denn noch immer Ostern? Ja! Wie heute etwas auch? Ja! Ostern feiern wir insgesamt 50 Tage., Diese 50 Tage vollenden wir an Pfingsten. Und ist dann Ostern zu Ende? Nein, denn die Story von der frohen Botschaft von Jesus, der den Tod besiegt hat wie ein starker Löwe, diese Story beginnt doch erst konkret mit dem ersten Pfingstfest. Und sie ist noch nicht zu Ende erzählt.

Jesus ist der Anfang und das Ende. Er ist Alpha und Omega. Jesus, der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabetes. Jesus hat für uns den Tod besiegt, weil wir geliebte Kinder Gottes sind. Davon erzählt uns die Heilige Schrift immer und immer wieder. Und so sind die Regale im Supermarkt meines Lebens reich gefüllt mit dem Angeboten der Liebe Gottes. Ich muss nur zu langen und fröhlich einkaufen und bezahlen muss ich auch nicht. Das ist Ostern! Wunderbar! Denn wie steht schon beim Propheten Jesaja so verheißungsvoll geschrieben:

Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser!

Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst,

kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch!

Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt,

und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?

Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen

und könnt euch laben an fetten Speisen!

(Jesaja 55, 1-2)

(Br. Benedikt Müller OSB)

Das ist dieses Gefühl, wenn ein Traum nicht in Erfüllung geht – dann wird mein Herz dunkel. Es fehlen mir die Farben des Farbkastens. Dann habe ich Angst, dass es immer so sein wird! Das es jeden Tag regnet und ich keine Hand vor meinen Augen sehe. Nebel verschleiert mein Blick. Und ich frage mich selbst, wo ist die Sonne. Alles farblos. Ich suche im schwarz die Farben meines Farbkastens. In der Tiefe meines Herzens höre ich dich immer wieder rufen. Was soll ich tun? In der Tief meines Herzens rufst du mich. Ich verstecke mich. Und du, mein Gott rufst mich, In meiner Tiefe ist alles doch ist und finster schwarz. Aber es wird nicht dunkel und finster bleiben. Gott erhellt mein Herz und meine Seele mit seinem Licht der Liebe. Er malt mein Herz und meine Seele mit den Farben seines Farbkastens bunt an. Das Rot sagt mir: Seine Liebe trägt mich. Das Orange sagt mir: Er hält mich in seiner Hand. Das Gelb sagt mir: Er schenk mit Mut zum Durchhalten. Das Grün sag mit: Mit seiner Hilfe wachse und reife ich. Das Blau sagt mir: Alles Gute kommt von ihm. Das Violett sagt mir: Auch in schweren Zeiten bist er für dich. Wie der Regenbogen am Himmel ist, so ist sein Segen über mir – über uns allen. Für immer erhellt Gott mit seinen Farben des Lebens meine Tiefe.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Als Jugendarbeiter höre ich, wenn es um die Frage „Mit welcher Kleidung geht man in die Kirche“ oft solche Aussagen: „Warum muss ich mich denn in der Kirche schick anziehen?“ „Warum darf ich nicht in Top und ausgefranster Hotpants in die Kirche?“ „In meiner Jogginghose fühle ich mich aber wohl und mein Achselunterhemd dazu ist echt Top, Alter!“ „Oh man, ich setzte aber meine Baseballkappe nicht ab?!“ „Gott mag uns doch so wie wir sind – warum müssen wir uns denn schick machen?“ „Komm, regt dich nicht auf, ist doch nicht schlimm als Messdiener auch dreckige Turnschuhe  am Altar zu tragen oder?“ „Warum sollte ich meine Haare vor der Hl Messe waschen? Ich muss doch eh schon so früh am Sonntag raus!“ „Boah, ist die Kirche altmodisch“…

Ja nun, warum sollten wir uns für den Gottesdienstbesuch oder am Festtag schön kleiden? Vielleicht gibt uns diese Gleichnis Jesu eine  Antwort:

Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl
Jesus antwortete und erzählte ihnen ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig. Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein! Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand an hatte. Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.  Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt. (Mt 22, 1-14)

Puh, was will Jesus uns mit dieser Geschichte sagen? Schauen wir doch zunächst auf den Rausschmeißer. Was war der Grund, warum der Typ rausgeflogen ist? Ganz einfach: Er hatte keinen Anzug, der dem königlichem Hochzeitsfest angemessen war. Nächste Frage: Warum ziehen wir bei einem Hochzeitsfest die schönsten Sachen an? Weil wir mit unserer Kleidung zum Ausdruck bringen, dass wir das Brautpaar wertschätzen und uns mit ihm freuen und diesen ihren lebensfestlichen Moment mit ihnen teilen. Wir erweisen ihm damit die Ehre. Wir gehen ja auch nicht zu einem festlichen Abendessen mit  unserer Liebsten oder unserem Liebsten in Joggingklamotten oder Arbeitsoverall mit fettigen Haaren und ungeputzten Zähnen, um die Liebste /den Liebsten zu provozieren oder zu beleidigen, oder? Gottesdienst ist die festliche Begegnung mit Gott – Gottes Feststunde mit uns! Ja und darum geht es auch in dem Gleichnis. In der Bibel wird im Alten und im Neuen Testament immer wieder von Gottes Fest des Lebens berichtet, das er für uns veranstaltet und zu dem wir eingeladen sind, weil er uns liebt. Es ist eine große Ehre, zu dem Fest eingeladen zu werden. Gott zeigt damit, wie wertvoll und wichtig wir ihm sind. Wer an dem Fest Gottes teilnimmt, dankt Gott und ehrt ihn für das unglaubliche Geschenk seiner Liebe. Das drückt schon die festliche Kleidung aus. Darum rate ich meinen jugendlichen Gästen auch immer: Duscht regelmäßig und macht euch schön und pflegt euch, um euretwillen und um  Gottes Willen! Warum? Weil Ihr dadurch euch und allen zeigt: Ich bin geliebte Tochter / geliebter Sohn Gottes und ehre dadurch Gott und seine Schöpfung an mir und somit letztendlich mich selbst.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wer liebt, will die Nähe der /des Geliebten. In Liebe wollen wir einfach da sein, mit den / der Geliebten sein, von ihnen lernen, sie entdecken, uns aufgehoben wissen, uns immer tiefer verwurzeln. So wie Liebende immer im Herzen der Geliebten präsent sind, drängt das von Gott Entflammte, immer in das Herz Gottes eingetaucht zu sein. Dafür steht die Farbe Gelb. Im Inneren wie im Äußeren leben wir in einer Beziehung zu der Liebe. Das innere und das äußere Leben stehen nicht nebeneinander, sondern sind tief verbunden. Je tiefer die Liebe in uns wirken darf, desto tiefer begegne ich den Nächsten. Die Nächsten sind der Weg zu Gott. Sie können als eine offene Tür, als Weg zur Liebe, wirken. Auch im Gebet lässt sich diese Nähe spüren, als ein In-Gott-Eintauchen, als Weg zu unseren Nächsten. So leben wir in Gott, der die Liebe ist.

(Team der OASE)