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Im Frühjahr 2023 war es wieder soweit, und der Vorhang in der Mensa des Anne-Frank-Gymnasiums Werne hat sich für zwei lateinische Theaterabende gehoben. Es ist eine Tradition, dass diese außergewöhnliche Theaterveranstaltung ein Forum der JUNGEN AKADEMIE ist. Die sogenannten Spectacula Latina finden seit 15 Jahren regelmäßig am AFG statt und wurden nur einmal durch die Corona Pandemie im Jahre 2021 ausgesetzt. Diesmal beteiligten sich fünf verschiedene Lerngruppen von der Klasse 7 bis hin zu Schülern und Schülerinnen aus der Q1 an der Gestaltung des Abends. Sie alle bewiesen, dass Latein am AFG keine tote Sprache, sondern im Gegenteil sehr lebendig ist. So führten die Siebtklässler, die erst seit einem halben Jahr Lateinunterricht haben, unter der Leitung ihrer Lehrerin Gabriele Sonntag eine Straßenszene aus dem alten Rom auf. Es folgten Schüler der Stufe 8 mit dem Mythos von Pluto und Proserpina, in dem neben der Liebe zwischen dem Gott der Unterwelt Pluto und der von ihm entführten Proserpina auch die Entstehung der Jahreszeiten erklärt wird. Das dritte Stück des Abends liefert die 9c, die im Deutschunterricht das deutschsprachige Stückchen „Auf dem Sklavenmarkt“ einstudiert hatte. Der junge Decimus soll eigentlich einen Sänftenträger für seinen Vater kaufen, verliebt sich aber auf dem Sklavenmarkt auf den ersten Blick in eine junge Germanin, die er viel lieber erwerben möchte. Wie dieses und andere Probleme beim Sklavenkauf gelöst wurden, zeigten die Neuntklässler mit viel Humor.

In der sich anschließenden Pause konnte sich das Publikum mit römischen Leckerbissen stärken. Nach der Pause wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer erst durch die Geschichte des verstorbenen Aloysius in den Himmel mitgenommen, wo selbstverständlich auch Latein gesprochen wird. Allerdings gefiel es Aloysius im Himmel so gar nicht, das ständige Halleluja und Hosianna Singen unterscheidet sich so sehr von dem, was er sich unter himmlischen Freuden vorgestellt hatte. Schließlich fand Gottvater auch eine Aufgabe für den unmusikalischen Aloysius, die auch diesen zufrieden stellte.

Das letzte Stück des Abends, welches von den Mitgliedern der Latein Theater AG unter Leitung von Birgit Berendes einstudiert wurde, führt dann in den Tartarus. Hier hat sich im Laufe der Jahrtausende einiges getan. Die Modernisierung ist auch an der griechischen Unterwelt nämlich nicht spurlos vorbeigegangen. So muss Sisyphus beispielsweise keinen Stein mehr den Berg hinaufrollen, sondern einen lateinischen Text abtippen, was für mindestens ebenso viel Schweiß sorgt.

Insgesamt standen an beiden Abenden knapp 100 verschiedene Schüler und Schülerinnen auf der Bühne, die seit den Herbstferien mit ihren Latein- und Deutschlehrerinnen Birgit Berendes und Gabriele Sonntag für diese Auftritte geprobt hatten.