Schlagwortarchiv für: Maria Magdalena

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Am Ostersonntag  ging es in den Kindertagen für meine Geschwister und mich noch vor dem Frühstück in dem Garten. Wir schauten in unsere Osternest, ob der Osterhase auch was gebracht hatte. Früh am Morgen suchten wir Ostereier im Garten. Ich erinnere mich: Manches Jahr leuchtete die Frühlingssonne voller Kraft vom Himmel und verzauberte mit ihrem Glanz den Garten meiner Kindertage in ein kleines Paradies. Meine Mutter hegte und pflegte ihre Blumen. Oft hatte Vater noch den Rasen am Karsamstag frisch gemäht. Es duftete so herrlich nach Frühling. Der österliche Garten meiner Kindertage erinnerte mich damals daran, was einst in Jerusalem an ersten Ostermorgen geschehen war. Ich musste oft an die traurige Maria Magdalena denken, wie sie in den schönen Frühlingsgarten zum Grab Jesu ging und voller Trauer war. Ich fühlte mit ihr, denn ich erinnere mich, wie traurig ich als Kind am Karfreitag um den gekreuzigten Jesus getrauert habe – bis heute ist dies so geblieben.

Die niederländische Sängerin Willeke Alberti singt in ihrem ESC-Lied „Waar is de zon (Wo ist die Sonne): „Wohin bist du gegangen, wohin bist du gegangen?… Jetzt bin ich so müde. Ich hatte mich selbst begraben, ich hatte alles verloren. Mein sicherer Hafen, mein Frieden, mein Kämpfer. Wo ist die Sonne, die mich wärmt? Wo sind deine Arme und wo ist die Quelle? Wo ist das Licht, das endlich scheinen wird? Das die Kälte verschwinden lässt? Ich suche dein Gesicht.“

Viellicht hat an jenem ersten Ostermorgen auch Maria Magdalena so gefühlt und gedacht, als sie zum Grab ging. Jesu gekreuzigt – gestorben – begraben. Er war ihre Sonne. Und vielleicht fragte sie sich an jenen Morgen: „Wo ist meine Sonne?“ In ihrem Herzen war Trauer. Ihr Meister war nicht mehr da. Einsamkeit. Dunkelheit. Kein Licht.

Und dann plötzlich eine Stimme im Licht dieses neuen Morgens. Eine vertraute Stimme, die ihren Namen ruft: „Mirjam – Maria!“ Und sie schaut ins blendende Morgenlicht der Sonne auf. Ist es wahr? Da ist ein Gesicht? Sein Gesicht? Maria antwortet: „Rabbuni – Meister?“ Sie streckt die Hand nach ihm aus. „Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen“, sagte der auferstandene Jesus zu ihr. Und er trägt ihr auf: „Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.“ Maria kann nur Staunen. Sie tut, was der Auferstandene ihr sagte. Sie bringt die Nachricht der Auferstehung zu den Jünger. Vielleicht kehrte in diesem Augenblick ein stauendes Lächeln in ihr Gesicht zurück, weil sie spürt, wo ihre Sonne ist. Oder mit den Worten in Willeke Albertis ESC-Lied ausgedrückt: „Und plötzlich warst du da, ich sah dich wieder gehen. Ich ging noch zur Seite, doch du bliebst neben mir. Du gingst weiter neben mir…  Mein Herz öffnete sich wieder, ich fühle mich wieder zu Hause. Du bist die Sonne, die mich wärmt. Deine starken Arme, die meinen Brunnen wärmen. Du bist das Licht, das nun wieder scheinen wird. Das die Kälte verschwinden lässt. Ich sehe dein Gesicht.“

Frohe Ostern! Der HERR ist auferstanden. Halleluja!

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

39. ESC 1994 Dublin / Irland

Niederlande

„Waar is de zon“ – Willeke Alberti

Musik: Edwin Schimscheimer

Text: Coot van Doesburgh

Platz: 23 von 25

 

Hintergrund zu dieser Impuls-Reihe:

ESC-Songs und der liebe Gott… geht das? Warum nicht? Viele Lieder des EUROVISION SONG CONTEST greifen spirituelle Themen auf. Aus der Religionspädagogik wissen wir: Popmusik bietet und ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu existenziellen Fragen  – zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens. Als Bildungsreferent habe ich in vielen Seminare mit Jugendlichen und Erwachsenen immer wieder Lieder des ESC im Gebet eingesetzt. Die Lieder transportieren auf eigene Art und Weise innerhalb von drei Minuten große Emotionen. Ist auch logisch, denn für den alljährlich stattfinden europäischen Musikwettbewerb ist dies von grundlegender Bedeutung: In nur drei Minuten muss ein Lied und sein Künstler es schaffen im Gedächtnis von Millionen europäischer TV-Zuschauer zu bleiben, um so möglichst viele Punkte zu sammeln. ESC-Songs drücken also Gefühl. Sie rufen Gefühlsstimmung hervor und können eine Brücke des Verstehens eines biblischen Text werden.

Ein Plan voller Möglichkeiten – Gott mit Dir… Menschen in der Bibel

Karsamstag: MARIA AUS MAGDALA (Maria Magdalena)

Dic nobis, Maria. Quid vidisti in via

Die Frau

Die Sünderin

Die Heilige – Apostola apostolorum – Apostelin der Apostel

Sag uns, Maria, was hast du gesehen auf dem Wege

Mors et Vita duello, Conflixere mirando

Tod und Leben rangen in wundersamem Zweikampf

Wir warten sehnsüchtig auf deine Botschaft vom Grab am Ostermorgen

Heilige Maria Magdalena – bitte für uns

Br. Benedikt Müller OSB

Lese-Tipp in der Bibel

https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us28%2C1-8

Am 22. Juli feiern wir jedes Jahr im Erzbistum Paderborn den Weihetag des Domes. Dieser Festtag ist für uns besonders wichtig, da bildlich gesprochen sich von hier aus der Glauben in der Region ausbreitete. Deshalb wird der Festtag der Hl. Maria Magdalena, der „Apostolin der Apostel“, auf den 21. Juli vorverlegt. Sie verkündete des Aposteln, dass Christus auferstanden ist und lebt – gegen alle Widerstände.

Im Garten meine Kindertage blühten in der Osterzeit eine Menge von Osterglocken und Narzissen. In allen Ecken und Winkeln: In den Blumenbeeten im Steingarten. An der Fliederhecke zum Schulgarten. Im Großem Blumenbeet unterhalb der Bleiche. Auf der unteren Wiese rund um den knurrigen Pflaumenbaum. In den Beeten bei der Haustür. Stolz richteten sie ihre Blüten in den sonnigen Frühlingshimmel. Mutters ganze Freude. Osterglocken oder die Narzissen zu pflügen war bei uns nicht erlaubt. Ich erinnere mich, dass ich als Kind beobachte wie die Bienen in die Blüte der Blumen flogen, um Honig sammeln. Unterscheiden konnte ich beide Frühlingsboten an ihren Duft. Narzissen duften gegenüber der Osterglocke viel stärker. Fast ein betäubender Duft. Ein österliches Zeichen! Die Blumen möchten mit ihrem Duft eine köstlich-schön-duftende Botschaft aus Gottes Lebensgarten der Schöpfung verströmen und zwar so intensiv, damit die ganze Welt diese frohe machende Botschaft von Licht und Auferstehung wahrnehmen kann. Die Natur, Osterglocke und Narzisse, leben uns vor, dass wir an Ostern unsere Häupter erheben sollen. Ihr betörender Duft will uns ein sinnliches Beispiel sein, dass Jesus den Tod besiegt hat und das Leben stärker ist. Der Duft der Blumen erinnert uns an den Garten der Ostergeschichte in dem Jesu Grab war. Oh, wie blumig-schön muss es dort damals am ersten Ostermorgen, als Maria vom Magdala vom Grab kam, geduftet haben? Sicher war die ganze Luft vom Duft der Osterglocken und Narzissen erfüllt. Ihr Duft erinnert an Auferstehung und ewiges Leben.

(Br. Benedikt Müller OSB)