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Gertrud stammte aus Thüringen. Schon als fünf Jahre altes Mädchen war Gertrud – wohl als Waisenkind – ins Zisterzienserinnenkloster Helfta gekommen, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn erzogen wurde, einer durch feinsinnige Bildung ausgezeichneten Frau. So genoss Gertrud eine gediegene Ausbildung im religiösen und weltlichen Wissen ihrer Zeit und wurde selbst Nonne. Groß war Gertruds Liebe zu Jesus Christus und zu den Mitmenschen ihrer Umgebung. Stundenlang war sie diesen eine barmherzige Zuhörerin, Ratgeberin und Trösterin. Wie das Licht die Dunkelheit erhellt, entflammte Gertrud die Herzen ihrer Nächsten mit Liebe. Gleichzeitig war sie eine hoch gebildete und künstlerisch begabte Frau. Sie übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Ihre Christusvisionen begründeten ihren Ruf als größte deutsche Mystikerin und ihren Ehrennamen ‚die Große’. Gertrud betonte besonders die Bedeutung der heiligen Eucharistie (Abendmahl) und des heiligsten Herzens Jesu. Bei ihr finden sich die meisten Anrufungen der späteren Herz-Jesu-Litanei. Gertrud starb am 17. November 1302.