Schlagwortarchiv für: Osterimpuls

Jedes Jahr an Silvester haben wir eine ganze Liste voller guter Vorsätze. Eine Tradition, die den Übergang vom alten in das neue Jahr begleitet. Wir wollen alles anders machen und im Prinzip ein neuer Mensch werden. Wir nehmen uns jedes Jahr vor, die beste Version von uns selbst zu werden.

Letztendlich sind diese Vorsätze ziemlich schnell über den Haufen geworfen. Kaum jemand setzt sie um, geschweige denn, dass wir am Ende des Jahres sagen: „Ich bin jetzt die beste Version von mir selbst!“

Daher wäre es doch vielleicht eine Idee, ganz unkonventionell in der Osterzeit einen Neubeginn zu wagen. Denn auch Ostern ist ein Neubeginn – Auferstehung bedeutet schließlich nicht: „Dasselbe beginnt einfach wieder von vorn.“ Aber statt von heute auf morgen radikal alle Vorsätze umsetzen zu wollen, können wir uns zwischen Ostern und Pfingsten für den Neubeginn in Ruhe Zeit nehmen. Statt uns mit den Vorsätzen direkt optimieren zu wollen, können wir uns zurücknehmen. Wir können bei Aktivitäten innehalten, die wir sonst als selbstverständlich ansehen. Es kann eine Kleinigkeit sein, z. B. sich jeden Tag die Zeit zu nehmen, einen Tee ganz bewusst zu trinken. Nicht nebenbei immer mal wieder gedankenverloren einen Schluck zu nehmen, sondern ganz bewusst mit Geduld und in Ruhe den Geschmack wahrzunehmen und wertzuschätzen. Es ist nachgewiesen, dass solche kleinen Achtsamkeitsübungen zu mehr Zufriedenheit im Leben führen. In der Psychotherapie sind diese Übungen ein wichtiger Bestandteil, um aus dem Gedankenkreisen des Alltags herauszukommen. Wenn wir es schaffen, diese kleinen Momente der Achtsamkeit während der Osterzeit einzuüben, können wir sie auch in die Zeit nach Pfingsten mitnehmen, was zu mehr Zufriedenheit führen wird. Und ist Zufriedenheit nicht eigentlich der Weg zur besseren Version von uns selbst?

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

„Und dass soll für dich das Zeichen sein: In diesem Jahr isst man, was von selbst nachwächst, im nächsten Jahr, was wild wächst; im dritten Jahr aber sollt ihr wieder säen und ernten, die Weinberge bepflanzen und ihre Früchte genießen.“

2 Könige 19,29

Wie sehr ich diesen Frühling liebe. Ich gehe in ihm in neuem Leben auf. Er ist in mir, ich spüre diese Jahreszeit in meinem Herzen. Ich beginne in mir zu säen, um zu ernten. Ich tanke Liebe durch die Sonnenstrahlen auf, die mich umgeben. Ich erlebe die Natur in mir. Vielleicht achte ich zu dieser Zeit noch einmal besonders auf vermeintliche Kleinigkeiten, Dinge, die in der Routine des eigenen Lebens oftmals gar keine Beachtung mehr genießen. Im Frühling erkenne ich jede einzelne Entwicklung der Natur. Ich kann ganz genau beobachten, wie alles wächst, blüht und neues Leben hervorbringt. Der Klostergarten ist voller Blüten zu dieser Zeit. Die Lämmchen spielen mit den Waldschafen und jeden Tag werden sie größer, bis man sie schließlich irgendwann nicht mehr von ihren Eltern unterscheiden kann. In dieser Erkenntnis ist dann aber auch schon wieder der Frühling vorbei. Dieser Kreislauf ist vergänglich und trotzdem von unglaublicher Beständigkeit und Sicherheit. Er spiegelt das Leben wider. Das Leben in der Natur, das Leben auf dieser Erde – unser Leben.

Als Kind habe ich diesen Prozess des Säens und Erntens auf einfache Weise zu Hause erleben dürfen.

Wir haben Kresse gesät.

In den Tagen um Ostern ist dieses unscheinbare Kraut immer mehr gewachsen, es hat sich entwickelt und ich konnte diese Entwicklung mit meiner kindlichen Neugier und Begeisterung ganz genau beobachten. Da wo anfangs nichts zu sehen war, nur Erde, wuchs bei guter Pflege und Fürsorge mit der Zeit etwas Wunderbares. Kleine grüne Gräser kamen aus der Erde hervor. Sie wuchsen und wuchsen und nach einigen Tagen konnte ich sie ernten, in einen Quark rühren und auf meinem Brot genießen. Nach dieser Ernte war die Kresse nicht tot, nein, sie wuchs weiter. Ich beobachtete einen Prozess, der mich durch die Osterzeit begleitete. Als Kind war allein dieses kleine Spektakel ein Meisterwerk. Heute beziehe ich diesen Prozess auf das Leben.

Ich befinde mich in einer Zeit der Erfahrungen, einer Zeit der Weiterentwicklung und des Wachsens. Ich erlebe meinen ganz persönlichen Frühling. Ich beginne meine Talente in die Welt zu säen und beobachte, wie sie wachsen. Ich beobachte, wie ich andere mit diesen Talenten inspirieren, begeistern und begleiten kann.

Ich wünsche mir schon jetzt zu ernten, ich möchte hinaus in die Welt doch ich stecke noch in den letzten Zügen einer Erfahrung, die mich auf einzigartige Weise prägte und die erst in einigen Wochen auf gewisse Art abgeschlossen sein wird. Wenn ich so will, dann bin ich in mir zu dieser Zeit meine eigene Kresse, mein eigenes unscheinbares Kraut, das mit der Zeit unglaubliches erfahren kann – Wertschätzung, Dankbarkeit, Freude, Liebe. Fühle ich diese Entwicklung, dann fühle ich etwas tief in mir. Eine Zeit der Begeisterung, ein innerer Frühling. Dann bin ich umgeben von den Menschen, die sich um mich sorgen, für mich da sind, mich wertschätzen, fördern, lieben. Dann fühle ich mich geborgen und sicher. Ich spüre die Gewissheit, dass ich bald vollkommen bereit sein werde.

Der Kreis des Lebens ist mein ewiger Begleiter. Mein Glaube an diesen Gott bestärkt mich, befreit mich, lässt mich Erfahrungen machen und wachsen.

Noch ist Frühling, doch in wenigen Wochen schon, darf ich ernten.

„Am Morgen beginne zu säen, auch gegen Abend lass deine Hand noch nicht ruhen; denn du kannst nicht im Voraus erkennen, was Erfolg haben wird, das eine oder das andere, oder ob sogar beide zugleich zu guten Ergebnissen führen.“

Prediger 11,6

(Helena Minner, Jahrespraktikantin)

Ich laufe durch die Welt, entdecke sie und in mir ist ein Klangspiel. Was mich bewegt, ist die Musik. Sie bringt mich weiter, sie lässt mich Augenblicke mit Wünschen verbinden. Sie erfüllt mich mit Leben, mit Freude, mit Dankbarkeit, mit Glück.

Vor ungefähr einem Jahr habe ich die Stadt zum ersten Mal erkundet, in der ich im Sommer meinen neuen Lebensmittelpunkt aufbauen möchte. Ich wollte diese Stadt kennenlernen, die Menschen, die ihr Leben geben. Ich wollte die Universität sehen, ihren Campus und all das, was mein Leben der nächsten Jahre auf unglaubliche Weise prägen wird. Für mich war diese kleine Reise ganz besonders. Ich war ziemlich aufgeregt. Vorher hatte ich mich natürlich informiert, hatte genau in mich hineingehorcht. Es sollte der nächste Schritt kommen. Der Zeitpunkt fühlte sich richtig an.

Und dann kam ich an und war vollkommen umgeben von diesem musikalischen Klangspiel in meinen Ohren. Diese Musik in meinen Ohren, die mich blind durch diese neuen Straßen begleitet hat. Sie hat mich befreit. Die Musik in meinen Ohren befreite mich, ließ mich atmen, leben, erleben, entdecken. Sie ließ mich willkommen heißen in der Fremde. Denn da war ich in dieser Stadt, die mir vorerst fremd sein sollte und dann war da diese Musik, die mir so vertraut war. Ganz nah, beinahe in mir. Sofort fühlte ich mich zu hause.

Immer wenn ich neue Momente meines Lebens entdecken darf, ist das Klangspiel mein Begleiter. Ich fange an zu träumen in dieser Musik, sie inspiriert mich. Pulsiert sie in meinen Ohren, dann fühlt es sich an wie ein Meisterwerk, das allein für diesen Augenblick geschaffen worden ist.

Und so gibt es diese Erinnerungen in mir, die ich ganz gezielt mit Musik, mit Klangspielen verbinden kann.

Die Musik, die wir hörten, als wir mit diesem kleinen weißen Auto die Welt um uns herum erkundeten – in Freiheit. Die Musik, die wir bis spät in die Nacht auf deinem Balkon hörten, um uns bei Wein und philosophischen Gesprächen endlich bohemisch zu fühlen. Die Musik, die ich hörte, als ich zum ersten Mal allein wohnte. Die Musik, die ich höre, um mich zu beruhigen, mich nicht allein und verloren zu fühlen. Die Musik, die mich tröstet. Die Musik, die mich in Liebe versinken lässt. Die Musik, die mich zu Tränen rührt. Die Musik, die in den Filmen zu hören ist, die einen Platz in meinem Leben haben. Die Musik, die ich bin. Die Musik, dessen Klänge sich auf meiner ersten Schallplatte in einer schier endlosen Schleife auf dem Teller bewegen. Die Musik, die ich erst durch dich kennen und lieben gelernt habe. Die Musik, die uns alle miteinander verbindet…

Erinnerungen dieses einzigartigen Lebens.

Musik ist Klangspiel, Musik ist mein Leben. Sie gibt mir Sicherheit, Geborgenheit, Gewissheit. Dieses Klangspiel ist überall. In den Gesprächen der Menschen, in der Natur, die uns umgibt, in uns selbst – fest verankert in unserem Herzen. Deine Stimme wird zum lieblichen Klangspiel in meinen Ohren. Wir selbst schreiben Klangspiele, um andere zu begeistern, um sie in Welten zu entführen, in die sie sich retten können. Wir erzeugen mit diesen Klangspielen Melancholie, Utopien, neue Lebensrealitäten, in ihnen werden Erinnerungen zum Leben geweckt, werden Gefühle ehrlich zugelassen, wird ein sicherer Ort erschaffen. In diesen fantastischen Klangspielen können wir uns fallen lassen, wir beruhigen uns, atmen Atemzug um Atemzug, bis sie verstummen. Wir tanzen. In uns selbst spüren wir diese Befreiung.

In ein paar Wochen werde ich in die Stadt zurückkehren, die ich vor einem Jahr mit Musik in meinen Ohren erkundete. Ich werde dahin zurückkehren, wo ich mich durch die Musik und diese persönliche Entdeckung direkt zu Hause gefühlt habe. Schon jetzt höre ich diese Musik. Sie begleitet mich.

Er hat sie erschaffen. Dieser Gott hat uns die Talente geschenkt, Klangspiele seiner Liebe zu entfachen. Klangspiele werden zu Lebensmelodien.

„Nehmt Gottes Melodie in euch auf!“ Ignatius von Antiochien

(Helena Minner, Jahrespraktikantin)

Wenn man im Frühjahr über den Friedhof geht, sieht man häufig Primeln, die überall auf den Gräbern blühen. Zu Ostern, dem Fest der Auferstehung, denken die Menschen ganz besonders an ihre Lieben, die schon verstorben sind, und schmücken ihre Gräber mit den bunten Farben der Primeln.

Diese Blumen landen jedoch früher oder später meistens in den großen Komposttonnen, die am Ausgang des Friedhofs stehen. Die einzige Person, die ich kenne und die das anders handhabt, ist meine Mutter. Sie gräbt jedes Jahr die verblühten Primeln aus, bringt sie mit nach Hause und pflanzt sie irgendwo bei uns in den Garten. Über zwei Jahrzehnte hat sich in unserem Garten so einiges angesammelt. Das Faszinierende an diesen Blumen ist, dass sie ohne großen Schutz vor der Kälte überwintern. Aber jedes Jahr während der Frühlingszeit fangen sie an, sich aufzupäppeln. Sie saugen die Sonne förmlich in sich auf und pünktlich zur Osterzeit erstrahlen sie in den schönsten Farben. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese kleinen Blumen, die von den meisten einfach weggeworfen werden, bei uns im Garten ein neues Leben bekommen. Sie sind für mich ein Symbol der Auferstehung geworden. Jesus ist durch das Dunkel gegangen und wieder auferstanden, um uns die Hoffnung auf die Vergebung der Sünden und einen Neubeginn zu bringen. Diese kleinen Blumen sind mit ihrer Farbenpracht Boten des Osterfestes und Vorboten eines neuen Sommers, der Gottes Allmacht jedes Jahr aufs Neue in seiner schönsten Form zeigt.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

Der Alltag bringt viele Herausforderungen mit sich. Und wenn dann noch etwas Unerwartetes passiert, ist schnell mal alles an Energie aufgebraucht. Viel zu oft arbeiten wir in einem Bereich gefährlich nah an der Grenze unserer Belastbarkeit. Da braucht es eine zuverlässige Kraftquelle, an der wir unsere inneren Vorräte auffüllen können. Unseren Lebensbrunnen. Einen inneren Zufluchtsort, der nicht ausgeschöpft werden kann. Was ist dein persönlicher Brunnen? Kennst du ihn? Kannst du ihn gut erreichen? Wann brauchst du ihn und was gibt er dir? Wenn du ihn noch nicht gefunden hast oder er verloren scheint, dann mache dich auf die Suche und finde heraus, wo du einfach du selbst sein kannst. Wo du Dinge tun kannst, die dir Freude bereiten. Wo du Menschen um dich hast, die dich lieben. In Sprüche 5, Vers 15 heißt es: „Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, / Wasser, das aus deinem Brunnen quillt!“, und so wirst du jederzeit ganz bei dir sein und auftanken können.

(Lucas Zufall, Erzieher)

„Gott, der HERR, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des
Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und
wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte sein Name sein.“

(Genesis, 2,19)

Mein Papa hat mich als ich klein war immer „Mein kleiner Spatz“ genannt. Ich habe es
geliebt. Ich habe mich geborgen gefühlt und beschützt. Mittlerweile werde ich nur noch
selten so genannt, eigentlich gar nicht mehr. Höre ich diesen Namen an mir, dann wird ein
Fenster zur Vergangenheit geöffnet, das ich eigentlich vergessen hatte. Dann steht da eine
kindliche Erinnerung. Sie macht etwas mit mir.
Doch wieso “mein kleiner Spatz”? Ich könnte Vermutungen aufstellen:
Der Spatz gehört zu den Kulturfolgern, er ist ein geselliger Vogel, der gerne in
Gemeinschaften nistet und sein unbeschwertes Vogelleben lebt. Außerdem lebt er in
direkter Nachbarschaft mit den Menschen. All das könnte ich perfekt auf mich selbst
übertragen – auch wenn ich kein Vogel bin… Ich bin gesellig, auch wenn ich in bestimmten
Momente meine Ruhe brauche, einen geschützten Raum, in dem ich ich sein und meine
Gedanken kreisen lassen kann. Ich liebe die Gemeinschaft und könnte ohne sie nicht leben.
Ich möchte in meinem Leben meine Freiheit genießen.
Mir wurde ein Namen gegeben, der mich in der Welt, in der ich lebe, auf gewisse Weise
einzigartig macht. Ich bin mein Name. Er hat einen Wiedererkennungswert, er spiegelt
meinen Charakter wieder, mich als Menschen mit meinen Fähigkeiten. Aus meinem Glauben
heraus kann ich sagen, dass mir dieser Name durch die Liebe gegeben wurde, die ich jeden
Tag in den unterschiedlichsten Momenten erfahren darf. Meine Eltern haben mir in Liebe
meinen Namen gegeben und sie lassen mich leben, damit ich unbeschwert und unter neuen
Menschen mein Leben genießen kann – in Freiheit. Trotzdem gibt mir dieser Name noch
immer Schutz und Sicherheit. Ihn zu hören von Menschen, die mich lieben, von Menschen,
die ich in meinem Herzen trage, macht mich glücklich. Es zeigt mir meinen Platz in der Welt.
Es zeigt mir, dass alles gut ist, dass ich mich auf die Menschen verlassen kann, die um mich
herum sind. Es zeigt mir, dass ich in einer Gemeinschaft angenommen und geborgen bin.
Dass ich mich in der Gemeinschaft weiter entfalten kann. In meiner ganz persönlichen
Entwicklung des Lebens. In meinem Glauben geschieht mir nichts Böses, ich bin nicht in
Gefahr, ich bin immer in Freiheit geborgen, geschätzt und geliebt. Das war früher so, als
mich die Worte meines Papas beruhigt haben, das ist heute, in diesem Moment so und ich
weiß, dass es immer so sein wird.
Mit dieser Gewissheit lebe ich. Sie macht mich frei.

„Wie der Spatz wegflattert und die Schwalbe davonfliegt, so ist ein unverdienter Fluch; er
trifft nicht ein.“

(Buch der Sprüche 26,2)

Schon wieder so ein Tag, der sich nahtlos in die substanzlose Woche einfügt. Nichts will so richtig funktionieren. Es fühlt sich beinahe leblos an. Trist und grau. Einem formlosen Klumpen Gestein gleichend, betrachtest du deine Zeit. Sie scheint völlig leer. Dennoch steckt sie voller Arbeit und Aufgaben, auf die du dich fokussieren musst. Und dabei bleibt einfach nichts für dich übrig, an dem du dich erfreuen kannst. Doch sieh dir deine Zeit genau an. Sie ist nicht einfach der Klumpen formlose Masse, für den du sie hältst. Sie gleicht viel mehr einem verborgenen Edelstein. Betrachte sie ganz genau. Wechsele deine Perspektive. Du wirst feststellen, dass sich dort einzigartige Momente und großartige Chancen verbergen. Verharre nicht in deiner antriebslosen Haltung. Tu dir etwas Gutes. Dafür kannst du dir immer die Zeit nehmen. Dann wirst du feststellen, dass du mehr Energie, mehr Freude hast und so sein kannst, wie Gott dich gewollt hat. Einzigartig, wunderbar und das Leben liebend.

(Lucas Zufall, Erzieher)

Wasser ist Leben, das wissen wir, und doch leben wir nicht wirklich danach.

Ohne Wasser können wir nicht überleben, und doch verschwenden wir es unnötig.

Wasser ist Lebenselixier und ist Symbol für wahres, bleibendes, gesegnetes Leben.

Es ist als Gabe Gottes zu sehen und zu empfangen, es verändert unsere Sicht und unser Verhalten.

Etwas  Kostbares behandele ich achtsam.

Was dem Leben dient, versuche ich zu schützen und zu bewahren.

Was mir geschenkt ist, kann ich dankbar annehmen und teilen.

Was allen zugedacht ist, darf nicht vorenthalten oder gar zu Geld gemacht werden.

Im Wasser der Taufe führt Gott uns die Kostbarkeit des Wasser des Lebens deutlich vor Augen.

(Fabian Haas – Praktikant)

Harte Schale und weicher Kern. Was wissen wir alles über das Ei? Hühnereier sind ohne Zweifel ein wohlschmeckendes Nahrungsmittel. Doch Biologisch gesehen dienen sie der Fortpflanzung. Wenn das Ei vom Hahn befruchtet wird und nicht nach kurzer Zeit auf dem Frühstückstisch landet, entsteht daraus ein Lebendiges Küken. Jedoch anders gesehen hat das Ei an Ostern eine sehr große Tradition. Im Christentum wurde das Ei zum Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Von außen wirkt es kalt und tot, doch aus seinem inneren erwächst neues Leben. Somit stand das Ei Symbolisch für das Grab in Jerusalem, aus dem Jesus Christus am Ostermorgen von den Toten auferstand. Deswegen ist das Ei bei Groß und Klein das Ei vor allem mit dem Osterfest in Verbindung gebracht.

(Ingmar Janböcke – Praktikant)

Sicherlich ist er euch schon selber an manchen Autos aufgefallen oder ihr habt ein Auto an dessen Heckklappe er klappt: Der Fisch! Mal ist er einfach in Silber-Metallic oder in den Regenfarben gestaltet. Zwei gekrümmte Linien, die sich links berühren und dann rechts überschneiden. Manche Menschen tragen so einen Fisch an einem Schlüsselbund oder als Anhänger an der schönen Silberschmuckkette. Der Fisch hat eine ganz klare Aussage: Hier ist ein Christ unterwegs – hier öffnet ein Christ die Türen – ich bin Christ! Aber was nun hinter diesem Symbol? Ist es wirklich ein christliches Symbol? Woher kommt er? Was steckt hinter dem Fisch? Was bedeutet er?

Im Neuen Testament der heiligen Schrift wimmelt es von Fischen bzw. von Perikopen mit Fischen. Eine Stelle aus dem Lukasevangelium wurde diesbezüglich ganz berühmt: Es ist als Jesus seinen Freund Petrus als Apostel beruft und ihm sagt, dass er ab jetzt ein Menschenfischer sein wird.

Die ersten Christen haben diese Stelle des „Menschenfischer, der Menschen fischt oder fängt“, so gedeutet, dass getaufte Christen „Fischlein“ seien, die sich an Jesus Christus orientieren und aus dieser Beziehung leben. Oder anders ausgedrückt: Christ*innen sind wie ein munterer Schwarm lebensfroher Fische im Wasser des Lebens. Sie sind frei und nicht gefangen, denn an Ostern hat Christus durch seine Auferstehung alles Netzte der Gefolgschaft und des Todes zerrissen und uns befreit. Wir sind zur Freiheit bestimmt und berufen. Mein österlicher Wunsch ist es, dass wir frei und so bunt und vielfältig wie wir sind im Wasser der Kirche als befreite Fische schwimmen dürfen, ohne das uns die verstaubten Netze der Macht gefangen nehmen und kleindrücken.

Eine ganz besondere Bedeutung des Wortes „Fisch“ für die Christ*innen könnt Ihr unter NACH.GEFRAGT lesen.

(Br. Benedikt Müller OSB)