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Wachet also…

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Dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Philipp Nicolai liegt das „Gleichnis der zehn Jungfrauen“ aus dem Matthäus-Evangelium zu Grunde.  Und das Evangelium gibt uns, gerade vor dem Hintergrund der „unbequemen Schluss“ zwei wichtige Impulse. Der Erste: Vertrau auf einen gütigen Gott, aber bleibe wach für seinen Anspruch! In diesem Evangelium begegnet uns ein Gott, der nicht nur der liebe und barmherzige, der verzeiht und ein Auge zudrückt ist, sondern immer auch der fordernde und aufrüttelnde Gott, der ernstgenommen und gehört werden will; der uns fragt, was wir aus unseren Möglichkeiten gemacht haben; der uns stört in unserer Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit.

Der zweite Impuls des Evangeliums: Teile, so viel du kannst, aber nicht die Verantwortung für dein Leben! Für deinen Ölvorrat – um im Bild zu bleiben – bist du ganz allein verantwortlich. Die Grundausrichtung deines Lebens, deinen persönlichen Lebensentwurf, deine Ziele, deine Werte kannst du nicht borgen und ausleihen. Verhindern, dass du die Ölkrise kriegst und dein geistliches Leben langsam ausbrennt, dass dein Christsein nur noch auf Sparflamme brennt – das kannst nur du allein. Zeigen, dass du Feuer gefangen hast und dich für die Sache Jesu begeisterst, dass das Licht deines Glaubens leuchtet – das kann dir niemand abnehmen. Ob du die Öl-Tankstellen Gottesdienst, Gebet oder gute Gespräche über Bibel und Glauben nützt, ob du deinen Ölstand regelmäßig prüfst und Reserven anlegst – das liegt allein an dir. Gott – der die Weisheit ist – lässt sich leicht finden.  Such ihn und finde ihn und füll deinen Ölvorrat auf, damit er die Mitte deines Lebens ist und bleibt.

(Auszug aus einer Predigt von unserem Br. Justus Niehaus OSB)