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Am 28.08. haben wir den Gedenktag des Heiligen Augustinus gefeiert. Ein Satz des heiligen Augustinus berührt mich sehr: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“

Mein Herz. Es schlägt in mir. Ich neige meines Herzens Ohr und höre den Schlag der Herzens.Zeit. Mein Herz es schlägt. An manchen Tagen schlägt es ruhig. An anderen Tagen schlägt es schnell. Es schlägt Alarm. Irgendetwas regt mich auf. Irgendetwas bringt es in meinem Herzen zu klopfen. Schneller und immer schneller…. Weil ich mich über meinen Nächsten oder mich selbst geärgert habe? Weil ich wegen einer Aufgabe nervös bin? Vielleicht, und ich bin mir sicher, kennst Du ja auch solch Situationen aus Deinem Leben… Herz.Klopfen… Die Momente, wo wir einfach ein unruhiges Herz haben. Mir persönlich, hilft es dann oft in solch Situationen INNER-LICH zu werden. Ich nehme mir einen Moment des Rückzugs. In die Natur. In meine Klosterzelle. In die Abteikriche.

Ich werde innerlich, um still zu werden. In meiner „Kloster auf zeit“ vor dem Klostereintritt habe ich die Gebetsform des Herzensgebet kennen und schätzen gelernt. Seitdem trägt mich das Herzensgebet durch meine Herz.Sturmzeiten, also durch die Zeiten, wo mein Herz unruhig ist. Ich atme ein und spreche dabei innerlich, denn jeder Mensch hat die Gabe mit der innerlichen Stimme zu sprechen. Jesus – ich atme aus und spreche dabei innerlich: Christus! Jesus hat gesagt, dass er immer bei uns. Vielleicht kennst Du die Geschichte, in der Jesus den Sturm auf dem See zum Schweigen bringt. Der Wing legt sich – es wird ruhig und still. Und wie Jesus einst den Sturm auf dem See gestillt hat, so durfte ich in den wirklich schweren Zeiten meiner Herz.Stürme erleben, dass ER mein Herz stillt, wie einst den Sturm. Jesus wird zum Sturm.Anker, wenn ich dranbleibe, also bei Jesus bleibe oder anders ausgedrückt, wenn ich Jesus im Herzen trage. Dann kann mein unruhiges Herz, wie Augustinus sagt, in ihm ruhen. Der hl. Benedikt beschreibt dies im Prolog unserer Mönchsrege ähnlich: Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden. Mit Frieden ist Gott gemeint – PAX DOMINI. In der Herzens.Tiefe, da wohnt Gott und klopft mit Friedens.Liebe an. In der Herzens.Tiefe lässt Gott sieh finden, wenn wir innerlich werden.

Vielleicht probierst Du es mal selbst aus. Wenn Dein Herz mal wieder auf Sturm gestellt ist, dann suche dir einen ruhigen Platz, vielleicht in der Natur – schließe die Augen – und höre in die stille Natur und Dein Herzen. Mit jedem ruhigen Atemzug wir dein unruhiges Herz ruhiger, bis es ruht in Frieden und sanft schlägt.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Augustinus von Hippo, meist ohne Zusatz Augustinus oder Augustin, gelegentlich auch Augustinus von Thagaste oder (wohl nicht authentisch) Aurelius Augustinus (* 13. November 354 in Tagaste, heute Souk Ahras, Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius nahe dem heutigen Annaba, Algerien), war ein römischer Bischof und als Kirchenlehrer verehrt. Er gilt neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen als einer der vier lateinischen Kirchenväter des patristischen Zeitalters der Alten Kirche. Augustinus war zunächst Rhetor in Tagaste, Karthago, Rom und Mailand. Nachdem er jahrelang Manichäer gewesen war, ließ er sich unter dem Einfluss der Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand im Jahr 387 christlich taufen; von 395 bis zu seinem Tod 430 war er Bischof von Hippo Regius. Von Teilen der Kirche wird er als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche ist wie auch bei den evangelischen und anglikanischen Kirchen der 28. August.

Stille. Schweigen. Ruhe.

Unheimlich. Langatmig. Unerträglich.

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe und es herrscht – zumindest in liturgischer Hinsicht – Stille. Keine heilige Messe, keine Musik … Einfach nur Stille. Jesus liegt im Grab. Er ist tot. Trauer.

Das Schweigen dieses Tages gibt die Möglichkeit, alle Dramatik der vergangenen Ereignisse nachhallen zu lassen und der Trauer Raum zu geben – das Geheimnis unserer Erlösung zu bestaunen. Mit Fasten und Gebet erwarten wir so die Wiederkunft, die Auferstehung Christi.

Kann ich selbst Stille aushalten, kann ich Stille ertragen? Was bedeutet mir selbst Stille? Lass Dir diese Fragen einmal durch den Kopf gehen. Probiere es aus, wie es ist, Stille und Schweigen zu erleben und nimm Dir ein paar Minuten Zeit dafür. Was macht es mit Dir? Wie fühlt sich das an?

Und so wünsche ich Dir, dass Du einen Moment innehalten kannst und die sprichwörtliche „Ruhe vor dem Sturm“ wahrnehmen kannst und mit neuem Geist und voller Vorfreude auf die Auferstehung unseres Herrn, das hohe Osterfest, zuzugehen.

(Adrian Knieriemen)

Pause. Ruhe. Zeit. Durchatmen. Auf einer Wanderung zum Beispiel freut man sich auf eine kurze Verschnaufpause, man sehnt sich nach einer Bank am Wegesrand. Ist das Wetter schön und hat man eine gute Aussicht, so kann man sich dort stundenlang aufhalten. Eine kleine Idylle, solch eine Bank. Vielleicht am Waldrand oder an einem Feldweg? Es gibt immer etwas zu sehen und manchmal trifft man dort sogar andere Menschen. Eine Bank gibt Gelegenheit zum Gespräch oder auch einfach nur zum Alleinsein, Durchatmen und Nachdenken. Man kann Kraft tanken und wieder neu durchstarten. Man sieht die Schöpfung um sich herum, beobachtet und genießt.

So kann auch der Glaube eine Ruhebank sein. Man kann sich dort zurückziehen, allein sein und beten oder man trifft sich mit anderen Menschen und lebt den Glauben auf individuelle Art und Weise. Viele Aktivitäten, besonders in der Fastenzeit, laden dazu ein, sich eine solche Pause im sonst so stressigen Alltag zu nehmen. Ein paar Minuten zum Nachdenken, zum Reflektieren und vielleicht sogar zum Gebet? Ich persönlich finde meine Zeit zum Nachdenken in der Musik. Entweder einfach nur zuhören oder auch am Klavier.

In einem neuen geistlichen Lied (von Lothar Zenetti und Peter Reulein) heißt es: „Stille lass mich finden, Gott, bei Dir. Atemholen will ich, ausruhen hier.“ Und genau das kann eben solch eine Bank sein. Ob im Park, am See oder wo auch immer. Und ist auch Gott ein fester Ansprechpartner, den wir allezeit aufsuchen können und neue Kraft schöpfen können. Weiter wird in dem Lied gesungen: „Will vergessen meine Sorgen, was wird heut und was wird morgen? Ich bin ja bei Dir geborgen. Du wirst allzeit für mich sorgen.“ Und das ist es, was ich Ihnen, lieber Leser/ liebe Leserin, mitgeben möchte: Dass Sie sie sich besonders in diesen Tagen der Fastenzeit darauf besinnen, dass Gott immer für uns da ist, dass er immer erreichbar ist. Er ist immer für uns da und weiß um uns. Vielleicht nehmen Sie sich ganz bewusst eine Pause im Alltag, um einmal durchzuatmen, um neue Kraft zu tanken und mit neuem Blick nach vorn schauen.

(Adrian Knieriemen)

Kloster.Herbst –Mal die Seele baumeln lassen…

Die Stille eines Klosters ist perfekt für eine intensive Erholung und Entspannung.  In den Klosterwelten kannst du, die innere Unruhe loswerden und die Seele baumeln lassen. Stress abbauen und Kraft tanken. Und wenn du magst, ein Seminar aus der Lebens.Schule der Mönche teilnehmen. Unter folgendem LINK findest du unsere vielseitigen Seminar-Angebote:

Unsere Angebote im Herbst 2022:

14.10. – 16.10.2022: Traum-Zeit

https://oase.koenigsmuenster.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/L17AKNA008/kursname/OP%20TraumZeit/

11.11. – 13.11.2022: Zeit.Fenster

https://oase.koenigsmuenster.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/L17AKNA009/kursname/OP%20ZeitFenster/

02.12. – 04.12.2022: Märchen.Zauber

https://oase.koenigsmuenster.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/L17AKNA010/kursname/OP%20MaerchenZauber/

16.12. – 18.12.2022: Licht-Blick

https://oase.koenigsmuenster.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/L17AKNA011/kursname/OP%20LichtBlick/

 

Infos & Anmeldung:

Traum.Zeit… Was mit gut tut, schenkt mir Kraft! (Cre.Aktivum)

Viele Menschen sind eingespannt durch Arbeit und Familie und finden so nur selten zu Ruhe und Abstand von den Dingen. Um aber den Alltag bestehen zu können, bedarf es der Zeit des Luftholens. In einer Oase soll deshalb auch für solche Menschen Platz sein, die ein nicht so volles Kursprogramm suchen, sondern Entspannung, Ruhe, Erholung und eine Traumzeit im Zauber des Herbstes erleben möchten.

Datum: 14.10. – 16.10.2022

Ort: OASE Abtei Königsmünster

Beginn: Freitag mit dem Abendessen um 18.45 Uhr

Ende:  Sonntag gegen 13 Uhr nach dem Mittagessen

Referenten: Br. Benedikt Müller OSB

Anmeldung & Infos: https://oase.koenigsmuenster.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/L17AKNA008/kursname/OP%20TraumZeit/

Heute bleibt es auch hier STILL

Wenn es Zeit wird, Kraft zu tanken, dann ist unser „Koffer voller Möglichkeiten“ genau das richtige Reisegepäck für dich! Angefüllt mit mutmachenden Seminaren, wirksamen Achtsamkeitsübungen und Meditationen bildet er den idealen Begleiter für deine gezielte Auszeit im Jahr 2022.

Ein neues Jahr beginnt. Lass uns den Koffer voller Möglichkeiten öffnen. Manche Dinge lass zurück – ein neuer Anfang steht bevor. Wage deinen Aus.Blick auf das Neue Jahr. Sei auf der Suche nach dem Paradies. Liegt es zwischen Suisse.Italie? Nein, aber der 1. Eurovision Song Contest fand 1956 im schweizerischen Lugano statt. 2002 geht die ESC-Reise nach Italien. An diesem Wochenende möchten wir uns hörend auf den Weg machen, um spirituelle Momente in den Liedern des Eurovision Song Contest´ zu entdecken. Sie können uns Wegbegleiter auf unserem Lebensweg sein. Aber ist nicht das Kloster ein Ort der Stille und des Schweigens? Ja, aber auch ein Ort des Klangs und des Rhythmus. Koster.Klang – ein Wochenende in den Klosterwelten mit viel Ruhe und Entspannung. Eine Lern- und Vorbereitungswoche in den Klosterwelten: Abi.Vorbereitung. In dieser Woche hast du die Möglichkeit dich in der entspannten Atmosphäre der Oase in aller Ruhe auf das Abitur vorzubereiten. Nicht zu viel lernen, auch Staunend können, denn Staunen hält das Glück lebendig. Entdecke den Spiegel.Glanz und die Wunder des Alltags. Wenn ich fliegen könnte – ein Wochenende voller Traumreisen: Wind.Hauch (Pfingstkurs)! Ein Wochenende, um die Seele baumeln zu lassen. Dem Stress und den Anforderungen von Schule, Studium, Ausbildung oder Beruf mal entfliehen zu können. Schenk dir selbst ein paar Ferientage über Pfingsten in den Kloster.Welten und schöpfe neue Kraft für deinen Alltag. Sommerzeit – Gartenzeit. Nun: Der Garten ist der perfekte Ort für einen Mord. Crime.Time! Mord im Kloster.Sommergarten. Wenn der Garten zum Tatort wird, gibt es keine bessere Ermittlerin als die passionierte Hobby-Gärtnerin Miss Jane Marple. Vom Klostergarten in den Wald! Der Wald ist ein vielseitiger Lebensraum. Er ist durch seine wunderschön-alten und kraftvoll-starken Bäumen ein zauberhaft-verwunschener Ort voller alt-mythischer Geheimnisse. Wald.Baden – an diesem Wochenende wollen wir auf eine Entdeckungsreise gehen und Gottes Spuren in der Schöpfung suchen und finden. Ein Waldwochenende als spirituelle Aus.Zeit und Wohlfühl.Erlebnis für die Seele. Dann kommen die Sommerferien! In der Familien.Woche wollen wir uns wieder gemeinsam mit Eltern und Kindern eine Woche lang von einer „etwas anderen Welt“ verzaubern lassen. In diesem Jahr begleiten uns die Abenteuer von Pinocchio! Das neue Schuljahr startet Kunter.Bunt mit der Entdeckungsreise zum Inneren Kind! Zu einer solchen Reise in das Land des Kindsein möchten wir gerne einladen, um so das innere Kind zu wecken. Im Buch „Der kleine Prinz“ von Antonie de Saint-Exupéry lesen wir „Man sieht nur mit dem Herzen gut! Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!“ Die Worte des Fuchses wecken Herz.Klopfen. An diesem Wochenende möchten wir dem Symbol „Herz“ Raum schenken und herzensschöne Momente aufschließen. Jetzt erfüllen wir einen Herzenstraum: Im Jahr 2022 zaubern wir wieder die klassische Traum.Zeit aus unserem Koffer voller Möglichkeiten. Gerade die Stimmung des Novembers – das Ende des Kirchenjahres – bietet sich an, einen Blick durch sein persönliches Zeit.Fenster zu wagen und innezuhalten. Denn: Jede Zeit ist deine Zeit! Ein Klassiker in der OASE: Das Märchenwochenende! An diesem Wochenende im Advent wollen wir den ganzheitlichen Zauber der Märchen an den vier Jahreszeiten entdecken. Märchen.Zauber schon alt, aber immer wieder neu! Dezembernächte. Lichter in den Fenstern Die Adventszeit ist die Zeit der Lichter. Schenk dir deinen persönlichen, adventlichen Licht.Blick in der entspannenden Atmosphäre der Oase! Silvester im Kloster? Bevor wir unseren Koffer voller Möglichkeiten schließen, wollen wir feiern: Silvester im Kloster! Entzünde dein Feuer.Werk – bunt und glitzernd! Entzünde ein Feuer in dir. Erlebe die Silvesternacht in Licht & Klang in der Abteikirche und feiere danach mit uns in der OASE in das NEUE JAHR.

 

28.01.-30.01.2022 Aus.Blick
04.02. -06.02.2022 Suisse.Italie
18.03.-20.03.2022 Kloster.Klang
19.04.-24.04.2022 Abi.Vorbereitung
22.04.-24.04.2022 Spiegel.Glanz
03.06.-06.06.2022 Wind.Hauch
24.06-26.06.2022 Crime.Time
01.07.-03.07.2022 Wald.Baden
10.07.-17.07.2022 Familien.Woche
19.08.-21.08.2022 Kunter.Bunt
16.09.-18.09.2022 Herz.Klopfen
14.10.-16.10.2022 Traum.Zeit
11.11.-13.11.2022 Zeit.Fenster
02.12-04.12.2022 Märchen.Zauber
16.12.-18.12.2022 Lichtblick
29.12.2022-01.01.2023 Feuer.Werk

Traumzeiten in den Kloster.Welten – Seminare für Menschen ab 16 Jahren

Der Brunnen vor der OASE (Abtei Königsmünster) lädt die Pilgernden des Lebens zur Ruhe ein. Station auf dem Lebensweg halten. Ein Besuch in der OASE mit vielen kre-aktiven Momenten bringt Seelen-Saiten zum Schwingen. In jedem Menschen findet sich der Wunsch, in die Tiefe zu gehen, sei es in Freundschaften, im Glauben, in vielen Gesprächen. In der OASE kannst in die Tiefe gehen, um zu wachsen. Zeitenwende – zwischen Sommer und Herbst. Erntezeit. Gerade die Stimmung des Herbstes bietet sich an, persönlich innezuhalten und den persönlichen Erntekorb des Jahres zu betrachten. Die Einsamkeit der Rose lädt hierzu ein. Herbst, die Tage werden wieder dunkler und wir ziehen uns in unsere Häuser und Wohnungen zurück, um es uns gemütlich zu machen. Bei sich zuhause sein und unterwegs sein scheinen sich auf den ersten Blick auszuschließen. Dennoch gehören sie zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und die Herbstnebel um das Kloster ziehen und geradezu eine Krimi-Atmosphäre auf den Klosterberg zaubern, bietet es sich wunderbar an, in gemütlicher Runde einen spannenden Krimi zu hören und zu erleben. Willkommen zu CRIME TIME! Sind wir achtsam, dass unser innerliches Licht brennt und somit für uns und den Nächsten leuchten kann? Wachet also! Das Himmelreichbild von den fünf törichten und fünf klugen Jungfrauen will uns zur Achtsamkeit und Wachsamkeit motivieren. Vom Zauber der Märchen verwünschen lassen. Märchen bergen ein Zauberwort, durch das die Welt und unser Leben zur Wunderwelt werden können. Die Verzauberung die Märchen bewirken, geschieht durch die Begegnung mit einer inneren Wahrheit. Es ist die Wahrheit, wie Leben geht und wie es reift. Adventliche Abendzeit. Sterne am Himmel. Leuchtende Wegweiser. Sternstunden! Sterne sind für alle da. Der Himmel geht über allen auf. Sterne stehen für Träume als Zeichen der Zukunft. Wir sollen unsere Träume nicht nur träumen. Schenk dir deine Traumzeit in der OASE. Silvester im Kloster? Warum micht! Öffne deine Herzens.Tür und feier mit uns ins NEUE JAHR!

24.9. – 26.9. In die Tiefe gehen, um zu wachsen

1.10. – 3.10. Die Einsamkeit der Rose

22.10 – 24.10 Bei sich zuhause sein

5.11. – 7.11. CRIME TIME

19.11. – 21.11. Wachet also!

3.12. – 5.12. Die zauberhafte Welt der Märchen

17.12. – 19.12. Sternstunden

29.12.21 – 1.1.22 Herzens.Tür (Silvestertreffen)

Info & Anmeldung:

https://oase.koenigsmuenster.de/oase-kursprogramm/ 

Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!“
Liebe Schwestern und Brüder, ich könnte mir vorstellen, dass eine ganze Reihe von uns sich von diesen Worten Jesu angesprochen fühlen und innerlich seufzen: Ja, das wäre schön. Einmal so richtig entspannen und ausruhen, durchatmen und wieder aufatmen.
Viele tun auch genau das jetzt in der Ferienzeit und sind im Urlaub, in dem sie hoffentlich auch Erholung finden. Doch viele fühlen sich sicher urlaubsreif und haben keine Mög­lichkeit, Ferien zu machen.
Ruhe haben wir alle nötig. Gerade unsere Zeit ist so voller Stress, Hektik, Lärm und Unruhe wie wohl kaum eine Zeit zuvor. Und Corona und der Lockdown haben vieles noch ein­mal verschärft. Home Office und Home Schooling haben viel­fach für Konflikte in den Familien gesorgt, und ein Ausgleich dazu wurde durch Kontaktbeschränkungen und viele andere Einschränkungen sehr erschwert. Dass da so mancher am Ende seiner Kräfte ist und dringend Ruhe und Erholung braucht, ist nur allzu verständlich.
Ja, es ist wichtig, dass wir uns immer wieder Zeiten der Ruhe nehmen und uns Orte suchen, an denen wir uns erholen und auftanken können. So wie die Apostel nach ihrer Missions­reise Ruhe brauchten, um neue Kräfte sammeln zu können, so brauchen auch wir immer wieder Ruhe und Erholung, Zeiten, in denen wir nichts leisten müssen, wo wir tun und lassen können, was uns gerade Spaß macht, wo wir ganz zweckfrei sein, da sein können und das Leben genießen können.
Mein Eindruck ist aber, dass das Abschalten und Ausruhen vielen zunehmend schwer fällt. Wir stehen ständig unter Druck, sind ständig erreichbar, die Welt um uns herum wird immer schneller, komplexer und verwirrender, und da ist es oft gar nicht so leicht, aus diesem Hamsterrad auszusteigen, abzuschalten und dann die Ruhe auszuhalten. Vielleicht hatten es Jesus und seine Apostel da grundsätzlich leichter. Natürlich, das heutige Evangelium erzählt uns davon, dass es auch für sie schwierig war, Ruhe zu finden, weil Tausende von Leuten hinter ihnen her waren. Aber als gläubige Juden waren sie es gewohnt, regelmäßig auszuruhen, nämlich am Sabbat. Das hatten sie von Kindes Beinen an „gelernt“.
Am Sabbat darf ein Jude sich nicht nur ganz offiziell aus­ruhen und das Leben genießen, er soll es sogar und ist aus­drücklich dazu verpflichtet. Es ist eine heilige Pflicht. Ein Jude genießt am Sabbat die Zeit mit Familie und Freunden, genießt festliches Essen. Es wird erzählt, gespielt, gesungen und gelacht. Es werden die Schöpfung und der Schöpfer gefeiert, auch durch Gebet und Gottesdienst. Und jüdische Ehepaare kommen ihren „ehelichen Pflichten“ nach. Am Sabbat muss man sich für das Nichtstun nicht rechtfertigen, sondern ganz im Gegenteil, das Arbeiten bedarf einer Recht­fertigung. Ich glaube, dass wir davon eine Menge lernen können. Denn manchmal habe ich den Eindruck, dass wir das wahre Ausruhen verlernt haben, dass wir oft gar nicht mehr wissen, was uns wirklich gut tut und Erholung verschafft. Da wird die Freizeit vollgepackt mit vielen Dingen, die uns letzt­lich nicht nur keine Erholung bringen, sondern uns zusätz­lich ermüden und entkräften. Oder die Zeit wird sinnlos ver­daddelt mit Dingen, die unserer Seele keine Erholung bringen, sondern sie mit einem Gefühl der Leere zurück­lassen.
Im Talmud, eine der bedeutendsten Schriften des Juden­tums, heißt es, dass der Sabbat nicht deshalb geschaffen wurde, weil Gott Ruhe gebraucht hätte, sondern Gott wollte, dass die Ruhe geheiligt werde. Die Ruhe ist also etwas Gött­liches. Ohne Frage, schaffen und erschaffen, dass was Gott an den ersten sechs Tagen seiner Schöpfung getan hat, ist auch etwas Göttliches. Aber mit der Ruhe „krönt“ Gott seine Schöpfung. Wenn wir uns also Zeiten der Ruhe nehmen und gönnen, heiligen wir uns selbst und unsere Zeit, und im „Heiligen“ geschieht Heilung. Wenn wir uns in der Mühe des Alltags immer wieder Zeiten der Ruhe nehmen, dann kommen wir, die wir Abbilder Gottes sind, zu uns selbst. Und da muss jede und jeder für sich selbst schauen, was wahre Ruhe und Erholung bringt. Ein Weg ist sicherlich die Einladung Jesu anzunehmen und zu ihm zu kommen mit all dem, was uns belastet. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“, sagt Jesus zu uns. „Ich will euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,28) Ja, Jesus verheißt uns Ruhe für die Seele. (11,29)

Schließen möchte ich mit Gedanken der kleinen Anna aus dem Buch „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“, denn die sind bedenkenswert:

Anna fragte: „Was ist wohl das Größte, was Gott gemacht hat?“
Fynn überlegte und sagte: „Das Größte ist die Erschaffung des Menschen.“
Sie schüttelte den Kopf und war nicht einverstanden.
Fynn rätselte herum: „Vielleicht die Tiere, die Blumen oder das Weltall?“ Er fragte sich durch die sechstägige Schöpfungsge­schichte hindurch, erntete aber nichts als weiteres Kopfschüt­teln. Mehr fiel ihm nicht ein.
Plötzlich legte Anna ihre Hände vor sich auf den Tisch und stand auf. Auf ihrem Gesicht malte sich Freude und Erstaunen über sich selbst. Sie holte tief Luft und sagte: „Das größte ist der siebte Tag.“
„Das kapier ich nicht“, sagte Fynn. „Da hat er nun alle seine Wunder in sechs Tagen fertiggekriegt. Und dann ruht er sich aus am siebten Tag. Was ist da so Besonderes dran?“
„Warum hat er sich denn am siebten Tag ausgeruht?“ fragte Anna.
„Na, das Ganze war doch ’ne hübsche Menge Arbeit. Da braucht man dann mal ’ne Pause.“
„Er hat sich aber nicht ausgeruht, weil er müde war. Er nicht. Er war nicht müde.“
„Bestimmt nicht?“
„Am siebten Tag hat er die Ruhe geschaffen, und das ist das wirkliche Wunder. Er hat sich die Ruhe ausgedacht und sie dann gemacht. Wie, glaubst du, war das alles, bevor er am ersten Tag angefangen hat mit der Arbeit?“
„Ein ziemlich schauerliches Durcheinander, nehme ich an.“
„Ja, und du kannst dich doch nirgendwo ausruhen, wenn alles so’n Riesendurcheinander ist, oder?“
„Wahrscheinlich nicht. Und dann?“
„Siehst du, als er dann angefangen hat, alle Sachen zu machen, da war es schon gleich ein bisschen weniger unor­dentlich. Und als er mit allem fertig war, hatte er die ganze Unordnung in Ordnung gebracht. Und erst jetzt konnte er sich die Ruhe ausdenken. Und darum ist die Ruhe das alleraller­größte Wunder.“

(Predigt von Erasmus, 19.07.2021)

Aus dem Markus – Evangelium

In jener Zeit
versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte,
wieder bei ihm
und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
Da sagte er zu ihnen:
Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind,
und ruht ein wenig aus!
Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen,
so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.
Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend,
um allein zu sein.
Aber man sah sie abfahren
und viele erfuhren davon;
sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin
und kamen noch vor ihnen an.
Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen
und hatte Mitleid mit ihnen;
denn sie waren wie Schafe,
die keinen Hirten haben.
Und er lehrte sie lange.

(Markus 6, 30–34)