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Der Regenbogen ist ein sehr altes Zeichen für Frieden und Versöhnung. Schon im alten Testament gilt er als Symbol für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, als sichtbares Zeichen für Gottes Versprechen an uns Menschen.

Mit der Zeit hat er außerdem eine weitere wichtige Bedeutung gewonnen: Er steht für Vielfalt, für Akzeptanz und Toleranz. Manchmal fällt es uns vielleicht schwer, andere Menschen mit ihren Eigenheiten und Macken so zu akzeptieren wie sie sind. Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten und Streit, weil jeder Mensch anders ist und wir uns einfach nicht immer einig sein können. Aber es ist wichtig, dass wir offen durchs Leben gehen, uns gegenseitig mit Respekt begegnen und nicht zu sehr in unsere eigene Sicht der Dinge „verbeißen“.

Jeder Mensch ist einzigartig von Gott gewollt und geschaffen, wir alle sind so bunt und vielfältig wie die unzähligen Farben eines Regenbogens. Und so schön, wie ein Regenbogen am Himmel leuchtet, so schön und bereichernd kann auch diese Vielfalt an Menschen, an Eigenschaften, an Erfahrungen und Ideen sein. Wir sollten dankbar sein, dass wir gemeinsam auf dieser Erde leben dürfen, und dass uns mit dem Regenbogen von Gott eine Hoffnung geschenkt wird: Die Hoffnung auf Versöhnung nach einem Streit, auf Frieden nach Krieg, auf ein Licht am Ende des Dunkels und dass nach einer langen Regenzeit die Sonne den Himmel in bunten Farben erstrahlen lässt.

Wir dürfen hoffen, dass wir alle am Ende der Zeit als vielfältige und außergewöhnliche Kinder Gottes bei ihm zuhause sein dürfen. Ich wünsche uns, dass uns jeder Regenbogen, den wir sehen, an diese Hoffnung erinnert und uns mit Dankbarkeit erfüllt. Dankbarkeit für jeden einzelnen Menschen, mit all seinen Macken und Eigenheiten.

(Amelie Alm)

Es wird (hoffentlich) langsam Frühling. Das Bild vom Acker, der bestellt wird, steht für mich für den Frühling. Das Bild vom Acker oder vom fruchtbaren Boden, auf dem Neues wachsen und gedeihen kann, passt in diese Zeit hin zum Osterfest. Vielleicht ist das Lied „Im Märzen der Bauer die Rößlein anspannt“ bekannt. Meine Mutter hat es mir als Kind oft vorgesungen und ich war sehr stolz als ich dann auf meiner Blockflöte spielen konnte. Heute spannt der Landwirt j ehr den Trecker an. Der Bauer setzt seine Felder und Wiesen jetzt instand. Im Frühjahr haben die Landwirte damit sehr viel zu tun. Wir wissen: Wer ernten will, muss den Boden aufbereiten. Für unser täglich Brot berietet der Bauer den Acker vor. Das Bild vom Acker ist zugleich auch ein tief biblisches Bild, besonders in den Gleichnissen Jesu.

Ob die Saat aufgeht, hängt nicht nur vom Saatgut oder dem Wetter ab, sondern eben auch, ob der Boden gut vorbereitet wurde. Bodenbeschaffenheit und Klima und Wetter sind dafür wesentliche Bedingungen.

Die Fastenzeit lädt uns ein, dass wir unseren innerlichen Acker im Herzen auch gut vorbereiten. Gott will in unseren Herzen aussäen. Das Saatgut, dass er für uns hat, sind unsere Talente. Nun kommt es auf mich darauf an, ob ich meine Bedingungen nutze, um meine Talente wachsen zu lassen. Aber Gott will auch durch Jesus Christus seine Liebe auf unseren Lebensacker aussäen. Bereiten wir unseren innerlichen Acker auf Christus vor, damit mit er in uns an Ostern aufblühen und in unserem Herz wachsen kann.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Eine Küchenwaage ist eine Waage zur Abmessung von Zutaten für Speisen. Sie wird z. B. zur Vorbereitung von Kuchenteig benötigt. Küchenwaagen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn für das Gelingen von Speisen bestimmte Zutaten wie zum Beispiel Mehl, Zucker, Speisefette in einem bestimmten Verhältnis gemischt werden müssen und ein bloßes Abschätzen nicht ausreicht, weil sonst das Rezept des Kuchens misslingt.

Und hier können wir schon gleich einen Bezug zwischen der Fastenzeit mit dem Symbol der Küchenwaage herstellen. Gott hat uns das Leben geschenkt. Jeden von uns. Und dazu hat er immer wieder ein neues Rezept geschrieben, d.h. jeder von uns hat sein eigenes und ganz persönliches Lebensrezept von Gott bekommen. Und jedes dieser individuellen Lebensrezepte besteht aus sehr individuellen Zutaten, die zum Gelingen des persönlichen Rezeptes beitragen, damit ein je einmaliger wunderbarer Lebenskuchen daraus gebildet werden kann. Die Zutaten sind unsere Talente, die Gott uns ebenfalls in vielfältiger Weise in einer Rührschüssel voller Möglichkeiten gelegt hat. Nun ist es unsere Aufgaben im Leben, dass wir die Zutaten sorgsam abgewiesen und sie dann miteinander behutsam vermengen, damit unser eigener Lebensteig für unseren Lebenskuchen entstehen kann. Nicht zu viel und nicht zu wenig von jedem. Ausgewogen eben, damit der Teig meines Lebens für mich, aber auch für den Nächsten schmackhaft wird und somit Gottes Weltschöpfung kre-aktiv nahrhaft voller Geschmack bereichert. Die Fastenzeit lädt uns ein unser persönliches Lebensrezept immer wieder neu zu entdecken und unsere Lebenszutaten behutsam abzuwiegen. Ich wünsche einen guten Lebens-Appetit!

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Lebens.Garten

Die deutsche Mystikerin und Nonne Hildegard von Bingen (1098 -1179) vergleicht das Leben des Menschen mit einem Garten. Sie schreibt: Trage Vorsorge für deinen Garten (d.h. dein Leben), den Gottes Gabe gepflanzt hat, und sei auf der Hut, dass seine Gewürzkräuter (d.h. deine Stärken) nicht verdorren. Schneide vielmehr das Faule (d.h. deine schlechten Seiten) von ihnen ab und wirf es weg. Sonst erstickt es das Wachstum und bringt das Gute (d.h. deine Talente) nicht zum Blühen.

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

„In der ganzen Natur sind verborgene Geheimnisse Gottes verhüllt, die kein Mensch und auch kein anderes Geschöpf kennen kann. Es sei denn, dass es ihm von Gott besonders geschenkt wird. Kein Baum grünt ohne Kraft zum Grünen. Kein Stein entbehrt die grüne Feuchtigkeit, kein Geschöpf ist ohne diese Eigenschaften! Die lebendige Ewigkeit selber ist nicht ohne diese Kraft zum Grünen. Alles lebt und wirkt durch die Kraft der Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde“

Erntezeit im Spätsommer. Bei der hl. Hildegard von Bingen verkörpert der Monat September die Reifezeit im Hinblick auf die Ernte von Getreide, Früchten und Kräutern, aber auch die seelische Reife des Menschen. Im Laufe unserer Lebensjahre haben wir viel mit unseren Talenten im Garten des Lebens ausgesät und gepflanzt. Dieser Sommer liegt im Sterben, wie auch der vom letzten Jahr. Die Sommermonate haben uns mit der Energie der Sommersonne beschenkt. Leichtigkeit und Lebenslust verbinden wir, auch in der Zeit der Pandemie, mit dieser Jahreszeit. Nach den hitzigen Monaten kehrt langsam Ruhe ein, und die Zeit der Ernte ist da. Es braucht viel Geduld, die Früchte in Ruhe reifen zu lassen, aber erst dann sind sie bekömmlich und der Gesundheit zuträglich. Jetzt mit Beginn des Herbstes ist es an der Zeit die persönlichen Früchte des Jahres anzuschauen und zu ernten.  Der Korb ist ein Symbol für die Ernte und für die Erntezeiten im Leben. Momente in denen das, was du in deinem Leben gelernt hast auch gereift und gewachsen ist und nun vor dir liegt. Dick wir ein Kürbis. Filigran wie eine Ähre. Rund wie eine Tomate. Duftend wie ein Apfel. Gott hat seinen Segen in dich gelegt, manchmal fast unbemerkt. Jetzt liegt die Ernte da und du staunst. Die Mühe des Lebens hat sich gelohnt. Mit deinen Talenten kannst du nun dein Wissen in deiner Welt kre-aktiv einbringen und zeigen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Die heilige Hildegard von Bingen vergleicht das Leben des Menschen mit einem Garten. Sie schreibt: Trage Vorsorge für deinen Garten (d.h. dein Leben), den Gottes Gabe gepflanzt hat, und sei auf der Hut, dass seine Gewürzkräuter (d.h. deine Stärken) nicht verdorren. Schneide vielmehr das Faule (d.h. deine schlechten Seiten) von ihnen ab und wirf es weg. Sonst erstickt es das Wachstum und bringe das Gute (d.h. deine Talente) nicht zum Blühen. Die heilige Hildegard schreibt: „In der ganzen Natur sind verborgene Geheimnisse Gottes verhüllt, die kein Mensch und auch kein anderes Geschöpf kennen kann. Es sei denn, dass es ihm von Gott besonders geschenkt wird. Kein Baum grünt ohne Kraft zum Grünen. Kein Stein entbehrt die grüne Feuchtigkeit, kein Geschöpf ist ohne diese Eigenschaften! Die lebendige Ewigkeit selber ist nicht ohne diese Kraft zum Grünen. Alles lebt und wirkt durch die Kraft der Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde!

(Br. Benedikt Müller OSB)