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„Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

(Matthäus 26, 30 ff.)

Wir bewegen uns in besonderen Zeiten. Was ist Wahrheit, was leben wir wirklich? Woran glauben wir? Was ist uns heilig? Wer ist uns heilig? Für wen geben wir alles hin? Setzen wir uns wirklich ein? Tun wir immer unser Bestes? Müssen wir das überhaupt? Wann ist es genug? Wann müssen wir uns selbst über das Wohl der Anderen stellen? Sollten und dürfen wir das?

Wir Menschen leben mit der Instanz von Werten und Normen, wir leben mit einem Gewissen. Wir glauben an eine Religion und verinnerlichen sie. Als Christen verinnerlichen wir die Werte, die uns Jesus durch sein Wirken geschenkt hat. Doch wann sind wir ehrlich mit uns selbst? An welchen Punkten unseres Lebens wissen wir, dass wir ehrlich richtig handeln? Wann haben wir Angst? Wovor fürchten wir uns? Wann haben wir Sicherheit? Sind unsere Entscheidungen sicher? Treffen wir sie ehrlich?

„Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.“

(Matthäus 26, 30 ff.)

Wir sind Menschen. Wir sind Christen. Was das bedeutet? Wir handeln menschlich. Wir handeln sprunghaft. Wir hasten unseren Gefühlen hinterher. Manchmal fällt es uns unglaublich schwer Entscheidungen zu treffen. Was ist richtig, was ist falsch? Wer bin ich? Für wen bin ich? Durch wen bin ich? Wir kennen die Antwort nicht. Die Antwort gibt es nicht. Es gibt nur dieses eine, dieses einzigartige Leben. Er hat es uns geschenkt. Wir sind durch Liebe. Diese, unsere Liebe weitergebend. Wir erspüren unsere Menschlichkeit, unsere Sterblichkeit immer wieder neu. Wir machen Fehler. Wir bereuen. Wir leben mit einem Gewissen. Wir erkennen uns und die Wesen um uns herum. Wir leben in Freude, wir leben in Angst. Wir leben in Hoffnung und Glück und Trauer und Trostlosigkeit. Wir leben in der Gefühlswelt, die wir uns selbst erschaffen. Wir sind Menschen und leben durch unsere Erfahrungen. Wir sind Menschen und können mit unseren Taten die Welt verändern. Er schenkt uns sein Vertrauen. Er kennt die Antwort auf unser Leben längst. Er kennt uns mehr als alle anderen auf dieser Welt. Wir müssen keine Angst haben. Er weiß, was geschieht. Er ist die Antwort auf all unsere Fragen. Er ist das Leben. Durch ihn sind wir. Sein Abbild in menschlichen Zügen. Menschlichkeit. Ehrlichkeit. Wir.

„Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen. Doch er leugnete es vor allen und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest. Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus dem Nazoräer zusammen. Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Wenig später kamen die Leute, die dort standen, und sagten zu Petrus: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich. Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“

(Matthäus 26, 69-75)

Helena Minner, Jahrespraktikantin